Zuger Presse 20170329

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GEMEINDEN

Zuger Presse · Zugerbieter · Mittwoch, 29. März 2017 · Nr. 12

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Zug

«Die Schätze der eigenen Tradition teilen» Am Samstag, 1. April, feiern die Reformierten und die Katholiken zusammen. Grund dafür sind auch zwei Personen der Kirchengeschichte.

Programm # Begegnungsort: Ab 9.30 Uhr, reformiertes Kirchenzentrum Zug, mit Kaffee und Gipfeli. Die Cafeteria bleibt den ganzen Tag geöffnet.

Dominique Schauber

Das Jahr 2017 steht in beiden grossen Kirchen der Schweiz im Zeichen zweier wichtiger Gedenkanlässe: Mit dem weltweiten Protestantismus feiern die Reformierten Kirchen «500 Jahre Reformation». Die Katholische Kirche feiert den 600. Geburtstag von Niklaus von Flüe – des Einsiedlers, Mystikers und Friedensstifters aus Obwalden. Von Flüe, besser bekannt als Bruder Klaus, wurde

«Zug liegt an der Schnittstelle der katholischen Zentralschweiz zum reformierten Zürich.»

1947 vom Papst heiliggesprochen. Er gilt als Schutzpatron der Schweiz. Diese feierlichen Anlässe wollen die Reformierte und Katholische Kirche verbinden. Darum findet der nationale ökumenische Gedenk- und Feiertag «Gemeinsam zur Mitte» am Samstag, 1. April, in Zug statt (Programm siehe Box).

Die Stadt Zug wird sich in gutem Licht zeigen können «Zug liegt an der Schnittstelle der katholischen Zentralschweiz zum reformierten Zürich», erklärt Rolf Berweger, Kirchenratspräsident der Reformierten Kirche Zug. Deshalb findet der nationale Anlass in Zug statt. Daraus ist auch das Motto «Gemeinsam zur Mitte» entstanden, denn die Mitte liege in Zug. «Für uns bedeutet das, dass wir Zug in einem guten Licht zeigen können», freut sich

# Vortrag: 10.30 bis 11.30 Uhr, reformierte Kirche Zug, «Nimm alles von mir, was mich hindert zu dir. Was Bruder Klaus und die Reformation verbindet». Mit Historiker Josef Lang aus Bern und Musik von Alois Hugener, Horn/ Alphorn.

# Referat: 14.30 bis 15.30 Uhr, reformierte Kirche Zug, Referat «Ein Gutes ergibt stets das andere – Zeuginnen am Abend vor und während der Schweizer Reformation», mit Rebecca Giselbrecht, Dozentin in praktischer Theologie Universität Zürich.

# Suppenessen: Ab 11.30 bis 13 Uhr, reformiertes Kirchenzentrum Zug, Kappeler-Milchsuppe-Essen.

# Musikalische Feier: 15 bis 15.40 Uhr, Kirche St. Oswald Zug, musikalische Feierstunde zum Hören und Mitsingen mit dem Kammerchor der Zuger Kantorei, St.-JohannesChor, Kirchenchor BaarSteinhausen und Organist Martin Völlinger.

# Mittagsgebet: 12 bis 12.20 Uhr, reformierte Kirche Zug, mit Pfarrer Andreas Haas, Gemeindeleiter Bernd Lenfers.

Rolf Berweger, Kirchenratspräsident reformierte Kirche Zug Alfredo Sacchi (links), Dekan und Domherr des Standes Zug, und Rolf Berweger, Kirchenratspräsident der Reformierten Kirche Zug, freuen sich auf den Anlass «Gemeinsam zur Mitte» am Samstag. Bild: Daniel Frischherz der Kirchenratspräsident. Viele würden zwar das Kloster Kappel oder den Milchsuppenstein kennen, aber die wenigsten würden deswegen nach Zug kommen. «Mit dem nationalen Feiertag nehmen die Kirchen erstmals die Gelegenheit zu gemeinsamer Erinnerung an die Reformation und Niklaus von Flüe wahr», freut sich auch der Dekan und Domherr des Standes Zug, Alfredo Sacchi. Mit dem Anlass wird gezeigt, dass im Zeitalter der Ökumene die Schätze der eigenen Tradition miteinander geteilt werden und man sich gemeinsam auf das Zentrum des christlichen Glaubens besinnen will. «Auch soll die Veranstaltung ein Impuls sein, um in der Ökumene weiter

aufeinander zuzugehen», so Sacchi. Maria Oppermann, Leiterin Kommunikation der Reformierten Kirche Kanton Zug sagt dazu ergänzend: «Der Gedenktag soll auch Anlass zu einer selbstkritischen und gerechten Erinnerung an das sein, was einst zur Trennung der beiden Kirchen und der gegenseitigen Abgrenzung geführt hat», so Opperman und fügt an: «Zugleich wollen wir in versöhnter Gemeinschaft feiern, was die Kirchen verbindet.» Mit dem Motto «Gemeinsam zur Mitte» soll auch zum Ausdruck gebracht werden, dass sich auf das Gemeinsame unseres christlichen Glaubens und des kirchlichen Auftrags besonnen wird. «Für beide Kirchen ist heute die Gewissensfreiheit ein für alle

anerkanntes Recht. Sie bildet das Fundament für einen respektvollen Dialog der Konfessionen», erklärt Oppermann.

Grosses Interesse in der ganzen Schweiz Am ökumenischen Gedenkund Feiertag werden Besucherinnen und Besucher aus der ganzen Schweiz erwartet. Wie viele kommen werden, kann Maria Oppermann nicht sagen: «Der Anlass hat grosse Aufmerksamkeit erweckt. Wir haben viele Anfragen von Chören, Kirchgemeinden und Religionsklassen erhalten, die als Gruppe kommen wollen.» Sie rechnet mit vielen Tagesgästen, die ohne Anmeldung kommen und Gästen aus Kirche, Gesellschaft und Politik.

für plastisches Gestalten, Pavillon «Prophezei» des SEK und der SBK: Gabriel de Montmollin und Serge Fornerod, Schweizerischer Evangelischer Kirchenbund.

# Podiumsgespräch: 13 bis 14.15 Uhr, reformierte Kirche Zug, «Wie (be-) finden wir uns gemeinsam auf dem Weg zur Mitte?» mit Eva-Maria Faber, Professorin für Dogmatik und Fundamentaltheologie, Gottfried Locher, Präsident Schweizerischer evangelischer Kirchenbund (SEK), und Charles Morerod, Präsident Schweizer Bischofskonferenz (SBK), Hansruedi Vetsch, Präsident Stiftung Bruderklausen-Kapelle Frauenfeld. Moderation durch Brigitta Rotach, Haus der Religionen in Bern. # Projektvorstellung: 13.15 bis 14.15 Uhr, reformiertes Kirchenzentrum Zug, «Die Schweiz in Wittenberg»: Zwei ökumenische Projekte im Rahmen der Weltausstellung Reformation 2017 «Tore der Freiheit» – Bereichstor «Ökumene und Religion»: Jo Achermann, Professor

# Ökumenischer Gottesdienst: 16 bis 17.30 Uhr, Kirche St. Michael Zug, «Gemeinsam zur Mitte» mit Gottfried Locher, Präsident Schweizerischer evangelischer Kirchenbund (SEK), und Felix Gmür, Bischof von Basel. Uraufführung der Kantate «Gemeinsam zur Mitte» von Erwin Mattmann mit dem Ensemble Ardent Bern, Orgel: Carl Rütti (Kantate), Martin Völlinger. Anschliessend Apéro riche im Pfarreiheim St. Michael. # Film im Kino: Im Kino Gotthard «Schweizer Lichtgestalten: Bruder Klaus, Zwingli, Calvin». 9.30 Uhr auf Deutsch, 10.40 Uhr auf Deutsch, 11.50 Uhr auf Französisch, 13 Uhr auf Deutsch. # Ausstellung: DoppelAltarflügel «Bruder Klaus» bis April in der reformierten Kirche. dom

Cham

Umnutzung Lagerhaus Papieri: An den Projekten wird weiter gefeilt Vier Projektteams konnten sich näher vorstellen. Ein Auswahlgremium muss nun entscheiden, welche Projekte sich für einen Umnutzungsvertrag eignen. Von den ursprünglich sieben fristgerecht bei der Einwohnergemeinde Cham eingegangenen Bewerbungen für die Umnutzung des Lagerhauses, der Gleise und Bauparzelle auf dem Papieri-Areal hat das Auswahlgremium vier Projekte für eine vertiefte Prüfung und Projektpräsentation ausgewählt. Es handelt sich dabei um Projekte aus den Bereichen Kultur, Gastro, Werkstatt, Markt sowie Sport. Das Auswahlgremium besteht aus zwei externen Fachvertretungen, aus der Interessensvertretung der Cham Paper Group Schweiz AG sowie aus

Vertretungen durch die Einwohnergemeinde Cham.

Vielfältige Nutzungsideen sind präsentiert worden Am Freitag, 17. März, durften die Projektteams sich ihre Nutzungsideen gegenseitig sowie dem Gremium präsentieren – und zwar im Lagerhaus an der Fabrikstrasse in Cham selbst. «Wir freuen uns, dass wir die Präsentationsrunde am Ort des Geschehens durchführen durften und so die Ausführungen der Teams quasi Kopfkino auslösen konnten», sagt Rolf Ineichen, Vorsteher Planung und Hochbau der Einwohnergemeinde Cham. «Mit Freude darf ich sagen, dass sich alle eingeladenen Projektteams gut vorbereitet präsentiert und einen grossen Willen zur Erbringung von Eigenleistung aufgezeigt haben.» Neben der Projekt- und Nutzungsidee stellten die vier Projektteams

auch vor, wie sie die zentralen Anliegen aus dem Projektaufruf umzusetzen gedenken. Wie ihr Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung des Areals aussieht und welchen Nutzen die Chamer Bevölkerung vom Projekt hat. «Umso wertvoller war es, die Nutzungsideen aus erster Hand zu hören und Unklarheiten gleich vor Ort diskutieren zu können», erklärt Basil Stocker, Projektleiter Planung und Hochbau in Cham.

Die Fläche des Areals soll aktiv belebt werden Zudem sei ein wesentlicher Punkt das gegenseitige Kennenlernen der Teams gewesen: «Schliesslich könnte es gut möglich sein, dass sich verschiedene Synergien nutzen liessen, wenn Projekte zusammenspannen. Dafür braucht es aber natürlich die nötige Bereitschaft und allfällige Projektergänzungen.»

Ende April Zeit, kleinere Anpassungen und Präzisierungen an ihren Projekten vorzunehmen sowie mögliche Kooperationen zu bilden.

In die Umnutzungspläne involviert ist auch dieses Lagerhaus auf dem Papieri-Areal. Die Chamer sollen von den Nutzungen profitieren. Ziel der Umnutzung des Lagerhauses ist es nach wie vor, den Transformationsprozess und die Entwicklung des Papieri-Areals positiv zu beein-

Bild: PD

flussen und die Fläche aktiv zu beleben. Die Bevölkerung soll von den zukünftigen Nutzungen profitieren. Die vier Projektteams haben nun bis

Gemeinderat entscheidet Ende Mai über den Antrag Den Entscheid, welche Bewerber den Zuschlag erhalten sollen, unterbreitet das Auswahlgremium danach dem Gemeinderat als Antrag für einen Beschluss. Unterstützt wird das Auswahlgremium dabei durch die Moderation eines unabhängigen externen Fachbüros. Der Gemeinderat befindet dann voraussichtlich Ende Mai über den Antrag. Dies unter der Voraussetzung, dass die Rechtskraft des Bebauungsplans vorliegt. Denn derzeit ist noch eine Beschwerde beim Kanton Zug gegen den von den Chamer Stimmberechtigten 2016 angenommenen Bebauungsplan hängig. pd


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