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Ein Mann macht Druck
Ihm vertrauen Star-Autoren, Top-Fotografen und Modekonzerne:
Der Verleger Gerhard Steidl lebt für ästhetisch anspruchsvolle Bücher. Loslassen kommt für den 72-Jährigen nicht infrage.
Zu Besuch in seinem Reich in Göttingen
VON NAVINA REUS; FOTOS: MARIO WEZEL
1 Das Herz des Steidl Verlags ist die Druckmaschine. Sie rattert, und es riecht intensiv. Die Farben und Lacke werden noch von Hand auf die Walzen gegossen
2 Gerhard Steidl, hier in einem maßgeschneiderten Arbeitskittel, hat den Verlag 1968 gegründet. Bis heute hängt von ihm alles ab: die Zukunft der Firma genauso wie die Dauer der Projekte und die Wartezeit für einzelne Termine
3 »Die Bibliothek« nennt Steidl den Raum unterm Dach, dessen Wandregale mit vielen der mehr als 6500 Bücher des Verlags bestückt sind. Hier trifft er seine Kunden, die aus aller Welt zu ihm reisen

4 Ist Steidl sich mit einem Künstler über ein Buchprojekt einig, werden dessen Werke für den Druck fotografiert – so wie hier ein Bild des US-Malers Jim Dine. Das Zimmer ist fensterlos und wird von Scheinwerfern ausgeleuchtet, damit die Farben optimal zur Geltung kommen

5 Hier selektiert und arrangiert ein Künstler seine Kunstwerke. Dabei helfen die Mitarbeiter des Verlags, 45 beschäftigt das Unternehmen insgesamt

6 Sind die Bücher entworfen, folgt der Druck. Die Farben dafür hat der Verleger Steidl eigens für seinen Verlag entwickeln lassen
7 Mehr als einen Quadratmeter groß sind die Druckplatten, die der Verlag mit dieser Plattenmaschine herstellt
8 In hohen Stapeln liegen die breiten Papierbögen in der Druckmaschine. Jeder Künstler bekommt ein auf sein Buch abgestimmtes Papier. Steidl überlässt nichts dem Zufall


9 Nach dem Druck gehen die Produkte auf die Reise, dieses Paket mit gerahmten Plakaten ist für einen Kunden in Katar bestimmt. Gerhard Steidl beschriftet es persönlich. Vieles macht der Unternehmer einfach gerne selbst – bis heute

