Ausgabe 1_2023: betonBAUKULTUR

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BAUKULTUR Zeitschrift des DAI

Verband Deutscher Architekten- und Ingenieurvereine e.V.

Schwerpunkt Bauen mit Beton

Münsterländer AIV

Studienreise nach Rotterdam

betonBAUKULTUR

2023 1

Beton. Für große Ideen.

www.beton-fuer-grosse-ideen.de

Oscar Niemeyer Sphere – Leipzig Oscar Niemeyer | Architekt | Rio de Janeiro

LIEBE KOLLEGINNEN UND KOLLEGEN, VEREHRTE LESER UND FREUNDE DER BAUKULTUR,

in diesem ersten Heft des Jahres möchte Ihnen wie gewohnt für das vor uns liegende Jahr Gesundheit, Erfolg, Glück und Zufriedenheit wünschen! Zu Jahresbeginn ziehen wir Bilanz des Erreichten und schauen möglichst positiv in die Zukunft. Auch wenn dies in den vergangenen Jahren durch das Überlagern immer neuer schicksalhafter Themen einem Hindernislauf ähnelt, kann ich die wichtigsten Krisen natürlich nicht unerwähnt lassen.

Der unerträgliche Krieg in unserem Nachbarland dauert an und tötet tausende Menschen an den Fronten und in den Städten. Die Bevölkerung leidet in diesen kalten Wintertagen zusätzlich an Kälte und Stromausfällen durch die zielgerichtete Zerstörung der Infrastruktur. Wir dürfen nicht aufhören zu helfen und müssen genau hinschauen. Ich bin hoffnungsvoll, dass dieser Krieg bald endet, und dass die Erkenntnis, dass man einen Krieg nicht gewinnen kann, dauerhaft verstanden sein wird.

Die Coronapandemie scheint medizinisch beherrscht zu sein. Als Gesellschaft beschäftigt sie uns weiterhin in verschiedenen Phänomenen. Die Zero-Covid-Strategie hat in China zu den größten Protesten seit der blutigen Niederschlagung der Demokratiebewegung 1989 geführt. Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt steht unter Druck, und wichtige Produktionsabläufe erscheinen gefährdet. Die Versorgungsstrukturen in wichtigen „systemrelevanten“ Bereichen werden daher bei uns zukünftig sensibler bewertet werden. Produktionsstandorte werden zum Teil wieder näher an die Kunden herangeführt. Der CO2-Bilanz wird es nutzen.

Die Klimakrise ist immer greifbarer geworden. Die Erkenntnis ist nun in nahezu jedem Winkel unserer Gesellschaft angekommen. Dies bedeutet aber leider auch, dass bereits sichtbare und spürbare Schäden eingetreten sind, die kaum reversibel sind. Die Argumente von Wissenschaftlern und Umweltverbänden wurden zu lange belächelt oder ignoriert. Spätestens seit dem Urteil des Bundesverfassungsgerichtes ist dies nun nicht mehr möglich. Die Regierung ist aufgefordert, kurzfristig über ein wirksames Klimaschutzgesetz einzugreifen. Das Ziel einer durchschnittlichen Erderwärmung von unter 1,5 °C ist bereits heute nicht mehr zu erreichen.

Der „Sicherheitsabstand“ zu dem von Wissenschaftlern errechneten Kipp-Punkt ist damit aufgebraucht. Höchste Zeit, effektiv zu handeln!

Wir sind heute mit den Grenzen des Wachstums konfrontiert, wir erkennen die technischen und gesellschaftlichen Herausforderungen und bilanzieren die Folgen unseres Handelns. Ein Hauptaugenmerk liegt dabei auf dem Bauen. Bei der Gestaltung resilienter Städte geht es um Weiterentwicklung, Umbau und Umdeutung. Gerade die Innenstädte brauchen hier neue Konzepte. Bei diesen nachhaltigen Entwicklungen geht es natürlich nicht nur um nutzungsflexible und dauerhafte Gebäude und Außenräume, sondern es geht auch um gesunde und CO2-optimierte Baustoffe und deren Wertstoffzyklen. Beton ist dort scheinbar etwas aus dem Fokus geraten. Die Bewertung dieses Baustoffes umfasst seine Herstellung und die seines Bindemittels Zement, auf das etwa 80 % seiner CO2-Emissionen zurückgehen. Dies bedeutet einen ökologischen Fußabdruck von 80 kg CO2 pro Tonne. Im Vergleich zu Rindfleisch, dessen CO2-Bilanz bei 14.000 kg/t liegt, ist dies scheinbar unbedeutend. Als meistverwendeter Baustoff der Welt ist Beton dennoch unbestritten relevant. In der Summe ist die Zementindustrie heute für 8 % des weltweiten CO2-Ausstoßes verantwortlich. Neue Zementrezepturen und moderne Herstellungstechniken können hier zukünftig enorme Mengen einsparen. In der Lebenszyklusbetrachtung können dem dauerhaften Material auch neue Erkenntnisse zur Rekarbonatisierung zugeschrieben werden. Demnach bindet Beton bis zu 25 % der verursachten Emissionen, im Recycling weitere 18 %. Es lohnt sich also, genau hinzuschauen. Das vorliegende Heft zeigt Ihnen herausragende Beispiele, die uns inspirieren und erwartungsvoll in die Zukunft blicken lassen.

Herzlichst, Ihr

3 BAUKULTUR 1_2023 editorial

DAI Tag 2023 in Berlin

Der kommende DAI Tag findet vom 22.–24.9.2023 in Berlin statt. Er wird begleitet von einem Symposium zur Gestaltung frei gewordener Stadträume, die es infolge der Abkehr von einer ausschließlich autogerechten Stadt neu zu ordnen gilt. Das Thema knüpft dabei an den vergangenen DAI Tag in Münster an, der bereits den eingeleiteten Mobilitätswechsel zum Thema hatte. Der DAI und der AIV zu BerlinBrandenburg laden heute schon ganz herzlich zur Teilnahme ein! Nähere Informationen finden Sie zeitnah auf der DAI Web-Seite.

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DAI MITGLIEDSVEREINE

AIV Aschaffenburg

AIV Aschersleben-Staßfurt

AIV Bad Hersfeld

AIV Braunschweig

AIV Frankfurt

AIV Hanau

AIV Hannover

AIV Hildesheim

AIV Koblenz

DAI Mitgliedsverein

kein DAI Mitgliedsverein

DAI Mitgliedsverein mit Textbeitrag in der vorliegenden Ausgabe

AIV KölnBonn

AIV Konstanz

AIV Leipzig

AIV Marburg

AIV Mark Sauerland

AIV Oberhessen

AIV Schweinfurt

AIV Stuttgart

AIV Ulm

AIV Würzburg

AIV zu Berlin-Brandenburg

AIV zu Magdeburg

Mittelrheinischer AIV Darmstadt

Münchener AIV

Münsterländer AIV

Oldenburgischer AIV

Ruhrländischer AIV zu Essen

Schwäbischer AIV Augsburg

4 BAUKULTUR 1_2023 DAI bundesweit
Pinneberg Kiel Wiesbaden Nürnberg Saar Mainz Osnabrück Mannheim Düsseldorf Ascha enburg Oberhessen Bamberg Leipzig Berlin-Brandenburg

Rubriken

Kolumne

DAI aktuell

Aus dem Präsidium

DAI regional

Münsterländer AIV: Studienreise nach Rotterdam

Schwerpunkt: Bauen mit Beton

Gestockter und glatter Beton: Wohnhaus in Oberitalien

Robuste Konstruktion mit fluidem Kern: Doppelwohnhaus in Stuttgart

Hopfen und Malz gefunden: Brauerei in Kirchheim unter Teck

Reminiszenz an die Fachwerkoptik: Alte Kelter in Miedelsbach

Spirituelle Harmonie: Kirche in Kalabrien

Spielend lernen: Schule im Aargau

Transformation: Silogebäude in Düsseldorf

Denkmal für den Artenschutz: Nashorngehege im Zoo Berlin

Advertorials | Anzeigen

Göbel Hochbau GmbH: Neubau eines Verwaltungsgebäudes in Rimpar

Keimfarben GmbH: Zwei Hotelgebäude in Warschau

Liapor GmbH & Co. KG: Stadtarchiv in Oberviechtach

KLB Klimaleichtblock GmbH: Wohngesunde Schornsteinsysteme

Schöck Bauteile GmbH: Experimentalbau in Dresden

Dreßler Bau GmbH: Bürogebäude in Karlsruhe

Rieder Sales GmbH: Headquarter in Maishofen

NATURinFORM GmbH: Südamerikahaus im Kölner Zoo

Autoren | Vorschau | Impressum

5 BAUKULTUR 1_2023 inhalt 12 20 16 3 4 5 6–8 6 7 8 9 9 10 10 12–27 12–13 14 –15 16 –17 18 –19 20 –21 22–23 24 –25 26 –27 28–38 28–29 30 –31 32–33 34 35 36 37 38 39
DAI bundesweit Inhalt
Editorial Arnold Ernst
Nachrichten
Bundesstiftung Baukultur Wirtschaft + Recht
Titel: Schule im Aargau von Brandenberger Kloter Architekten und Haller Ingenieure (Foto: © Basile Bornand)

BAU 2023 Die BAU in München gilt als Weltleitmesse für Architektur, Materialien und Systeme. Üblicherweise findet sie alle zwei Jahre im Januar statt. In diesem Jahr wird sie jedoch erstmals ins Frühjahr verlegt, und zwar auf den 17.–22.4.2023. Hintergrund sind die fortwährenden Folgen der Coronapandemie. Mit der Verschiebung möchte die Messe München den Ausstellern und Besuchern ein Maximum an Sicherheit für ihre Planungen bieten. www.bau-muenchen.com

land entfällt. Wie ein Szenario 2050 zur Reduzierung des Primärrohstoffeinsatzes aussehen kann, zeigt die Studie „Ressourcen der Zukunft für Zement und Beton – Potenziale und Handlungsstrategien“ des Vereins Deutscher Zementwerke e.V. (VDZ). www.vdz-online.de

Ökozement In dem von der EU geförderten und von der Universität Luxemburg geleiteten Projekt CO2REDRES forschen Wissenschaftler an der Herstellung von Ökozementen aus natürlichen Materialien. Die Ergebnisse zeigen, dass bergbauliche Abraum- und Abfallstoffe in der Zementherstellung eingesetzt werden können. Dadurch

Architektur mit 3D-gedruckter Erde: Visualisierung eines Studierendenentwurfs (Foto: © IAAC) gebaut wird, bewirken könnte? Welches Wissen können architektonische Prototypen über ressourcenschonende Design- und Bauprozesse vermitteln? Diese Fragen stehen im Fokus der Ausstellung „Living Prototypes – Digitales Bauen mit Biomaterialien “. Sie ist noch bis zum 25.1.2023 im Aedes Architekturforum in Berlin zu sehen.

www.aedes-arc.de

BetonTage 2023 Die BetonTage sind Europas größter Fachkongress der Betonfertig teilindustrie mit einer Kombination aus Fachprogramm und Ausstellung. Referenten aus Forschung und Praxis informieren über aktuelle Entwicklungen in den Bereichen Betontechnologie, Herstellungsverfahren und Normung. Die BetonTage finden vom 20.–22.6.2023 in Ulm statt. www.betontage.de

Abraum- und Abfallstoffe, die beim Abbau von Gestein entstehen, haben ein hohes Potenzial für die Anwendung in der Zementproduktion (Foto: Universität Trier)

lassen sich konventionelle Primärrohstoffe ersetzen und CO2-Emissionen reduzieren.

https://co2redres.uni.lu

Architekturpreis Beton 2023 Der Architekturpreis Beton zeichnet herausragende Leistungen der Architektur und Ingenieurbaukunst aus, deren Qualität von den gestalterischen, konstruktiven und technologischen Möglichkeiten des Baustoffs Beton geprägt ist. Der Preis ist mit 25.000 Euro dotiert. Die Frist zur Abgabe der Unterlagen endet am 31.3.2023. Auslober ist das InformationsZentrum Beton (IZB). www.architekturpreis-beton.de

Ressourcenschonung in der Zementund Betonherstellung Die Schonung natürlicher Ressourcen gehört zu den großen ökologischen Herausforderungen unserer Zeit. Dabei steht auch die Zement- und Betonherstellung im Fokus, auf die etwa ein Fünftel des Primärrohstoffeinsatzes in Deutsch -

Bauen für länger Weltweit steht Bauen für rund 30 % der CO2-Emissionen, 40 % des Energiebedarfs, 50 % des Ressourcenverbrauchs, 60 % des Abfallaufkommens und 70 % der Flächenversiegelung. Bauen ist extrem umweltrelevant, ökonomisch stark und prägt unseren sozialen Lebensraum entscheidend mit. Am 19.1.2023 geht die Bauingenieurin Lamia Messari-Becker in ihrem Vortrag im Oskar von Miller Forum in München auf die Rolle des Bausektors und seine konkreten Potenziale für eine nationale und globale nachhaltige Entwicklung ein. www.oskarvonmillerforum.de

Digitales Bauen mit Biomaterialien Wie könnte unser Zuhause aussehen und sich anfühlen, wenn es ohne den Einsatz fossiler Brennstoffe gebaut würde? Was wäre, wenn die Forschung zu biobasierten Baumaterialien einen tiefgreifenden Wandel in der Art und Weise, wie Architektur entworfen und

ole scheeren : spaces of life Ole Scheeren gehört zu den bekanntesten deutschen Architekten und hat sich mit innovativen Hochhäusern und Wohnprojekten weltweit einen Namen gemacht. Die Ausstellung im ZKM | Zentrum für Kunst und Medien in Karlsruhe befasst sich noch bis 4.6.2023 mit dem Werk des in Karlsruhe geborenen Archi-

tekten und der Frage, wie mit Architektur von heute Prototypen für das Leben von morgen geschaffen werden.

www.zkm.de

E-Learning zum Bauen mit Beton Das InformationsZentrum Beton (IZB) bietet über die web.akademie regelmäßig Seminare zu verschiedenen Fachthemen des Bauens mit Beton an. Inhaltlich stehen der Hoch- und Tiefbau, der Ingenieurbau, der GaLa-Bau und das landwirtschaftliche Bauen im Blick. Im Fokus stehen Betone und Verfahren, die verlässliche technische Lösungen ermöglichen, die wirtschaftliches, qualitätsvolles und insbesondere nachhaltiges Bauen unterstützen.

www.beton-webakademie.de

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Ole Scheeren: Wohnanlage „The Interlace“ in Singapur (© OMA Ole Scheeren, Foto: Iwan Baan)

EINE KULTUR DES BEWAHRENS IST KLIMASCHUTZ

Mit Blick auf den Baukulturbericht 2022/23 interpretiert die Bundesstiftung Baukultur das Wort Betonbaukultur in Richtung einer „neuen Umbaukultur“. Angesichts gesellschaftlicher Herausforderungen wie Klimawandel, Ressourcenknappheit und Energiekrise muss der Kreislauf von fortwährendem Abriss und Neubau unterbrochen werden.

Der Baustoff Beton stellt dabei eine eigene Herausforderung dar, da er aufgrund seiner Eigenschaft als langlebiger Baustoff jahrzehntelang intensiv verbaut wurde, aber am Ende seiner Lebensdauer nur bedingt wiederverwertet werden kann. Neben seiner Wiederverwendung im Straßenbau oder als rezyklierte Gesteinskörnung bei der Betonherstellung steht die Forschung auf dem Weg zu einer klimafreundlicheren Betonherstellung nicht still. Neue Möglichkeiten der Ressourcenverwendung, Herstellungsprozesse und Weiterverwendung können einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Der Umbau bestehender Betonbauwerke und ein Einsatz des Baustoffs mit Augenmaß sind wichtige Schritte für die Erreichung der Klimaziele.

Aber auch eine Wertschätzung für die baukulturellen Leistungen vergangener Epochen sowie das Bewusstsein für die kulturelle Bedeutung von bestehenden Bauwerken und deren gewachsenen Lebensräumen sprechen für den Erhalt des Bestands. Denn Bestandsgebäude und Denkmäler zeichnen sich oftmals durch die gewachsene Einbindung in den städtebaulichen Kontext aus und bieten zugleich ein besonderes Identifikationspotenzial. Sie sind in Sozialräume eingebunden, mit Erinnerungswerten vorheriger Nutzungen verknüpft und tragen soziale, ästhetische und historische Werte in sich. Im Falle eines Abrisses können weder die verlorengegangene goldene Energie noch die kulturelle Bedeutung rekonstruiert werden.

Mangelnder Bauunterhalt und unzureichende Sanierungen sorgen gleichzeitig dafür, dass ein Gebäude im öffentlichen Ansehen schnell an Wert verliert. Kommen leerstehende Flächen oder verbaute gesundheitsschädliche Materialien hinzu, ist ein Urteil rasch gefällt: Selbst Denkmale gelten dann als Schandfleck, der schnellstens beseitigt werden muss. Aufgabe der Denkmalbehörden der Bundesländer ist es, den Bestand zu erforschen und zu dokumentieren, wissenschaftlich fundierte Kriterien für eine Unterschutzstellung zu entwickeln und Denkmalwerte herauszustellen. Aufgrund des hohen Veränderungsdrucks sei in den nächsten Jahren mit „erheblichen“ Verlusten an Baudenkmalen der jüngeren

rechts

Der Baukulturbericht 2022/23 der Bundesstiftung Baukultur widmet sich dem Thema „Neue Umbaukultur“

(© Kristin Baumert für die Bundesstiftung Baukultur)

Vergangenheit zu rechnen, deren Werte häufig nicht anerkannt werden. Je jünger ein Gebäude ist, umso bedrohter ist es – dieser Grundsatz gilt seit Beginn der Denkmalpflege. Der Deutsche Städtetag beklagt: „Mit einem unkontrollierten substantiellen oder gestalterischen Verlust droht ein baukultureller Geschichts- und Identitätsverlust Deutschlands.“

Der Nachholbedarf in der denkmalpflegerischen Aufarbeitung moderner Bauten seit der Wiedervereinigung ist groß. Es drängt die Zeit, oder besser: Es drängen Eigentümer, die umfassende, nicht zuletzt energetische Modernisierungen, Marktanpassungen, Nachverdichtungen oder Ersatzbauten planen. Das für abgewogene Entscheidungen notwendige baukulturelle Bewusstsein gilt in Deutschland als wenig entwickelt. Wenn es darum geht, die Räume zu beschreiben, die uns umgeben und prägen, fehlt es an Sprach- und Urteilsfähigkeit. Beide sind aber Grundlagen, um aktiv an Planungsund Gestaltungsprozessen im unmittelbaren Lebensumfeld teilzunehmen. Daher gilt es, von klein auf Wahrnehmungs-, Beurteilungs- und Vermittlungskompetenzen zu stärken. Baukulturelle Bildung muss den ökologischen, ökonomischen und nicht zuletzt kulturellen Wert von Bestandsbauten vermitteln. Das gilt gerade auch für die weniger geschätzten betonlastigen Nachkriegsbauten, damit diese nicht vorschnell Neubauten oder Rekonstruktionen weichen müssen.

www.bundesstiftung-baukultur.de

7 BAUKULTUR 1_2023 kolumne
Inga Dreger, Teresa Deckert

Die in Berlin, München und Frankfurt ansässige Kanzlei Zirngibl Rechtsanwälte Partnerschaft mbB ist Premiumpartner des DAI. Zu ihren bundesweiten Arbeitsschwerpunkten zählen das Immobilien-, Bau- sowie das Vergaberecht.

NEUES AUS DEM ...

… Bau- und Architektenrecht

Geltendmachung fiktiver Kosten bei Mangelfolgeschäden weiterhin möglich

Seit der Entscheidung des BGH vom 22.02.2018 (VII ZR 46/17) ist allgemein bekannt, dass die Geltendmachung fiktiver Mangelbeseitigungskosten im Werkvertragsrecht nicht mehr möglich ist. Anders ist die Rechtslage hingegen, wenn es sich nicht um Mangelbeseitigungskosten, sondern um Mangelfolgeschäden handelt. Dies hat das OLG Köln mit Beschluss vom 19.10.2022 (11 U 247/21) festgestellt.

In dem dem OLG Köln zur Entscheidung vorgelegten Fall war es aufgrund mangelhaft ausgeführter Arbeiten eines Rohbauers und Dachdeckers an einem Einfamilienhaus zu Feuchtigkeitseintritten mit der Folge von Schimmelbildung gekommen. Der Bauherr machte Schadensersatz in Höhe der fiktiven Kosten für die Sanierung geltend. Die Sanierungskosten umfassten hierbei lediglich die Beseitigung des Schimmels an anderen Bauteilen, nicht die Beseitigung der ursprünglichen Mängel. Die Auftragnehmer wandten ein, die Geltendmachung solch fiktiver Kosten sei ausgeschlossen.

Dem ist das OLG Köln in seiner Entscheidung vom 19.10.2022 entgegengetreten. Begründet hat das OLG Köln seine Entscheidung damit, dass die o. g. Rechtsprechung des BGH vorliegend keine Anwendung finde, da es sich hier um einen so genannten Mangelfolgeschaden, also einen Schaden außerhalb der Gewerke der Auftragnehmer, handele. Anders als bei Mangelbeseitigungskosten stehe dem Bauherrn bei solchen Schäden gerade kein Kostenvorschussanspruch zu, sodass die Geltendmachung fiktiver Kosten zur Vermeidung einer Vorfinanzierung durch den Bauherrn zugelassen werden müsse.

Im Ergebnis sollte daher stets im Einzelnen geprüft werden, um welche Art von Kosten bzw. Schäden es sich handelt.

Rechtsanwältin Lisa

... Vergaberecht

Stillhaltefrist über die Weihnachtsfeiertage ist grundsätzlich zulässig – Abwägung jedoch im Einzelfall

Die Vergabekammer Südbayern weist in einer anschaulichen Entscheidung auf die dienstfreien Zeiten zur Berechnung der Frist hin (VK 3194.Z3-3_01-22-1).

Im Rahmen der EU-weiten Vergabe von mobilen Raumluftgeräten versendete der Auftraggeber das Informationsschreiben nach § 134 GWB am 23.12.2021. Der Auftraggeber versandte dieses nicht an die im Angebotsschreiben aufgeführte E-Mail-Adresse des zuständigen Sachbearbeiters, sondern an die allgemeine E-Mail-Adresse des Bieters. Feiertagsbedingt wurde die Nachricht erst am 27.12.2021 an diesen weitergeleitet. Der kehrte am 3.1.2022 – dem Tag des Zuschlags – aus dem Urlaub zurück. Am selben Tag rügte der Bieter dieses Schreiben und reichte am 6.1.2022 den Nachprüfungsantrag ein.

Ohne Erfolg! Der Nachprüfungsantrag wurde als unzulässig zurückgewiesen, da der Vertrag wirksam geschlossen wurde. In der Begründung der Entscheidung ging die Vergabekammer jedoch auf die Verkürzung der Frist ein. Neben den insgesamt vier Sonn- und Feiertragen kamen auch der 24.12.2021 und der 31.12.2021 für eine effektive Einlegung des Nachprüfungsantrages nicht in Betracht, da an diesen beiden Tagen dienstfrei war. Zusätzlich könne der 30.12.2021 nicht voll berücksichtigt werden, da eine Prüfung auf offensichtliche Unzulässigkeit bzw. Unbegründetheit nur bei Übermittlung vor der Mittagszeit möglich ist. Die Vergabekammer kam im Ergebnis auf 4,5 Arbeitstage, die zur Einreichung eines Nachprüfungsantrages zur Verfügung gestanden haben. Dies sei „an der alleruntersten Grenze der nach der Rechtsprechung noch tolerierbaren faktischen Verkürzung.“

Im vorliegenden Fall hat zwar die mangelnde Organisation des Bieters zur Verfristung geführt, jedoch lässt sich anhand dieser Entscheidung eine grobe Tendenz zur maximal zulässigen faktischen Verkürzung der Frist erkennen.

Ansprechpartner Berlin: RA Lars Robbe

Tel.: 030–880331–231, Mail: l.robbe@zirngibl.de, www.zirngibl.de

Ansprechpartner München: RA Dr. Ulrich May

Tel.: 089–29050–231, Mail: u.may@zirngibl.de, www.zirngibl.de

8 BAUKULTUR 1_2023 wirtschaft + recht
§§
Rechtsanwalt Fritz Stöcklein

AUS DEM PRÄSIDIUM

Am Nikolaustag tagte der auf der DAI Mitgliederversammlung in Münster beschlossene Beirat des DAI zum ersten Mal. Ich zitiere hier sehr gerne Wolfgang Echelmeyer, Ehrenvorsitzender des Münsterländer AIV und Initator des Beirats, der uns folgendes ins Lastenheft geschrieben hat: „Wichtig ist, dass nunmehr ein Gremium geschaffen wurde, das das Präsidium auf Augenhöhe zu beraten und zu unterstützen hat. Es hat die Aufgabe, die Belange der AIVe einzubringen, was in der Vergangenheit oft – zu Recht oder zu Unrecht – vermisst worden ist. Der Beirat besteht aus den Vorsitzenden der AIVe. Da die Vorsitzenden sich nicht vertreten lassen können, soll gewährleitet werden, dass personelle Kontinuität in der Runde gegeben ist. Die Veränderung trifft auch das Präsidium. Es hat diesen Beirat zu beteiligen. Damit soll gewährleistet werden, dass Präsidium und AIVe intensiv kommunizieren. Ein Schimpfen auf einen abgehobenen DAI sollte damit der Vergangenheit angehören. Gemeinsames Denken und Handeln sind angesagt.“

Nun also trafen das DAI Präsidium und die Vorsitzenden von acht AIVen in einer ersten Sitzung zusammen. Es wurde über das Selbstverständnis und die Funktion des Gremiums

gesprochen und festgelegt, zu welchen Terminen (alle zwei Monate) der Beirat im kommenden Jahr zusammentreten wird. Es wurden Erwartungen formuliert, und es gab inhaltliche Wünsche: Der Beirat soll Ideenbörse und Austausch sein. Zum Beispiel für die Planung von Veranstaltungen und Exkursionen soll eine digitale Börse eingerichtet werden, die einmal Erarbeitetes auch den anderen AIVen zugänglich macht. Die Mitgliedergewinnung und Themenwahl sollen an Best-Practise-Beispielen erörtert werden. Außerdem wird der Beirat dem Präsidium Impulse geben, was die Vertretung auf Bundesebene anbelangt. Abschließend lässt sich sagen, dass es ein gelungener Auftakt war – auch das Feedback einiger Beteiligter war durchweg positiv.

Und auch hierüber wurde gesprochen: Der nächste DAI Tag wird vom 22.–24.9.2023 in Berlin stattfinden – merken Sie sich diesen Termin gerne in Ihren Kalendern vor. Ich halte Sie an dieser Stelle auf dem Laufenden.

Nun aber wünsche ich ein erfolgreiches, gesundes und fröhliches Neues Jahr!

dress concrete Architekturbeton made by Dreßler

Maßgeschneiderte Lösungen für Ihr Gebäude, die faszinieren

Architekturbeton von Dreßler Bau passt wie angegossen Maßgeschneidert für jede Anforderung und jeden Gestaltungswunsch verleiht er auch dem CarlsCube seinen unverkennbaren Charakter In der Dreßler Niederlassung Elemente und Industriebau lassen wir dazu individuelle Bauelemente entstehen Einzigartig in Form, Fläche und Farbe, präzise verarbeitet und nach Wunsch hochwertig veredelt. So präsentiert sich Beton als das Material ästhetisch anspruchsvoller, ausdrucksstarker Architektur. Architekturbeton – der Baustoff für kreative Ideen

9 BAUKULTUR 1_2022 DAI aktuell
Dreßler Bau GmbH Niederlassung Elemente & Industriebau – Verwaltung Gabriel-Dreßler-Straße 7 63741 Aschaffenburg Telefon 06021 403-420 ib-nl@dressler-bau de www dressler-bau de
Projekt: CarlsCube, Karlsruhe © Nikolay Kazakov | archis
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Dreßler_Anz_dressconcrete_Baukultur_01-202

STUDIENREISE NACH ROTTERDAM

Der Münsterländer AIV hat vom 18.–21.8.2022 eine Studienreise nach Rotterdam unternommen. Im Mittelpunkt der Reise stand das Stadtzentrum, das im Zweiten Weltkrieg vollkommen zerstört worden war. Die Stadt mit dem größten Hafen Europas hat im Zuge des Wiederaufbaus die alten Strukturen hinter sich gelassen und die Chance genutzt, eine moderne Innenstadt zu entwickeln.

Unmittelbar nach der Ankunft erkundeten wir mit der Architekturjournalistin Anneke Bokern (Architour) die Innenstadt. Der Stadtspaziergang führte uns zu folgenden Stationen:

• Wohnhochhäuser De Calypso 2013

• Einkaufsstraße Lijnbaan 1948

• Warenhaus Bijenkorf 1957

• Wohn- u. Bürobau Timmerhuis 2015

• Kubuswohnungen 1984

• Markthalle 2013

• Bahnhof Rotterdam Centraal 2014 Ergänzend bot das Stadtmodell „Masterplan Wijnhaven“ einen Überblick über die stadträumlichen Zusammenhänge. Es veranschaulicht, dass durch verschiedene „architektonische Experimente“ eine stark verdichtete Innenstadt entstanden ist, geprägt von außergewöhnlichen Hochhaus- und Nachverdichtungsprojekten.

Am zweiten Tag lag der Fokus auf dem neuen Schaudepot des Museums Boijmans Van Beuningen. Das Architekturbüro MVRDV hat als Symbol für die Aufbewahrung eine „Schüssel“ im Stadtbild inszeniert. Gezeigt werden rund 15.000 Exponate auf verschiedenen Ebenen. Anschließend konnten wir das Architekturbüro MVRDV besuchen, verbunden mit einem Einblick in die forschungsorientierte, interdisziplinäre Arbeitsweise und vertiefenden Infor-

mationen zur Entwicklung des Schaudepots und zu einer Vielzahl anderer kreativer Projekte. Am Abend genossen wir die besondere Atmosphäre des Restaurants Hotel New York, dem historischen Gebäude der früheren Holland Amerika Lijn am Ufer der Nieuwe Maas.

Am dritten Tag führte uns die Architekturjournalistin Anneke Bokern über die Hafeninsel zu den Projekten:

• Stadtentwicklung Kop van Zuid

• Erasmusbrücke 1996

• Hochhaus De Rotterdam 2013

• verschiedene Wohnhochhäuser

• Floating Office 2022

• Halbinsel Katendrecht

• Fenix Lofts 2019

Am Nachmittag besichtigten wir die 1920 errichtete und von der UNESCO

als Welterbe geschützte Van Nelle-Fabrik. Der ehemalige Firmensitz des niederländischen Kaffee-, Tee- und Tabakproduzenten Van Nelle präsentiert sich als innovativer Fabrikkomplex und gilt als Musterbeispiel der Moderne.

Eine Lichterfahrt durch die Innenstadt und eine Hafenrundfahrt ergänzten das Reiseprogramm. Auf der Rückreise erfolgte noch ein Zwischenstopp in Utrecht mit seinen historischen Gassen, Gebäuden und Grachten – ein eindrucksvoller Gegenpol zu der stark verdichteten Stadt Rotterdam.

10 BAUKULTUR 1_2023 DAI regional
Münsterländer AIV
rechts Reisegruppe im Büro MVRDV rechts Schaudepot des Museums Boijmans Van Beuningen unten Hotel New York auf der Hafeninsel

WENIGER

CO2 –MEHR CEMEX FÜR PROJEKTE MIT ZUKUNFT

Bei CEMEX arbeiten wir an einer besseren Zukunft. Klimaschutz und nachhaltiges Bauen stehen hierbei im Mittelpunkt unserer Anstrengungen. Dazu gehören innovative Produkte, die einen deutlich geringeren CO2 -Fußabdruck haben. Zudem sind unsere Baustoffe vielseitig und bestehen aus regional hergestellten Materialien. Dies gilt auch für unsere nachhaltige Produktreihe Vertua ® .

www.cemex.de/nachhaltig-bauen/vertua

© 2022 CEMEX Innovation Holding Ltd., Switzerland, All Rights Reserved.

GESTOCKTER UND GLATTER BETON

Wohnhaus in Oberitalien

Für den Namen genügt ein Buchstabe: Haus E. Und wie ein einzelner Buchstabe fügt sich das vom Architekturbüro bergmeisterwolf aus Brixen entworfene Wohnhaus problemlos in die Berglandschaft am Lago Maggiore ein und integriert sich dabei in die Landschaft ringsherum. Mit der Tragwerksplanung war das Büro holzner & bertagnolli engineering aus Lana beauftragt.

So nimmt das für eine dreiköpfige Familie errichtete Ferienhaus als natürlicher Bestandteil an der Landschaft teil. Natur und natürliche Umwelt verschmelzen dabei. Dazu trägt nicht zuletzt das vor Ort gewonnene Gesteinsmehl bei, das dem Beton als Zuschlag beigemischt wurde und diesem die Farbe der Felsen verleiht.

Weinlager im Berg

In dem in den Berg integrierten Sockel sind Abstell- und Technikräume sowie ein Weinkeller untergebracht. In den an den Hang angrenzenden Räumen finden ein Gästezimmer und ein Bad Platz. Die daneben errichtete Doppelgarage nimmt im Stockwerk darüber einen Essplatz auf. Im Obergeschoss liegen auch der Wohnbereich und das Hauptschlafzimmer.

Wohnen mit Blick auf den See

Das Obergeschoss kragt als langgestreckter Kubus parallel zum Hang aus und wird dabei von einer V-förmigen Stütze getragen. Dabei bildete es im Erdgeschoss einen überdachten Freiraum aus, der als schattenspendender Freisitz genutzt werden kann. Ergänzt wird der Neubau durch ein in die Morphologie eingefügtes Schwimmbad mit Blick auf den See.

Beton und Fels

Blickbeziehungen sowie die Kommunikation zwischen Landschaft und gebautem Werk, zwischen drinnen und draußen sowie zwischen dem künstlichen Material Beton und den Felsen in der Natur stehen im Fokus des Entwurfs. Eine große Rolle spielt dabei der mit einer integrierten Schaum-

12 BAUKULTUR 1_2023 betonBAUKULTUR

„Das Haus formt den Ort, strickt die Körnungen weiter und integriert sich. Es spielt mit besonderen Details und Materialität und schafft eine Einheit, die auch im Inneren spürbar und erlebbar wird.“

bergmeisterwolf

glasdämmung ausgestattete Sichtbeton. In einer Art Materialspiel wechseln dessen unterschiedliche Oberflächen –gestockter und glatter Beton – untereinander ab. Mit seiner Grobheit erinnert der gestockte Beton an das Gestein und wird somit zum Bestandteil der Gegend rings um den See. Der glatte Sichtbeton bildet einen starken Kontrast dazu, sodass das Haus wie in den Fels gehauen erscheint. Darüber hinaus führt der Beton die Atmosphäre von außen im Innenraum fort und potenziert so die Wirkung der Materialität.

Metallischer Kontrast

Das vor den Fenstern verlaufende Geländer fungiert als Kontrast und unterbricht mit seinen leichten, geschwungenen und dabei abfallenden Linien die Horizontalität der Architektur. Auf diese Weise wird ein weiteres Formenspiel kreiert.

bergmeisterwolf / Christine Ryll

Fotos: bergmeisterwolf

rechts und unten

Die Geradlinigkeit des Baukörpers wird von den weichen Schwüngen des Geländers und der das Obergeschoss tragenden Stütze umspielt

BAUKULTUR 1_2023 // gloeckle-bau.de #baumituns WIR BAUEN AUF DAS STEHT FEST. ZUKUNFT
Bauunternehmung Glöckle Montagebau GmbH, Moritz-Fischer-Straße 18, 97525 Schwebheim 09721 / 8001 - 810 montagebau@gloeckle-bau.de

Der Entwurf nimmt sowohl die Traufhöhe des Nachbarhauses wie auch dessen Gebäudetiefe als Maßstab gebendes Element auf. Da sich der Bau aufgrund der extremen Steigung des Grundstücks bis zu drei Geschosse in die Erde graben musste, stand schnell fest, dass ein Großteil in Beton ausgeführt werden musste. Um Planungsund Baukosten gering zu halten, entwarfen die Planer einen Katalog aus einfachen Details und Fügungen mit Betonfertigteilen, die nun das gesamte Doppelhaus prägen.

Subtile Zonierung

Um die Schwierigkeiten des Baumaterials hinsichtlich seiner CO2-Emissionen wissend entwickelten die Architekten ein flexibles Innenleben für die robuste Betonschale mit dem Ziel, im Ausbau verschiedene Grundrissvarianten zu ermöglichen, die auch in Zukunft Umbauten zulassen. Dafür etablierten sie ein kreuzförmiges Grundrissschema, das mit leichten Vorhängen, Holztrennwänden oder Schränken unterschiedliche Optionen der innenräumlichen Fügung möglich macht. Auch wenn die jeweiligen Stellen im Grundriss nicht mit einer Wand belegt sind, zeigen in den Boden eingelassene Holzleisten das Schema an und sorgen

für eine subtile Zonierung der Räume. So ist nicht nur sichergestellt, dass die tatsächlich ausgeführten Grundrissvarianten in beiden Häusern den jeweiligen Bewohnern adäquat sind, sondern dass auch künftig noch Veränderungen möglich sind.

Sorgfältige Detailplanung

Von der Straße her zeigen sich beide Gebäudeteile wie eineiige Zwillinge: kleine Vorgärten, bodentiefe Fensteröffnungen, Aussparungen für Eingangsloggien im Erdgeschoss und Terrassen im Dachgeschoss, dazu das Fugenbild der Betonfertigteile. Den industriellen Charakter der Vorfertigung unterstreichen die Gitterbrüstungen vor den Fenstertüren und Terrassen. All das folgt der Steigung der Straße, die Fugen der jeweiligen Bauteile gehen im System fein auf und legen Zeugnis ab von der sorgfältigen Detailplanung.

Beton außen und innen

Wie eine räumliche Schwelle ist ein kleiner Vorplatz zwischen Straße und Haus eingefügt, der Terrasse, Auffahrt, Vorgarten und Mülltonneneinhausung gleichermaßen ist. Einer logischen Folge hin zu mehr Privatheit folgend entwickeln sich von hier aus die Räume von der Öffentlichkeit der Straße ins

links

Das Fugenbild der Betonelemente unterstreicht genauso wie die Brüstungsgitter vor den Fenstern den industriellen Charakter der Vorfertigung

ROBUSTE KONSTRUKTION

Doppelwohnhaus in Stuttgart

An einem der Heslacher Hänge in Stuttgart hat Stadt so selten werdenden, noch offenen Grundstücke stark ansteigenden Geländes galt es lange als die Statik zuständigen Büro IfB Seiler haben die jeweils nahezu quadratischem Grundriss entwickelt.

Haus hinein und dort sukzessive nach oben. Im Erdgeschoss befinden sich ein universell nutzbarer Raum, der sowohl Stellplatz für Zweiräder wie Arbeitsplatz oder Gästezimmer sein könnte, zwei hangseitige Abstellräume und ein WC. Das Treppenhaus wird von einem fast haushohen Luftraum begleitet, der bei Bedarf mit einem Fahrstuhl nachgerüstet werden kann. Die Ästhetik des Äußeren wird hier ungebrochen fortgeschrieben: Beton und die schon bekannten industriellen Gitter für Brüstungen und Handläufe.

Subtiles Innenleben

Im 1. Oberschoss ist der Wohnbereich, der in Richtung der hangseitigen Küche durch eine Holzwand abgetrennt werden kann, momentan offen. So ist das gesamte Geschoss durchlässig mit dem Außenraum verbunden. Zum Hang haben beide Häuser kleine Höfe, die sich mit ihren Einfriedungen als private Außenräume in den Hang graben und keine Blicke von außen zulassen. Auch das 2. Obergeschoss könnte als vollständige Fläche genutzt werden, ebenso gut aber mit zwei klassischen Zimmern ausgeführt werden. Dazu kommt ein Bad, das in der westlichen Haushälfte mit einem großen runden Fenster ausgestattet ist. Das Dachgeschoss

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rechts

hat das Architekturbüro VON M eines jener in der Grundstücke gefunden. Wegen des nach Süden als kaum zu bebauen. Gemeinsam mit dem für die Architekten zwei fast identische Häuser auf entwickelt.

ist strukturell gleich aufgebaut: Hier ist der straßenseitige Raum derzeit als offenes Studiolo ausgeführt, ergänzt um ein Zimmer und ein weiteres Bad. Dazu kommt eine kleine Dachterrasse.

Option der Aneignung

Durch die vielseitig flexibel einräumbaren Grundrissvariationen entsteht eine Art fluider Kern innerhalb der robusten Konstruktion, die sich – einer schützen-

den Schale gleich – um das Innere des Hauses legt. Vorstellbar, dass die viergeschossigen Häuser, die derzeit von je einer Familie bewohnt werden, dereinst von Alters-WGs genutzt oder einzelne Etagen als Einliegerwohnungen abgetrennt werden. Wohnen ist hier als Gesamtheit von Tätigkeiten gedacht, denen die Räume des Hauses als logische Fortsetzung der Räume der Stadt eine angemessene Option der Aneig-

nung und Variation zugesteht. So aktivieren die beiden Häuser nicht nur ein sonst nur schwer zu nutzendes Grundstück in der Stadt, sondern machen seinen Gebrauch auch in einer heute noch nicht definierten Konstellation in einer ungeschriebenen Zukunft möglich.

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KONSTRUKTION MIT FLUIDEM
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KERN
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David Kasparek Fotos: Zooey Braun
In den Boden eingelassene Holzleisten zeigen das kreuzförmige Grundrissschema an und zonieren auf subtile Weise die Räume

HOPFEN UND MALZ GEFUNDEN

Brauerei in Kirchheim unter Teck

Sehen, hören, riechen und schmecken: In der von mehr* architekten geplanten Brauereihalle wird das Bier nicht nur hergestellt. Der Brauvorgang kann auch besichtigt werden und das fertige Produkt am Ende gekauft. Als Tragwerksplaner war die BB-Baustatik GmbH beteiligt.

In Kirchheim unter Teck sind Hopfen und Malz nicht verloren. Stattdessen hat das Start-up Braurevolution hier eine eigene Brauerei gegründet, in der es vorhandene Bierstile neu interpretiert, geschmackliche Vielfalt kreiert, hinter Glas produziert, Brauseminare initiiert, die eigenen Produkte verkauft und im eigenen Biergarten auch noch serviert. Nachdem die Unternehmensgründer ihr Bier anfänglich in einer ehemaligen Schlecker-Filiale in Notzingen gebraut hatten, zogen sie nach einigen Jahren in die eigene Brauerei um.

Industrielle Architektursprache

Die Brauereihalle mit Ausschank und Lagerverkauf steht an der Längsseite eines Grundstücks, auf dem sich bereits mehrere Nutz- und Wohngebäude befanden. Der längliche Baukörper schließt den bestehenden Hof nach Norden hin ab

unten

Zwischen Braukessel und Lagertanks finden an einer offenen Theke die Verkostung und der Verkauf statt

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oben

Die Atmosphäre der Halle ist industriell, die Struktur rational rhythmisiert, der Aufbau symmetrisch

und lässt zur Straße hin Platz für einen kleinen Biergarten frei. Der Kontext des umliegenden Gewerbemischgebietes gab für den Neubau eine industrielle Architektursprache vor. Diesen bildeten die Architekten als einfachen Kubus mit Satteldach aus, auf dem ein aufgesetztes Lichtband Akzente setzt. An den Giebelwänden bildet die Konstruktion eine ikonische Dachform aus, die eine Überhöhung und das Material Sichtbeton in deutlich ablesbare Vorder- und Rückseiten verwandeln. Die Eingangsseite markieren zwei auf einen Kreis und ein Rechteck reduzierte Öffnungen. Die Längsseiten sind als Stahlbau konzipiert, der mit einer Profilitverglasung verkleidet wurde.

Innenleben

Das Innere der Brauereihalle stellt eine Art Schaulager dar. Man sieht, hört, riecht und schmeckt die Produktion der Biersorten, die Lagerung von Malz und Hopfen, den Akt des Brauens in den Kesseln bis zur Verkostung am Ort des Geschehens. Der Eingangsbereich bietet Raum für die Verkostung und den Verkauf und kann zudem für Brauseminare und Festivitäten genutzt werden. Im Hauptraum steht eine offene Theke, an der die Besucher zwischen Braukessel und Lagertanks Platz nehmen können. In einem in den Raum einge -

Wohlig warm durch den Winter: Wärmeschutz mit KLB-Leichtbeton

stellten Baukörper sind das Kühllager und die Nebenräume untergebracht. Bei einer möglichen Umnutzung kann dieser mit geringem Aufwand zurückgebaut werden.

Beton, Stahl und Glas

Die verwendeten Materialien spiegeln den pragmatischen Kontext der Umgebung wider. Aus Gründen des Erdbebenschutzes wurden die Bodenplatte und die Giebelwände aus Beton gefertigt, zwischen diese wurde der hell gestrichene Stahlbau eingestellt. Damit die Eingangstür und das Rundfenster ihre Wirkung in der Giebelfläche entfalten können, wurden sie in Ortbeton ausgeführt, um eine möglichst homogene Fläche zu erzielen. Lediglich die Einteilung der Schaltafeln und der Verzicht auf ablesbare horizontale Betonierfugen wurden hier vorgegeben. Im Innenraum ergänzen Holzwolle-Leichtbauplatten die Materialcollage an den Giebelwänden und optimieren dabei die Akustik des Raums. So bewegt sich das Projekt bewusst im Spannungsfeld zwischen Gestaltung und rudimentärer Einfachheit.

mehr* architekten / Christine Ryll

Fotos: Sebastian Schels / mehr* architekten

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REMINISZENZ AN DIE FACHWERKOPTIK

Alte Kelter in Miedelsbach

Die im 14. Jahrhundert erbaute Kelter in Miedelsbach bei Schorndorf wurde nach jahrelangem Leerstand aktiviert. In dem Gebäude hatte Alfred Arnold 1959 die Glaswerke Arnold gegründet. Seit dem Umbau dient es der Firma Arnold Glas als Akademie und zudem der Gemeinde als Veranstaltungsort. Für die Architektur zeichneten Sigrid Hintersteininger Architekten verantwortlich, für die Statik die Mayer-Vorfelder Dinkelacker Ingenieurgesellschaft für Bauwesen.

Bei der Sanierung sollte der historische Charme bewahrt bleiben und mit Blick auf Nachhaltigkeit ein möglichst hohes „reuse“ der bestehenden Bausubstanz erzielt werden. Somit blieben die noch funktionstüchtigen Bauteile bestehen bzw. wurden ertüchtigt. Bestandsbauteile, wie z. B. der alte Kehlbalkendachstuhl, wurden während des Bauprozesses ausgebaut, zwischengelagert, gereinigt und erneut eingebaut.

Sockel aus Sichtbeton Ausschließlich diejenigen Bauteile, die statisch und baubiologisch nicht mehr instand zu setzen waren, wurden durch neue Bauelemente ersetzt. So wurde das nicht mehr zu erhaltende Holzfachwerk im Erdgeschoss durch einen Sichtbetonsockel mit der Prägung eines Fachwerks – als Reminiszenz an die historische Fassade – neu aufgebaut. Die Bestandseingangstür wurde nach dem

Ausbau ertüchtigt, neu lackiert und mit neuen Glaseinsätzen versehen wieder eingebaut.

Multifunktionale Box

Durch die Kombination von historischer Bausubstanz und neuen Elementen ist ein nachhaltiges Gebäude mit multifunktionaler Nutzung entstanden. Eine eingestellte, raumhohe Box gliedert den Innenraum. Im Erdgeschoss

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oben

Um die Optik der früheren Fachwerkstruktur zu bewahren, wurde der Beton für den neuen Sockel über ein spezielles Betongussverfahren mit heimischen Materialien angerührt und in Formen gegossen

besteht sie aus Sichtbeton und nimmt die erforderlichen Nebenräume – Sanitärräume, Lager, Technik, Küche – auf. Eine in die Box integrierte Treppe führt auf die Galerie, wo sich eine Lounge und ein Think Tank der Firma Arnold befinden. Hier ragt die Box als Ganzglaskonstruktion über das mächtige alte Dach hinaus und belichtet somit den Kelterraum. Die raumhohen Glastrennwände bieten die Möglichkeit, den gesamten Saal im Erdgeschoss und zugleich den Außenraum zu überblicken.

Statik, Akustik, Vogelschutz

Zur Errichtung der das Kelterdach durchdringenden Glasbox waren sta-

tische Kunstgriffe und somit Eingriffe in die historische Kehlbalkenkonstruktion erforderlich. So mussten z. B. zwei bestehende statisch wirksame Querbalken durchtrennt und die Zugbänder des Holzdachstuhls mittels neuer Stahlrahmen-Zugbänder geschlossen werden. Um die Raumakustik zu optimieren, wurde an der Dachunterseite des Gebäudes zudem eine Akustikverkleidung eingezogen. Trotz offenem Dachstuhl und den Materialien Glas und Beton können so störende Schalleffekte im Raum vermieden werden. Für das Unternehmen Arnold Glas, dem Entwickler und Hersteller mehrerer patentierter Vogelschutzgläser, war

es darüber hinaus selbstverständlich, in alle Glasflächen der Gebäudehülle Vogelschutzglas einzubauen.

Sigrid Hintersteininger Architekten

Fotos: Brigida González

unten Schnörkellose Sichtbetonwände, die von den historisch vorgegebenen Fensterflächen umgeben werden, prägen den Innenraum

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SPIRITUELLE HARMONIE

Kirche in Kalabrien

Im Herzen des süditalienischen Nationalparks Pollino liegt die kleine Bergstadt Mormanno, zwischen deren Hügeln seit kurzem die Kirche Santa Maria Goretti steht. Der von mca – mario cucinella architects entworfene Neubau setzt auf Beton und Kunst. Mit der Tragwerksplanung war das Büro Milan Ingegneria SpA beauftragt.

„Das Entwerfen einer Kirche ist eine Botschaft der Kontinuität mit dem Geist der Kunst, der unbeirrt durch die Jahrhunderte der Menschheit gegangen ist.“ Mit diesen Worten stellt Architekt Mario Cucinella die Gedankengänge vor, die hinter dem Entwurf für die Kirche Santa Maria Goretti stehen. Den Planungsauftrag hatte sein Büro über einen von der italienischen Bischofskonferenz (CEI) organisierten Wettbewerb gewonnen. Die Bauarbeiten wurden 2021 abgeschlossen.

Organische Form

Nun steht die neue Pfarrkirche einsam, ruhig und monolithisch am Nordrand der kalabrischen Bergstadt Mormanno und beschenkt ihre Besucher dabei mit einem herrlichen Blick auf den Nationalpark Pollino. Der Entwurf orientiert sich an einer organischen Form: dem Kleeblatt, das mit seinen vier Blättern den Grundriss des Gebäudes repräsentiert. Darüber hinaus richtete Mario Cucinella seine Idee am Typus der strengen apsidalen Kirchen aus, die von den östlichen

Ausläufern des ehemaligen Römischen Reiches geflohene Mönche in Kalabrien gebaut hatten. Die Quintessenz dieser Einflüsse findet ihren Ausdruck in einem innovativen Gotteshaus, das in seiner klaren Form außerhalb der Zeit zu stehen scheint. Es ist Maria Goretti (1890–1902) gewidmet – der jüngsten Heiligen der katholischen Kirche.

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rechts Die in weichen Bahnen fallende textile Installation greift mit ihren Schwüngen die Kleeblattform der Außenhülle auf

Die Kirche: Apsiden aus Beton Betreten wird das Gebäude durch einen hohen Einschnitt in einer der vier Betonapsiden. Dabei formt der Eingang ein hohes Kreuz, das bei nächtlicher Beleuchtung von weitem wie ein Leuchtfeuer zu sehen ist. Die rahmende eingravierte Beschriftung bezieht sich auf das Leben von Maria Goretti.

Die Kunst: Schleier aus Stoff

Im Innenraum ziehen von der Decke abgehängte und von oben beleuchtete transluzente Stoffbahnen die Blicke der Gläubigen an. Die wie voluminöse Vorhänge gestalteten Gebilde sollen die Kirchenbesucher an die Geometrien der eindrucksvollsten Barockkirchen Italiens erinnern. Zusätzlich zum steten Tageslichtspiel der Stoffschleier fällt an einem Tag im Jahr – am 6. Juli, dem Fest der Heiligen Maria Goretti – ein Sonnenstrahl direkt auf das hinter dem Altar angebrachte Kruzifix. Hier wirken Architektur, Kunst, Natur, religiöser Glaube und Symbolik in spiritueller Harmonie.

Innenausstattung

Das Lesepult, das Tabernakel, das Taufbecken und die Figur der Jungfrau Maria aus Stein, Bronze und Mosaik wurden von dem Künstler Giuseppe Maraniello geschaffen. Auch sie spielen mit Rundungen und geschwungenen Linien und spiegeln so die fließenden Formen der Wände wider. Die von Mario Cucinella Design entworfenen Möbel aus Holz und Stahl wurden hingegen bewusst minimalistisch und streng konzipiert, um die architektonischen und skulpturalen Elemente des Kircheninneren hervorzuheben.

Das Pfarrzentrum: Betonbau mit grünem Herz Neben der Kirche liegt das neue Pfarrzentrum, das ebenfalls von Mario Cucinella Architects entworfen wurde. Der eingeschossige Betonbau integriert einen Versammlungsraum für

die Gemeinde, die Klassenzimmer für die Kirche und die Wohnung für den Priester. Die gezackte Dachlinie steht im Dialog mit den Rundungen der Kirche. Geistliche können diese über die Sakristei betreten, die sich hinter dem Altar verbirgt.

Nachhaltigkeit

Die Kirche wurden so konstruiert, dass ihr Energieverbrauch und der Wartungsbedarf minimal sind. Darüber hinaus tragen die Gründächer und die bepflanzten Innenhöfe sowie der Biogarten vor dem Pfarrhaus für die „0-km-Bewirtschaftung“

zur Nachhaltigkeit des Projekts bei und dienen als Aufenthaltsbereiche auch für die lokale Bevölkerung als Gewinn.

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Fotos: Duccio Malagamba rechts Der Zugang zur Kirche schält sich in Form eines Kreuzes aus der strahlend weißen Betonhülle

SPIELEND LERNEN

Schule im Aargau

Für die schweizerische Gemeinde Birrwil haben Brandenberger Kloter Architekten und Haller Ingenieure eine stufenübergreifende Schule mit Kindergarten und Primarschule errichtet. Der Neubau bildet zusammen mit dem bestehenden Mehrzweckgebäude ein Ensemble, gemeinsam fassen sie einen Pausenhof und Sportplatz ein.

Das neue Schulhaus erscheint aus der Landschaft heraus entwickelt. Während sich das Erdgeschoss in den Hang gräbt, entfaltet sich das Obergeschoss auf zwei Ebenen bis unters Dach; von dort sind Ausblicke in alle Himmelsrichtungen möglich. Mit dem kompakten Äußeren orientiert sich das Gebäude einerseits an den für diesen ländlichen Raum typischen Wirtschafts- und Wohngebäuden mit weit auskragendem Satteldach, massiven Giebelwänden und filigraner Holzfüllung. Andererseits bezieht es sich mit der schlichten Rasterfassade und den Materialien Beton und Aluminium auf den 1960er Jahre-Bau nebenan.

Kompakte Erscheinung

Der Baustoff Weißbeton ist dabei nicht nur der Hanglage geschuldet – der Bau wurde direkt im Erdreich platziert. Er verleiht dem Gebäude als „erstarrtes Material“ einen edlen und charaktervollen Hauch. Gleichzeitig unterstützt der Beton die Absicht der Architekten, dem Gebäude einen kubischen, mas-

siven Charakter zu verleihen, der sich an den traditionellen Bauernhäusern der Umgebung orientiert. Dabei sind –ganz pragmatisch – die durch das Dach geschützten Fenster an der Traufseite aus Holz und die der Witterung stärker ausgesetzten Fenster an den Giebelseiten aus natureloxiertem Aluminium. In Anlehnung an die Mehrzweckhalle besteht das Satteldach aus nicht eingefärbtem Faserzement.

Erschließung

Der Haupteingang an der Hofseite, der auf den ersten Blick wie ein Unterstand anmutet, unterscheidet sich klar von den drei Nebeneingängen. Diese sind auf eine Stirnseite sowie auf die gegenüberliegende Hangseite verteilt, wo sich auch der erhöhte Schulgarten, die Außenklassenzimmer und der Spielplatz befinden.

rechts

Der überdachte Eingangsbereich orientiert sich zum benachbarten Mehrzweckgebäude

Gestaffelte Innenräume

So kompakt das Gebäude von außen erscheint, so überraschend ist der gestaffelte und außergewöhnliche Aufbau im Innern. Im hohen Eingangsraum gelangt man über eine breite Treppe nach oben zur zentralen Halle, die

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durch einen tribünengleichen Aufgang in zwei Ebenen unterteilt ist. Die überhohen Stufen bieten sich auch als Sitzplätze an, sodass dieser Raum nicht nur als Erschließungsraum dient, sondern auch als Forum: Hier können Veranstaltungen stattfinden, oder man trifft sich, um sich auszutauschen. Auf der unteren Ebene sind Garderoben angeordnet, auf der oberen Ebene liegt ein offener Erschließungsgang, der die vier Klassenzimmer miteinander verbindet. Zwischen den über Eck belichteten Räumen befinden sich zwei kleinere Gruppenräume, die bei Bedarf zu einem größeren Unterrichtsraum zusammengelegt werden können.

Kindgerechte Details

Zu den außergewöhnlichen Details im Gebäude gehören die kojenartigen Räume oberhalb der Klassenzimmer. Diese sind direkt unter dem Satteldach eingepasst. Über eine Leiter und durch eine kreisrunde Öffnung können die Schüler dort hineinklettern, sich verstecken oder diese als Lesenische nutzen. Durch einen kleinen runden Glasbaustein erhaschen sie einen geheimnisvollen Blick zurück in das Forum. Auch für den Kindergarten wurden verspielte Räume entwickelt. Hinter einem Vorhang, der im zugezogenen Zustand eine Schneckenform bildet, können sich die

Kinder verstecken. Die Schiebewände und Wandoberflächen bestehen hier aus recycelten PET-Flaschen. Sie dienen der besseren Akustik und als Pinwand. Als einzige Farben im Innern leuchten die blauen Kacheln an den Wänden der Toiletten und hinter den Waschbecken in den Unterrichtsräumen sowie die Vorhänge in verschiedenen Blautönen.

Low Tech statt Minergie Über das Oberlicht im Firstbereich und die Fenster an der Westfassade dringt viel natürliches Licht in den Innenraum bis hinunter zum Erdgeschoss. Das gleichmäßig von oben einfallende Tageslicht erzeugt eine angenehme

Atmosphäre und reduziert den Einsatz von Kunstlicht. Da sich die Thermik als der stärkste und kostengünstigste „Lüftungsmotor“ bewährt hat, wurden zwei Lüftungshöfe in das Satteldach integriert. Von den kleinen Fensterflügeln an der Fassade strömt die frische Luft über große Lüftungsklappen in die Lüftungshöfe unter dem Dach – so können eine optimale Querlüftung und Nachtauskühlung gewährleistet werden. Auf den Einsatz einer teuren Lüftungsanlage konnte deshalb verzichtet werden.

Fotos: © Basile Bornand

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Gisela Graf rechts
unten
Ein Oberlichtband versorgt die zentrale Halle mit viel Tageslicht Blaue Wandfliesen und Vorhänge setzen farbige Akzente
unten
Öffnung zur Lesenische

oben

Der so genannte Überflieger verbindet als durchlaufendes Staffelgeschoss die beiden Silogebäude

unten

Großformatige Fenster bieten weite Ausblicke auf den Düsseldorfer Hafen und die Innenstadt

TRANSFORMATION Silogebäude in Düsseldorf

Das Betonsilo im Düsseldorfer Hafen ist Teil des Plange Mühle Campus –einem lebendigen, zukunftsweisenden Quartier für Unternehmen aus der Architektur-, Mode- und Medizinbranche. Mit der Sanierungsplanung war das Architekturbüro ingenhoven associates betraut. Die Tragwerksplanung hatte das Unternehmen Schüßler-Plan übernommen.

Den Kern des neuen Campus bilden die markanten, 1906 errichteten Backsteingebäude der ehemaligen Weizenmühle Georg Plange. Daran schließen Speicher, Werkstatt, Obermüllerhaus, das einst Wohnung und Stallungen beherbergte, sowie das Holzsilo an. Seit 2001 wird das mehrfach erweiterte Areal etappenweise und in enger Zusammenarbeit mit dem Denkmalschutz saniert und neu entwickelt – eine Transformation von Industrie zu Gewerbe.

Betonsilo

Das 1929 errichtete Betonsilo umfasst zehn fast 30 m hohe, paarweise angeordnete Röhren aus Stahlbeton. Es wurde in der für solche Bauhöhen damals noch ungewöhnlichen Freischalung ausgeführt. Heute wird der unter Denkmalschutz stehende Bau u. a. von einer radiologischen Praxis und einer orthopädischen Klinik genutzt.

Umnutzung und Sanierung

Um die neue Nutzung zu ermöglichen, wurden in Abstimmung mit dem Denkmalschutz die Röhren längsseitig aufgeschnitten, durch Teilabbruch der inneren Silowände neue Geschossdecken eingezogen sowie in neun der Röhren Fenster integriert. Die an das benachbarte Holzsilo angrenzende Röhre wurde im originalen, geschlossenen Zustand erhalten. Sie umschließt das Haupttreppenhaus samt zwei Personenaufzügen und Bettenaufzug. Der historische Treppenhausturm, der direkt an die Siloröhren anschließt, wurde entkernt und ein den aktuellen Sicherheitsvorschriften entsprechendes Nottreppenhaus integriert. Statt eines herkömmlichen Wärmedämm -

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verbundsystems erhielt die Fassade eine 15 cm starke Putzschicht. Sie unterstreicht den authentischen Ausdruck des gesamten Ensembles.

Staffelgeschoss

Ein zusätzliches Staffelgeschoss, der sog. Überflieger, verbindet das Betonmit dem Holzsilo. Neue bodentiefe Fenster, letztere laut Bauakten von 1929 bereits ursprünglich vorgesehen, ermöglichen weite Ausblicke auf den Düsseldorfer Hafen und die Innenstadt. Mit einer begehbaren Aufenthaltsebene ca. 29 m über Geländeoberfläche gilt das Betonsilo als Hochhaus.

Bauablauf

Da großflächige temporäre Öffnungen der Fassade aus denkmalpflegerischer Sicht nicht möglich waren, fand der

rechts

Umbau „von innen und oben“ statt: Die Decke des Betonsilos wurde geöffnet und so die gesamte Baustellenlogistik eingeführt.

Zukunftsweisendes Ensemble

Zertifiziert wird der neue Plange Mühle Campus nach den höchsten Green BuildingStandards, u. a. DGNB Platin und WiredScore Gold. Geplant wurde nach Cradle-to-cradle-Prinzipien. ingenhoven associates leiten dabei die eigenen supergreen®-Grundsätze: Hier besonders der respektvolle Umgang mit dem Bestehenden, auch bei sehr anspruchsvollen Gebäudetypologien wie einem ehemaligen Getreidesilo. Replacement, also das Zurückgeben der Biokapazität, die durch das Bauen weggenommen wird, bedeutet hier nicht nur neue Grünräume auf dem Campus, sondern

BAUSTOFF LEBEN

auch, dass der Fisch- und Artenreichtum im Hafenwasser gefördert wird.

ingenhoven associates

Fotos: © ingenhoven associates/ HGEsch

Weil uns die Begeisterung und Leidenschaft für unsere Produkte Zement und Beton antreibt.

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Im Zuge der Sanierung wurden die Röhren des Silos komplett entkernt und mit Fenstern ausgestattet

DENKMAL FÜR DEN ARTENSCHUTZ

Nashorngehege im Zoo Berlin

Im Zoo Berlin entsteht bis Frühjahr 2023 eine sumpfige Graslandschaft für Panzernashörner, Pustelschweine und Tapire, welche dem natürlichen Lebensraum der Tiere nachempfunden wird. Im Zentrum der Anlage steht ein 25 m hoher Turm – ein Denkmal für den Artenschutz. Die Anlage wurde von dan pearlman Erlebnisarchitektur entworfen. Die Tragwerksplanung stammt von Hartwich Bernhardt Ingenieure.

In der 14.000 m² großen Anlage begeben sich die Besucher auf eine Reise in die Heimat der Panzernashörner und erfahren mehr über den Lebensraum der Tiere im Nordosten Indiens. Ein einmaliges Erlebnis wird das Wasserbecken bieten, das Einsicht in die Unterwasserwelt der Tiere ermöglicht.

Im Zentrum steht ein 25 m hoher Turm … Die Anlage besteht aus zwei Teilen: dem Schauhaus mit integrierten Technik- und angegliederten Wirtschaftsbereichen und dem Tempelturm mit integriertem Eingangs- und Ausstellungsbereich. Der Tempelturm greift

das Leitbild Indien mit seinen prägenden kulturellen Elementen, der Materialität und dem Licht- und Schattenspiel auf. Er orientiert sich in seiner Ausgestaltung an der Tradition des Zoos und seiner historischen Bauten in einer zeitgemäßen Interpretation.

… aus 68 Betonelementen

Der 25 m hohe Turm setzt sich aus 68 gestapelten Elementen aus Beton zusammen, die jeweils bis zu 10 t wiegen. Ein eigens für den Turm entwickeltes Muster wurde als Matrize in die Betonfertigteile eingelegt. Die Architekten legten großen Wert auf eine frühzeitige Bemusterung, damit alle Details

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Die im Außenbereich aufgestellte Skulptur versinnbildlicht ein auf den Kopf gestelltes und in den Boden gerammtes Horn (Visualisierung: Adrien Missika)

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Mit der Architektursprache folgt der Berliner Zoo seiner Tradition des Baus von „Stilgebäuden“ unterschiedlichster Kultur- und Lebensräume (Visualisierung: dan pearlman)

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perfekt aufeinanderpassen und die Bauabläufe und gestalterischen Ziele genau erreicht werden. Das Gebäude wurde in Einzelelementen auf die Baustelle geliefert und dort montiert. Die Spitze des Turms besteht aus goldgelb lackiertem Metall, das in der Sonne funkelt und weit über die Grenzen des Zoos hinaus sichtbar ist.

Dach aus Folienkissen

Der gesamte Innenbereich wird von einem EFTE Foliendach überspannt, das eine Durchlässigkeit von UV-Strahlen zulässt. Die wärmeliebenden Tiere werden sich so auch im Winter über großzügige Freilaufflächen mit genügend Tageslicht freuen dürfen. Das Dach besteht aus vier Lagen Kunststofffolien (quasi ein Kissen im Kissen), die dauerhaft mit Luft durchströmt werden. Um einen zu hohen Wärmeeintrag zu vermeiden, wurde die äußerste Folie mit einem reflektierenden Wabenmuster bedruckt. Die Lagen sind in Klemmprofilen befestigt, welche wiederum auf acht Stahlträgern sitzen. Die überspannte Fläche ist rund 1.100 m² groß, das längste Kissen knapp 40 m lang. Das Dach wiegt insgesamt rund 37 t, wovon nur 2 t die eigentliche Folie ausmachen. Aufgrund der Selbstreinigung bei Regen erfordert das Dach einen geringen Wartungsaufwand.

Der Tempelturm aus rötlich gefärbtem Beton steht als exotisches Denkmal für den Artenschutz (Foto: Zoo Berlin) unten

Der aus gestapelten Betonelementen bestehende Turm verjüngt sich sukzessive nach oben und mündet in zwei Scheiben aus goldgelb lackiertem Metall (Foto: Zoo Berlin)

Kunst am Bau

Die Anlage wird durch Kunst am Bau ergänzt. Der Entwurf „Ein Horn“ von Adrien Missika stellt ein auf den Kopf gestelltes und in den Boden gerammtes Horn dar. Mit seiner Darstellung würdigt das Kunstwerk den klaren und sich rasch erschließenden Bezug zur Architektur der Nashornanlage und der Thematik des Schutzes bedrohter Tierarten.

dan pearlman Erlebnisarchitektur

Fotos: Zoo Berlin

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DAS GANZE LEISTUNGSSPEKTRUM

Neubau

Die Firmengruppe Göbel mit Standorten in Rimpar und Würzburg-Heidingsfeld feierte im Jahr 2020 ihr 75-jähriges Jubiläum. Durch Wachstum und zielgerichtete Erweiterungen entwickelte sich das in der dritten Generation geleitete Familienunternehmen bis heute zu einem der führenden Betriebe des unterfränkischen Bausektors.

Neben klassischem Hoch- und Tiefbau bietet die Firmengruppe Holzbau, Bausanierung sowie weitere Dienstleistungen und Gewerke im Baugewerbe an. Im Jahr 2021 gründete Geschäftsführer Jochen Göbel die jüngste Tochtergesellschaft Göbel Smart Home am Standort Rimpar.

Holz-Hybrid-Bauweise

Am alteingesessenen Betriebsstandort in Rimpar bei Würzburg entstand ein neues Verwaltungsgebäude für etwa 50 Mitarbeiter. Unmittelbar nach der Baugenehmigung im Mai 2019 wurde mit dem Bau begonnen, und bereits im August 2020 erfolgte die Inbetriebnahme. Bei Entwurf und Ausführung wurde das Leistungsspektrum der Firmengruppe abgebildet. Die Tragkonstruktion besteht aus Stahlbeton, teilweise dreischalig in den Giebelwänden. Alle Wände und Decken sind in Sichtbeton ausgeführt. Nichttragende Außenwände mit den raumhohen Fenstern wurden als Fertigelemente in Holzbauweise mit Holzschalung von der fir-

meneigenen Zimmerei gefertigt. Damit steht das Gebäude als Referenzobjekt für nachhaltiges Bauen in Holz-HybridBauweise aus den Materialien Holz und Beton.

Gestaltung der Innenräume

Das Gebäude erstreckt sich über drei Stockwerke, ist 41 m lang und 14 m breit und bietet flexible Grundrisse, die sowohl Einzel- als auch Gruppenbüros ermöglichen. Die Themen Beton|Holz|Rohbau wurden auch bei der Gestaltung der Innenräume durch die Wahl der Materialien und Einrichtungen umgesetzt: Decken und Wände in Sichtbeton, schallabsorbierende Paneele aus Eichenlamellen, massive Eichenplatten bei Küchen- und Besprechungstheken und selbst gefertigte Beleuchtung aus Baustellenlampen. Die Wand- und Deckenpaneele aus Holz haben dabei mehrere Funktionen. Zusätzlich zur Verbesserung der Raumakustik beleuchten integrierte LED-Streifen die Büros und Verkehrsflächen. Die Lamellenfelder gliedern

die Flure und schaffen in allen Räumen eine warme und wohnliche Atmosphäre. Durch die offenen Teeküchen in allen Geschossen gestalten sich die tageslichthellen Flure als kommunikative Aufenthaltsbereiche. Im Untergeschoss sind zur Hangseite Archiv- und Technikräume untergebracht. Die großzügige, überdachte Terrasse im Obergeschoss bietet einen geschützten Außenbereich für die Mitarbeiter und kann bei Bedarf zu weiteren Büros umgebaut werden.

Smart-Home-Technologie

Durch die intelligente Vernetzung der Gebäudetechnik konnte das Hauptziel, den Energieverbrauch mit den Möglichkeiten der Smart-Home-Technologie zu minimieren, umgesetzt werden. Nun können dort Beleuchtung, Heizung (Luft-Wärme-Pumpe mit Kühlfunktion) und Lüftung sowie Fensterfunktionen und Jalousien automatisch optimiert oder per Fernzugriff über Smartphones gesteuert werden. Dabei erfassen Sensoren etwa die Anwesenheit von

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eines Verwaltungsgebäudes in Rimpar

links

Die Mitarbeiter der Firmengruppe

Göbel blicken aus ihren raumhohen

Fenstern über Felder und Wiesen

rechts

Die Geländer und die SonnenschutzSchiebeläden aus Streckmetall sind in einem rostroten Farbton lackiert

rechts

Die Beleuchtung über den Theken ist aus Baustellenlampen selbst gefertigt

Personen und die Sonneneinstrahlung in den einzelnen Räumen. Die Photovoltaikanlage kommuniziert mit der Heizung, die Beleuchtung wird automatisch gedimmt, Jalousien werden je nach Bedarf geöffnet bzw. geschlossen. All das trägt zu einem ökologischen Bewusstsein bei.

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Schallabsorbierende Paneele aus Eichenlamellen strukturieren die Innenräume und sorgen für eine angenehme Raumakustik und wohnliche Atmosphäre

PROJEKTDATEN

Architekt: Hetterich Architekten, Würzburg

Rohbau: Göbel Hochbau GmbH, Rimpar

Holzbau: Panter Holzbau GmbH, Rimpar

Elektrotechnik: Göbel Smart Home GmbH

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Hotel Warszawa: Die denkmalgeschützte Fassade ist mit Sandstein verkleidet (Foto: Radek Galczynski)

BETON IM DOPPELPACK

Beton ist ein angesagter Baustoff, gerade auch in Kombination mit anderen Materialien wie Holz, Glas und Metall. Zwei Beispiele aus dem Hotelbereich machen deutlich, wie wichtig die Behandlung der Oberflächen des Betons ist, die seinen Charakter bestimmen. KEIM Concretal-Lasur schützt den Beton nicht nur, sondern bietet von lasierend bis deckend viele Gestaltungsmöglichkeiten und erhält dabei gleichzeitig den mineralischen Charakter des Materials.

Hotel Warszawa

Mit 16 Stockwerken und einer Höhe von 66 m wurde das Hotel Warszawa Anfang der 1930er Jahre in Warschau errichtet. Es galt damals als das höchste Gebäude in Polen und das zweithöchste in Europa. Ursprünglich diente es der englischen Versicherungsgesellschaft Prudential als Hauptsitz. Das Gebäude wurde in Stahlskelett-Bauweise errichtet. Nach dem Krieg standen nur noch das Stahlgerüst und Konstruktionselemente aus Beton im unteren Bereich, die restliche Bausubstanz war zerstört. Nach dem Wiederaufbau zu Beginn der 1950er Jahre diente das Gebäude bis 2002 als Hotel, danach blieb es lange Zeit ungenutzt, bis es eine Hoteliersfamilie aus Krakau Ende 2018 als Fünf-Sterne-Hotel mit 142 individuell eingerichteten Luxuszimmern und Appartements wiedereröffnete.

Historischer Beton

in Szene gesetzt

oben

Die bauzeitlichen Betonbereiche in den Untergeschossen erhielten einen Lasuranstrich, der sich als Beschichtung halbtransparent über die Oberfläche legt und so optische Mängel ausgleicht (Foto: Radek Galczynski)

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In einigen Zimmern wurde die bauzeitliche Betondecke mit Betonimitationen an den Wänden ergänzt (Foto: Radek Galczynski)

Im Innenbereich dominieren Materialien wie Beton, Holz, Naturstein, Kupfer und Glas. Während der Renovierung legten die Handwerker Betonfundamente frei, und die Verantwortlichen entschieden, daraus einen Designakzent zu machen. An den Decken befinden sich bauzeitliche Konstruktionselemente aus Beton, die bewusst als Gestaltungselement gezeigt werden. Dem Investor war es wichtig, vor allem diese historischen Betonelemente zu präsentieren. Im Hotelrestaurant im Untergeschoss sind sie bewusst mit anderen, wärmer anmutenden Materialien kombiniert, wie z. B. mit Holz oder Kupfer. „Die historischen Betonelemente an den Decken ergänzten die Architekten zum Teil an den Wänden mit neuen Betonimitationen, die mit Hilfe eines Beton-Feinspachtels gestaltet wurden“, berichtet Restauratorin Dorothea Smatloch-Klechowska, die die angewandten Technologien ausarbeitete und auch bei der Farbgestaltung der Wand- und Deckenbereiche beratend zur Seite stand. Zu den größten Herausforderungen zählten die Rissbildung im Putz, die wahrscheinlich entstand, weil die Putze im Innenbereich zu schnell abbanden, die Erstellung eines Farbkonzepts, das neutral sein sollte, und vor allem die Retusche der historischen Betonelemente, die auf keinen Fall neu aussehen durften.

Mängel

ausgeglichen

– Ausdruck gewonnen

Die bauzeitlichen Konstruktionselemente aus Beton befanden sich entsprechend der Geschichte des Gebäudes in einem schlechten Zustand: Entweder waren die Oberflächen

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Nobu Hotel: Die Grünpflanzen auf den horizontalen Vorsprüngen bilden einen Kontrast zu den schwarzen, vertikalen Betonelementen und zu den gebogenen Aluminiumteilen (Foto: Juliusz Sokołowski)

verputzt oder durch den Krieg stark verschmutzt. Nach der Freilegung und Säuberung des Betons und einer Retuschierung durch einen Künstler entschieden sich die Verantwortlichen bei den Betonbereichen in den Untergeschossen für KEIM Concretal-Lasur. Diese Beschichtung von KEIMFARBEN legt sich halbtransparent über die Betonoberfäche und kann so optische Mängel ausgleichen. Generell muten mineralische Lasuren auf Beton sehr viel natürlicher an als Kunststoffbeschichtungen, weil sie die natürliche Betonstruktur nicht überlagern. KEIM Concretal-Lasur betont und erhält den Charakter des Materials.

Gleichmäßige Oberflächenstruktur

In den Obergeschossen fanden sich etliche Rissbildungen an den Wänden. Auf den zerkratzten verputzten Oberflächen trugen die Handwerker KEIM Intact, eine schlämmende und egalisierende Beschichtung für inhomogene Untergründe auf, die die Risse füllt und die Oberflächentextur gleichmäßig macht. Es folgte der Anstrich mit KEIM Innotop Sol-Silikat-Farbe. Ausgewählte Putzflächen in den Zimmern bekamen zum Teil einen Anstrich mit KEIM Restauro-Lasur. Alle Wände und Decken sowie Betonbauelemente im Innenraum wurden mit Produkten aus dem KEIM Sortiment bearbeitet. „Der Investor verwendet seit Jahren Produkte von KEIM für alle seine Hotels und Gebäude und ist überzeugt von deren Eigenschaften“, weiß Dorothea Smatloch-Klechowska.

Nobu Hotel

Das ebenfalls im Zentrum von Warschau liegende Nobu Hotel kombiniert einen historischen Bau mit einem neu errichteten, modernen Flügel. Das Luxushotel gehört zur Nobu Marke, die von Robert De Niro und seinen Partnern, dem japanischen Starkoch Nobu Matsuhisa und dem Unternehmer Meir Teper, gegründet wurde. Der ältere Teil des Gebäudes stammt aus dem frühen 20. Jahrhundert. Hier war früher das Hotel Rialto untergebracht. Das polnische Architekturbüro Medusa Group und das Designbüro Studio PCH aus Kalifornien gestalteten den neuen Erweiterungsbau. Auf einer Gesamtfläche von 11.830 m² befinden sich in dem im August 2020 eröffneten Hotel 120 luxuriöse Zimmer, Konferenz- und Eventräume, ein Fitnessbereich sowie ein Restaurant.

Beton, Glas, Aluminium und Grün

Der Erweiterungsbau präsentiert sich als klare moderne Konstruktion mit einem Mix aus Glas, Beton und Aluminium. Schwarze Fertigbetonelemente gliedern die Fassade vertikal. An den Gebäudeecken kamen gebogene, jeweils versetzte Aluminium-Glas-Konstruktionen zum Einsatz. Auf den Vorsprüngen lockern Grünpflanzen den Beton-Glas-Mix auf. Am Übergang zum Altbau entschieden sich die Verantwortlichen aus Gründen der Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit für eine komplett begrünte Wand. „Der Architekt hatte die Vorstellung von schwarz-abgetönten Betonelementen an der Fassade. Deshalb wurden alle Betonelemente mit schwarzen trockenen Pigmenten in Masse, also bei der Herstellung,

abgetönt. Der Hersteller der Fertigteile entschied, die Betonelemente zusätzlich mit KEIM Concretal-Lasur zu streichen, um einen einheitlichen und homogenen Farbton zu erreichen“, erklärt Wojciech Laska, Niederlassungsleiter von KEIM in Polen. Das Produkt KEIM Concretal-Lasur ist absolut lichtbeständig, UV-stabil und unterstreicht die natürliche Schönheit von Beton. Insgesamt wurden 150 l Concretal-Lasur und 200 l Concretal-Fixativ als Verdünnung verarbeitet. Den Abschluss bildete KEIM Lotexan, ein farbloses, hydrophobierendes Schlussbehandlungsmittel auf Silan-/Siloxanbasis. Die matte Optik und die Halbtransparenz im Ergebnis waren für die Verantwortlichen die wichtigsten Faktoren, sich für diese KEIM Produkte zu entscheiden.

www.keim.com

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Die Fertigteilelemente aus Beton erhielten einen lichtbeständigen und UVstabilen Lasuranstrich, der durch seine matte Optik und Halbtransparenz überzeugt (Foto: Juliusz Sokołowski)

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GEDÄCHTNIS

DER STADT

Ein offenes Haus, das die Vergangenheit bewahrt, aber auch zur Begegnung einlädt – das war die Grundidee für das neue Stadtarchiv in Oberviechtach in der Oberpfalz. Umgesetzt wurde es als monolithische, aus Liapor-Leichtbeton gegossene Skulptur. Sie bietet ideale konservatorische Bedingungen für die Archivierung, greift bewusst die örtliche Architektursprache auf und ist ein lebendiger Teil der Stadt.

Stadtarchive spielen im Leben der Stadt und ihrer Einwohner oft nur eine untergeordnete Rolle. Dass das auch ganz anders geht, zeigt das neue Stadtarchiv in Oberviechtach: Es ist als interaktives und dynamisches Haus konzipiert, das einerseits die Historie und die Erinnerungen der Menschen speichert, andererseits gezielt zur Wissensvermittlung beiträgt. „Das neue Archiv sollte ein schützendes und offenes Haus zugleich sein, das die Vergangenheit bewahrt, gleichzeitig die Bürger und Besucher aber auch einlädt“, erläutert Peter Brückner von Brückner & Brückner Architekten, die Anfang 2018 mit dem neuen Stadtarchiv beauftragt wurden. „Es speichert damit nicht nur das Wissen und die Erinnerungen der Stadt, sondern wird selbst lebendiger Teil der Stadt und seiner Geschichte.“

Ausgeglichenes Raumklima

So wegweisend wie das Konzept des Stadtarchivs ist auch die baulich-materielle Ausformung des Gebäudes – mit 50 cm starken Außenwänden aus Liapor-Leichtbeton: „Es ist eine monolithische, aus Liapor-Leichtbeton gegossene Skulptur“, macht Peter Brückner klar. Der besondere Baustoff übernimmt dabei gleich mehrere Aufgaben. So schützt die große Masse der

Außenhülle das Innere und sorgt für die erforderliche Wärmedämmung des Gebäudes. Verantwortlich dafür sind die im Leichtbeton enthaltenen LiaporBlähtonkugeln und insbesondere ihr luftporendurchsetztes Inneres. Dadurch wirkt Liapor sowohl hochwärmedämmend als auch wärmespeichernd. Gleichzeitig gewährleistet die Außenhülle einen besonders stabilen, homogenen Temperatur- und Feuchtehaushalt und bietet damit die besten Voraussetzungen für die zukunftssichere Lagerung der Archivalien. Auch dieser Vorteil geht zurück auf die Liapor-Blähtonkugeln: Sie können Wasserdampf aufnehmen und wieder abgeben, regulieren so die Luftfeuchtigkeit und sorgen für ein stets ausgeglichenes Raumklima.

Holz im Stein

Äußerlich orientiert sich das Stadtarchiv an den vielen im Stadtbild allgegenwärtigen hölzernen Scheunen, die ihrerseits selbst Speicher- und Lagerorte für unterschiedlichste Güter darstellen. Auch an der Stelle des Stadtarchivs stand ein derartiges Gebäude, dessen Geometrie und Volumen sich im Neubau widerspiegeln. Übernommen wurde auch die typische Holzstruktur der Scheunenflächen. Und

für diese Fassadengestaltung bot der Liapor-Leichtbeton ebenfalls ideale Voraussetzungen. Zum Einsatz kam eine Holzschalung aus unterschiedlich dimensionierten Brettern, die sich in Länge und Breite an die örtlichen Stadel anlehnen. Die Brettstruktur zeichnet sich heute in der hellen Fassade des Archivs deutlich sichtbar ab. „Die Oberfläche verändert sich im Spiel von Licht und Schatten sowie im Wechsel der Jahres- und Tageszeiten und macht das Holz im Stein fühlbar und erlebbar“, so Peter Brückner. Im Inneren wurden die Leichtbetonflächen zur Optimierung der Statik noch mit einer durchschnittlich 20 cm starken Normbetonschicht mit Betonplanschalung ausgestaltet. Das Dach des Gebäudes bildet eine hochgedämmte Holzkonstruktion.

Individuelle Betonrezeptur

Insgesamt wurden für das Stadtarchiv rund 250 m² eines LC12/13 verbaut. Als Baustoffhersteller und -lieferant fungierte die Michael Baumer Hochund Tiefbau GmbH & Co. KG in Oberviechtach, die auch die Bauausführung übernahm. Die Rezeptur für den Liapor-Leichtbeton wurde von Brückner & Brückner Architekten in enger Zusammenarbeit mit dem lokalen Baustoffhersteller in Oberviechtach entwickelt.

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Das Stadtarchiv in Oberviechtach ist als lebendiger Wissens- und Erinnerungsspeicher konzipiert

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In den Innenräumen gewährleistet der Liapor-Leichtbeton einen besonders stabilen, homogenen Temperatur- und Feuchtehaushalt

Dort wurde vorab auch eine Musterwand zur Sicherstellung der gewünschten Materialität und Oberflächenoptik gegossen. „Die Umsetzung der Leichtbetonhülle erforderte viel Planungsdisziplin. Auch die Betonage mit den vertikal und horizontal versetzten Schalbrettern war herausfordernd, verlief aber dank der großen Kompetenzen aller Beteiligten problemlos. Wir sind sehr zufrieden mit dem Baustoff“, so das Fazit des Architekten. So konnte nach knapp dreijähriger Bauzeit das Stadtarchiv im März 2021 feierlich eröffnet werden und bildet seitdem einen ganz besonderen Ort der Geschichte und der Begegnung.

Fotos: mju-fotografie. Architektur: Brückner & Brückner Architekten

www.liapor.com

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Die Außenwände bestehen aus 50 cm starkem Liapor-Leichtbeton: Die sichtbar gebliebene Holzschalung nimmt in Länge und Breite Bezug auf die örtlichen Stadel

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Die

EFFIZIENT DURCH DEN WINTER

Um den Winter möglichst energiesparend durchzustehen, bedarf es effizienter Lösungen. Diese sollten schon bei der Bauplanung berücksichtigt werden. So dient etwa hochwärmedämmendes Leichtbeton-Mauerwerk als thermischer Energiespeicher, der die Sonnenwärme tagsüber aufnimmt und sie bei kälteren Temperaturen nach und nach in den Raum abgibt. Zusätzlich fungieren Schornsteinsysteme als sichere und wohngesunde Alternative zum herkömmlichen Heizen. Mit Holz als nachwachsendem Brennstoff wärmen Verbraucher ihre Räume damit sogar nahezu CO2-neutral.

Steigende Öl- und Gaspreise sorgen hierzulande für gesellschaftliches Unbehagen. Besonders das Heizen bzw. NichtHeizen steht bei Verbrauchern zur Diskussion. Damit im Winter kein Engpass droht, fordert die Bundesregierung alle Bürger zu weniger Gasverbrauch auf. Doch wie ist das in der Praxis realisierbar? Einige Wohnungsgesellschaften beraten über eine Drosselung der Heiztemperaturen, sodass nur noch eine Mindesttemperatur von 16–18 °C erreicht wird. Dies bezeichnet etwa der Bundesverband deutscher Wohnungsund Immobilienunternehmen (GdW, Berlin) als „Worst-Case Maßnahme“. Andere Experten raten eher zu bewusstem und effizientem Heizen, statt gänzlich darauf zu verzichten. So wird etwa geraten, die Resthitze des Backofens zu nutzen oder Fenster und Türen gut abzudichten.

Hohe Wärmespeicherung mit

Leichtbeton

Mit der richtigen Baustoffwahl und Haustechnik überstehen Haus- und Wohnungseigentümer solche Krisenzeiten ohne zu großen Verzicht oder Anstrengung. Hilfreich sind auf Energieeffizienz ausgelegte Produkte wie etwa Mauerwerks- und Schornsteinsysteme des Leichtbeton-Herstellers KLB Klimaleichtblock. Leichtbetonsteine bestehen aus vulkanischem Bims, welches in regionalen Abbaugebieten umweltbewusst gewonnen wird. Das daraus erstellte massive Mauerwerk hat

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Massiver Stein als Wärmebatterie: Leichtbeton-Mauerwerk speichert die Wärme und gibt sie bei kalten Temperaturen in den Raum ab

die Fähigkeit, thermische Energie zu speichern und diese Wärme bei kühleren Außentemperaturen sukzessive in den Raum abzugeben. So funktioniert es wie eine Wärmebatterie, die im Sommer und im Winter für ein ausgewogenes Temperaturniveau sorgt.

Alternative Heizmethoden Daneben können Schornsteinsysteme, zusammen mit passenden Abgasanlagen, eine wohngesunde und angenehm temperierte Raumumgebung sicherstellen. Erst kürzlich stufte das Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP die Schornsteinsysteme von KLB Klimaleichtblock als „gesundheitlich unbedenklich“ ein. Als Heizmaterial wird dabei Holz verwendet – ein erneuerbarer, nahezu CO2-neutraler Energieträger. „Nutzt man die Schornsteine zusammen mit Wärmepumpen, entsteht ein Hybridsystem“, erklärt Andreas Krechting, Geschäftsführer des Unternehmens KLB Klimaleichtblock in Andernach. „Das Ergebnis ist eine moderne, bedarfsgrechte und umweltbewusste Heizanlage, die sich aus zwei Quellen speist und somit deutlich mehr Ausfallsicherheit bietet – bei angemessenen Energiekosten.“

www.klb-klimaleichtblock.de

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Die KLB-Abgasanlage Multi-W3G ist ein dreischaliges System, bestehend aus den Elementen KLB-Mantelstein, Dämmung und Keramikrohr

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Kombination von massivem Leichtbeton-Mauerwerk und wohngesunden Schornsteinsystemen von KLB Klimaleichtblock ermöglichen zu jeder Jahreszeit ein ausgewogenes Raumklima

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Der CUBE ist ein Experimentalbau und gleichzeitig Versuchsstand, in dem die Langzeittauglichkeit von Carbonbeton baukonstruktiv, statisch und bauphysikalisch erforscht wird (Fotos: © Stefan Gröschel)

MIT COMBAR UND CARBON DIE ZUKUNFT BAUEN

Der CUBE auf dem Campus der TU Dresden ist das weltweit erste Gebäude aus Carbonbeton. Optisch besticht der Bau durch den TWIST, eine kühn geschwungene Dach-Wandkonstruktion über einem schlichten Kubus, BOX genannt. In den Elementwänden, im Fundament und im Dach übernehmen Schöck Isolink und Schöck Combar aus Glasfaserverbundwerkstoff die Aufgabe der sicheren Lastabtragung. Das Konzeptdesign stammt vom Architekturbüro HENN. Durch die unterschiedlichen Elemente konnten die Grenzen der Praktikabilität des Bauens mit Carbonbeton ausgelotet werden. Anhand des Experimentalbaus soll zudem die Anwendungs- und Langzeittauglichkeit überprüft werden.

Carbonbeton ist ein Verbundwerkstoff aus Beton und einer nichtmetallischen Bewehrung, wie z. B. einer Carbonfasermatte oder Glasfaserstäben. Der Vorteil: Die Bewehrung ist hoch tragfähig und nicht rostend, was die Herstellung sehr dünner und leichter Betonwände ganz ohne Stabilitätsverlust ermöglicht. Die Materialeinsparung gegenüber Stahlbeton liegt bei bis zu 80 %. Damit geht eine Reduktion des CO2-Ausstoßes um bis zu 50 % einher. Carbonbeton lässt sich komplett recyceln und in den Stoffkreislauf zurückführen.

BOX: Schöck Combar für die Betonbewehrung

Als Ergänzung zur Bewehrung mit Carbonfasergittern wurde für die BOX eine Bewehrung aus Glasfaserverbundwerkstoff gewählt, wie sie der Bauprodukthersteller Schöck mit Combar anbietet. Es handelt sich dabei um ein Bewehrungselement, das nicht nur korrosionsresistent und wirtschaftlich im Einsatz, sondern auch seit 2008 als einziger Faserverbundwerkstoff bauaufsichtlich zugelassen ist.

BOX: Schöck Isolink für die Befestigung

Die Elementwände wurden im Betonfertigteilwerk vorgefertigt und als Halbfertigteile mit innen liegender Wärmedämmung angeliefert. Dank der schmalen, nur 4 cm dicken Betonschalen sowie einer innovativen Dämmung ließ sich ein Wandaufbau mit einer Stärke von lediglich 27 cm realisieren. Den zuverlässigen Halt sichert Schöck Isolink für kerngedämmte Betonfassaden. Die im Fertigteilwerk horizontal und diagonal eingesetzten Fassadenanker verbinden die innen liegende Tragschale mit der außen liegenden Wetterschale. Als Verbindungselement reduziert Isolink nicht nur Wärmebrücken, sondern ermöglicht außerdem die filigrane Ausführung von Betonbauteilen. Gleichzeitig dienen die Stäbe als Abstandhalter für den Hohlraum, der im üblichen Ortbetonverfahren auf der Baustelle verfüllt wird.

TWIST: Carbonbeton als flexibel formbarer Werkstoff Die Dach-Wandkonstruktion TWIST dreht sich als doppelt geschwungene, gegenläufige Sichtbetonschale von der Horizontale in die Vertikale. Als Schalungsform für die fugenlose Konstruktion diente eine speziell angefertigte Holzunterlage, auf die die Betonschichten unter Einarbeitung der Carbonfaser-Bewehrungsgitter im Spritzbetonverfahren aufgebracht wurden. Zunächst wurde die aus mehreren Lagen bestehende, 25 cm starke Tragschale gefertigt: Auf eine 3–4 cm dicke Vollschale aus Carbonbeton folgen Styroporblöcke als Hohlraumbildner zur Reduzierung des Betonvolumens, der Wärmedämmung und des Gewichts. Darüber liegt eine weitere 3–4 cm dicke Vollschale aus Carbonbeton. Verbunden werden die Schalen mit vertikalen Betonstegen. Beide Schalen liegen auf einer Stahlkonstruktion und setzen am Boden auf ein Fundament auf. Wie bei der BOX wurde auch für TWIST Schöck Combar als Anschlussbewehrung eingearbeitet und bei der Fertigung der Tragschale im Spritzbetonverfahren mit einbetoniert.

TWIST: Zuverlässiger Halt

Das Befestigungselement Schöck Isolink verbindet die Tragmit der Wetterschale. Nachdem die Glasfaserstäbe in die entsprechend der Traganforderungen vorgebohrten Löcher gesteckt und verklebt waren, wurde das Ganze mit einer Bitumenschicht abgedichtet. Anschließend konnten die 14 cm dicken Wärmedämmelemente aufgesteckt und vollflächig verklebt werden. Die überstehenden Enden des Schöck Isolink sorgen für den zuverlässigen Halt der 4 cm starken Wetterschale aus Carbonbeton.

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www.schoeck.com

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Mit der Realisierung des CarlsCube konnte Dreßler Bau ein breites Leistungsspektrum zeigen: von der Projektentwicklung eines modernen und zukunftsweisenden Gebäudes mit Wiredscore-Zertifikat, dem schlüsselfertigen Bau mit 258 Architekturbetonelementen aus eigener Produktion bis hin zur Vermietung (Fotos: © Nikolay Kazakov | archis)

KUBUS MIT CHARAKTER

Eine markant helle Fassade aus gesäuertem Architekturbeton ziert das Entrée zur Karlsruher Oststadt: Der CarlsCube setzt ein ästhetisches Statement aus klar geometrischer Formgebung und filigraner Fassadengestaltung. Schlüsselfertig erstellt von der Dreßler Bau Niederlassung Karlsruhe, die den CarlsCube selbst ihren Hauptsitz nennt, zählt der Bürokomplex zu den Referenzhighlights der Dreßler Bauträger Projektentwicklung.

Ein regelmäßiger Hexaeder bildet die Grundform des siebengeschossigen Bürogebäudes aus der Feder der archis Architekten und Ingenieure GmbH. Vier klar voneinander abgegrenzte Baukörper umrahmen einen zurückgesetzten Kern als strukturgebende Komponente. Zum städtebaulich gewichtigen Statement wird die Architektur im Zusammenspiel mit einer individuell angefertigten Fassade aus hochwertigem Architekturbeton: Im schwindenden Licht der Abendsonne erstrahlt der CarlsCube in einzigartigen, warmen Bronzetönen. Die fein gerasterte, gesäuerte Fassadenstruktur wird durch den gezielten Einsatz edler Holz-Alufenster und Aluverbundbleche akzentuiert.

Mehr als nur Fassade

Nicht nur optisch überzeugen die verbauten Betonsandwichelemente mit 16 cm Kerndämmung. So werden die hohen Lärmemissionen der angrenzenden Straßenkreuzung fast vollständig reduziert. Ergänzend sorgt der Wärmeschutz für ein ganzjährig angenehmes Innenklima. Um den hohen Qualitätsanforderungen gerecht werden zu können, wurde für den Architekturbeton eine individuelle Herstellung in der Produktionsstätte von Dreßler Bau gewählt.

Innovative Böden im Innenraum

Mit für die Temperierung verantwortlich ist das innovative Konzept des Klimabodens, welches in drei Ebenen Kühlung, Lüftung und Elektroinstallation vereint: Unterhalb der Estrichschale strömt vorkonditionierte Luft durch so genannte Aktivierungszonen, die zur Kühlung im Sommer sowie Erwärmung im Winter beitragen. Der Estrich wirkt dabei als Speichermasse und puffert Klimaspitzen. Durch Schlitzauslässe im Boden gelangt die frische Zuluft schließlich bis in die Büroräume.

Kundenorientierung par excellence

Auch das Innenleben des CarlsCube bleibt seinem repräsentativen Charakter und Qualitätsstandard verpflichtet: Es bietet eine hochmoderne Büroinfrastruktur, großzügige Freiräume und Bewegungszonen. Als erstes WiredScore Goldzertifiziertes Gebäude in Karlsruhe präsentiert der Carls Cube seinen Mietern eine überragende Konnektivität und ausfallsichere digitale Infrastruktur. Der Kundenorientierung wird nicht zuletzt vonseiten Dreßler Baus Raum geboten: Die Karlsruher Niederlassung des Generalunternehmers errichtete im CarlsCube einen mit hochtechnischem Equipment ausgestatteten VR-Bemusterungsraum. In diesem VR-LAB kann die Bauherrschaft zukünftig das Gebäudeinnere ihres Bauvorhabens bereits in der Planungsphase virtuell bemustern. Die realitätsgetreue Begehung soll die kollaborative Planung zwischen Generalunternehmer und Bauherrn künftig auf ein völlig neues Level heben.

www.dressler-bau.de

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ZEMENTFREIER BETON

Beton ohne Zement, geht das? Ja, ist Wolfgang Rieder überzeugt, der sein Unternehmen auf die Reise mit dem Ziel „klimapositiv bis 2030“ geschickt hat. Der schrittweise Ersatz von Zement in der Betonmatrix ist dabei nur einer von mehreren Wegen.

„Wir haben die Hebel identifiziert, wo wir eingreifen können, um bis 2025 CO2-neutral zu produzieren und zu wirtschaften. Nun setzen wir unseren Plan um, evaluieren die Ergebnisse und entwickeln sie weiter“, fasst Wolfgang Rieder das Kursbuch für sein weltweit tätiges Unternehmen mit weiteren Produktionsstandorten in Kolbermoor (Deutschland) und Ladysmith (USA) zusammen.

Reuse und Recycle

Ein Exempel, wie diese global notwendige Veränderung gelingen kann, ist glemm21, das neue Headquarter in Maishofen, das genaugenommen kein Neubau ist. Eine stillgelegte Busgarage wurde zum Versuchslabor der Ökologisierung. Dabei blieb nicht nur das Bestandsgebäude erhalten, auch etliche andere Komponenten wurden nach dem Motto „Reuse and Recycle“ weiterverwendet. So kamen Betonstützen aus alten Werken des Unternehmens zum Einsatz, weiters ein mächtiger Betonträger aus alter Produktion, 150 t recycelte Stahlträger, und vieles mehr fand Wiederverwendung. Sogar eine andernorts abmontierte alte Wandverkleidung aus Zirbenholz trägt zum angenehmen Ambiente einer modernen, kreativitätsfördernden Arbeitswelt bei. Mit dem Bauen im Bestand sparte Rieder rund 1000 t CO2 gegenüber einem Neubau ein und schuf zugleich ein Musterbeispiel für ressourceneffizientes zirkuläres Bauen.

Einsatz lokaler Puzzolane

Den Lebenszyklus von Gebäuden zu verlängern, gelingt nicht nur durch die Umnutzung und Revitalisierung bestehender Bauten, sondern auch durch langlebigere Baumaterialien. Vorbild dafür ist das Opus caementicium, das Gussmauerwerk der Römer, dem die als Bindemittel beigemengten Puzzolane eine Dauerhaftigkeit verliehen, die jene des modernen Betons teilweise übersteigt. Sukzessive wird der Zement der Rieder-Fassadenplatten daher durch natürliche und lokale Puzzolane ersetzt, bei denen in der Herstellung deutlich geringere CO2-Emissionen zu verzeichnen sind.

Vorreiter bei der Herstellung von low-carbon Fassaden

Die Glasfaserbeton-Elemente mit reduziertem Zementanteil umhüllen auf einer Fassadenfläche von 400 m² das neue Rieder Headquarter. 50 % des Zements in der Betonmatrix

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wurden durch Alternativstoffe ersetzt, womit eine CO2Reduktion von 30 % erreicht wurde. Die Produkte conrete skin, öko skin und formparts mit der CO2-reduzierten Matrix sind ab März 2023 in ausgewählten Farben verfügbar. Bis 2027 ist die Umstellung der gesamten Produktpalette auf ein zementfreies Material vorgesehen. Stufenweise soll der Zement zur Gänze substituiert werden. Rieder ist damit der erste Hersteller von low-carbon Fassadenplatten aus Beton. Zementfreier Beton ist dabei nur ein Puzzlestück in einer auf Nachhaltigkeit fokussierten Firmenphilosophie.

www.rieder.cc

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rechts Die Textur slate in der Farbe pine green erinnert an eine Schieferoptik (Fotos: Rieder Group / Ditz Fejer) Die Innenräume zeugen von der früheren Nutzung des Gebäudes als Busgarage (Foto: Rieder Group / Rasmus Norlander)

Im Südamerikahaus bewegen sich die Besucher über einen abgesicherten Steg durch den künstlich geschaffenen Regenwald

Eigenschaften wie Dauerhaftigkeit und eine problemlose Instandhaltung spielten für die Wahl des Bodenbelags eine maßgebliche Rolle

AUF HUMBOLDTS SPUREN

Bauaufsichtlich zugelassene Diele für den Kölner Zoo

Das Südamerikahaus im Kölner Zoo wurde für insgesamt 12 Mio. Euro saniert und nach 28-monatiger Bauzeit Ende September 2021 wieder für Besucher geöffnet. Während die Tiere dort früher in gekachelten Behausungen zur Schau gestellt wurden, sind sie heute in einer frei begehbaren Regenwaldlandschaft unterwegs.

Für die Planung war die dan pearlman Erlebnisarchitektur GmbH verantwortlich. Ihr Ziel war es, das denkmalgschützte Gebäude durch behutsames Restaurieren in altem Glanz erscheinen zu lassen und im Inneren moderne Tierhaltung und ein besonderes Besuchererlebnis möglich zu machen.

Auf dem Skywalk durch den Dschungel

Damit die geplante üppige Begrünung im Inneren fachgerecht umgesetzt werden konnte, wurden der Fußboden in der Haupthalle bis zum Untergeschoss entfernt und auf der tieferliegenden Bodenplatte Pflanzensubstrat aufgeschüttet. Exotische Vögel, kleine Affenarten, Faul- und Gürteltiere bewegen sich nun frei durch das Gebäude. Einblicke ins Piranha-Becken, ein Wasserfall und eine Hängebrücke machen den Besuch zu einem einzigartigen Erlebnis. Die Besucher wandeln dabei auf einem Steg, der wie ein Skywalk durch den Dschungel führt. Für sicheren Tritt durch das Gelände sorgen auf 95 m² die Dielen „DIE BELIEBTE-massiv“ von NATURinFORM in der Farbe Braun mit bauaufsichtlicher Zulassung.

Trittsicherheit und problemlose Reinigung

„Bereits bei früheren Baumaßnahmen konnten wir ausgezeichnete Erfahrungen mit diesem Material machen; und da auch hier Eigenschaften wie Dauerhaftigkeit und eine problemlose Instandhaltung eine maßgebliche Rolle spielten, fiel die Wahl nicht auf Holz, sondern auf den Holzverbundwerkstoff“, erläutert Claudia Neunzig, Technische Leiterin des Kölner Zoos. „Darüber hinaus stand uns das verarbeitende Unternehmen mit seiner Expertise beratend zur Seite und schlug die Massivdiele von NATURinFORM vor. Wichtig waren uns neben der natürlichen Holzoptik auch Eigenschaften wie Trittsicherheit und eine problemlose Reinigung.“ Die starke Beanspruchung durch die zahlreichen Besucher und die

Verunreinigung durch die sich frei bewegenden Tiere erfordern eine tägliche Reinigung der Dielen. Jeden Morgen, bevor der Zoo seine Tore öffnet, wird der Besuchersteg gründlich mit einem Wasserschlauch abgespritzt. Heute, nach einer rund einjährigen, intensiven Nutzung, sieht der Besuchersteg noch immer tadellos aus.

Allgemeine bauaufsichtliche Zulassung (AbZ)

Mitentscheidend war ebenfalls die „Allgemeine bauaufsichtliche Zulassung“ (AbZ), über die „DIE BELIEBTE-massiv“ verfügt. Denn für diesen hohen Grad der Beanspruchung in luftiger Höhe war eine Diele mit der nötigen Tragkraft gefordert. Anders als bei ebenerdigen Terrassen gelten Konstruktionen über 60 cm in den Landesbauordnungen meist als aufgeständert und müssen deshalb als tragende Konstruktionen geplant und ausgeführt werden. Hier dürfen ausnahmslos nur Bauprodukte mit bauaufsichtlicher Zulassung verwendet werden. Die Tragkonstruktion des Stegs besteht aus Stahlträgern und einer darauf befestigten Stahlkonstruktion. Zusätzliche massive Gitterroste sorgen für weitere Stabilität und Durchfallsicherheit. Hier wurden auf der StahlUnterkonstruktion zunächst die Alu-Profile von NATURinFORM aufgeschraubt und darauf die Dielen verlegt.

Qualitätsmanagement

Für alle Dielen und Fassadenprofile von Naturinform liegen die nach internationalen Normen erstellten Umwelt-Produktdeklarationen (EPDs) vor. Alle Produkte werden kontinuierlich Qualitätskontrollen und Belastungstests unterzogen, um eine gleichbleibend tadellose und erstklassige Holzwerkstoffqualität sicherzustellen. Das Unternehmen gibt eine fünfjährige Garantie auf seine Produkte.

www.naturinform.de

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Impressum

BAUKULTUR – Zeitschrift des DAI 45. Jahrgang

ISSN 1862-9571

Herausgeber

DAI Verband Deutscher Architekten- und Ingenieurvereine e.V.

DAI Geschäftsstelle

Bleibtreustraße 33

10707 Berlin

Telefon: +49 (0)30.883 45 98

E-Mail: kontakt@dai.org www.dai.org

DAI Geschäftsführung

Fabian Burns

E-Mail: burns@dai.org

DAI Präsidium

Dipl.-Ing. Arnold Ernst (Präsident)

Dipl.-Ing. Dagmar Schierholz (Vizepräsidentin)

Dipl.-Ing. Sven Frederic Andres (Schatzmeister)

Marion Uhrig-Lammersen (Presse- und Öffentlichkeitsarbeit)

Verlag, Gestaltung, Anzeigenverwaltung

VBK Verlag S. Kuballa

Verlag für Bau + Kultur

Zur Leiten 11

95517 Emtmannsberg (Lkr. Bayreuth)

Telefon: +49 (0)9209.91 86 240

Telefax: +49 (0)3212.45 26 570

E-Mail: kuballa@vbk-verlag.de www.vbk-verlag.de

Chefredaktion

Susanne Kuballa M.A.

E-Mail: kuballa@dai.org

Anschrift wie Verlag

Redaktion

Dipl.-Ing. Christine Ryll

E-Mail: ryll@vbk-verlag.de

Anzeigen

Dipl.-BW (FH) Ines Moritz

E-Mail: moritz@vbk-verlag.de

Gültig ist Anzeigenpreisliste Nr. 17 vom 1.10.2022.

Druck

Benedict Press

Vier-Türme GmbH

Abtei Münsterschwarzach www.benedictpress.de

Der Bezug der Zeitschrift ist im DAI Mitgliedsbeitrag enthalten.

Vorschau Ausgabe 2_2023 > wohnBAUKULTUR

Autoren dieser Ausgabe

Fabian Burns

DAI Geschäftsführer Berlin

www.dai.org

Teresa Deckert Bundesstiftung Baukultur Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Potsdam www.bundesstiftung-baukultur.de

Inga Dreger Bundesstiftung Baukultur Vorstandsreferentin Potsdam www.bundesstiftung-baukultur.de

Arnold Ernst DAI Präsident Berlin www.dai.org

DAI Kooperationspartner

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Lisa Hagelskamp

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David Kasparek studio kasparek www.studiokasparek.de

Elisabeth Lause Münsterländer AIV Mitglied www.maiv.de

Fritz Stöcklein

ZIRNGIBL Rechtsanwälte Partnerschaft mbB Berlin www.zirngibl.de

39 BAUKULTUR 1_2023
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Förderpartner BAUKULTUR | Zeitschrift des DAI | Januar 2023 | Ausgabe 1 | ISSN 1862-9571
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