QZEIT 10-2019

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Ein absolutes Novum bei einer Schau i m Norden Deut sch la nds wa r d ie Beteiligung der Rasse Braunvieh, die ja bekanntlich ihren Schwerpunkt am südlichen Ende der Republik im Allgäu hat. Entsprechend stark war die Präsenz aus dieser Region, doch in der Färsenklasse ging der 1a-Platz an die von der Zuchtgemeinschaft Thoenes & Kuppel, Kalkar-Grieth, ausgestellte JucatorTochter Uganda, die im Körperbau und Euter ein enorm starkes Bild zeigte. In der Kategorie der Kühe mit drei und mehr Abkalbungen stand die von Dirk Ulrich und Melanie Pfaff, Schmittlotheim, ausgestellte Highway-Tochter Osiris im Wettbewerb und hatte es mit mehreren sehr erfolgreichen Kühen aus dem Allgäu zu tun. Die absolute Korrektheit im Körperbau und die hohen Maßstäbe, die Osiris in allen Eutermerkmalen abbildet, führten dazu, dass sie im Mittelfeld der Gruppe eingereiht wurde. Ein herausragender Erfolg für eine in Hessen gezüchtete Braunvieh-Kuh im Vergleich mit der Spitze aus dem süddeutschen Kerngebiet dieser Rasse. Sehr gespannt waren viele Züchter auf die erstmalige Präsenz der Zweinutzungsrasse Fleckvieh im Herzen der deutschen Holstein-Zucht. In der Spitzengruppe der Jungkühe war schnell das enorme Niveau des Wettbewerbs zu erkennen: Durchweg hervorragend entwickelte Kühe mit erstklassiger Euterqualität, dabei absolute Doppelnutzungstypen. Die von Uwe und Mark Habermehl, Allmenrod, ausgestellte Hubraum-Tochter Thahiti zeigte sich in fortgeschrittener Laktation mit besten körperlichen Verbindungen und die voll in Produktion stehende Versetto-Tochter Ella von der Handke GbR, Leisenwald, gehörte zu den Kühen mit dem besten Euter, aber beide konnten nicht wirklich um die Spitze konkurrieren. Dies änderte sich, als die Kühe mit drei Abkalbungen zum

ROTVIEH KÜHE MIT 2 KÄLBERN

1c

78 Claudi VR Cigar

Christian Damm Rauschenberg

BRAUNVIEH KÜHE MIT 3 KÄLBERN

1e

22 Osiris Highway

Dirk Ulrich/Melanie Pfaff, Schmittlotheim

FLECKVIEH FÄRSEN

1k

32 Ella Versetto

1i

40 Thahiti Hubraum

KÜHE MIT 3 KÄLBERN

1a

52 Estella Manton

KÜHE MIT 4 UND 5 KÄLBERN

1f 1f 1a

Leisenwald Habermehl GbR Allmenrod Habermehl GbR Allmenrod

58 Prina

BG Schäfer

Vidal

Airlenbach

59 Marie Waldbrand

KÜHE MIT 6+ KÄLBERN

Handke GbR

66 Blüte Wichtl

Paul Wies Ober-Moos Christian Zimmermann Oberzent

WFD Mac Nelle und WFD Flower von Martin Rübesam, Wiesenfeld, dominierten die älteste Färsenklasse. WFD Flower ist im Gemeinschaftsbesitz mit Rupert Wenger aus Österreich.

Die Viering GbR gab mit DurangoTochter Uschi ihr Debüt in Oldenburg.

Wettbewerb erschienen und Preisrichter Ernst Grabner aus Niederösterreich hier schon eine echte Nuss zu knacken hatte. Drei sehr starke, in den Merkmalen durchaus ähnliche Kühe standen zum Schluss an der Spitze. Der 1a-Platz ging an die mehrfach ausgestellte und durchaus siegesgewohnte Manton-Tochter Estella der Habermehl GbR, Allmenrod. Sie zeigte von diesen drei sehr typstarken, harmonischen Kühen das Euter mit der meisten Ausstrahlung und Festigkeit. Im Mittelfeld der Gruppe wurde die von Moritz Schäfer, Airlenbach, ausgestellte Vidal-Tochter Prina eingeordnet, die sich mit bestem Körperbau, festen Verbindungen und einem hoch aufgehangenen Euter optimal präsentierte. Dann kam es in der letzten Klasse zum Vergleich der Kühe, die vier bis zehn Abkalbungen hatten und Ernst Grabner erkannte schnell die Ausnahmequalität der Wichtl-Tochter Blüte von Christian Zimmermann, Oberzent. Blüte strahlte einmal mehr in Körperbau, Bewegungsablauf und Euterqualität und lag mit ihren zehn Abkalbungen altersmäßig deutlich vor dem Mittel der Gruppe. Die großrahmige, lange Waldbrand-Tochter Marie von Paul Wies, Ober-Moos, hinterließ ebenfalls einen starken Eindruck und stand auf 1f. Für absolute Spannung war gesorgt, als der erste Siegertitel der Rasse Fleckvieh bei der German Dairy Show zu vergeben war. Bei Kühen mit sehr unterschiedlich erbrachter Lebensleistung fiel die Entscheidung für Ernst Grabner eindeutig zugunsten der Wichtl-Tochter Blüte, die sich damit nach drei Titeln in Alsfeld auch einen Siegertitel auf nationaler Ebene im Vergleich mit Spitzenkühen aus Bayern und BadenWürttemberg holt. QZEIT OKTOBER 2019


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