Region
Zuger Presse ⋅ Zugerbieter ⋅ Mittwoch, 3. Juli 2013 ⋅ nr. 26
Digitale Bibliothek
Zugerin macht ersten Test
eine kleine Filiale im internet
Für den Nutzer hat sich nicht viel verändert
Die Nachfrage nach digitalen Bibliotheken steigt. Darum schliessen sich vier Büchereien der Region zur digitalen Bibliothek Zentralschweiz zusammen.
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Corina Kälbling
Die Zuger Bibliothek bietet seit 2008 eine Online-Ausleihe, auch «Onleihe» genannt, von digitalen Zeitschriften, Büchern, Videos, Musik und Hörbüchern an. Die Nachfrage nach dieser Dienstleistung ist seither stark gestiegen. «Anfangs waren es noch ein paar Hundert, jetzt sind es über 3 000 monatliche Nutzer», sagt Heinz Morf, Leiter der Bibliothek Zug (kleines Bild). Um den Kundenbedürfnissen nachzukommen, wird die Digitale Bibliothek Zug zur Digitalen Bibliothek der Zentralschweiz ausgeweitet. Die Büchereien Ägerital, Baar, Cham und Zug bieten von jetzt an eine gemeinsame Bibliothek im Internet mit rund
Datenschutz Bibliothek hat hohe Disziplin Bei der «Onleihe» werden keine personenspezifischen Daten gespeichert, sondern lediglich Daten zum Titel. Also nicht dass sich Herr Muster den Titel XY ausgeliehen hat, sondern dass der Titel XY im Monat Februar 20 Mal ausgeliehen wurde. «Der Datenschutz ist uns sehr wichtig», sagt Heinz Morf, Zuger Bibliothekar.
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Esther Schwarzentruber testet die neue «DiBi Zentral». Sie kann jetzt einen ganzen Bücherstapel bequem im Smartphone transportieren. 16 000 Medien aus mehreren Bereichen an.
Eine digitale Bibliothek wird nie zu klein sein In nächster Zeit soll das Angebot erweitert werden. «Es kommen ständig neue Titel dazu», sagt Morf. «In ein paar Monaten sollen es 20 000 sein.» Artikel, die nicht mehr ausgeliehen werden, sortiert man durch die «Bestandespflege» aus. Aber Platzmangel kenne man in einer «DiBi» nicht. «Die meisten normalen Bibliotheken sind zu klein, eine «DiBi» bietet enorme Speicherkapazität. Trotzdem ist sich der Bücherfreund sicher: «Die herkömmlichen Bibliotheken werden nicht aussterben.» Eine «DiBi» diene lediglich als Ergänzung der
Bücher, nicht aber als Ersatz. «Eine Bibliothek ist ein sozialer Ort und das Wohnzimmer jeder Gemeinde.» Es sei eine Verbesserung des Angebots durch eine zusätzliche kleine Filiale im Internet. Dabei muss man sich die «DiBi» als ganz normale Bücherei vorstellen. Nur kaufen die Bibliothekare Lizenzen der Artikel, und nicht den Artikel selbst. Diese Lizenzen berechtigen sie, die Medien im Internet zum Download bereitzustellen. Erwerben sie beispielsweise zwei Lizenzen für ein Buch, können es zwei Personen zur gleichen Zeit herunterladen. Ein dritter Kunde muss dann warten, bis die Zeit der laufenden Ausleihe abgelaufen ist. Erst dann kann er den Titel herunterladen. Wie
in einer normalen Bibliothek also. Dabei ist das Lizenzwesen mit den Verlegern eher kompliziert. «Wir wollen mit ihnen neue Wege suchen, um den Handel mit Lizenzen zu erleichtern.» Was man vor allem nicht verstehe, seien die Preise: «Warum kostet ein Buch gleich viel wie eine Lizenz zum Download dieses Titels?»
Bibliothek geht von ehrlichen Nutzern der «DiBi» aus Sobald man etwas im Internet anbietet, muss man zwangsläufig auch mit Hackern rechnen, die sich illegal Zugang zu den Medien verschaffen oder diese gar weitervertreiben. Natürlich muss man sich in die Datenbank zuerst einloggen, ein sicherer
Foto: Corina Kälbling
Schutz ist ein Login aber noch lange nicht. «Wer sich widerrechtlich einschleichen will, dem wird das auch gelingen.» Sie gehen aber davon aus, dass sich ihre Kunden an die Regeln halten werden. «Es ist ja sowieso gratis.» Bis jetzt hätten sie aber noch keine Hinweise darauf, dass es schon einmal vorgekommen sei.
Die Nutzung der «DiBi» ist mit einem Bibliotheksausweis gratis Verfügt man über einen gültigen Mitgliederausweis bei einer der vier beteiligten Bibliotheken ist die Ausleihe digitaler Titel kostenlos. Neben dem Ausweis braucht man aber auch eine gute Internetverbindung für den Download der Medien und ein geeignetes Gerät zum Wiedergeben.
uf den ersten Blick ist die neue Website der «DiBiZentral» ein aufgeräumtes, ansprechendes Portal. Auf den zweiten Blick erkennt man schnell, dass sich ausser ein paar Anpassungen im Design nicht viel verändert hat. Bekannte Elemente sind nach wie vor an gewohnter Stelle vorhanden, was vor allem Benutzern, die bereits das alte Portal verwendet haben, das Navigieren erleichtert. Alle Arten von Medien, sei es E-Books, E-Music oder E-Paper, können problemlos auf den Computer geladen werden. Auch die Synchronisation mit dem E-BookReader funktioniert einwandfrei. Ebenfalls positiv zu erwähnen ist die grosse Auswahl an verschiedenen Medien. Es sind knapp 16 000 Artikel in der Datenbank zugänglich. Mein Fazit: Für den User hat sich nicht viel verändert. Ausser vielleicht der Umstand, dass durch den Zusammenschluss mehr Personen auf die digitalen Medien Zugriff haben und so das Ausleihen von begehrten Artikeln zukünftig etwas mehr Geduld erfordern könnte. Allerdings wäre es nicht in Ordnung, die Bibliothek nur auf ihren digitalen Zugang zu reduzieren. Die Stadt Zug verfügt nämlich auch über eine physische Bibliothek mit einer grossen Auswahl an verschiedenen Medien, einer guten Infrastruktur und sehr hilfsbereiten Mitarbeitern. Esther Schwarzentruber
Tag der offenen Tür
Sommerfest trotzt dem Regenwetter: Die Klinik Zugersee öffnet die Tore «Offen und herzlich»: Unter diesem Motto hat die psychiatrische Klinik Zugersee am Samstag ihr Sommerfest gefeiert. Nebst interaktiven Präsentationen der Bereiche Medizin, Pflege und Ausbildung hat das Unterhaltungsprogramm für Gross und Klein Abwechslung geboten. Eine Jongleur-Show, ein Ballonwettflug, Musiktherapie durch Improvisation, Kunst-
Klinikdirektor Paul Lalli (links) mit der Chefärztin Magdalena Berkhoff und dem Leiter des Pflegedienstes Ueli Wenger.
Drei an der Teebar: Celina Burri (links), in Ausbildung zur Pflegefachfrau, Muriel Lustenberger und Werner Lussi, beide in Ausbildung zur Fachperson Gesundheit.
Klinikseelsorger Andreas Haas, Besucherin Brigitta Kühn und Kauffrau in Ausbildung Noelle Loeliger mit Klangschalen im Meditationsraum.
Die beiden Organisatoren: Gaetan Schmid und Margrit Komar.
Fotos: Laura Sibold
und Ausdruckstherapie und vieles mehr; für jeden Besucher war etwas dabei. Um 17 Uhr hat die Band «Just for fun» trotz Regenwetter doch noch ein wenig Sommerfest-Stimmung aufkommen lassen. Die psychiatrische Klinik Zugersee, eine Institution der barmherzigen Brüder, Zug-Oberwil und Konkordatsklinik der Kantone Uri, Schwyz und Zug, stellt die stationäre psychiatrische und psychotherapeutische Versorgung für die Bevölkerung dieser drei Kantone sicher. ls
Geniessen den Einblick in die Musiktherapie: Psychologin Caroline Weibel (links) mit Sohn Nanuk und der Sekretärin Yvonne Etterlin.