SAISON (Dezember 2013)

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Artenvielfalt auf textiler Ebene

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obust, langlebig und gutmütig, so sieht Viola Hofer den Charakter des Tiroler grauviehs. Ähnlich wie das Hochlandrind, das zwar ursprünglich aus schottland stammt, jedoch mittlerweile auf Tirols almen heimisch geworden ist, sowie das braunvieh, die bergschecke und das Fleckvieh. bei näherer betrachtung gleicht kein rindvieh dem anderen. Die badische Zeitung bezeichnete Hofers entwürfe einmal als „Österreichisches kuhdesign aus Innsbruck“. artenvielfalt nennt es die Textilkünstlerin und druckt diese auf T-shirts, schlüsselanhänger und sitzkissen.

Das kleine Tiroler Label Kontaktil bringt Artenvielfalt nach Innsbruck. Vor Kurzem hat die Textildesignerin Viola Hofer einen kleinen Shop eröff net. V O N J A N E K AT H R E I N

© gerHarD berger (3)

Freiluftatelier.

alles hier im neuen shop in der wilhelm-greil-straße 12 ist klein, fein, überschaubar und besonders. Die Inspiration zu den Zeichnungen bekommt die 37-Jährige auf ihren streifzügen durch die Tiroler gebirgswelt. sie beobachtet, sammelt, verarbeitet. ganz so wie früher, als sie noch mit den eltern, beides biologen, und den drei schwestern auf entdeckungsreise ging. Zu jeder blume und jedem Tier gab es etwas wissenswertes zu erfahren. gemeinsam unterwegs zu sein und doch ganz für sich selbst die stille in der natur zu genießen, das kennt Viola Hofer schon seit ihrer kindheit. Ihre motive überträgt sie dann mit Hilfe verschiedener Techniken auf den stoff. Die geschichten erzählen sich durch die abfolge der elemente immer wieder neu und kommen dabei auch ohne worte aus. Dass sich Farben je nach Textur eines stoffes verändern, fasziniert Viola Hofer noch immer. grob gewoben, fein gestrickt oder lose gefilzt – die bindung und das material lassen das Textil immer anders erscheinen. „eigentlich bin ich eine mustermacherin“, stellt sie fest. es gibt auch schon eine kleine edition an stoffmustern und webstoffen von ihr, die sie allerdings noch in ihrem atelier verwahrt. Die Faszination für Fasern und struktur führte Viola Hofer zunächst ans mozarteum nach salzburg, später nach sydney. schon während dieser Zeit fertigte sie am küchentisch gefilzte und bedruckte Produkte in kleinen stückzahlen an und verkaufte sie auf den märkten. Inspiriert von der leichtigkeit der australischen lebensweise, machte Ho-


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