BAUKULTUR 4_2015 fassadenBAUKULTUR

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BAUKULTUR Zeitschrift des DAI Verband Deutscher Architekten- und Ingenieurvereine e.V.

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Schwerpunkte Gebäudehülle + Textiles Bauen

AIV Frankfurt Neuer Vorstand

AIV Hildesheim Jahresempfang 2015

AIV KölnBonn Studienwettbewerb 2015

AIV Mark-Sauerland Jahreshauptversammlung 2015

AIV Stuttgart Frei Otto (1925–2015)

BAUKULTUR

fassaden


Elektronisches Zutrittsmanagement Marke isis®: Symbiose aus Technologie und Komfort. FSB präsentiert mit isis® eine Systemfamilie für elektronisches Zutrittsmanagement, die sich durch hohe Designqualität, einfache Handhabung und unkomplizierte Erweiterbarkeit auszeichnet. In kleinen Objekten – oder auch daheim – gelingt der Einstieg mit isis® M100 und einer kinderleicht per Chipkarte handhabbaren Administration. In größeren Objekten spielt isis® M300 die Vorteile einer vollständig LAN/WLAN-basierten Steuerung aus. Beide Lösungen bestechen durch ihre klassische Schild- bzw. Rosettenoptik und sind für Vollblatt-, Glas-, Rahmen- und Außentüren verfügbar. In Kombination mit über 20 FSBTürdrücker-Modellen aus Aluminium, Edelstahl, Messing und Bronze gelingt die perfekte Abstimmung auf jedes architektonische Ambiente. www.fsb.de/isis


editorial

BAUKULTUR 4_2015

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LIEBE KOLLEGINNEN UND KOLLEGEN, VEREHRTE LESER UND FREUNDE DER BAUKULTUR, in der vorliegenden Ausgabe unserer BAUKULTUR befassen wir uns schlicht ausgedrückt mit Oberflächen. Denn nicht mehr und auch nicht weniger ist eine Fassade zunächst – eine Oberfläche. In der Ästhetik der Moderne ist die Oberfläche mehrdeutig und ambivalent codiert, so Hans-Georg von Arburg in seinem Buch „Alles Fassade“. Nun soll es uns hier weniger um den kunstgeschichtlichen Austausch zwischen Architektur und Literatur gehen, vielmehr wollen wir – inzwischen beinahe traditionell – einmal im Jahr in der BAUKULTUR Besonderheiten und Innovationen im Bereich der Gebäudefassaden vorstellen. Die Fassade ist nicht nur ein beliebiges Bauteil eines Gebäudes, sie sorgt für ein entscheidendes Stück Lebensqualität innerhalb eines Hauses. Die Wechselwirkungen mit Umgebung und Umwelt – innerhalb wie außerhalb des Gebäudes – sind enorm, welche Einflüsse und Wirkungen auch immer man betrachtet. Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Orientierung, mechanische Belastung, Oberflächen, Farbdesign und etliches mehr. Hinzu kommen neue ästhetische und technische Herausforderungen: Energieerzeugung durch Photovoltaik, medial genutzte Fassaden, seit langem natürlich auch die vielbeschworene Transparenz. Die Fassade ist nicht nur das „Gesicht“ eines Bauwerks, sondern in Summe auch das Antlitz unserer Städte und somit der gebauten Umwelt insgesamt. Letztlich muss die Fassade neben allen baulichkonstruktiven Aspekten auch eine charakterliche Aussage zu einem Bauwerk treffen. Im Neubaubereich lassen sich die meisten Aspekte zeitgemäßer Fassadengestaltung relativ einfach berücksichtigen. Schwieriger wird es im an Bedeutung zunehmenden Bestand. Hier brauchen Fassaden selbst oft mehr Schutz als sie unter Umständen dem Gebäude und seinen Bewohnern bieten können, den Schutz städtischer Ensembles oder eines Einzeldenkmals inbegriffen. Dabei geht es beim vielschichtigen Thema von Fassadenertüchtigung oder -sanierung natürlich nicht um eine isolierte Beachtung von Einzelaspekten, seien es energetische Fragen, technische Details oder Nachhaltigkeitsüberlegungen, sondern um eine ganzheitliche Betrachtung unter Einbeziehung stadträumlicher und ästhetischer Aspekte, kurz um Grundsatzfragen der Baukultur.

Ohne alle Themen und Aspekte umfassend aufgreifen zu können, werden einige dieser Gedanken in diesem Heft näher beleuchtet. Wenn Sie Wünsche, Hinweise oder Anregungen für uns haben, werden wir diese gerne in der nächsten „fassadenBAUKULTUR“ vertieft behandeln. Regelmäßig berichten wir in der BAUKULTUR auch über unsere politischen Aktivitäten in Berlin. Leider musste das für Anfang Mai geplante Parlamentarische Frühstück, in dessen Rahmen wir traditionell Fachpolitiker aus erster Hand über Anliegen und Themen unserer planenden und bauenden Berufe informieren, wegen des Bahnstreiks entfallen. Ein neuer Termin ist ins Auge gefasst, über Inhalte und Ergebnisse werden wir Sie in der BAUKULTUR unterrichten. In gut drei Monaten steht der DAI Tag 2015 auf dem Programm. Es würde mich sehr freuen, wenn Sie sich den Termin vom 25.–27.9.2015 fest einplanen würden. Gastgeber ist der Architekten- und Ingenieurverein Hannover. Wie in jedem Jahr treiben die Organisatoren vor Ort großen Aufwand, um die Veranstaltung vorzubereiten. Veranstaltungsort ist in diesem Jahr das Schloss Herrenhausen, eine in vielerlei Hinsicht attraktive Tagungskulisse. Im Rahmen des DAI Tages werden wir erneut den DAI Literaturpreis verleihen, auf den Preisträger Gerhard Steidl und sein Wirken werden wir in der nächsten Ausgabe der BAUKULTUR näher eingehen. Dieses kommende Heft wird dann der Tradition folgend den Titel „hannoveranerBaukultur“ tragen. Für heute wünsche ich Ihnen wie stets eine erkenntnisreiche Lektüre, bleiben Sie dem DAI sowie insbesondere der BAUKULTUR gewogen. So helfen Sie aktiv mit, für die Interessen unserer planenden und bauenden Berufe einzutreten. Herzlich Ihr

Prof. Dipl.-Ing. Christian Baumgart DAI Präsident


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DAI in deutschland

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DAI Fachexkursion nach Kuba Kiel

Ziel der diesjährigen DAI Fachexkursion für Architekten und Ingenieure ist Kuba. Das Reiseprogramm steht unter dem Motto: „Koloniales Erbe und moderne Architektur“. Höhepunkte der Reise sind: • • • •

Pinneberg

Altstadt Havanna Finca Ernest Hemingway Fahrt entlang der Tabakroute Kolonialjuwel Trinidad

Osnabrück

Es werden zwei alternative Reisetermine angeboten: • •

Dortmund

Düsseldorf

30.10.–7.11.2015 20.11.–28.11.2015

Das detaillierte Reiseprogramm und das Anmeldeformular finden Sie auf der DAI Web-Seite:

Wiesbaden Aschaffenburg Mainz

www.dai.org/veranstaltungen oder http://bit.ly/Kuba_Reise_2015

Mannheim

Saar

Nürnberg

Freiburg

Folgen Sie dem DAI im Netz: www.dai.org www.facebook.com/baukultur

DAI Mitgliedsverein kein DAI Mitgliedsverein

www.twitter.com/baukultur

DAI Mitgliedsverein mit Textbeitrag in der vorliegenden Ausgabe

DAI MITGLIEDSVEREINE AIV Aschaffenburg AIV Aschersleben-Staßfurt AIV Bad Hersfeld AIV Bielefeld AIV Braunschweig AIV Frankfurt AIV Hamburg AIV Hanau AIV Hannover AIV Hildesheim AIV Ulm

AIV Karlsruhe AIV Koblenz AIV KölnBonn AIV Konstanz AIV Magdeburg AIV Marburg AIV Mark-Sauerland AIV Schweinfurt AIV Stuttgart AIV Wetterau AIV Würzburg

AIV zu Berlin Dortmunder AIV Mittelrheinischer AIV Darmstadt Münchener AIV Münsterländer AIV Oberrheinischer AIV Freiburg Oldenburgischer AIV Ruhrländischer AIV zu Essen Schwäbischer AIV Augsburg


inhalt

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Rubriken Nachrichten Wirtschaft + Recht Kolumne Bundesstiftung Baukultur DAI aktuell Aus dem Präsidium

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DAI regional AIV Frankfurt: Neuer Vorstand AIV Hildesheim: Jahresempfang 2015 AIV KölnBonn: Studienwettbewerb 2015 AIV Mark-Sauerland: Jahreshauptversammlung 2015 AIV Stuttgart: Frei Otto (1925–2015)

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Schwerpunkte: Gebäudehülle + Textiles Bauen Folienfassade für Hollywood Erweiterung des Fraunhofer-Instituts IBMT in Sulzbach Erweiterung des Theaters „La Comédie de Béthune“ in Frankreich Ausstellungshalle der ZF Friedrichshafen AG in Schweinfurt Parkhaus Melaten in Aachen Dreifachsporthalle in Beilngries Forschungszentrum NFF in Braunschweig Wohngebäude in Essen Projekt „Kunst am Bau“ in Aachen Erweiterung eines Gymnasiums in Karlsruhe Kirchenneubau in Platendorf Deutscher Pavillon auf der EXPO in Mailand

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Advertorials | Anzeigen

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DAI Tag 2015 Programm Anmeldung

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Titel: Parkhaus Campus Melaten Süd in Aachen (Foto: Yohan Zerdoun)

Editorial Christian Baumgart DAI in Deutschland Inhalt

Autoren | Vorschau | Impressum

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nachrichten

Le Corbusier – What moves us? Das Museum Jorn im dänischen Silkeborg belebt vom 12.9.–13.12.2015 den Dialog zwischen den beiden Künstlern und Denkern Le Corbusier (1887– 1965) und Asger Jorn (1914–1973).

Villa Savoye in Poissy von Le Corbusier (Foto: Paul Kozlowski)

Asger Jorn war einst Assistent von Le Corbusier. Beide versuchten auf die Frage, was Menschen physisch und emotional bewegt, mit Architektur, Kunst und Literatur Antworten zu finden. Die Ausstellung beleuchtet das Verhältnis Jorns zur Kunst, zur Architektur und zur Theorie Le Corbusiers. In inszenierten Dialogen über die Potenziale und Risiken von Architektur und Kunst in Hinblick auf die Veränderung der Gesellschaft wird Jorns Positionswechsel vom Fürsprecher zum Gegner Le Corbusiers nuanciert herausgearbeitet. www.museumjorn.dk Coop Himmelb(l)au Am 6.5.1968 wurde die – wie sie damals noch hieß – „Baucooperative Himmelblau“ gegründet. Sie war eine Erwiderung auf die Vorherrschaft des rechtwinkligen Rasters. Stattdessen sollte die

Europäische Zentralbank (EZB) in Frankfurt von Coop Himmelb(l)au (Foto: Paul Raftery)

Architektur mit einer Dynamisierung des Raums zumindest aus den funktionalen Zwängen befreit werden, wenn es schon nicht gelang, die Schwerkraft zu überwinden. Inzwischen ist Coop Himmelb(l)au längst ein internationaler Akteur im Architekturgeschehen. Nach wie vor aber steht das Wiener Büro um Wolf D. Prix für leidenschaftliche

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Raumkonstruktionen und eine emotionalisierte Architektur. Zum 47. Geburtstag von Coop Himmelb(l)au stellt das DAM Frankfurt noch bis 23.8.2015 drei aktuelle Projekte vor. www.dam-online.de architekturbild Die Auszeichnungen des Europäischen Architekturfotografie-Preises 2015 sind bis 9.8.2015 im DAM Frankfurt zu sehen. Der Preis wird seit 1995 alle zwei Jahre international ausgeschrieben. Die Teilnehmer waren 2015 aufgefordert, Serien von 4 Fotografien zum Thema „Nachbarschaft“ einzureichen. Es sollte dabei um jenen Begriff von Nachbarschaft gehen, der im allgemeinen Sprachgebrauch üblich ist, nämlich: räumliche Nähe. Dabei

zur Teilnahme eingeladen, die nachweislich durch ihre gestalterische Qualität herausragen. Zu den Kategorien zählen u. a. Architektur, Innenarchitektur, Stadt- und Landschaftsarchitektur sowie Retail, Fair and Exhibition. Anmeldeschluss ist der 10.7.2015. www.german-design-council.de Deutscher Architekturpreis 2015 Den Deutschen Architekturpreis 2015 erhält das Berliner Architekturbüro Sauerbruch Hutton für die Immanuelkirche und das Gemeindezentrum in Köln. Mit diesem Preis soll ein für das Bauen unserer Zeit beispielhaftes Bauwerk oder städtebauliches Ensemble ausgezeichnet werden, das eine architektonische Lösung von besonderer

Bildserie „Gezi gegen Gentrifizierung“ von Petra Gerschner (Foto: Petra Gerschner)

Immanuelkirche von Sauerbruch Hutton in Köln (Foto: Margot Gottschling)

kann Nachbarschaft als höchst willkommen, aber auch als sehr lästig empfunden werden. Vielleicht findet man den nächsten Nachbarn erst Kilometer entfernt oder man wohnt mit ihm Wand an Wand. Nicht nur Menschen, auch Gebäude oder Dinge können einander benachbart sein – im Einklang oder in Disharmonie. www.dam-online.de

Gestaltqualität aufweist bzw. von vorbildlichem Umgang bei der Sanierung und Modernisierung historischer Bausubstanz zeugt und positiv zur Gestaltung des öffentlichen Raumes beiträgt. Auslober des Deutschen Architekturpreises sind das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) und die Bundesarchitektenkammer (BAK). Der Preis wird regelmäßig alle zwei Jahre durch den Bundesbauminister verliehen. www.bak.de

German Design Award ist der internationale Preis des Rates für Formgebung. Sein Ziel: einzigartige Gestaltungstrends zu entdecken, zu präsentieren und auszuzeichnen. Jährlich werden hochkarätige Einreichungen aus dem Produkt- und Kommunikationsdesign prämiert, die alle auf ihre Art wegweisend sind. Der 2012 initiierte German Design Award zählt zu den anerkanntesten Design-Wettbewerben weltweit. Durch das einzigartige Nominierungsverfahren werden nur solche Produkte und Kommunikationsdesignleistungen

Deutscher Holzbaupreis 2015 Im Mai 2015 fand auf der LIGNA in Hannover die gemeinsame Preisverleihung des Deutschen Holzbaupreises und des Förderpreises des Deutschen Holzbaus (Studentenwettbewerb) statt. In diesem Jahr wurden drei Bauwerke ausgezeichnet, deren unterschiedliche Ausprägung vorbildlich das Anwendungsspektrum des Baustoffs Holz darstellt. Die Fachjury hatte knapp 200 eingesendete Arbeiten zu bewerten. Einen Preis erhielt das 7-geschossige Gebäude der Architekten Kaden und Partner in Berlin. Als „skulpturales Gesamtkunstwerk“ bezeichnete die


nachrichten

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Jury das Evangelische Gemeindezentrum in Köln der Architekten Sauerbruch Hutton und verlieh dem Ensemble ebenfalls einen Preis. Einen weiteren Preis erhielt die Stadt Altötting für die Errichtung eines Kultur- und Kongressforums im historischen Zentrum. Architekt Florian Nagler überzeugte mit dem Entwurf eines stattlichen Hauses, dessen Erscheinungsbild ein weithin sichtbares Steildach aus Holzschindeln bestimmt. www.deutscher-holzbaupreis.de Staatspreis Baukultur Mit diesem erstmals ausgelobten Preis werden Projekte ausgezeichnet, die in besonderer und nachhaltig wirksamer Weise funktionale, gestalterisch-ästhetische, technisch-konstruktive, soziale, kulturelle, ökologische und ökonomische

Qualitäten miteinander verbinden. Von der Auslobung angesprochen sind Bauherren und Planungsträger ebenso wie Planer, Ingenieure, Designer oder die Bauwirtschaft und das Bauhandwerk. Damit wird unterstrichen, dass baukulturelle Qualität das Zusammenwirken von vielen Projektbeteiligten erfordert. Der Staatspreis Baukultur Baden-Württemberg zielt auf alle Bereiche des Planens und Bauens: Städtebau, Architektur und Ingenieurbau, die Gestaltung von Grün- und Freiräumen oder auch das baugebundene Design. Einreichungen sind bis 3.8.2015 möglich. www.staatspreis-baukultur-bw.de

Hörbuch Frei Otto Als Hommage an den Architekten und Menschenfreund Frei Otto erschien im Mai 2015 das Hörbuch „Finding Form“. Frei Otto spricht über seinen Werdegang durch Krieg und Gefangenschaft, seine Forschungen und Bauten, seine einzigartige internationale Karriere und über seine Liebe zum Leichten und Beweglichen. Die Audio-Dokumentation umfasst 4 CDs und ist aus einer Vielzahl von Gesprächen hervorgegangen, die der Regisseur Gert Pfafferodt in den letzten 1,5 Jahren mit Frei Otto geführt hat. Die CD-Sammlung ergänzt die wenigen Schriften, die Frei Otto publiziert hat. www.cherbuliez.com Tag der Architektur 2015 Am letzten Wochenende im Juni laden die Architektenkammern aller Bundesländer zum Tag der Architektur ein. Dann öffnen Bauherren die Türen zu neuen Bauten und Umbauten, zeitgenössischer Innenarchitektur, neu gestalteten Freiräumen und Gärten. Die von den Architektenkammern organisierten Besuchsprogramme sind vielfältig: Wohnhäuser, Büros, Industriebauten, Schulen oder sogar schwimmende Ferienhäuser. Für mobile Endgeräte steht eine komfortable Routen- und Terminplanung im App- bzw. Playstore zum kostenlosen Herunterladen bereit. www.bak.de 20 Jahre Architektur Büro Jäcklein Das Architektur Büro Jäcklein aus Volkach feiert in diesem Jahr sein 20-jähriges Bestehen. Die von der Bayerischen Architektenkammer veranstalteten „Architektouren“ am 27./28.6.2015 nimmt das Büro zum Anlass, die retrospektive Ausstellung „20 Jahre Architektur Büro Jäcklein“ zu eröffnen. Auf

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dem Bürogelände in Volkach ist die Ausstellung bis 26.7.2015 zu sehen. Präsentiert wird das breite Spektrum der wichtigsten Planungen auf insgesamt 35 Bauzaunbannern: Wohnhäuser, Museen, Schulen, Kindertagesstätten, Weingüter oder Kirchen. Gezeigt werden auch diejenigen Projek te, die seit 2003 zu den jährlich stattfindenden Architektouren in den Landkreisen Würzburg, Schweinfurt und Kitzingen besichtigt werden konnten. Dabei geht die Ausstellung über eine reine Dokumentation von Projekten hinaus. In der Architektur steht neben gestalterischen Aspekten immer auch die Wirkung auf die Nutzer im Vordergrund. Architektur ist allgegenwärtig, sie durchdringt alle Bereiche des Lebens. Architektur ist nicht nur Abbild gesellschaftlicher Wandlungen, sie trägt auch selbst zu Transformationen bei. Darin liegt eine umfassende und große Verantwortung. Zentrales Thema ist aber auch die Freude am Gestalten, die Freude darüber, die Welt etwas schöner und besser machen können. Im Büro Jäcklein ist die Herangehensweise an Bauaufgaben im Laufe der Jahre durchaus spielerischer, lustvoller und sinnlicher geworden. So entstehen immer wieder überraschende, vielleicht sogar nachhaltig attraktive Lösungen.Reinhold Jäcklein ist Mitglied im Vorstand des AIV Schweinfurt. www.jaecklein.de

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wirtschaft + recht

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§§ Die in Berlin, Frankfurt, München und Wien ansässige Kanzlei Zirngibl Langwieser Rechtsanwälte Partnerschaft ist Premiumpartner des DAI. Zu ihren bundesweiten Arbeitsschwerpunkten zählen das Immobilien- und Baurecht sowie das Vergaberecht.

NEUES AUS DEM... ...Immobilien- und Baurecht

...Vergaberecht

Besondere Pflichten des Planers bei Beauftragung durch eine Gemeinde?

Ersetzung von „Büroreferenzen“ durch „Mitarbeiterreferenzen“?

Die Parteien schlossen einen Landschaftsarchitektenvertrag. Der AG (Gemeinde) beauftragte den AN (Architekt) u.a. mit der Erstellung der Entwurfsplanung über Maßnahmen zur Verbesserung der Entwässerungssituation und des Schutzes vor Überschwemmungen bei Starkregenereignissen. Auf die Rechnung des AN bezahlte der AG nur einen Teilbetrag mit der Begründung, die Leistungen seien mangelhaft. Die geplante Anlage sei überdimensioniert und die anfallenden Kosten weder akzeptabel noch realisierbar. Jedenfalls hätte der AN rechtzeitig über die erhebliche Kostensteigerung informieren müssen. Der AN wies die Vorhaltungen zurück und erhob Klage auf Zahlung des ausstehenden Honorars.

Ein öffentlicher Auftraggeber (AG) hatte Objektplanungsleistungen nach der VOF europaweit ausgeschrieben. In der Bekanntmachung forderte er u.a. den Nachweis von drei vergleichbaren Referenzprojekten in den letzten 10 Jahren. Nach Angebotswertung sollte ein Büro bezuschlagt werden, das erst 2011 gegründet worden war und nur eine dieser „Büroreferenzen“ vorweisen konnte. Bezüglich der weiteren Referenzen hatte dieses Büro darauf verwiesen, dass das konkret vorgesehene Projektteam zuvor bei einem anderen Architekturbüro tätig gewesen sei und zwei vergleichbare Leistungen erbracht habe, sodass insgesamt drei vergleichbare Büroreferenzen vorhanden seien. Der AG folgte dieser Argumentation und rechnete die beiden Referenzen des Projektteams dem Bewerber zu, was ein Konkurrent monierte.

Das OLG Brandenburg (Urteil vom 14.01.2015 – 4 U 27/13) sah – ebenso wie die Vorinstanz – die Entwurfsplanung als mangelhaft an und bestätigte daher die Klageabweisung des Landgerichts. Die Mangelhaftigkeit ergebe sich daraus, dass die Planung des AN nicht dem vereinbarten Leistungssoll entspreche. Der AG habe aus kommunalrechtlichen Gründen das Wirtschaftlichkeitsgebot zu beachten und war im vorliegenden Fall auch auf Fördermittel angewiesen, was dem AN bekannt war, sodass der AN in besonderem Maße die Finanzierbarkeit der zu planenden Maßnahmen hätte berücksichtigen müssen. Der AN habe seiner Planung, entgegen den anerkannten Regeln der Technik, statt eines 10-jährigen bzw. 20-jährigen Regenereignisses ein 100-jähriges Regenereignis zu Grunde gelegt, was erheblich höhere Kosten verursachte. Dies hätte er gerade im Hinblick auf das für den AG geltende Wirtschaftlichkeitsgebot mit diesem abstimmen müssen. Zudem berücksichtigte die Planung des AN – ohne dass dies mit dem AG abgestimmt war – keine alternativen, möglicherweise kostengünstigeren Ableitungsmöglichkeiten. Wird ein Architekt von einer Gemeinde beauftragt, muss er bei der zu planenden Maßnahme deren Finanzierbarkeit aufgrund haushaltsrechtlicher Schranken besonders berücksichtigen. Insbesondere wenn die Planung ein über die anerkannten Regeln der Technik hinausgehendes und deswegen kostspieligeres Sicherheitsniveau vorsieht, muss sich der Architekt bereits im Vorfeld mit der Gemeinde abstimmen und diese ebenfalls über kostengünstigere Alternativen aufklären.

Die VK Südbayern (Beschluss vom 17.03.2015 – Z 3-33194-1-56-12/14) gibt dem AG Recht. Auch wenn Referenzen in der Form von Büroreferenzen gefordert würden, seien diese in erster Linie personengebunden. Es sei daher grundsätzlich nicht zu beanstanden, sich auf Referenzen zu berufen, die für einen früheren Arbeitgeber erbracht wurden. Dies habe insbesondere für das VOF-Verfahren zu gelten, bei dem die Leistung einen ganz persönlichen Charakter aufweise. Entscheidend sei, welchen Beitrag der jeweilige Mitarbeiter im Rahmen der Erarbeitung einer Referenz erbracht und welche Phase des entsprechenden Projekts er begleitet habe. Ein Bieter, der durch Neugründung aus einem Unternehmen hervorgegangen sei, die gleichen Personen beschäftige und über das bisher vorhandene Know-how verfüge, könne auch auf Arbeiten als Referenz verweisen, die dieselben Mitarbeiter in der früheren Firma erbracht hätten. Allerdings könnten diese Referenzen nur berücksichtigt werden, soweit eine weitgehende Identität zwischen den Personen, die für die Referenzaufträge zuständig waren, und den Mitarbeitern im neugegründeten Unternehmen festgestellt werden könne. Entscheidend sei deshalb, ob der hier für den Zuschlag vorgesehene Bieter den ausgeschriebenen Auftrag vollständig oder zumindest zu einem ganz überwiegenden Teil durch das Personal des in den Referenzen genannten Unternehmens durchführen werde. Rechtsanwalt Michael Werner

Rechtsanwältin Alexandra Maier Ansprechpartner Berlin: RA Lars Robbe, Tel.: 030–880331–231, Fax: 030–880331–100, Mail: l.robbe@zl-legal.de, www.zl-legal.de Ansprechpartner München: RA Dr. Ulrich May, Tel.: 089–29050–231, Fax: 089–29050–290, Mail: u.may@zl-legal.de, www.zl-legal.de


kolumne

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Die Bundesstiftung Baukultur stellt ihre Arbeit vor

BAUKULTURWERKSTÄTTEN 2015 Neuer Schwerpunkt „Stadt und Land“

Mit dem neuen Schwerpunkt „Stadt und Land“ ist die Bundesstiftung Baukultur dieses Jahr mit ihren Baukulturwerkstätten in Deutschland unterwegs. Den Auftakt bildete die Werkstatt „Vitale Gemeinden“ am 25.4.2015 in der Kasseler documenta-Halle. Die zweite Station wird am 9./10.7.2015 Regensburg sein, wo über „Infrastruktur und Landschaft“ diskutiert wird. Welchen Stellenwert ländliche Räume, Klein- und Mittelstädte heutzutage haben, wurde am 25.4.2015 in Kassel diskutiert. Am Beispiel von 10 Best-Practice-Projekten auf dem Podium, bei offenen Diskussionsrunden an Thementischen, einer Projektbörse und einer Ausstellung konnte man erfahren, wie Ortsbilder bewahrt und weiterentwickelt werden können, wie auf eine älter werdende Bevölkerung und auf Abwanderung reagiert werden kann und wie Bürger für Baukultur engagiert werden. Dass gerade auf dem Land der Bestand Vorrang haben muss, verdeutlichten gleich mehrere Projekte, etwa der Hessen-Campus in Wolfhagen, für den eine ehemalige Panzerhalle mit lichtdurchlässigen Solarzellen nicht nur zur berufsbildenden Schule, sondern gleichzeitig zum Kraftwerk wurde. In Fritzlar werden keine neuen Baugebiete mehr ausgewiesen, sondern die Innenentwicklung forciert und dabei Schritt für Schritt der Altbaubestand alten- und familiengerecht umgebaut und gleichzeitig Leerstand vorgebeugt. In Wettstetten bei Ingolstadt, das keinen vitalen Ortskern besaß, nutzte die Kommune ihr Erstkaufsrecht, um ein Ensemble aus Rathaus, Gemeindesaal, Tagespflege und Kita zu errichten, wobei sich insbesondere aus der Verbindung von Kinderbetreuung und Pflegeeinrichtung für Demenzpatienten

neue Synergien ergeben haben. Werbung für unkonventionelle Formate der Bürgerbeteiligung, z. B. direkt gekoppelt an einen Architekturwettbewerb, machte schließlich Roland Gruber vom österreichischen Verein LandLuft, der damit sowohl die Stammtische als auch die Dorfjugend erreicht. Wichtig seien schnelle Beteiligungsprozesse von maximal drei Tagen Dauer, eine Gleichwertigkeit aller Akteure und der Einsatz moderner Medien. Wo in Kassel die Themen Durchmischung, altengerechter Umbau und bauliche Identität betrachtet wurden, sollen in Regensburg am 9./10.7.2015 Infrastruktur und Versorgung sowie die Veränderung der Landschaft im Mittelpunkt stehen. Diskutiert wird etwa, wie sich neue Anforderungen durch Klimawandel und Energiewende als Gestaltungsaufgabe begreifen lassen und auch in Kulturlandschaften integriert werden können. Energielandschaften können sehr wohl positive Bilder erzeugen, und Hochwasserschutz kann beispielsweise zur Landschaftsgestaltung beitragen. Doch einem Zuviel an technischer Infrastruktur steht oftmals ein Zuwenig an sozialer Versorgung gegenüber. Einerseits fehlen Schulen, Krankenhäuser und Geschäfte in den Ortszentren, andererseits wachsen Gewerbegebiete für den überregionalen Markt stetig an. In Ortskernen herrscht Leerstand, aber weiterhin werden neue Einfamilienhaussiedlungen ausgewiesen. Das Breitband-Internet könnte schlechte Erreichbarkeit zwar in gewissen Maßen ausgleichen, doch viel eher wären auch auf dem Land Alternativen zum Auto nötig. Welche Strukturen von Planung, Förderung und Beteiligung erforderlich und angesichts knapper Ressourcen überhaupt möglich sind, fragt schließlich die dritte Werkstatt „Planungskultur und Prozessqualität“ am 10./11.9.2015 in Frankfurt am Main. Die Ergebnisse und Beispiele der Baukulturwerkstätten werden wiederum in den nächsten Baukulturbericht einfließen. Heiko Haberle www.bundesstiftung-baukultur.de

links Baukulturwerkstatt „Vitale Gemeinden“ in der documentaHalle in Kassel (Foto: Till Budde für die Bundesstiftung Baukultur)


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DAI aktuell | DAI regional

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AUS DEM PRÄSIDIUM Regionaltreffen Nord Ende März trafen sich die Vorstände der Architekten- und Ingenieurvereine Nord- und Ostdeutschlands in Hannover. Das Regionaltreffen Nord war zu Gast in der Geschäftsstelle des AIV Hannover, dem Sitz der Kapco GmbH, das Ingenieurbüro von AIV Geschäftsführer Kai Panzer. Inhaltlich standen die Vorbereitungen für den diesjährigen DAI Tag in Hannover auf der Tagesordnung. Vom 25.–27.9.2015 ist der DAI zu Gast in Schloss Herrenhausen. Im Rahmen der Festveranstaltung wird der DAI Literaturpreis verliehen, designierter Preisträger ist der Göttinger Verleger Gerhard Steidl. Presse- und Öffentlichkeitsarbeit In Pressemitteilungen hat sich der DAI in den letzten Wochen zur Städtebauförderung – am 9.5.2015 fand erstmals der Tag der Städtebauförderung statt – und zum Thema Archi-

tektenwettbewerbe geäußert, beides im Tenor des Ausbaus und der absoluten Notwendigkeit. Ende Mai wurde im Bundeswirtschaftsministerium zu einer Anhörung des Vergabemodernisierungsgesetzes geladen. Der DAI hat sich hier der Kammermeinung und der Mehrheit des Verbändegesprächs angeschlossen. Tenor: KMU-Strukturen erhalten und fördern sowie „wirtschaftliches Angebot“ nicht mit niedrigstem Preis gleichsetzen. Auch dem „Aktionsplan HOAI“ der BAK kann sich das DAI Präsidium nahtlos anschließen. Hier wurden Schreiben an Minister Gabriel und dessen Staatssekretär Beckmeyer auf den Weg gebracht. Die Aufweichung oder gar der „politische Tausch“ der HOAI gegen andere (europäische) Politikfelder werden sich die deutschen planenden und bauenden Berufe nicht gefallen lassen. Nicht zuletzt ist der DAI eingebunden in das Klimaschutzaktionsbündnis 2020,

DAI Regionaltreffen Nord in Hannover

das fortan halbjährlich tagt und in 15 Bänke unterteilt ist. Der DAI gehört zur Bank Gebäude/Wohnungswirtschaft/ Private Haushalte. Die Sprecherfunktion hat die BAK übernommen. Parlamentarisches Frühstück Bedauerlicherweise ist Anfang Mai das geplante und traditionelle parlamentarische Frühstück in Berlin mit Abgeordneten des Deutschen Bundestages dem Bahnstreik zum Opfer gefallen. Wir werden jedoch alsbald einen neuen Termin festlegen und diese für unsere Anliegen wichtige Gesprächsrunde nachholen. Udo Sonnenberg

AIV Frankfurt

NEUER VORSTAND Am 20.4.2015 ging beim Architektenund Ingenieurverein Frankfurt eine Ära zu Ende: Manfred Westenberger hat das Amt des Vorstandsvorsitzenden abgegeben. In den 7 Jahren seiner Tätigkeit hat Manfred Westenberger den AIV entscheidend geprägt und vorangebracht. Ob es um die effektive Verwaltung des Vereins, eine solide Finanzlage, zeitgemäße Strukturen oder einen modernen Internet-Auftritt ging, sämtliche Herausforderungen hat er mit Herzblut und großem Engagement in Angriff genommen. Besonderes Augenmerk aber richtete er auf die inhaltlichen Aspekte der Vereinstätigkeit; hier hat er wahre Pionierarbeit geleistet. Manfred Westenberger hat den Verein stärker als in der Vergangenheit als Plattform für den fachlichen Austausch und als Informationsbörse positioniert und zu diesem Zweck neue attraktive Veranstaltungsformate eingeführt.

Besonders stolz kann Manfred Westenberger auf „seinen“ Jahresempfang sein, der seit 2009 im Haus am Dom stattfindet. Unter dem Motto „Über den Tellerrand schauen“ lud er dazu Gäste aus den unterschiedlichsten Lebensbereichen ein. Dazu zählten der Naturwissenschaftler und Politiker Ernst Ulrich von Weizsäcker, der frühere Präsident der Frankfurter Goethe-Universität Prof. Werner Müller-Esterl oder die Schriftstellerin Eva Demski. Es bereitete Westenberger große Freude, mit zukunftsweisenden Themen neue Perspektiven zu bieten. Er nutzte für seine Veranstaltungen die Möglichkeiten, die das Miteinander von Architekten, Ingenieuren und Stadt- und Landschaftsplanern boten. Zu festen Größen wurden auch Werkschauen und Podiumsdiskussionen zu aktuellen Bauvorhaben, an denen im rasant wachsenden und sich stets verändernden Frankfurt nie Mangel herrscht.

Sein Blick richtete sich aber auch über die Stadt Frankfurt hinaus. Studienfahrten ins Ausland brachten neue Impulse. Hier kamen dem AIV Vorsitzenden seine hervorragenden Kontakte zugute, die jede Studienfahrt zu einem besonderen Erlebnis machten. Ob in Warschau, Istanbul, London, Mailand oder Zürich, überall waren Kenner der Städte und ihrer Architektur zur Stelle, um die Exkursion zu begleiten und zu bereichern. Aber natürlich will sich der AIV Frankfurt vor allem mit der städtebaulichen Entwicklung in seiner Stadt befassen, und er will Einfluss nehmen. Manfred Westenberger verlieh der Mitarbeit im Städtebaubeirat neuen Stellenwert und beförderte die kritische Auseinandersetzung mit wichtigen städtebaulichen Themen. Er wusste einzuschätzen, wie stark und bestimmend sich die öffentliche Diskussion um Bauvorhaben auf eine Stadt, auf Politik und Gesellschaft


DAI regional

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AIV Frankfurt: Manfred Westenberger (links) hat das Amt des 1. Vorsitzenden an Axel Bienhaus (rechts) abgegeben

auswirken kann. Der AIV Frankfurt hat sich unter seiner Führung zur idealen Plattform entwickelt, um an der Gestaltung der Stadt Frankfurt mitzuwirken. Das macht ihn für neue und – beson-

ders wichtig – für junge Mitglieder attraktiv. Auch für den Vorstand konnte Manfred Westenberger junge Kandidaten begeistern; sie bringen neue Impulse und neue Denkweisen mit. Für ihn eine wichtige Voraussetzung dafür, dass der AIV seine Aufgabe auch in Zukunft mit Engagement und Kreativität erfüllen wird. Es ist Manfred Westenberger hoch anzurechnen, dass er seine Nachfolge

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vorausschauend und mit großer Sorgfalt geregelt hat. Für ihn standen und stehen der Verein und seine Zukunftssicherung an erster Stelle. Manfred Westenberger kann mit Stolz und Zufriedenheit auf die Jahre seines Wirkens zurückblicken: Er hinterlässt dem neuen Vorsitzenden Axel Bienhaus ein wohlbestelltes Haus. Doris Schwerdtfeger

AIV Hildesheim

JAHRESEMPFANG 2015 Zusammenarbeit mit der HAWK „Die Auseinandersetzung mit Baukultur und Stadtentwicklung, der kollegiale Austausch und die Förderung des beruflichen Nachwuchses sind zentrale Anliegen des AIV Hildesheim“, so die Vorsitzende Dagmar Schierholz beim diesjährigen Jahresempfang in der Aula der HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst. Bereits im 10. Jahr trafen sich Praktiker, Lehrende sowie zukünftige Architekten und Ingenieure. An einer Ausbildungsstätte sei es wichtig, sich generell für Architektur zu öffnen und alle Bereiche der Kreativität zu nutzen. Dagmar Schierholz unterstrich die Vorteile des intensiven Austauschs zwischen den Generationen in unterschiedlichen Berufsabschnitten. In der Praxis sei man viel stärkeren Zwängen unterlegen, wofür man letztendlich kreative Lösungen finden müsse. Studienwettbewerb 2015 Traditionell stellen der AIV Hildesheim und die HAWK den Studierenden des 5. Semesters im Bachelorstudiengang Architektur eine Hildesheim-spezifische Aufgabe, die von einer Fachjury aus Architekten, Tragwerksplanern und Haustechnikern bewertet wird. Dabei geht es neben der Qualität des Entwurfs und der städtebaulichen Einbindung auch um die Realisierbarkeit und technische Durcharbeitung. In diesem Jahr war es Aufgabe, eine Kunsthalle

für Hildesheim zu entwerfen. Aus 18 Arbeiten von 57 Teilnehmern entschied sich die Jury für den Entwurf von Julia Stachowiak, Michael Blanke und MarcAndre Dening. Das Team überzeugte mit zwei sich gegenüber stehenden Dreiecken: „Die Studierenden haben Mut bewiesen, sie haben es durchgestanden, sie haben vielleicht Glück gehabt, dass sie sich dabei nicht verrannt haben. Es ist schön zu sehen, dass die Hochschule das leisten kann“, so die Begründung von Jurymitglied und Diözesan- und Dombaumeister Norbert Kesseler vom Bistum Hildesheim. Den Studierenden sei eine herausragende Arbeit gelungen, und die Präsentation sei von überzeugender Qualität gewesen. Die Preisträger konnten sich bei der offiziellen Preisverleihung im Rahmen des Jahresempfangs 2015 über ein Preisgeld in Höhe von 500 Euro freuen, gestiftet von der Volksbank Hildesheimer Börde. Der 2. Preis in Höhe von 300 Euro ging an Anne-Sophie Gerloff, Emre Altun und Moradi Mehrad. Den 3. Preis in Höhe von 200 Euro erhielten Kira Salome Block, Van-Toan Tran und Artur Weber. Prof. Dr. Günther Bahre, Dekan der Fakultät Bauen und Erhalten, hob abschließend die große Bereicherung der Partnerschaft hervor: „Die Lehren, die die Studierenden aus den jährlichen Wettbewerben ziehen können, sind von unschätzbarem Wert, denn

Feierliche Preisverleihung (v.l.n.r.): Dagmar Schierholz (Vorsitzende AIV Hildesheim), Ute Dorita Sinclair (Volksbank Hildesheimer Börde), Michael Blanke, Marc-Andre Dening, Julia Stachowiak (Preisträger) und Norbert Kesseler (Bistum Hildesheim)

Der Wettbewerbsbeitrag von Michael Blanke, Marc-Andre Dening und Julia Stachowiak wurde mit dem 1. Preis ausgezeichnet

es ist nun einmal so, dass Erfahrungen weitergegeben werden müssen, und wenn das nicht nur zwischen Studierenden und Lehrenden an der Hochschule passiert, sondern auch unter Einbeziehung der örtlichen Kollegen, ist das eine wunderbare Angelegenheit.“ Sabine zu Klampen


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rechts Der Beitrag von Katrin Dietrich und Fabian Eckard wurde mit dem 1. Preis prämiert

AIV KölnBonn

STUDIENWETTBEWERB 2015 Auch in 2015 lobte der AIV KölnBonn wieder einen bundesweiten Studienwettbwerb aus. Im Fokus stand ein Areal um den 2002 neu geordneten ICE-Bahnhof in Siegburg, das „Tor zur Stadt“ am Europaplatz. Die Auslobung erfolgte in Kooperation mit der Stadt Siegburg und der VR Bank Bonn Rhein-Sieg eG. Unterstützt von Prof. Hans-Peter Achatzi von der FH Köln, Fakultät für Architektur, waren Ideen und Impulse für die städtebauliche Aufwertung des derzeit unzureichend genutzten, 2.000 m² großen Grundstücks gefragt. Der Europaplatz selbst ist im Südwesten durch den Bahndamm, im Südosten durch das neue Bahnhofsgebäude und im Nordosten durch die geschlossene Stadtbebauung mit bis zu 5 Geschossen begrenzt. Eine nordwestliche Fassung des Grundstücks ist nicht vorhanden. Auf den ersten Blick enttäuschend war der geringe Rücklauf von nur 8 fristgerecht abgegebenen Wettbewerbsarbeiten, wie der AIV Vorsitzende Helmut Löhr bedauerte. Unter Vorsitz des Köl-

ner Architekten Walter von Lom votierte die 5-köpfige Jury jedoch einstimmig für den Beitrag von Katrin Dietrich und Fabian Eckard (FH Kaiserslautern 2013). Die mit 1.750 Euro prämierte Arbeit sieht eine Überbauung mit einem neuen Hotel vor, das vom Bahnsteig über eine öffentliche Einkaufspassage direkt an den Bahnhof angebunden wird. Gemäß Auszug aus dem Preisgerichtsprotokoll überzeugte der Entwurf durch die „klare, großstädtische Dimensionierung des Baukörpers (...), eine Arbeit, die in allen Raumerschließungsangeboten überzeugt, die diese mit einem guten Nutzungsangebot ergänzt und den Bahnhof als Ausgangspunkt eines inhaltlichen und räumlichen Angebotes macht.“ Den mit 750 Euro dotierten 2. Preis erhielt Laura de Pedro (TU Berlin), deren Entwurf eine konventionellere, in

mehrere Blöcke gegliederte Bebauung vorsieht. Den mit 500 Euro dotierten 3. Preis gewann Nadja Kobszev (FH Aschaffenburg) mit der Idee des „Boardinghaus-Nutzungskonzepts“, in dem Büro- und Wohnräume auf Zeit anzumieten sind. Bei der Präsentation der „Visionen“ für die Kreisstadt Siegburg zeigten sich die Jurymitglieder Barbara Guckelsberger (Technische Beigeordnete der Stadt Siegburg) und Dr. Martin Schilling (Vorstand VR-Bank Bonn Rhein-Sieg, Siegburg) sehr zufrieden mit dem Wettbewerbsergebnis. Mit den Entwürfen hätten die jungen Architekten möglichen Investoren bereits im Vorfeld eine große Herausforderung abgenommen. Bernd Oxen

AIV Mark-Sauerland

JAHRESHAUPTVERSAMMLUNG 2015 Im April 2015 fand die Jahreshauptversammlung des AIV Mark-Sauerland statt. Vor den Vereinsregularien sprach die Gastrednerin Barbara Hammerschmidt, Leiterin des Fachbereiches Stadtentwicklung, -planung und Bauordnung der Stadt Hagen, über die Ziele einer modernen Stadtplanung in Zeiten erschwerter Rahmenbedingungen. Sie empfahl das Instrument des integrierten Handlungskonzeptes als Grundlage einer fundierten städtebaulichen Arbeit. Das zurückliegende Vereinsjahr war von vielen erfolgreichen Veranstaltungen geprägt. Vorträge, Exkursionen und Zeichenseminare fanden im Monatstakt statt. Auch der „Blaue Tisch“ ist wieder vor Ort gewesen, um die städtebauliche Diskussion zwischen Bürgern, Fachleuten und Politik in den einzelnen Quartieren zu beflügeln. Hier wird es auch in Zukunft Kontinuität geben. Ein Generationswechsel vollzog sich dagegen im Vorstand des AIV Mark-

Sauerland. Nach 7 erfolgreichen Jahren übergab Dr. Stefan Bild den 1. Vorsitz an den bisherigen 2. Vorsitzenden Georg Thomys. In die Zeit von Dr. Stefan Bild fiel das 100-jährige Bestehen des AIV Mark-Sauerland, das 2012 mit einem großen Jubiläum begangen wurde. Auch die Schöpfung des „Blauen Tisches“ erfolgte unter seiner Mitwirkung. Sein Vorsitz war geprägt von großer fachlicher und menschlicher Qualität, die den AIV erst in die

Lage versetzte, als aktiver Berufsverband und ernsthafter Gesprächspartner wahrgenommen zu werden. Ein Zeichen seiner erfolgreichen Vereinsarbeit war der stetige Anstieg der Mitgliederzahl, die im 100. Vereinsjahr erstmals symbolhaft die 100 überschritt. Die Position des 2. Vorsitzenden hat nun der Tragwerksplaner H.-Rainer Becker übernommen, sodass die Vorstandsspitze weiterhin paritätisch mit einem Architekten und einem Ingenieur


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links Neuer Vorstand des AIV Mark-Sauerland (v.l.n.r).: Dr. Manfred Gropp, Anna Kramps, Cornelia Voßhall, Georg Thomys, H.-Rainer Becker (Foto: Klaus Meyer)

besetzt sein wird. Auch Walter SchulteTrux wird seine Tätigkeit als Geschäftsführer des AIV nach nunmehr 13 Jahren weitergeben. Seine Nachfolgerin ist die Landschaftsarchitektin Cornelia Voßhall. Dr. Manfred Gropp wird seine Funktion des Kassenwartes in bewähr-

ter Weise fortsetzen. Auch werden Prof. Daniel Thulesius und Michael Rabe ihre Tätigkeit als Kassenprüfer weiterführen sowie Ulrike Brück als stellvertretende Kassenprüferin tätig bleiben. Die Aufgabe des neuen Vorstandes wird es sein, den erfolgreich eingeschlagenen Weg kontinuierlich fortzuentwickeln. Ein Schwerpunkt wird sein,

den AIV zukunftssicher aufzustellen und für junge Mitglieder attraktiv zu machen. Hierzu soll die Zusammenarbeit mit den Hochschulen verstärkt werden. Weitere Schwerpunkte werden die fachliche Fortbildung der Mitglieder und das Mitwirken bei aktuellen städtebaulichen und berufspolitischen Themen sein. Georg Thomys

AIV Stuttgart

FREI OTTO (1925–2015) Am 9.3.2015 verstarb Frei Otto im Alter von 89 Jahren. Er gehörte zu den einflussreichsten und angesehensten deutschen Architekten der Nachkriegszeit. Posthum bekommt Frei Otto, der in Leonberg bei Stuttgart lebte, den PritzkerPreis verliehen. Er ist nach Gottfried Böhm der zweite Deutsche, der diesen „Nobelpreis“ der Archtektur erhält. Geboren wurde Frei Otto 1925 im sächsischen Siegmar. Vater und Großvater waren Bildhauer, er selbst entschied sich für ein Architekturstudium, das er 1952 an der TU Berlin abschloss. Während eines Stipendiums 1948 in den USA lernte er u. a. Mies van der Rohe, Richard Neutra und Frank Lloyd Wright kennen. In seiner Diplomarbeit beschäftigte er sich mit dem Leichtbau. Die Doktorarbeit schrieb er über das „Hängende Dach“. 1962 erschien sein Buch „Zugbeanspruchte Konstruktionen“. Es wurde ein Standardwerk für Architekten und Ingenieure. Nach dem Studium gründete er sein eigenes Büro mit Schwerpunkt Leichtbau. Fritz Leonhardt, Erbauer des Stuttgarter Fernsehturmes, holte Frei Otto

Frei Otto (1925–2015)

nach Stuttgart. Hier wurde 1964 das Institut für leichte Flächentragwerke (IL) der Universität Stuttgart-Vaihingen gegründet. 1967 wurde auf dem Universitätscampus das IL-Gebäude als Experimentierprojekt erstellt, entwickelt für die Weltausstellung in Montreal zusammen mit Rolf Gutbrod. Schnell wurde es zur Kultstätte für Leichtbauer und Studenten aus aller Welt. Der Expo-Pavillon für Montreal wurde eine wichtige Visitenkarte für das moderne Deutschland. Frei Otto‘s Bestreben war es immer, die Kompetenzen von Architekten und Ingenieuren zusammenzuführen. Die meisten Bauten sind in Zusammenarbeit mit Architektenkollegen entstanden, so z. B. die Olympiabauten in München mit Günter Behnisch, die Multihalle in Mannheim mit Carlfried Mutschler, ein Hotel- und Konferenzzentrum in Mekka mit Rolf Gutbrod oder Ideen für Stuttgart 21 mit Christoph Ingenhoven. Frei Otto wurde schon früh mit Preisen und Auszeichnungen geehrt. Das Museum of Modern Art in New York richtete 1971 eine monographische Ausstellung aus, 1980 und 1998 erhielt er

den Aga Khan-Preis. Das Royal Institute of British Architects ehrte ihn 2005 mit einer Goldmedaille. In Deutschland wurde Frei Otto 2005 durch eine Retrospektive im Architekturmuseum in München geehrt. Frei Otto sah das Bauwesen als Biologie und die Biologie als Architektur. „Er praktizierte einen ganzheitlichen und kooperativen Ansatz für die Architektur, die Arbeit zusammen mit Umweltschützern, Biologen, Ingenieuren, Philosophen, Historikern, Naturwissenschaftlern, Künstlern und Architekten. Ein angesehener Lehrer, Autor und Pionier für die Entwicklung und den Einsatz moderner zeltartiger Konstruktionen. Er glaubte an den effizienten, verantwortungsvollen Umgang mit Materialien, die Architektur sollte nur minimale Auswirkungen auf die Umwelt haben. Frei Otto hatte die Utopie und hat nie aufgehört zu glauben, dass mit der Architektur eine bessere Welt zu machen ist.“ (Zitat aus der Würdigung des Pritzker-Preisträgers Frei Otto – der Hyatt Foundation – März 2015). Eine Würdigung, die Frei Otto‘s Werk, sein Wirken, seine Visionen treffend zusammenfasst. Hans-Günther Friedrich


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Folienarchitektur für den Hollywood-Film SELF/LESS: Kinostart ist am 10.7.2015 in den USA und am 20.8.2015 in Deutschland (Foto: Studio LTA)

FOLIENFASSADE FÜR HOLLYWOOD Innovative und multifunktionale Ausführungen von Dach- und Fassadenkonstruktionen mit mehrlagigen Folien und Textilien können der modernen Architektur neue Impulse geben. Die Hollywood-Produktion SELF/LESS von Tarsem Singh zeigt, dass die Formen- und Materialsprache textiler Architektur durchaus gestalterisch und konstruktiv anspruchsvoll sein kann: Untereinander gekoppelte, möglichst futuristisch anmutende Kuppelkonstruktionen sollten die klinischsterile Atmosphäre von Hightech-Laboratorien abbilden. Von der Idee zur Umsetzung Projektbeispiele auf der Homepage des Konfektionärs Planex Technik in Textil GmbH gaben den Anstoß zur Weiterentwicklung einer schalenartigen Kooperationsarbeit mit der Universität Stuttgart und der Festo AG. Bis zum finalen Aufbau zweier „air-supported domes“ in den Abmessungen von ca. 19 x 13 x 4,5 m für die Studioaufnahmen in einer riesigen Halle in New Orleans vergingen keine drei Monate. Einer organisatorisch turbulenten Zeit der Annäherung der Firma Planex – planerisch beraten durch das Atelier leichtbaukunst/ Dr. Lars Meeß-Olsohn – mit der Produktionsfirma folgte die konstruktive Umsetzung in eine praktikable Konstruktion. Diese Leistungen bis hin zur Verschiffung und Montage wurden durch das Stuttgarter Büro STUDIO LTA, Studio für Leichtbau und temporäre Architektur, erbracht, das sich seit Jahren mit dem Leichtbaukonzept PLUSMINUS auseinandersetzt. Unterstützt wurde das Vorhaben durch Dr. Switbert Greiner, ArtEngineering GmbH, in der Berechnung der Kräfte und Zuschnittsermittlung.

Grundlagen und erste Anwendungen Unter der Projektleitung von Jürgen Hennicke wurde 2007 aufbauend auf den Vorleistungen vorangegangener experimenteller studentischer Arbeiten am Institut für Leichtbau, Entwerfen und Konstruieren (ILEK; Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. e.h. Dr. h.c. Werner Sobek) der Universität Stuttgart das charakteristische, luftgestützte Tragsystem von Überdruck und Unterdruck konzipiert. Auf diese Weise entstand u. a. für die Messe Techtextil eine Präsentationsfläche mit einer seitlichen Begrenzung aus einer Vielzahl von vertikalen Schläuchen mit ca. 4 m Länge und 13 cm Durchmesser. Aus brandschutztechnischen Gründen wurden diese leicht chaotisch angeordneten Pneus großflächig mit einer vorkonfektionierten, transparenten ETFE-Folie umhüllt. Die unter Überdruck stehenden Schläuche („Plus“) wurden durch den geringen Unterdruck in der Hüllfolie („Minus“) zu dem recht stabilen und raumbildenden Wandverbund PLUSMINUS zusammengefasst. Seine leichte und nahezu schwebende Wirkung konnte erreicht werden, indem man die Pneus an den

Fußpunkten von innen ausleuchtete. Nachfolgend wurden die Details der Knoten bei sich überlagernden Schläuchen und die Anschlüsse an den Fußpunkten untersucht und optimiert, u.a. auch bei der Erstellung eben jener Gitterschale, die als Vorbild für das SetDesign dienen sollte. Gitterschalen als Set-Design Die gleichsinnig gekrümmte und sich daher selbst stabilisierende Geometrie unten Messe Techtextil 2007: Erste Verbindung von Schlauchelementen und einer Hüllfolie


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„... are very interested in the possibility of creating a structure using similar materials for one of our main film sets. We want to create what looks like a cutting-edge mobile medical facility housed inside an air-supported membrane“, so lautete die Anfrage aus Hollywood (Foto: Studio LTA)

Die Kuppelkonstruktionen bilden die klinischsterile Atmosphäre von Hightech-Laboratorien ab (Foto: Studio LTA)

einer Gitterschale verstärkt den aussteifenden Effekt der PLUSMINUS-Konstruktion: Die während der Aufbauphase durchaus nützliche Winkelverschieblichkeit der einzelnen Überdruck-Pneus wird durch den Unterdruck zwischen der innen- und außenliegenden Folienlage entscheidend vermindert – der atmosphärische (Unter-)Druck presst die zunächst verschieblichen Schläuche gegeneinander, und die zunehmende Reibung erzeugt eine Gitterstruktur mit Knotenpunkten, die ansatzweise biegesteif miteinander verbunden sind. Als flächiger Verbund erhält die Geometrie die Eigenschaften einer Schalenkonstruktion; die geringen Eigenlasten und auch externen Krafteinleitungen können effizient abgetragen werden.

hatten, wurden die beiden Hüllfolien eingebracht und an den Bodenkanälen fixiert. Durch das Evakuieren der Luft zwischen den beiden Lagen der Hülle und den Bögen wurde der stabilisierende Verbund erzeugt. Dabei änderte sich die Erscheinung der „Folienfassade“ entscheidend: Die Hülle als transluzente PE-Folie half, das Geschehen des Filminhalts auf das Innere der Gitterschalen zu fokussieren. Die Lichtwirkung der LED-Strahler in den Fußpunkten der Bögen unterstrich hierbei die eher flächige Wirkung. Die Trailer des Kinofilms versinnbildlichen mit den Gitterschalen schon jetzt die zentrale Bedeutung dieser Architekturen in der Handlung. Lars Meeß-Olsohn

Aufbau in New Orleans Eine gestalterische Herausforderung bestand darin, den minimalistischen Charakter auch im Detail zu wahren. Daher erfolgte die Klemmung der Schläuche aus Gründen der Dichtigkeit der Folienelemente verdeckt in den Endkappen, und auch die Versorgungsleitungen der pneumatisch gestützten Konstruktionselemente sind unauffällig in umlaufenden Bodenkanälen geführt. Nachdem die von Lexington-Europe speziell angefertigten LED-Platinen in die Endkappen der Schlauchelemente eingesetzt waren, begann das Auslegen der Bodenkanäle und das Aufsetzen der filigranen und gelenkigen Fußpunkte. Als die Bögen ihre kuppelförmige Sollgeometrie eingenommen

unten Gelenkige Basis der Schlauchelemente mit integrierten LED-Strahlern PROJEKTBETEILIGTE UNTERNEHMEN Studio LTA, Julian Lutz und Philipp Kuner GbR, sowie Jürgen Hennicke, www.studiolta.de ArtEngineering GmbH, Dr. Switbert Greiner, www.art-engineering.net leichtbaukunst, Dr. Lars Meeß-Olsohn*, www.leichtbaukunst.de Lexington Europe GmbH*, www.lexington-europe.de Planex Technik in Textil GmbH*, www.planex-gmbh.de * Partner des Netzwerkes TEXTILE-ARCHITEKTUR, www.textile-architektur.de WEITERFÜHRENDE LINKS Homepage der Produktion: www.selflessmovie.tumblr.com Gekürzter deutscher Trailer: www.youtube.com/watch?v=vE0cWehfxQU


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Die dem Hallenkomplex vorgelagerte Membran aus ETFE-Folie vermittelt zwischen der runden Geometrie des Kryotanks und der kubisch gehaltenen Industriearchitektur (Alle Fotos: Wolf-Dieter Gericke)

DIE FASSADE ZUM SPRECHEN BRINGEN Das Fraunhofer-Institut für Biomedizinische Technik IBMT unterhält seit 1994 Räumlichkeiten im Gebäude einer ehemaligen Hemdenfabrik in Sulzbach. Ein Erweiterungsbau nach Plänen von hammeskrause architekten bda sollte zum Markenzeichen für Biotechnologie werden. Seit Mai 2014 macht er die Spitzenforschung bereits von außen ablesbar. Kontext und Aufgabe Im Jahr 2002 kaufte und sanierte das Fraunhofer IBMT das bestehende Verwaltungsgebäude und Teile einer 1969 errichteten 2-geschossigen Halle. 2008 folgte der restliche Gebäudeteil. Aufgabe war die Sanierung dieses Gebäudeteils, in dem insbesondere labor- und institutsspezifische Kryohallenflächen geschaffen werden sollten, in denen mit Flüssigstickstoff gefüllte Kryotanks stehen, aber auch Flächen für Büro- und Labornutzungen untergebracht sind. Der Um- und Erweiterungsbau sollte technische und funktionale Aufgaben erfüllen, aber auch dem Bestand zu einer tragfähigen Perspektive verhelfen und zum Markenzeichen für die Biotechnologie, das Biomaterialbanking und die Kryotechnologie des Fraunhofer IBMT werden. Das städtebaulich heterogene Industriegebiet ließ kaum Anhaltspunkte für Gestaltungsabsichten erkennen, eine eigenständige Lösung lag daher nahe. Auch die inhaltliche Sonderstellung der herausragenden Forschung ließ eine autarke Aufwertung des Industriekomplexes angemessen erscheinen. Entwurfskonzept Der über die spezifischen Forschungstätigkeiten hinausgehende Gedanke an diesem Standort ist die Kryobank als Lebendsammlung über das Wissen der Natur. Hier handelt es sich um einen Rückgriff auf die historische Traditionsfolge der so genannten „Wunderkammern“ der Renaissance, die Naturkundemuseen und zoologischen Gärten. Die Kryosammlung wiederum bezieht sich dabei auf einzelne Zellen

und ihre Archivierung. Das Stimulieren von Assoziation, die Anregung der Fantasie durch das Gebäude waren wichtig. Die Gestaltung und Materialität des ETFE-Screens sollen die Fassade zum Sprechen bringen – die „Zellmembran“ als Baustoff versinnbildlicht auf symbolischer Ebene die Arbeit des Instituts. Mit dem Entwurfskonzept wurden sowohl die organisatorisch-funktional-konstruktiven Bedingungen als auch die sinnbildlich-symbolisch-atmosphärischen Ansprüche für eine angemessene und komplexe Lösung konzeptuell miteinander verbunden. Erschließung und Funktionsbereiche An der Schnittstelle zwischen Bestand und Erweiterung entstand ein großzügiger Haupteingang. Über das Foyer ist eine getrennte Erschließung der unterschiedlichen Bereiche des gesamten Instituts gegeben. Der dem Hallenkomplex vorgelagerte Erschließungsweg liegt hinter einer Membran – einem Screen aus ETFE-Folie – und verbindet den Verwaltungsbau mit den bereits genutzten Hallen und dem neuen Hallenbereich. Der dreilagige Screen liegt auf einer Stahlunterkonstruktion und ist formal dem Duktus der Stickstofftanks, der Kryobehälter entlehnt. Er soll zwischen den runden Geometrien und der kubischen Industriearchitektur vermitteln. Der Bestand wird auf diese Weise würdig aufgewertet und gleichzeitig funktional ergänzt. In der Gebäudetiefe sind drei überdachte Lichthöfe eingefügt, um die angrenzenden Flächen auch für Büros und Labore nutzbar zu machen und flexibler zu gestalten.


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Fraunhofer-Institut für Biomedizinische Technik IBMT: Die „Zellmembran“ als Baustoff versinnbildlicht die Arbeit des Instituts

ETFE-Screen Der Screen besteht aus einer Stahlunterkonstruktion mit seriell hergestellten Profilen und dreilagigen, luftgestützten ETFE-Kissen. Durch das geringere Gewicht der ETFE-Folie im Verhältnis zu Glas konnte das Tragwerk deutlich filigraner ausgebildet werden. Die Hauptträger des Stahltragwerks bestehen aus zweidimensional gebogenen Rechteckhohlprofilen. Der untere Anschluss ist gelenkig auf einer Stahlbetonbrüstung aufgelagert, oben wird das Tragwerk an die bestehende Stahlhallenkonstruktion kraftschlüssig angebunden. Die Aussteifung des Systems erfolgt über diagonal verlaufende Rohrhohlprofile, die auf den Hauptträgern befestigt sind. Dadurch entsteht eine statisch günstig wirkende Rautenstruktur. Die ETFE-Kissen ermöglichen durch ihre geringe Verformungsempfindlichkeit eine schlanke Konstruktion, besonders auch im Bereich der auskragenden Endzonen der Fassade.

Der regenerative Baustoff Stahl und die zu 100 % recycelbare ETFE-Folie entsprechen als technische Werkstoffe der Cradle-to-Cradle-Strategie für Nachhaltigkeit und entlasten die Ökobilanz. Auf diese Weise werden architektonische Form, Material und eingesetzte Technologie zum Sinnbild für die Innovationskraft der biomedizinischen Forschung und der einzigartigen Lebendsammlung von Zellen an diesem Standort: Eine dünne Haut als Trennschicht, die Zellmembran als Baustoff. hammeskrause architekten

unten ETFE ist transparent, extrem verwitterungsbeständig und zu 100 % recycelbar


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Das mächtige Ursprungsgebäude besteht aus purpur lackiertem Beton (Foto: Philippe Ruaul)

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Der Erweiterungsbau ist mit einer schwarzen Metailverkleidung ummantelt (Foto: Luc Boegly)

DUNKLE SCHATTEN VON PURPUR BIS SCHWARZ Erweiterung eines Theaters in Nordfrankreich

Mehr als 15 Jahre nach seiner ersten Renovierung konnte das Theater „La Comédie de Béthune” ein weiteres Mal zeitgemäß instandgesetzt und durch einen Neubau ergänzt werden. Die Fassaden lassen die verschiedenen Bauabschnitte deutlich erkennen, sind aber bei allen optischen Gegensätzen zu einem stimmigen Ganzen verbunden. Für sämtliche Planungen über all die vielen Jahre zeichnet Manuelle Gautrand Architecture, Paris, verantwortlich. Das neue Theater wurde 2014 eröffnet. Renovierung und Neubau 1994 gewann das Büro Manuelle Gautrand Architecture den Wettbewerb zum Bau bzw. zur Renovierung des Theaters. Von Beginn an war klar – aber damals nicht umsetzbar, weil der Abriss eines bestehenden Eckgebäudes erforderlich gewesen wäre – dass zu gegebener Zeit ein Neubau das Ensemble ergänzen muss. Das Eckgebäude wurde 2009 abgerissen, womit der Neubau realisiert und der bereits bestehende Bau ein weiteres Mal renoviert werden konnte. Ursprungsgebäude Veränderte Sicherheitsvorschriften machten ein Upgrade des gesamten Gebäudes erforderlich. Im Vergleich zu einem konventionellen Theater waren viele Funktionen zwar vorhanden, aber es fehlte z. B. ein Probenraum. Dieser erste Bauabschnitt wurde in S-Form um das bestehende Haus herum gelegt. Das architektonische Konzept sah ein sehr kompaktes Ensemble mit nahe beieinander liegenden Räumen vor. Das voluminöse Gebäude besteht komplett aus Beton, lackiert in dunklem Purpur. Seine Form ist leicht gerundet, was ihm eine edle Erscheinung und eine gewisse Weichheit verleiht. Das imposante Volumen sollte nicht versteckt, sondern unterstrichen werden, aber seine Rundung und die warme Farbigkeit relativieren seine Mächtigkeit. Die Oberfläche zeigt ein grafisches Muster von schwarz lackiertem Backstein vom Boden bis zum Dach. Der stilisierte Fries gibt diesem Teil der Fassade einen gewissen Maßstab. Bauliche Erweiterung Die Erweiterung war seit langem von der Stadt und dem Theater gleichermaßen gewünscht. Es dauerte mehr als

10 Jahre, bis der Erwerb des Eckgrundstücks das Hauptziel der architektonischen Maßnahme ermöglichte. Für das Büro ergab sich die wunderbare Möglichkeit, einen echten „Anhang“ zu planen an das Gebäude, das einst erdacht, dann gebaut und schließlich erweitert wurde. Die Erweiterung des voluminösen, runden Theaters in Purpur war nicht einfach. Man wollte nicht den gleichen Stil wiederholen. Die Architekten wählten daher ein schlichtes Volumen, beinahe rechteckig, das den Winkel zwischen zwei Straßen schließen sollte. Symbolisch scheint dieser Neubau alle Funktionen zu verbinden, um die Entfernungen für die Nutzer zu erleichtern. Die Lobby umspannt den neuen Probenraum und öffnet sich zu beiden Straßen. Sie verbindet Probenraum und historische Halle. Ihre Länge erlaubt das Einrichten mehrerer Bars und Rückzugsmöglichkeiten für Künstler und Zuschauer. Inszenierung rund um das Schwarz Der Erweiterungsbau ist in tiefem, wuchtigem Schwarz ummantelt. Um eine weiche Verbindung zum Ursprungsgebäude herzustellen, ist dieses Schwarz umgesetzt in Form eines Gewebes aus Metallpaneelen, deren Zeichnungen von großen Rhomben denen der runden Form in Purpur entsprechen. Die Rhomben scheinen von einem Volumen in ein anderes zu wechseln, sie basieren auf zwei verschiedenen Formen. Beim Ursprungsgebäude wurden die Rhomben mit Schablonen auf den Beton aufgebracht. Bei der Erweiterung sind sie in die Metallverkleidung integriert, wechselnd zwischen einem matten und einem glänzenden Schwarz. Das Ursprungsgebäude erhielt einen diagonalen Rahmen, der die Befestigung der Formteile erlaubt.


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Große schwarze Rhomben umfangen die purpurne Fassade des Ursprungsgebäudes und setzen sich in der Gewebestruktur der Metallverkleidung fort (Foto: Luc Boegly)

Die „Wellen“ dieser Paneele, matt und glänzend, reagieren unterschiedlich auf Licht, je nach seiner Intensität und ihrer Orientierung dazu. Die Übertragung der gewaltigen Rhomben auf die bestehende Purpur-Fassade ist auch ein filigranes Zitat der Arbeit des Künstlers Pierre Soulages. Das Projekt wird durch das Eckgebäude mit seinem tiefschwarzen, mächtigen Volumen komplettiert, quasi einer Verankerung des Theaters im Zentrum der Stadt. Das „schwarze“ Schwarz wirkt gelegentlich sehr hell, wenn das Tageslicht auf die Fassade trifft, vergleichbar dem malerischen Werk von Pierre Soulages. Das Schwarz wird leuchtend, strahlend und beinahe weiß, das Gebäude in seiner Gestalt verfeinert und zurückgenommen, es wirkt beinahe kristallin und vervollständigt auf diese Weise das bestehende runde Volumen durch eine strengere geometrische Gestalt. Kohärenz der Farben Das Herz des Projekts verbleibt in der Kohärenz der ursprünglichen Farbtönung: Eine Mischung aus dunklen Schatten von Schwarz bis Purpur. Nur die Einrichtung ist in einem sehr brillanten Weiß gestrichen, ebenso Teile der Wände, die einen hellen, beinahe fluoreszierenden Gegenpart zum sonstigen Schwarz der Wände bilden. Die Deckenbeleuchtung aus langen Röhren erinnert an die Falze der schwarzen Gebäudehülle, die bei Tageslicht gebleicht erscheinen. Eine der letzten Entscheidungen des Entwurfs war die Frage, ob die ursprüngliche Fassade des ehemaligen Filmtheaters entfernt werden sollte. Sie wirkte nach ihrer damaligen Restaurierung in Pastelltönen etwas veraltet und wurde komplett in Purpur lackiert. Manuelle Gautrand Architecture Aus dem Englischen: Sylvia Jung rechts Theater „La Comédie de Béthune”: Ansicht, Schnitt, Grundriss

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Der Wechsel von matten und glänzenden Paneelen lässt die Fassade des Erweiterungsbaus je nach Lichtintensität unterschiedlich leuchten (Foto: Luc Boegly)


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GROSSE GESTE IN ZWEITER REIHE Das 100-jährige Firmenjubiläum der ZF Friedrichshafen AG in diesem Jahr war der Anlass, die Firmengeschichte aufzuarbeiten. Ein Museum war zunächst nicht geplant. Aber nach dem Blick in die Archive und Depots wurde relativ schnell klar, dass sich hier echte Schätze verbergen. Und als dann noch eine Produktionshalle im Schweinfurter Werk Nord stillgelegt wurde, war damit der perfekte Rahmen für eine Ausstellung geboten. Seit Mai 2015 wird dort nun die Unternehmensgeschichte von der Gründung der „Schweinfurter Präzisions-Kugellagerwerke Fichtel & Sachs“ 1895 bis zur Verschmelzung der ZF Sachs AG mit dem ZF-Konzern 2011 gezeigt. Umbau einer Industriehalle zur Ausstellungshalle Auf dem Gelände des Werks Nord der ZF Friedrichshafen AG in Schweinfurt wurde ein Museum über die Geschichte der Firma Sachs gebaut. BAURCONSULT Architekten Ingenieure konnten im geladenen Wettbewerb mit dem Entwurf

für das neue Museum den 1. Preis erzielen und wurden mit der Realisierung beauftragt. Die untergeordnete Lage des neuen Museums in „zweiter Reihe“ machte eine große Geste notwendig, um die neue Bedeutung des Ortes deutlich nach außen kenntlich zu machen, der westlich des umge-


FIN-Project

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links Eine Schirmwand aus Metallgewebe zeichnet die dahinter liegende Ziegelfassade nach

Fensterwand Vista mit hervorragender Wärmedämmung

stalteten Werkszugangs liegt. Daher wurde als Auftakt der Raumfolgen ein kraftvolles All-Over-Concept für die Fassaden gewählt. Eine Schirmwand aus Metallgewebe bildet ein neues „vorgestelltes“ Element mit Fernwirkung zur Straße, welches die dahinter liegende Ziegelfassaden nachzeichnet. Der Eingang des eigentlichen Museumbereichs wurde durch ein gläsernes Vordach und eine zugleich als barrierefreie Fluchttür genutzte Karusselltür sichtbar gemacht. Der Stadtboden vor der Schirmwand wurde streifenförmig als Belag aus gebrannten Industrieziegeln ausgeführt. Die gewöhnlichen, aber veredelten Materialien des Außenbereichs verweisen somit auch auf den industriellen Charakter des Ortes. Ein seitlich neben dem eigentlichen Ausstellungsbereich gelegener Hallenabschnitt dient als Foyer und Bürobereich für Verwaltung und Inventarisierung. Die Büros wurden seitlich abgetrennt. Die Gestaltung des Eingangsbereichs ist bewusst zurückhaltend und folgt der Logik der sich zunehmend steigernden Raumfolgen. Dadurch kann der eigentliche Ausstellungsbereich zu voller Wirkung gelangen. Der Raumeindruck der hohen Ausstellungshalle wurde erhalten. Die innere Raumschale des Gebäudes, als authentisches Zeugnis Schweinfurter Industriegeschichte, wurde so selbst zum Ausstellungsstück und Teil der Inszenierung. Die Integration der notwendigen Technik steht unter dem Primat der Unauffälligkeit, aber auch der Angemessenheit. Während die Abluft, ebenso wie die Deckenstrahler über der Ebene Kranbahn geführt wird, befindet sich die Leitung Zuluft in der benachbarten Halle. Dort befinden sich auch die Lager. Eine Einbringöffnung in der Decke ermöglicht den geschossweisen Transport auch schwerer Lasten über die erhaltene Kranbahn. Die seitlichen Oberlichter wurden zwar in Oberfläche und Materialität erhalten. Um Brandüberschlag von der benachbarten Halle zu verhindern, wurden außen Abschottungen angebracht. Die notwendigen Entrauchungen werden über die ebenfalls als Raumschale erhaltenen Oberlichter gewährleistet. Eine zusätzliche Türöffnung in der Halle dient als notwendiger Rettungsweg. Zur Verbesserung des Wärmeschutzes wurde die Oberseite des Daches zusätzlich isoliert. ZF Friedrichshafen // BAURCONSULT Architekten Ingenieure Alle Fotos: Gerhard Hagen

links Die innere Raumschale der Halle blieb als authentisches Zeugnis der Schweinfurter Industriegeschichte erhalten

FINSTRAL GmbH Jakob-Panzer-Straße 6 97469 Gochsheim/Schweinfurt T 09721 6446 0 · F 09721 6446 666 finstral@finstral.com · www.finstral.de


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rechts Die Fassade besteht aus luftdurchlässigen, hochreflektierend beschichteten Stahlgittermatten in jeweils zwei Lagen (Alle Fotos: Yohan Zerdoun)

MERKWÜRDIG MIT UNSCHARFER TIEFE Der Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes NordrheinWestfalen realisierte für die RWTH Aachen in unmittelbarer Nähe zum Universitätsklinikum die Campuserweiterung Melaten. Für die umliegenden Büro- und Laborgebäude konnte im Dezember 2014 das Parkhaus Campus Melaten Süd nach einem Entwurf von kister scheithauer gross architekten fertig gestellt werden. Parkhaus Campus Melaten Süd Als „merkwürdig mit unscharfer Tiefe“ beschreiben die Architekten den Neubau für die RWTH Aachen. Das Gebäude entspricht nicht den herkömmlichen Assoziationen zum Erscheinungsbild eines Parkhauses. So ist die innere und äußere Gestaltung des auf maximale Funktionalität ausgelegten Systembaus inspiriert von dem Dualismus, sowohl eine außergewöhnliche Architektur als auch ein wirtschaftliches Gebäude zu entwickeln. Fassadengestaltung Das 21.000 m² große Parkhaus mit 15 Splitleveletagen ist typologisch von einer sich spiralförmig nach oben schraubenden Erschließungsstraße geprägt und bietet 810 Stellplätze, die sich hinter einer Fassade aus luftdurchlässigen, hochreflektierend beschichteten Stahlgittermatten in jeweils zwei Lagen befinden. Diese überziehen das Volumen wie eine Membran. Auf den rückwärtigen Gittermatten sind während des Lackierens jeweils 10 cm breite Linien ausgespart, welche das Licht nicht reflektieren. Diese Linien ergeben in der Gesamtheit der Fassade ein an Reifenprofile erinnerndes Muster, das von unten nach oben an Dichte abnimmt. Je nach Sonnenstand und Standpunkt des Betrachters wirkt diese Lichthaut durchsichtig, unscharf oder geschlossen. Sie erinnert an die Bewegungsunschärfe, mit der man die Umgebung je nach Blickwinkel aus dem fahrenden Auto wahrnimmt. Die Fassade, die bei Tag fast massiv wirkt, erscheint

bei Nacht gänzlich transparent, und die einzelnen Elemente der Konstruktion des Gebäudes aus Decken und Stützen werden sichtbar. Werkstoffe und Korrosionsschutz Die tragende Konstruktion ist aus feuerverzinkten Stahlprofilen gefertigt. Die Fassadenelemente bestehen jeweils aus zwei hintereinander liegenden pulverbeschichteten Stahldraht-Schweiß-Gittern. Diese sind mit verzinkten Stahlflacheisen an Rahmenelementen aus verzinkten Rechteckrohren befestigt. Auch die Unterkonstruktion besteht aus verzinkten Stahlprofilen. Die Verkleidung der Ein- und Ausfahrt ist hinterlüftet montiert und aus verzinktem Stahlblech gefertigt. Die Attika-Blechabdeckung ist pulverbeschichtet. Alle sonstigen Stahlteile wie Geländer und Handläufe sind ebenfalls verzinkt. Natalie Bräuninger unten Die Linien in der Fassade ergeben in ihrer Gesamtheit ein an Reifenprofile erinnerndes Muster


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oben Die perlbeige Lackierung der Aluminiumpaneele schimmert in unterschiedlichen Farbnuancen

MULTIFUNKTIONAL UND GLÄNZEND Ende 2014 wurde die Dreifachsporthalle in Beilngries fertig gestellt. Das Projekt, von dem die Mittelschule Beilngries, die Altmühltal Realschule und die Stadt in gleicher Weise profitieren, dient als Versammlungs- und Tagungsstätte und stärkt die Stellung der Stadt als Mittelzentrum der Region. Die Planung stammt von BAURCONSULT Architekten Ingenieure aus Haßfurt. Städtebauliche Aspekte Südlich der Altstadt von Beilngries bilden Mittelschule, Realschule und Hallenbad das Umfeld für den Neubau, der die zwei bisherigen Einfachsporthallen ersetzt. In der Baukörperstaffelung wird auf den Bestand reagiert, und während der größere und höhere Sporthallentrakt sich zur Realschule orientiert, sind die Ganztagesbetreuung und die rückwärtige Funktionszone der Sporthalle niedriger und gleichen sich an die kleingegliederte Mittelschule und das Hallenbad an. Foyer als Bindeglied Dreh- und Angelpunkt der neuen Multifunktionshalle ist das großzügig gestaltete Foyer. Es stellt sich als Bindeglied zwischen der Sporthalle im Norden und dem Mensa- und Ganztagesbereich im Süden dar. Von der rückseitigen Magistrale dient es als Haupterschließung zu den Schulen. Zur Straße hin öffnet es sich in dezenter Geste und dient als Eingang für Veranstaltungen. Tageslicht erhellt die große Halle durch hohe Verglasungen, zugleich kann sie auch abgedunkelt und vor Sonnenlicht geschützt werden. Die Wandflächen sind raumhoch mit akustisch wirksamen Holzpaneelen analog zur Fassade in vertikaler Rasterung belegt. Die Decken sind durch Akustikfelder und sichtbare Fischbauchbinder klar gegliedert. Die Sporthalle ist mit LED-Beleuchtung und Soundanlage für den alltäglichen Gebrauch ausgerüstet. Bei Veranstaltungen sorgen das Gebäude-BUS-System und Anschlusspunkte für Bühnen- und Eventtechnik, die in die Prallwand integriert wurden, für die nötige Flexibilität. Das verwendete Material erzeugt eine warme Raumatmosphäre, die durch den apricotfarbigen Sportboden abgerundet wird. Schwarze Einbauten, wie Türen, Geländer und Sportgeräte, akzentuieren dies zusätzlich.

Perlbeige Metallfassade Vertikal gerichtete Aluminiumpaneele verleihen der Fassade einen Charakter der Leichtigkeit. Durch Perforation und variierende Prismenkantung schimmert die perlbeige Lackierung in unterschiedlichen Farbnuancen. Wand und Decke der Passage aus perlorangen Glattblechkassetten gehen im Foyer- und im Speisesaal in die signalschwarze PfostenRiegel-Fassade über. Für den Bodenbelag wurde heimischer Jura-Marmor verwendet, der dem Speisesaal, den Treppenhäusern und dem Foyer eine eigene Note verleiht. Die Galerie, die Umkleiden und die Ganztagesräume haben Linoleumböden in apricot. BAURCONSULT Architekten Ingenieure Alle Fotos: Gerhard Hagen


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UMHÜLLENDE SCHALE Das NFF Niedersächsisches Forschungszentrum Fahrzeugtechnik der Technischen Universität Braunschweig entwickelt Lösungen für die Herausforderungen des verdichteten innerstädtischen Verkehrs. Anfang Februar 2015 wurde ein Neubau eröffnet. Die Gesamtplanung des Projekts lag bei der pbr Planungsbüro Rohling AG. Prägnante Silhouette Der Neubau des NFF gliedert sich zum einen in den Institutsbereich mit Büros, Projekthäusern, Seminar- und Vorlesungsbereich und zum anderen in das Technikum mit Werkstätten, Laboren und Prüfständen. Institutsbereich und Technikum werden durch eine gemeinsame umhüllende Schale aus Aluminium-Verbund-Tafeln miteinander verbunden und zu einer prägnanten Silhouette verwoben. Aufgrund ihrer Leichtigkeit, der glatten Oberfläche und der Farbgebung rufen die dynamische Fassadengestaltung und die Materialität Assoziationen zum Automobilbau hervor. Durch den Rücksprung und die großzügige Verglasung der Fassade im Erdgeschoss wirkt das Institutsgebäude schwebend. Die leicht geneigte Fassade der beiden Obergeschosse unterstreicht diese Dynamik. Im gesamten Gebäude wird durch das Gestaltungskonzept und die Homogenität der Materialien ein zusammenhängendes Erscheinungsbild erzielt. Konstruktive Merkmale Der Institutsbereich ist als Massivbau aus Stahlbetonflachdecken auf Stützen und tragenden Wänden aus Stahlbeton errichtet. Das Technikum besteht im Bereich der Versuchshallen aus Stahlbetonfertigteilen, Fertigteilstützen und einer weitspannenden Dachtragschale aus Trapezblech. Der Bereich der Prüfräume ist als Massivkonstruktion aus Stahlbeton errichtet. Durch die natürliche Belichtung der inneren Gebäudezonen wurden Arbeitsplätze mit hoher Qualität geschaffen und die Orientierung im Gebäude erleichtert. Innere Organisation Das Institutsgebäude ist als 3-geschossiger Kopfbau konzipiert. Die Fassade ist nach Süden verglast und bietet großzügige Aus- und Einblicke. Alle öffentlichen Bereiche wie Vorlesungs- und Tagungsräume, Bibliothek, PC-Pool und Cafeteria werden über ein langgestrecktes Foyer erschlos-

sen. Die Seminarräume und die Bibliothek im Erdgeschoss sind zum begrünten Innenhof ausgerichtet. Die Büroflächen in den beiden Obergeschossen sind als Dreibund organisiert und schaffen optimale Bedingungen für die interdisziplinäre Zusammenarbeit. Eine effektive Kommunikation der Mitarbeiter wird durch den flexiblen Grundriss, ein hohes Maß an Transparenz und geschossübergreifende vertikale Kommunikationszonen erreicht. Besonders die Projekthäuser eröffnen neue Möglichkeiten in der Zusammenarbeit und spiegeln den Teamgedanken des NFF wider. Hier wurden temporäre Arbeitsbereiche geschaffen, in denen die verschiedenen Arbeitsgruppen an gemeinsamen Projekten forschen. Technikum als Forschungsfläche In dem Neubau sind die Gebäudeteile für theoretisches und praktisches Arbeiten eng miteinander verknüpft. Aus ihren Büros erreichen die Forscher auf kurzem und direktem Weg die Versuchshalle im Technikum. Zentraler Mittelpunkt ist der zweigeschossige Hallenteil mit der offenen, großzügigen Verfügungsfläche. Dem Konzept des NFF als offene Arbeitswelt folgend wird diese Fläche für Versuchsaufbauten in gemeinsamer Projektarbeit institutsübergreifend genutzt. Die Institute sollen Flächen nach Bedarf und in Abstimmung untereinander temporär nutzen können. Die Teams forschen in räumlicher Nähe zueinander, dies fördert den Austausch, die Zusammenarbeit und die Kommunikation. Gleichbleibende Versuchsbedingungen Die Motorenprüfstände, die Großgeräteprüfstände, Werkstätten sowie Lager- und Abstellflächen sind räumlich getrennt und gruppieren sich U-förmig um die Verfügungsfläche. Im Obergeschoss befinden sich die nasschemischen Labore, die Komponenten-Prüfstände, das E-Labor und der Sozialbereich. Weiterhin sind hier die Technikzentralen mit


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oben Die Gebäudehülle aus Aluminium-Verbund-Tafeln ruft Assoziationen zum Automobilbau hervor

der komplexen Gebäudetechnik für die Prüfstände angeordnet. Um gleichbleibende Versuchsbedingungen sicherzustellen, arbeitet die Anlagentechnik mit kleinsten Toleranzen und ist darauf abgestimmt, z. B. in der Kühlleistung und der Luftabsaugung schnell auf die Lastwechsel der Motoren und den Teillastbetrieb von Motorenprüfständen zu reagieren. Wärmegewinnung aus Geräten Die Lüftung des Gebäudekomplexes erfolgt weitestgehend kontrolliert mit einer Wärmerückgewinnung für die unbelastete Abluft. Dies ermöglicht im Winter, die Abluft über einen Wärmetauscher zu führen und so die Zuluft energiesparend zu erwärmen. Die großen, nach Süden ausgerichteten Fensterflächen mit hohem Energiedurchlassgrad ermöglichen zudem im Winter passive solare Gewinne. Neben der Fernwärme, welche bereits zu mehr als 50 % aus einer hocheffizienten Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlage (KWK-Anlage) stammt, stehen weitere intelligente Lösungen zur Verfügung, die zur Reduzierung der Heizenergie beitragen. Beispielsweise wird die Abwärme der Verbrennungsmotoren aus den Prüfständen mit einem Temperaturniveau von 60°C zur Gebäudebeheizung genutzt. Das Konzept schafft behagliche raumklimatische Bedingungen, ohne die Umwelt zu belasten. Gleichzeitig sind die Transmissions- und Lüftungswärmeverluste durch die kompakte Gebäudeform, die hohe Dämmqualität, die Dichtheit der Gebäudehülle und die kontrollierte Lüftung sehr gering. Die Hauptnutzfläche des Gebäudes umfasst 7.850 m². Das Land Niedersachsen und die Bundesrepublik Deutschland investierten insgesamt 48,9 Mio. Euro in das Gebäude und die Ausstattung. Die Einrichtung der Prüfstände wird zusätzlich durch die Volkswagen AG unterstützt. Dirk Rosenneck Alle Fotos: Klemens Ortmeyer

oben und unten Die Arbeitsplätze sind als offene und geschlossene Bereiche ausgeführt


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oben Das „Wolkenhaus“ scheint je nach Wolkenbild mit dem Himmel zu verschmelzen

oben LED-Bänder durchziehen das sonnengelbe Treppenhaus wie leuchtende Blitze

WOLKENHAUS

unten Die bedruckten Aluminiumtafeln erinnern an Siebdrucke von Andy Warhol

Die Fassade des gerade bezogenen „Wolkenhauses“ in Essen-Bedingrade soll die Umgebung positiv prägen und zur Diskussion anregen. Das war die Intention des Essener Büros KenChiku Architektur und Design. Bedruckte Aluminiumtafeln Auf dem früher unbebauten, von Grün überwucherten Grundstück sollte kein schweres Mehrfamilienhaus entstehen, sondern ein Haus, das scheinbar leicht auf dem Grundstück schwebt und mit dem Himmel zu verschmelzen scheint. Zugleich wünschte sich der Bauherr eine Fassade, die langlebig und wartungsarm ist – so wie die nun gewählte Vorhangfassade mit bedruckten Aluminiumtafeln. Inspiration Kunst Der Wunsch, ein Haus mit einer fast weißen, leichten Fassade zu entwerfen, entstand nach einem Besuch der ChristoAusstellung „Big Air Package“ im Gasometer Oberhausen. Der Wolkendruck auf den einzelnen Tafeln erinnert wiederum an Siebdrucke von Andy Warhol. Erst bei genauerem Hinsehen erkennt man das Wechselspiel aus heller und dunkler

bedruckten Tafeln. Je nach Jahreszeit und Lichteinfall zeigt sich das Haus in einer völlig anderen Stimmung. In der von Schnee bedeckten Landschaft verschmilzt es mit seiner Umwelt. In den ersten Frühlingstagen spiegeln sich die Wolken in den Fenstern und ergeben ein spannendes Zusammenspiel aus Haus und Natur. Und im Mondschein bei klarem Nachthimmel leuchtet die Wolkenfassade weithin. KfW-70-Standard Energiegeladen geht es im Inneren des Wolkenhauses zu. Das Treppenhaus ist sonnengelb, durchzogen von in den Wänden integrierten LED-Bändern, die den Raum wie leuchtende Blitze erhellen. Von Leichtigkeit und Offenheit geprägt sind die insgesamt 6 Mietwohnungen mit Loggien und Gartenterrassen. Das Wolkenhaus ist im KfW-70-Standard mit 3-fach-Verglasung, 18 cm Wärmedämmung und Solaranlage gebaut. Sämtliche Wohnungen sind mit Parkett ausgelegt und verfügen über außergewöhnliche Designbäder. Manuela Gravius Alle Fotos: Holger Gravius


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oben Fraunhofer-Institut ILT in Aachen (Foto: Fraunhofer IPT)

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oben und unten Kommunizierende Lichtkunst (Fotos: Annette Sauermann)

NETZWERKE DES WISSENS Am Fraunhofer-Institut für Lasertechnik ILT in Aachen schießt rotes Licht in sich kreuzenden Linien an der Fassade herab. Gegenüber, an der Wand des Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnologie IPT, kreist das Licht in grün, blau und weiß. An den beiden Neubauten strahlen zwei große Lichtkunstwerke in einem ständig wandelnden Bild: Die „Netzwerke des Wissens“ stammen von der Aachener Künstlerin Annette Sauermann. Animation durch LED-Module Auf zwei rund 156 m² großen Glasflächen entstanden zwei große Netzwerkzeichnungen, die anhand eines Systems aus LED-Modulen animiert werden. Im Auge des Betrachters schafft die „Kunst am Bau“ ein pulsierendes und lebendiges Bild aus Licht, Farbe und Form, das einerseits an Laserstrahlen und an die Bewegungen von Abtrag- und Schleifprozessen erinnert, andererseits einem neuronalen Netzwerk gleicht. Die Glasflächen der Fassaden sind dafür so bearbeitet, dass die Zeichnungen nicht nur im Dunkeln beeindrucken: Auch bei Tag entstehen durch das Spiel von Sonnenlicht und Schatten immer wieder wechselnde Bilder. Intensität des Datenverkehrs Die Impulse für Form und Farbe des Lichts stammen aus den Fraunhofer-Instituten selbst. Die Kunstwerke wirken deshalb so lebendig, weil sie die Intensität des augenblicklichen Datenverkehrs in den Computernetzwerken widerspiegeln. Auch die Auswahl der Lichtszenen wird durch den Datenverkehr gesteuert. So werden die internen Aktivitäten für den Betrachter außen in abstrahierter Form sichtbar. Je mehr Informationen in den Instituten an einem Tag elektronisch ausgetauscht werden, umso heller und dynamischer erstrahlen die „Netzwerke des Wissens“. Den Fokus legte Annette Sauermann dabei ganz bewusst auf das Thema Netzwerk: Denn die Fraunhofer-Mitarbeiter vernetzen sich untereinander, institutsübergreifend und mit Partnern aus Industrie und Forschung. Und sie knüpfen auf diese Weise ein Geflecht von Verbindungen, das sich immer wieder wandelt.

Symbiose von Architektur und Kunst Auch für das Kölner Architekturbüro JSWD, das für die beiden Erweiterungsbauten verantwortlich zeichnet, gilt die Fassadengestaltung daher als ein Projekt, bei dem Architektur und Kunst eine wahrhaft symbiotische Verbindung miteinander eingehen. So sei das Ergebnis viel mehr als ein Bild an der Wand oder eine Skulptur an exponierter Stelle im Gebäude. Nicht zuletzt habe der Prozess, der zu diesem Ergebnis geführt hat, für alle Beteiligten einen echten Mehrwert gebracht. Technologie und Kunst müssen sich nicht ausschließen, sondern können als disziplinübergreifende Netzwerke für alle Seiten fruchtbare Ergebnisse bringen. Licht ist damit nicht nur das ursprüngliche Thema des Namenspatrons der Fraunhofer-Gesellschaft, Joseph von Fraunhofer. Es steht auch für die beiden Institute im Mittelpunkt vieler Forschungsprojekte und Industriekooperationen und ist nun noch einmal mehr wegweisend für die Besucher auf dem Campus der RWTH Aachen. Susanne Krause

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Fensterbänder im Dialog mit Kastenfenstern (Alle Fotos: Jörg Hempel)

GLÄSERNE HAUT Das Konzept für die Erweiterung des Fichte-Gymnasiums in Karlsruhe nach Plänen des Darmstädter Büros netzwerkarchitekten GmbH übersetzt die Aktivitäten des Schulbetriebs in die Schichtung und Plastizität der Fassade. Städtebauliche Aspekte Die Erweiterung des Fichte-Gymnasiums in Karlsruhe fügt sich ebenso wie das Hauptgebäude in den Blockrand unter Aufnahme und Akzentuierung der städtebaulichen Trauflinien ein. In der Straßenfassade bilden Fensterbänder mit farbiger Innenverglasung einen Dialog mit gerahmten Kastenfenstern, die das Thema der Lochfassaden der Gründerzeitbebauung im Verlauf der Straße eigenständig interpretieren.

Die Fassade ist dazu mit einer „gläsernen Haut“ überzogen, welche die Plastizität zum öffentlichen Raum hin glättet. Im Rhythmus der Bewegungszonen der Schule befinden sich an herausragenden Stellen „Blickfenster“, die einen gezielten Ausblick in den Stadtraum ermöglichen. Die Rückfassade nimmt das Quadratformat gestalterisch auf. Hier arbeitet die Fassade plastisch und bildet im Rhythmus der Klassenräume nach außen gestülpte Fenster mit Sitznischen zum Schulhof aus.


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Innere Organisation Das Gebäude entwickelt sich über drei Geschosse. Das Foyer ist hallenartig ausgebildet und ermöglicht im Erdgeschoss eine direkte Anbindung an den Schul- und Pausenhof. Foyer und Speiseraum lassen sich optional über eine mobile Trennwand zusammenschalten. Die in versetzten Ebenen organisierte Treppenanlage wird dann zur Zuschauertribüne und erlaubt weite Blicke in den Saal, der multifunktional als Mensa wie auch als Theatersaal genutzt werden kann. In den Obergeschossen werden die Räume der Ganztagseinrichtung und die Klassenräume über einen im Süden liegenden Flur erschlossen, der auch als Aufenthalts- und Kommunikationsraum dienen kann. Fassadenausbildung Die Südfassade besteht aus einer glatten, transluzenten und hinterlüfteten Profilglasfassade als „Haut“ vor einer gedämmten und mit weißer Folie kaschierten Stahlbetonwand. In der perforierten Wandscheibe sind flurseitig farbige Glasfelder eingelassen, die die Flure je nach Sonnenstand in einen unterschiedlichen Farbklang einbinden. Die quadratischen Kastenfenster sind in einem bronzefarbenen Ton spiegelnd bedampft. Je nach Bewegung im Straßenverlauf spiegeln sie die historischen Fassaden der umliegenden Bebauung. Zum Hof hin ermöglichen großzügig zu öffnende Fenstertürelemente einen direkten räumlichen Bezug zwischen Speiseraum und Innenhof. Die Hoffassade ist mit einer mineralischen Wärmedämmung und weißem Putz ausgeführt. Über dem Luftraum des Foyers ist ein Oberlicht installiert, welches das Thema der großen quadratischen Öffnungen auch in der Horizontalen aufnimmt und den hohen verbindenden Raum mit Licht flutet. netzwerkarchitekten

oben Die durch tiefe Kastenfenster erzeugte Plastizität der Straßenfassade wird durch das darüber gelegte Profilglas geglättet unten Zum Schulhof hin bilden die ausgestülpten Fenster Sitznischen aus und laden zum Verweilen ein

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oben Die weiß verputzte Fassade setzt einen frischen Akzent in der von Klinkerbauten geprägten Nachbarschaft

SAKRALE ÄSTHETIK Kirchenneubau in Platendorf

Ebenerdiger Gottesdienstsaal Der niedersächsische Ort Platendorf zieht sich entlang einer einzigen 6 km langen Straße. Auch das Grundstück der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Neudorf-Platendorf liegt an dieser Dorfstraße. Die im 19. Jahrhundert gegründete Gemeinde versammelte sich ursprünglich im Dachgeschoss eines 1894 errichteten Fachwerkgebäudes. In den 1970er Jahren kam ein 2-geschossiger Anbau mit Flachdach dazu. 2004 beschloss die Gemeinde, auf dem direkt angrenzenden Bauland eine neue Kirche zu bauen, die vor allem ebenerdig und frei zugänglich sein sollte. Im Rahmen eines Wettbewerbs setzte sich der Berliner Architekt Ulrich Arndt mit seinem Entwurf durch und wurde mit der Realisierung des Projektes beauftragt. Finanziert wurde das neue Kirchengebäude mit Gottesdienstraum für 120 Personen inklusive Baptisterium, Erweiterungsraum und Foyer aus Spenden. Zusätzlich konnte die Gemeinde einen Teil der Arbeiten in Eigenleistung erbringen. Bauliches Konzept Besucher erreichen die neu errichtete Kirche von der Dorfstraße aus über einen langgestreckten Vorplatz. Vom Foyer aus, das den Neubau mit dem Altbau verbindet, gelangen sie durch zwei Stichflure in den Gottesdienstsaal. An diesen ist südlich ein Erweite-

rungsraum angegliedert, der bei Bedarf abgetrennt werden kann. Das Baptisterium der freikirchlichen Gemeinde, die nur Mitglieder aufnimmt, die sich aus eigenem Entschluss taufen lassen wollen, befindet sich auf der nördlichen Seite des Gottesdienstraums. Ursprünglich war aus Kostengründen ein „Outdoor-Taufbecken“ geplant, doch stellte sich die künstlerische Umsetzung des neuen Baptisteriums als schöner und zweckmäßiger heraus. Heute trägt es wesentlich zur Raumatmosphäre bei. Fassade Um inmitten der einheitlich von Klinkerbauten geprägten Nachbarschaft einen frischen Akzent zu setzen und um der besonderen Bedeutung eines – wenn auch kleinen – öffentlichen Bauwerkes gerecht zu werden, erhielt das neue Gebäude eine helle verputzte Fassade und das Dach eine Zinkblechdeckung. Die Gemeinde reagierte ausgesprochen positiv auf den neuen Bau. Die Kirche wird in jeder Hinsicht angenommen. Dachkonstruktion Das Dach des Kirchenneubaus besteht aus einer massiven Brettstapelplatte, die alle Räume überdeckt und sich im Bereich des Gottesdienstsaals in der Mitte des Gebäudes zu einer Satteldachform auffaltet. Die gewählte Form

oben Querschnitt durch das Hauptund die beiden Nebenschiffe unten Grundriss Alt- und Neubau


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oben Durch den Einsatz von VELUX Dachfenstern können die Lamellenfelder auch zur natürlichen Be- und Entlüftung herangezogen werden rechts oben Licht und Schatten erzeugen eine sakrale Ästhetik rechts unten Seitenschiff mit Baptisterium

ermöglicht einen einfachen Baukörper mit ökonomischer Konstruktion und einer besonderen Ästhetik im Innenraum. Zugleich fügt sich der Kirchenneubau dadurch harmonisch in die Nachbarschaft ein, da das so gebildete Satteldach in Kubatur und Silhouette den Einfamilienhäusern entspricht, die hier die Umgebung prägen. Tageslicht-Beleuchtung Die über dem Gottesdienstsaal schräg gefaltete Brettstapelplatte enthält insgesamt 8 licht- und luftdurchlässige Lamellenfelder. In diesem Bereich

ist dazu jedes zweite Brett aus der Brettstapelplatte ausgelassen. Die Platte bleibt zwar weiter statisch wirksam, und die planebene Unterseite des Daches behält ihre schlichte, ruhige Erscheinung. Durch die Schlitze fällt jedoch Licht in den Innenraum und erzeugt dort dank des Spiels von Licht und Schatten eine stimmungsvolle, sakrale Ästhetik. Zugleich können die Lamellenfelder im Sommer zur natürlichen Be- und Entlüftung herangezogen werden. Möglich wird dies durch den Einsatz von VELUX Dachfenstern, die auf der Oberseite der Brettstapel-

platte in der Ebene der Wärmedämmung sitzen. Die Dachfenster sind elektrisch betrieben und auf der Südseite mit Hitzeschutz-Markisen ausgerüstet. Die Wartung der Dachfenster und Sonnenschutzelemente ist problemlos von außen möglich, und ihre Bedienung erfolgt per Funksteuerung. Darüber hinaus ermöglicht die Programmierung von Öffnungszeiten auch eine automatische Belüftung des Gebäudes. Astrid Unger Fotos: VELUX Deutschland GmbH


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Mit einer Fassade aus Faserzement übersetzt der Deutsche Pavillon die deutsche Feld- und Flurlandschaft in Architektur

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Stilisierte Pflanzen wachsen als „Ideen-Keimlinge“ aus der Ausstellung an die Oberfläche und entfalten ein großes Blätterdach

AUFGEBROCHENE ERDSCHICHTEN Deutscher Pavillon auf der EXPO 2015 in Mailand

Auf der EXPO 2015 in Mailand präsentiert sich der Deutsche Pavillon mit einer dynamisch wirkenden Lamellenfassade aus Faserzement. Unter dem Titel „Fields of Ideas“ inszeniert die Arbeitsgemeinschaft aus Schmidhuber, Milla & Partner und Nüssli Deutschland den Pavillon als skulpturale Landschaft. Fließend gehen Außen- und Innenräume ineinander über und werden auf einem bis zu 10 m hohen Holzdeck von weit sichtbaren Membrandächern überspannt. Fields of Ideas Unter dem zentralen EXPO-Thema „Feeding the Planet, Energy for Life“ präsentieren bis Ende Oktober 2015 mehr als 140 Länder Konzepte und Technologien für einen nachhaltigen Umgang mit Nahrungsmitteln und Energie. Der Deutsche Pavillon macht unter dem Titel „Fields of Ideas“ erlebbar, wie bedeutsam ein wertschätzender Umgang mit der Natur für die Ernährung in der Zukunft ist. Als Ort für Begegnung und Austausch werden die Besucher selbst Teil eines großen, lebendigen Deutschlandbildes, das sich laut Architekten explizit nicht in einer Repräsentationsarchitektur ausdrückt, sondern als eine „lebendige, fruchtbare Landschaft“ voller Ideen, in der Architektur und Ausstellung eng miteinander verzahnt sind. Holz, Faserzement und textile Membranen mit organischer Photovoltaik sind die prägenden Materialien des Deutschen Pavillons. Durch das große Spektrum an eingesetzten Bautechnologien aus Deutschland vermittelt er ebenso innovative wie nachhaltige Antworten zu den auf der EXPO formulierten Fragestellungen. Räumliche Tiefe Für die Fassaden, die in ihrem Erscheinungsbild aufgebrochenen Erdschichten ähneln, wählten die Architekten ein traditionsreiches Produkt in seiner neuesten Version: die durchgefärbte Faserzementtafel Equitone Natura in zwei neuen irdenen Farbtönen. Bei allen Themen, die der Pavillon zur Entdeckung bereithält, ist die Fassade des Pavillons diejenige, die alles zusammenhält, die das charakteristische Bild Deutschlands nach Außen transportiert. Die Lamellenfassade erfüllt den konstruktiven Sonnenschutz und ist zugleich

Teil eines einfachen, aber wirksamen Klimakonzepts. Ihre Durchlässigkeit sorgt in Kombination mit energieeffizienten Technologien für eine natürliche Belüftung mit behaglichen Temperaturen in allen Ausstellungsräumen. Auch der Brandschutz stellte besondere Anforderungen an die Wahl von nichtbrennbaren Fassadentafeln aus Faserzement. Weitere Gründe waren für die Architekten die Reduktion und Klarheit, die einfache Montage und Demontage sowie die Vermeidung von komplizierten Verbundkonstruktionen. Qualitätsprodukt Faserzement Die Eternit AG ist das einzige Unternehmen in Deutschland mit der Lizenz zur Herstellung von Qualitätsprodukten für Dach und Fassade aus Faserzement unter dem traditionsreichen Markennamen Eternit. Vor 110 Jahren erfolgte die Markteinführung in Deutschland. Eternit gehört heute zur weltweit operierenden Etex Group und ist in Deutschland an den Standorten Heidelberg, Beckum und Neuburg an der Donau vertreten. Unter dem Markennamen Equitone fassen die Eternit AG und die Etex Group weltweit alle großformatigen Fassadentafeln aus Faserzement zusammen. Der Name Equitone steht sinnbildlich für den authentischen Werkstoff Faserzement und die Vielseitigkeit des Materials: Von durchgefärbt bis farbig beschichtet und von fein geschliffen bis profiliert lassen sich ganze Gebäudehüllen aus einem Guss gestalten. Alle Equitone Fassadentafeln sind mit Umwelt-Produktdeklarationen (EPD) nach ISO 14025 als unbedenkliche Bauprodukte zertifiziert. Julia Wolter


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Der Deutsche Pavillon ist als sanft ansteigende Landschaftsebene mit einer frei zugänglichen Oberfläche konzipiert

EQUITONE [natura] N 961 und N 154 am Deutschen Pavillon auf der EXPO 2015 in Mailand

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PROJEKTDATEN Auftraggeber: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) Durchführungsgesellschaft: Messe Frankfurt Exhibition GmbH Konzept, Planung, Realisierung: ARGE Deutscher Pavillon EXPO Milano 2015 Räumliches Konzept, Architektur, Generalplanung: SCHMIDHUBER, München Inhaltliches Konzept, Ausstellung, Medien: Milla & Partner, Stuttgart Projektmanagement, Bauleistung: NÜSSLI, Roth bei Nürnberg Fotos: Andreas Keller, © SCHMIDHUBER / Milla & Partner

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Die 4 Stahlrohrmasten des Primärsystems dienen der Befestigung der beiden über 100 m langen Haupttragseile (Alle Fotos: Koch Membranen)

NEUES MEMBRANDACH FÜR DIE KARL-MAY-FESTSPIELE Seit dem Jahr 1978 sitzen die 4.400 Zuschauer vor der Naturbühne der Karl-May-Festspiele in Elspe im Sauerland im Trockenen. Mit einer überdachten Grundfläche von etwa 2.200 m² war die weithin sichtbare Überdachung nach dem Olympiadach in München eines der größten winterfesten Leichten Flächentragwerke Europas. Rechtzeitig zur Spielzeit 2015 erhält die Bühne ihr neues Membrandach. Primär- und Sekundärtragsystem Die Dachkonstruktion besteht aus Primär- und Sekundärtragsystem. Die gelenkig gelagerten Stahlrohrmasten des Primärsystems mit bis zu 35 m Länge sind in der Mitte mit einem Durchmesser von 1,5 m zylindrisch ausgebildet und laufen zu den Enden hin konisch zu. Zwei Haupttragseile mit 72 mm Durchmesser und über 100 m Länge verbinden die 4 Mastspitzen. Der zur Naturbühne hin freie Rand der Membran wird über ein 127 m langes Polygonseil stabilisiert und zum Boden hin abgespannt. Als Sekundärsystem gilt die von Spiral- und Rundlitzenseilen eingefasste und unterteilte Membran mit Abmessungen von maximal 77 m Länge und einer Breite von 32–40 m. Sie ist vorgespannt, wird an den 9 Knotenpunkten des vorgespannten Seilfachwerks aufgehängt und an 8 Randpunkten sowie einer

65 m langen Betonwand abgespannt. Erst die dadurch entstehenden, zweifach gegensinnigen Krümmungen stabilisieren die Membrane gegenüber den teils enormen Windlasten. Sanierung des Primärtragwerks Nach der Spielzeit im Jahr 2014 wurde die inzwischen 37 Jahre der Witterung ausgesetzte Dachmembrane abgebaut. Mit dem Ziel des Wiederaufbaus vor der Spielzeit 2015 erfolgte während der Winterzeit die Sanierung des gesamten Primärtragwerks. Die Membran wurde rückgebaut, neu gefertigt und anschließend zusammen mit dem Primärtragwerk montiert. Analyse der Statik Um den heutigen Anforderungen in der Textilen Architektur gerecht zu werden, wurde vor dem Rückbau ein detailliertes 3D-Aufmaß des Bestandes erstellt.

Mit Hilfe dieses Aufmaßes wurde die damals noch zumeist in Handrechnung erstellte Statik durch das Büro Teschner Ingenieure analysiert. Dabei stellte sich heraus, dass die Handrechnungen bereits erstaunlich nah an den computergestützten Berechnungsergebnissen lagen. Während 1978 die Zuschnitte für die Fertigung der Dachhaut noch von einem Modell (Maßstab 1:33,3) abgenommen wurden, wird die Form des Daches heute computergestützt ermittelt und die Zuschnittsdateien über komplexe Rechenmodelle generiert. Entwicklung einer neuen Membran Wie bereits vor 37 Jahren lieferte die Firma Mehler Texnologies, einer der ältesten Membranhersteller in Europa, das hochfeste PVC-beschichtete Polyestergewebe. Trotz des engen Zeitplans wurde speziell für das Elspe Festival


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oben Die Erneuerung des über 2.600 m² großen Membrandaches konnte pünktlich zur Spielzeit 2015 abgeschlossen werden links oben Knotenpunkt zur Abhängung des Sekundärsystems links Detail des unteren Membranrandes

eine neue Membrane entwickelt. In Anlehnung an das alte Dach sollte die Dachhaut in einem speziellen Grünton hergestellt werden. Nach dem Durchlaufen der erforderlichen Zertifizierungen stand dem Einsatz des 1,3 mm dünnen und ca. 1,5 kg/m² leichten Gewebes nichts mehr im Wege. Die hochfeste Ausführung ermöglicht eine Bruchfestigkeit von ca. 18 to/m. Konfektionierung Für die Konfektionierung des Daches wurden bei der seit über 45 Jahren im Membranbau erfahrenen Firma Koch Membranen aus Rimsting insgesamt ca. 4.600 m² Membranmaterial benötigt, um hieraus die Dachfläche mit über 2.600 m² herzustellen. Das auf großen Rollen mit 2,5 m Breite gelieferte Gewebe wurde zunächst auf automatischen Schneidemaschinen in 270 Einzelbahnen zugeschnitten, die anschließend mit moderner Hochfrequenzschweißtechnik und schweren Nähmaschinen zu drei Teilflächen mit bis zu ca. 900 m² verarbeitet wurden. Besonders stark belastete Bereiche des Daches, wie z. B. die 9 Hochpunkte,

sind mit zwei Membranlagen konfektioniert und können somit enormen Lasten mit bis zu 36 to/m standhalten. Montage Bei Membranbauten dieser Größenordnung ist neben der exakten Vorfertigung im Werk auch eine besonders gewissenhafte Vorausplanung der Montageabläufe erforderlich. Die Firma Montageservice hat weltweit bereits zahlreiche Großprojekte montiert und konnte die gewaltige Dachfläche zuverlässig montieren. Trotz der widrigen Witterung konnte das Dach schneller montiert werden als geplant. Bei der Montage wurden zunächst die drei Teilflächen so weit wie möglich am Boden vormontiert, um anschließend in die Luft gehoben zu werden. Nachdem alle Verschraubungen und Verschweißungen an den Membranstößen und -rändern fertig gestellt waren, wurde die Dachhaut mit Spezialwerkzeugen auf seine endgültige Position gezogen. Zuletzt wurden die aus verzinktem Stahlblech hergestellten Hochpunktabdeckungen montiert, sie gaben dem Dach seinen letzten Schliff.

Professionelle Zusammenarbeit Insgesamt ist das klassische Membrandach in Elspe ein gutes Beispiel dafür, wie durch eine professionelle und vertrauensvolle Zusammenarbeit des gesamten Projektteams und in enger Abstimmung während der einzelnen Projektphasen mit dieser Bauweise eine dauerhafte Bausubstanz geschaffen und erhalten werden kann. Gewissenhaft geplant, gefertigt und montiert stellt der Textilbau mehr denn je eine schnelle, verlässliche und wirtschaftliche Bauweise mit hohem Aufmerksamkeitswert dar.

PROJEKTDATEN Engineering: teschner ingenieure, www.teschner.eu Membranhersteller: Mehler Texnologies GmbH, www.mehler-texnologies.de Konfektionierung: Koch Membranen GmbH, www.kochmembranen.de Demontage/Montage: Montageservice GmbH, www.montage-service.com


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links Die beiden Bürogebäude füllen eine Lücke, die viele Jahre den Bahnhofsplatz von ’s-Hertogenbosch prägten

RUHEVOLLES WELLENSPIEL Bürogebäude in den Niederlanden Bürogebäude „La Façade“ Leichte Wellenbewegungen der Fassaden prägen das Bild des neuen Bürogebäudes „La Façade“ am Bahnhofsplatz im niederländischen ’s-Hertogenbosch. Die beiden Gebäuderiegel fügen sich harmonisch in die moderne Bahnhofsumgebung ein und nehmen gleichzeitig Bezug auf die Größenverhältnisse und die Atmosphäre der umliegenden Villenbebauung aus dem 19. Jahrhundert. Dies gelingt dem Eindhovener Architekturbüro diederendirrix mit einer verspielten Interpretation historischer Backsteinarchitektur. Die eigens für dieses Projekt entwickelten Hagemeister-Klinker der Sortierung „Genua“ lassen mit schräg verlaufenden Frontflächen Wellungen in den Außenwänden entstehen und verleihen den Fassaden Leichtigkeit. Inhomogenes Umfeld Ziel der Planung war, „La Façade“ in eine Umgebung mit zwei Gesichtern einzugliedern. Am Bahnhofsplatz „Den Bosschen“ befindet sich das Bahnhofsgebäude aus dem Jahr 1998, das von modernen Bürobauten flankiert ist. In Richtung Innenstadt verändert sich das städtische Gewebe. Hier überwiegt eine repräsentative Villenbebauung mit gemauerten Fassaden und Verzierungen in Form von Mauervorsprüngen,

Zier-Regenrinnen, Leisten und versetzten Wandelementen. An der Grenze dieser Architekturwelten präsentiert sich „La Façade“. Die Bürogebäude füllen eine Lücke, die viele Jahre das Straßenbild am Bahnhofsplatz prägte. Neuordnung eines Platzes Die Lücke im Erscheinungsbild des Platzes befand sich auf einem sehr problematischen Grundstück: Auf der extrem spitz zulaufenden Fläche, die von einer Straße mit viel Busverkehr geteilt wird, sollte ein Bauwerk entstehen, das einen logischen Abschluss des Bahnhofsplatzes bildet. Eine wichtige Frage war, wie man vom Maßstab und dem Zuschnitt her einen derartigen Baukörper formen kann, sodass insgesamt wieder ein Platz entsteht. Die Planung sah vor, das städtische Gewebe zu vervollständigen. Es wurde ein Schnitt hergestellt, indem zwei neue, starke, moderne Baukörper platziert wurden, die zugleich den Genius Loci durchklingen ließen, letzteren auf zeitgemäße Weise, mit innovativ geschwungenem Mauerwerk, das auf die Historie zurückgreift. Modellierung aus einem Guss Der Schwung in den Außenwänden ergibt sich aus den Wellen im Mauerwerk der beiden Bürogebäude. Die

ursprüngliche Planung sah vor, einen Baukörper aus Klinker zu formen, der ganz speziell aus einem Guss modelliert werden konnte. Für die Umsetzung war Klinker das ideale Fassadenmaterial, nicht nur aufgrund der historischen Referenz, sondern auch, weil mit diesem Material die Vorstellung einer Fassade aus einem Stück umsetzbar war. Eigens entwickelter Klinker Die Fassaden von „La Façade“ interpretieren die Wandprofile des 19. Jahrhunderts neu. Allerdings erhält die Gebäudehülle hier eine besonders dekorative Ebene. Die Steine der Klinkersortierung „Genua“ haben über die gesamte Länge schräg verlaufende Flächen. Das Klinkerwerk Hagemeister fertigte den homogenen, orangeroten Klinker eigens für dieses Projekt. Das Relief der Wand ergibt sich aus den unterschiedlichen Tiefenmaßen. Alle Wellenbewegungen, die man in der Fassade sieht, sind mit dem schräg verlaufenden Klinker realisiert worden. Sie sorgen dafür, dass der homogen gefärbte Stein an den Giebeln kräftige Schlagschatten in allen Farbnuancen wirft. Um das Fassadenprofil zu schärfen, haben die Architekten die streng gegliederten Fenster mit deutlich hervortretenden Rahmen aus dem Mauerwerk akzentuiert. Schmale Lagerfugen


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oben Das Wellenrelief ergibt sich aus den unterschiedlichen Tiefenmaßen der Klinker oben rechts Das geschwungene Mauerwerk nimmt Bezug zur ornamentalen Backsteinhistorie rechts Der angeschrägte, homogen gefärbte Klinker wirft kräftige Schlagschatten über die gesamte Fassade und erzeugt so das einheitlich horizontale Wellenbild

und fehlende Stoßfugen unterstreichen das verspielte Fassadenbild und betonen die lineare Wirkung des im wilden Verband gemauerten Steines zusätzlich. Die Verklebung im Dünnbettmörtel erlaubt ein sehr schmales Maß der Fuge, das von herkömmlichen 12 mm auf nur 6 mm reduziert werden konnte.

Neigung hat. Diese Steine sind fertig vorgeschnitten und geklebt. Für jede Form wurde eine eigene Matrize gefertigt. Bei dieser Fassade entstanden große statische Einwirkungen auf das Mauerwerk. Eine gute Mauerwerksverankerung war somit eine entscheidende Aufgabe.

80 Formsteine Eine Besonderheit im Mauerwerk von „La Façade“ bilden die Ecksteine. Es wurden 80 verschiedene Formsteine verwendet, da jede Ecke eine andere

BREEAM-Zertifizierung Neben der ästhetischen Nachhaltigkeit von „La Façade“ spielen auch die ökologische, ökonomische und energetische Nachhaltigkeit eine große Rolle.

Dafür ist das Gebäude mit dem Zertifikat BREEAM-NL *** Very Good ausgezeichnet worden. BREEAM berücksichtigt bei der Bewertung den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes.

Hagemeister GmbH & Co. KG Buxtrup 3 48301 Nottuln www.hagemeister.de


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Neues Verwaltungsgebäude der Stadtwerke Ulm

Starres Lamellensystem mit integrierter Tageslicht-Steuerung (Alle Fotos: Moeding Keramikfassaden GmbH / www.rudau.com)

Individuell steuerbare Jalousie-Systeme übernehmen den Sonnenschutz in den Büroräumen

ARCHITEKTUR UND BAUPHYSIK Das neue Büro- und Verwaltungsgebäude der SWU, Stadtwerke Ulm, wurde von Nething Generalplaner, Ulm/Neu-Ulm, konzipiert. Insgesamt ist das Gebäude für 500 Mitarbeiter geplant und erfüllt damit die Voraussetzung für die vorgegebene Zusammenlegung der verschiedenen SWU-Standorte. Als Energieversorger wollten die Stadtwerke darüber hinaus Maßstäbe setzen: Ökologische, technische, wirtschaftliche und soziokulturelle Aspekte waren zu berücksichtigen. Bauliches Konzept Das Gebäude hat eine exponierte Lage innerhalb von Ulm. Im Westen beherrscht das bestehende SWU-Verwaltungsgebäude das Areal, im Osten grenzt es an eine kleinteilige Nachbarbebauung. Die Planung antwortete auf diese Situation mit entsprechenden Gebäudehöhen und Abstandsflächen bei gleichzeitiger Optimierung der Nutzung der verfügbaren Grundfläche. Auf dieser Basis entwickelten die Architekten drei schmale Kopfbauten, die eine gut belichtete zweibündige Struktur zulassen. Die rückwärtigen Gebäudeteile sind flacher und konnten demzufolge aus Sicht der Belichtung breiter angelegt werden. Eine von der Lobby herführende Erschließungsachse verbindet die Kopfgebäude. Im Zwischenbereich des zentralen Flurs und der Büroräume liegen die Servicekerne. Ergänzt wird das Raumprogramm um eine Kindertagesstätte, eine Kantine und eine Tiefgarage.

ganzheitlichen Planung realisiert. Das Ergebnis: 25 cm Dämmstoff in den Außenwänden entsprechend einem Wärmedurchgangskoeffizienten von U=0,133 W/m²K bzw. 0,135 W/m²K im Dach. Mit dieser Dämmung erreichen alleine die opaken Bauteile – ohne Berücksichtigung der 3-fach verglasten Fenster – nahezu Passivhaus-Qualität. Zusätzlich erhöhen massive Bauteile wie Brüstungen und Geschossdecken die thermischen Massen in den Räumen. Die Brüstungen sind darüber hinaus mit einer Keramikfassade bekleidet mit einer Stärke von 200 mm und maximalen Längen von 1,453 m. Zur besseren Einbindung in die Umgebungsbebauung hatten die Architekten einen hellen Grauton vorgegeben, der vom Hersteller eigens für dieses Objekt entwickelt wurde. Diese vorgehängte, wärmegedämmte und hinterlüftete Keramikfassade dient, neben der Optik, im Wesentlichen dem zusätzlichen Wärmeschutz.

Tageslicht-Steuerung. Form und Anstellung der einzelnen Elemente sind dabei so gewählt, dass die Lamellen das Tageslicht in ihrem oberen Bereich derart an die Raumdecken reflektieren, dass eine natürliche Belichtung gewährleistet ist und dennoch die direkte Sonneneinstrahlung ins Innere vermieden wird. Das Jalousiensystem war ein wesentlicher Bestandteil des Energiekonzeptes. Das keramische, wartungsfreie Material der Lamellen ist in Farbe und Haptik identisch mit der vorgehängten Ziegelfassade an den Brüstungen. Die Keramikfassade in ihren unterschiedlichen Funktionen, ihr gesundes Material, der freundliche Farbton und das menschlich begreifbare Format waren für diese komplexe Aufgabenstellung sicherlich die richtige Entscheidung. Die Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DGNB) hat dies mit ihrem Vorzertifikat in Gold gebührend gewürdigt.

Energetische Aspekte Das von dem Bauherrn vorgegebene Ziel, ein energetisch hochwertiges Gebäude zu erzeugen, wurde in einer

Keramisches Lamellensystem Als sommerlicher Wärmeschutz wurde ein außenliegendes, starres Lamellensystem entwickelt mit integrierter

Moeding Keramikfassaden GmbH Ludwig-Girnghuber-Straße 1 84163 Marklkofen www.moeding.de


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rechts Alte (Vordergrund) und neue Lichtbänder (Hintergrund) rechts unten Bei den Sattel-Lichtbändern mit extremer Verglasungsneigung wurde auch die Konstruktion erneuert

NACHHALTIGE KOMPLETTSANIERUNG Die Deutsche Everlite GmbH sanierte von 2008 bis Ende 2014 nahezu die kompletten Tageslichtelemente der Hörmann KG Amshausen und stattete den Produktionskomplex mit der neuesten RWA-Technik aus. Patentiertes System Im Produktionsstandort Amshausen wurden in der Vergangenheit erhebliche Teile der sattelförmigen Lichtbänder lackiert, um den Licht- und vor allem Wärmeeintrag zu minimieren. Als im Laufe der Jahre die Lackierung mehr und mehr abblätterte, wurden die Tageslichtelemente nicht nur unansehnlich, sie verloren auch ihre Wirkung. Die Deutsche Everlite GmbH tauschte die Lichtbänder aus und sorgte mit dem patentierten VLIES INSIDE gleichzeitig für einen nachhaltigen Sonnenschutz. Dachlichtbänder mit VLIES INSIDE vereinen Brandschutz, Sonnenschutz und blendfreies, natürliches Licht. Das patentierte System erfüllt die Anforderungen der harten Bedachung und ist zudem ausschmelzbar. Die Vliesschicht zwischen den beiden Alphaglas® -Platten gewährleistet einen Hitzeschutz ohne Verlust der Lichtqualität. Damit werden U-Werte von bis zu 1,2 W/m2K erreicht.

Sonderproblematik Hitzeentwicklung Hörmann produziert im Werk Amshausen u. a. Garagentore. Diese Tore werden einbrennlackiert, d. h. durch die starke Hitzeentwicklung erhöht sich der Temperaturunterschied von innen und außen um ein Vielfaches, zumal im Sommer der Wärmeeintrag von außen zu verhindern und zudem die überschüssige Hitze von innen aus dem Gebäude zu leiten ist. Dies gelang durch die Kombination aus VLIES-INSIDE-Platten und einem aktiven Lüftungskonzept, das den Hitzestau nach außen transportiert. www.everlite.de

SIE WARTEN AUF DIE FASSADE DER ZUKUNFT? EVERLITE Lichtwände System EV50 mit 50 mm Plattenstärke bieten u. a. hervorragende Dämmwerte, Ug 0,9 W/m2K ZV^PL [OLYTPZJO NL[YLUU[L 7YVÄSL Wenn Sie an Fassadenverglasung denken, ist EVERLITE Ihr Partner! Deutsche Everlite GmbH I Am Keßler 4 I D-97877 Wertheim I Tel.: +49 9342 9604-0 I Fax: +49 9342 9604-50 I info@everlite.de I www.everlite.de


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ENERGETISCHE SANIERUNG IN KURZER BAUZEIT oben Grundschule in Treuchtlingen: Die Sanierung fand während der Sommerferien 2014 statt unten Gesamtschule in Wetter: Die sanierte Gebäudehülle erfüllt Passivhausstandard

Das Unternehmen Rubner Holzbau widmet sich neben dem Neubau der energetischen Sanierung von Bestandsbauten. Hier erweisen sich kurze Bauzeiten durch den hohen Vorfertigungsgrad der Systemelemente als besonderer Vorteil. So eignen sich z. B. Ferienzeiten für eine komplette Schulsanierung. Leistung aus einer Hand Qualitätssicherung beginnt bei Rubner durch klar definierte, stetig evaluierte Ablaufprozesse und lösungsorientierte Zusammenarbeit zwischen Bauherren und Fachplanern bereits in der Angebotsphase. Für eine garantierte und kurze Bauzeit sorgt dann die Leistung aus einer Hand – von der Planung über die Produktion bis zur Montage inklusive der Gewerke übergreifenden Koordination. Dadurch haben Sanierungsmaßnahmen nur einen kurzen Einfluss auf die Nutzung des Gebäudes. Grundschule in Treuchtlingen 2014 nutzte die Stadt Treuchtlingen die Sommerferien für die energetische Sanierung der Grundschule (Architekturbüro Maier + Hertlein GbR, Weißenburg). Rubner Holzbau erhielt den Auftrag für die Planung und Produktion von ca. 1.100 m² vorgefertigten, vorgehängten Fassadenelementen (Elementgrößen 13,00 x 4,25 m) mit horizontalen und vertikalen Brandschutzblechen inklusive Fensterrahmen, den Transport mit Überbreite, die Montage der Wandelemente zwischen Gerüst und Bestand mit Dachvorsprung sowie alle Anschlussarbeiten und die Außenbekleidung vor Ort. Die vorgefertigte, großformatig elementierte Holz-Systemfassade ist selbsttragend. Gegenüber der Kostenschätzung des Bauherrn lagen Produktion und Montage der Wandelemente 25 % unter dem Budget. Für die Kombination des kurzen Zeitfensters mit der Beschaffenheit des Bestandsbaus aus einer Stahlbetonskelettkonstruktion stellten sich die vorgehängten Fassadenelemente als wirtschaftlichste Möglichkeit der Sanierung dar. Zum Einsatz kam eine Konstruktion aus natürlichen Baustoffen mit Brettschalung aus vorvergrauter Weißtanne und farbigen Akzenten aus Holzwerkstoffplatten.

oben Gesamtschule in Wetter: Lärchenholzschalung und Eternitverkleidung unten Gesamtschule in Wetter: Montage vorgefertigter Fassadenelemente

Gesamtschule in Wetter Auch für die energetische Fassadensanierung der Wollenberg Gesamtschule in Wetter (C+P Schlüsselfertiges Bauen GmbH & Co. KG, Angelburg) lag die Herausforderung in der Bezugsfertigkeit nach 6 Wochen. Hier wurden 3.315 m² vorgefertigte Elemente eingesetzt – inklusive Sonnenschutz, Bekleidung, Pfosten-RiegelFassaden, Lüftungselementen und Türen. Hinzu kamen 2.330 m² Wandfläche überwiegend in Lärchenholzschalung und teilweise mit Eternit. Insgesamt kamen etwa 64 m³ Brettschichtholz, 182 m³ Konstruktionsvollholz und 1.000 m² Pfosten-Riegel-Verglasungen und Fenster zum Einsatz. Die Gebäudehülle erfüllt nun den Passivhausstandard. Rubner Holzbau stellte die Fassade „schlüsselfertig“ her. Auch hier hat sich die vorgefertigte Holzbauweise in Bezug auf Bauzeit, Detailausbildung, Genauigkeit, Wetterunabhängigkeit, Gewährleistung und Abwicklung vor Ort bewährt. Der Bestandsbau aus dem Jahr 1971 (Betonfertigteile mit Spannweiten von 8,40 m) wurde auf verschiedene Sanierungsmöglichkeiten begutachtet. Ein WDVS konnte in den geforderten Stärken nicht auf dem Betonkörper befestigt werden. Wirtschaftlicher war der Bau einer neuen Gebäudehülle auf separaten Fundamenten vor der bestehenden Fassade. www.holzbau.rubner.com


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Komfort und Sicherheit für höchste Ansprüche

INTELLIGENTE ÖFFNUNGSSSYSTEME Innovative Fenstertechnik: Innovative Fenster- und Türtechnik Auf zeitgemäßen Komfort und höchste Sicherheit setzt Kneer-Südfenster, einer der leistungsstärksten Anbieter hochwertiger und energieeffizienter Fenster, Hebe-SchiebeTüren und Haustüren. Das Familienunternehmen bietet die ganze Bandbreite innovativer Fenster- und Türtechnik in Verbindung mit intelligenten Zutrittssystemen – bis hin zur Vernetzung mit moderner Haustechnik. So werden Haustüren, Fenster und Terrassentüren gleichermaßen in die intelligente Steuerung einbezogen. Nicht zuletzt, um barrierefreie Lebensräume für die Zukunft zu schaffen. Vernetzung von Fenstern, Türen und Sonnenschutz Mehr Komfort bei hoher Sicherheit bietet Kneer-Südfenster durch intelligente Öffnungssysteme für Haustüren, elektromotorisches Bedienen von Hebe-Schiebe-Türen oder durch elektrisch steuerbare Raffstores, Rollläden und Oberlichter. Die Bauelemente lassen sich drahtlos auf Basis eines FunkBussystems steuern und sind einfach per Tablet oder Smartphone zu bedienen. Dabei sind Kunden auf kein bestimmtes System festgelegt. Die Steuerung lässt sich über entsprechende Schnittstellen mit den gängigen Haustechnik-Systemen verbinden. Kneer-Südfenster stattet die Fenster und Türen in Kooperation mit einem Spezialisten für Gebäudesteuerung nach individuellen Wünschen aus. Flexible Vernetzungs- und Bedienungsmöglichkeiten sorgen auch für die Gestaltung barrierefreier und behindertengerechter Lebensräume. Die Systeme von Kneer-Südfenster bieten Bauherren, Architekten und Planern eine Vielfalt an Möglichkeiten für die Bereiche Neubau, Sanierung oder Nachrüstung. www.kneer-suedfenster.de

• Mehr Komfort bei hoher Sicherheit • Fenster mit RC 3-Widerstandsklasse für ausgezeichneten Einbruchschutz

• Elektromotorisches Bedienen von Hebe-Schiebe Türen • Elektrisch steuerbare Raffstores und Oberlichter • Vernetzung von Fenstern, Türen und Sonnenschutz

www.kneer-suedfenster.de SÜD-FENSTERWERK GmbH & Co. Betriebs-KG Rothenburger Straße 39 · 91625 Schnelldorf Telefon (0 79 50) 81-0 · Telefax (0 79 50) 81253 info@suedfenster.de

unten Haustüren, Hebe-Schiebe-Türen, Fenster, Rolläden oder auch Oberlichter und Terrassentüren sind gleichermaßen Bestandteile des intelligenten Öffnungssystems


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Fensterwand Vista mit der außen laufenden Schiebetür Easy-Slide Cristal: Rahmenüberdeckende Glasflächen sorgen für maximale Transparenz

LEICHTGÄNGIGE ÖFFNUNGEN IN SCHLANKEM DESIGN Schiebetüren und -fenster Easy-Slide

Der Südtiroler Fensterhersteller FINSTRAL mit Stammsitz in Unterinn/Ritten war Aussteller auf der BAU 2015, der internationalen Weltleitmesse für Architektur, Materialien und Systeme in München. Dort präsentierte er die EasySlide als Schiebetüren und -fenster. Die Easy-Slide ist FINSTRALs neue komfortable Schiebetür für Flügelbreiten bis 1,4 m. Mit ihren schmalen Flügelansichten von innen und der schlanken Nova-line-Optik von außen vermittelt sie leicht und transparent zwischen Innenund Außenraum. Dieses stabile Leichtgewicht kann ohne Hebeaufwand geöffnet und geschlossen werden. Daher ist die Easy-Slide auch als bequemes Schiebefenster zu bauen. Trotz ihrer minimalen Bauweise bietet sie zertifizierte 3-fachIsolierverglasung mit hervorragenden Wärmedämmwerten.

als reine Glasfläche, die in der Laibung zu schweben scheint. Damit ermöglicht Easy-Slide Cristal rahmenlose Fassadengestaltung. Ein weiterer Unterschied: Der Schiebeflügel läuft bei der Easy-Slide Cristal außen vor dem Festelement. So wird bei starker Wind- und Schlagregenbelastung der Schiebeflügel noch stärker in die Dichtungen gepresst. Je stärker der Sturm, desto dichter die Easy-Slide Cristal.

Die Easy-Slide Cristal verfügt über alle Leistungsmerkmale des Systems Easy-Slide. Gestalterisch unterscheidet sich die Cristal-Variante über eine rahmenüberdeckende Vollverglasung auf der Außenseite. So erscheint die Schiebetür

Finstral GmbH Jakob-Panzer-Straße 6 97469 Gochsheim www.finstral.de


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rechts Panorama-Design-Fassade Schüco FWS 35 PD mit ihrer bis auf 35 mm reduzierten Ansichtsbreite

INNOVATIVE GEBÄUDEHÜLLEN Die neuen Schüco Fassadensysteme bieten technisch wie architektonisch innovative hochwertige Lösungen für die Gebäudehülle. Mit der Erweiterung seiner einzigartigen Systemvielfalt ermöglicht Schüco neue anspruchsvollste Fassadenkonstruktionen, die Architekten, Planern, Investoren und Nutzern einen attraktiven und nachhaltigen Mehrwert bieten. Fassade FWS 35 PD – einzigartig schlank Eine makellos transparente Architektur braucht großzügige Glasflächen in Kombination mit puristisch schlanken Profilsystemen. Diese bisher nur unzureichend zu füllende Lücke zwischen ästhetischen und filigranen Anforderungen schließt die Panorama-Design-Fassade Schüco FWS 35 PD mit ihrer einzigartigen, bis auf 35 mm reduzierten Ansichtsbreite. Die fast rahmenlose Transparenz der hochwärmegedämmten Aluminium-Konstruktion eignet sich hervorragend für bodennahe repräsentative Fassadenbereiche im gehobenen Wohn- und Objektbau. Das mit 3-fach-Verglasungen bis zu 52 mm Glasdicke realisierbare System ist passivhauszertifiziert und erreicht mit neuer Isolatortechnologie Uf-Werte bis zu 0,90 W/(m²K). Für maximale Gestaltungsvielfalt sorgen unter anderem drei Entwässerungsebenen sowie die Kombination mit Einsatzelementen der Systeme Schüco AWS Fenster und Schüco ADS Türen. Neue vorkonfektionierte Systemkomponenten, ein optimiertes Baukörperanschlusssystem sowie das innovative, patentierte Befestigungssystem für Andruckprofile verringern Schnittstellen und ermöglichen eine rationelle, sichere und toleranzverzeihende Fertigung und Montage. Fassade FWS 60 CV – filigrane Fensterbänder Das neue System Schüco Fassade FWS 60 CV bietet überzeugende Lösungen für Fensterbänder: optimaler Schallund Wärmeschutz verbunden mit einem durchgängig filigranen Profilsystem mit gleicher Ansicht von Flügel und Tragwerk. Durch diese optische Verschmelzung sind Öffnungselemente und Festfelder von außen nicht unterscheidbar – ein zusätzlicher Einsatzblendrahmen entfällt. Lediglich auf der Innenseite sind die Öffnungselemente durch eine ebene minimale Schattenfuge erkennbar. Die neue Fensterband-Generation mit den Bautiefen 65 mm und 85 mm bietet unterschiedlichste Einsatzmöglichkeiten: von klassischen

oben Schüco Fassade FWS 60 CV als neue, filigrane Fensterband-Generation mit optimalem Schall- und Wärmeschutz

und geschosshohen Fensterbändern bis hin zu Lochfenstern. Durch den profilintegrierten französischen Balkon können filigrane Absturzsicherungen aus Glas direkt integriert in die Profildeckschale realisiert werden. Mit einem Uf-Wert von bis zu 1,5 W/(m²K) inkl. Schraubeneinfluss sind Ucw-Werte von beispielsweise 0,85 W/(m²K) erreichbar (Elementmaß 1,20 x 2,50 m). Zusätzlich zur Wärmedämmung erfüllt das neue Fassadensystem mit Absturzsicherung gemäß TRAV und Einbruchhemmung bis RC2 auch hohe Anforderungen an Sicherheit und Verarbeitungs- und Montagekomfort: Zur Sicherung der Scheibe im Fertigungsprozess wird ein innovatives vorkonfektioniertes Adapterprofil mit Acryltape zur Verklebung von Scheibe und Flügelrahmen eingesetzt. Dadurch bilden Scheibe und Profilsystem direkt nach der Verbindung eine Einheit und können sofort weiterverarbeitet werden. Die Beschlagtechnologie basiert auf dem Schüco SimplySmart Baukasten mit hohem Gleichteileeinsatz. www.schueco.de


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rechts Das Minarett der Moschee in Ulm besteht aus türkisblauem Plexiglas

ARCHITEKTUR TRIFFT KULTUR Ulm hat ein neues architektonisches Wahrzeichen. Das erste Minarett der Stadt ragt vom Dach der Moschee türkisblau in den Himmel. Die Konstruktion wurde von der Hans Börner GmbH & Co. KG aus Nauheim umgesetzt. Sonderkonstruktion aus Plexiglas Das Minarett aus Plexiglas sollte laut Vorgaben des Bauherren komplett transparent sein. Zusätzlich war gewünscht, dass sie im Dunklen gut sichtbar ist. In der Planung sollte außerdem die Verformbarkeit des Plexiglases und der sich daraus ergebenen statischen Befestigung am Stahlbau berücksichtigt werden. Schließlich konnte nach mehreren Konzepten die bestmögliche Lösung erarbeitet werden: Die Stahlunterkonstruktion wurde mit einem Durchmesser von 1,5 m gefertigt. Um der Verglasung zusätzliche Stabilität zu verleihen, wurden die einzelnen Teilsegmente mit einer konkaven Verformung gefertigt. Damit können enorme Windlasten von der Konstruktion problemlos aufgenommen werden. Dialog zwischen den Kulturen und Religionen Eine 3 m hohe aus Kupfer gefertigte Spitze mit Halbmond, die auf den Abschlusskegel gesetzt wurde, schließt das Minarett nach oben hin ab. Unterhalb des Kegels des insgesamt 14 m hohen Turms befindet sich eine Weltkugel. Sie symbolisiert den Wunsch nach Einigkeit unter den drei Weltreligionen. So ist die Konstruktion nicht nur ein architektonisches Wahrzeichen, sondern steht auch für den Dialog zwischen den Kulturen und Religionen. Der Turm fügt sich zu den alten Kirchtürmen der Stadt und steht so sinnbildlich für ein friedliches interkulturelles Zusammenleben. Mit Erfahrung zum Erfolg Anspruchsvolle BÖRNER Sonderkonstruktionen werden gemeinsam mit Architekten und Bauherren realisiert. Das Know-how von BÖRNER kommt dabei nicht nur bei der Umsetzung, sondern auch bei Sanierungen zum Tragen. Durch die langjährige Erfahrung können besondere Herausforderungen wie beim Minarett in Ulm mit Erfolg umgesetzt werden. BÖRNER hat einen Beitrag zur Fertigstellung des Gotteshauses geleistet. In weiteren Projekten wird das Know-how zukünftig genauso auf die unterschiedlichsten Bedürfnisse der Kunden angewandt werden. Hans Börner GmbH & Co. KG Rudolf-Diesel-Straße 8 64569 Nauheim www.acryl.de


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DAI-TAG 2015 HANNOVER

DAI Tag 2015 Programm Freitag, 25. September 2015 16 - 18:30 Uhr DAI Präsidiumssitzung und Sitzung des DAI Verbandsrates Veranstaltungsort: Schloss Herrenhausen 20:00 Uhr „Come-Together“ Veranstaltungsort: Sky-bar „6 Sinne“, Hannover

Samstag, 26. September 2015 09:00 bis 11:00 Uhr Mitgliederversammlung des DAI und Vortrag Veranstaltungsort: Auditorium Schloss Herrenhausen 11:30 bis 12:30 Uhr Empfang im Neuen Rathaus durch den OB Stefan Schostok und den Stadtbaurat Uwe Bodemann 14:00 bis 17:00 Uhr Besichtigung des Erweiterungsbaus des Sprengelmuseum am Maschsee (Meili Peter Architekten, Zürich) 19:00 bis 24:00 Uhr Gala-Abend im Festsaal Schloss Herrenhausen mit Illumination der Herrenhäuser Gärten und musikalischer Untermalung Preisverleihung: DAI Architektur-Literaturpreis 2015 an Gerhard Steidl

Sonntag, 27. September 2015 10:00 bis 11:30 Uhr Vortrag Veranstaltungsort: Auditorium Schloss Herrenhausen 12:00 bis 14:30 Uhr Abfahrt mit dem Bus und Besichtigung des EXPO-Geländes

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Wir planen das. Wir bauen das.

DAI Geschäftsführung | c/o KEC | Salzufer 8 | 10587 Berlin Tel. 030 - 21 47 31 74 | Telefax 030 - 21 47 31 82 | kontakt@dai.org | www.dai.org


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Hotelvorschläge: (Kontingente bis Ende Juni 2015 abrufbereit - Stichwort: DAI-Tag 2015) InterCity Hotel Hannover am Hauptbahnhof, Steigenberger Hotel Group, Rosenstra0e 1, 30159 Hannover Tel: +49 511 169921 - 351 (Einzel 79 â‚Ź - 89 â‚Ź pro Nacht. Doppel 102 â‚Ź - 112 pro Nacht.) Courtyard Hotel Hannover am Maschsee, Arthur-Menge-Ufer 3, 30169 Hannover Tel.: +49 511 366 000 (Einzel 116 â‚Ź pro Nacht. Doppel 135 â‚Ź pro Nacht.)

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BAUKULTUR 4_2015

Impressum BAUKULTUR – Zeitschrift des DAI 37. Jahrgang ISSN 1862-9571 Herausgeber DAI Verband Deutscher Architekten- und Ingenieurvereine e.V. DAI Geschäftsstelle c/o KEC Planungsgesellschaft mbH Salzufer 8 10587 Berlin Telefon: +49 (0)30.400 54 100 Telefax: +49 (0)30.21 47 31 82 E-Mail: kontakt@dai.org www.dai.org DAI Geschäftsführung Udo Sonnenberg M.A. E-Mail: sonnenberg@dai.org DAI Präsidium Prof. Dipl-Ing. Christian Baumgart (Präsident) Dipl.-Ing. Gerd Schnitzspahn (Vizepräsident) Dipl.-Ing. Arnold Ernst (Schatzmeister) Marion Uhrig-Lammersen (Presse- und Öffentlichkeitsarbeit) Dipl.-Ing. Alexander von Canal (Veranstaltungen und Mitgliederbetreuung) Verlag, Gestaltung, Anzeigenverwaltung VBK Verlag S. Kuballa Verlag für Bau + Kultur Zur Leiten 11 95517 Emtmannsberg (Lkr. Bayreuth) Telefon: +49 (0)9209.91 86 240 Telefax: +49 (0)3212.45 26 570 E-Mail: info@vbk-verlag.de www.vbk-verlag.de Chefredaktion Susanne Kuballa M.A. E-Mail: kuballa@dai.org Anschrift wie Verlag Redaktion Dipl.-Ing. Sylvia Jung E-Mail: jung@vbk-verlag.de Anzeigen Christina Ahr M.A. E-Mail: ahr@vbk-verlag.de Dipl.-BW (FH) Ines Moritz E-Mail: moritz@vbk-verlag.de Gültig ist Anzeigenpreisliste Nr. 9 vom 1.10.2014. Druck Benedict Press, Vier-Türme GmbH Abtei Münsterschwarzach www.benedictpress.de Der Bezug der Zeitschrift ist im DAI Mitgliedsbeitrag enthalten. Druckauflage: 5.200 Exemplare (IVW III/2014)

Vorschau Ausgabe 5_2015 >> hannoveranerBAUKULTUR Autoren dieser Ausgabe Prof. Christian Baumgart DAI Präsident Berufsmäßiger Stadtrat und Stadtbaurat der Stadt Würzburg www.dai.org BaurConsult Architekten Ingenieure Haßfurt www.baurconsult.com Natalie Bräuninger kister scheithauer gross architekten Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Köln www.ksg-architekten.de Manuela Gravius wortwerk.M Essen www.wortwerkm.de hammeskrause architekten Stuttgart www.hammeskrause.info Hans-Günther Friedrich AIV Stuttgart, 1. Vorsitzender www.aiv-stuttgart.org Manuelle Gautrand Architecture Paris www.manuelle-gautrand.com Heiko Haberle Bundesstiftung Baukultur Presse- und Öffentlichkeitsarbeit www.bundesstiftung-baukultur.de Sabine zu Klampen HAWK Hildesheim/Holzminden/Göttingen Pressesprecherin www.hawk-hhg.de Susanne Krause Fraunhofer-Institut IPT Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Aachen www.ipt.fraunhofer.de

DAI Kooperationspartner

Alexandra Maier Zirngibl Langwieser Rechtsanwälte Partnerschaft www.zl-legal.de Dr. Lars Meeß-Olsohn Ruhrländischer AIV zu Essen, Mitglied Atelier leichtbaukunst www.leichtbaukunst.de netzwerkarchitekten GmbH Darmstadt www.netzwerkarchitekten.de Bernd Oxen AIV KölnBonn, Vorstandsmitglied www.aiv-koelnbonn.de Dirk Rosenneck pbr Planungsbüro Rohling AG Braunschweig www.pbr.de Doris Schwerdtfeger AIV Frankfurt, Mitglied www.aiv-frankfurt.com Udo Sonnenberg DAI Geschäftsführer elfnullelf® Unternehmensberatung www.dai.org Georg Thomys AIV Mark-Sauerland, 1. Vorsitzender www.aiv-mark-sauerland.de Astrid Unger VELUX Deutschland GmbH Presse- und Öffentlichkeitsarbeit www.velux.de Michael Werner Zirngibl Langwieser Rechtsanwälte Partnerschaft www.zl-legal.de Julia Wolter mai public relations GmbH www.maipublicrelations.com

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BAUKULTUR | Zeitschrift des DAI | Juli 2015 | Ausgabe 4 | ISSN 1862-9571

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