Ausgabe 1_2021: betonBAUKULTUR

Page 1

BAUKULTUR Zeitschrift des DAI Verband Deutscher Architekten- und Ingenieurvereine e.V.

2021

1

Schwerpunkte Bauen mit Beton Oberflächen Elementbau Außenanlagen

BAUKULTUR

beton


Beton. Für große Ideen.

Wohnhaus E20 Pliezhausen – Deutschland Steimle Architekten

www.beton-fuer-grosse-ideen.de


editorial

BAUKULTUR 1_2021

3

LIEBE LESERINNEN UND LESER, VEREHRTE FREUNDE DER BAUKULTUR, Beton steht für unveränderbar. Betonköpfe ändern ihre Meinung nicht, in Beton gegossen heißt für immer. Nun wissen wir inzwischen, dass das nicht so ist: Risse, Wasser, Rost usw. Ich sollte mich dazu nicht äußern, Baustoffkunde bei Prof. Pilny liegt bei mir 55 Jahre zurück. Faszinierend daran finde ich aber die Bestätigung der Erkenntnis, dass alles sich verändert, ob wir es wollen oder nicht. Sich auf Veränderungen einstellen, besser noch, die Veränderung gestalten, ist unsere Aufgabe. Aktuell sind die Innenstädte in der verschärften Diskussion. Verstärkt durch die Verhaltensänderungen durch die Coronapandemie wird der Wandel im Einzelhandel durch zunehmende Onlineaktivitäten deutlich. Sterben nun unsere Innenstädte? Nein, sie werden sich verändern, so wie sie sich seit Jahrhunderten immer wieder verändert haben. Und diese Veränderung können wir gestalten. Aber wer gestaltet? Der Ruf nach dem Staat ist populär, auch wenn gleichzeitig die Gefahr der Bevormundung beschwört wird. Innenstädte sind zuvorderst Gestaltungsobjekt der kommunalen Selbstverwaltung. Hier gibt es ein umfangreiches Instrumentarium aus dem BauGB, dessen Anwendung aber, so ist das Leben, den menschlichen Schwächen der Beteiligten unterliegt. Das idealtypische Zusammenwirken von Bürgerschaft, Parlament und Verwaltung scheitert schon daran, dass der Bürger sich als solcher oft nicht angesprochen fühlt. Die, die sich engagieren, fühlen sich von den Parlamenten nicht ausreichend vertreten und rufen nach Bürgerräten, die anstatt oder parallel zu den gewählten Vertretern Entscheidungen treffen. Diese sollen dann von der Fachverwaltung im Sinne der politischen Verwaltungsspitze umgesetzt werden. Da ist es verständlich, wenn der Gestaltungswille erlahmt. Es bleibt, wie es ist, leider nein, denn die Veränderungen geschehen trotzdem, ohne Gestaltung.

an vorgeschlagenen Maßnahmen ist grenzenlos. Autofreie Innenstädte sind für die einen der endgültige Tod derselben, für andere das Allheilmittel. Mein Vorschlag, die Überlastungen so lange wirken lassen, bis die Attraktivität darunter leidet und die Stadtflucht beginnt. Homeoffice und digitaler Einzelhandel machen das Leben in den Klein- und Mittelstädten attraktiver, Raumordnungspolitik von unten. Der Medizinsoziologe Holger Pfaff schreibt in einem Zeitungsinterview: „Wenn der Staat zu sehr eingreift, kann die Selbststeuerung verloren gehen. Die Fähigkeit zum Selbstmanagement verlernen die Menschen, wenn sie lernen, sich nur auf die Vorgaben des Staates verlassen zu müssen.“ Leider überbieten sich die politischen Parteien in ihren Versprechen, die Bedürfnisse jedes Einzelnen zu befriedigen. Diesem Angebot, von dem wir selbst erahnen, dass es nicht geliefert werden kann, müssen wir widerstehen und fordern, den staatlichen Handlungsrahmen nicht auf das Erforderliche zu reduzieren, sondern auf das zwingend Notwendige. Gefordert wird viel und nicht jede Not kann der Staat beseitigen. Freiheit bedeutet Risiko, und Risiko beinhaltet Verlust, und Verlust wird als Not empfunden. Auf absoluter Freiheit bestehen und die Not vom Staat beseitigen zu lassen, das mag versprochen werden – ein Schelm, der daran glaubt. Das Jahr 2020 hat uns Veränderungen gebracht, die wir nicht für möglich gehalten haben. Auf die Festigkeit der gewohnten Lebensumstände werden wir uns nicht mehr so verlassen können, wie wir bisher es gemacht haben. Und das ist gut so. 2021 kann das Jahr werden, in dem wir wieder mehr Verantwortung für uns selbst übernehmen, in und mit der Familie, im Beruf und bei unseren Aufgaben als Bürger des Gemeinwesens. Packen wir es an. Ihr

Neues Thema: Raumordnung, wertgleiche Lebensverhältnisse in Stadt und Land. Das ist ein komplexes Thema, und Raumordnung ist nun mal kein Renner in der parteipolitischen Auseinandersetzung. Die Attraktivität der Städte, u. a. staatlich gefördert durch Mietpreisbindung und Mietendeckel, führt zu Überlastungen. Staatliches Handeln wird eingefordert und verstärkt das Problem. Das Portfolio

Dipl.-Ing. Jens Krause Staatssekretär a. D. DAI Ehrenpräsident


4

DAI bundesweit

BAUKULTUR 1_2021

Kiel

Pinneberg

DAI Fachexkursion 2021 Infolge der Coronapandemie ist die für das vergangene Jahr nach Dubai geplante DAI Fachexkursion für Architekten und Ingenieure auf dieses Jahr verschoben worden. Es werden drei Reisetermine angeboten: • • •

Osnabrück

Leipzig

06.11.2021 – 13.11.2021 20.11.2021 – 27.11.2021 05.02.2021 – 12.02.2022

Düsseldorf

Oberhessen

www.dai.org/veranstaltungen Wiesbaden

Aschaffenburg Bamberg

Mainz

Saar

Mannheim

Nürnberg

Folgen Sie dem DAI im Netz: www.dai.org www.facebook.com/baukultur www.twitter.com/baukultur www.instagram.com/ baukultur_dai/

DAI Mitgliedsverein

www.linkedin.com/ company/baukulturplus

kein DAI Mitgliedsverein DAI Mitgliedsverein mit Textbeitrag in der vorliegenden Ausgabe

DAI MITGLIEDSVEREINE AIV Aschaffenburg AIV Aschersleben-Staßfurt AIV Bad Hersfeld AIV Braunschweig AIV Frankfurt AIV Hanau AIV Hannover AIV Hildesheim AIV Karlsruhe AIV Koblenz

AIV KölnBonn AIV Konstanz AIV Leipzig AIV Marburg AIV Mark Sauerland AIV Oberhessen AIV Schweinfurt AIV Stuttgart AIV Ulm AIV Würzburg

AIV zu Magdeburg AIV zu Berlin Mittelrheinischer AIV Darmstadt Münchener AIV Münsterländer AIV Oldenburgischer AIV Ruhrländischer AIV zu Essen Schwäbischer AIV Augsburg


inhalt

BAUKULTUR 1_2021

22

16

24

3 4 5 6–8 6 7 8 9 9

Rubriken Nachrichten Kolumne Bundesstiftung Baukultur Wirtschaft + Recht DAI aktuell Aus dem Präsidium

10–32 10–11 12–13 14 16–17 18–19 20–21 22–23 24–25 26–27 28–29 30–31 32

Schwerpunkt: Bauen mit Beton Allcolours Architecture Urbanism: Sommerhaus in Wien LRO Lederer Ragnarsdottír Oei: Württembergische Landesbibliothek Stuttgart bernardo bader architekten: Ateliergebäude in Bregenz Jochen Specht: Verwaltungsgebäude in Aitrach Steimle Architekten: Rathaus in Remchingen Hippmann Architekten BDA: Online-Weinhandlung in Stuttgart MoDusArchitects: Touristeninformation in Brixen KPT Architekten: Wohnhaus in Pfaffenhofen Betz Architekten: Haus für Kinder Bonauer Bölling Architekten: Wohnhauserweiterung in Berlin Behnisch Architekten: Wohnensemble in Kolbermoor Neues aus der Forschung

33–46 33 34–35 36 37 38 39 40 41 42–43 44 45 46

Advertorials | Anzeigen KLB Klimaleichtblock GmbH: Wohnprojekt in Neuwied Liapor GmbH & Co. KG: Übergangslose Rundungen Rieder Sales GmbH: Dreidimensionale Betonfassade Keimfarben GmbH: Cooler Beton trifft warmes Holz Dreßler Bau GmbH: Die Säulen guter Architektur Säbu Morsbach GmbH: Modulbau in Stahlbetonfertigbauweise NOVO-TECH Trading GmbH & Co. KG: megawood® -Terrassendiele DELTA KANN GmbH Baustoffwerke: Innerstädtische Lichtung Rinn Beton- und Naturstein GmbH & Co. KG: 10 Jahre Frankfurter Zeil Lithonplus GmbH & Co. KG: Großflächigkeit und Klarheit X-MOVE GmbH: Gestalterische Vielfalt Glutz AG: Beschläge für den Wohn- und Wirtschaftsbau

47 Titel: Sommerhaus in Wien von Allcolours Architecture Urbanism (Foto: ONJ)

Editorial Jens Krause DAI bundesweit Inhalt

Autoren | Vorschau | Impressum

5


6

nachrichten

Beton aus dem 3D-Drucker (Foto: PERI GmbH)

3D-Betondruck Erstmals wurde im Sommer 2020 in Deutschland ein Einfamilienhaus aus Beton mit einem auf der Baustelle installierten 3D-Drucker erstellt. Der Druck eines Mehrfamilienhauses zeigt nun, dass die Bauweise auch für größere Projekte geeignet ist. Voraussetzung war die Entwicklung eines zementgebundenen Materials, das gut pumpbar und gut extrudierbar ist. Außerdem muss es schnell eine ausreichende Tragfähigkeit ausbilden, damit die unteren Schichten nicht unter der Last der oberen Schichten versagen. Für den Druck bewegt sich der Druckkopf auf einem fest installierten Metallrahmen in alle drei Raumachsen. Dadurch kann der Drucker sich an jede Position innerhalb der Konstruktion bewegen. Federführend an den Projekten beteiligt sind die Unternehmen HeidelbergCement AG und PERI GmbH. www.heidelbergcement.de www.peri.com

BAUKULTUR 1_2021

Gertrud Vogler, Mauerschrift am Helvetiaplatz, 31.8.1980 (Foto: Schweizerisches Sozialarchiv)

Bergdorf Valendas in der Schweiz (Foto: © Zeljko Gataric)

Zürich 1980 Das Zentrum Architektur Zürich präsentiert noch bis zum 17.1.2021 die Doppelausstellung „Zürich 1980“. Im Erdgeschoss sind unter dem Titel „Bewegter Alltag“ Werke der Fotografin Gertrud Vogler zu sehen. Und im Obergeschoss zeigt die multimediale Schau „Poetische Provokationen“ anhand von Zeitschriften, Songtexten, Videos, Tonaufnahmen, Flugblättern und Büchern, wie sich die Bewegung der 1980er Jahre Ausdruck verschaffte. www.zaz-bellerive.ch

zum 17.1.2021 zeigt die Ausstellung im Haus der Architektur in Graz ausgewählte Beispiele der Revitalisierung aus dem „LandLeben“ in Dörfern und Gemeinden, die mit Hilfe von Planern und der Politik entwickelt wurden. www.hda-graz.at

James Wines, World Ecology Pavilion – Expo ‘92, 1990, Aquarell auf Papier (Foto: © James Wines)

web.akademie Am 9.2.2021 bietet das InformationsZentrum Beton das WebSeminar „Sichtbeton – Ausschreibung und Betonoberfläche“ an. In einem Vortrag werden die Zusammenhänge der Ausschreibung erläutert. Dabei werden die Besonderheiten der Schalungssysteme beschrieben und ein passender Ausschreibungstext erstellt. In einem weiteren Vortrag geht es um die Gestaltung der Betonoberfläche. Es wird gezeigt, wie die Farbe der schalungsglatten Oberfläche beeinflusst werden kann. Ebenso werden Bearbeitungstechniken, Effekte besonderer Schalungshäute und Besonderheiten bei anderen Betonarten wie Leichtbeton und Stampfbeton vorgestellt. www.beton.org

James Wines und SITE Die Retrospektive 1970–2020 präsentiert rund 60 Zeichnungen des Künstlers und Architekten James Wines (*1932), der sich bereits in den 1980er Jahren mit „grüner“ Architektur beschäftigt hat. Schon damals ging es Wines darum, die zeitgenössische Kunst und insbesondere die Bildhauerei, oft unter gesellschaftskritischen Gesichtspunkten, mit der Architektur zu verbinden. So entstanden seine bekanntesten Werke für sein Architekturbüro SITE (Sculpture in the Environment), darunter die Filialen der BEST-Stores und Ghost Parking Lot. www.tchoban-foundation.de LandLeben Die zunehmende Abwanderung aus den ländlichen Gebieten in die Städte, der dadurch verursachte Leerstand und damit einhergehende demographische Wandel der dörflichen Strukturen ist weltweit zu beobachten. Die Folge ist meist der Abbau infrastruktureller Einrichtungen. Noch bis

BetonTage 2021 Die diesjährigen BetonTage finden vom 23.–26.2.2021 ausschließlich online statt. Das Fachprogramm steht unter dem Motto „Intelligent Bauen – Megatrends in Beton“ und umfasst über 100 Beiträge, die im digitalen Plenum und in parallelen Sessions präsentiert werden. In den Podien „Umweltgerechtes Bauen mit Beton“, „Potenziale der Betonbauteile von morgen“ und „Von der Forschung zur Praxis – Fokus Baustelle“ informieren Experten über richtungsweisende Entwicklungen. Vorträge über neue Betone, innovative Zusatzstoffe und Herstellungsverfahren zeigen Möglichkeiten für das nachhaltige Bauen mit Beton auf. Die BetonTage 2021 werden von einer virtuellen Ausstellung begleitet. www.betontage.de

Architekturpreis Beton 2020 Bereits zum 21. Mal hat das InformationsZentrum Beton in Kooperation mit dem Bund Deutscher Architekten BDA den Architekturpreis Beton ausgelobt. Die Dokumentation stellt nicht nur die Preisträger vor, sondern enthält auch die Shortlist und die Longlist. Alle Projekte werden anhand von Texten, Plänen und Fotos detailliert beschrieben. www.beton.org


kolumne

BAUKULTUR 1_2021

7

BAUKULTURDIALOG BRANDENBURG: „BAUKULTUR VOR ORT“ Baukultur entscheidet sich vor Ort. Und gerade für kleinere Städte ist Baukultur dabei die zentrale Handlungsebene bei der erfolgreichen Weiterentwicklung ihrer Gemeinde. Das sind die wesentlichen Erkenntnisse des Baukulturdialogs Brandenburg, zu dem die Bundesstiftung Baukultur gemeinsam mit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt und der Baukulturinitiative Brandenburg am 28.10.2020 eingeladen hatte. Rund 50 Bauschaffende erörterten am Museumsstandort Velten Ansätze, Projektbeispiele und Herausforderungen, vor denen der ländliche und kleinstädtische Raum in Brandenburg steht. Klar wurde: Bei der Bewältigung der anstehenden Aufgaben ist Baukultur ein zentraler Schlüssel. Als Flächenland und Teil der Metropolregion bietet das Bundesland Brandenburg immer mehr Orte, die zu Anziehungspunkten für Stadt-Land-Wanderer werden. Produktive und soziale Innovationen finden oft in baukulturell wertvollen Bestandsgebäuden ihren neuen Standort und bringen damit (wieder) Leben aufs Land. Dennoch bleiben gerade in strukturschwachen Regionen die Themen Landflucht und Aufrechterhaltung der Daseinsvorsorge weiterhin als zentrale Herausforderungen bestehen, vom Donut-Effekt bis zum kontinuierlichen Ausweisen von Einfamilienhäusern und Gewerbegebieten am Ortsrand. Namhafte Referenten wie der Architekt Peter Haimerl, die Geschäftsführerin des Büros für Architektur und partizipative Raumentwicklung nonconform, Caren Ohrhalliger, und Torsten Pötzsch, Oberbürgermeister der Stadt Weißwasser/ O.L., stellten mithilfe diverser Beispiele Alternativen und die großen Potenziale des ländlichen Raums vor. Sie trafen auf die lokalen Erfahrungen in Brandenburg von Elisabeth Herzog-von der Heide, Bürgermeisterin der Stadt Luckenwalde, sowie von Ines Hübner, Bürgermeisterin der Stadt Velten. Einer der Schlüsselfaktoren für die ländliche Entwicklung ist das klare Bekenntnis zur Mitte unter dem Slogan „Innen- vor Außenentwicklung“. Die Verbildlichung „Krapfen statt Donut“ macht dies sehr deutlich: Die (Wieder-)Belebung der Ortskerne funktioniert durch die Erarbeitung einer guten – im Bild bleibend – süßen „Füllung“, die den „hohlen Kern“ neu beleben kann. Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Etablierung einer Umbaukultur vor Ort. Die Erhaltung, Reparatur, Umnutzung und Modernisierung des Baubestands ist entscheidend. Dabei gilt es, zeitgenössische, regional verbundene und anspruchsvolle Architektur sicherzustellen. Wichtig ist es, Mut und Kreativität für neue Nutzungen aufzubringen, privates Engagement zu fördern und Experimente wie

Zwischennutzungen aktiv zu unterstützen. Ein dritter entscheidender Faktor ist die Rolle eines Standortmanagers oder „Kümmerers“ vor Ort: Jemand, der im und für den Ortskern tätig ist, sich hauptberuflich mit der Vernetzung relevanter Akteure beschäftigt, Potenziale ausfindig macht und ergebnisoffen zwischen Verwaltung, interessierten Investoren und Nutzern vermittelt. Der Weiterbau des Bestands macht nicht nur aus ökologischen Gründen Sinn, zudem stellt er einen großen Identifikationsfaktor der Bewohner mit ihrem Wohnort dar. Die Entwicklung eines baukulturellen Leitbilds aus dem Bestand bündelt vorhandene Stärken. Für ein Erlebbarmachen sorgen Führungen und Stadtrundgänge zu markanten Orten oder ein Baukulturführer, der Geschichten über vergangene, aktuelle und zukünftige Gebäude und Nutzungen der Gemeinde beschreibt. Wichtig ist zudem die Definition konkreter Ziele. In der Praxis haben sich Zielzahlen wie beispielsweise Stadtjubiläen bewährt. Je nach Gemeindegröße bietet sich auch die Einrichtung einer Projektorganisation an, die mit kurzen Abstimmungswegen alle relevanten Akteure miteinbezieht und hinter einem gemeinsamen Ziel vereint. Insgesamt zeigte der Baukulturdialog „Baukultur vor Ort“ in Brandenburg zahlreiche Ansätze und Möglichkeiten, wie baukulturelles Engagement bei der Entwicklung kleinerer Städte und Gemeinden gelingen kann. Im weiteren Prozess werden die Ergebnisse weiter ausgearbeitet und stehen dann allen Kommunen als baukultureller Kompass zur Verfügung. www.bundesstiftung-baukultur.de Teresa Deckert

Baukulturdialog „Baukultur vor Ort“ in Brandenburg (Foto: © Bundesstiftung Baukultur / Erik-Jan Ouwerkerk)


8

wirtschaft + recht

BAUKULTUR 1_2021

§§ Die in Berlin, München, Frankfurt und Wien ansässige Kanzlei Zirngibl Rechtsanwälte Partnerschaft mbB ist Premiumpartner des DAI. Zu ihren bundesweiten Arbeitsschwerpunkten zählen das Immobilien-, Bau- sowie das Vergaberecht.

NEUES AUS DEM... ...Bau- und Architektenrecht

...Vergaberecht

Schlüssige Darlegung des Nachtrags „dem Grunde nach“ reicht im Besicherungsprozess nicht aus

Wann erscheint ein Angebotspreis ungewöhnlich niedrig?

Auftraggeber (AG) und Auftragnehmer (AN) schlossen einen Einheitspreisvertrag über Elektroarbeiten. Mit seiner fünften Abschlagsrechnung forderte der AN zugleich die Stellung einer Zahlungssicherheit. Der AG verweigerte die Zahlung, woraufhin der AN den Vertrag kündigte und Schlussrechnung legte. Mit der Schlussrechnung verlangte der AN unter anderem (angebliche) Nachtragsforderungen. Den Besicherungsanspruch machte der AN sodann gerichtlich geltend. Das erstinstanzliche Gericht gab dem AN Recht und ließ hinsichtlich der Nachträge die schlüssige Darlegung zum Anspruchsgrund ausreichen (OLG Bamberg: 3 U 22/19 vom 30.10.2019).

Erscheint der Preis eines Angebots im Verhältnis zu der zu erbringenden Leistung ungewöhnlich niedrig, hat der öffentliche Auftraggeber gem. § 16d EU Abs. 1 Nr. 2 VOB/A die Angemessenheit des Preises zu beurteilen. Wann ein Angebotspreis ungewöhnlich niedrig erscheint und mithin eine Aufklärungspflicht des öffentlichen Auftraggebers vorliegt, bestimmt sich, so die Rechtsprechung, nach den Umständen des Einzelfalls (VK Sachsen, Beschluss vom 14.08.2020). In der Rechtsprechung der Vergabesenate sind jedoch Aufgreifschwellen anerkannt, bei deren Erreichen eine Verpflichtung des Auftraggebers angenommen wird, in eine nähere Prüfung der Preisbildung des betreffenden Angebots einzutreten.

Letzteres hält einer rechtlichen Überprüfung nicht stand! Im Besicherungsprozess muss der AN das Vorliegen der Anspruchsberechtigung dem Grunde nach voll nachweisen; eine bloß schlüssige Darlegung genügt nicht. Aus diesem Grund konnte der AN im vorliegenden Fall keine Regiestunden besichern. Zwar gelang ihm mittels Zeugenbeweis der Nachweis der tatsächlichen Durchführung der Arbeiten. Die Zeugen konnten jedoch die Anordnung der Arbeiten nicht bestätigen. Dies reichte nicht aus. Für den Fall, dass die Anspruchsberechtigung zwischen den Parteien unstreitig ist, soll für die Anspruchshöhe hingegen schlüssiger Vortrag des AN genügen.

Die Frage der Unangemessenheit eines Preises kann sich nicht nur aufgrund des signifikanten Abstandes zum nächstgünstigen Gebot im selben Vergabeverfahren stellen, sondern gleichermaßen etwa bei einer auffälligen Abweichung von in vergleichbaren Vergabeverfahren oder sonst erfahrungsgemäß verlangten Preisen. Der öffentliche Auftraggeber ist aber jedenfalls dann verpflichtet, in die Prüfung der Preisbildung einzutreten, wenn der Abstand zwischen dem Angebot des bestplatzierten und dem Angebot des zweitplatzierten Bieters mindestens 20% beträgt. Im Einzelfall kann ein Aufklärungsbedarf allerdings auch bei geringeren Abständen indiziert sein.

Diese Rechtsprechungslinie ist – je nach Sichtweise – Fluch oder Segen. Der AG dürfte zukünftig weitestgehend vor Übersicherungen des AN geschützt sein. Das Interesse des AN hingegen ist meist auf eine rasche Besicherung seiner Forderungen gerichtet. Für die Zukunft darf man davon ausgehen, dass die Gerichte zur Anspruchsberechtigung umfassender Beweis erheben werden. Dies dürfte dem Eilinteresse des AN zuwiderlaufen.

Die Vergabekammer selbst hat in einem Nachprüfungsverfahren nicht zu prüfen, ob das Angebot des Bieters auskömmlich ist, sondern nur, ob die Entscheidung des Auftraggebers, das betreffende Angebot als auskömmlich zu bewerten, auf Basis eines zutreffend ermittelten Sachverhalts getroffen wurde und im Ergebnis nachvollziehbar und vertretbar ist.

Rechtsanwalt Lukas Ritter, LL.M. (TCD)

Rechtsanwältin Sarah Lisa Bohn

Ansprechpartner Berlin: RA Lars Robbe Tel.: 030–880331–231, Mail: l.robbe@zl-legal.de, www.zl-legal.de Ansprechpartner München: RA Dr. Ulrich May Tel.: 089–29050–231, Mail: u.may@zl-legal.de, www.zl-legal.de


BAUKULTUR 1_2021

DAI aktuell

9

AUS DEM PRÄSIDIUM Sie hören und lesen es von allen Seiten: Ein nicht ganz gewöhnliches Jahr 2020 liegt hinter uns. Viele Veranstaltungen finden mittlerweile im digitalen Raum statt. Die Qualität seitens Technik und Inhalt wird immer besser. Es erspart den Beteiligten zudem Reiseaufwand und Reisekosten. Im DAI haben wir auch mehrfach auf dieses Format zurückgegriffen: Präsidium, Verbandsrat, Mitgliederversammlung, Webinare auf Baukultur+ u. a. Es ist qualitativ zwar noch nicht alles da, wo wir es haben wollen, aber der Trend ist klar. Mehr noch: Es ist kein Trend mehr, es ist Realität. Insbesondere viele jüngere Menschen sehen vorwiegend Chancen in digitalen Angeboten. Es wird und muss auch wieder Präsenz geben, aber mindestens der Mischung gehört die Zukunft. Das DAI Präsidium setzt sich seit einigen Monaten intensiv mit den Recherchen zu einer Festschrift über die 150-jährige Verbandsgeschichte auseinander. Das Jubiläum selbst steht in diesem Jahr auf der Agenda. Wenn alles nach Plan läuft, ist es auch Thema beim DAI Tag 2021 in Aschaffenburg. Dieser Tage erscheint eine Publikation des Alpha-Verlages zum Thema „Young Professionals Bauingenieurwesen“. Hier

BAUSTOFF LEBEN

SCHWENK Zement KG | Hindenburgring 15 | 89077 Ulm | www.schwenk.de

haben wir auf Einladung einen längeren Beitrag platzieren können. Das geschieht insgesamt vor dem Hintergrund, Nachwuchs für die Verbandsarbeit vor Ort zu gewinnen. Im November hat das 76. Verbändegespräch auf Einladung des BDA stattgefunden. Es sind eine Menge Themen politisch dieses Jahr bearbeitet worden bzw. nach wie vor in der Bearbeitung: HOAI, Baulandmobilisierung, Wohnungseigentum, EU-Renovierungswelle, und aktuell stehen die Wahlprüfsteine für die Bundestagswahl am 26.9.2021 auf dem Programm. Udo Sonnenberg

Weil uns die Begeisterung und Leidenschaft für unsere Produkte Zement und Beton antreibt.


10

betonBAUKULTUR

BAUKULTUR 1_2021

rechts Das farbenfrohe Sommerhaus wurde auf einer Grundfläche von nur 35 m² errichtet (Foto: Allcolours)

ROSA FLAMINGO In einer Zeit hochfliegender Bau- und Wohnkosten stellt der ökonomische Umgang mit Grund und Boden eine besondere Herausforderung dar. Das Wiener Architektur-Atelier Allcolours Architecture Urbanism realisierte im Jahr 2020 in einer Wiener Kleingartenkolonie ein markantes Sommerhaus, das die begeisterten Bauherren von einem „rosa Flamingo“ im baulichen Einerlei rundherum sprechen lässt.

Die Kleingartenanlage auf der Schmelz, in der sich der aus rot gefärbtem Dämmbeton und Glas gefertigte Flamingo erhebt, trägt den schönen Namen „Zur Zukunft“. Das passt zum Stil des Allcolours-Ateliers um Markus Taxer, das mehr im Sinn hatte als ein gewöhnliches Gartenhaus.

auf besonderen Wunsch der Bauherren nicht im Haus, sondern im Garten steht. Im 1. Obergeschoss fühlt man sich hingegen definitiv drinnen. Hier sind die Schlafkojen das formgebende Element, die nicht nur zum Ruhen einladen, sondern auch ein Höchstmaß an Privatsphäre und Rückzug gewähren.

Extrovertiert und introvertiert Zunächst ging es um die Struktur des nur 200 m² großen Grundstücks: Vorne gibt es eine Zone zum Spielen. Dann folgt eine Zone fürs Kochen, Essen und Feiern, an die sich ein ruhiger Teil des Gartens anschließt. Dieser Bereich ist gerahmt vom Haus, vom Pool und von Pflanzen. Das Erdgeschoss mit Wohnzimmer, Küche und WC steht dank seiner großflächigen Fensterfronten in Richtung Süden in direktem Kontakt zur umgebenden Natur. Durch die nach außen öffnenden Fenstertüren entstehen ein lebendiges Hin und Her und eine Auflösung von Drinnen und Draußen. Dieser Effekt wird verstärkt durch die Tatsache, dass der Esstisch

Treppe als Skulptur Die vom Haus abgerückte Treppe wurde von Beginn an als begehbare Skulptur konzipiert: „Die Treppe steht buchstäblich neben dem Haus. Um den abgelösten Eindruck zu verstärken, wurde sie mit nur 4 Glasscheiben ohne zusätzliche Unterkonstruktion eingehaust. Im Bauch der Treppenskulptur sind notwendiges Inventar wie eine Waschmaschine und dergleichen untergebracht“, so Architekt Taxer.

rechts Wichtigstes Material des nur 5 m hohen Gebäudes ist der rot eingefärbte Dämmbeton (Foto: ONJ)

Farbkonzepte Haus und Treppenhaus haben unterschiedliche Farbkonzepte. Als wichtigstes Material dient rot eingefärbter Dämmbeton. Das Rosa kontrastiert nach außen zum Grün des Gartens und zu den Brauntönen der Holzhäuser in


betonBAUKULTUR

BAUKULTUR 1_2021

11

oben Der große Glasanteil an der Südseite fängt jeden Sonnenstrahl ein und macht die Räume schnell sehr angenehm warm, zumal Beton in der Lage ist, die Wärme zu speichern (Foto: ONJ)

der Umgebung. Innen erzeugt die Colorierung, hergestellt durch die Zugabe von rotem Farbpigment im Beton, für angenehm weiche Lichtstimmungen. Als Kontrast ist die Treppe aus grauem Sichtbeton mit geschliffenen Oberflächen gefertigt.

Kollektiv der Superlative Am Beginn der Planung stand die intensive Zusammenarbeit aller am Bau Beteiligten. Statik und Baufirma haben sich massiv in die Umsetzung eingebracht, genauso wie der Betonhersteller und die Cooperative Leichtbeton

oder ein Start Up, das mit kabelloser Sensortechnik während der Aushärtungsphase für die Betonüberwachung zuständig war. Die Statik lag in den Händen von Werkraum Ingenieure ZT Peter Bauer: „Der Entwurf lieferte alle Voraussetzungen, die man braucht, um ein Haus quasi fliegen zu lassen. Geschosshöhe, zugleich tragende und dämmende Wände aus Leichtbeton und ein stabiler Kern sind dafür eine Notwendigkeit, weiters die Bereitschaft, die nicht tragende Stiege daneben zu stellen. So macht das Konstruieren von Tragwerken Spaß!“ Dieser Spaß überträgt sich nun auf die Bauherren: „Der erste Anblick war ein Wahnsinn – ein schwebendes rosa Haus. Was uns am meisten taugt, sind die Schlafzimmer. Trotz Beton, Beton und Beton sind sie unglaublich heimelig.“ Bina Köppl links Technisch wäre es ohne weiteres möglich, das Sommerhaus auch ganzjährig zu bewohnen (Foto: Allcolours)


12

betonBAUKULTUR

BAUKULTUR 1_2021

HEITER ERWEITERT

Württembergische Landesbibliothek Stuttgart Die Württembergische Landesbibliothek Stuttgart zählt zu den herausragenden Architekturleistungen der 1960er Jahre in Süddeutschland. Mit dem Erweiterungsbau haben LRO Lederer Ragnarsdóttir Oei einen Raum geschaffen, der ohne Rückgriff auf alte Bauschemata Teil eines zukünftigen Boulevards ist und dank seiner Kompaktheit auch noch mit niedrigen Baukosten punktet.

Der Erweiterungsbau besetzt das Eckgrundstück an der Ulrichstraße und der Konrad-Adenauer-Straße und nimmt dabei etwa die Firsthöhe des Wilhelmspalais ein. Dabei schmiegt er sich nicht direkt an den Bestandsbau an, sondern distanziert sich von diesem durch einen Weg, der zwischen den beiden Gebäuden die Urbanstraße mit dem unteren Niveau des Baukomplexes verbindet. Gestapelte Zugänge Eine neue Tiefgarage erlaubte die Anlage eines großzügigen Platzes, der auf dem Niveau der seitherigen Eingangsebene angeordnet ist und auf einer Seite vom Staatsarchiv flankiert wird. Im Zentrum steht der alte Lesesaal, der damit den stadträumlichen Bezug zum Mittelrisalit des neuen Schlosses herstellt. Eine großzügige Treppenanlage stellt die Verbindung zum neuen Bürgersteig auf Straßenebene her. Das Gebäude kann nun auf beiden Ebenen erreicht werden. Die untere Ebene beherbergt die zur Straße hin gewandte und auch unabhängig vom Bibliotheksbetrieb zugängliche Cafeteria. Der „eigentliche“ Haupteingang der Bibliothek befindet sich auf der darüber liegenden Ebene. Von hier aus geht es zum Foyer mit dem Informationstresen, den Zugängen in den gesicherten Bereich, der Buchrückgabe und dem zum Teil doppelgeschossigen Saal- und Ausstellungsbereich. Im gesicherten Bereich führt eine Treppe in das 1. Obergeschoss und von hier aus zum Bestandsbau.

Lesebereiche Während im Zentrum des 1. Obergeschosses Regale stehen, reihen sich die Leseplätze an der zum Saal führenden Längsseite aneinander. Gegenüber sind zusätzliche Verwaltungsräume untergebracht. Ein Luftraum verbindet das 1. Obergeschoss mit den darüber liegenden Geschossen. Im 2. und 3. Obergeschoss liegen die Leseplätze entlang der aufgefächerten Außenfassaden. Das 4. Obergeschoss ist umgekehrt organisiert: Da es die gefaltete Dachkonstruktion möglich macht, Tageslicht ins Gebäudeinnere zu lenken, nehmen die Leseplätze hier die Mitte des Grundrisses ein. Hell eingefärbter Beton an der Fassade Der Neubau sollte nicht als eigenständiger Baukörper in Erscheinung treten, sondern lediglich als Erweiterung des viel größeren Bestandsbaus. Aus diesem Grund wurde dessen Materialisierung, geprägt durch Sichtbeton in feiner Bretterschalung, im Erweiterungsbau fortgesetzt. Für die Fassaden wurden für den Beton Weißzement und eine Pigmentierung mit Titandioxid eingesetzt, um eine helle Färbung zu erzielen. Die Sichtbetonfassade ist als Ortbetonschale mit einer Kerndämmung vor die tragenden Betonwände gehängt. Die Schalung bestand aus sägerauen Brettern, deren Maße vom Bestand vorgegeben wurden. Sie wurde mit geordnetem Stoß- und Nagelbild handwerklich auf einer Trägerschalung hergestellt und mit Zementschlämme vorgealtert.


betonBAUKULTUR

BAUKULTUR 1_2021

oben Der im Februar 2020 fertig gestellte Erweiterungsbau der Württembergischen Landesbibliothek Stuttgart wurde mit dem Architekturpreis Beton 2020 ausgezeichnet

Die Kupferverkleidung des alten Lesesaals findet in den geschlossenen Wandfeldern der gefächerten Fassaden im 2. und 3. Obergeschoss ihre Entsprechung. Das Dach des Erweiterungsbaus ist wie der Bestand mit Kupfer gedeckt. Rauer Sichtbeton in den Innenräumen Im Inneren des Gebäudes wurde aus Kostengründen auf die helle Einfärbung des Betons verzichtet. Die Sichtbetontreppe im Bibliotheksbereich und die z-förmigen, weitspannenden Träger des nach Norden verglasten Sheddachs im 4. Obergeschoss entstanden mit Hilfe einer Schalung aus sägerauen Brettern auf Trägerschalung. Auf Matrizen mit wiederkehrenden Schalbildern wurde im gesamten Gebäude verzichtet. So blieben die Anstrengung und die Kunstfertigkeit der Schalungsbauer in der Qualität des Sichtbetons im Gebäude ebenso sichtbar wie die Wetterbedingungen zum Zeitpunkt der Betonage. Freundliche Atmosphäre Den rauen und lebendigen Sichtbetonoberflächen gegenüber stehen weiße, glatte Oberflächen der Abhangdecken und Holzverkleidungen. Hellgrüner Teppichboden und weiße Möblierung schaffen zudem eine helle, heitere Atmosphäre, die im Gegensatz zu den gedeckten Farbtönen des Bestandes steht – und auch hier deutlich macht, was alt ist und was neu. LRO Lederer Ragnarsdóttir Oei Fotos: Brigida González

oben und unten Während im Dachgeschoss die Lesebereiche mittig unter dem Sheddach angeordnet sind, liegen sie in den unteren Geschossen am Rand entlang der aufgefächerten Fensterzonen

13


14

betonBAUKULTUR

EIN STARKES HAUS

BAUKULTUR 1_2021

oben Die handwerklich geschalten und roh belassenen Betonoberflächen bringen die ursprüngliche Kraft des Materials zum Ausdruck (Foto: Adolf Bereuter)

Im Jahr 2019 haben bernardo bader architekten in Bregenz ein Ateliergebäude zum Arbeiten und Wohnen gebaut. Es wurde als zweischalige Konstruktion mit einer äußeren Schale aus dunkel gefärbtem Sichtbeton und einer inneren Schale aus naturgekalktem Holz errichtet. Die unteren beiden Geschosse dienen als Architekturbüro, die oberen beiden Geschosse sind vermietet.

Nachdem wir schon über 15 Jahre in einer alten Werkstätte in Dornbirn gearbeitet hatten, überwand ich meinen inneren Widerstand und baute ein Atelier für mich und meine Mitarbeiter. Bei Stadtspaziergängen durch Bregenz ist mir dabei in der Nähe des Bahnhofs nicht nur einmal eine kleine verwahrloste Parzelle mit einer nicht mehr betriebenen Trafostation aufgefallen. Durch etwas Glück war die kleine innerstädtische Parzelle für uns zu erwerben. Entstanden ist, was Platz hatte Beinahe unwirklich steht heute ein sehr markantes, längliches und dunkles Gebilde hart an der Klostergasse, als habe es sich aus dem Reich der reinen Geometrie in die unvollkommene Welt verirrt. Die überproportionalen Bauten von Bezirkshauptmannschaft und Landespolizeidirektion im Vordergrund und die Wohnbauten der 1960er und 1970er Jahre ringsum lassen den Kontrast noch deutlicher hervortreten. Grundrissdisposition Die schlanke Struktur besteht aus 4 übereinander gestapelten Geschossen. Mit exakt gleicher räumlicher Disposition der Geschosse, jedoch mit unterschiedlicher Verteilung der großformatigen Öffnungen, organisieren sich die Räume auf

die gesamte Gebäudehöhe und profitieren von den unterschiedlichen Ausblicken und Sonnenständen. Jede Einheit ist so ausgelegt, dass dort sowohl gearbeitet als auch gewohnt werden kann. Die flexible Nutzbarkeit wird dem Haus langfristigen Wert geben. Materialität Das Gebäude ist eine durchgehende Betonkonstruktion, bei der Fußböden, Decken, Wände, Fassaden und Dach aus ein und demselben Material bestehen. Der dunkel gefärbte Beton spielt dabei sein plastisches und atmosphärisches Potenzial durchgehend aus. Handwerklich geschalt und roh belassen, entstanden lebendige Oberflächen, die den Arbeitsprozess abbilden und die ursprüngliche Kraft des Materials zum Ausdruck bringen. Ergänzt werden die betonierten Raumgefäße von naturgekalktem Fichtenholz und Einbauten aus rohem Stahl. Die Oberflächenstrukturen und deren Haptik verleihen den einzelnen Atelier- und Wohnräumen eine eigene Atmosphäre. Stimmungsvoll bis ins Detail und von anregender Radikalität fasziniert uns der Bau nachhaltig. All das soll unser architektonisches Denken veranschaulichen und dem Gebäude ein Wesen geben. Bernardo Bader


WENIGER CO2 – MEHR CEMEX FÜR PROJEKTE MIT ZUKUNFT

Jetzt CarbonNeutral® Unsere Vertua®-Betone sind CarbonNeutral® Produkte gemäß des CarbonNeutral® Protocol, den führenden globalen Rahmenbedingungen für Klimaneutralität.

www.cemex.de/nachhaltig-bauen/vertua


16

betonBAUKULTUR

BAUKULTUR 1_2021

INNOVATIVES BAUSYSTEM Verwaltungsgebäude in Aitrach

Die Firma marbeton in Aitrach produziert seit dem Jahr 1924 Fertigteile aus Beton. Da lag die Entscheidung nahe, auch das neue Verwaltungsgebäude als Systembau aus präfabrizierten Betonfertigteilen zu entwickeln. Mit Jochen Specht aus Dornbirn/Österreich fand sich der perfekte Architekt für diesen Plan.

Als das Architekturbüro im Zuge eines Wettbewerbs einen Entwicklungspartner für ein Modulbausystem aus Betonfertigteilen suchte, lernte er marbeton kennen, ein Unternehmen, das seit fast 100 Jahren in dieser Branche tätig ist. Gemeinsam mit Fachplanern entwickelten sie ein innovatives Bausystem, mit dem hochwertige, massive Gebäude kostengünstig und in kurzen Bauzeiten realisierbar sind. Die Zusammenarbeit funktionierte perfekt, den Wettbewerb gewann das Team leider trotzdem nicht. Stattdessen beauftragte das Unternehmen den Architekten, auf Basis der vorherigen Arbeitsergebnisse ein neues Verwaltungsgebäude zu errichten. Räumliches Konzept Eine Auskragung im 1. Obergeschoss überdacht den Eingangsbereich des modular aufgebauten Gebäudes, schützt vor Wind und Wetter und lädt auf angenehme Weise zum Eintritt ein. In seinem Aufbau setzt der Neubau auf vorgefertigte Raumzellen, die als Versorgungsmodule zentral im Gebäude

liegen und ein dienendes “Versorgungsrückgrat” bilden: Hier sind Sanitärräume, Teeküchen und Nebenräume sowie alle horizontalen und vertikalen Leitungsführungen für die Haustechnik untergebracht. Außerdem werden alle Lasten ausschließlich über die Raumzellen und die Außenwände abgeleitet. Unter den Raumzellen dient ein Kriechkanal zur Leitungsführung. Die Bürozellen der Mitarbeiter sind entlang der Außenwände angeordnet und erhalten auf diese Weise natürliches Tageslicht. Großzügige Terrassen ermöglichen im Sommer gemeinsame Pausen im Freien. Modulbauweise Lediglich die erdanliegenden Bauteile wie die Bodenplatte und die Untergeschosswände wurden in Ortbetonbauweise erstellt. Die Außenwände sind als innen und außen benutzungsfertige Wandmodule mit Sichtbetonoberflächen und Kerndämmung konzipiert. Dazu wurden sie bereits im Werk als zweischalige Sandwichelemente vorfabriziert. Ihre innere Tragschicht besteht

aus 18 cm Beton, gefolgt von 18 cm EPS-Dämmung und einer 8 cm starken äußeren Betonschicht. Um sichtbar zu machen, dass die Fassaden aus Einzelelementen bestehen, erhielt jedes Element eine andere Graustufe. Dazwischen ziehen sich 1 cm breite dauerelastische Fugen durch die Außenhaut.


BAUKULTUR 1_2021

DU GESTALTEST MEINE ZUKUNFT!

links und oben Um die Modulbauweise an den Fassaden sichtbar zu machen, wurde der Beton mit einem Zuschlag aus dunklen Farbpigmenten in unterschiedlichen Grautönen eingefärbt

Die Decken sind als Betonfertigteile konzipiert, die über Betonkernaktivierung die Heizung und Kühlung des Gebäudes übernehmen. Diese Niedrigtemperaturheizung ist sehr sparsam im Energieverbrauch und garantiert ein beständig angenehmes Raumklima. Das Treppenhaus setzt sich vollständig aus Betonfertigteilen zusammen, die Treppenläufe wurden dazu in einem Stück gefertigt. Innerhalb dieser Grundstruktur bleiben die Büroflächen über flexibel positionierbare Trennwände

einteilbar. Gegebenenfalls können die Büroaufteilungen mit überschaubarem Aufwand nachträglich verändert werden. Durch den hohen Vorfertigungsgrad konnte das Gebäude zudem in kürzester Zeit montiert werden. Jochen Specht, Christine Ryll Fotos: Adolf Bereuter unten Die Treppenläufe wurden als Betonfertigteile in einem Stück gefertigt

Mit unseren Recyclingsteinen RX40 ermöglichen wir Ihnen, die Objekte Ihrer Kunden bereits bei der Planung nachhaltig zu gestalten. Vorteile RX40 Recyclingsteine:  Aus mind. 40 % Recyclingmaterial  Schont die Ressourcen  Hohe Langlebigkeit  Vielfältig einsetzbar Weitere Infos: kann.de/rx40


18

betonBAUKULTUR

UM‘S ECK GEDACHT

BAUKULTUR 1_2021

oben Als offenes Haus für die Bürger öffnet sich das Rathaus gleichermaßen in alle Richtungen

Rathaus in Remchingen

Das 2020 fertig gestellte Rathaus in Remchingen ist als neue Mitte für Begegnung und Kommunikation konzipiert. Es steht auf einem exponierten Grundstück zwischen der Bundesstraße B10 und dem Grünraum von Schlossbad und Pfinz. Steimle Architekten aus Stuttgart haben für den Neubau Dämmbeton gewählt – einen modernen Baustoff, der Optik und Funktion klug vereint.

Waren die Funktionen der Gemeindeverwaltung zuvor auf mehrere Ortsteile verteilt, werden nun die Geschicke Remchingens in einem zentralen Gebäude als gemeinsame Anlaufstelle für die Bürger geleitet. Seine direkte Nachbarschaft wird geprägt von der Kulturhalle und dem Altenpflegeheim, die als eigenständige, auf sich selbst bezogene Solitäre keine stadträumliche Beziehung zueinander aufbauen. Verbindender Solitär Um die Situation nachhaltig zu verbessern und klare Platzkanten auszubilden, wurde ein geschliffener, 5-eckiger Stadtbaustein entworfen, der keine Rückseiten besitzt und seine bauliche Präsenz sowohl zum Marktplatz als auch zu den beiden Straßenfluchten zeigt. Wie selbstverständlich positioniert er sich als offenes Haus für die Bürger, reagiert mit seiner Form auf die wichtigen Raumbeziehungen und definiert ein neues Zentrum für Remchingen. Einerseits wirkt er wie ein repräsentativer Solitär, andererseits vermittelt er durch seine konsequent aus dem Ort entwickelte Form zwischen den Bestandsbauten. Ein offener Platz verbindet nun das Ensemble aus Rathaus, Kulturhalle und Seniorenheim

mit dem Landschaftsraum der Pfinz. Wichtig für die Dimensionierung des Hauses war dessen Fernwirkung: Mit seiner Höhe bezieht es sich zwar auf die umliegende Bebauung, ergänzt diese jedoch spannungsreich und tritt als eigenständiges Haus in Erscheinung. Beton mit natursteinähnlicher Oberfläche Die Fassaden aus Dämmbeton stärken den Eindruck der Solidität und Verankerung mit dem Ort. Aus der homogen gestalteten Hülle, deren mineralischer Wandaufbau voll recyclebar ist, zeichnen sich große, regelmäßig gesetzte Fensterformate mit tiefen Leibungen ab. Die Geschosse selbst setzen sich jeweils mit einem Versatz nach außen ab. Dadurch nimmt die Wandstärke vom Erdgeschoss bis zum 3. Obergeschoss zu. Der Versatz wirkt als Schattenkante und zeigt den handwerklich präzisen Umgang mit dem Material des monolithischen Betons. Tragwerk, Fassade und Dämmung sind in einer Einheit umgesetzt. Die Einfärbung des Betons erzeugt das Bild einer natursteinähnlichen, travertinartigen Oberfläche, die dem Gebäude eine besondere Haptik und Wertigkeit verleiht.


betonBAUKULTUR

BAUKULTUR 1_2021

oben Die Brüstungen aus Holz unterstreichen die Wegeführung und setzen sich kontrastreich von den Sichtbetonoberflächen ab

Raumprogramm für alle Zwecke Schon von außen lassen sich die vielfältigen Nutzungen des Rathauses ablesen: Das Foyer mit dem Bürgerbüro und dem großzügigen Gastronomiebereich im Erdgeschoss, der Trausaal mit Stadtloggia im 1. Obergeschoss und der große, zweigeschossige Ratssaal im 2. Obergeschoss mit Blick zur nahegelegenen Pfinz wirken weit in den Stadtraum hinein. Um den Charakter eines offenen Hauses für die Bürger erlebbar zu machen, wurde im Innern ein freier Grundriss mit fließenden Raumgrenzen um ein zentrales Atrium angelegt. Hier reicht der Blick von der Eingangsebene bis zu den 8 asymmetrisch angeordneten Dachflächenfenstern hinauf. Der Raumeindruck aus der Mitte des Atriums erinnert an ein Kaleidoskop, um das herum sich die Gebäudeebenen auf wundersame Weise verschieben und wieder ineinander übergehen. Dieser Eindruck wird durch das Zusammenspiel der grauen glatten Sichtbetonoberflächen mit den warmen Holzeinbauten der Treppenstufen und Brüstungen bestimmt. Die spürbare räumliche Offenheit, die durch den großen Luftraum des Atriums unterstützt wird, soll den Bürgern die Möglichkeit bieten, einen näheren Einblick in das Entstehen von Politik zu erhalten und das Gebäude als, im besten Sinne, öffentlichen Ort zu erleben. Steimle Architekten BDA Fotos: Brigida González

oben und unten Die geschossweisen Rücksprünge des Treppenlaufes öffnen den Raum nach oben und nehmen den Eindruck von Tiefe nach unten

19


20

betonBAUKULTUR

BAUKULTUR 1_2021

In der heterogenen Umgebung strahlt der Neubau Ruhe und Klarheit aus

HELLE HÜLLE

Online-Weinhandlung in Stuttgart Ein ungewöhnliches offline-Gebäude entwarf das Stuttgarter Büro Hippmann Architekten BDA für die online-Weinhandlung „club traube“. In der gesichtslosen Peripherie des Stuttgarter Ostens gelang eine reduzierte und wirtschaftliche Lösung mit Betonfertigteilen, die gerade deshalb eine akzentuierte Landmarke setzt.

Anlass für den Neubau war die Zusammenführung dreier Standorte, auf die sich das Unternehmen zuvor verteilte und deren Weiterführung wegen des hohen Wachstums nicht mehr sinnvoll war. Dabei waren konkrete Anforderungen an die Büroarbeitsplätze, das Lager, die Logistik und die Verpackung zu erfüllen. Das etwa 3.000 m2 große Grundstück befindet sich an einer großstadttypischen Einfallstraße im so genannten Schlachthofareal am Gaskessel, umgeben von Gewerbebauten, Autohäusern, Kraftwerken und Stadtbahntrassen. Bei der Entwicklung des künftigen Unternehmensbildes arbeiteten die Architekten gemeinsam mit dem Team von Projekttriangle Design Studio aus Stuttgart.

umgebene Weinraum, in dem an einem langen Holztisch die Verkostungen stattfinden. Der etwa 7 m hohe Raum kann auch für private Veranstaltungen gebucht werden.

Wein im Fokus In dem Neubau sollte die gesamte Produktpalette von derzeit 800 Weinen real abgebildet werden. Materialien, Farben, Öffnungen und Bauelemente wurden daher auf das Minimum reduziert, um so den Fokus auf das Produkt Wein und das Unternehmen zu richten. Diese Haltung wurde sowohl in den Innenräumen als auch in den Außenbereichen konsequent fortgesetzt.

Betonfertigteile und Ortbeton In der Entwurfsplanung favorisierten die Architekten schon früh eine Lösung aus Betonfertigteilen und Ortbeton. Dazu gingen sie die Systeme durch und wählten die Bauteile in den Abmessungen, die sie benötigten und die am wirtschaftlichsten sind. Schließlich entschieden sie sich für quadratische Öffnungen, die hier die Maßstabslosigkeit und die Farblosigkeit der Umgebung berücksichtigen. Die Fenster sind so platziert, dass immer wieder besondere Durchblicke und Sichtachsen entstehen. So fanden die Architekten auch die eher unauffällige Lösung, den Neubau komplett und konsequent im Grauton des Betons (RAL 7032) zu gestalten. „Wir haben mit dieser Vorgehensweise eine bewusste Architektur für das Gebäude geschaffen und verzichten auf jegliche Art von Werbung“, erklärt Hippmann. An der Fassade befindet sich deshalb auch nur der Schriftzug „club traube“ in Messing-Buchstaben.

Innere Organisation Das Gebäude gliedert sich in den Bürotrakt, den Veranstaltungsraum und den Bereich Lagerung/Logistik. Die gesamte Nutzfläche umfasst rund 1.200 m2, zwei Drittel davon gehören zum Lager. Herzstück ist der von Sichtbetonwänden

Baukonstruktive Details Die Außenwände bestehen aus einer tragenden, 20 cm starken Innenschale aus C 40, 12 cm Dämmung (Styrodur) und einer 8 cm starken Außenschale, was im Ergebnis für eine 40 cm starke Außenwandkonstruktion sorgt.


betonBAUKULTUR

BAUKULTUR 1_2021

rechts Das Gebäude ist komplett und konsequent im hellen Grauton des Betons gestaltet

Auch die tragenden Innenwände bestehen aus Ortbeton bzw. Fertigteilen. Nur einfache Trennwände wurden in Trockenbauweise ausgeführt und in betongrau gestrichen. Die Bodenplatte ist aus etwa 35 cm starkem Ortbeton und nimmt die Industrieheizung auf. Und sogar die Sanitärräume mit Waschbecken und Toiletten sind aus Beton. Gleichmäßige Weintemperatur Die Lagerung von Wein erfordert ein gewisses Temperaturfenster, in dem Schwankungen nur langsam verlaufen dürfen, um die Qualität des Produktes nicht zu gefährden. Die sehr großen Oberflächenanteile von Beton und die entsprechenden Materialstärken ermöglichen dies ohne Einsatz einer technischen Kühlung. Insofern stellte die Betonweise für die im club traube ausgestellten Produkte die optimale Lösung dar. Holger Kotzan Fotos: Brigida González

dress concrete Architekturbeton made by Dreßler Maßgeschneiderte Lösungen für Ihr Gebäude, die faszinieren Architekturbeton von Dreßler Bau passt wie angegossen. So auch an der James-Simon-Galerie in Berlin. Die weiß-beigen Kolonnaden wurden aus einer Betonrezeptur mit Marmorsplitt mit einer Körnung von 0 bis 32 mm und Weißzement-Beimischung gegossen. Die in Handarbeit gefertigten schlanken Stützen mit Abmessungen von 28 x 28 cm haben Längen von bis zu 9 Metern. 6.000 m2 umfasst die Architekturbetonfläche im neuen Eingangsportal der Museumsinsel. Alle sandgestrahlten Oberflächen zeigen sich in höchst einheitlicher Farbgebung. Architekturbeton – der Baustoff für kreative Ideen.

Dreßler Bau GmbH Niederlassung Fertigteilwerk – Verwaltung Gabriel-Dreßler-Straße 7 (ehem. Aufeldstraße 9) · 63741 Aschaffenburg Telefon 06021 403-420 · ab-nl@dressler-bau.de · www.dressler-bau.de Projekt: James-Simon-Galerie, Berlin; David Chipperfield Architects, Berlin

21


22

betonBAUKULTUR

BAUKULTUR 1_2021

TREEHUGGER

Touristeninformation in Brixen Schon mal einen Baum umarmt? Die neue Touristeninformation, die MoDusArchitects für die Stadt Brixen entwickelt haben, zeigt, wie es geht. Unter dem Namen TreeHugger haben die Architekten einen geschwungenen Betonbau auf Zehenspitzen gestellt, der neben einem Baum auch den gesamten öffentlichen Raum freundlich in die Arme nimmt.

Neues Tor für die Stadt Die neue Touristeninformation befindet sich etwas außerhalb des historischen Zentrums von Brixen direkt neben dem Bischofspalast. Hier übernimmt der luftige und leichte Baukörper die Aufgabe seiner Vorgängerbauten, die Besucher mit respekteinflößenden Stützen, tief eingeschnittenen Loggien und eleganten Überhängen willkommen zu heißen.

Statt auf Stützen ruht der TreeHugger allerdings auf zurückspringenden Betonkanten, die ihn wie ein Kunstwerk anmuten lassen. Das schafft Platz für eine offene Erdgeschosszone, die quasi mit dem öffentlichen Raum verschmilzt. Städtebaulich betrachtet webt die Touristeninformation ein visuelles Netz zwischen dem eigenen Standort, dem Bischofspalast und dem

chinesischen und dem japanischen Pavillon der Palastgärten. Sie interpretiert dabei die exotischen, geschwungenen Kurven der beiden Pavillons neu und verwandelt sich so in ein neues Tor für die Stadt. Untrennbare Verbindung Im Zentrum des Gebäudes wächst eine stattliche Platane in die Höhe. Dieser


betonBAUKULTUR

BAUKULTUR 1_2021

23

oben Die mächtige Platane bestimmte nicht nur die skulpturale Form des TreeHuggers, sondern auch die Ästhetik und Haptik der Betonoberflächen, die die Rinde des Baumes zu imitieren scheinen

Baum bildete den Dreh- und Angelpunkt für die Entwurfsidee des TreeHuggers, der sich gewissermaßen um ihn herum windet und so Natur und Gebäude untrennbar miteinander verbindet. Auch die visuellen und taktilen Eigenschaften der rauen, „buschgehämmerten“ Betonoberfächen und die schuppige Rinde der Platane ahmen sich gegenseitig nach. Nahtlose Betonoberfläche Rings um den Baumstamm reihen sich 5 gewölbte Kragarme aneinander und ziehen das Gebäude quasi als offenen

Ring um die Baumkrone herum. Um die vertikale Oberfläche der Betonschale nahtlos zu gestalten, wurde die Konstruktion in aufeinanderfolgenden Abschnitten in Form eines 9 m hohen Rings eingeschalt, in die der Beton dann gegossen wurde. Geschützter Eingangsbereich Jenseits des überbauten Vorplatzes ist die Erdgeschosszone des Gebäudes fast vollständig verglast. Der Eingang zu den öffentlich zugänglichen Bereichen ist deutlich erkennbar unter der Überbauung angeordnet. Im Oberge-

schoss befinden sich die Verwaltungsräume, die von außen nicht einsehbar sind. So zeigt sich die von konvexen Flächen bestimmte Ebene nach außen geschlossen und rätselhaft. Mit seinen einladenden und tragwerkstechnisch ausbalancierten Kurven setzt sich der TreeHugger deutlich mit seinem historischen Kontext auseinander und zieht dabei Passanten und Besucher in seinen Bann. MoDusArchitects, Christine Ryll Fotos: Oskar Da Riz


24

betonBAUKULTUR

BAUKULTUR 1_2021

MAXIMALE RECYCLINGFÄHIGKEIT

Wohnhaus in Pfaffenhofen

Im Jahr 2020 hat Architekt Michael Thalmair auf einem nur 300 m² großen Grundstück in Pfaffenhofen sein eigenes Wohnhaus aus Infraleichtbeton errichtet. Auf den ersten Blick tritt es sehr normal und unspektakulär in Erscheinung. Bei dem dafür eingesetzten Beton handelt es sich jedoch um einen Meilenstein in der Betontechnologie.

Das zweigeschossige unterkellerte Gebäude beinhaltet zwei Wohnungen mit einer Nutzfläche von 215 m2 und einer Wohnfläche von 185 m2. Durch die Hanglage konnte die untere Einliegerwohnung als vollwertig belichtetes Geschoss realisiert werden. Beide Wohnungen sind in ihrer Anordnung und Ausrichtung voneinander getrennt, wodurch die Privatsphäre gesichert ist. Die 50 cm starken Keller- und Außenwände sind monolithische, rein mineralische, diffusionsoffene und nicht brennbare Sichtbetonwände ohne zusätzliche Wärmedämmung. Selbst der Keller wurde nicht mit Styropor versehen, sondern lediglich „schwarz“ abgedichtet. Beheizt wird das Gebäude mit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe. Eine dezentrale Lüftung wird über in die Fensterrahmen eingelassene Nach-

lassöffnungen gewährleistet. Damit entspricht der Energieverbrauch des Gebäudes dem Neubau-Standard nach EnEV. Der Effizienzhaus-Standard KfWEffizienzhaus 55 wäre zudem mit dem Einbau einer zentralen Lüftungsanlage ohne weiteres erreichbar. Recyclingfähiger Baustoff Das für die Wände eingesetzte Material wählte Thalmaier bewusst vor dem Hintergrund einer möglichst maximalen Recyclingfähigkeit aus. „Die Gesteinskörnung besteht ausschließlich aus Blähglas, das aus Recyclingglas hergestellt wurde. So kann der Beton mit konventionellen Methoden zu 100 % recycelt werden“, erklärt der Architekt. Da die Außenwände monolithisch hergestellt wurden, ist eine sortenreine Trennung möglich, die enthaltende Stahl-

bewehrung kann vom Beton getrennt, der rückgebaute Infraleichtbeton als Sekundär-Rohstoff eingesetzt werden. Einfache und schnelle Bauweise Die Mischung des Betons erfolgte auf der Baustelle durch ein mobiles Betonwerk, im Anschluss wurde der Infraleichtbeton ähnlich verarbeitet wie normaler Beton. Infraleichtbeton ermöglicht eine einfache und schnelle Bauweise. Sie ist zwar aufgrund der Schalarbeiten etwas komplexer und erfordert gegenüber herkömmlichen Bauweisen einen zeitlichen Mehraufwand von 1 bis 2 Wochen, dafür aber ergibt sich bei den Folgegewerken wie Innen- und Außenputz, Dämmung und Malerarbeiten sowie den entsprechenden Trocknungszeiten je nach Bauvolumen eine Zeitersparnis bis zu 10 bis


betonBAUKULTUR

BAUKULTUR 1_2021

25

links und oben Die ressourcenoptimierte Herstellung des Baustoffs und selbst der spätere Rückbau des Gebäudes tragen beispielhaft zur Reduktion von Treibhausgasen bei, denn der für die Außenwände eingesetzte Infraleichtbeton ist zu 100% recyclebar

12 Wochen. Wie für alle Gebäude aus Infraleichtbeton war auch für das Wohnhaus in Pfaffenhofen eine Zustimmung im Einzelfall erforderlich. Diese wurde zügig erteilt. Infraleichtbeton 2.0 Leichtbetone zeichnen sich dadurch aus, dass sie mit Blähton, Blähglas oder Blähschiefer versetzt sind und dadurch relativ viel Luft enthalten. Luft weist eine nur geringe Wärmeleitfähigkeit auf. Je mehr Luft ein Baustoff enthält, desto geringer ist seine Rohdichte. Die Rohdichte eines gefügedichten Leichtbetons liegt zwischen 800 kg/m3 und 2000 kg/m3. Infraleichtbeton ist eine Weiterentwicklung des Leichtbetons und bietet

aufgrund einer Rohdichte von weniger als 800 kg/m3 noch bessere Wärmedämmeigenschaften. Die tragende und zugleich wärmedämmende Funktion des Infraleichtbetons ermöglicht das Bauen mit einem einzigen monolithischen Material. Anders als bei mehrschichtigen, komplexen Wandaufbauten können mit Infraleichtbeton einfache, robuste, dauerhafte und ressourcenschonende Konstruktionen realisiert werden. Der für das Wohnhaus in Pfaffenhofen verwendete Infraleichtbeton 2.0 ist ein statisch tragender Hochleistungsbeton, der zugleich über eine hohe Dämmfunktion verfügt, die Anforderung an eine Wärmedämmung erfüllt und zu 100 % recyclebar ist. Gleichzeitig erfüllt

dieser Infraleichtbeton die Anforderungen an den Schall- und Brandschutz. Er setzt sich aus klinkerarmem CEMIIIZement, abgestuftem Blähglas, speziellen Zusätzen und Zusatzmitteln zusammen und verfügt über eine Rohdichte von lediglich 570 kg/m3 mit einer noch einmal maßgeblich reduzierten Wärmeleitfähigkeit von 0,126 W/(mK). Mit Infraleichtbeton 2.0 ist es möglich, monolithische, lebhafte und unverwechselbare Betonoberflächen herzustellen, deren Oberflächen einen eher warmen Charakter haben. Holger Kotzan Fotos: Sebastian Schels

Konstruktiv - Effizient - Vielfältig Das steht fest! www.gloeckle-bau.de Bauunternehmung Glöckle Montagebau GmbH Moritz-Fischer-Str. 18 | 97525 Schwebheim | 09721 8001-810 | montagebau@gloeckle-bau.de


26

betonBAUKULTUR

BAUKULTUR 1_2021

rechts Durch seine markante Form und die spannungsvolle Positionierung im Umfeld weist das Gebäude einen eindeutigen Wiedererkennungswert auf

ÜBERDIMENSIONALES TORTENSTÜCK Im Münchener Stadtteil Feldmoching errichteten Betz Architekten im Jahr 2020 ein Haus für Kinder. Das wie eine Pfeilspitze geformte Gebäude wurde in Ortbeton- und Betonfertigteilbauweise realisiert und bietet Platz für 74 Mädchen und Jungen.

Das mit einem schützenswerten alten Baumbestand versehene Grundstück befindet sich im direkten Umfeld einer klassischen Wohnblockbebauung aus den 1950er Jahren. Bereits vorhandene und nicht veränderbare Kanal- und Wasserleitungen ließen eine Überbauung lediglich in einem eingeschränkten Bereich zu. Betz Architekten planten daher einen Baukörper, dessen Grundfläche den Querverlauf aufgreift und einem spitzwinkligen Dreieck gleicht.

Raumkonzept Das dreigeschossige Gebäude wird auf der westlichen Seite über einen Fußweg von der Straße aus erschlossen. Der Eingangsbereich ist durch die darüber liegenden auskragenden Obergeschosse geschützt. Direkt neben dem Eingang liegen das Leitungszimmer mit Sichtfenster sowie ein größerer Mehrzweckraum mit Blick in den Garten, der auch für das Turnen genutzt werden kann. Der ebenfalls ebenerdige Küchenbereich ist in der Gebäudespitze untergebraucht und wird von hier aus beliefert. In den beiden Obergeschossen sind die Gruppenräume zur Gebäudespitze hin platziert. Die westliche Gebäudespange beherbergt die Personalräume, die östliche zur Gartenseite hin Krippen- und Multifunktionsräume. Durch die Balkone dieser Räume fließen hier innere und äußere Spielflächen ineinander über. Die Balkone, auch als zweiter Fluchtweg konzipiert, werden über eine eigene Freitreppe an der Nordseite des Gebäudes erschlossen. Bunter Treppenraum Durch die drei Geschosse führt eine asymmetrische, offene Treppenhalle mit einer bunt gestalteten Treppe. Mit einem großen Oberlicht für den Tageslichteinfall versehen bildet sie das Zentrum des Gebäudes. Alle Verkehrsflächen der Halle können zugleich von den Kindern als Spiel- und Aufenthaltsraum genutzt werden. Durch die unterschiedlichen Winkel entsteht ein besonders dynamisches Raumerlebnis.

links Ziel war es, ein räumlich anspruchsvolles Gebäude zu planen und innen- und außenräumliche Erlebnisse herzustellen, die den Kindern, aber auch dem betreuenden Personal andere Perspektiven als die zu Hause gewohnten bieten


betonBAUKULTUR

BAUKULTUR 1_2021

27

oben Die Fassaden bestehen aus vorgehängten Betonfertigteilen in Sichtbetonqualität und einer Bekleidung aus Lärchenholz

Anforderungen an die Materialität Aufgrund der besonderen Geometrie des Gebäudes waren höchste statische Anforderungen zu berücksichtigen. Daher entschieden sich die Planer für einen Stahlbetonkörper mit sehr hohen Betonqualitäten. Darüber hinaus sollten bei der Fassadengestaltung auch kindgerechte Holzoberflächen integriert werden. Daher wurde die vorgehängte Fassade aus Betonfertigteilen in Sichtbetonqualität mit Flächen aus Lärchenholz kombiniert. Beide Oberflächen passen gut zusammen, entwickeln eine angenehme Patina und werden im Laufe der Zeit eine immer harmonischere Einheit bilden. Schlanke Betonfertigteile Eine besondere Herausforderung lag darin, die Dynamik, Eleganz und Schlankheit des Gebäudes auch auf die Konstruktion und Gestaltung der auskragenden Betonfertigteile zu übertragen. So wurden die Betonfertigteile für die Deckenstreifen auf der Westseite wie auch für die Balkone und das Dach auf der Ostseite so konstruiert, dass sie möglichst filigran und schlank wirken. Darüber hinaus mussten diese Fertigteile zur Vermeidung von Wärmebrücken so konstruiert sein, dass sie mittels speziell entwickelter, tragender Wärmedämmelemente vor der tragenden Konstruktion des Gebäu-

des angebracht werden konnten. Insgesamt wurden von diesen über 80 unterschiedliche Konstruktionen eingesetzt. Alle Lasten der Balkone wie auch die der Decken der Spitze des Gebäudes werden über diese tragenden Wärmedämmelemente weit in das Gebäude hineingetragen. Um einen idealen Wasserablauf gewährleisten zu können, wurden die Betonfertigteile für die Balkone darüber hinaus mit Gefälle und Tropfnase konstruiert. Die größten Betonfertigteile für Balkone und Dach auf der Ost- und die Deckenstreifen auf der Westseite wiesen eine jeweilige Länge 4–5 m auf. Ob der besonderen Form des Gebäudes waren insgesamt rund 30 unterschiedliche Fertigteilformen erforderlich. Genau genommen sah fast jedes Fertigteil etwas anders aus. Nur zwei Fertigteiltypen konnten dreifach verwendet werden. Der Materialität des Gebäudes entsprechend wurde schließlich auch der Außenspielbereich mit einer Schallschutzwand aus Ortbeton in Sichtbetonbauweise gestaltet.

Hervorragende Ökobilanz für gefüllte KLB-Mauersteine

Holger Kotzan Fotos: Betz Architekten

SO WI RD GEB AUT

Nachhaltig bauen mit Leichtbeton-Mauerwerk dank mineralischer Bestandteile und hoher Speichermasse: Durch die gute Dämmwirkung lassen sich auch staatlich geförderte KfW-Effizienzhäuser in einschaliger Bauweise errichten.

natürlich M AS S I V KLB KLIMALEICHTBLOCK GMBH Tel. 02632 2577-0 • info@klb.de • www.klb-klimaleichtblock.de


28

betonBAUKULTUR

BAUKULTUR 1_2021

PERFEKTE KOMBINATION Wohnhauserweiterung in Berlin

Ein nahezu stützenloser Stahlbetonbau mit Terrazzoboden, Wand- und Deckenflächen aus Sichtbeton ergänzt einen traditionellen Altbau aus den 1930er Jahren. Zum Garten hin lässt sich der 2019 fertig gestellte Pavillon weit öffnen. Die Planung stammt von Bonauer Bölling Partnerschaft von Architekten aus Berlin.

Ein im Berliner Stadtteil Wannsee gelegenes Einfamilienhaus aus den 1930er Jahren verwöhnte seine Bewohner mit einem eingewachsenen Grundstück und viel altem Baumbestand. Das Gebäude versprühte zudem historischen Charme, doch gleichzeitig bot es zu wenig Raum und wirkte in keiner Weise großzügig. Die Lösung brachte ein abgerückter Pavillon aus Beton, der dem Altbau ein Pendant mit raumgreifenden Durchblicken, weiten Öffnungen und zeitgemäßer Gestaltung zur Seite stellt. Neue Raumordnung Das bestehende Wohnhaus wurde behutsam saniert und im Innern neu organisiert. Seitdem dient es eher als Rückzugsort. Im Erdgeschoss befinden sich neben der Erschließung eine Bibliothek und die Sanitärräume, im oberen Geschoss liegt der Schlafbereich und unter dem neuen, ausgebauten

rechts Für ein modernes Wohnen nach heutigen Vorstellungen bot das Einfamilienhaus aus den 1930er Jahren zu wenig Raum und Großzügigkeit

Dach auch ein kleines Studio. Das rückseitig zum Garten liegende, ehemalige Esszimmer wurde ganzseitig geöffnet. Hier schließt sich über eine Brücke der neue Pavillon an. Diese Wohnhalle mit offenem Wohn- und Küchenbereich ist neuer Lebensmittelpunkt der Familie. So sind Alt und Neu funktional getrennt und bilden doch eine Einheit.


BAUKULTUR 1_2021

betonBAUKULTUR

29

links Die Fassaden und die Attika des Pavillons sind mit einer vorgegrauten Lärchenschalung bekleidet

Öffnung zum Garten Der angedockte Quader umfasst mit 90 m² fast genauso viel Wohnfläche wie der Altbau – und ermöglicht zudem völlig andere Dimensionen und Spannweiten. Eine 80 cm breite Fuge trennt die beiden Gebäude konstruktiv und gestalterisch voneinander. Ein groß dimensionierter Unterzug schafft einen breiten Durchgang, der über Stufen vom Altbau in den neuen Wohntrakt führt. Der 14 m lange, stützenfreie Innenraum öffnet sich über eine vollflächige Glasfassade zum Garten. Die beiden mittigen Hebe-Schiebe-Elemente der HolzAluminium-Konstruktion lassen sich weit öffnen, sodass man nahtlos zur breiten, vorgelagerten Terrasse gelangt. Materialkombination Alle Betonbauteile einschließlich der Decke wurden vor Ort betoniert. Ein durch seine Körnung farblich auf die Innenwände abgestimmter Terrazzo bedeckt den Heizestrich am Boden. Die seitlichen Fassaden und die Attika sind als Vorhangfassade ausgebildet und mit einer vorgegrauten Lärchenschalung bekleidet. Im Inneren sollten die Wände, die Decke und der Fußboden jedoch die authentische Anmutung sichtbar belassener Betonoberflächen zeigen. Sie bilden einen bewussten Kontrast zu den Eichenpaneelen, die entlang der Brücke zur Bibliothek, vor Vorratsschränken und an einigen Wandscheiben befestigt sind. Höchste Sichtbetonqualität Die gewünschte Betonqualität beinhaltete eine homogene, samtige Oberfläche ohne Lunker. Für ein optimales Ergebnis wurden die beiden sichtbar belassenen Seitenwände und die Decke des Stahlbetonbaus in der höchsten Sichtbetonklasse SB 4 ausgeführt. Zudem mussten exakt platzierte und genau definierte Ausschnitte sowie flächenbündige Anschlüsse für Elektroeinbauten und präzise geplante Fugenbilder in Wand und Boden umgesetzt werden. Das dezente Schalbild erforderte eine nicht sichtbare, rückseitig befestigte, geölte unten Der Pavillon liegt als eigenständiger Baukörper abgerückt hinter dem Bestandsbau

Schalhaut, die vorab künstlich gealtert worden war. Hierzu wurde zunächst ein pastöser Zementleim aufgetragen, der die Holzinhaltstoffe weitgehend neutralisieren konnte. Nach der Trocknung ließ sich die Paste abkehren. Abschließend wurden die Schalungsstöße mit Moosgummi abgedichtet. Holger Kotzan Fotos: Michael Bölling, Markus Bonauer unten Die sichtbar belassenen Seitenwände und die Decke wurden in der höchsten Sichtbetonklasse ausgeführt


30

betonBAUKULTUR

BAUKULTUR 1_2021

GELUNGENE MATERIALKOMBINATION Wohnensemble in Kolbermoor

Der Spinnereipark, ein 7 ha großes Areal angrenzend an die ehemalige Baumwollspinnerei im Zentrum Kolbermoors, besticht mit herrschaftlichem Baumbestand, malerischem Weiher, Bächen und Spazierwegen. Behnisch Architekten planten hier ein Wohnareal mit insgesamt 9 Wohnbauten.

In einem ersten Bauabschnitt sind die ersten beiden von insgesamt 5 Y-Häusern – benannt nach ihrer geometrischen Grundrissform – im Jahr 2020 fertig gestellt worden. Die Wohnungen zeichnen sich durch herrliche Ausblicke in die Landschaft, lichtdurchflutete Innenräume und großzügige Balkone aus. Die Fertigstellung der übrigen Wohngebäude erfolgt in 4 weiteren Bauabschnitten und wird voraussichtlich bis zum Jahr 2025 abgeschlossen sein. Gesamtkonzept Das Gesamtkonzept für die Bebauung im Spinnereipark sieht zwei unterschiedliche Gebäudetypen vor: Die 5 Y-Häuser und die 4 zusätzlichen Conradty-Häuser fügen sich behutsam in die leicht hügelige und verkehrsfreie Topographie der Parklandschaft ein. Die Gebäude zeigen eine spielerisch modulierte, zu den Rändern nach Osten und Westen hin abnehmende Höhenentwicklung auf. Während sich die Y-Häuser in die gewachsene Struktur und den Baumbestand des Parks integrieren, bilden die Conradty-Häuser zur nördlich verlaufenden Conradtystraße und zur Bahnlinie den vor Lärm schützenden Rücken.

Optimale Wohnbedingungen Behnisch Architekten planten die Y-Häuser als Solitäre, um die Qualitäten im Park bestmöglich zu nutzen. Jedes Haus ist so platziert, dass der Baumbestand erhalten bleibt und sich optimale Blickbeziehungen zu den Alpen, zum Park und zu den angrenzenden historischen Gebäuden der Alten Spinnerei ergeben. Die 5- bis 6-geschossigen Baukörper entwickeln sich aus einem massiven Kern, der sich zu den Enden hin visuell auflöst und durch die differenzierte Anordnung der Balkone eine Verzahnung mit der Landschaft erreicht. Grundrissorganisation Die Grundrissform ermöglicht jeder Wohnung eine dreiseitige natürliche Belichtung und höchstmögliche Flexibilität für die individuelle Grundrissgestaltung. Als Erweiterung des Wohnbereichs schieben sich die Balkone in jedem Geschoss nach außen, bieten mit raumhohen Fenstern zusätzliche private Freiräume und erlauben so ein „Wohnen in der Natur“. Die Schlafbereiche nach Norden und Osten nutzen das indirekte Licht, während Küche und Arbeitszimmer nach Süden und Westen zur Tages- und Abendsonne orientiert sind.


betonBAUKULTUR

BAUKULTUR 1_2021

31

oben Als Erweiterung des Wohnbereichs schieben sich die Balkone in jedem Geschoss nach außen, bieten mit raumhohen Fenstern zusätzliche private Freiräume und erlauben so ein „Wohnen in der Natur“

Prägnante Fassadengestaltung Charakteristisches Merkmal der Fassaden sind die hellen, horizontalen Bänder der Balkonbrüstungen mit dahinter liegenden offenen und verglasten Bereichen. Dazu kontrastiert die geschlossener wirkende Holzfassade, die durch frei angeordnete, quadratische Fenster gegliedert ist. Die weißen an- und absteigenden Brüstungen verleihen den in Stahlbetonbauweise realisierten Gebäuden mit seinen ausladenden und zueinander versetzt angeordneten Balkonen eine lebendige, „bewegte“ Erscheinung. Materialien, Farbig-

keit und Haptik der landschaftlichen Umgebung finden sich in der Lochfassade mit sägerauer, vorvergrauter Holzschalung in verschiedenen erdig-braunen und silbernen Farbtönen wieder. Behnisch Architekten Fotos: David Matthiessen unten Edles Eichenholz, Sichtbeton, weiße Putzflächen und weiße Stahlgeländer setzen Akzente


32

betonBAUKULTUR

Bohrung in einem Fassadenelement mit Basaltbewehrung und einer Mörtelschicht (Foto: Johannes Lesser)

BAUKULTUR 1_2021

Ein Träger aus selbstvorgespanntem Beton mit carbonfaserverstärktem Kunststoff (CFK) als Armierung (Foto: Empa)

NEUES AUS DER FORSCHUNG Instandsetzung mit basaltbewehrtem Beton

Selbstvorgespannte Betonelemente

Stahlbetonfassaden haben eine nur begrenzte Lebenszeit. Kohlendioxid und Wasser aus der Luft sowie Streusalzrückstände dringen in den Beton ein. Die chemische Zusammensetzung verändert sich, der Stahl beginnt zu korrodieren, und Betonteile platzen ab. Forscher der Hochschule München haben als Alternative jetzt basaltbewehrten Beton geprüft – mit sehr positivem Ergebnis.

Dank einer neuartigen Betonrezeptur ist es zukünftig möglich, selbstvorgespannte Betonelemente herzustellen. Damit eröffnen sich völlig neue Möglichkeiten im Leichtbau, etwa für dünne Betondecken oder filigrane, gekrümmte Betonschalen. Die Elemente werden nicht nur stabiler, sondern erfodern auch erheblich weniger Material.

Im Projekt FASALT wurden die Materialeigenschaften des neuen Baustoffs erforscht, optimiert und für die Eignung von Fassaden geprüft. Herausgekommen ist ein Instandsetzungskonzept für geschädigte vorgehängte Stahlbetonfassaden und tragende Betonelemente. Die neue, aus Basalt bestehende Bewehrung hat dabei mehrere Vorteile: Sie ist leicht, verfügt über eine hohe Zugfestigkeit, korrodiert nicht und ist kostengünstig, weil das Ausgangsmaterial Basalt – ein vulkanisches Gestein – reichlich vorhanden ist.

Vorspannung kommt in der Regel dann zum Einsatz, wenn ein Betonelement sehr große Lasten aufnehmen muss. In einer Spannbettvorrichtung werden die Bewehrungen bzw. Spannglieder – meist aus Stahl – vor dem Einbringen des Betons auf beiden Seiten des Elements verankert, unter Zug gesetzt und nach dem Aushärten des Betons wieder gelöst. Die in den Spanngliedern erzeugten Kräfte setzen den Beton dann unter Druckspannung: Das Element wird durch die vorgespannte Bewehrung in seinem Innern quasi von beiden Seiten zusammengezogen – und damit deutlich stabiler. Da Stahl korrodieren kann, muss die Betonschicht rund um den Spannstahl eine bestimmte Mindestdicke aufweisen. Zwar ist es möglich, anstelle von Stahl carbonfaserverstärkten Kunststoff (CFK) zu verwenden. Für die Vorspannung von CFK-Armierungen sind jedoch sehr teure Spannbettvorrichtungen nötig, und die Verankerung von CFK-Stäben ist deutlich komplizierter als diejenige von Spannstahl.

Bei der Sanierung herkömmlicher Betonfassaden müssen schadhafte Elemente häufig komplett entfernt und durch neue ersetzt werden. Das ist aufwändig und sehr teuer. In einem Großversuch konnte nachgewiesen werden, dass vorgehängte Fassadenelemente aus Beton mit einer Basaltstabbewehrung alle Ansprüche an Tragfähigkeit, Haltbarkeit und Ästhetik erfüllen können, die für eine Instandsetzung notwendig sind. Zur Erprobung testeten die Forscher das Instandsetzungskonzept an einem bestehenden Fassadenelement. Nach dem Einbau der Basaltbewehrung wurde durch Aufbringen eines hochalkalischen Spritzmörtels der Altbeton realkalisiert, um den Stahl vor erneuter Korrosion zu schützen. Zur Bearbeitung der Sichtbetonoberflächen wurden neue, mit Basaltfasern verstärkte Mörtelrezepturen entwickelt und getestet. Im nächsten Schritt gilt es nun, den Verbund zwischen Basaltbewehrung und Betonmatrix auch von der betontechnischen Seite her zu optimieren.

Forschern der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) ist es nun gelungen, auf die Verankerung auf beiden Seiten des Elements komplett zu verzichten. Dank einer speziellen Rezeptur dehnt sich der Beton beim Aushärten aus. Durch diese Expansion setzt der Beton die CFK-Stäbe in seinem Innern unter Zug und spannt sie dadurch automatisch vor. Dabei können die selbstvorgespannten CFK-Betonelemente vergleichbare Lasten tragen wie jene, die mit großem Aufwand konventionell vorgespannt wurden – und zwar rund dreimal mehr als ein nicht vorgespanntes CFK-Betonelement.

www.hm.edu

www.empa.ch


advertorial | anzeige

BAUKULTUR 1_2021

33

oben Die Einfamilienhäuser des Wohnprojekts wurden aus dämmstoffgefülltem Leichtbeton-Mauerwerk von KLB erstellt

GEMEINSAM INDIVIDUELL Sowohl sozial als auch energetisch ist das Wohnprojekt „La Compostella“ in Neuwied vorbildlich. 15 Menschen haben sich hier zusammengefunden, um gemeinsam ihre Wohnzukunft zu gestalten. Herausgekommen sind dabei auf einer Fläche von über 5.500 m² ein Doppelhaus sowie vier Einfamilien- und zwei Mehrfamilienhäuser. Realisiert wurde das Projekt mit Leichtbeton-Mauersteinen von KLB.

Im Zentrum des Wohnprojekts vor dem großen Doppelhaus ist eine Rasenfläche zur gemeinsamen Nutzung entstanden

Mit „La Compostella“ entstand im rheinland-pfälzischen Neuwied ein in Eigenregie geplantes Wohngelände ohne Investor. Jeder Bewohner sollte gleichzeitig auch Miteigentümer sein. So fiel schließlich die Entscheidung zu Gunsten einer privaten Finanzierung mit KfW-Förderung. Im Neuwieder Architekten Stefan Schäfer war schließlich auch der richtige Planer für die Umsetzung dieser Aufgabe gefunden. Wohngesunde Gebäudehülle Alle vier Einfamilienhäuser bestehen aus dämmstoffgefülltem KLB-Leichtbetonmauerwerk. Wichtig war den Bauherren, dass die Gebäude über eine möglichst wohngesunde und natürliche Gebäudehülle verfügen. Aus diesem Grund fiel die Wahl auf die Planblöcke „KLB-SK09“ des regionalen Herstellers KLB Klimaleichtblock (Andernach). Mit ihrer mineralischen Dämmstofffüllung erreichen diese einen Wärmeleitwert von 0,09 W/mK. In Neuwied wurden die Steine in einer Dicke von 36,5 cm verbaut. Versehen sind sie mit einem mittig in Wandrichtung verlaufenden Dämmstoffsteckling und jeweils drei zur Wandinnen- und Wandaußenseite angeordneten Schlitzreihen. Die Basis bildet dabei der natürliche Rohstoff Bims. Dieser wird direkt in der Umgebung abgebaut und vor Ort in den KLB-Leichtbetonwerken verarbeitet. Transport- und Lieferwege waren somit denkbar kurz. Die vielen Lufteinschlüsse, die der Bims verursacht, sorgen dafür, dass Leichtbeton von Grund auf gute Wärmedämmfähigkeiten besitzt. Dank des zusätzlichen Dämmstoffkernes wurden damit bei „La Compostella“ Außenwände mit einem niedrigen U-Wert von 0,23 W/(m²K) realisiert.

Neben fünf Wohneinheiten beherbergt das Gemeinschaftshaus im Keller das Büro der Wohngemeinschaft sowie einen Kreativraum, einen Fitnessraum und einen Werkraum

Nachhaltigkeit und Energieeffizienz Sämtliche Gebäude auf dem Gelände heizen mittels einer Holzpelletheizung in Kombination mit einer Solarthermieanlage. Bei ausreichend Sonnenschein wird die benötigte Heizenergie komplett über die Solaranlage auf den Dächern generiert. Ist diese Energiequelle nicht ausreichend, schaltet sich automatisch die Pelletanlage zu. Hierfür sind zwei Heizkessel im Keller des Gemeinschaftsgebäudes untergebracht, die alternierend betrieben werden. Mit einem Jahresheizwärmebedarf der Häuser von je 38,42 kWh/m²a gehen hier die durchdachte Gebäudehülle und das fortschrittliche Heizkonzept nahtlos ineinander über – für eine gemeinschaftliche und nachhaltige Wohnzukunft der Bewohner. Andreas Krechting www.klb-klimaleichtblock.de


34

advertorial | anzeige

BAUKULTUR 1_2021

Abgerundete Hausecken und umlaufende Balkonbrüstungen charakterisieren die Weiße Villa in Berlin (Foto: LenzWerk Holding GmbH)

ÜBERGANGSLOSE RUNDUNGEN

Wohngebäude in Berlin

Die Weiße Villa im Berliner Westend greift bewusst typische Stilelemente der Bauhaus-Epoche auf und überführt sie in ein modernes, zeitgemäßes Ambiente. Für den besonderen Wohnkomfort sorgt dabei die Gebäudehülle aus haufwerksporigen klimaPOR® -Wandelementen.

Das Berliner Westend entstand Ende des 19. Jahrhunderts und zählt mit seinen vielen Villen, Parks und Grünflächen zu den gehobenen Wohnvierteln Berlins. Der historische städtebauliche Kontext spielte auch beim Bau der „Weißen Villa Westend“ in der Halmstraße eine Rolle, die 2017 unter der Berliner BLP Investments GmbH als Bauherr und der Berliner LenzWerk Holding GmbH als Generalunternehmer errichtet wurde: „Die Weiße Villa Westend ist angelehnt an den zeitlosen Bauhaus-Stil der 1930er-Jahre und vereint das Berliner Lebensflair dieser Epoche mit modernstem Wohnkomfort“, erklärt Ursula Seeba-Hannan von der LenzWerk Holding GmbH. So finden sich an dem 5-geschossigen Gebäude mit 7 Wohnungen von 80 bis 260 m²

ganz klassische Stilelemente wie die abgerundeten Ecken der Außenwände und umlaufende runde Balkonbrüstungen aus pulverbeschichtetem Aluminium, die an das 2003 zum Weltkulturerbe ernannte Bauhausviertel in Tel Aviv erinnern. Haufwerksporige Außenwände Für den besonderen Wohnkomfort sorgen dagegen Highlights wie die lichten, 2,80 m hohen Räume mit bodentiefen Fenstern, die großzügigen und zeitlosen Grundrissen folgen. Dazu kommen bereits integrierte Küchen in Manufakturqualität, private Tiefgaragen und modernste Haustechnik. Gleichzeitig wurden in dem Gebäude auch besonders nachhaltige und leistungsfähige Materialien verarbeitet. Während die

Innenwände mit gefügedichten Leichtbetonelementen der Druckfestigkeitsklasse LC16/18 errichtet wurden, bestehen sämtliche Außenwände aus haufwerksporigem LAC2-Liapor-Leichtbeton in 36,5 cm Stärke, und zwar in Form von vorgefertigten klimaPOR® Elementen, die von der H+L Baustoff GmbH in Glauchau hergestellt und geliefert wurden. „Der Liapor-Leichtbeton eignet sich bestens für die Umsetzung der monolithischen Gebäudeform und sorgt hier wie gewünscht für übergangslose Rundungen und gleichmäßige Flächigkeit“, so Ursula SeebaHannan. „Er erfüllt die bautechnischen Anforderungen wie Tragfähigkeit, Brand- und Schallschutz und bietet ohne zusätzliche Dämmung die geforderte Energieeffizienz. Nicht zuletzt


advertorial | anzeige

BAUKULTUR 1_2021

35

rechts Sämtliche Außen- und Innenwände wurden mit LiaporLeichtbetonelementen errichtet (Foto: LenzWerk Holding GmbH)

rechts Die Umsetzung der abgerundeten Gebäudeecken erfolgte mittels eigens hergestellter Schalungen (Foto: H+L Baustoff GmbH)

spiegelt Liapor-Leichtbeton unseren Sinn nach Nachhaltigkeit und Ökonomie durch die einfache, schnelle und wirtschaftliche Realisierung wider.“ Multitalent Blähtonkugel Hauptbestandteil der klimaPOR® Wandelemente sind die leichten LiaporBlähtonkugeln, die durch das Bindemittel Zement so miteinander verklebt sind, dass die so genannten Haufwerksporen als Zwischenräume verbleiben. Die vielen Lufträume in den Zwickeln wie auch in den Blähtonkugeln selbst machen die Wandelemente besonders leicht, aber dennoch stabil und druckfest. Daneben sorgen sie für das herausragende Wärmedämmund Wärmespeicherungsvermögen der klimaPOR® -Wandelemente, die gleichzeitig vor Schall schützen und der hohen Brandschutzklasse F90 angehören. Durch ihre nichtkapillare Struktur sind haufwerksporige Liapor-Wandelemente zudem unempfindlich gegen

Frost und Feuchtigkeit. Weiterer Vorteil: „Die Wandelemente sind atmungsaktiv und gewährleisten Luftfeuchtigkeitsaustausch – ein entscheidender Pluspunkt für ein wohngesundes und behagliches Raumklima“, so Sandra Kirmse von der H+L Baustoff GmbH. Rohbau in Rekordzeit „Die besondere Herausforderung bei der Elementherstellung lag in der Umsetzung der abgerundeten Ecken der Außenwandelemente, für die wir eine eigene Schalung entwickelten“, erzählt Sandra Kirmse. Der hohe Vorfertigungsgrad und die Passgenauigkeit aller Elemente mit einer Gesamtfläche von rund 11.600 m² gewährleisteten dann jedoch einen besonders schnel-

len und wirtschaftlichen Baufortschritt. So war der Rohbau ab Erdgeschoss innerhalb von drei Monaten abgeschlossen. Kurz darauf konnten alle Wohnungen an ihre neuen Eigentümer übergeben werden, die sich seitdem über ein exklusives Zuhause mit höchstem Wohnkomfort und besonderer Architektur in dem historisch bedeutsamen Quartier freuen.

Liapor GmbH & Co. KG Industriestraße 2 91352 Hallerndorf-Pautzfeld www.liapor.com


36

advertorial | anzeige

BAUKULTUR 1_2021

DREIDIMENSIONALE BETONFASSADE Bollinger+Fehlig Architekten BDA und Stoeckert Architekten setzten mit der Erweiterung des Gewerbehofs Lichtfabrik in der Berliner Luisenstadt ein markantes Zeichen. Zum Einsatz kam die Produktneuheit formparts.fab von Rieder, mit der die Synthese zwischen Denkmalschutz und zeitgenössischer Architektur überzeugend gelungen ist.

Mit den neuentwickelten formparts.fab aus Glasfaserbeton haben die Architekten die Kubatur des Gebäudes tonangebend geprägt. Die für Beton verhältnismäßig leichten Elemente trugen zur Umsetzung des Konzeptes maßgeblich bei. „Die gewählten Formteile sind das Stein gewordene Textil als Verkleidung des Rohbaus. Diese Vorhangfassade mit Rieder Elementen ist materialehrlich und hat dem Denkmal entsprechend eine massive Anmutung. Die Konstruktionsprinzipien des Gebäudes werden im Zusammenspiel sichtbar und inszeniert“, erklärt Architekt Michael Pape von Stoeckert Architekten. Flexible Lösung für kreative Architektur In enger Zusammenarbeit mit dem Metallbauer und dem Fassadenverarbeiter konnte für die Lichtfabrik eine maßgeschneiderte Lösung für die Visionen der Architekten gefunden werden. Die vorgefertigte Unterkonstruktion wurde ins Werk von Rieder geliefert wo die formparts.fab aus mehreren Teilen aneinandergefügt und für die Lieferung nach Berlin vorbereitet wurden. Der überwiegende Anteil der Fassaden-

struktur wurde in polygonal verkippten und abgetönten vorgehängten Betonelementen realisiert. Durch das Verdrehen der großen Fensterpaare um wenige Grad wurde die planebene Fläche der Vorhangfassade in ein weich moduliertes Gewand übersetzt. Weit mehr als Dekoration: die neuen formparts.fab Formteile von Rieder eignen sich durch ihr geringes Gewicht und ihre hohen Spannweiten für Fassaden mit anspruchsvollen Geometrien. Die neuen scharfkantigen formparts.fab werden nicht wie die herkömmlichen formparts.mono aus einer Platte geformt, sondern aus mehreren Teilen zusammengefügt. Die Kanten können mit dieser Methode mit einer Fase von 3 mm (+/- 1,5) ausgebildet werden. So sind die Elemente noch flexibler in der Ausführung. Bis zu 7 m lang, die große Auswahl an Oberflächen, Texturen und Farben der flachen concrete skin Paneele stehen zur Verfügung und ein wichtiger Faktor: Die Unterkonstruktion ist ebenso unkompliziert und wirtschaftlich wie die einer Fassade mit geraden Platten. Nachhaltigkeit Rieder bleibt mit der Einführung dieser Produktinnovation seiner Linie treu, Architekten Produkte an die Hand zu geben, die ihre Vorstellungen in Beton einfacher und dabei auf höchstem Niveau umsetzbar machen. Außerdem entsprechen formparts.fab den gleichen hohen Standards in Sachen Nachhaltigkeit wie alle anderen Produkte von Rieder. www.rieder.cc

links Die neuen Formteile formparts.fab von Rieder bieten wirtschaftliche Lösungen für anspruchsvolle Gebäudehüllen (Fotos: Rieder Group / Ditz Fejer)


advertorial | anzeige

BAUKULTUR 1_2021

37

rechts Wohnhaus in Kandel (Fotos: Daniel Vieser)

COOLER BETON TRIFFT WARMES HOLZ Inmitten von Siedlungshäusern aus den 1930er Jahren haben Munsky Architekten in Kandel in der südlichen Pfalz ein Wohnhaus zur eigenen Nutzung errichtet. Auf den ersten Blick mutet der Neubau wie ein Siedlungshaus an, innen aber ist er mit der Kombination aus Holz und Beton modern und reduziert gestaltet. Ein besonderes Projekt, das auch im Zeichen der Nachhaltigkeit steht.

Hybridbauweise Das Wohnhaus besteht aus drei ineinander geschobenen Kuben: zwei kleine Kuben für Garage und Büro und ein großer Kubus mit Satteldach, der sich über die beiden anderen schiebt. Die Bauherren haben sich bezüglich der tragenden Gebäudestruktur für eine Hybridbauweise entschieden, aus Beton und Holz. Florian Munsky erklärt seine Wahl: „Im Holzbau ist besonders auf Brand- und Schallschutz zu achten, und es muss die Statik gewährleistet sein. Dabei hilft das Material Beton.“ Der mittlere Kubus wurde aus Brettsperrholz errichtet. Die beiden anderen Kuben sind aus Beton. Der Betonkern befindet sich also als Querriegel im Erdgeschoss. Das Gebäude war innerhalb von drei Tagen errichtet. Die Holz- und Betonelemente wurden im Werk vorgefertigt und dann vor Ort aufgeschlagen. Nachhaltig und mineralisch Für die Dämmung und Gestaltung war der Aspekt der Nachhaltigkeit wichtig, sodass die Architekten entschieden, natürliche Rohstoffe zu verwenden und mit KEIMFARBEN aus Diedorf zusammenzuarbeiten. Sie wählten für die Betonwände das mineralische WDV-System von KEIMFARBEN mit KEIM Mineralwolle-Dämmplatten. Die Handwerker trugen nach der Armierung abschließend KEIM Brillantputz auf, den sie in der Besenstrichputztechnik im noch feuchten Zustand mit einem Reisigbesen horizontal strukturierten, wodurch eine charakteristisch belebte Oberflächenstruktur entstand. Im gewünschten KEIM Exclusiv Farbton war der Putz schon fertig durchgefärbt. Die Massivholzwände wurden nach einer diffusionsoffenen Folie mit einem Träger und einer Holzweichfaserdämmplatte als Putzgrundlage versehen. In den Zwischenraum bliesen die Handwerker eine Zellulosedämmung. Der ebenfalls in einem Beigeton vorgefärbte Putz Stucasol von KEIMFARBEN bildet die Schlussbeschichtung dieser Bereiche. Für die Holzschalung an der Fassade folgte zusätzlich noch ein Tragsystem. Insgesamt ist hier der mittlere Baukörper mit einer vorgehängten Holzfassade versehen, die mit KEIM Lignosil-Verano gestrichen wurde, eine silikatische Vergrauungslasur, die eine vergraute, patinierte Ober-

oben und unten Die Innenwände erhielten ihre Perfektion mit einer mineralischen Lasur, die den Charakter des Betons besonders betont

fläche, wie sie durch eine mehrjährige Bewitterung auf Naturholz entsteht, simuliert. Gleichzeitig schützt sie das Holz vor Wind, Wetter und Sonne. Materialität und Ehrlichkeit Im Erdgeschoss dominieren Sichtbeton und Massivholz das Erscheinungsbild an Wänden und Decken. Die Betonflächen wurden mit KEIM Concretal-Lasur gestrichen – das mineralische Produkt betont den Charakter des Betons. Das Obergeschoss ist mit weißen Wänden und Stäbchenparkett wesentlich reduzierter gestaltet. Hier wählten die Munskys KEIM Innostar, eine ultradeckende, hochergiebige Sol–Silikatfarbe. Alexandra Nyseth www.keim.com


38

advertorial | anzeige

BAUKULTUR 1_2021

DIE SÄULEN GUTER ARCHITEKTUR

oben Die James-Simon-Galerie wurde mit dem „Architekturpreis Beton 2020“ und dem „DAM Preis 2020“ ausgezeichnet (Fotos: Dreßler Bau)

Imposant beeindruckt die James-Simon-Galerie auf der Berliner Museumsinsel mit ihrer Hochkolonnade über dem steinernen Sockel die Besucher. Mit der Anordnung der Säulen gaben Chipperfield Architects den Blick frei auf das Neue Museum und stellten eine harmonische Verbindung zu den historischen Bauten her, die seit 1999 zum UNESCOWeltkulturerbe zählen. Dreßler Bau, mit Niederlassungen in Dresden und Stockstadt, hat den Neubau in Arbeitsgemeinschaft mit Hentschke Bau aus Bautzen realisiert.

Im Februar 2012 erhielt Dreßler Bau den Auftrag über die Herstellung und Lieferung von Architekturbetonfertigteilen für die Hofkolonnaden im Norden der Galerie. Bis Juni 2014 folgten weitere Aufträge über die Lieferung der Fassaden, der Hochkolonnaden, der Terrassenbeläge, der Treppe zum Kupfergraben und der großen Freitreppe. In Anlehnung an das Neue Museum, das in der ersten Dekade des 21. Jahrhunderts ebenfalls von Dreßler Bau rekonstruiert wurde, entsprachen auch die Ansichtsflächen der Fertigteile für dieses Bauwerk den höchsten Sichtbetonanforderungen. Sämtliche Bauteile der Galerie zeigen sich weiß-beige mit gestrahlten Oberflächen. Auch der in der Betonrezeptur verarbeitete Marmor nimmt Bezug auf die Bestandsbauten.

Enden überschneidend, verbergen sich in diesen Überlappungen Dehnfugen, die, verbunden mit dem Gleitlager am Fußpunkt der Scheiben, die schadensfreie Längenänderung der Fertigteile infolge Erwärmung und Abkühlung zulassen. Zur Übertragung von Zwangskräften aus der Temperaturdifferenz zwischen Innen- und der Außenseite der Fertigteile sind zwischen den Steinschichten die Lagerfugen mit Nut und Feder ausgeführt und hart verfugt. Die Wandscheiben bilden die äußere Schalungsseite, die innere besteht aus wasserabweisender EPS-Dämmung, die die Außenwand der Galerie vor Wärmeverlust schützt. Zwischen beiden wurde eine dritte Wand vor Ort betoniert, deren Aufgabe es ist, dem Eisdruck des Stichkanals standzuhalten.

Ortbeton trifft auf Architekturbeton Ganze 9 m ragen die schlanken Stützen der Hochkolonnaden empor; auf ihnen ruht das flache, filigrane Dach. Sie stehen auf einem 10 m hohen und 100 m langen Sockel, der das Gebäude scharf vom Kupfergraben, einem Stichkanal der Spree, trennt. Der Sockel gliedert sich in drei Wandscheiben, die aus insgesamt 280 ArchitekturbetonEinzelelementen bestehen. An den

Neuartige Konstruktion Die anfangs geplante Verankerung der Wandscheiben an der Außenwand der Galerie konnte nicht umgesetzt werden, da für die vertikale Bewegung dieser Wandscheiben keine Ermüdungssicherheit nachgewiesen werden konnte. Daher musste ein Verankerungssystem entwickelt werden, das die Flexibilität in beiden Richtungen gewährleistet – eine Aufgabe für das Technische Büro

von Dreßler Bau. Die Lösung bestand im Wesentlichen aus Edelstahlschlaufen, die an den Ankerschienen in der Außenwand befestigt wurden, indem sie in „Taschen“ in den Architekturbetonelementen hineinragten und vergossen wurden. Durch ihre Eigenschaft, in beide Richtungen zu pendeln, lassen sie das zwangfreie Formänderungsverhalten der Fertigteile zu. Auch auf der Ostseite setzt sich die Fassade aus Wandscheiben zusammen. Allein ein Teilstück formiert sich aus 120 Architekturbetonfertigteilen, ist mehr als 40 m lang und 7 m hoch. Die Nut- und Federausführung und das Verankerungsprinzip wurden von der Westseite übernommen. Da auf dieser Seite mit Eisdruck nicht zu rechnen ist, entfiel die Ortbetonzwischenwand. Die Ableitung der Druckkräfte auf den Rohbau erfolgt über eine druckfeste Dämmung, die nur im Bereich der Vergusstaschen sitzt. Ansonsten befindet sich zwischen der Dämmung und der Hinterkante der Fertigteilmauer ein Luftspalt, um die Längenänderungen der Wand in alle Richtungen schadensfrei zu gewährleisten.

www.dressler-bau.de


advertorial | anzeige

BAUKULTUR 1_2021

39

individuell. effizient. modular.

MEHRGESCHOSSIGER MODULBAU IN STAHLFERTIGBAUWEISE Mit einem viereinhalbstöckigen Modulbau konzipierte die SÄBU Morsbach GmbH ein wirtschaftliches Unterkunftsgebäude mit idealen Nachhaltigkeitsaspekten und setzte damit neue Maßstäbe. Der Neubau auf dem Gelände des Zentrums für Innere Führung in Koblenz wurde mit einem aufgesetzten Staffel-Technikgebäude realisiert. Er hat eine Länge von 52 m, eine Breite von 14 m und eine Höhe von 17 m sowie eine Geschosshöhe von 3,40 m.

, Unterkunftsgebäude mit Hotelcharakter In einem offenen Vergabeverfahren erhielt die SÄBU Morsbach GmbH als Modulbauunternehmen den Auftrag, den Neubau schlüsselfertig in Stahlfertigbauweise zu errichten. 92 Gästezimmer befinden sich in dem barrierefrei erschlossenen Unterkunftsgebäude mit Hotelcharakter. Jedes Zimmer besteht aus einem Schlafraum mit angrenzendem Sanitärbereich. Des Weiteren beinhaltet der Modulbau diverse Nebenräume wie Gemeinschaftsküchen oder Technikräume. Im Staffel-Technikgebäude auf dem Dach befinden sich die Brandmeldezentrale, die Hausalarmzentrale, die Blitzschutzanlage und die Telekommunikationsanlage sowie Raumluftund Klimaanlagen. Das nicht unterkellerte Gebäude ist über zwei Eingänge mit je einem Treppenhaus zu betreten. Planung und Bau unter Nachhaltigkeitsaspekten Im Leistungsverzeichnis waren die Errichtung des schlüsselfertigen Gebäudes inklusive Baustellensicherung, Zufahrten und Baustraßen sowie die Ausführung der Ver- und Entsorgungsmedien enthalten. Ebenfalls inbegriffen waren Strom, Datenkabel, Nahheiznetz und die Koordination aller Leistungen der Gebäudeautomation durch andere Auftragnehmer. Ausgeschrieben war der Neubau unter dem Leitfaden „Nachhaltig bauen“. Alle Flächen sind mit möglichst effizient ausgenutzt und sind somit kosten- und umweltbezogen optimiert. Ein hohes Augenmerk lag auch auf den gesamten Lebenszykluskosten, wie Wartungs- und Instandhaltungskosten, sowie auf der Möglichkeit einer späteren Nutzungsänderung, die der Modulbau jederzeit ermöglicht.

www.saebu.de modulbau@saebu.de

Volle Ausschöpfung der Vorteile des Modulbaus SÄBU Morsbach konnte sich mit diesem modularen Stahlfertigbau wirtschaftlich durchsetzen. Die Vorteile eines Modulbaus, wie Nachhaltigkeit und ideale Voraussetzungen für bauliche Änderungen und Erweiterungen, wurden voll ausgeschöpft. Moderne, wirtschaftliche Gebäude in modularer Bauweise können so konzipiert werden, dass Räume multifunktional nutzbar sind und über die Zeit flexibel bleiben. www.saebu.de

unten Gemäß dem Leitfaden „Nachhaltig bauen“ wurde das neue Unterkunftsgebäude als Modulbau in Stahlfertigbauweise errichtet


40

advertorial | anzeige

BAUKULTUR 1_2021

oben megawood® Terrassendiele DYNUM in der Farbe Lorbeer (Foto: megawood®)

rechts Die neue megawood®–Terrassendiele DELTA kann ganz ohne Gefälle verlegt werden (Foto: megawood®)

ENDLOSER STOFFKREISLAUF OHNE ZUSÄTZLICHEN RESSOURCENVERBRAUCH Kreislauffähigkeit und Materialgesundheit Die Produkte von megawood® aus dem GCC (German Compact Composite) Holzwerkstoff wurden mit dem Zertifikat Cradle to Cradle CertifiedTM Gold ausgezeichnet. Die Zertifizierung wird durch das Cradle to Cradle Products Innovation Institut vergeben. Cradle to Cradle beschreibt einen Stoffkreislauf, in dem Produkte bzw. Rohstoffe in immer wiederkehrenden Kreisläufen „von der Wiege zur Wiege“ zirkulieren. Bei der Unbedenklichkeit aller Inhaltsstoffe erreicht der Werkstoff GCC sogar den höchstmöglichen Wert „Platin“. Damit ist er eines der Top 20 zertifizierten Baumaterialien weltweit. Um in Zukunft weiterhin auf höchstem Qualitätsniveau ein kreislauffähiges Bauen zu ermöglichen, hat NOVO-TECH ein neues megawood® Nutzungsmodell entwickelt. Damit können Kunden von Anfang an ökologisch verantwortungsvoll bauen, ohne Eigenkapitalbindung. www.megawood.com/c2C

megawood® – Terrassendiele DELTA Innovation heißt bei NOVO-TECH qualitativer Fortschritt. Die Nutzung von gebrauchten Windkraft-Rotorblättern als Rohstoffquelle ist dabei ein weiterführender, zukunftsorientierter Schritt. Nahezu alle Rohstoffkomponenten eines Rotorblattes lassen sich wiederaufbereiten und ohne Qualitätsverlust mehrfach stofflich im GCC Holzwerkstoff von NOVO-TECH einbinden. Im Frühjahr 2021 wird NOVO-TECH eine mit GFK-Recyclingwerkstoff aus Windkraft-Rotorblättern hergestellte Terrassendiele namens DELTA auf den Markt bringen. Die DELTATerrassendiele ist das erste megawood® Produkt mit GFKRecyclingwerkstoff aus ausrangierten Windkraft-Rotorblättern. Sie erfüllt damit Ihren Anspruch an eine ökologische Kreislaufwirtschaft nach der Cradle to Cradle® -Philosophie. Die querstrukturierte Oberfläche ermöglicht zudem eine waagerechte Verlegung. Anfallendes Wasser wird ganz natürlich seitlich abgeleitet und befreit Ihre Terrasse auch ohne Gefälle nahezu von Wasserrückständen. Die DELTA-Terrassendiele bietet eine große Bandbreite an Farben und ist vielseitig einsetzbar. www.megawood.com/delta


BAUKULTUR 1_2021

advertorial | anzeige

INNERSTÄDTISCHE LICHTUNG

oben Der Theodor-Heuss-Park in Düren erhielt als Teil des neuen BismarckQuartiers ein zeitgemäßes Gesicht

41

Im Zuge der Neubebauung des alten Stadthallen-Areals in Düren wurde der angrenzende Theodor-Heuss-Park komplett umgestaltet. Die Landschaftsarchitekten des Atelier Reepel entwarfen ein urbanes Areal, das die neue Bebauung und die Landschaft zu einer „innerstädtischen Lichtung“ vereint.

Die Bebauung öffnet sich zum Park hin und schafft Platz für eine vielfältige Freizeitnutzung. Dabei teilt sich das rund 15.000 m2 große Parkareal in zwei Bereiche: Der der Bebauung benachbarte Teil wird dominiert durch eine mit Gestaltungspflaster befestigte Fläche. Sie weist zwei Highlights auf: ein Wasserspiel und ein großes, von Stufen eingefasstes Wasserbecken. Den hinteren Teil beherrscht eine weitläufige Rasenfläche, die am Rand durch alten Baumbestand abgeschlossen wird. Die Besonderheit hier: Die komplette Rasenfläche wurde erhöht angelegt und von einer Einfassung aus hellen Betonstufen umrahmt. Bei allen Pflasterflächen kam Vajo von KANN zum Einsatz. Der dem Gebäudekomplex vorgelagerte Bereich übernimmt die Funktion einer Terrasse. Die weitläufige Fläche wurde im Wechsel von verschiedenen Grau- und Beigetönen ausgeführt. Dabei wurde das Vajo-Pflaster mit geschliffen und gestrahlter Sonderoberfläche längs im Läuferverband so eingebaut, dass sich jeweils Felder oder Bahnen mit unregelmäßig abwechselnden Steinen in Granit hell und Granit dunkel ergeben. Die einzelnen Felder werden von doppelten Läuferreihen in Granit beige-weiß-grau getrennt. In die Pflasterfläche ist ein Wasserspiel mit 12 Fontänen integriert.

Dazu wurde die Pflasterung durchgängig in gleicher Höhe weitergeführt, lediglich ein schmaler Wasserablauf begrenzt den Nassbereich. Durch axial ausgerichtete Baumpflanzungen an den Rändern des Parks wurde der gesamte Bereich räumlich zu einer Einheit verdichtet. Unter den Baumreihen entstanden im Norden und Süden Promenaden. Sie werden teils von Sitzgelegenheiten und organisch geformten Pflanzinseln begleitet und schaffen so eine Verflechtung mit dem Stadtraum sowie den räumlichen Übergang zum Bismarck-Quartier. Auf den Promenaden kam ebenfalls das KANN-Pflaster Vajo zum Einsatz. Farbgestaltung und Verlegemuster orientieren sich an der großen Pflasterfläche im vorderen Bereich des Parks und schaffen so eine Verbindung zwischen dem urbanen und dem begrünten Teil. www.kann.de unten Ein Wasserspiel und ein großes, von Stufen eingefasstes Wasserbecken dominieren die Pflasterfläche vor den Wohngebäuden


42

advertorial | anzeige

BAUKULTUR 1_2021

10 JAHRE SPÄTER

Neugestaltung der Frankfurter Zeil Die Frankfurter Zeil verbindet als bis zu 40 m breite und 500 m lange Fußgängerzone die Plätze Hauptwache und Konstablerwache miteinander und ist eine der meist frequentierten Einkaufsstraßen Deutschlands. Im Jahr 2010 wurde die Zeil mit Produkten des Herstellers Rinn Beton- und Naturstein GmbH & Co. KG neugestaltet und optisch und funktional aufgewertet. Nach 10 Jahren zeigt sich die Stadt Frankfurt noch immer zufrieden. Im Gespräch schildert Michael Hootz, Baudirektor i. R. beim Stadtplanungsamt Frankfurt, seine Erfahrungen.

Wie hat sich die Umgestaltung der Zeil bewährt? Die Umgestaltung, die wir vor 10 Jahren für die Zeil in Angriff genommen haben, hat sich aus unserer Sicht bewährt. Die ganze Fußgängerzone war in die Jahre gekommen, ihre Gestaltung abgenutzt, und wir hatten den Eindruck, dass auch funktional einiges zu verbessern war. Vor diesem Hintergrund haben wir Aufgaben aus einem Wettbewerbsergebnis aufgenommen und planerisch so weit getragen, dass wir eine Umgestaltung vornehmen konnten. Welche gestalterischen Möglichkeiten bot Ihnen das Format- und Oberflächenangebot von Rinn? Ziel der Umgestaltung waren eine möglichst großzügige Gestaltung und eine helle Erscheinung. Wir haben uns in dem Zusammenhang vor allen Dingen die Platten auf der Zeil angeschaut. Die Mittelzone mit den Bäumen und dem Kleinpflaster war im Grunde genommen gesetzt, da die Bevölkerung den Wunsch hatte, das Alleinstellungsmerkmal der Bäume beizubehalten. Wir haben uns mit der Reinigungsfähigkeit, mit dem hellen Erscheinungsbild und mit einer großzügigen Gesamtwirkung befasst und für Frankfurt ein außergewöhnlich großes Format wählen können, näm-

lich das Format 60 x 90 cm. Es bot uns die Möglichkeit, die doch relativ große Fläche der Zeil durchgängig gestalten zu können. Wir haben einen relativ geringen Fugenanteil durch die großen Formate der Platten und damit natürlich eine ungleich hellere Gesamtwirkung erzielen können, als das mit einem kleinen Format der Fall gewesen wäre.


advertorial | anzeige

BAUKULTUR 1_2021

links Der Plattenbelag in der Frankfurter Zeil hat auch nach 10 Jahren dauerhafter Nutzung nichts von seiner ursprünglichen brillanten Farbwirkung und seinem seidenmatten Glanz eingebüßt

Anhand welcher Kriterien wurde die Entscheidung über das Material getroffen? Wir haben zur Vorbereitung der Realisierung ein EntscheiderTeam gebildet, das sich aus ganz unterschiedlichen Fachdisziplinen zusammensetzte und aus unterschiedlichen Ämtern kam. Dieses Entscheider-Team sammelte Eigenschaften und Voraussetzungen, die gesetzt werden sollten, um dann ein passendes Plattenmaterial auswählen zu können. Diese Eigenschaften haben wir zusammengestellt aus kleinen Testflächen, die wir noch zur Zeit der alten Zeil-Gestaltung in die Flächen integriert haben, und dort Tests bezüglich der Reinigungsfähigkeit, der Sauberkeit, der Schmutz-Absorption und anderer Fragen durchgeführt. Aus diesem Prozess ist die Firma Rinn mit ihrem Plattenmaterial als bestmöglicher und nachhaltigster Anbieter hervorgegangen. Wie sind Sie mit der Sauberkeit und dem Reinigungsergebnis zufrieden? Funktioniert das Konzept? Man muss in Hinblick auf die Sauberkeit der Zeil wissen, dass die Zeil eine der am stärksten frequentierten Fußgängerzonen der Bundesrepublik ist. Die Gewohnheit der Bevölkerung, mit Lebensmitteln to go unterwegs zu sein und dort zu essen und zu trinken, führt natürlich auch zu einer hohen Belastung. Aus unserer Perspektive hat sich das Produkt sehr bewährt. Wir haben insgesamt einen sehr sauberen und sehr großzügigen Eindruck für die Zeil gewinnen können, so wie wir uns es gewünscht haben. Die helle Optik ist nach unserer Erkenntnis doch relativ leicht zu erhalten, auch wenn wir hohen Aufwand betreiben müssen. Was sagen Kunden und Anrainer? Wir haben während der Einweihung und auch die Monate danach immer wieder positive Äußerungen von den ZeilAnliegern bekommen. Aber die Anlieger hatten sich eben auch zum Ziel gesetzt, an dem angenehmen und modernen Erscheinungsbild der Zeil mitwirken zu wollen. Sie hatten dazu den Verein „Neue Zeil“ gegründet, und im Rahmen der Vereinsarbeit waren die Anlieger auch gehalten, ihren Beitrag zu liefern.

43

Rinn Öffentlicher Raum

Die Rinn Mehrsteinsysteme für hohe Ansprüche Vier Pflasterstein-Systeme mit eigenständigen Designlinien bieten Planern und Bauherren eine große Bandbreite ästhetischer Qualität. Auch in technischer Hinsicht decken sie alle Einsatzbereiche fast vollständig ab und sind für höchste Beanspruchung geeignet. Optional sind die Steine mit 25 % Recyclinganteil erhältlich. Rinn Beton- und Naturstein | Rodheimer Strasse 83 · 35452 Heuchelheim Bürgeler Straße 5 · 07646 Stadtroda | architekt@rinn.net

NEU: Cosmo large | nube s in Cool Grey 1, 2 und 4

Seit 2014 fertigt Rinn klimaneutral. Welchen Stellenwert nimmt dieses Kriterium bei Ihren Entscheidungen ein? Die Stadt Frankfurt arbeitet an vielen Konzepten, mit denen sie ihren Beitrag zur Klimaneutralität liefern will. Insofern ist das ein Baustein von vielen, die von uns für Bedeutung sind.

www.rinn.net

unten Als Bodenbelag kamen 60x90 cm große und 18 cm starke Rinn Magnum Platten mit geschliffener Oberfläche und Beschichtung RSF 5 mit Teflon™ Oberflächenschutz zum Einsatz

Helle Oberflächen gesundes Mikroklima


44

advertorial | anzeige

BAUKULTUR 1_2021

oben und rechts Die als Designelemente ausgelegten Winkelplatten sind rundum in höchster Sichtbetonklasse gegossen

GROSSFLÄCHIGKEIT UND KLARHEIT Die erfolgreiche Produktlinie L-TEC-Systemwinkel wird ausgebaut: Ab sofort sind die Winkelplatten in der XXL-Baulänge 199 cm erhältlich. Wie auch die von Hersteller Lithonplus bereits eingeführten Baulängen 49 und 99 cm überzeugen die Elemente mit leichtem Handling und hochwertiger Optik.

Mauerscheiben der Linie L-TEC erfüllen höchste Anforderungen an Optik und Funktion. Mit ihren klaren Formen und schmalen Fugen entsprechen sie dem aktuellen Trend nach großflächigen Sichtbetonflächen. Und Bauunternehmen schätzen die Vorzüge, die sich bei Handling, Transport und Einbau auf der Baustelle ergeben. Modernes Design in höchster Qualität Rund um Wohnanlagen, in Privatgärten und im öffentlichen Bereich eröffnen sich vielfältige interessante Anwendungsmöglichkeiten. Ob als Terrassierung, Einfassung oder Hangüberbrückung, L-TEC-Mauerscheiben harmonieren ideal mit der Ästhetik einer modernen, urbanen Architektur. Die neue XXL-Länge von 199 cm eröffnet Architekten und Planern zusätzliche Designoptionen. Eine Kombination mit Mauerscheiben der Baulänge 49 und 99 cm ist mühelos möglich und erweitert den Gestaltungsspielraum zusätzlich. Die rundum schalungsglatte Optik ohne Scheinfugenausbildung gepaart mit einer umlaufenden Fase von nur 0,8 cm und einer Formausbildung ohne jegliche Konizität ergibt ein gefälliges Gestaltungsbild. Die als Designelemente ausgelegten Winkelplatten sind rundum in höchster Sichtbetonklasse gegossen. Diese Qualität prädestiniert sie auch für erweiterte Anwendungen, wie z. B. als beidseitig sichtbar belassene Wand oder als Sichtschutz. Ein besonderes Extra ist die Ausführung Prägo, die durch eine dezent kugelgestrahlte Sichtseite in der Farbe lichtgrau gekennzeichnet ist.

Formate und Anwendungsspektrum L-TEC der Baulänge 199 cm sind in den Höhen 55, 80, 105, 130 und 155 cm erhältlich. Eckeelemente sind passend zu jeder Höhe verfügbar und erlauben flexible Eckausbildungen. Mit speziellen Anfertigungen wie Passelementen und Gehrungen gelingen der Örtlichkeit entsprechend perfekte Randabschlüsse und Höhenübergänge. Die Winkelplatten sind für den Einbau mit waagerechten und böschungsgeneigten Hinterfüllungen geeignet. Das große Anwendungsspektrum ist für typische Gegebenheiten durch zahlreiche Lastfälle mit verschiedenen Verkehrslast-Beanspruchungen bis hin zum Schwerlastverkehr dokumentiert. Optimiertes Aufhängungssystem So elegant die Mauerscheiben im Zusammenschluss wirken, so unkompliziert und zügig sind sie versetzt. Durch die Platzierung im Schwerpunkt lassen sich die Elemente mühelos ausbalancieren. Handhabung und Transport werden deutlich erleichtert, der Versetzvorgang spürbar begünstigt. Aufwändiges Ausrichten wird, unterstützt durch die exakte Formgebung, auf ein Minimum reduziert: Was gesetzt ist, sitzt. Liefermöglichkeiten für L-TEC-Systemwinkel können über den Baustoff-Fachhandel und direkt bei Lithonplus angefragt werden. Detaillierte Ausschreibungstexte und Aufbauempfehlungen sind in diesem Zuge selbstverständlich abrufbar.

www.lithon.de


advertorial | anzeige

BAUKULTUR 1_2021

SKATEANLAGEN I PARKOURANLAGEN I KLETTERANLAGEN I FREIZEITANLAGEN

45

www.x-move.net

GESTALTERISCHE VIELFALT Seit über 15 Jahren plant und baut die X-MOVE GmbH aus Stockstadt Skateparks aus handgeglättetem Spritzbeton, hochwertigen Fertigteilen und durchgefärbtem Architekturbeton. Und auch mit dem Bau von Parkouranlagen leistet das Unternehmen seit vielen Jahren Pionierarbeit in ganz Europa.

Parkouranlage in Gütersloh

Skatepark in Mannheim

Parkouranlage in Gütersloh Die Verknüpfung einer organischen Formensprache entlang der Außenkante mit einer geometrischen Wegeführung im Inneren verleiht der Parkouranlage am Schulzentrum Nord in Gütersloh eine hohe Gestaltqualität. Die ca. 1.000 m² große Anlage verfügt über ein Stangengerüst für Hangel- und Schwungbewegungen. Ergänzend bildet ein flacher Hügel mit großen Steinblöcken und einem Findling neben einer Fläche mit Robinienstämmen und aus Beton nachempfundenen Baumstümpfen optimale Voraussetzungen für bodennahe Bewegungen und Präzisionssprünge. Eine weitere, mit hohen Wänden und Mauern ausgestattete Fläche rundet die Anlage in ihrer Vielfalt ab. Besonderes Augenmerk lag auf der läuferischen Verknüpfung sämtlicher Teilflächen. So können die Traceure von so gut wie jedem Punkt an einen beliebig anderen gelangen, ohne Bodenkontakt aufnehmen zu müssen.

Skatepark in Mannheim Der Skatepark im Mannheimer Taylor Park bedient sich der natürlichen, unterschiedlichen Höhenniveaus. Verschiedene Banks, eine gepflasterte Gap sowie Treppen mit Ledges und Rail nehmen die Höhenunterschiede auf und ermöglichen eine vielseitige Nutzung auf einer Gesamtfläche von ca. 1.000 m². Durch die Anordnung der Elemente ergeben sich unendlich viele Fahr-Lines, die es nach und nach zu entdecken gilt. Weiterhin finden sich im Skatepark ein Taco, eine Bump, unterschiedliche Vulcanos zur Erfüllung unterschiedlicher Ansprüche und eine Curved-Quarter mit Hip. Durch die in Anthrazit durchgefärbten Ledges und den dünnwandigen Curbs an den Street-Combi-Elementen erhält die Anlage eine besondere gestalterische Note. Ergänzt wird der Skatepark mit einer 8 m breiten, filigranen Miniramp, die in dieser Form einzigartig in Deutschland ist.

Video: https://youtu.be/e3ryMF_x92I

Video: https://youtu.be/TBYWy6bBlco

SKATEANLAGEN I PARKOURANLAGEN I KLETTERANLAGEN I FREIZEITANLAGEN

www.x-move.net


46

advertorial | anzeige

BAUKULTUR 1_2021

rechts Das neue Beschlagsortiment Superior bietet insgesamt 6 Drücker-Designlinien

DURCHGÄNGIGE BESCHLÄGE FÜR DEN WOHNUND WIRTSCHAFTSBAU Das Schweizer Unternehmen Glutz kombiniert seit mehr als 150 Jahren Handwerk, Technologie, Design und Kundenservice zu sicheren Gesamtlösungen für den komfortablen Zutritt. Das neue Beschlagsortiment Superior ergänzt die Linie der Basisgarnituren Comfort. Damit bietet Glutz ein durchgängiges Lösungsportfolio rund um Türen und Fenster speziell für den deutschen Markt an.

Sortiment Superior erweitert das Angebot Die neue Superior bietet 6 Drücker-Designlinien und passt ideal für den hochwertigen Wohn- und Wirtschaftsbau. Die Garnituren eignen sich für Vollblatttüren und überzeugen als elegante und dauerhafte Lösung. Die Beschläge sind geprüft und zertifiziert nach DIN EN 1906 in der Gebrauchsklasse 4 und mit Federfunktion B mit Federhochhaltung und zusätzlich mit 1 Million Prüfzyklen. Die Feuerbeständigkeit ist geprüft und zertifiziert nach DIN Norm 18273. Sortiment Comfort als Basisgarnitur Ergänzend zum Sortiment Superior umfasst das Sortiment Comfort 4 Drücker-Designlinien. Es eignet sich für gepflegte Wohn- und Innenräume. Die Comfort Beschläge sind geprüft und zertifiziert nach DIN EN 1906 in der Gebrauchsklasse 3 mit 200.000 Prüfzyklen und mit Federfunktion. Comfort bietet Garnituren für Vollblatttüren und Fenster. unten Die Formensprache der Appenzell Linie entspringt der Idee des Schweizer Architekten und Designers Stephan Hürlemann (Foto: Stöh Grünig) unten rechts Das Funk-Online System eAccess eignet sich ideal für die Integration nahezu aller Glutz Produkte

Preisgekrönte Beschlagslinie Appenzell Ästhetische Formensprache, Durchgängigkeit und Funktionalität zählen zu den wichtigsten Anforderungen an Türdrücker und Fenstergriffe und machen sie zu einem besonderen Element der Raumausstattung. Das gelingt der Serie Appenzell aus dem individuell kombinierbaren Professional Sortiment. Dank der ausgeklügelten Geometrie wird die zusätzliche Kröpfung des Drückers bei Rohrrahmentüren überflüssig. Appenzell bietet für alle gängigen Anwendungen eine durchgängige Lösung, angefangen beim Stoßgriff über den Fluchttür- und Fenstergriff bis hin zum Hebeschieber sowie die Möglichkeit der Integration in ein übergreifendes elektronisches Zutrittssystem. Lösungsanbieter für den komfortablen Zutritt Das elektronische Zutrittssystem eAccess mit Funk-OnlineTechnologie bietet größtmögliche Flexibilität, effiziente Programmierung und hohe Sicherheit. Die einfache Plugand-Play-Installation verbindet durch den effizienten Batteriebetrieb die Vorteile von Off- und Online-Lösungen. Installationsaufwand und Kosten entsprechen denen eines OfflineSystems, Komfort für Nutzer und Verwaltung dem eines Online-Systems. www.glutz.com


autoren | vorschau | impressum

BAUKULTUR 1_2021

47

Impressum BAUKULTUR – Zeitschrift des DAI 43. Jahrgang ISSN 1862-9571 Herausgeber DAI Verband Deutscher Architekten- und Ingenieurvereine e.V. DAI Geschäftsstelle Albrechtstraße 13, Aufgang A 10117 Berlin Telefon: +49 (0)30.214 731 74 E-Mail: kontakt@dai.org www.dai.org DAI Geschäftsführung Udo Sonnenberg M.A. E-Mail: sonnenberg@dai.org DAI Präsidium Dipl.-Ing. Arnold Ernst (Präsident) Dipl.-Ing. Dagmar Schierholz (Vizepräsidentin) Dipl.-Ing. Sven Frederic Andres (Schatzmeister) Marion Uhrig-Lammersen (Presse- und Öffentlichkeitsarbeit)

Vorschau Ausgabe 2_2021 >> glasBAUKULTUR

Verlag, Gestaltung, Anzeigenverwaltung VBK Verlag S. Kuballa Verlag für Bau + Kultur Zur Leiten 11 95517 Emtmannsberg (Lkr. Bayreuth) Telefon: +49 (0)9209.91 86 240 Telefax: +49 (0)3212.45 26 570 E-Mail: kuballa@vbk-verlag.de www.vbk-verlag.de

Autoren dieser Ausgabe

Chefredaktion Susanne Kuballa M.A. E-Mail: kuballa@dai.org Anschrift wie Verlag

Sarah Lisa Bohn ZIRNGIBL Rechtsanwälte Partnerschaft mbB Berlin www.zl-legal.de

Redaktion Dipl.-Ing. Christine Ryll E-Mail: ryll@vbk-verlag.de Anzeigen Dipl.-BW (FH) Ines Moritz E-Mail: moritz@vbk-verlag.de Gültig ist Anzeigenpreisliste Nr. 15 vom 1.10.2020.

Bernardo Bader bernardo bader architekten A – Bregenz www.bernardobader.com

Teresa Deckert Bundesstiftung Baukultur Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Potsdam www.bundesstiftung-baukultur.de Bina Köppl BINA KÖPPL COMMUNICATIONS A – Wien www.binakoeppl.com

Druck Benedict Press Vier-Türme GmbH Abtei Münsterschwarzach www.benedictpress.de Der Bezug der Zeitschrift ist im DAI Mitgliedsbeitrag enthalten.

DAI Kooperationspartner

Holger Kotzan InformationsZentrum Beton GmbH Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Düsseldorf www.beton.org Lukas Ritter ZIRNGIBL Rechtsanwälte Partnerschaft mbB Berlin www.zl-legal.de Udo Sonnenberg DAI Geschäftsführer elfnullelf® Unternehmensberatung Berlin www.dai.org Jochen Specht Architekturbüro Jochen Specht A – Dornbirn www.jochenspecht.com


BAUKULTUR | Zeitschrift des DAI | Januar 2021 | Ausgabe 1 | ISSN 1862-9571

DAI Premiumpartner

DAI Förderpartner


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.