OBJECT Deutsch

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KULTUR VERÄNDERN DURCH MEDIEN UND MISSION, UM MENSCHENHANDEL UND SEXUELLER AUSBEUTUNG ENTGEGEN ZU WIRKEN.

www.hopedieslast.org


OBJECT A

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Diese Straße, wie unzählige andere in Deutschland, könnte man leicht umgehen. Die Menschen, die in dieser Straße leben, werden oft vergessen, weil es einfacher ist. Wir haben Gesetze und Strukturen geschaffen, die Kontrolle ausüben, aber wir haben uns dazu entschieden es Schutz zu nennen. Als ich das erste Mal die Frauentormauer Straße entlang ging, die Straße, die Nürnbergs Rotlichtviertel beherbergt, war ich erstaunt über die große Anzahl von Leuten, die auf dieser langen Straße arbeiten und prosperieren. Ihr Leben ist zu einem Sumpf von Nachtclubs, Bordellen, Restaurants, Hotels und Stripclubs geworden. Es ist normal. Man fühlt sich normal. Und Menschen leben normale Leben auf diesen Straßen. Dieses Legalisierungsgesetz normalisiert die Situation in der man eine Prostituierte kauft und seinen Körper verkauft. Ein Mann kann mit seiner Familie zum Nürnberger Weihnachtsmarkt kommen und die Ungezwungenheit mit der er seiner Frau erzählen kann, dass er kurz raus geht für einen Kaffee, wird zu der Realität in der er drei Straßen weiter geht und ein arbeitendes Mädchen kauft. Ich habe einmal gehört, dass als das Prostitutionsgesetz im Bundestag besprochen wurde, die Deutschen geschlafen haben. Die Vision für OBJECT ist es mehr Menschen zu sehen, die in der Berufung wandeln, die Gott auf ihr Leben gelegt hat. Dienste zu starten, ins Missionsfeld zu gehen und dass Kirchen anfangen über legalisierte Prostitution zu sprechen. Wir alle haben die Veränderung gesehen, die geschieht, wenn Menschen die Wahrheit über die Identität und Pläne, die Gott für unser Leben hat, erkennen. Es wird Zeit, dass Menschen Leidenschaft entwickeln für dieses Problem und dass Deutsche zur Veränderung dieser Ungerechtigkeit aufrufen.

1.ob•ject noun \’äb-jikt, -(,)jekt\ : a thing that you can see and touch and that is not alive 2.ob•ject verb \ b-’jekt\ : to disagree with something or oppose something e

Im Englischen hat das Wort “object“ zwei verschiedene Bedeutungen. Einerseits ist es ein Gegenstand, etwas Lebloses, das man sehen und anfassen kann. Es bedeutet jedoch auch “widersprechen” und “Einspuch erheben”


DAS DESIGN Das Design auf der Titelseite unseres Magazins und auf unseren Sweatshirts ist inspiriert von der Arbeit, die wir und viele andere in den Rotlichtvierteln in ganz Deutschland machen. Wenn wir durch die Strassen der Städte Europas gehen und beten, laden wir Gottes Gegenwart ein, dies wird durch die Samen repräsentiert. Sie wachsen und sprießen dann genau zur richtigen Zeit. Wir sprechen mit den Menschen auf der Straße in der Hoffnung, dass sie nicht einfach nur uns treffen, sondern auch eine Begegnung mit dem lebendigen Gott haben. Unser Design symbolisiert die Verwandlung eines Gebietes nach Gottes Willen, nicht nach dem der Welt. Wir sind Teil einer großen Vision. Unsere Hoffnung als JMEM Herrnhut ist es eine Veränderung in Deutschalnd und in den Nationen zu sehen.

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EIN BLEIBENDER UNTERSCHIED ELLA SMITH

PROSTITUTION: DER GEWINN DER LEGALISIERUNG ELISE EICHLER

KUNST IM KOPF JOANNA BRANSON

HOFFNUNG IN BORDELLE BRINGEN RAHEL BÜTTNER

LOVE SELLS NATHALIE SCHALLER

SEI TEIL DER BEWEGUNG PHIL GAZLEY

VERÄNDERE DIE ATMOSPHÄRE CREATIVE TEAM // GRETCHEN R // AMY L MATTHEW M // CHAD A ÜBERSETZUNG // ELISE EICHLER // ANNA MÜLLER


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nser Team besucht regelmäßig das Rotlicht-Viertel und andere Bordelle. Zu Anfang gingen wir mit Blumen, Geschenken und Einladungen zu unseren Veranstaltungen dorthin. Wir erkannten jedoch schnell, dass die größte Schwierigkeit nicht darin bestand einen ersten Kontakt zu knüpfen, sondern vielmehr darin eine freundschaftliche Beziehung zu den Frauen zu entwickeln in der Vertrauen wachsen kann, so dass wir ihnen beim Aussteigen wirksam zur Seite stehen können, denn diese Frauen werden zu Hunderten durch die Bordelle verschoben. So lernten wir bei jedem Besuch neue Frauen kennen und es war schwierig Freundschaften überhaupt erst aufzubauen. Daher beschlossen wir das „Jesus-Modell“ der Jüngerschaft zu übernehmen. Jesus hatte zwölf Jünger erwählt und unter ihnen waren drei besonders hervorgehoben: Petrus, Jakobus und Johannes. So wollten wir es auch tun! Jede von uns schrieb die Namen von drei Frauen auf, mit denen wir in besonderer Beziehung standen. Wir machten unsere Besuche weiter in den Bordellen, aber richteten unsere Aufmerksamkeit gezielt auf die Frauen auf unseren Listen. Wie großartig ist es heute für mich zu bezeugen, dass alle drei Frauen auf meiner Liste innerhalb von neun Monaten dem Sexgewerbe den Rücken gekehrt haben und ein ganz

neues Leben begonnen haben! Anika war eine von ihnen und ich möchte euch hier ihre Geschichte erzählen. Als ich Anika zum ersten Mal sah, war sie sehr verschlossen, aber trotzdem war ich stark beeindruckt von ihr. Ich investierte viel Zeit in Gebete für sie. Nach zwei Monaten traf ich sie wieder. Dieses Mal lud sie mich in ihr Zimmer ein, um zu reden. Danach schrieb ich Anikas Namen auf meine Liste. Sie kommt aus Osteuropa und wurde noch als Baby von ihrer Mutter verlassen. Als sie zwölf Jahre alt war, lebte sie schon mit einem doppelt so alten Mann zusammen. Einige Zeit später verführte ein „Loverboy“ sie dazu, als Prostituierte in Deutschland für ihn zu arbeiten. Sie hatte sich ein anderes Leben gewünscht, fand aber, dass sie nichts Besseres verdient hätte.Wir verbrachten viel Zeit miteinander, gingen in Cafés, redeten und beteten zusammen in ihrem Zimmer. Es gab Tage, an denen sie gut gelaunt war, aber häufig fand ich sie auch weinend auf ihrem Bett liegen. Aber meine Besuche und die Unterstützung halfen ihr. Allerdings brach ihre Welt vollkommen zusammen, als sie feststellte, dass sie von einem berüchtigten Zuhälter schwanger war. Er nahm ihr fast ihr gesamtes Geld weg und schlug sie oft. Als wir von ihrer Schwangerschaft hörten, berieten wir sie und boten ihr kostenlose medizinische Behandlung

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THE JUSTICE


THE JUSTICE PROJECT

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an. In einem Zustand völliger Verzweiflung verletzte sie sich selbst und starb fast dabei. Als sie endlich ärztliche Hilfe annahm, konnte das Ungeborene nicht mehr gerettet werden. Einige Wochen später verkaufte ihr Zuhälter sie an ein Schweizer Bordell. Ich war entsetzt, als ich davon hörte. So betete ich also für sie und bat auch Andere um Gebetsunterstützung. Anika schaffte es danach mich anzurufen und erklärte mir, wo sie sich befand und dass sie von dort weg wollte. Sie hatte gerade genug Geld für eine Fahrkarte nach Deutschland. Das war zwar ein gefährliches Unternehmen, aber sie fühlte sich stark genug dafür. Nachdem sie hier wieder angekommen war, brachten wir sie an einen sicheren Ort und sprachen mit ihr über ihre Zukunft. Durch Spenden konnten wir Anika helfen in ihre Heimatstadt zurückzukehren. Sie lebt jetzt in Sicherheit und umgeben von Menschen, die sie lieben. Wir halten Kontakt zu ihr und neulich erzählte sie mir, dass sie mit dem Ersparten aus ihrem neuen Job einem anderen Mädchen dabei helfen will aus dem Sexgewerbe auszusteigen und ihren Heimflug bezahlen wird! Seitdem wir unsere Arbeit begonnen haben, erkennen wir wie wirkungsvoll es ist, nach dem Prinzip der Jüngerschaft und der Nachfolge Christi zu handeln. Viel besser, als

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einfach nur die Methoden der Straßen-Evangelisierung anzuwenden. Was wir hier tun ist soviel mehr, als nur ein einfaches Gebet mit den Frauen. Wir werden jetzt vielmehr einbezogen in den Prozess kleiner und großer Entscheidungen. Deshalb möchte ich euch dahingehend ermutigen, wenn ihr Bordelle besucht oder Straßeneinsätze durchführt. Seid fest entschlossen, euch auf tiefere Beziehungen einzulassen und euch zu öffnen, um aus den Menschen Jünger und Nachfolger Christi zu machen. Wir sind davon überzeugt, dass wir durch eine liebevolle dauerhafte Begleitung der Frauen, erfolgreich sein werden und schon sind im Kampf gegen die Zwangsprostitution in Deutschland.

Im Jahr 2011 zog Ella nach Deutschland, um mit dem Justice Project zusammen zu arbeiten. Ursprünglich stammt sie aus Amsterdam, ihr Lebensweg führte sie nach Süd-Amerika, in die Karibik, in die USA und durch halb Europa, um Frauen in verzweifelter Lage zu helfen. In den USA machte sie Sozialarbeit in den Armenvierteln und rief eine Gemeinde Organisation ins Leben, die drogenabhängigen Frauen, ehemaligen Strippern und Prostituierten zur Seite stand. Nachdem sie nach Europa zurückgekehrt war, konnte sie verschiedene regierungsunabhängige Organisationen im Kampf gegen Menschenhandel unterstützen.


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eit dem 1. Januar 2002 ist Prostitution in Deutschland legal. Dadurch sind eine Prostituierte und ihr Freier keine Kriminelle mehr. Das Anbieten und Nutzen von sexuellen Diensten ist offiziell nicht mehr sittenwidrig. Anders als die meisten europäischen Nachbarn, hatte die damalige Bundesregierung entschieden, dass Legalisierung die Prostituierten am besten schützen würde. Ziel des Prostitutionsgesetzes war es, die soziale und rechtliche Lage der Prostituierten, die sich für diesen Beruf entschieden hatten, zu verbessern und sie vor Ausbeutung zu schützen. Außerdem sollte den kriminellen Begleiterscheinungen der Prostitution, wie Drogen- und Menschenhandel entgegengewirkt werden.


Mit Inkrafttreten des Gesetzes bekommen Prostituierte das Recht auf Entgeltforderung. Sie haben ein Recht auf Bezahlung nach Verrichtung ihrer Dienste. Vor dem Gesetz ist Prostitution ein Beruf, wie jeder andere, eine Dienstleistung. Dadurch haben Prostituierte Anspruch auf Sozial-, Kranken- und Rentenversicherung. Anders als in anderen Berufen hat der Arbeitgeber oder der Zuhälter nur ein eingeschränktes Weisungsrecht, damit den Prostituierten das sexuelle Selbstbestimmungsrecht erhalten bleibt. Kein Kunde hat Leistungsanspruch, d.h. eine Prostituierte kann bestimmte Freier, Anforderungen oder Praktiken verweigern. Durch die Legalisierung ist das Schaffen eines angemessenen Arbeitsplatzes für Prostituierte zu einem lukrativen Geschäft geworden. In Deutschland gibt es mehr als 3000 Bordelle und Sexclubs, die sowohl einheimische als internationale Kundschaft anlocken. Das Werben von sexuellen Diensten und Produkten ist weiterhin verboten und wird mit Freiheitsstrafen und Geldbußen von bis zu 10.000 Euro bestraft. Dennoch

scheint es an Kunden nicht zu fehlen, da Deutschland mit seinem liberalen Prostitutionsgesetz weit über eigene Grenzen hinaus bekannt ist. Mit der Nachfrage steigt auch das Angebot. Flatrate Bordelle bieten unbegrenzten Sex und Getränke zu kleinen Preisen. Bordelleigentümer expandieren, bauen regelrechte Paläste und gehen mit ihren Betrieben an die Börse. Alles in allem wird durch die Prostitution in Deutschland rund 14,5 Milliarden Euro jährlich umgesetzt. Genaue Zahlen zu Steuereinnahmen und Umsatz gibt es jedoch nicht. Trotz Legalisierung bleibt Prostitution nämlich ein geheimnisvolles Gewerbe. Prostituierte arbeiten oft als Selbstständige. Arbeitsverträge gibt es kaum. Zum einen wollen Bordellbesitzer und Prostituierte möglichst viel Flexibilität und Autonomie, anderseits bleiben viele Prostituierte lieber anonym aus Angst vor Verurteilung aus dem sozialen Umfeld. Obwohl Prostitution legal ist, bleibt es ein verpönter Beruf. Aus diesem Grund melden sich viele Prostituierte auch nicht zur Sozialversicherung an, obwohl sie das Recht dazu haben. Dies


erschwert die Erfassung von Daten und Statistiken. Niemand weiß, wie viele Prostituierte es in Deutschland wirklich gibt. Schätzungen zufolge sind es rund 400.000 Prostituierte, ein Großteil von ihnen aus Osteuropa. Sie arbeiten in Bordellen, Wohnungen oder auf der Straße. Manche bieten sich im Internet an oder arbeiten für einen Zuhälter. Alles ist legal, solange die Prostituierte nicht jünger als 18 Jahre ist und nicht in persönlicher oder wirtschaftlicher Abhängigkeit lebt. Der Wortlaut des Gesetzes ist jedoch nicht sehr tiefgreifend. Persönliche und wirtschaftliche Abhängigkeit sind nicht genau definiert und erschweren somit die strafrechtliche Verfolgung von Ausbeutung und Menschenhandel. Eine EU-Studie von 2011 zeigt, dass der Menschenhandel in und nach Deutschland seit der Legalisierung der Prostitution zugenommen hat. Doch auch hier gibt es keine genauen Zahlen. In 2011 wurden 640 Opfer des Menschhandels zum Zweck der sexuellen Ausbeutung ermittelt. Die Dunkelziffer ist jedoch weitaus höher. Aus diesem Grund gibt es in Deutschland Anstrengungen um der Ausbeutung von Frauen stärker entgegenzutreten. Bis heute gilt für sexuelle Ausbeutung eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren. Das Prostitutionsgesetz soll die Lage der Prostituierten verbessern und die Sittenwidrigkeit aufheben. Dennoch ist es möglich um in bestimmten Gebieten und Tageszeiten Prostitution zu verbieten. Zum Schutz der Jugend und des öffentlichen Anstands. So ist es zum

Beispiel in Städten mit weniger als 20,000 Einwohnern grundsätzlich untersagt. Dass Prostitution kein Beruf wie jeder andere ist, war sich die Bundesregierung von Anfang an bewusst. Man kennt die körperlichen und seelischen Folgen der Tätigkeit und erhoffte sich durch die Legalisierung den Ausstieg für Prostituierte zu erleichtern. Doch schon 2007 musste man feststellen, dass die positiven Auswirkungen des Prostitutionsgesetzes begrenzter sind als erwartet. Bis zum heutigen Tag bleibt das Prostitutionsgesetz ein umstrittenes Thema. EU-Richtlinien verlangen von der Bundesregierung ein stärkeres Vorgehen gegen Menschenhandel. Bereits vor den Wahlen in 2013 gab es Bemühungen um Prostituierte besser zu schützen und das Gewerberecht von Bordellen zu ändern. Der Gesetzesentwurf wurde jedoch aufgrund von Unstimmigkeiten kurzerhand gekippt. Die neue Regierung hat nun die Chance das Thema wieder aufzugreifen und Veränderung zu bewirken. Elise ist Teil der diesjährigen Marriage of the Arts Jüngerschaftsschule bei JMEM in Herrnhut. 2010 besuchte sie die Not For Sale-Konferenz in Hamburg, wo sie zum ersten Mal vom Ausmaß des Menschenhandels in der heutigen Zeit erfuhr. Dies brachte sie auf eine Reise auf der Suche nach dem Herzen Gottes und erwachte in ihr ein Verlangen nach Freiheit für die Unterdrückten. Ihr Herz für Gerechtigkeit hat auch ihr Studium beeinflusst. Elise hat einen Bachelor in Internationalem Projektmangement und Entwicklungszusammenarbeit. Nach der Jüngerschaftsschule möchte sie weiterstudieren für einen Master im Bereich Menschenrechte.



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exuelle Ausbeutung wird oft von Betrügerei und körperlicher Gewalt begleitet, die oft seelisches Trauma zur Folge haben. Schutzhäuser überall in der Welt bemühen sich darum, effektive Wege zu finden, die Langzeitauswirkungen sexueller Traumata zu behandeln. Dieses Jahr habe ich 25 Nachsorgeeinrichtungen für Männer, Frauen und Kinder besucht, die die Sexindustrie verlassen haben. Ich habe versucht gemeinsame Nenner in den Traumatherapien für die Bewohner zu finden und die gesellschaftlichen Meinungen verschiedener Kulturen gegenüber Nachsorgemaßnahmen zu vergleichen. Dabei habe ich herausgefunden, dass viele Kulturen im Allgemeinen eine negative Einstellung haben zu Psychologie. In Indien und manchen südostasiatischen Ländern, wie Kambodscha, wurde mir geradeheraus gesagt, dass Psychologie eine westliche Erfindung ist und nicht zu der Art passt, wie die Menschen dort Erfahrungen und Informationen verarbeiten. Eine Sache, die ich jedoch in jeder Nachsorgeeinrichtung gefunden habe, auch dort, wo man offizielle psychologische Behandlung ablehnt, ist Kunst. Egal, welche Kultur, welche Einrichtung, welches Alter oder Geschlecht der Bewohner, die Mitarbeiter konnten unglaubliches Wachstum und verbessertes Verarbeitungsvermögen feststellen bei Bewohnern, die anfingen, ihre Emotionen durch Malen, Bildhauerei, Fotografie, Tanz und Design auszudrücken. In manchen Kulturen ist es nicht unbedingt üblich und den Menschen fällt es nicht leicht, ihre persönlichen Gefühle zu zeigen. Manche Geschichten und Gefühle, die

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mit einem Trauma verbunden sind, sind zu schwierig um in Worte zu fassen. Kunst geht über Kultur, Geschichte und gesellschaftliche Norm hinaus. Im Grunde ist es eine Möglichkeit, sich selbst ohne Erwartungen auszudrücken. Wenn Menschen mit einem solchen Hintergrund ihre eigenen Kunstwerke betrachten, dann verwandeln sich ihre Geschichten oder Emotionen in einen handfesten Gegenstand, der außerhalb ihrer Selbst steht und einfacher zu analysieren und zu diskutieren ist, als etwas so Verletzliches und Intimes, wie ihre gegenwärtige Gefühlslage. Ich habe ein Beispiel für diesen Prozess in einer Nachsorgeeinrichtung in Kambodscha gesehen. Die Mitarbeiter ließen die Kinder ihre Geschichte und das, was sie ihren Eltern gerne sagen würden, singen. Viele der Kinder konnten ihre Geschichte bisher nicht in Worte fassen, aber jedes einzelne Kind war in der Lage seine Geschichte voller Leidenschaft der Gruppe vorzutragen. In Thailand hat man Kunst unterrichtet und dazu genutzt, Mädchen bei der Verarbeitung zu helfen indem sie in Bilder von leeren Köpfen malten. Durch dieses Projekt hatten sie die Möglichkeit ihre Gefühle ohne Worte zum Ausdruck zu bringen. Es gibt viele vorteilhafte Diagnosen und Behandlungen für traumatischen und post-traumatischen Stress und ich habe viele Vorgehensweisen in diesen Nachsorgeeinrichtungen gesehen. Kunst und Kunsttherapie war jedoch die Einzige, die ich gesehen habe, die in jedem Zentrum und jedem Land, das ich besucht habe, Veränderung bewirkt.

Joanna Branson ist 24, kommt aus Nashville, Tennessee und hat Psychologie studiert. Im Moment ist sie Mitarbeiterin bei JmeM, wo sie Fotografie unterrichtet. Sie wird sich weiterbilden zur Kunsttherapeutin. Ihr derzeitiges Projekt ist die Fortsetzung ihrer Forschungsarbeit zu Traumatherapie und der Sexindustrie in einem Buch, dass nächstes Jahr veröffentlicht wird. www.cargocollective.com/yoanna

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HOFFNUNG IN BORDELLE BRINGEN KLEINE GRUPPE. GROSSER WIRKUNG. R A H E L

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uf der “Not for Sale Konferenz” 2010 in Hamburg haben wir, fünf Christinnen aus Köln, die sich vorher nicht kannten, zusammen gefunden. Wir waren entrüstet über das Gehörte und auch darüber, dass scheinbar kaum jemand etwas dagegen unternimmt. Einheitlich waren wir der Meinung: Wir müssen etwas tun! Es kann nicht sein, dass wir Christen in Köln nicht einmal wissen, dass Menschen gehandelt werden. Es kann nicht sein, dass wir keine Ahnung haben, dass Frauen in Köln ihre Körper verkaufen müssen. Wieder in Köln angekommen haben wir im Internet geschaut, wo es dort Prostitution gibt. Relativ schnell stießen wir auf zwei der großen Bordelle der Stadt. Schon bald standen wir mit kleinen Geschenken bepackt und zitternden Knien vor den Türstehern: “Wir sind eine christliche Fraueninitiative und würden gerne den Ladies etwas Gutes tun, können wir rein kommen?” Seit jenem Tag besuchen wir die Ladies regelmäßig, um sie wertzuschätzen, mit Ihnen Beziehung aufzubauen und für sie zu beten. Mittlerweile sind wir nicht mehr nur fünf Frauen, sondern mehr als zwölf.

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Wir besuchen jetzt auch Ladies an einem Wohnwagenstrich und letztes Jahr an Weihnachten konnten wir in einem der Bordelle einen Weihnachtsgottesdienst machen. Ca. 35 Ladies sind gekommen. Es war ein ganz besonderes Fest mit allem was dazu gehört. Der Besitzer hatte für alle Gans, Klöse und Rotkraut spendiert. Eine Lobpreisband hat die Frauen zum Tanzen gebracht. Durch den Input wurden viele berührt, so dass auch ein paar Tränen flossen. Am Ende des Abends kamen die Ladies nach vorne. Das Geschenk, das wir vorbereitet hatten war ihnen nicht so wichtig, sondern vor allem persönliches Gebet und eine Bibel in ihrer Sprache. Viele haben sich unter Tränen bedankt. Es sei für sie ein unvergesslicher Abend und ein Stück Heimat gewesen. Dieses Jahr dürfen wir wieder einen Weihnachtsabend gestalten. Betet doch mit und für uns, dass es nicht nur ein toller Abend wird, sondern dass sich ihre Herzen verändern. Einige von Ihnen konnten wir schon darin unterstützen einen neuen Weg zu gehen. Wir wünschen uns, dass sie alle Jesus kennen lernen und entdecken welche großartigen Pläne er für sie hat.

Rahel Büttner ist verheiratet und seit über vier Jahren bei Jugend mit einer Mission aktiv. Sie ist in der Leitung von JMEM Köln und hauptsächlich im Bereich Jungerschaftsschulen und mit Diensten für Gerechtigkeit involviert.

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LOVESELLS S C H A L L E R

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VON

GLIM PSE

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Mehr Information zu GLIMPSE und der aktuellen Kollektion gibt es auf www.glimpseclothing.com

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eit Anfang des Jahres ist das Stuttgarter Modelabel GLIMPSE nun unterwegs. Die erste Kollektion „first love“ ist seit wenigen Wochen erhältlich. Doch GLIMPSE ist kein gewöhnliches Modelabel. Man könnte GLIMPSE vielmehr als eine gut gekleidete Menschenrechtsinitiative bezeichnen, die mit ihrer kessen Mode dunkle Ecken unserer heutigen Gesellschaft ausleuchtet. Denn GLIMPSE hat neben dem Ziel, schöne Mode zu machen, noch etwas ganz anderes im Blick: Die Reintegration von Opfern von Zwangsprostitution – und zwar durch Mode. Vor rund vier Jahren hat alles angefangen, als die drei Gründer von GLIMPSE bei einem sozialen Einsatz der Organisation „Jugend mit einer Mission“ erstmalig mit dem Thema Zwangsprostitution in Berührung kamen. Sie 16


lernten Frauen kennen, die durch falsche Versprechungen in die Hände von Menschenhändlern gelockt, verschleppt oder ganz einfach an ein Bordell verkauft wurden. Junge Frauen, die als entehrt gelten, die nicht mehr nach Hause können, die keine Ausbildung und keine Berufsmöglichkeit haben und körperlich sowie seelisch verwundet sind. Die Eindrücke ließen Teresa Göppel (Modedesignerin), Nathalie Schaller (Juristin) und ihren Mann Simon Schaller (Mediendesigner) nicht mehr los und sie beschlossen, sich

festellung bei alltäglichen Aufgaben. Ziel ist es, ein geschütztes, vertrauensvolles Umfeld für die jungen Frauen zu schaffen, die so lernen sollen, ihr Leben wieder zu lieben. Aus Sex Sells, wird so Love Sells. Was die jungen Frauen an ihrem neuen Leben lieben, kann man auch erfahren. Denn jede Frau bekommt einen Stempel in Form einer individuellen Blume und verewigt sich damit auf der Innenseite jedes Kleidungsstückes, an dem sie gearbeitet hat. Der Käufer kann dann auf unserer

für Opfer von Zwangsprostitution einzusetzen und über die Brisanz des Themas zu informieren. Die eigene Modeaffinität von Teresa, Nathalie und Simon brachte die drei schnell auf die Idee, eine Nähwerkstatt für Mode zu eröffnen, in der Frauen mit Zwangsprostitutionshintergrund in einer sicheren Umgebung eine Ausbildung zur Schneiderin und faire Arbeitsplätze erhalten können. Die Suche nach den richtigen Kooperationspartnern brachte die drei nach Mumbai, Indien, wo schließlich im Januar diesen Jahres die erste Nähwerkstatt für ehemalige Zwangsprostituierte eröffnet wurde. Die Betreuung und Organisation vor Ort wird dabei von der indischen Organisation Chaiim Foundation übernommen, deren Gründer sich bereits seit einigen Jahren um Opfer von Zwangsprostitution kümmern. Die ersten zehn jungen Frauen bekommen nun seit Januar in der Werkstatt Nähunterricht, Schulunterricht sowie Hil-

Homepage mehr über seine Näherin erfahren. Da das oberste Ziel von GLIMPSE nicht die Erzielung von Profit ist, sondern das Wohlergehen der Frauen, ist das Modelabel, vor allem in der Startphase, auf Spenden angewiesen, um die laufenden Kosten der sozialen Werkstatt zu decken. Außerdem spart GLIMPSE gerade auf ein neues größeres Haus für die Werkstatt. Denn die Nachsorgeeinrichtungen für ehemalige Zwangsprostituierte in Mumbai sind voll von jungen Frauen, die eine neue Perspektive für ihr Leben brauchen. Gerne würde GLIMPSE noch mehr Frauen zur Ausbildung aufnehmen, nur scheitert dies im Moment noch an den räumlichen und finanziellen Bedingungen. Außerdem will GLIMPSE nicht in Indien Stopp machen. Weitere Nähwerkstätten für ehemalige Zwangsprostituierte in anderen Krisenländern und auch in Deutschland sind geplant.

Hinter GLIMPSE Clothing stehen Teresa Göppel, Nathalie Schaller und Simon Schaller. Nach ihrem Abschluss an der Meisterschule für Mode in München gründete Teresa (29) ihr erstes Modelabel “sein” im Jahr 2010. Nathalie (29) hat Jura studiert und arbeitet seit zwei Jahren in Stuttgart im Bereich Medienrecht. Simon (29) hat Mediendesign studiert. Nachdem er drei Jahre in einem Architektur Büro gearbeitet hat, machte er sich 2012 als Freelancer selbstständig. Simon und Nathalie sind seit Juni 2012 verheiratet. Seit 2012 arbeiten Teresa, Nathalie und Simon neben ihren normalen Jobs für GLIMPSE Clothing.


SEI BEWEGUNG

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ie Bewegung, die sich gegen Menschenhandel einsetzt ist D sehr jung. In Europa wurden erste bemerkbare Initiativen in den 1990ern ergriffen, in den Vereinigten Staaten nachdem in 2000 das Gesetz zum Schutz von Opfern des Menschenhandels verabschiedet wurde. Wenn wir diesen Zeitrahmen vergleichen mit ähnlichen Bemühungen im Bereich der häuslichen Gewalt, zeigt sich, dass wir noch viel lernen müssen und einen weiten Weg vor uns haben. In diesem kurzen Artikel möchte ich wichtige Erwägungen offen legen anstatt Antworten zu geben, da wir diese für unsere jeweiligen Länder und Gemeinschaften entdecken sollten. Bewährte Methoden und vielversprechende Praktiken variieren je nach nationalen Gesetzen und der Art von strategischen Partnerschaften. Ich würde gern drei wichtige Lernkurven aufzeigen, die ich sehe aufgrund meiner Beobachtung und 13-jähriger Erfahrung in dieser Bewegung.

1. Ein flächendeckender Ansatz 2. Die Wichtigkeit, alle Stimmen zu hören, die man hören muss


3. Die Komplexität, der wir uns stellen müssen

Ein flächendeckender Ansatz

Obwohl es so viel gute und barmherzige Arbeit, weisen Umgang mit Finanzen und eine große Vielfalt von Ansätzen gibt, glaube ich, dass man ohne Bedenken sagen kann, dass der allgemeine Ansatz Menschenhandel zu bekämpfen, ein Mosaik von vereinzelten Bemühungen ist. Das Palermo Protokoll führte 2000 das Konzept von Vorbeugung, Schutz und strafrechtlicher Verfolgung als die Schlüsselaspekte eines flächendeckenden Ansatzes ein. Über die Jahre wurde ein viertes Element hinzugefügt: Partnerschaften. Vor kurzen hatte ich das Privileg, drei Jahre lang mit einer Forschungsgruppe des Laboratory to Combat Human Trafficking zusammenzuarbeiten. Die Zusammenfassung der Forschungsarbeit findet ihr unter www.combathumantrafficking.org. Eines der wichtigsten Ergebnisse im Bereich der Vorbeugung war die Erkenntnis, dass die meisten Vorbeugemaßnahmen eigentlich Bewusstsein schärfen und meistens nur, die erreicht, die sich auskennen. Nur ein kleiner Teil der strategischen Vorbeugung wurde in wirklich gefährdeten Gemeinschaften durchgeführt. Dies war keine kirchliche Forschung, dennoch haben wir herausgefunden, dass die meisten Kirchen ihre Erkenntnis in den Kirchen hielten und die Gemeinschaft vor Ort nicht einbezogen. Im Bereich des Schutzes liegt eine starke Betonung auf den Wohnungsbedarf und den Aufbau von sicheren Orten für Opfer und Überlebende. Es ist eindeutig ein wichtiges Element, aber in meiner Arbeit zur technischen Unterstützung von solchen Bemühungen habe ich entdeckt, dass es oft keine Bedarfsanalyse gegeben hat um den wahren Bedarf der Gemeinschaft festzustellen. Dass großen Summen ausgegeben wurden für Projekte, die keine strategischen Partnerschaften mit anderen öffentlichen Stellen bildeten und, dass günstigere Wohnungsoptionen, wie z.B. in bereits vorhandenen Häusern für Opfer häuslicher Gewalt nicht beachtet wurden. Auf die strafrechtliche Verfolgung werde ich näher eingehen, wenn wir uns die Komplexität anschauen. Genauso, wie der Film “Lone Ranger” diesen Sommer ein Misserfolg in den Kinos war, werden wir schlechte Ergebnisse in unseren Bemühungen gegen Menschen-

handel erzielen, wenn wir versuchen ein lone ranger, ein einsamer Jäger zu sein. Für mich als jemand, der eine neue Anti-Menschenhandel Koalition (www.kcaht.org oder KCAHT Facebook) koordiniert hat, ist es sowohl herausfordernd als auch lohnend zu sehen, wie diese vier Elemente (Vorbeugung, Schutz, Partnerschaft und Verfolgung) zunehmenden zusammenarbeiten. Bis zum vergangenen Jahr gab es keine Verhaftungen in unserer Region aufgrund von Menschenhandel. Die Frucht der koordinierten Zusammenarbeit ist, dass Frauen von der Straße wegkommen und Leistungen nach deutlichen Protokollen in Anspruch nehmen können und es gab vier Verhaftungen in unserer Region in diesem Jahr.

Die Wichtigkeit, alle Stimmen zu hören, die man hören muss Ein wichtiger Aspekt der heranwachsenden Anti-Menschenhandel Bewegung ist die Anerkennung von Grundursachen und parallelen Bewegungen als Schlüssel zu einem flächendeckenden Ansatz. Bespiele hierfür sind: die Anpassung von Protokollen bei sexueller Gewalt an die Zusammenarbeit mit Strafverfolgungsbehörden und Gesundheitsdiensten, anstatt komplett neue Modelle zu entwickeln und die strategische Vorbeugung bei Flüchtlings- und Migrantengemeinschaften. Es gibt ein stärkeres Bewusstsein dafür, dass man in manchen Fällen nicht einmal über Menschenhandel sprechen muss, um das Problem anzugehen. Wenn man Pflegekinder aufnimmt, sich um Weisen kümmert, Frauen mehr Macht gibt, Menschen bei der Arbeitssuche hilft und Integrationsarbeit in Migrantengemeinschaften leistet, trägt man dazu bei, Menschenhandel zu bekämpfen, ohne darüber zu sprechen. 19


Ich glaube, dass Jakobus 2,1-13 uns sagt, dass wir nicht voraussetzen sollen, dass jemand der arm oder gefährdet ist nur jemand ist, der Hilfe braucht oder nichts beitragen kann. Wir brauchen die Stimmen und Perspektiven von Strafverfolgungsbehörden, Rechtsberatern, Gesundheitspersonal, psychosozialen Fachkräften, Sozialarbeitern, Politikern, aber wir brauchen auch die Perspektive der Prostituierten, arbeitsrechtliche Einsichten und die Stimme von Überlebenden. Wir brauchen auch die Stimme derer, die in gefährdeten Gemeinschaften leben, damit wir alle zusammenarbeiten können in einem kontinuierlichen Lernprozess.

Die Komplexität, der wir uns stellen müssen Der Kampf gegen Menschenhandel ist komplex und führt oft zu einem Prozess mit einem Schritt vorwärts und zwei Schritten zurück. Um dem Ende des Menschenhandels nachzustreben, müssen wir den Horrer der Zwangsarbeit und der Zwangsprostitution erkennen. Wir müssen uns sowohl auf den Menschenhandel von unseren Mitbürgern als auch auf den Menschenhandel von außen in unser jeweiliges Land konzertieren. Ein Beispiel dieser Komplexität wäre die in den Ländern, wo Prostitution legal ist; dort gibt es nur sehr geringe Freiheitsstrafen für Menschhandel und wiederholte Betrügerei und Straftat. In Ländern wo Prostitution illegal ist, sehen wir, wie Frauen zum Opfer werden und ins Gefängnis gehen und Straftäter nur bestraft werden, wenn sie nicht als Menschenhändler definiert werden. Wir sehen auch, dass Zwangsarbeit weniger ernst genommen wird in der Kirche (Ich glaube das liegt teilweise an den nicht bibeltreuen Ansichten im Hinblick auf Einwanderung).

Für biblische Einsichten zu diesem Thema empfhlen sich folgende Stellen:

Mose 38 Lies die Geschichte von Juda und Tamar in 1. Mose 38 und frage dich, was wir hieraus lernen können über das Verständnis von Frauenrechten, das Anbieten von Sex für Überlebenszwecke und wie wir Prostitution beurteilen.

Jakobus 1:27 Lies Jakobus 1:27 und denke darüber nach, wie “sich selbst von der Welt unbefleckt zu erhalten” unser Leben und Denken beeinflusst.

Mose 19 Lies 3. Mose 19 und denke nach über all die Dinge, die Gott von uns verlangt um ein heiliges Leben zu leben. (Hier geht es darum, uns von der Idee zu verabschieden, dass Heiligkeit nur das ist, was wir nicht tun) Ich hoffe, dass diese Gedanken hilfreich sind und die gute Nachricht ist, dass Jesus gesagt hat „Der Geist des Herrn ist auf mir, WEIL er mich gesalbt hat, Armen gute Botschaft zu verkündigen“ Jesus hat uns mit der gleichen Priorität und dem gleichen Herzen bevollmächtigt. Wir sind dazu bevollmächtigt Menschenhandel zu bekämpfen. Als JmeM können wir so viel tun.

Phil Gazly hat diesen Artikel auf dem Weg nach Albanien geschrieben, wo er Gesetzeshüter ausbildet. Seit 2005 bildet er Polizeibeamte und Dienstleister aus. Wenn er nicht gerade unterwegs ist, ausbildet oder bei JmeM unterrichtet, ist er der Koordinator der Kern Coalition Against Human Trafficking und arbeitet mit Teenagern in Pflegefamilien, mit alleinerziehenden Müttern und mit Flüchlingsgemeinschaften. Er war bei Jugend mit einer Mission (JmeM) von 1984 bis 1993 und ist seit 2006 wieder Teil von JmeM. Man kann ihn erreichen unter gazleys@hotmail.com. Seine Frau Caren reist mit ihm und unterrichtet zum Thema Self-Care (Selbsthilfe).


WIR KÖNNEN... 01 /

DIE ROLLE VON FRAUEN UND KINDERN STÄRKEN

02/ 03 / 04 /

MIGRANTENARBEITER AUF IHRE RECHTE HINWEISEN

PROSTITUIERTE BEGLEITEN UND IHNEN EINE ZUKUNFT UND HOFFNUNG BIETEN UNSERE GABEN IM BEREICH DER MEDIEN, FILM, MUSIK UND KUNST EINSETZEN

05 / 06 /

STRATEGISCHE VORBEUGUNGSPROGRAMME IN GEFÄHRDETEN GEMEINSCHAFTEN STARTEN

07/ 08 / 09 /

BEDARFSANALYSEN IN DEN GEMEINSCHAFTEN DURCHFÜHREN UND DURCH PARTIZIPATIVE FORSCHUNG VERÄNDERUNG BEWIRKEN

DIEJENIGEN SEIN, DIE MITTEN IN DER NACHT BEI GEFÄHRDETEN JUGENDLICHEN AUF DER STRASSE SIND

SEHEN, WIE LEBEN VERÄNDERT WERDEN DURCH DIE KRAFT DER GUTEN NACHRICHT UND ZEICHEN UND WUNDER UNS IN UNSEREN STÄDTEN EINBRINGEN, DAS PROBLEM ÜBER DIE GRUNDURSACHEN UND PARALLELBEWEGUNGEN ANGEHEN

UND SO VIELES MEHR


VERÄNDERE DIE ATMOSPHÄRE Immer und immer wieder wird uns bewusst, wie wichtig es ist mit dem Heiligen Geist in unserem Dienst zusammen zu arbeiten. Gebet ist ein wichtiger Aspekt der Arbeit, der sehr leicht übersehen werden kann und durch praktische Details ersetzt wird. Wir müssen uns ständig darüber im Klaren sein, dass wir zwar in der sichtbaren Welt arbeiten, aber einen geistlichen Kampf führen. Ungerechtigkeit wird nicht in erster Linie durch Revisionen oder Gesetze beseitigt, sondern durch den radikalen Gerhorsam von Gläubigen und die darauffolgende Veränderung der Kultur.

“Denn unser Kampf ist nicht gegen Fleisch und Blut, sondern gegen die Gewalten, gegen die Mächte, gegen die Weltbeherrscher dieser Finsternis, gegen die geistigen Mächte der Bosheit in der Himmelswelt.” Epheser 6,12


F Ü R I N I T I A T I V E N // B E T E T

01 /

FÜR KONTINUIERLICHE WEISHEIT UND GOTTGEGEBENE STRATEGIEN IN DER ARBEIT UNGERECHTIGKEIT ENTGEGEN ZU WIRKEN

02/

DASS GOTT WEITERHIN DENEN, DIE IN DIESEM BEREICH ARBEITEN, SEIN HERZ FÜR GERECHTIGKEIT OFFENBART

03 /

FÜR NEUE, KREATIVE, INNOVATIVE WEGE DER KOMMUNIKATION, BILDUNG, VORBEUGUNG UND EVANGELISIERUNG

04 /

FÜR FOKUS, VISION, UND EINHEIT UNTER DEN MENSCHEN, DIE SICH FÜR DAS GLEICHE ZIEL EINSETZEN

05 /

KÖRPERLICHEN, EMOTIONALEN UND GEISTLICHEN SCHUTZ WENN WIR AN DIE DUNKELSTEN ORTE GEHEN. MÖGE GOTT UNS DEN MUT GEBEN, DORTHIN ZU GEHEN, WO ER UNS HINFÜHRT, DIE GEFÄHRLICHSTEN ORTE FÜR IHN ZU EROBERN. DASS WIR NICHT VOR DEM WEG, DER VOR UNS LIEGT ZURÜCKSCHRECKEN.

F Ü R U N S A L L E // B E T E T

01 /

FÜR VERÄNDERUNG IN DEM, WIE WIR UNSER GELD AUSGEBEN. WIR HABEN DIE MACHT ES IN ELEND ODER FREIHEIT ZU INVESTIEREN. BETET, DASS DIE PRODUKTE, DIE WIR KAUFEN UNS NICHT WICHTGER WERDEN, ALS DIE MENSCHEN, DIE SIE HERSTELLEN.

02/

FÜR DIE KIRCHE, DASS SIE DAS GESICHT JESU IN DER WELT IST. BETET, DASS WIR IHM DIE EHRE GEBEN IN UNSEREM GEHORSAM, UNSEREN HANDLUNGEN UND UNSERER HALTUNG.

03 /

IN DER BOTSCHAFT JESU IST KRAFT. BETET DAFÜR, DASS MENSCHEN IHN KENNENLERNEN UND DADURCH SEINE HEILUNG, VERÄNDERNDE KRAFT UND LIEBE ERLEBEN.

04 /

DASS WIR DIE ÜBERSEXUALISIERUNG UNSERER GESELLSCHAFT ANSPRECHEN.



P H O T O S

B Y

G R A C E

B A R B E T T I N I


Lust can be likened to the eruption of a volcano. The flames of lust, like the devastation caused by volcanic activity, consume one from inside. The process begins when the embers of desire are ignited. As this slow burning beneath the surface escalates, the heat becomes uncontrollable. Eventually when desire cannot be contained, it bursts forth in an oft gratifying way. However the fires are short lived and the inferno fades to ash, and when all is done there is only emptiness left. Jared Flores studied art at Nebraska Wesleyan University, and graduated with his Masters in Fine Art from the University of California Santa Barbara in 2012. He currently works as a freelance painter and designer toy artist. Lust ist vergleichbar mit dem Ausbruch eines Vulkans. Die Flammen der Lust verzehren dich von innen, wie die Verwüstung vulkanischer Tätigkeit. Der Verlauf beginnt, wenn die glimmenden Glut der Sehnsucht angefacht wird. Während dieses leise Brennen unter der Oberfläche eskaliert, wird die Hitze unkontrollierbar. Irgendwann, wenn die Sehnsucht nicht mehr eingedämmt werden kann, bricht sie hervor in einer oft befriedigenden Art und Weise. Diese Feuer sind jedoch kurzlebig und das Inferno verblasst in Asche und wenn alles vorbei ist, bleibt nur eine Leere zurück. Jared Flores studierte Kunst an der “Nebraska Wesleyan University” und schloss 2012 sein Masterstudium in Bildender Kunst an der “University of California Santa Barbara” ab. Momentan arbeitet er als freiberuflicher Maler und Spielzeug Designer.



Alexa Roberts, 22, is a current MOTA student from Roseville California. This piece is intended to reach out to the men involved in the human trafficking industry. It’s a call for them to see these women as sisters worth honoring and fighting for. The girl is meant to look strong, yet soft because there is forgiveness waiting for every one of these men. Alexa Roberts, 22, ist zur Zeit eine MOTA Studentin und kommt aus Roseville, Kalifornien. Dieses Bild soll die Männer erreichen, die in Menschenhandel involviert sind. Es ist ein Aufruf an sie, die Frauen als ihre Schwestern zu sehen, die es Wert sind geehrt zu werden und für sie zu kämpfen. Das Mädchen soll stark aussehen, aber auch sanft, denn es gibt Vergebung für jeden einzelnen dieser Männer.


Ein christlicher Dienst, um Frauen, die in Berlin in der Prostitution besch채ftigt sind, zu helfen.

www.alabasterjar.de

HAMBURG

ALABASTER JAR

LEBEN IN FREIHEIT STOPPT MENSCHENHANDEL www.mission-freedom.de

www.thejusticeproject.net combatting human trafficking and prostitution

www.pickapocket.net

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