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Zuger Presse · Zugerbieter · Mittwoch, 13. November 2013 · Nr. 43

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Leserbriefe

ein neues dorfzentrum für Steinhausen? Rund um die Debatte zum Projekt Dreiklang in Steinhausen haben uns viele Leserbriefe erreicht. Im Folgenden kommen einige Befürworter und Gegner zu Wort. Am 27. November 2011 haben die Steinhauser Stimmbürger dem Kredit für das Generationenprojekt Dreiklang mit Alterswohnungen, Einkaufsmöglichkeit und Begegnungszentrum an bester Lage in der Gemeinde zugestimmt. Ein Projekt, das vielen Bedürfnissen breitester Bevölkerungskreise aller Generationen entgegenkommt. Am kommenden 24. November sind die Stimmberechtigten nun aufgefordert, zum Baukredit von rund 58 Millionen Franken Stellung zu nehmen. Ein zugegebenermassen auch für eine Gemeinde mit einer intakten Finanzlage ein hoher Betrag. Der Bedarf an Alterswohnungen ist auch in Steinhausen ebenso dringend wie unbestritten und wird aufgrund der demografischen Entwicklung in Zukunft zunehmen. Die Gruppe allein lebender älterer Menschen in zu grossen Wohnungen oder Häusern nimmt laufend zu. Im Alter weiterhin in der angestammten Umgebung selbstständig oder bei Bedarf mit Unterstützung wohnen zu können, ist für die meisten von uns ein sehnlicher Wunsch. Die geplanten alters- und behindertengerechten Wohnungen gewährleisten diese Möglichkeit. Die Finanzierung der Mietpreise bedeutet aber sicherlich für verschiedene Seniorinnen und Senioren eine hohe Hürde. Wir würden es sehr begrüssen, wenn seitens der Gemeinde Unterstützungsmöglichkeiten geprüft und auch vorgesehen würden. Das vorgesehene Mehrzweckgebäude mit Saal und Bibliothek trägt zur Wohnattraktivität und zur Erweiterung der sozialen Kontaktmöglichkeiten unter den verschiedenen Generationen in der aufstrebenden Gemeinde Steinhausen bei. Wir sind der Meinung, dass Alterswohnungen in

Sie sind für das Projekt Dreiklang: Carina Brüngger (links), Finanzen und Wirtschaft, Hans Staub, Bau und Umwelt, Foto Stephanie Peyer Barbara Hofstetter, Gemeindepräsidentin. Steinhausen dringend benötigt werden. Eine Neuprojektierung solcher Wohnungen würde eine weitere, jahrelange Planungsphase mit nicht unerheblichen Kosten verursachen. Damit würde die Möglichkeit heutiger und auch künftiger Seniorinnen und Senioren, altersgerecht in Steinhausen wohnen zu bleiben, unnötig weiter in die Zukunft verschoben. Der Vorstand des kantonalen Senioren-Verbandes Zug empfiehlt den Stimmbürgern den Baukredit zu genehmigen. Kantonaler SeniorenVerband Zug, Bruno Keller, Präsident

Soll Steinhausen jetzt etwa zum Bern von Zug werden? Wir alle im Kanton Zug wissen, was es heisst, NFA zu bezahlen. Es tut weh in der Seele. Es ärgert masslos, dass wir mit unseren Steuergeldern anderen Kantonen Prunkbauten finanzieren. Es macht uns Zuger wütend, wenn andere sich mit unserem Geld vergolden und die Steuern senken können. Und was bitte machen wir in Steinhausen nun mit dem Geld, das wir aus dem ZFA erhalten? Wir sollen uns laut Gemeinderat mit dem Geld

der anderen Gemeinden einen Prunkbau wie das Projekt Dreiklang leisten – und zwar ohne die Steuern in den nächsten Jahren anheben zu müssen. Die Gemeinde Steinhausen kann sich ohne das Geld der anderen Gemeinden gar nicht selbst finanzieren beziehungsweise nur dann, wenn sie die Steuern massiv erhöht. Ich sage Nein zum Projekt Dreiklang. Aus Respekt vor den anderen Gemeinden und weil sich Steinhausen keinen Saal leisten kann, der im Betrieb monatlich 107 000 Franken Steuergeld verschlingt. Daniel Burch, Kantonsrat SVP, Steinhausen

Alle Unternehmungen müssen gleich behandelt werden Am 24. November stimmen wir Steinhauserinnen und Steinhauser über den «Dreiklang» ab. Der Gemeinderat ist gefordert, der Bevölkerung nun auch die Details des geplanten Projekts aufzuzeigen. Es lohnt sich, genau hinzuschauen. Schaut man in die anderen Zuger Gemeinden, so merkt man, dass ihre Säle oft massiv defizitär sind. Diese Defizite nimmt der Steinhauser Gemeinderat anschei-

nend ohne Gegenmassnahmen in Kauf. Das hat auch mit der Mitwirkungsgruppe zu tun. Der Gemeinderat nahm fleissig Wünsche entgegen, Einsparungen oder grosse Verzichte wurden jedoch nie thematisiert. Im Gegenteil: Wie hätte die Mitwirkungsgruppe überhaupt Einsparungen erarbeiten sollen, wenn ihr die Zahlen nicht vorgelegen haben? Ich bin überzeugt, dass der Gemeinderat einen Saal mit nur halb so grossem Defizit hätte planen können. Dies hätte aber bedeutet, dass bei vielen der Anliegen und Wünsche hätten Abstriche gemacht werden müssen. Genau dies wollte der Gemeinderat jedoch nicht. Ein Schelm, wer denkt, dass man möglichst jeden potenziellen Befürworter «mit ins Boot holen» wollte? Mir ist es wichtig, dass unsere Vereine gute Infrastruktur haben. Wollen wir aber einen Saal finanzieren, der unsere Gemeinderechnung auf Jahrzehnte hinaus Monat für Monat mit 107 000 Franken belastet? Nach meiner Meinung ist es notwendiger, eine neue Mehrzweckhalle im Sunnegrund zu erstellen und das Sunnengrund 4 für Anlässe etwas anzupassen. Auch den

Vereinen wäre mehr geholfen, wenn die bestehende Struktur ausgebaut würde. Beispielsweise könnte die Aula Feldheim mit einer besseren Küche attraktiver gestaltet werden. Ich bin überzeugt, dass wir mit weniger Aufwand wesentlich mehr für unsere Vereine erreichen können. Die Alterswohnungen haben sich mit den Mietpreisen, die nicht gerade günstig sind, fast von alleine erübrigt. Ältere Personen leben oft in eigenen Wohnungen oder Häusern, die sie bis dato bereits so weit abbezahlt haben, dass die Miete der Alterswohnungen viel teurer ist. Wieso sollten sie in eine Alterswohnung umziehen, wo sie die Spitex genauso beziehen müssen wie in ihren eigenen vier Wänden? Und zum Schluss noch dies: Mittlerweile weiss man, dass der Coop nicht als Mitinvestor eingeladen wurde. Ist es Aufgabe der Gemeinde, für eine Unternehmung die gesamte Infrastruktur zu erstellen, während andere KMU wegziehen müssen, weil sie keinen Platz im Dorf haben? Ob wir uns jetzt einen neuen Coop wünschen oder nicht, es müssen alle Unternehmungen gleich behandelt werden. Aus diesen Gründen sage ich Nein zum Projekt «Dreiklang». Heinz Fuchs, Aktuar SVP Steinhausen

Ja zum Zentrum und Ja zum Dreiklang Steinhausen Mit dem Projekt Dreiklang kann Steinhausen dringend nötige und schon lange anstehende Aufgaben lösen. Mitten im Dorf ein neues Zentrum zu bauen mit Alterswohnungen in genügender Anzahl, einem Coop der heutigen Einkaufsanforderungen gerecht wird, einer Bibliothek, die für bisherige und neue Medien genügend Platz bietet, sowie einem Saal, der das gesellschaftliche und kulturelle Leben der Gemeinde fördert und den Vereinen neue Perspektiven bietet. Viele Leute waren bei den Vorbereitungsarbeiten dabei, und so wurde ein tragbarer Kompromiss zwischen dem Wünschbaren und dem Machbaren gefunden. Ein solch grosses Projekt kostet Geld, viel Geld, dafür wurden bereits

über Jahre entsprechende Rückstellungen gemacht. Mit dem nötigen Respekt, jedoch überzeugt, den richtigen Schritt zu machen, stimme ich dieser Vorlage zu. Ich wünsche mir, dass die Steinhauser Bevölkerung ebenso Ja zum Zentrum und Ja zum Dreiklang sagt. Adrian Jans, Steinhausen

Wegen langwieriger Planung keinen Fehlentscheid treffen Ein wirtschaftlich denkender Mensch muss sich ernsthaft fragen, was da in Steinhausen mit dem Grossprojekt abgeht. Wir haben doch ein Gemeindezentrum. Banken, Post, Gemeindeverwaltung, Apotheke, Ärzte, Bäckereien, Restaurants, Supermarkt – alles schön innerhalb von 100 Metern zentralisiert. Wir haben auch ein Altersheim mit Land, auf welchem sie expandieren können. Und wir haben mehrere Säle, welche bereits heute nicht ausgelastet sind. Einen 40 Millionen Baukredit kann man momentan für zwei Prozent, also 800 000 Franken im Jahr bekommen. Die (noch zu verhandelnden) Hypothekarzinsen können aber in den nächsten Jahren gut und gerne auf 5 Prozent steigen. Dann kosten uns diese Schulden zwei Millionen Franken pro Jahr – und dies über Jahrzehnte. Über die ständig steigenden Unterhaltskosten ist schon gar nicht zu reden. Wenn wir einen Wirtschaftsboom hätten, der langfristige Verschuldung zulässt, wäre das vielleicht noch tragbar. Aber jetzt sieht die Zukunft mit stetiger Abwanderung von Firmen nicht rosig aus. Die Verschuldung von Staaten und Gemeinden im grossen Stil sehen wir rund um uns herum und fragen uns zu recht, wie man es so weit kommen lassen konnte. Und nun will Steinhausen auch in dieser Riege mitmachen? Nur weil man schon so lange daran rumprojektiert hat? Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Das Land mitten im Dorf ist zu wertvoll um jetzt Fehlentscheide treffen, nur weil man müde von der Planung ist. Deshalb: Nein zum DreiklangProjekt. Marion Russek, Steinhausen

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Doch damit nicht genu g: Wenn es früher bei Zwis ähnlichen zu langwier Fällen turm chen Zeughaus, Pulv igen er­ Bussgeldverfa Anzeigen und haus und dem Casino­P ark­ hren kam, ist die neue die Polizei kann der grüne Lun jetzt an Ort ge Kolinstadt Stelle dire eröffnet wor­ und den. kt abkassier Damit hat en. Vor­ ausgesetzt, Vor eigenen Stad Zug jetzt einen der Bettler 100 Franken tgarten. hat die 100 Franken für eine scho n gummi auf Kau­ n im Hut. dem Das Holzpavillon der Tarif, den Boden. Das ist cher neue Gesetz hat laut Solche und Si Si­ heits das neue kant ähnliche nale Übe o­ nur Vort direktor Beat Villiger mit kleinem Weiher Fragen kan rtret eile: «Die n das Gesetz Prunkstück jetzt vorgibt. ungsstrafgesetz heit Angelegen­ des Areals, nicht beantw en in 15 Mon das dem sperrigenDas Gesetz mit kost kann rasch, anonym orten. Blei aten Bauz und lung bt zu hoffen, engünstig eit erho­ Namen liste stau fein säuberlic dass erled glich t igt wer­ den.» wer h Ordnungshü die ist ein Holz gemacht wurde, he von Ding eine lange Rei­ ter das pavillon, der Damit die en auf, die einer Gesetz, so Bürger, die an besser nich man alle trocken die nicht wurd erhöhten Stelle geba t tut. ut Paragrafen e. Von dort spiel Verrichte So zum Bei­ nen, Gesetze im Wortlaut hat man eine ken ken­ nun daher­ auch wissen, n der Notd guten Ausb n ausserhalb urft kom was lick auf die men, auch auf sie Ansp zukommt, einer Toile Altstadt. sinnvoll läuft tte, Ba­ rechend den an anwenden: fentliche Präv jetzt eine öf­ verbotenen öf kleine Weih sieht auch der mit Stellen ne. entionskampa oder Stör er aus, der mass und Sinn Augen­ en der Nach Der g g­ Grundwa truhe. ber.» Slogan: «Zug blibt für das sser gespiesen mit suu suu­ das Machbare. fh wird, Kom men tar sich beim Seite 3 melt Parkhaus sam­ . fh Seite 15 florian.hofer @zugerpresse.ch

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