Heute schon die Zukunft atmen.
// Wieso Luft nicht gleich Luft ist
LUFTQUALITÄT
// Die Wahrheit über Deine Atemluft
// Staub in der Luft: Risiko für Lunge und Atemwege
// Wieso Luft nicht gleich Luft ist
// Die Wahrheit über Deine Atemluft
// Staub in der Luft: Risiko für Lunge und Atemwege
Deutschlands erstes Magazin für bessere Luftqualität
Es ist nicht einfach nur Staub. Es ist Deine Gesundheit.
EDITORIAL
Luftqualität drinnen vs. draußen – Die überraschende Erkenntnis
// Staub in der Luft: Risiko für Lunge und Atemwege
// Luft oder nicht Luft, das ist hier die Frage
// Begriffe, um die (wirklich) niemand herumkommt 11-12
// Die Technik hinter Deiner sauberen Luft 13-16
// Frische Luft bringt nichts, wenn sie nicht sauber ist 17-18
// So erkennst Du, dass die Luft am Arbeitsplatz schlecht ist 19-20
// Zwei Mythen entlarvt: Die Wahrheit über Luftreinhaltung 21-22 STAUBFREI
// Strategien für saubere Arbeitsplätze 23-25
// Reichen diese Vorschriften aus? Nein! 26
// Beispiele gefällig? So machen’s die Profis 27-30
// Luftverschmutzung in beispielhaften Industrien 31-40
// Was unsere Luft zu erzählen hat 47-48
// Luftqualität weltweit: Eine Bestandsaufnahme 49-50
// Globale Atemnot: Tödliche Gefahr in jedem Atemzug? 51-52 SCHLUSSWORT
Liebe Leserin, lieber Leser,
heute schon tief durchgeatmet? Wenn nicht, dann ist jetzt der perfekte Moment dafür. Oder vielleicht auch nicht? Kommt nämlich ein bisschen auf die Luftqualität an, die Dich umgibt. Aber damit greifen wir jetzt ganz schön weit vor. Wir verraten Dir erst mal, was Dich in diesem Magazin erwartet.
In dieser Ausgabe von UNSERE LUFT konfrontieren wir Dich mit einer unbequemen Wahrheit: Die Luft, die scheinbar unsichtbar, geruchlos und unbegrenzt verfügbar ist, ist nicht immer so sauber, wie wir es gerne hätten. Wir leben oft mit der Illusion einer reinen Luft. Doch die Realität sieht anders aus. Richard von Weizsäcker sagte dazu einst:
Man könnte froh sein, wenn die Luft so rein wäre wie das Bier.
Genau deswegen möchten wir Dich mit auf eine Reise nehmen. Eine Reise durch die Welt der Luftqualität. Wir werfen einen kritischen Blick hinter die Fassade. Warum ist saubere Luft so entscheidend für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden? Wie viel tun wir wirklich, um am Arbeitsplatz für saubere Luft zu sorgen? Und vielleicht am wichtigsten: Welche subtilen, oft übersehenen Auswirkungen hat verschmutzte Innenluft in industriellen Arbeitsumgebungen auf unser tägliches Leben? Gemeinsam decken wir die unsichtbaren Folgen auf und erkunden innovative Lösungen, die in dieser verborgenen Welt eine Rolle spielen.
Unser Ziel ist es, Dich nicht nur zu informieren, sondern für viele Aha-Momente zu sorgen. Denn Wissen ist der erste Schritt zu echtem Wandel. Luftverschmutzung ist ein globales Problem. Und zwar nicht nur die Außenluft. Tatsächlich ist die Innenluft das, was uns viel mehr Sorgen bereiten sollte. Warum das so ist (und noch viel mehr), das erfährst Du genau hier.
Jetzt atme erst einmal tief durch. Wir wünschen Dir viel Freude beim Lesen.
Fühlst Du Dich manchmal schlapp und weißt nicht, warum?
Luft ist überall. Und manchmal können wir sie sogar sehen. In Produktionshallen zum Beispiel, wo sich Dämpfe wie eine Nebeldecke unter den Dächern ausbreiten. Fakt ist auch: Wir können definitiv nicht ohne Luft leben. Da kommt bei uns allerdings automatisch die Frage auf: Was passiert eigentlich, wenn die Luft, die wir so selbstverständlich einatmen, gar nicht so sauber ist wie
gewusst?
92 % der Weltbevölkerung leben in Gebieten mit schlechter Luftqualität.
7 Millionen
Todesfälle pro Jahr erfolgen aufgrund von Luftverschmutzung.
35 Städte
in Deutschland überschreiten regelmäßig die EU-Grenzwerte für Stickstoffdioxid.
gedacht? Wenn sie von Schadstoffen, Feinstaub oder anderen Schmutzpartikeln verunreinigt wurde?
Von Atemwegserkrankungen bis zu Allergien: Die Qualität der Luft, die wir atmen, hat direkte Aus wirkungen auf unsere Gesundheit und unser Wohlgefühl. Und das ist noch nicht alles. Schlechte Luftqualität kann auch unsere kognitive Leistung und sogar unsere Lebenserwartung beeinträchtigen.
Die Luft, die wir atmen, ist genauso wichtig wie das Wasser, das wir trinken.
Unbekannt
Oft trifft man auf die Annahme, dass gerade in Ballungsgebieten oder an viel befahrenen Straßen die Außenluft um ein Vielfaches schlechter sein muss als die Luftqualität in „sicheren“,
geschlossenen Räumen. Doch die Zahlen erzählen eine andere Geschichte. Und die zeigen uns in diesem Fall die überraschende Realität.
Die Luftqualität, die in einer Studie über mehrere Wochen in Lagerhallen und Logistikzentren gemessen wurde, war so schlecht wie – oder teilweise schlechter als – die Luftqualität an einer vielbefahrenen Hauptstraße. Die Gegenüberstellung auf den folgenden Seiten verdeutlicht das Problem.
Atemwegserkrankungen und Allergien sind mehr als nur lästige Gesundheitsprobleme – sie können das tägliche Leben stark beeinträchtigen. Wer darunter leidet, weiß genau, wovon wir sprechen. Ein wichtiger Auslöser für beides ist – wer hätt’s gedacht – schlechte Luftqualität. Wissenschaftliche Studien, wie beispielsweise die der American
Thoracic Society, haben aufgedeckt, dass die Anzahl der Asthmafälle in Gebieten mit schlechter Luftqualität um bis zu 40 % ansteigt. Nicht nur offensichtliche Schadstoffe wie Rauch oder Pollen sind hierbei problematisch. Selbst alltägliche Substanzen wie die Dämpfe von Reinigungsmitteln können zu Asthmaanfällen führen.
Feinstaub, der kleiner als 2,5 Mikrometer ist, kann bis zu 30 Tage in der Luft bleiben und beim Atmen tief in die Lungen eindringen, was das Risiko für Atemwegserkrankungen erhöht.
Umgebung
Außenluft (Straße)
Wohnräume
Logistikzentren
PM2.5 Staubbelastung (µg/m3) = Feinstaub
10 (Hauptstraße Berlin Schöneberg)
25 (Fraunhofer Studie)
300 (Messungen Zehnder Clean Air Solutions)
Vergleich zur WHO-Obergrenze für Außenluft (15 µg/m3)
33,33 % unter WHO-Grenzwert
+66 % über WHO-Grenzwert
+1.900 % über WHO-Grenzwert
Die Gefahren schlechter Luftqualität beschränken sich nicht auf kurzfristige Auswirkungen. Langfristige Exposition kann zu chronischen Atemwegserkrankungen und Herz-Kreislauf-Problemen führen. Um eine weitere Studie zu nennen: Das Journal of the American Medical Association fand heraus, dass die langfristige Exposition gegenüber Luftverschmutzung, insbesondere Feinstaub und Stickstoffdioxid, das Risiko für
Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist schlechte Luftqualität ein wesentlicher Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Jedes Jahr sterben 7 Millionen Menschen an den Folgen. Tendenz steigend.
Herzinfarkte und Schlaganfälle deutlich erhöht. Im schlimmsten Fall führt Luftverschmutzung sogar zu Krebs. Schockierend, oder? Und noch schockierender: Die meisten Menschen sind sich dieser versteckten Risiken gar nicht bewusst. Das unterstreicht umso mehr die Notwendigkeit eines bewussteren Umgangs mit unserer Atemluft und einer umfassenden Aufklärung über die Risiken, die eine verschmutzte Luft birgt.
Du siehst also, dass die Luft in Innenräumen (insbesondere in Lager- und damit sicher auch in Produktionshallen) oft um ein Vielfaches schlechter ist als bspw. an einer stark befahrenen Straße. Dabei werden wir immer wieder dafür sensibilisiert, wie schlecht die Luft vor allem im Außenbereich sei.
Noch erschreckender ist allerdings, dass trotz der Verschärfung der Grenzwerte durch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Jahr 2021 die tatsächlichen Werte fast immer überschritten werden. Oder anders gesagt: Von dem, was wir für Außenluft als akzeptabel definieren, ist die Innenluft oftmals weit entfernt. Paradox, oder?
Die Luft (mehr als nur ein Lebenselixier) hat Philosophen und Denker durch die Zeiten hinweg tiefgehend beschäftigt. Anaximenes von Milet, ein vorsokratischer Philosoph, betrachtete Luft als den Grundbaustein des Universums – als Ursprung allen Seins.
In verschiedenen
Kulturen nimmt Luft eine zentrale Rolle ein. Wusstest Du zum Beispiel, dass sie in der chinesischen Philosophie als „Qi“ bezeichnet wird? Qi wird praktisch als DIE essenzielle Lebenskraft betrachtet, die durch alle Dinge fließt. Auch wenn China weltweit das Synonym
für Smog in Großstädten ist, hat Luft bis heute einen sehr hohen Stellenwert in der chinesischen Kultur. Vielleicht deswegen auch kein Wunder, dass in China die meisten Luftreiniger an Privathaushalte verkauft werden. Und um noch einen weiteren
Vordenker zu nennen: Aristoteles sah Luft als
eines der vier Elemente, die die Grundlage der gesamten materiellen Welt bilden. Für uns klingt das heute absolut selbstverständlich. Aber wenn Du mal überlegst, dass diese Überlegungen bereits etwa 350 vor Christus entstanden sind, ist das ziemlich beeindruckend. In modernen
Diskursen wird Luft übrigens oft mit Freiheit und Unendlichkeit assoziiert. Philosophen wie Immanuel Kant betrachteten sie als Symbol für Unbegrenztheit und die Fähigkeit des Menschen, über den Horizont hinaus zu denken. Wir finden: So kann man es auch sehen.
Die Geschichte der Luftreinhaltung ist so alt wie die Industrialisierung selbst. Sprich: mehr als 200 Jahre. Angefangen hat das Ganze schon im 19. Jahrhundert, als England die ersten Gesetze zur Luftreinigung einführte, um den berüchtigten Smog zu bekämpfen. Seitdem hat sich aber natürlich vieles verändert. Heutzutage verfügen wir über hochentwickelte Methoden zur Messung der Luftqualität und haben umfassende Umweltschutzgesetze. Zum Glück!
Wo alles seinen Anfang nahm: Verschmutzte Luft beginnt mit Lagerfeuern in den Höhlen des Homo erectus. Das beweisen geschwärzte Lungen mumifizierter Menschen aus der Steinzeit.
19. Jahrhundert: Erste Luftreinigungsgesetze in England gegen den Smog. 19. Jh.
1952: Smog nimmt in London weiter zu. Die Stadt versinkt teilweise tagelang in giftigem Nebel und Großbritannien weitet Luftreinhaltungsgesetze aus.
1963: Durch John F. Kennedy angestoßener Clean Air Act, der eine Erhöhung von Forschungsgeldern gegen Luftverschmutzung möglich machte. 1963
2020: Die internationale Staatengemeinschaft setzt mit dem ersten internationalen Tag gegen Luftverschmutzung ein wichtiges Zeichen.
1985: Entdeckung des Ozonlochs. Zum ersten Mal weckt das Thema Luftqualität international Aufmerksamkeit. 1985
2019: Die Genfer Luftreinhaltekonvention wird 40 Jahre alt. Seit 1979 ist es ihr Ziel, Umweltprobleme zu reduzieren, die durch grenzüberschreitende Luftschadstofftransporte entstehen.
1990: Clean Air Act Amendments in den USA, umfassende Luftreinigungsmaßnahmen. 1990
2005: Einführung der EU-Luftqualitätsrichtlinie, die Grenzwerte für bestimmte Luftschadstoffe festlegt.
Hier sind einige Schlüsselbegriffe, die Du kennen solltest, um die Welt der Luftreinhaltung besser zu verstehen:
Partikel
Winzige feste oder flüssige Stoffe in der Luft.
Staub nennt man feinste, in der Luft schwebende Teilchen. Je nach Größe sind sie mal sichtbar, mal unsichtbar. Man unterscheidet drei verschiedene Staubarten:
• Einatembarer Staub (E-Staub)
Partikel, die durch Mund und Nase eingeatmet werden können; Größe: <100 μm (1 μm = 0,001 mm)
• Alveolengängiger Staub (A-Staub)
Partikel, die bis in die Lungenbläschen vordringen können; Größe: <5 μm
• Ultrafeiner Staub (U-Staub)
Partikel, die in den Blutkreislauf und das Gehirn gelangen können; Größe: <0,1 μm
Oft auch als Feinstaub bezeichnet. PM sind feine, einatembare Partikel, die in der Luft schweben. Sie werden in drei Kategorien eingeteilt, die sich an der Größe des Durchmessers der Partikel orientieren.
• PM 10
Partikel mit einer Größe von weniger als 10 Mikrometern (10 µm); auch als Grobfeinstaub bezeichnet
• PM 2,5
Partikel mit einer Größe von weniger als 2,5 µm
• PM 1
Partikel mit einer Größe von weniger als 1 µm. PM 1 ist klein genug, um das Lungengewebe zu durchdringen und in den Blutkreislauf zu gelangen.
• Ultrafeinstaub
Ultrafeine Partikel mit einer Größe von weniger als 1 µm
Gas- und dampfförmige Stoffe organischen Ursprungs in der Luft, die aus unterschiedlichen Quellen entstehen.
Um gesundheitlichen Schäden durch das Einatmen von Staubpartikeln vorzubeugen, gibt es Grenzwerte für verschiedene Bereiche.
Für die Außenluft ist dieser besonders niedrig (die WHO-Empfehlung für die Außenluft liegt bei 5 µg/m 3 für PM 2,5). Für die Innenraumluft liegen die Grenzwerte teilweise deutlich höher.
Ein Index, der darüber Auskunft erteilt, wie gut oder schlecht die Luftqualität in bestimmten Regionen ist.
Eine sichtbare, durch Emissionen verursachte und gesundheitsschädliche Luftverschmutzung, die vorwiegend in Großstädten auftritt.
Ein beabsichtigter oder unbeabsichtigter Kontakt bzw. das Ausgesetztsein des Organismus gegenüber äußeren Einflüssen (Gefahrstoffen wie beispielsweise Staub).
Es gibt verschiedene Richtlinien, nach denen wir Filterklassen klassifizieren können. Eine davon ist die DIN EN1822 Norm. Luftreiniger-Filter werden hier in drei verschiedene Kategorien unterteilt: EPA, HEPA und ULPA. Wie genau sich diese unterscheiden, findest Du auf den nächsten Seiten.
Die Clean Air Delivery Rate ist das tatsächliche Luftvolumen, was vom Luftfiltersystem wieder in den Raum abgegeben wird. Sie wird meist in m 3/h angegeben. Je feiner der Filter ist, desto mehr Druck geht im Laufe des Filterprozesses verloren und desto geringer ist entsprechend die CADR.
Falls Du dir schon unser knackiges ABC durchgelesen hast, dann weißt Du, dass es verschiedene Möglichkeiten gibt, Filter zu klassifizieren. Eine gängige und wichtige Norm ist die DIN EN1822, die Filter in drei verschiedene Klassen unterteilt: in EPA, HEPA und ULPA.
Filterklasse
95 %
99,5 %
> 99,95 % > 99,75 %
> 99,995 % > 99,975 %
> 99,9995 % > 99,9975 %
%
99,99975 %
%
Diese Klassifikation basiert auf der Fähigkeit der Filter, Partikel unterschiedlicher Größe effektiv zu erfassen. Aber was steckt technisch dahinter? Wir haben da mal etwas vorbereitet. Wir erinnern uns: Ein Mikrometer ist ein Tausendstel eines Millimeters.
EPA-Filter (Efficiency Particulate Air Filter) sind konzipiert, um Partikel bis zu einer Größe von 1 Mikrometer zu erfassen. Ihre Effizienz wird durch den MPPS (Most Penetrating Particle Size) definiert – den Punkt, an dem die Filtereffizienz am niedrigsten ist. Typischerweise liegt dieser bei Partikeln im Bereich von 0,1 bis 0,3 Mikrometern.
HEPA-Filter (High Efficiency Particulate Air Filter) gehen noch einen Schritt weiter. Mit einer Mindesteffizienz von 99,95 % (für HEPA13) bis 99,995 % (für HEPA14) bei der Filterung von Partikeln bis zu 0,3 Mikrometern werden sie vor allem in Umgebungen eingesetzt, die eine höhere Reinheit erfordern. Krankenhäuser oder Labore zum Beispiel.
ULPA-Filter (Ultra Low Penetration Air Filter) stellen praktisch die Spitze der Filtertechnologie dar. Mit einer Effizienz von mindestens 99,9995 % bei Partikeln von 0,12 Mikrometern (ULPA17) sind diese Filter ideal für extrem saubere Umgebungen wie bspw. Reinräume in der Halbleiterfertigung, wo selbst die kleinsten Partikel kritische Prozesse beeinträchtigen können. Du siehst, jede dieser Filterklassen ist nicht nur durch ihre Fähigkeit definiert, Partikel einer bestimmten Größe zu erfassen, sondern auch durch ihre Gesamteffizienz und spezifischen Anwendungsbereiche.
Womit bekommt man Luft sauber? Na klar! Mit Luftreinigung. Technologien dafür können entweder Teil größerer Anlagen sein (wie zum Beispiel Teile einer Klimaanlage) oder als sogenannte Standalone-Geräte eingesetzt werden. Letztere können entweder fest installiert werden (also an Decken
Luftreinigung mittels Gewebefilter „Gewebe… was?“ Als Gewebefilter werden Filter bezeichnet, die Partikel bzw. unerwünschte Schwebstoffe (wie Krankheitserreger, Pollen, Stäube, Gase oder Aerosole) mittels eines gewebten Materials aus der Luft herausfiltern. Doch nicht nur Luft machen sie sauber. Gewebefilter können Verunreinigungen auch aus Wasser und Gas herausfiltern. Das gelingt durch die – je nach Filterklasse – sehr eng gewebte Struktur, die zwar Luft, Wasser oder Gas hindurchströmen lässt, die darin enthaltenen Partikel und somit auch Schadstoffe jedoch festhält.
Dieser Filtertyp ist außerdem ein ziemlicher Allrounder. Denn möglich ist eine Filterung unterschiedlicher Partikelgrößen, von Grobstaub bis hin zu feinem bzw. ultrafeinem Staub. Selbst mit Bakterien und Viren können es entsprechend
oder Wänden), oder sie werden als mobile Luftreiniger eingesetzt (Rollen machen’s möglich).
Doch wie funktionieren Luftreiniger?
Und welche Vor- und Nachteile haben die unterschiedlichen Technologien? Wir geben Dir einen kurzen Überblick:
feine Gewebefilter aufnehmen. Sie können entweder alleinstehend oder in Kombination miteinander zum Einsatz kommen.
Vorteile:
• Hohe Abscheideleistung und Anpassungs fähigkeit an unterschiedliche Anwendungsfälle
• Teilweise Wiederverwendbarkeit (z. B. bei waschbaren Filtern)
Nachteile:
• Energieaufwand steigt mit der Nutzungsdauer des Filters
• Regelmäßiger Filtertausch erforderlich
Luftreinigung mittels Ionisierung
Ja sind wir denn jetzt im Physikunterricht?
Ein bisschen schon. Aber keine Sorge, wir machen es ganz einfach. Ionisierung der Luft klingt nicht nur ziemlich cool, sondern ist tatsächlich eine effektive Luftreinigungstechnik. Hierbei werden große Mengen an negativen Ionen erzeugt.
Ihr einziges Ziel: die positiv geladenen Schadstoffoder Staubpartikeln in Deiner Raumluft.
Und wenn die aufeinandertreffen, geht’s rund:
Die unterschiedlich geladenen Teilchen ziehen sich gegenseitig an und verbinden sich zu größeren Molekülen. Diese sind dann so schwer, dass sie sich nicht mehr in der Luft halten können, sondern zu Boden sinken oder an den Wänden haften bleiben. Fachleute sprechen hier von „Agglomeration“. Du siehst also, dass IonisationsLuftreiniger die Partikel nicht durch Filtration entfernen, wie viele andere Luftreiniger. Sie verlassen sich stattdessen auf ihre elektrostatischen Kräfte.
Wer auf diese Luftreinhaltungstechnologie setzen möchte, kann das in den unterschiedlichsten Umgebungen tun: Von Wohnräumen über Geschäftsgebäude und Gesundheitseinrichtungen bis hin
zu industriellen Umfeldern – es ist praktisch alles möglich. Woher diese Flexibilität kommt? Nun, das liegt vor allem daran, dass durch Ionisierung viele unterschiedliche Schmutzpartikel, Rauche und auch Gerüche eliminiert werden können. Doch einen Schwachpunkt gibt es: größere und schwerere luftgetragene Schmutzpartikel. Die sind für das System eine Nummer zu groß. Im wahrsten Sinne des Wortes.
Vorteile:
• Effektiv bei der Entfernung von feinen Partikeln, Staub und Rauch
• Bindet Partikel an Oberflächen, was ihre Entfernung erleichtert
• Niedriger Energieverbrauch (schont den Geldbeutel)
• Keine Filterwechsel erforderlich
Nachteile:
• Weniger wirksam bei der Entfernung von gasförmigen Schadstoffen und größeren Partikeln
• Kann Ozon erzeugen, wenn nicht ordnungs gemäß gewartet
Blueair Classic 205 Luftreiniger
eintreffendes
UV-Photon
UV-C-Luftdesinfektion
Klingt ein bisschen wie Science-Fiction, ist aber pure Wissenschaft: Durch eine UV-C-Bestrahlung werden in der Luft enthaltene Mikroorganismen oder Viren abgetötet. Das geschieht, indem sogenannte UV-C-Photonen die DNA (oder RNA) von Krankheitserregern schädigen und sie somit inaktiv machen.
Was total klasse klingt, erfordert allerdings eine sorgfältige Planung. Und ein tiefes Verständnis der zugrundeliegenden Mechanismen. Neben der korrekten Strahlungsdosis, die für die Inaktivierung von Viren notwendig ist, muss auch garantiert sein, dass die Geräte sicher und effektiv arbeiten. Dies hat gegebenenfalls einen sehr hohen Wartungsaufwand zur Folge.
Gerade weil die keimtötende Wirkung von UV-C-Strahlung so nützlich ist, findet sie häufig Anwendung in Bereichen wie Krankenhäusern, biologischen Laboren und der Lebensmittelindustrie. UV-C-Strahlung kann in Klima- und Lüftungsanlagen eingebaut oder als Stand-alone-Lösung genutzt werden.
Vorteile:
• Tötet Mikroorganismen in der Luft ab
• Keine Chemikalien oder Filter erforderlich
• Verbessert die Hygiene und minimiert Infektionsrisiken
Nachteile:
• Begrenzte Wirkung auf Partikel und gasförmige Schadstoffe
• UV-C-Lampen können Wartung erfordern
Nur weil die Luft sauber aussieht, ist sie das nicht auch unbedingt.
Das hier ist vielleicht eines der wichtigsten Dinge, die wir Dir mitgeben möchten (falls Du es nicht ohnehin schon wusstest): Es gibt einen gewaltigen Unterschied zwischen frischer und sauberer Luft. Ich denke, wir sind uns einig, wenn wir sagen, dass Luft zwar ein unsichtbares, aber dafür gleichzeitig auch lebenswichtiges Element ist. Immerhin um -
gibt sie uns täglich. Da überrascht es nicht, dass die Qualität unserer Luft auch unmittelbar Einfluss auf unser Wohlbefinden beziehungsweise unsere Gesundheit hat. Doch was genau macht Luft „sauber“? Und was ist der Unterschied zur frischen Luft? Lass uns gemeinsam einen Blick darauf werfen.
Was macht Luft „frisch“?
„Ich gehe kurz frische Luft schnappen.“ –das ist ein Satz, den womöglich auch Du schon einmal gesagt hast. Aber was ist eigentlich „frische Luft“? Oder anders gefragt: Was muss passieren, damit wir Luft als frisch wahrnehmen? Nun, zunächst ist es wichtig zu betonen, dass die Luft, die wir als frisch empfinden, reich an Sauerstoff ist. Häufig verbinden wir mit ihr die Natur, aber vor allem auch kühle Umgebungen. Aber Vorsicht: Nur weil Luft einen erhöhten Sauerstoffgehalt mitbringt oder kühler ist, heißt das nicht, dass sie auch gesund beziehungsweise sauber ist. Sie kann nämlich auch versteckte Schadstoffe enthalten.
Gerade in Innenräumen, wie zum Beispiel am Arbeitsplatz, ist das (je nach Branche)
keine Seltenheit. In geschlossenen Räumen, in denen sich viele Menschen aufhalten, kommt außerdem hinzu, dass das Frischegefühl schnell schwindet. Das hat damit zu tun, dass wir den Sauerstoff ein- und CO 2 ausatmen. Und das beeinträchtigt die Luftqualität.
• Merkmale frischer Luft: Reich an Sauerstoff, oft kühl und belebend. Sie kann trotzdem Verunreinigungen wie Pollen, Schadstoffe und Feinstaub enthalten.
• Problematik in Innenräumen: In Innenräumen verliert Luft schnell an Frische, wenn das CO 2-Level durch menschliche Atmung ansteigt. Frische ist nicht gleichzusetzen mit Reinheit.
Wann sprechen wir von sauberer Luft?
Saubere Luft ist die Luft, die wir eigentlich einatmen wollen. Doch „ich geh mal eben saubere Luft schnappen“ hat trotzdem noch nie jemand gesagt, oder? Dabei ist sie so wesentlich für unser Wohlergehen und unsere Gesundheit. Weil es bei sauberer Luft so vieles zu sagen gibt, haben wir für Dich direkt alles in Stichpunkte gepackt, damit Du den Überblick behältst:
• Zusammensetzung der Luft: Saubere Luft besteht typischerweise aus 78 % Stickstoff, 21 % Sauerstoff, 0,03 % Kohlendioxid und 0,93 % Edelgasen. Sie ist geruchs- und farblos.
• Unabhängigkeit von bestimmten Faktoren:
Anders als bei der Luft, die wir als frisch wahrnehmen, ist saubere Luft nicht gleichbedeutend mit einem hohen Sauerstoffgehalt. Und umgekehrt ist ein niedriger CO 2-Gehalt nicht zwingend ein Indikator für saubere Luft.
Wir fassen zusammen
Saubere Luft ist das Ergebnis von einer sauberen Umwelt (wie zum Beispiel in einem Wald oder in den Bergen). In Innenräumen ist sie das Ergebnis gezielter Luftreinhaltungsprozesse.
Luftqualität messen und verstehen
Die Luftqualität kann durch verschiedene Indikatoren gemessen werden. Dazu zählen bspw. Partikelgröße, Partikelanzahl und das Vorhandensein spezifischer Schadstoffe.
Wenn wir wissen möchten, ob die Luft wirklich sauber ist, reicht ein Gefühl meist nicht aus. Viel ausschlaggebender ist die Beschaffenheit der Luft. Eine Messung ist also das A und O.
• Temperatur: Die Sauberkeit der Luft ist unabhängig von ihrer Temperatur. Auch das ist ein kleiner Unterschied zur Luft, die wir in der Regel erst dann als frisch empfinden, wenn sie kühl ist.
Wichtig: Luft kann auch ohne Luftreinigungstechnologien sauber sein. Sie kommt sozusagen auch „in freier Wildbahn“ vor. Zum Beispiel in unberührten, natürlichen Umgebungen wie Wäldern oder Bergen. Doch in stark bewohnten und/oder von der Industrie geprägten Gebieten ist saubere Luft praktisch nur durch Luftfiltertechnologien realisierbar.
Warum saubere Luft zählt
Luftqualität ist nicht einfach nur „nice to have“. Es geht um mehr. Viel mehr. Es geht um unsere Gesundheit, unser Wohlbefinden und unsere Lebensqualität. Saubere Luft zu atmen bedeutet nicht nur, gesundheitliche Probleme zu vermeiden. Es geht auch darum, unsere kognitive Leistungsfähigkeit zu steigern, unsere Konzentration zu verbessern und ein allgemein angenehmeres und produktiveres Umfeld zu schaffen. Deswegen: Indem wir die Luft, die wir atmen, bewusst reinigen und so sauber halten, sorgen wir für eine gesündere und produktivere Umgebung. Am Ende ist es eine einfache, aber eben auch kraftvolle Maßnahme, die jedes Unternehmen ergreifen kann, um die Lebensqualität der Mitmenschen zu verbessern.
Wie oft hast Du Dich schon gefragt, ob die Luftqualität in Deinem Arbeitsbereich wirklich gut ist? Sehr oft? Dann ist dieses Kapitel wie für Dich gemacht. Manchmal sind es bloß ganz subtile Zeichen, die uns darauf hinweisen, dass etwas mit der Luft nicht stimmt. Vielleicht hast Du sie
schon bemerkt, aber nicht direkt mit der Luftqualität in Verbindung gebracht. Hier sind fünf Anzeichen, die Dir helfen, die Luftqualität am Arbeitsplatz besser einzuschätzen. Von einfachen Beobachtungen bis hin zu alltäglichen Erfahrungen:
Das Taschentuch-Testament
Wenn Du mehr Taschentücher verbrauchst als Notizzettel, könnte das ein Zeichen für schlechte Luft am Arbeitsplatz sein. Besonders dann, wenn Du schwarze Rückstände im Taschentuch vorfindest. Die harmloseren Folgen können ständiges Niesen und eine laufende Nase sein. Nicht nur lästig, sondern auch Indikatoren für Staub und Allergene in der Luft.
Der Duschwasser-Detektiv
Fühlst Du Dich nach einem Tag am Arbeitsplatz so, als müsstest Du sofort unter die Dusche springen? Das könnte an der Luftqualität liegen. Schmutzige, staubige Luft beeinträchtigt nicht nur Deine Atmung, sondern macht sich auch auf Haut und Haaren bemerkbar. Du brauchst einen sicheren Indikator? Dann schau Dir beim Duschen einfach mal die Farbe des Wassers an, ehe es im Abfluss verschwindet. Spätestens dann, wenn es schwarz ist, kannst Du Dir sicher sein: Das ist kein gutes Zeichen.
4.
Fußabdruck-Frage
Siehst Du (kleine) Staubwolken aufsteigen, wenn beispielsweise der Gabelstapler vorbeifährt oder hinterlassen Deine Kollegen Fußabdrücke auf dem Boden? Das ist ein klares Zeichen dafür, dass es an der Zeit ist, über die Luftqualität und eine bessere Reinigung nachzudenken.
3.
Die Reinigungsmittel-Rätsel
Riecht es an Deinem Arbeitsplatz ständig nach frisch gewischtem Boden oder Desinfektionsmittel? Kein Wunder! Wenn sich Staub auf Oberflächen und Produkten immer wieder absetzt, steht Putzen wahrscheinlich auf der Tagesordnung. Aber Vorsicht! Der vermeintlich frische Geruch ist tückisch. Denn er enthält viele chemische Dämpfe, die Deine Atemluft beeinträchtigen.
5.
Die Husten-Hinweise
Last but not least der vielleicht offensichtlichste Indikator für schlechte Luft am Arbeitsplatz: häufiges Husten, Atemnot, ein ständiges Kratzen im Hals … Alles nicht sehr angenehm. All das sind Hinweise auf schlechte Luftqualität am Arbeitsplatz. Wenn Du bemerkst, dass Deine Atemwege gereizt sind, Du Dich häufig räuspern musst oder gar Atembeschwerden hast, sind das ernstzunehmende Anzeichen. Auch gereizte Schleimhäute und Augen können auf die Präsenz von Schadstoffen und Allergenen in der Luft hindeuten. „Das ist nur eine kleine Erkältung.“ Nein! Diese Symptome solltest Du nicht ignorieren, denn sie sind deutliche Signale Deines Körpers, dass Deine Atemluft verunreinigt ist.
Luftreinhaltung ist so ein Thema für sich. Teilweise umgeben von Mythen und Halbwahrheiten.
Da wir täglich rund etwa 11.000 Liter Luft einatmen, ist es umso wichtiger, aufzuklären. Denn oft redet man sich positive Effekte lediglich ein, ohne eine signifikante Verbesserung der Luftqualität erreicht zu haben. Was funktioniert wirklich und was ist nur ein gut gemeinter Irrtum? Wir tauchen ein in zwei der häufigsten Luftreinigungsmythen und bringen Licht ins Dunkel.
„Zimmerpflanzen reinigen die Luft“
Das klingt toll, oder? Wäre ja auch so schön anzusehen wie einfach. Ein paar Pflanzen in jedes Zimmer und zack, ist die Luft so gut wie neu. Aber ganz so einfach ist es dann doch nicht. Studien zeigen, dass Du zwischen zehn und 100 (!) Pflanzen pro Quadratmeter benötigst, um die Luft effektiv zu reinigen. Stell Dir das nur mal vor: In einer 50 Quadratmeter großen Wohnung bräuchtest Du also bis zu 5.000 Pflanzen, um flüchtige organische Verbindungen (VOCs) spürbar zu reduzieren. Das wäre mehr ein Dschungel als ein Wohnzimmer, oder?
Aber keine Sorge, Zimmerpflanzen sind nicht komplett nutzlos. Am Ende des Tages sind sie immer noch ein hübscher grüner Touch in Deinen vier Wänden. Und der kann sich zumindest positiv auf Deine mentale Verfassung auswirken.
„Lufterfrischer verbessern die Luftqualität“
So verführerisch diese Aussage auch ist, sie ist ein Trugschluss. Diese wohlriechenden Helferlein können zwar kurzzeitig für einen angenehmen Duft in Räumen sorgen, aber die Luftqualität verbessern sie nicht. Tatsächlich maskieren sie nur die verbrauchte und schadstoffbelastete Luft. Silvia Pleschka, Chemikerin beim Deutschen Allergie- und Asthmabund (DAAB), warnt:
„Ein unangenehmer Geruch sollte nicht überdeckt, sondern nachhaltig entfernt werden.“
Wenn es um effiziente Luftreinhaltung geht, sind Lufterfrischer und Raumdüfte also leider nicht die Lösung. Saubere Luft geht nun einmal nicht ohne Luft reinhaltung. Während Pflanzen und regel mäßiges Lüften zwar ihre Vorteile haben, sind sie oft nicht ausreichend, um die Luftqualität signifikant zu verbessern. Für wirklich saubere Luft kommst Du letztlich nicht um technische Unterstützung in Form von professionellen Luftreinigern herum.
Luftqualität am Arbeitsplatz ist nicht nur eine Frage des Wohlbefindens, sondern gleichzeitig auch der Gesundheit. Genau deswegen gibt es Gesetze und Verordnungen, die die Luftqualität am Arbeitsplatz festlegen. Hier sind einige der wichtigsten Regelwerke aufgelistet und erklärt, warum sie so wichtig sind:
Was ist das?
Das Arbeitsschutzgesetz der Bundesrepublik Deutschland ist ein Gesetz, das die Sicherheit und den Gesundheitsschutz von Arbeitskräften am Arbeitsplatz nicht nur bewahren, sondern verbessern soll. Immerhin soll jeder Mensch die Arbeitsstätte so gesund verlassen, wie er sie betreten hat. Damit das klappt, schreibt das Gesetz den Arbeitgebern verschiedene Maßnahmen vor, die eingeführt, überprüft und bei Bedarf auch mal angepasst werden müssen.
Warum ist dieses Gesetz wichtig?
Das Arbeitsschutzgesetz sorgt dafür, dass Arbeitgeber sich der Gefahren für ihre Mitarbeitenden durch Staub in der Atemluft bewusst werden. Sie sollen damit aktiv in die Verantwortung gezogen werden, wenn es um die Gesundheit ihres Personals geht. Das Gute: Die Maßnahmen geben einen klaren Handlungsweg vor. Und die Pflicht zur regelmäßigen Überprüfung sorgt dafür, dass ein fortlaufender Verbesserungsprozess entsteht.
Was ist das?
Die Technische Anleitung zur Reinhaltung der Luft ist eine Zusammenfassung von wichtigen Regeln zur Verringerung von Luftschadstoffen. Und auch wenn es sich hier „nur“ um Anleitungen handelt, gelten diese tatsächlich in allen Bundesländern. Die TA Luft ergänzt sowohl das Arbeitsschutzgesetz als auch andere Gesetze und bestimmt Grundsätze zur Ermittlung und Berechnung von Luftschadstoffen. Aber auch konkrete Beurteilungsmaßstäbe für Produktionsanlagen sind darin festgehalten. In der neuesten Version (Stand: 2021) wurden sogar europäische Regelungen mitaufgenommen.
Warum ist sie wichtig?
Die TA Luft hilft dabei, die Umwelt und Anwohnende einerseits sowie Mitarbeitende andererseits vor hoher Schadstoffbelastung zu schützen. Dazu werden Anforderungen an neue und alte Anlagen gestellt und Emissionswerte festgelegt, die Arbeitgeber einhalten müssen. Zudem bietet sie konkretere Anleitungen als ein Gesetz und erleichtert somit die schrittweise Verbesserung der Luftqualität am Arbeitsplatz.
Was ist das?
Die Technischen Regeln für Gefahrenstoffe stellen eine dritte Ebene von Regelwerken in Bezug auf die Luftqualität am Arbeitsplatz dar. Sie ergänzen die vorherigen Gesetze und Verordnungen, indem sie den konkreten Stand der Technik, die Arbeitsmedizin und die Arbeitshygiene abdecken. Außerdem beziehen die TRGS sogar wissenschaftliche Erkenntnisse über die Tätigkeiten mit Gefahrenstoffen in deren Einstufung und Kennzeichnung mit ein.
Warum sind sie wichtig?
Die TRGS sind vor allem deswegen wichtig, weil sie auf sehr detaillierte Weise auf die unterschiedlichen Branchen und deren Arbeitsbereiche eingehen. Sie beschreiben konkret, wo Gefahren liegen könnten und wie die Anwendung der einzelnen Regeln aussehen muss. Ein Beispiel gefällig? Gerne! Besonders relevant für den Bereich der Luftqualität sind unter anderem die TRGS 528 für „Schweißtechnische Arbeiten“, die TRGS 900 für „Arbeitsplatzgrenzwerte“ oder die TRGS 406 für „Sensibilisierende Stoffe für Atemwege“.
Nun, ganz generell können wir Folgendes festhalten: Damit die Luftqualität in Arbeitsumgebungen so gut wie möglich ist, braucht es eine kontinuierliche Anpassung und Aktualisierung bestehender Regelwerke.
Sowohl die Technischen Regeln für Gefahrstoffe (TRGS) als auch die Technische Anleitung
zur Reinhaltung der Luft (TA Luft) spielen hierbei eine wichtige Rolle. Aber um wirklich effektiven Arbeitsschutz zu ermöglichen, müssen beide Regelwerke regelmäßig (!) unter Berücksichtigung aktueller Forschungsergebnisse und technischer Entwicklungen überprüft und angepasst werden.
Auch die Maßnahmen
des Arbeitsschutzgesetzes sind zwar ein solider Ausgangspunkt, aber auch hier benötigt es eine kontinuierliche Einbeziehung neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse. Einfach, um Vorgehensweisen aktuell zu halten und die Gesundheit der Mitarbeitenden nachhaltig zu sichern. Sehen wir uns die aktuellen Grenzwerte
und ihre Aktualität an, ist aber auf jeden Fall noch viel Raum für Anpassungen. Derzeit würden wir also sagen, dass die bestehenden Vorschriften nicht ausreichen.
Siehst Du das auch so? Dachten wir uns. Dir kann eben niemand etwas vormachen.
Es gibt Unternehmen, die in Sachen Luftreinhaltung vorbildlich sind. Hier findest Du ein paar Fallstudien:
Fallstudie 1
BOC Brinsworth – Verbesserte Luftqualität steigert die Produktivität
Wer ist BOC?
BOC ist einer der größten Lieferanten von Industriegasen, medizinischen Gasen und Spezialgasen in Großbritannien und Irland. Auf internationaler Ebene ist BOC Teil der Linde Group, einem weltweit führenden Unternehmen für Gase und die Entwicklung von Industrieanlagen mit fast 50.000 Mitarbeitenden in 100 Ländern weltweit.
Problem
Das Problem beim Gas-Giganten? Eine extrem hohe Staubbelastung. Die war sogar so hoch, dass sowohl die Gesundheit des Personals als auch die Produktqualität beeinträchtigt wurden. Viele Mitarbeitende fielen krankheitsbedingt aus oder zeigten mit der Zeit Symptome von Asthma. „Kein Problem, einfach regelmäßig zwischendurch den Besen schwingen“, könnte man sich nun denken. Doch so einfach war das nicht. Denn die Reinigungsmaßnahmen allein machten pro Woche rund 15 bis 20 Stunden Arbeitsaufwand aus. Wenn man nun noch bedenkt, dass Befüllungsprozesse aus Sicherheitsgründen während der Reinigungen unterbrochen werden mussten, ist das doppelt ärgerlich. Außerdem war am Ende das Staubaufkommen so hoch, dass Reinigungsversuche das Problem verstärkten, da sich die Partikel nur weiter verteilten. Ergo: Die Produktivität von BOC in Brinsworth litt.
Lösung
BOC implementierte professionelle Luftreinigungsgeräte eines etablierten Anbieters, um die Staubbelastung signifikant zu reduzieren. Die Luftreiniger wurden in verschiedenen Bereichen des Werks installiert. Und das hat zu einer sofort spürbaren Verbesserung der Luftqualität geführt.
Die Staubbelastung konnte um sage und schreibe 70 bis 80 % reduziert werden. Das hat die Produktivität gesteigert, denn die Reinigungszeiten haben sich drastisch verringert. Gesundheitliche Beschwerden der Mitarbeitenden, wie das berufsbedingte Asthma, gingen ebenfalls um 80 % zurück. Selbst die Kundenzufriedenheit erreichte ein neues Hoch, da die Produkte in besserem Zustand ausgeliefert wurden.
Jetzt, wo die Luft in unserem Werk besser ist, ist dies ein viel angenehmerer Ort zum Arbeiten. Unsere Mitarbeiter sind gesünder und zufriedener. Wir können unsere Kunden und Lieferanten stolz durch unser Werk führen, denn es sieht nicht nur sauber und gepflegt aus, sondern es fühlt sich auch so an.
Neil Broadbent, Site Production Manager, BOC GB & Irland
Wie alles begann...
Einige Wochen später...
Wir glauben an das Wohlgefühl durch Hygiene. Da dürfen natürlich auch Staub und andere Schwebstoffe in der Halle keine Chance haben. Unsere neuen Luftreiniger haben uns dieses Wohlgefühl im Lager spürbar zurückgegeben.
Jens Mertens, GeschäftsführerAbena GmbH – Saubere Luft schafft höhere Hygienestandards
Wer ist die Abena GmbH?
Die Abena GmbH ist die deutsche Niederlassung des dänischen Abena-Konzerns. Das Unternehmen ist ein Rundum-Dienstleister für alles, was das persönliche Wohl angeht – von Inkontinenzmaterialien bis Toilettenpapier. Ein Unternehmen, das sich mit seiner Mission die Grundbedürfnisse von uns Menschen auf die Flagge geschrieben hat.
Die Abena GmbH sah sich mit einem Staubproblem in ihrem Lager konfrontiert. Trotz zahlreicher Vorkehrungsmaßnahmen war die Staubbelastung auf den Produkten immer noch so hoch, dass sich die Mitarbeitenden direkt an ihren Schichtleiter wandten. Das ließ bei der Abena GmbH sofort alle Alarmglocken läuten. Und schnell wurde klar, dass man sich nicht auf eine tägliche Grundreinigung des Lagers alleine verlassen wollte. Das kostete nicht nur viel Arbeitszeit, sondern verteilte den Staub lediglich weiter im Gebäude – eine Sisyphusarbeit.
Auf der Suche nach einer effektiven Lösung wurde Abena auf einen passenden Hersteller und Anbieter professioneller Luftreiniger aufmerksam. Das Unternehmen entschied sich kurzerhand für den Einsatz dieser Luftreinigungssysteme. Das Ziel war es, mittels einer patentierten FilterTechnologie des Herstellers die Luft im Lager zu verbessern.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Abena konnte nämlich „nur“ aufgrund von Luftreinigern die Staubbelastung um 20 bis 25 kg pro Jahr reduzieren. Dadurch müssen die Lagerflächen und Produkte viel seltener gereinigt werden. Und auch die Mitarbeitenden dürfen sich über eine gesündere Arbeitsumgebung freuen.
Größte Gefahren
Qualitätssicherung:
Die Reinhaltung von Lebensmitteln ist eine der größten Herausforderungen in der Nahrungsmittelindustrie. Stichwort: Kreuzkontamination. Mit der Reinhaltung beginnt und endet praktisch alles.
Mehlstaub:
In Bäckereien und Mühlen gibt’s so gut wie kein Fleckchen, an dem Mehlstaub keine Rolle spielt. Doch er kann unter anderem Bäckerasthma auslösen, eine der häufigsten Berufskrankheiten in der Lebensmittelindustrie.
Chemische Dämpfe:
Reinigungsmittel und Desinfektionsmittel können schädliche Dämpfe freisetzen, die die Atemwege reizen oder sogar zu chronischen Erkrankungen führen. „Beeren- oder Cerealienstaub mag für den einen oder anderen ‚lecker‘ klingen, stellt für die menschliche Lunge jedoch eine hohe Belastung dar.“
Irrtümer
„Ein einfacher Mundschutz reicht aus.“ Das ist ein weit verbreiteter Irrtum. Tatsächlich sind spezielle Atemschutzmasken erforderlich, um sich gegen die spezifischen Gefahrstoffe in der jeweiligen Arbeitsumgebung zu schützen.
Arbeitsstättenverordnung:
Diese Verordnung schreibt vor, dass ausreichende Lüftung und Absaugung vorhanden sein müssen, um die Konzentration von Gefahrstoffen in der Luft zu minimieren.
Lebensmittelhygiene-Verordnung:
Hier geht es um die Vermeidung von Kontamination, was indirekt auch die Luftqualität betrifft.
Maßnahmen
Kontinuierliche Überwachung der Luft:
Die Luftqualität muss ständig überwacht werden, um sicherzustellen, dass die Grenzwerte nicht überschritten werden.
Arbeitstechniken beim Umgang mit Mehl: In den Bereichen Lagern, Fördern und Sieben von Mehl müssen Anlagen so betrieben werden, dass möglichst wenig Mehlstaub entsteht.
Team-Schulungen:
Das Personal muss regelmäßig geschult werden, damit es die Risiken versteht und die richtigen Schutzmaßnahmen ergreifen kann.
• Bäckerasthma gehört in der Lebensmittelindustrie zu den häufigsten Berufskrankheiten.
• Lebensmittelstäube bergen ein sehr großes Brandrisiko. Das gefährdet nicht nur Mitarbeitende, sondern kann sehr hohe Schadensummen verursachen. Und auch wenn kein direkter Brand entsteht, kann der Schaden hoch werden, wenn Feuermelder beispielsweise durch Staub fälschlicherweise ausgelöst werden.
In unserer Halle kommt eine große Menge an Textilien und Kleidung an, die sortiert werden muss. Die Mitarbeitenden berichteten von gesundheitlichen Problemen. Am Ende der Woche hatten sie zum Beispiel immer wieder Kopf- und Halsschmerzen.
Thamar Keuning
CSR-Beraterin bei Leger des Heils ReShare
Größte Gefahren
Chemische Exposition:
Der Umgang mit starken Reinigungsmitteln und Desinfektionslösungen kann gesundheitliche Risiken bergen. Vielleicht ist Dir bei der Arbeit mit Reinigungsmitteln ja sogar selbst schon mal schwindelig oder übel geworden. Aber da ist noch mehr. Weitere Gefahren sind Hautirritationen, allergische Reaktionen und Atemwegsprobleme.
Gefahren durch Schmutzwäsche:
Die schmutzige Wäsche, die bei der Wäscherei ankommt, birgt mehr Risiken als die saubere (und zwar nicht nur aufgrund des Geruchs). Sie kann Schmutzpartikel, Krankheitserreger oder Exkremente enthalten, welche, wie Du Dir vorstellen kannst, die Gesundheit der Mitarbeitenden beeinträchtigen können.
Textilfasern und Allergene:
Freigesetzte Textilfasern können die Luftqualität in der Wäscherei beeinträchtigen. Sie stellen insbesondere für Allergiker ein Risiko dar und können unsere Lunge ernsthaft angreifen. Aber nicht nur die Lunge: Auch Ablagerungen auf Maschinen und Anlagen können für Ausfälle sorgen beziehungsweise vermeidbare Wartungskosten verursachen.
SCHON GEWUSST?
• In Deutschland gibt es über 1.600 gewerbliche Wäschereien.
• Die Branche setzt jährlich etwa 1 Milliarde Euro um.
Gesetzliche Vorgaben
Arbeitsschutzgesetze:
Sie enthalten Regeln zum Schutz der Mitarbeitenden vor gesundheitlichen Risiken.
Chemikalienverordnung:
Sie regelt den Umgang mit chemischen Substanzen in der Industrie.
Umweltschutzauflagen:
Vorschriften zur Abwasserbehandlung und Emissionsreduzierung.
Maßnahmen
• Lüftungs- und Absauganlagen
• Abluftführungen von Maschinen wie Trocknern, Mangeln und Bügelpuppen über Dach oder seitlich nach außen
• Persönliche Schutzausrüstung (PSA)
• Den direkten Kontakt mit Schmutzwäsche vermeiden
Qualitätssicherung:
Die Einhaltung von Hygienestandards ist entscheidend.
Irrtümer
„Mehr Chemie bedeutet mehr Sauberkeit –Denn viel hilft viel!“ Ein übermäßiger Einsatz von Chemikalien kann kontraproduktiv sein.
Größte Gefahren
Kartonagen:
Was jede:r weiß: Eines der wichtigsten Materialien in der Verpackungsindustrie ist Karton. Und der hat es in sich. Denn womit Kartonagen sehr gerne ihr Umfeld beglücken, sind große Mengen Papierstaub.
Klebstoffdämpfe/Lösungsmittel:
Die Dämpfe von Industrieklebstoffen können gesundheitsschädlich sein und zu ernstzunehmenden Atemwegsproblemen führen. Gleiches gilt für bestimmte Lösungsmittel, die bspw. in Druckerfarbe zu finden sind und zudem Hautirritationen hervorrufen können.
Gefahrstoffverordnung:
Diese Verordnung regelt den Umgang mit gefährlichen Stoffen, einschließlich der Lüftung und der persönlichen Schutzausrüstung.
TA Luft:
Technische Anleitung zur Reinhaltung der Luft, die Emissionsgrenzwerte festlegt.
Automatisierung:
Automatisierung kann zwar dazu führen, dass weniger Mitarbeitende verschiedenen Gefahren ausgesetzt sind. Aber je höher der Umschlag und die Bewegung im Lager ist, desto mehr Staub entsteht auch. Dadurch sind nicht nur die Mitarbeitenden betroffen, auch die Anlagen selbst sind potenziell mehr gefährdet.
„Regelmäßiges Abstauben wird schon genügen. Und Absauganlagen erledigen den Rest!“
Es wäre schön, wenn das stimmte. Doch die Wahrheit ist: Fast nichts ist vor Staub sicher.
Er kommt auch dorthin, wo niemand wischen kann. Besonders gefährdet sind sensible Anlagen, die beispielsweise über Sensoren und/ oder Lichtschranken funktionieren.
• In der Verpackungsindustrie werden jährlich mehr als 3 Millionen Tonnen Klebstoff verbraucht.
• Lösnugsmittel können schon in geringen Mengen gesundheitsschädlich sein.
• Im Jahr 2021 wurden in Deutschland insgesamt etwa 1.123 Tonnen Feinstaub bei der Produktion von Papier und Pappe ausgestoßen.
Durch das Schneiden von Papier entsteht eine große Menge an feinem Staub, der sich früher deutlich bemerkbar machte.
Peter Tillmann Inhaber und Geschäftsführer, Tillmann Verpackungen
Unsere Holzbearbeitungsmaschinen und Gabelstapler sorgen bei uns für viel Staub. Den konnten wir früher an manchem Tag sogar in der Luft erkennen. Atemprobleme waren da vorprogrammiert. Heute ist der Staub praktisch weg. Und unsere Mitarbeitenden berichten von einer viel besseren Luft.
Odd Paulsen
Geschäftsführer, Moelven Wood Prosjekt AS
Größte Gefahren
Holzstaub als Gesundheitsrisiko: Klingt harmlos, oder? Immerhin ist Holz ein Naturprodukt. Aber Holzstaub reizt nicht nur die Atemwege, sondern kann auch zu chronischen Erkrankungen führen und langfristig sogar krebserregend sein. Besonders feiner Staub von Harthölzern ist gesundheitlich bedenklich.
Chemische Dämpfe:
Die Verwendung von Lacken, Leimen und anderen chemischen Substanzen in der Holzverarbeitung kann schädliche Dämpfe freisetzen.
Diese können Kopfschmerzen, Schwindel und langfristige Atemprobleme verursachen.
Brandgefahr durch Holzstaub:
Ansammlungen von Holzstaub, besonders in schlecht belüfteten Bereichen, können eine ernsthafte Brandgefahr darstellen. Eine effektive Staubabsaugung und regelmäßige Reinigung sind essenziell.
Arbeitsschutzgesetz:
Dieses Gesetz legt allgemeine Grundsätze für den Arbeitsschutz fest, einschließlich der Luftqualität.
TRGS 553 – Holzstaub:
Diese technische Regel für Gefahrstoffe befasst sich speziell mit Schutzmaßnahmen für den Umgang mit Holzstaub.
• Staubintensive Arbeiten möglichst automatisiert beziehungsweise ohne den Einsatz von Menschen durchführen
• Einsatz von Absauganlagen direkt an der Quelle
• Abschirmen der Arbeitsbereiche zum Schutz der anderen Mitarbeitenden
• Schutzausrüstungen bereitstellen, wie FFP2-/FFP3-Masken, Anzüge und Ähnliches
In der Holzverarbeitung entsteht sehr viel Staub, gerade bei Schleif- und Sägeprozessen.
Das hohe Aufkommen lässt einem also keine Wahl, wenn es darum geht, fortlaufend Maßnahmen (wie Luftreinigung) durchzuführen.
„Holz ist doch was komplett Natürliches. Also auch ungefährlich.“ Ein weit verbreiteter Irrtum. Holzstaub kann sehr gefährlich sein, insbesondere bei langfristiger Exposition.
• Holzstaub kann sich in der Lunge festsetzen und zu chronischen Erkrankungen führen.
• In Deutschland sind etwa 1,2 Millionen Menschen in der Holzbranche tätig.
• Der Grenzwert (Schichtmittel) für Holzstaub liegt bei 2 mg/m 3. Das ist 40-mal mehr als der Grenzwert für PM 10 und 80-mal mehr als der Grenzwert für PM 2,5 Feinstaub.
Größte Gefahren
Unfälle im Lager:
Der Umgang mit schweren Maschinen (wie Gabelstaplern) birgt ein hohes Unfallrisiko. Beispielsweise wenn sich Staub auf Schutzbrillen ablagert und die Sicht einschränkt.
Außerdem bildet Staub in Verbindung mit Öl oder anderen Flüssigkeiten einen glitschigen Film, auf dem sowohl Menschen als auch Fahrzeuge schnell ausrutschen und sich oder andere verletzen können.
Exposition gegenüber Gefahrstoffen: Mitarbeitende, die mit chemischen Produkten oder gefährlichen Gütern hantieren, setzen sich automatisch einem erhöhten Risiko aus.
Brandgefahr:
Staubansammlungen, besonders auf Ladestationen von Gabelstaplern, stellen ein hohes Brandrisiko dar. Denn sie können sich ganz leicht entzünden und zu gefährlichen Bränden werden.
Auswirkungen der Automation:
Staubablagerungen auf automatisiertem Equipment können die Funktion beeinträchtigen und zu technischen Ausfällen führen. Das kann im schlimmsten Falle auch gefährlich für die Mitarbeitenden werden. Für ausreichend Schutz kommt also niemand um eine regelmäßige Wartung herum.
Transportrecht:
Es regelt den sicheren Gütertransport, einschließlich Haftungsfragen und Frachtverträgen. Außerdem ist es wichtig für die Klärung von Verantwortlichkeiten von Spediteuren und Frachtführern.
Arbeitsschutzbestimmungen:
Sie gewährleisten die Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz und beinhalten Regelungen zu Arbeitszeiten, ergonomischen Bedingungen und Schutzmaßnahmen.
Gefahrgutverordnung:
Sie legt Standards für den Umgang mit gefährlichen Stoffen fest, von der Verpackung über die Kennzeichnung bis hin zum Transport und Lagerung.
Umweltschutzvorschriften :
Die Umweltschutzvorschriften umfassen Richtlinien zur Abfallbehandlung, Emissionskontrolle und Ressourcenschonung, um Umweltauswirkungen zu minimieren.
Zoll- und Einfuhrbestimmungen:
Sie beinhalten Vorschriften für die internationale Fracht, inklusive Zollverfahren, Handelsabkommen und Import-/Exportrestriktionen.
Same- und Next-day-delivery: Die Verpflichtung zu kurzen Lieferzeiten erhöht den Druck.
Globalisierung der Lieferketten: Internationale Vorschriften erhöhen die Komplexität.
Digitalisierung und Automatisierung:
Neue Technologien und Systeme bieten ein großes Optimierungspotenzial. Doch sie müssen auch perfekt aufeinander abgestimmt werden, was neue Herausforderungen schafft.
Qualitätsansprüche und Wettbewerb:
Image, Qualität und Kundenzufriedenheit sind in der Logistik besonders wichtig, weil diese Branche so wettbewerbsgetrieben ist.
„Schneller ist immer besser.“ Oh, oh! Vorsicht: Schnelligkeit sollte nicht auf Kosten der Sicherheit gehen.
Die Staubentwicklung in einem Cross Dock Terminal ist extrem hoch, da hier sehr viel Bewegung herrscht. Die hohen Geschwindigkeiten beim Be- und Entladen führen zu massiver Staubentwicklung, vor allem auch durch den Abrieb der Gabelstaplerräder.
Kathrin Schubert Beauftragte für Umwelt- und Arbeitsschutz, DB Schenker Langenhagen
Die Logistikbranche ist einer der größten Arbeitgeber in Deutschland. Über 3 Millionen Menschen sind hier tätig.
Vielleicht kennst Du das: Viele Dinge, die uns im Alltag begleiten, fallen uns erst auf, sobald sie nicht mehr so funktionieren, wie sie sollen. Wenn das Wasser aus dem Wasserhahn nicht mehr richtig warm wird, zum Beispiel.
Mit unserer Luft ist das ähnlich. Wir haben Experten gefragt, wie wichtig die Luft wirklich ist und was sie dafür tun, damit uns am Arbeitsplatz nichts auffallen muss. Oder anders gesagt: Dass die Luft so sauber ist, wie sie sein soll. Einige Antworten könnten Dich überraschen.
Patrik Franséhn
Managing Director bei Zehnder Clean Air Solutions
UNSERE LUFT :
Herr Franséhn, Sie sind
Managing Director bei Zehnder Clean Air Solutions, einem Anbieter für industrielle Luftreinigung. Welche Bedeutung hat Luftreinigung für Sie persönlich?
Patrik Franséhn: Luftreinigung ist für mich mehr als nur ein Geschäftsfeld – es geht um den Schutz der Gesundheit und das Wohlbefinden der Menschen. Wir sehen täglich, wie Feinstaub,
der durch diverse Prozesse entsteht, die Gesundheit der Mitarbeitenden gefährdet. Unsere Lösungen helfen, genau dieses Problem zu reduzieren. Es geht darum, etwas zu schaffen, das nicht nur nützlich, sondern auch unerlässlich ist.
UNSERE LUFT :
Und für Ihre Kundinnen und Kunden? Wie beeinflusst der Einsatz Ihrer Luftreinigungslösungen deren Gesundheit und Wohlbefinden?
Patrik Franséhn:
UNSERE LUFT : Welche weiteren positiven Effekte hat Luftreinigung für die Unternehmen?
Patrik Franséhn:
Neben der Gesundheit gibt es auch einen direkten Einfluss auf sensible Produktionsprozesse. Nehmen wir zum Beispiel die
Unsere Kunden kommen zu uns, weil sie ein reales Problem haben, das sie lösen möchten. Sie suchen nach Wegen, um die Gesundheit und das Wohlbefinden ihrer Mitarbeitenden zu verbessern. Unsere Lösungen tragen zur Mitarbeiterbindung bei und schaffen ein Arbeitsumfeld, das von Wertschätzung geprägt ist. Dies führt nicht nur zu zufriedeneren Mitarbeitenden, sondern hat auch positive Auswirkungen auf die Unternehmensleistung, indem Kosten für Ausfallzeiten reduziert werden.
Medizintechnik und Pharmaindustrie – hier sind reine Arbeitsbedingungen essenziell.
Unsere Luftreiniger tragen dazu bei, dass auch in hochautomatisierten Produktionsbereichen die Abläufe reibungslos und unter optimalen Bedingungen stattfinden können.
UNSERE LUFT : Einige würden sagen, dass Luftreinigung nur die Symptome behandelt und das Problem nicht bei der Wurzel
packt. Was würden Sie diesen Menschen antworten?
Patrik Franséhn:
Prävention ist natürlich immer der erste Schritt und sollte nicht vernachlässigt werden. Aber in der Realität gibt es Bereiche, in denen Staub einfach unvermeidlich ist, wie zum Beispiel bei der Beladung und Entladung von LKWs. Unsere Luftreiniger bieten eine effiziente Lösung, um diesen unvermeidbaren
Staub zu kontrollieren, bevor er zum Problem wird.
UNSERE LUFT : Wir danken Ihnen für Ihre Zeit!
Frank Stehn
Verantwortlich für Sucht- und Gesundheitsmanagement bei DB Schenker
UNSERE LUFT :
Herr Stehn, Sie sind bei DB Schenker, einem der größten Logistikdienstleister, für das Sucht- und Gesundheitsmanagement in Deutschland verantwortlich. Welche Bedeutung hat das Thema Luftqualität für ein Unternehmen, das auf dem Land-, Luftund Seeweg tätig ist?
Frank Stehn:
Bei DB Schenker nehmen wir die Luftqualität sehr ernst. Im Büro haben wir beispielsweise Systeme, die die Luft filtern und gleich -
zeitig befeuchten. Das schont die Atemwege, Augen und die Haut. In unseren gewerblichen Bereichen, wo wir mit Staub von Flurförderfahrzeugen und anderen Quellen konfrontiert sind, ist die Herausforderung allerdings schon etwas größer. Wir bemühen uns daher, die Luftqualität durch gezielte Maßnahmen immer weiter zu verbessern.
UNSERE LUFT : Welche Herausforderungen gibt es speziell in der Logistikbranche sonst noch?
Frank Stehn (lacht):
In der Logistik ist die Luftqualität eine ständige Herausforderung. Eine Never ending Story, wenn man so möchte. Wir sehen uns mit Nanopartikeln konfrontiert, die sich schnell ausbreiten können und im schlimmsten Falle gesundheitsschädlich sind. Daher ist es wichtig, stets über die aktuellen Sicherheitsstandards informiert zu sein und proaktiv zu handeln.
UNSERE LUFT : Apropos proaktiv: Wie schützt DB Schenker
die Gesundheit seiner Mitarbeitenden?
Frank Stehn:
Das mag vielleicht zu einfach klingen, aber unser absoluter Geheimtipp lautet: Wir setzen auf aktives Zuhören und die Einbindung unserer Mitarbeitenden in alle Prozesse. Heißt, wir fragen sie regelmäßig, was sie bewegt, welche aktuellen Herausforderungen sie beschäftigen, was sie benötigen, was verbessert werden kann, und und und. Wir bieten darüber hinaus selbstverständlich auch
Bloß weil ein Grenzwert vor einigen Jahren (oder gar Jahrzehnten) noch angemessen war, muss er es heute nicht immer noch sein.
spezielle Schutzkleidung, um die direkte Exposition gegenüber Schadstoffen zu minimieren. Aber die effektivste Lösung sind unsere präventiven Maßnahmen, um Staubquellen Einhalt zu gebieten. Hierfür haben wir in unseren Hallen Luftreiniger installiert.
UNSERE LUFT :
Welche Maßnahmen ergreift DB Schenker, um das Bewusstsein für Luftqualität zu fördern?
Frank Stehn:
Wir achten darauf, dass die Mitarbeitenden sich
der Bedeutung guter Luftqualität bewusst sind und aktiv daran arbeiten, diese zu verbessern. So hat beispielsweise jeder auch eine Eigenverantwortung, den Arbeitsplatz sauber zu halten.
UNSERE LUFT : Welchen Standard würden Sie für die Luftqualität in Unternehmen vorschlagen?
Frank Stehn: Ich persönlich würde einen Standard vorschlagen, der die Begrenzung von Schadstoffen und
den Ausbau von Belüftungs systemen umfasst. Es ist wichtig, Schadstoffe möglichst zu vermeiden und natürlich regelmäßig zu überprüfen, ob die Luftqualität auch wirklich den festgelegten Grenzwerten entspricht. Insbesondere letzteres wird in meinen Augen noch viel zu sehr vernachlässigt. Bloß weil ein Grenzwert vor einigen Jahren (oder gar Jahrzehnten) noch angemessen war, muss er es heute nicht immer noch sein. Unternehmen verändern sich. Die Logistik verändert sich.
Und damit auch die Exposition gegenüber Schadstoffen. Am Ball bleiben und immer ein Auge auf die Zahlen haben, das ist mein Standard.
UNSERE LUFT : Vielen Dank für Ihre Einblicke, Herr Stehn!
Günther Weiß
Leitung Produktion bei MEZ
UNSERE LUFT : Herr Weiß, Sie sind Leiter der Produktion bei MEZ. Maschinenverkleidungen, Maschineneinhausungen, Blechverarbeitung und Metallverarbeitung nach Maß stehen bei Ihnen praktisch auf der Tagesordnung. Anders gesagt: Es fliegen täglich die Funken. Wie beeinflusst die Luftqualität Ihre Arbeit und wie stehen Sie persönlich dazu?
Günther Weiß:
Eine gute Luftqualität ist in der Produktion entscheidend. Bei MEZ haben wir drei Werke mit unterschiedlichen Bedingungen. Im Hauptwerk in Reutlingen, wo viel produziert wird, hatten wir massive Probleme mit Staub und Rauch, was sich letztlich auch auf das Wohlbefinden der Mitarbeitenden auswirkte. Persönlich sehe ich
es als meine Aufgabe, für eine sichere und gesunde Arbeitsumgebung zu sorgen.
UNSERE LUFT : Welches sind die größten Herausforderungen, wenn es darum geht, die Luftqualität zu erhöhen bzw. hochzuhalten?
Günther Weiß: Unsere größte Herausforderung ist der Schweißrauch. Früher war unsere Halle immer voll davon. Seit wir Luftreiniger installiert haben, ist die Luft deutlich sauberer. Eine andere Herausforderung ist die Einbindung jedes Mitarbeitenden, um sicherzustellen, dass auch wirklich alle zu einer sauberen und gesünderen Luftqualität beitragen.
UNSERE LUFT : Wie fördert MEZ das Bewusstsein für die
Bedeutung guter Luftqualität?
Günther Weiß:
Wir setzen auf Vorleben statt nur auf Anweisungen. Wenn es um Sauberkeit und Luftqualität geht, sind wir proaktiv. Das Thema ist bei uns allgegenwärtig. Spätestens dann, wenn unsere Mitarbeitenden ihre persönliche Schutzausrüstung anziehen, wird ihnen wieder bewusst, wofür sie das eigentlich tun. Als Beispiel kann man hier Schweißhelme mit gefilterter Frischluftzufuhr nennen. Abgesehen davon setzen wir auf direkte Kommunikation, um das Bewusstsein zu stärken. Immer und immer wieder. Das hilft!
UNSERE LUFT :
Gab es in Ihrer Laufbahn eine Situation, die Ihnen im Zusammenhang mit Luftqualität besonders
in Erinnerung geblieben ist?
Günther Weiß: Ja, definitiv. Da gab es insbesondere eine Situation, die mich bis heute zum Schmunzeln bringt: Als wir für eine Messung unsere Luftreinigungsgeräte abgeschaltet haben, merkten wir binnen Stunden, dass die Luftqualität enorm darunter leidet. So kam auch ein anfänglicher Skeptiker auf mich zu. Ein Kollege, der vor der Installation fest davon ausging, dass die Luftreiniger nur ein Tropfen auf den heißen Stein wären. Jedenfalls war er schnell vom Gegenteil überzeugt, als ihm die Folgen der Abschaltung bewusst wurden. Heute will er die Luftreiniger nicht mehr missen.
UNSERE LUFT : Vielen Dank, Herr Weiß!
Volker Przibilla
Stellvertretender Geschäftsführer der AOK Südlicher Oberrhein
Gerade im Austausch mit produzierenden Unternehmen, die durch uns Unterstützung im Betrieblichen Gesundheitsmanagement erhalten, bekommen wir die Rückmeldung, dass die Mitarbeitenden mit den produktionsbedingten Auswirkungen von Werk- und Schmierstoffen auf die Raumluft konfrontiert sind.
Die AOK Baden-Württemberg und das Deutsche Zentrum für Luftund Raumfahrtmedizin (DLR) haben Ende 2022 eine Studie zum Thema „Environmental stressors and influenza“ herausgebracht. [...] Ein Fazit daraus: Das Entstehungsrisiko akuter Erkrankungen wie der Grippe ist in Regionen höher, in denen die FeinstaubKonzentration besonders hoch ist.
Simone Peters Institut für Arbeitsschutz der DGUV (IFA)Das Thema Innenraumluftqualität ist schon sehr präsent bei den Unfallversicherungsträgern. Schließlich gibt es sehr viele Innenraumarbeitsplätze. [...] Wir bieten beispielsweise für Unternehmen oder ganze Branchen Beratungen an, führen Messungen durch und unterstützen bei Messen und Seminaren.
Etwas so Wichtiges wie unsere Luft wird ständig von Fachleuten unter die Lupe genommen. Zum Glück!
Auf den folgenden Seiten findest Du einige interessante Fakten dazu. Soviel vorab: Nicht alle werden Dich erfreuen.
Gut
Moderat
Ungesund für sensible Menschengruppen
Ungesund
Sehr ungesund
Gefährlich
Der globale Durchschnitt der PM2,5 -Werte liegt bei etwa 40 µg/m3 , weit über dem empfohlenen Wert der WHO von 10 µg/m 3
PM 2.5 89,7 μg/m 3
https://worldpopulationreview.com/country-rankings/most-polluted-countries
Schweißerei
403 μg/m3
Stahlbau
554 μg/m3
Po lymerproduktion
94 μg/m3
Textil-Dienstleister
103 μg/m3
Log istik-Umschlagshalle
135 μg/m3
Jährliche Kosten für Gesundheitsschäden durch PM2,5 -Exposition nach Einkommensgruppen, prozentualer Anteil am BIP (PPP), 2019
Jährliche Kosten (prozentualer Anteil am BIP, PPP)
Anmerkung
AAP = Umgebungsluftverschmutzung (ambient air pollution)
HAP = Haushaltsluftverschmutzung (household air pollution)
LI = Länder mit niedrigem Einkommen (low-income countries)
LMI = Länder mit niedrigerem mittlerem Einkommen (lower-middle-income countries)
UMI = Länder mit höherem mittlerem Einkommen (upper-middle-income countries)
HI = Länder mit hohem Einkommen (high-income countries)
Die Zuordnung der Länder zu den Kategorien basiert auf der Einkommensklassifikation der Weltbank.
Quelle: Originalberechnungen für diese Veröffentlichung
Interessant, dass Unsichtbares eine so große Rolle für unsere Gesundheit spielt, oder? Umso trauriger, dass alarmierende Analysen die weltweite Luftverschmutzung nur weiter bestätigen. Daten von WHO, World Bank und Statista zeichnen ein klares Bild der Situation und unterstreichen die dringende Notwendigkeit von Maßnahmen.
Auf unserer Weltkarte siehst Du beispielsweise deutlich, dass Städte wie Delhi und N‘Djamena regelrecht unter einer dichten Schicht von Schadstoffen leiden. Und zwar mit PM2,5-Werten, die den globalen Durchschnitt von etwa 40 µg/m3 weit übersteigen. Diese Zahl liegt alarmierend weit über dem von der WHO empfohlenen Grenzwert von 10 µg/
m3. Das unterstreicht letztlich bloß die Dringlichkeit, Maßnahmen gegen diese (nicht mehr ganz so unsichtbare) Bedrohung zu ergreifen. Aber die Folgen der Luftverschmutzung sind nicht einfach nur eine abstrakte Statistik; sie sind real. Und tödlich. Geschätzte 6,7 Millionen Todesfälle pro Jahr weltweit sind auf Luftverschmutzung zurückzuführen.
Ein klares Zeichen, dass die Luftqualität ein zentrales Gesundheitsproblem unserer Zeit ist (Quelle: WHO). Aber nicht nur die Gesundheit spürt die Auswirkungen, auch die Wirtschaft leidet: Laut der „World Bank“ ist mit einem jährlichen Verlust von etwa 225 Milliarden US-Dollar an Arbeitspotenzial zu rechnen. Die weltweiten CO 2Emissionen, die 2023
auf etwa 37 Gigatonnen angestiegen sind, zeigen, dass der Weg zu sauberer Luft noch weit ist. In Europa sind jährlich etwa 400.000 vorzeitige Todesfälle auf schlechte Luftqualität zurückzuführen – ein klares Signal –dass sowohl lokale als auch globale Anstrengungen unerlässlich sind.
Nur weil unsere Lungen den meisten Kontakt mit (verschmutzter) Luft haben, heißt das nicht, dass sie die höchsten Kosten bei Gesundheitsschäden
verursachen. Schlaganfälle und Herzkrankheiten sind häufige Folgen von verschmutzter Luft. Das zeigt, wie „tief“ das Problem wirklich verankert ist.
Weltweite Todesfälle durch PM2,5 -Luftverschmutzung nach Ursache, 2019
5.000 000
4.000 000
Ischämische Herzkrankheit
Schlaganfall
Chronisch obstruktive Lungenerkrankung
Untere Atemwegs infektion
Lungenkrebs
Neonatale Störungen
Diabetes Typ 2
Andere Gründe
Anmerkung
AAP = Umgebungsluftverschmutzung (ambient air pollution)
HAP = Haushaltsluftverschmutzung (household air pollution)
COPD = chronisch obstruktive Lungenerkrankung (chronic obstructive pulmonary disease)
IHD = ischämische Herzkrankheit (ischecmic heart disease)
LC = Lungenkrebs (lung cancer)
LRI = untere Atemwegsinfektionen (lower respiratory infections)
Quelle: Basierend auf Daten des IHME, GBD 2019 Studie
UNSER FAZIT?
Insgesamt verdeutlichen die Daten und Analysen die dringende Notwendigkeit, die Luftverschmutzung als eine der größten Herausforderungen unserer Zeit anzuerkennen. Es ist eine Aufgabe, die kollektives Handeln auf globaler Ebene erfordert. Und zwar nicht nur, um die Umwelt zu schützen, sondern auch uns, unseren Kindern, Enkelkindern und deren Nachfahren ein weiterhin lebenswertes Leben zu ermöglichen. Die Zeit zu handeln ist jetzt. Mit dem Ziel, eine saubere, gesündere Zukunft für alle zu schaffen.
• Alexander von Humboldt war einer der ersten Wissenschaftler, der die Bedeutung der Luft für das Klima und die Vegetation erkannte.
• „Cesar’s last breath“: Der Gedanke, dass wir möglicherweise noch Moleküle der Luft einatmen,die historische Persönlichkeiten ausgeatmet haben, ist faszinierend!
• Täglich atmen wir etwa 11.000 Liter Luft ein, im Vergleich dazu trinken wir nur etwa 2-3 Liter Wasser und nehmen etwa 1-2 kg Nahrung zu uns. Dies unterstreicht die immense Bedeutung der Luftqualität für unser tägliches Leben.
11.000 Liter Luft
Das entspricht ca. dem Volumen von 20 Camping-Luftmatratzen
1-2 kg Nahrung
2-3 Liter Getränke
wir hoffen, dass Dir diese Ausgabe interessante Einblicke in die Welt der Luftqualität gegeben hat. Ja, es ist in der Tat ein ziemlich komplexes Thema, das viele Aspekte unseres Lebens berührt – von unserer Gesundheit und unserem Wohlbefinden bis hin zu unserer Arbeit und unserer Umwelt.
Die gute Nachricht ist, dass es eine Vielzahl an Möglichkeiten gibt, die Luftqualität zu verbessern, sowohl auf individueller als auch auf kollektiver Ebene. Wir haben einige davon in dieser Ausgabe von Unsere Luft vorgestellt, aber das ist eben nur die Spitze des Eisbergs. Die Technologie entwickelt sich ständig weiter, und es gibt immer neue innovative Lösungen, die uns helfen können, die Luft, die wir atmen, sauberer und sicherer zu machen.
Aber Technologie allein wird das Problem nicht lösen. Es braucht auch politischen Willen, gesell -
Informiere Dich, sei Dir der Luft bewusst, die Du jeden Tag atmest und ergreife Maßnahmen, um sie zu verbessern.
schaftliches Bewusstsein und individuelle Verantwortung. Wir alle spielen eine wichtige Rolle, und es ist an der Zeit, dass wir diese Rolle ernst nehmen.
In diesem Sinne möchten wir Dich ermutigen, aktiv zu werden. Informiere Dich, sei Dir der Luft bewusst, die Du jeden Tag atmest und ergreife Maßnahmen, um sie zu verbessern. Denke darüber nach, wie Du bereits an der Quelle zur Reduzierung von Staub und Schadstoffen beitragen kannst. Eine Luftreinigungslösung kann beispielsweise helfen, Partikel aus der Luft zu filtern, noch bevor sie zum Problem werden – sei es in Deiner Nase, auf Deiner Haut, auf Produkten, Maschinen oder Arbeitsflächen.
Wir danken Dir für Deine Zeit und Dein Interesse an diesem wirklich wichtigen Thema. Da bleibt uns zum Schluss nicht viel mehr übrig, als Dir Folgendes zu wünschen:
Dass Du tief durchatmen kannst. Und zwar jederzeit.
Alles Gute für Dich!
Das Team von UNSERE LUFT
Herausgeber
Zehnder Clean Air Solutions in Zusammenarbeit mit agado – Gesellschaft für nachhaltige Entwicklung und ifuplan – Institut für Umweltplanung und Raumentwicklung
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Redaktion
Michael Otto