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Blühzeit
Dr. Heinz Kofler
Zu viel des Guten
Wenn unser schützendes Immunsystem überreagiert, kann eine Allergie im Hintergrund stehen. Je nach Allergen versprechen unterschiedliche Methoden Hilfe und Linderung.
Allergien können im Alltag wahre Spielverderber sein. Angeboren sind sie nicht, wie Dr. Heinz Kofler, der Leiter des Allergieambulatoriums Hall, erklärt: „Eine Allergie ist eine spezifische, erworbene Überempfindlichkeit gegen etwas.“ Kommt man mit dem betreffenden, eigentlich harmlosen Stoff in Kontakt, aktiviert das Mechanismen, die verschiedene Teile des Immunsystems umfassen.
Große Wirkung
„Das, was wir als Allergie verspüren, ist, dass sich der Körper dieser Stoffe rasch entledigen will“, erklärt Kofler die typischen Symptome. Tränende oder brennende Auge, juckende Haut, Husten und Niesen sowie geschwollene Schleimhäute sind die Klassiker neben unspezifischen Symptomen wie Müdigkeit und Durchfall. Im schlimmsten Falle endet der Kontakt in einem anaphylaktischen Schock, einer massiven Überreaktion, die rasch behandelt werden muss.
Zahlreiche Varianten
Auf manche Allergene reagiert unser Körper sofort, etwa Pollen, Tierhaare oder Insektengift. Da in den Allergenen immer wieder wie Module die gleichen Bausteine enthalten sind, kann es auch zu Kreuzallergien kommen: Jemand mit Heuschnupfen kann zum Beispiel auf einen Apfel reagieren, weil sich dieser Bestandteile mit Pollen teilt. Im Gegensatz dazu machen sich besonders Kontaktallergien erst später bemerkbar, häufig sind hierbei Metalle wie Nickel oder andere Stoffe aus Natur und Chemikalien.
Auf zum Arzt
Oft ist es schwer einzuschätzen, wann man wegen einer allergischen Reaktion ärztliche Hilfe suchen sollten. „Der Schweregrad, die Dauer und die
© privat
Univ. doz. Dr. Heinz Kofler
ist Leiter des Allergieambulatoriums in Hall. Neben Allergien befasst er sich auch mit Hautkrankheiten.
Kann jeder eine Allergie bekommen?
Ja, prinzipiell schon. Manche Menschen, sogenannte Atopiker, sind genetisch anfälliger für Allergien. Sie machen etwas 20 bis 25 Prozent der Bevölkerung aus.

Allergie oder Unverträglichkeit?
In der Medizin unterscheidet man strikt zwischen Allergien und Unverträglichkeiten. Letztere imitieren Allergien manchmal in ihrer Wirkung und können für Laien daher schwer abzugrenzen sein. Unverträglichkeiten sind allerdings deutlich häufiger als Allergien, funktionieren nach anderen Mechanismen und werden anders therapiert. Beim Epikutantest zeigt sich an der Hautreaktion, gegen welche Stoffe man sensibilisiert ist.
Durchwachsene Bilanz
Die spezifische Immuntherapie führt nur selten zur kompletten Heilung von einer Allergie. Laut Kofler sind 15 Prozent geheilt, 70 Prozent erfahren eine Besserung, 15 Prozent sprechen nicht auf die Therapie an. Beeinträchtigung, das sind die Schwellenwerte“, so Kofler. Ist bei einer akuten Reaktion das Allgemeinbefinden betroffen, klingt sie nicht ab oder mindert die Lebensqualität deutlich, sollte man sie rasch abklären lassen. Erste Anlaufstelle ist der Hausarzt oder die Hausärztin, auch bei milderen Ausprägungen. Für die Spezialisten beginnt im Erstgespräch die Spurensuche. „Das hat was von einem Detektiv an sich“, beschreibt Kofler, der große Stücke auf die Anamnese hält. Das schuldige Allergen rein mittels Labortechnik zu ermitteln, vergleicht der Experte mit Dynamitfischen – man erhalte zwar viele Ergebnisse, aber auch viele falsch positive.
Angepasste Strategie
Ist das Allergen gefunden, kann man auf drei Arten mit ihm umgehen. Die erste ist die Vermeidung, was bei Medikamenten, Nahrungsmitteln und Milben noch relativ leicht gelingt. Die zweite Methode ist medikamentöse Behandlung, um die erworbene Überempfindlichkeit zu beeinflussen. „Das hat ungefähr den Sinn einer Krücke, wenn ich einen verletzten Fuß habe“, so Kofler. Spezifische Immuntherapien, auch Hyposensibilisierungen genannt, sind die dritte Variante, die die Allergien ursächlich angeht. Drei bis fünf Jahre lang müssen Betroffene entweder das Medikament, dass das Immunsystem zur Toleranz erziehen soll, oral einnehmen oder gespritzt bekommen. Das ist nicht bei allen Allergien möglich, Medikamente und Lebensmittel etwa sind bisher ausgeschlossen.
Evolution
Es gibt jedoch erste Versuche, Erdnussallergie mittels Hyposensibilisierung zu lindern. Auch die orale Einnahme des Desensibilisierungsmedikaments ist eine relative neue Ergänzung. Weiters gibt es laut Kofler experimentelle Versuche, die benötigten Substanzen mittels Folien oder Pflastern über die Haut zu verabreichen. Eine weitere Neuheit bezieht sich auf das sogenannten Mikrobiom, die Vielzahl an Bakterien, Viren und Phagen, die wir beherbergen. „Es gibt erste Ansätze, dass man über die therapeutische Beeinflussung des Mikrobioms auch Allergene beeinflusst“, erklärt der Mediziner. Das Mikrobiom beeinflusse auch die Ausprägung von Allergien. Bislang seien die Präparate spärlich, der Markt dafür umso größer und ungezielter. „Da ist viel Placebo – und Geschäft – dabei“, so Kofler zu den angebotenen Probiotika.
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