Ausgabe 4_2019: fassadenBAUKULTUR

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BAUKULTUR 4_2019

INNOVATIV. ÄSTHETISCH. NACHHALTIG.

links Das 2018 fertig gestellte Museum M9 in Mestre ist ein aktives Museum ohne Schwelle zwischen innen und außen

durchs Quartier. Sie verläuft zwischen den beiden Baukörpern des Museums hindurch und bietet den Hauptzugang zum Foyer und den Zugang zum Auditorium. Das Erdgeschoss ist fast vollständig verglast, was die visuelle Verbindung von außen nach innen schafft. Dieser nahtlose Übergang wird in der Materialität unterstützt durch den einheitlichen Naturstein-Bodenbelag aus venezianischem Trachyt, der durchgängig überall im Außenbereich des M9 Quartiers und im Innenbereich des Museums verlegt ist. Innere Organisation Das Museum beherbergt im Erdgeschoss öffentliche Funktionen wie Mediathek, Auditorium, Museumsshop und Café. Die Ausstellungs- und Veranstaltungsbereiche in den Obergeschossen erreicht man über eine dramatisch inszenierte Treppe. Eine Dauerausstellung führt auf „narrativen Pfaden“ durch die Moderne Italiens. Eine tagesbelichtete White Box auf der obersten Etage steht für Wechselausstellungen zur Verfügung. Fassade im Kontext Ziel des Entwurfs war die nahtlose Integration des Museums in den heterogenen Kontext der Altstadt von Mestre, ohne auf einen unverwechselbaren Charakter zu verzichten. Aus diesem

Grund wurde eine polychrome Keramikfassade mit einer Palette von 17 Farbtönen gewählt, die die Farbgebung bestehender Nachbargebäude aufgreift. Die Farbpalette der Keramikplatten ist bei beiden Baukörpern dieselbe, nur die Zusammensetzung bzw. jeweils verwendete Anzahl der einzelnen Töne ist unterschiedlich: Die Keramikfassade des kleineren Baukörpers, der die Verwaltung beherbergt, weist eine intensivere bzw. gesättigtere Farbigkeit mit mehr Rot auf als die des größeren Baukörpers für das Museum, der in helleren, neutralen Tönen gehalten ist. Der volumetrischen Artikulation dienen plastisch in den Baukörper eigeschnittene Flächen wie die zurückversetzten Eingangsbereiche und weitere Außenflächen auch im oberen Teil des Museumsgebäudes in Sichtbeton. Die wohlüberlegte Platzierung einzelner Fensteröffnungen dient ebenfalls den visuellen Beziehungen zwischen den Räumen des Museums und denen der Stadt. Sauerbruch Hutton Fotos: Alessandra Chemollo © Polymnia Venezia

unten Die Obergeschosse erreicht man über eine dramatisch inszenierte Treppe

Frühlingssonne in Venedig - perfektes Wetter, um ein außergewöhnliches Gebäude in Szene zu setzen: Das MUSEO M9 in Mestre, Venedig. Im neu entstandenen Museumsviertel in Mestre macht der Neubau, für den die Berliner Architekten Sauerbruch Hutton verantwortlich zeichnen, von sich Reden. Mit seiner einzigartigen, vielfarbigen Fassade aus schmalen Terracottaelementen, die nach dem Zufallsprinzip angeordnet sind, ist er selbst schon Kunstobjekt.

nbk.de

nbkterracotta.com


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