HYDRO
Foto: zek
Projekte
Das Krafthausdesign des völlig neu errichteten Wasserkraftwerks von Dr. Joachim Siebenwirth orientiert sich an natürlichen Kristallstrukturen.
WIEDERBELEBTES WASSERKRAFTPOTENTIAL SORGT FÜR ÖKOLOGISCHE AUFWERTUNG
Nach einer Bauzeit von rund einem halben Jahr ging am 20. Juli die Wasserkraftanlage von Dr. Joachim Siebenwirth unweit des Starnberger Sees in Betrieb. Die als Ausleitungskraftwerk konzipierte Anlage setzt zur Stromerzeugung auf eine Ossberger-Turbine und kann jährlich rund 100.000 kWh Ökostrom produzieren. Durch die sowohl optisch als auch technisch vorbildlich umgesetzte Anlage konnte als erfreulicher Nebeneffekt sogar eine ökologische Aufwertung erzielt werden.
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Oktober 2016
ANLAGE BRINGT ÖKOLOGISCHE AUFWERTUNG Weil weder auf der Gemeinde noch in den Grundbüchern Aufzeichnungen über ein eventuell noch gültiges Wasserrecht auffind-
bar waren, musste Dr. Siebenwirth um eine neue Konzession ansuchen. Nach einer Verfahrensdauer von rund 15 Monaten wurde die Genehmigung von den zuständigen Be-
Die Durchström-Turbine des Herstellers Ossberger kommt mit dem teilweise stark schwankenden Wasserdargebot des Lüßbach bestens zurecht. Seit der Erstinbetriebnahme im Juli konnten bereits mehr als 17.500 kWh Energie erzeugt werden.
Foto: Ossberger
D
ie Nutzung von Wasserkraft hat im idyllischen Ortsteil Martinsholzen eine lange Tradition. Davon zeugt der über 200 Jahre alte Mühlkanal, an welchem schon lange vor der flächendeckenden Einführung von elektrischem Strom die Kraft des Wassers zum Mahlen von Getreide genutzt wurde. Bis zur Mitte der 1970er Jahre war sogar eine alte Francis-Turbine im Einsatz, welche die Gebäude des Weilers als Inselkraftwerk mit Energie versorgte. Diese günstige Ausgangssituation wollte Joachim Siebenwirth, der im nahe gelegenen Wolfratshausen eine homöopathische Arztpraxis betreibt, nicht länger ungenutzt lassen: „Da wir aufgrund unserer exponierten Lage über eine eigene Kläranlage und Wasserpumpe verfügen, das Ofenholz mit der Kreissäge schneiden und zusätzlich noch eine Pferdepension betreiben, verbrauchen wir automatisch mehr Energie als ein Durchschnittshaushalt.“ Die Wiederaufnahme von Wasserkraftnutzung in Martinsholzen war folglich der nächste Schritt.