SALONMURTAL
wieder zu reden, vorerst nur mit dem Vierbeiner, knapp ein Jahr später mit Erich Bauer. Dieser Erfolg spülte ihn in die Szene. Alles ist also möglich. Nehmen wir an, Siegfried Schrittwieser, Landesrat für Soziales in der Steiermark, machte sich auf, um das Gespräch mit Bauer zu suchen, in dessen Garten Eden. Ob es zu einer landesrätlichen Erleuchtung käme? Nämlich jener, dass aufgehoben sein im Familienverband mehr Therapie ist, als alles andere. Mit nicht unwesentlichen Nebenwirkungen, etwa Verbesserung der schulischen Leistungen, Entlastung der Kindesmutter und Stärkung des Selbstbewusstseins. Ernst Wachernig
Geißler
OLYMPIASIEGERIN SIMONA ZECHNER
Simona mit Mama Melitta Zechner (5. v. r.), Sponsor VBgm. Gerhard Schoaß (4. v. l.), Therapeuten, Verwandten, Freunden.
Kleine Siegesfeier in Teufenbach mit großem Hintergrund: 13. Juni, die 6. Nationalen Special Olympics in Klagenfurt werden eröffnet. 1.500 Sportler und 600 Trainer aus Österreich, Deutschland, Schweiz, Dänemark und Liechtenstein messen sich im Wettkampf. Eine von ihnen ist Simona Zechner, halbseitig gelähmt, am Start als Dressurreiterin. Selbst muss sie sich auf Duffy, dem Pferd, halten, dieses lenken. An der Lounge, ohne einzugreifen, die Reitlehrerin und Therapeutin Martina Khom aus Mühlen. Der Ritt geht gut, die Goldmedaille ist im Sack! Entsprechende Freude im Heimatort. Bgm. Johann Gruber lädt die Sponsoren Gerhard Schoaß und Klaus Bartelmuss zu einer Feier, lässt Simona hochleben und gratuliert Erich Bauer, jenem Sozialpädagogen, der mit seiner Firma „Natur 4 U“ den therapeutischen und sportlichen Erfolg ermöglicht hat.
Eszter Kardos
KONTAKT Natur 4 U Erich Bauer Kulm am Zirbitz 111 Tel.: 0664/3262369
Mitteregger
men, bei denen Natur, Tiere und Pflanzen zum Einsatz kommen. Bekannte Beispiele sind die tiergestützte Therapie oder die Gartentherapie. Ein Ansatz, forciert vom Bundesministerium für Soziales. Was dieser bedeutet? Zurück zu (historischen) Wurzeln – Therapie auf dem Bauernhof. Oder in Kulm, bei Erich Bauer, seiner Frau Sabine, der Reittherapeutin Martina Khom und zehn weiteren Mitarbeitern. Diese Gruppe „Natur 4 U“, hinter der Bauer steht, wurde von ihm 2009 gegründet. Ein Pädagoge, vielfach ausgebildet, dazu gesegnet mit Menschenliebe, Naturbezug und Hausverstand. Von Beruf ist er Volksschullehrer und Direktor der Grundschule in Teufenbach. Wie er in die Szene kam? Über einen „Zwischenfall“ mit einem Mädchen, das die Sprache weglegte. Quasi unauffindbar. Standardisierte Therapien waren vergebens, doch nach wenigen Tagen mit Bauers Pferd begann die Kleine
ERNST WACHERNIG
LUPE MIT HUPE
Reaktionen an office@murtal1-extra.at
Es ist, wie es ist. Weil’s so ist. Kultur? Scheiß drauf.
Pfeif’ auf die Weiber
Balsam für die Zunft
So herzhaft direkt knackte eine junge Dame auf die interessierte Anfrage, welches einschlägige Kulturprogramm ihren studentischen Feriensommer erfüllen werde, mein Nervenkostüm. Sodann: „Blöde Kuh!“ Keine Angst, es lag mir nur auf der Zunge. Was tun mit solchen „Hoffnungsträgern“? Ihnen die Studienberechtigung entziehen? Mit den Eltern reden? Einfach aufgeben und vergessen? Satt verprügeln? Wir haben die Wahl. Was die Madame dereinst beruflich mimen möchte? Eine Lehrerin. Olala, da hülfe es auch nix, wenn’s nur Turnen wär‘.
Andreas Gabalier, steirischer Mister „I sing a Liad fia di“, hat sich’s bei den Frauen verscherzt. Weil er den frisch gestrichenen Text der Bundeshymne ignorierte. Er singe weiter nur von Söhnen, nicht von Töchtern. So habe er es in der Volksschule gelernt. Süßes (Marketing-) Argument für einen (fast erwachsenen) 29-Jährigen. Gar nicht erregt haben die „Umtextung“ und die folgende „Entschuldigung“ Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek. Fällt offensichtlich nicht auf, wenn ein JugendIdol sich als weiterbildungsresistent outet. Insgesamt a bissl deppat.
Ja, es gibt ein persönliches Fazit, trotz des einschlägigen internationalen Gejaules der anerkannten Literaturkritik an der Vergabe des Ingeborg Bachmann-Preises 2014 an Tex Rubinowitz: Man muss kein Autor, kein Schriftsteller, kein Literat sein, um den bedeutendsten Literaturpreis im Alpe-Adria-Raum einzusacken. Man darf auch Zeichner, Cartoonist oder Journalist sein. Ist doch schön, wenn nicht alles bierernst genommen wird. Zudem eröffnet es ungeahnte Möglichkeiten für Typen wie mich. Frage: Wer richtet einen Literaturpreis fürs Murtal ein?
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