FISCHERTHEATER 2016

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S. FISCHER THEATER & MEDIEN

TEXTBUCH 2016

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S. Fischer Verlage Theater & Medien Hedderichstraße 114 60596 Frankfurt | Main

Tel.: +49 69 6062 -271 Fax.: +49 69 6062 -355 theater@fischerverlage.de www.fischertheater.de

Verlagsleitung: Uwe B. Carstensen Redaktion: Friederike Emmerling, Dr. Barbara Neu, Bettina Walther FISCHERTHEATER • Textbuch 2016 • Redaktionsschluss: 31. Juli 2015 2


S. FISCHER THEATER & MEDIEN

05 31 33 35 125 134 139 146

INHALT Neue Stücke & Autoren Bearbeitungen Übersetzungen Zitate Nachrichten Theater Nachrichten Film Kalender Impressum

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& NEUE STÜCKE AUTOREN

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AYAD AKHTAR – USA GEÄCHTET (Disgraced) Pulitzer-Preis 2013 Deutsch von Barbara Christ 2 D, 3 H UA: 30.01.2012 • American Theater Company • Chicago Regie: Kimberley Senior DSE: 16.01.2016 • Deutsches Schauspielhaus • Hamburg Regie: Klaus Schumacher Der New Yorker Wirtschaftsanwalt Amir Kapoor ist glücklich verheiratet und im Begriff, den größten Karrieresprung seines Lebens zu machen. Aber unter der Oberfläche hat der Erfolg seinen Preis. Als Amir und seine Frau, die Künstlerin Emily, eine Dinner Party geben in ihrer Upper East Side Wohnung – für Amirs Anwaltskollegin Jory und deren Mann Isaac, seines Zeichens Kurator am Whitney Museum–, geraten schnell unterschiedliche Haltungen zu Religion in den Fokus. Das rasch eskalierende Gespräch enthüllt, wie zerbrechlich das Selbstbild derer sein kann, die in eine Welt hineingeboren wurden, sich aber einer anderen verschrieben haben.

THE INVISIBLE HAND Deutsch von Barbara Christ (Übersetzung in Vorbereitung) 4H UA: 07.03.2012 • The Repertory Theatre of St. Louis Regie: Seth Gordon DSE: Spielzeit 2016/17 • Schauspielhaus Bochum In seiner Zelle in einem pakistanischen Gefängnis spielt Nick, ein von Dschihadisten entführter amerikanischer Banker, um sein Leben. Er versucht, auf den globalen Finanzmärkten das Lösegeld zu verdienen, 6


das er braucht, um freizukommen. In den packenden Szenen, die folgen, untersucht der Autor das Verhältnis zwischen dem Terrorismus unserer Tage und der allumfassenden Macht des Marktes und des Geldes. Ayad Akhtar, Jahrgang 1970, ist in Amerika geboren und aufgewachsen, seine Eltern stammen aus Pakistan. Er ist Schauspieler, Drehbuch- und Bühnenautor und wurde für seine Texte bereits mehrfach ausgezeichnet. Sein Roman American Derwish erschien im Herbst 2012 auf deutsch unter dem Titel Himmelssucher bei Carl's Books.

NURAN DAVID CALIS – Deutschland BRENNPUNKT X Ein Rechercheprojekt Auftragsarbeit für das Saarländische Staatstheater UA: 14.06.2015 • Saarländisches Staatstheater (Saarlandmuseum) • Saarbrücken Regie: Jörg Wesemöller Wie gehen wir hier – direkt vor unserer Haustür – mit Flüchtlingen um? Auf welche Wirklichkeit treffen diese Menschen in unserem Land? Menschen, die alles hinter sich gelassen haben – Familie, Beruf, Heimat und alle Gewissheiten. Wenn sich gleichzeitig Fremdenfeindlichkeit und Rassismus ausbreiten und die Anlaufstellen für Flüchtlinge hoffnungslos unterbesetzt und unterfinanziert sind. Was sagen wir eigentlich den Menschen, die hier nicht richtig ankommen dürfen, aber auch nicht zurück können? Nuran David Calis, geboren 1978 in Bielefeld, arbeitet als Autor, Theater- und Filmregisseur. Er inszeniert regelmäßig am Deutschen Theater Berlin und am Schauspielhaus Köln. Im Auftrag des Saar-

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ländischen Staatstheaters hat er für Brennpunkt X mit Flüchtlingen, Sozialarbeitern, aber auch mit Anhängern von Saargida gesprochen und aus den vielen Geschichten, die er während seiner Recherche gehört hat, ein sehr politisches Stück gemacht.

Gesine Danckwart – Deutschland BLOND 1 Monolog oder mehr UA: frei Alleinerziehende mit Töchterchen. Blond. Aktuell: Goldblond. In Berlin. Am Kotti. Über den Wolken – und den Junkies. Pulsierender Dreck mit Traumaussicht. Darf eine Mutter das? Die Blonde findet: Ja. Das kleine Schneckchen wird ganz einfach auf den Arm genommen. Und so beladen jagt sie savannenblond durch ein freiberuflich selbstbestimmtes Künstlerleben. Networking, Kinderküsse, Nebenjobs, Kitaküche, Zweisamkeit, Einsamkeit, Scheitern, Erfolg, Erschöpfung und Wiederaufrappeln. Noch knickt sie nicht ein. Die Blonde wird zu einer Symbolfrau unserer ambivalenten Zeit, in der der Wunsch nach maximaler Vereinbarkeit die allerletzten Kraftreserven zu geben fordert. Aber wenn schon, dann bitte platinblond! Gesine Danckwart, geboren 1969 in Lübeck, arbeitet als Autorin, Kuratorin und Regisseurin für Theater-, Film- und Hörspielprojekte. Ihr interaktives Barprojekt Chez Icke, die Barfactory, wandert weiter und gastierte u.a. in Bochum, Mühlheim, Düsseldorf und Zürich. WanderBARvatare waren in der ganzen Schweiz unterwegs. Die Ursendung des Hörspiels lief 2012 im RBB – die Produktion wurde von NDR, MDR, DLR Kultur und SWR übernommen.

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Will Eno – USA GUTE NACHBARN (The Realistic Joneses) Deutsch von Anna Opel 2 D, 2 H UA: Mai 2012 • Yale Repertory Theatre • New Haven Regie: Sam Gold DSE: frei Am Anfang scheinen Bob und Jennifer Jones das perfekte Durchschnitts­ paar zu sein, wie sie da nachts in ihrem Garten sitzen und sich ein wenig miteinander langweilen. Eine Abwechslung bringt der unangekündigte und recht unbeholfene Besuch des jüngeren Ehepaars John und Pony Jones, das gerade nebenan eingezogen ist. Ein totes Eichhörnchen taucht auf, und mit ihm wird der Humor dunkler und die Dinge unheimlicher bei den Jones‘. Was auch immer der Ursprung von Bobs geheimnisvoller neurologischen Erkrankung ist, die an seinem Gedächtnis, aber auch an seiner Motorik nagt, John scheint sie auch zu haben. Und schon bald stolpern beide Jones-Männer herum auf der Suche nach ihren verlorenen Gedanken und den Wörtern, um sie auszudrücken oder vielleicht auch um sie zu verbergen. EIN OFFENES HAUS (The Open House) Deutsch von Anna Opel 2 D, 3 H UA: 03.03.2014 • Pershing Square Signature Center • New York Regie: Oliver Butler DSE: frei Menschen werden in Familien hineingeboren, seitdem Menschen überhaupt geboren werden. Dramatiker versuchen sich auch schon seit langer Zeit an Familienstücken. Und typisch für diese Stücke ist, dass sie versuchen, Antworten zu finden auf unendlich komplizierte Fragen 9


von Blut und Pflicht und Erbe und Verantwortung. Sie versuchen, die Frage „Können sich die Dinge wirklich ändern?“ zu beantworten. Heldenhaft werden jahraus jahrein Stücke hervorgebracht, die in zwei Stunden lösen, was in vielen Menschenleben nicht gelöst wird. Das muss aufhören. (Will Eno) Will Eno und die jeweiligen Ensembles von The Open House und The Realistic Joneses erhielten 2014 einen Drama Desk Special Award, "For two extraordinary casts and one impressively inventive playwright." Weitere Stücke des Autors bei S. Fischer: Tom Pein und Grippezeit.

Reto Finger – Schweiz FARINET ODER DAS FALSCHE GELD nach Charles-Ferdinand Ramuz Auftragsarbeit für das Theater Basel 3 D, 12 H, St (Doppelbesetzungen möglich) UA: 26.05.2016 • Theater Basel (Kleine Bühne) Regie: Nora Schlocker Das Portrait des Nationaldichters der französischen Schweiz Charles Ferdinand Ramuz ziert heute den 200-­Franken-Schein. Sein Romanheld Farinet steht genau mit diesem Zahlungsmittel auf Kriegsfuß: Er stellt eigene Goldmünzen her, die in seiner Heimatgemeinde beliebter sind als das Papiergeld der Kantonalbank. Als seine 20-Rappen-Münzen aber auch in den benachbarten Tälern auftauchen, spricht der Bundesrat einen Haftbefehl aus. Wie kann der Mensch unabhängig bleiben? Farinets Rebellion gegen die Regierung, seine Flucht vor den Landjägern und seine Begegnungen mit der Liebe stellen diese Frage immer wieder aufs Neue. 10


Reto Finger, geboren 1972 in Bern und aufgewachsen im Emmental, arbeitet als Dramatiker und Jurist. Er adaptierte Ramuz’ Roman für die Bühne und in die Jetztzeit. Für das Schauspielhaus Bochum schreibt Reto Finger außerdem eine Bearbeitung des Romans Stiller von Max Frisch, welche am 2. April 2016 in der Regie von Eric de Vroedt Premiere haben wird.

Lukas Hammerstein – Deutschland FANATOLOGY 2 D, 11 H (Doppelbesetzungen möglich) UA: frei „Ein Vorspiel, Dialoge, elf erinnerungsselige Monologe, ein variierend verstummender Refrain, eine ungehaltene Rede und ein letztes Abendmahl.“ Eine junge Frau und eine Fundamentalistin der Nächstenliebe versammeln sich mit Anders Breivik, Eric Harris, Hans (und Grete), Jordan Belfort, Gordon Gecko, Kubarg und jüngeren CIA-Folterknechten, Mohammed Atta, Osama bin Laden, Robespierre, Sayyid Qutb, Theodore Kaczynski und Uwe zu einer beeindruckenden Kakophonie des Bösen. Denn: „Die Tafel ist gedeckt.“ Lukas Hammerstein, geboren 1952 in Freiburg, ist Jurist und Autor von Radiofeatures, Essays, Romanen und Dramen. Sein jüngstes Buch Die Guten und das Böse erschien 2014 bei Matthes & Seitz und ist ein Essay über die deutsche Auseinandersetzung mit der NS-Zeit.

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Lothar Kittstein – Deutschland ZU SPÄT! ZU SPÄT! ZU SPÄT! Ein Überforderungsprojekt Idee und Stückentwicklung von Lothar Kittstein und Michael Lippold 3 D, 2 H UA: 08.11.2013 • Theater im Bauturm • Köln Regie: Michael Lippold Fünf SpezialistInnen für Coachingbedürfnisse begegnen sich im Rahmen eines ultimativen Fortbildungsseminars. Weitab von jeder Zivilisation. Weitab von jedem Handyempfang. Weitab von jedem Seminarleiter, da ihrer gar nicht erst erscheint. Das droht die Experten der Selbstverwirklichung ein wenig aus der Balance zu bringen. Sie beschließen trotzdem, die Nacht im Seminarzentrum zu verbringen. Der Versuchung, sich gegenseitig zu therapieren, können sie nur schwer aus dem Weg gehen. Dabei entgleitet ihnen irgendwann die Realität und lässt sie unter anderem mit sich und dem Irrsinn kämpfen. Lothar Kittstein, geboren 1970 in Trier, entwickelte gemeinsam mit dem Regisseur Michael Lippold eine schwarzhumorige Gesellschaftskomödie, die ein großer Publikumserfolg am Theater im Bauturm wurde: „Gelungener Mix aus Groteske und Drama mit herausragenden Schauspielerleistungen und hintersinnigem Text.“ (WDR) „Ein starker Theaterabend, der mit scharfsinnigen Beobachtungen und einem überragenden Ensemble glänzt.“ (Kölner Stadt-Anzeiger)

David Lindemann – Deutschland DIE FREMDE 2 D, 3 H, 1 Katze UA: frei 12


Plötzlich bleibt ihr Auto stehen. Der Tank ist leer. Die Gegend fremd. Marie, Martin und André treffen auf Albert, einen düsteren alten Mann. Sie ahnen nichts Gutes, als er sie mit nach Hause nimmt. Seine Tochter Johanna taucht einfach nicht aus der Küche auf. Und Marie kommt irgendwann völlig verändert aus dem Badezimmer zurück. André wird von Albert auf den Dachboden gelockt, und Martin soll die Katze brachial an der Wand zerschmettern. Was passiert hier in der Fremde mit den Fremden? David Lindemann, geboren 1977 in Herford, arbeitet als Autor und Regisseur für Theater- und Hörspielprojekte. Die Premiere seines letzten Stückes Herr Fritz vom Geheimdienst fand im April 2015 am Theater an der Parkaue in Berlin statt.

Pipsa Lonka – Finnland THESE LITTLE TOWN BLUES ARE MELTING AWAY Lieder vom Ufer des grauen Meeres New Baltic Competition 2011 Internationaler Autorenpreis des Heidelberger Stückemarktes 2014 Deutsch von Katja von der Ropp 8 D, 8 H, St (Doppelbesetzungen möglich) UA: 15.02.2013 • Turku City Center Regie: Maarit Ruikka DSE: 24.04.2015 • Theater Heidelberg (Zwinger 1) Regie: Cilla Back Irgendwo an der Küste des Baltischen Meeres stehen verstreut ein paar Häuser. Die Menschen, die hier leben, sind eigenbrödlerisch und wortkarg. Wir lernen sie ein wenig kennen. Liebenswert schrullig sind sie. Festgefahren in ihren Süchten und Sehnsüchten. Bis auf einmal 13


langsam, ganz langsam das Meer in die Häuser dringt. Das erfordert eine Veränderung des Gewohnten. Fast alle gemeinsam nehmen sie schließlich in einem kleinen Bus Platz und lassen sich in das etwas traurige Seniorenheim mit Namen Glück evakuieren. Wer weiß, wozu das gut sein kann? Pipsa Lonka, geboren 1977 in Finnland, schloss 2007 ihre Ausbildung an der Finnischen Theaterakademie ab und arbeitet seither als Theaterautorin und Dramaturgin. Sie schreibt sowohl für Erwachsene als auch für Kinder. Ihre Stücke scheuen große Gefühle nicht und setzen die handelnden Personen in Beziehung zu ihrer Umwelt, ins­besondere zur Natur. „Pipsa Lonka hat eine Bühnenerzählung geschrieben (…) poetisch und kritisch. Irgendwie aus der Zeit gefallen und trotzdem heutig.“, schrieb Bernhard Studlar in seiner Laudatio beim Heidelberger Stückemarkt 2014.

Andreas Marber – Deutschland DIE LÜGEN DER PAPAGEIEN 1 D, 2 H UA: 04.11.1995 • Schauspielhaus Bochum (Kammerspiele) Regie: Leander Haußmann Der Autor hat dem Schauspieler eine Titelrolle auf den Leib geschrieben: Ein Stück Scheiße im Stück Ein Stück Scheiße. "Das ist wie Hamlet in Hamlet", versuchen die Theaterbehörden dem Darsteller einzureden. Der Schauspieler hat zwei Kinder, aber keinen Festvertrag – er spielt. Die Regisseurin ist vom Wunsch erfüllt, sich mit Bedeutendem zu beschäftigen, steht aber ganz am Anfang ihrer Karriere – sie inszeniert. Der Autor, großkotzig und frustriert, weidet sich schamlos am Unglück seiner Opfer. Grausam, brutal und komisch: Die Lügen der Papageien ist die Tragödie der Angestellten in künstlerischen Berufen. 14


Andreas Marber, 1961 in Radolfzell geboren, ist Dramaturg, Autor und Übersetzer. Er arbeitete unter anderem am Staatstheater Stuttgart, am Schauspielhaus Bochum und am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg. Seine Braut war das Meer und sie umschlang ihn wurde im November 2010 am Staatstheater Mainz uraufgeführt. Seine Version von Der fliegende Holländer hatte am 25. September 2015 an der Württembergischen Landesbühne Esslingen Uraufführungspremiere.

Gerhard Meister – Schweiz IM BEWOHNTEN GEBIET DER SCHÄDELHÖHLE mindestens 2 Darsteller UA: frei Wie produziert das Gehirn Bewusstsein und wozu? Ist Bewusstsein etwas, das nur in Gehirnen entsteht, oder tritt es vielleicht auch anderswo auf? Und warum haben die alten Ägypter beim Mumifizieren ausgerechnet das Gehirn als einziges Organ einfach weggeworfen? In diesem Stück versucht das Gehirn, sich selber auf die Spur zu kommen, und begibt sich damit auf einen Trip, auf dem sich die Wirklichkeit Stück für Stück immer weiter auflöst. Gerhard Meister, 1967 geboren, wuchs im Emmental auf und lebt heute in Zürich. Er schreibt Theaterstücke, Hörspiele und Texte für das Spokenword Ensemble "Bern ist überall", mit denen er selber auf die Bühne geht. Zusammenarbeit mit dem Theater in der Winkelwiese in Zürich, dem Staatstheater Stuttgart und dem Theater Marie in Aarau; Aufführungen am Konzert Theater Bern, am Burgtheater Wien und an zahlreichen weiteren Bühnen im In- und Ausland.

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Maria MILISAVLJEVIC – Deutschland BEBEN Personen: Wir. Wer immer und wie viele wir auch sind. UA: frei Es dröhnt. So laut. Ist das die Krise? Ready yourself? Oh ja. Onlineexperten im Katastrophenschutz. Aber was passiert eigentlich mit alten Frauen, die das Dröhnen noch analog beenden wollen? Sterben. Auf der Straße. Trägt die wenigstens jemand da weg? Zivilcourage, so what? Und wie geil waren eigentlich die Achtziger? Ratatatata. „Alter, ey, du hast'n Kind erschossen.“ Collateral damage. Kann passiern. Die Welt bebt. Die Mutter des toten Kindes sinnt auf Rache? Der Mann an der Kante von Ulro lacht schadenfroh. Regiert voller Hass. Doch dann reicht die Mutter dem Soldaten die Hand. Es ist an der Zeit. Herzen? Wir haben keine Angst. Maria Milisavljevic, geboren 1982 in Arnsberg, studierte Englische Kulturwissenschaft, Englische Literatur und Kunstgeschichte. Im Anschluss arbeitete sie u.a. als Regisseurin an Theatern in Deutschland und England. Für ihr Stück Brandung bekam sie den KleistFörderpreis für junge Dramatik 2013. Nach der Uraufführung am Deutschen Theater in Berlin wurde es 2015 unter dem Titel Abyss am Tarragon Theatre in Toronto und am Arcola Theatre in London auf die Bühne gebracht.

JETON NEZIRAJ – Kosovo KOSOVO FOR DUMMIES Auftragsarbeit für Forever Productions, Schweiz Deutsch von Zuzana Finger 2 D, 3 H UA: 10.09.2015 • Schlachthaus Theater Bern Regie: Johannes Mager 16


Herr Schmidt isst viel zu viele Döner in Salals Döner-Lokal, denn Herr Schmidt plant eine Fernreise in den Kosovo und stellt sich darauf ein, für längere Zeit nichts zu essen zu bekommen. Antigone ist aus dem Kosovo nach Zürich gewandert und hat alle notwendigen Bescheinigungen mitgebracht. Nur dass sie kein Nashorn ist, das kann sie nicht nachweisen. Und so verweigert der strenge Herr Hartmann vom Amt den Stempel im Pass. Aber ist Herr Hartmann nicht sowieso Pole und gar kein Schweizer? Und hat er nicht auch den Hund der untröstlichen Dame gebissen, der seither verschwunden ist? Jeton Neziraj, geboren 1977 in Kaçanik / Kosovo, studierte und lehrte Theater an der Universität von Priština. Er hat zahlreiche Theaterstücke geschrieben, die im Kosovo, aber auch im Ausland inszeniert wurden. Sein Stück Die Zerstörung des Eiffelturms aus dem Jahr 2011 ist im Hinblick auf den Anschlag bei Charlie Hebdo von trauriger Aktualität.

ALBERT OSTERMAIER – Deutschland MOI NON PLUS oder: Requiem für einen Liebenden Die Leben des Serge Gainsbourg Auftragsarbeit für das Theater Oberhausen in Koproduktion mit den Ruhrfestspielen Recklinghausen 1 D, 3 H UA: 04.09.2015 • Theater Oberhausen Regie: Peter Carp Ende der 70er Jahre erfand sich Serge Gainsbourg ein zweites Gesicht, einen Doppelgänger: Gainsbarre, ein Ich, das alles darf, alles kann, alles muss, alles überlebt, was das wahre Ich dahinter zerstören würde. Ein 17


Alter Ego wie eine schillernde, laute Schutzhaut, die Stille darunter zu retten. Als könnte einer sich im Spiegel sehen und übermalen und dann weggehen und wäre zwei. Moi non Plus ist ein Roadmovie, ein Konzeptalbum und eine LoveStory über einen Mann und seinen Kampf mit sich selbst, mit der Sucht und dem Scheitern.

HERZ STICHT Ein Ausspiel. Eine Variation auf Thomas Bernhards Watten 2H UA: frei Es regnet. Immerzu und unablässig. In der Waldwirtschaft sitzt der Hadesser, ein Schriftsteller mit seiner Zettelsammlung. Ihm gegenüber der Fuhrmann, stoisch trinkend. Zwischen den beiden ein Kartenspiel: Watten. Denn watten will der Fuhrmann ein letztes Mal mit dem existenzmüden Dichter. Nur der Hadesser will gar nicht, er will lieber wettern. Gegen die Politik, gegen die Literatur, gegen Österreich zum Beispiel. Doch so sehr der Hadesser sich auch wehrt, dem Fuhrmann ist nicht zu entkommen, wenn der seine letzte Karte spielt: Herz sticht.

SCHULDIGER Eine Variation auf Thomas Bernhards Der Kulterer 1 H und eine Schlafende oder eine Puppe UA: frei Es ist heiß im Gefängnis, der Kulterer hat seine letzte Sitzung bei der Anstaltspsychologin. Frau Dr. Dr., die mit ihm und den anderen Häftlingen Theater gespielt hat. Den Sommernachtstraum. Da war der Kulterer der Zettel. Und der Esel. Ein östereichischer Esel ist er ja auch. Einer, 18


der Angst vor der Freiheit hat. Denn die Freiheit ist ihm der Tod. Wird ihn ersticken – so wie die Hitze hier drin der Frau Dr. Dr. schon die Luft geraubt hat. Ganz leblos liegt sie da, während der Kulterer zu ihr spricht. So frei kann er auf einmal vor ihr sprechen wie nie zuvor. Nur frei will er ja nicht sein, denn die Welt ist voller Menschen. Ein Esel, der das vergisst. Albert Ostermaier, geboren 1967 in München, ist preisgekrönter Dramatiker, Lyriker und Prosaautor. Zuletzt erschien im Fischer Taschenbuch sein Theaterstück Gemetzel, das als Auftragsarbeit für die Nibelungenfestspiele in Worms entstand und dort im Juli 2015 zur Uraufführung kam. Die beiden Bernhard-Variationen sind inspiriert von der Auseinandersetzung mit dessen Werk im Rahmen des Thomas Bernhard Festivals in Goldegg.

Ewald Palmetshofer – Österreich EDWARD II. DIE LIEBE BIN ICH nach Christopher Marlowe Auftragsarbeit für das Schauspielhaus Wien in Koproduktion mit dem Theater Basel und den Wiener Festwochen 1 D, 6 H UA: 26.05.2015 • Schauspielhaus Wien Regie: Nora Schlocker Edward II. liebt die Liebe. Doch nicht zu Isabella, seiner Frau und Königin. Sondern vorerst mal zu Gaveston, seinem Günstling und Geliebten. Ihn überschüttet er mit seiner Sehnsucht. Ihn beschenkt er mit seinen Gütern. Für ihn demütigt er Frau, Adel und Kirche. Gnadenlos. Doch ungestraft bleibt Edwards blinde Egozentrik nicht. Entwürdigt drängen 19


Weib und Adel nach der Macht. Erklären erst der Liebe und dann Edward selbst den Kampf. Stürzen ihn vom Thron. Und setzen drauf den Prinz, das Kind: Edward III. Der König ist tot, es lebe der König. Doch dieser zeigt sich schneller mündig als geplant. Ewald Palmetshofer, geboren 1978 in Linz, gewann 2015 mit seinem Stück die unverheiratete den Mülheimer Dramatikerpreis. Die Uraufführungsinszenierung von Robert Borgmann am Wiener Akademietheater wurde außerdem zum Berliner Theatertreffen 2015 eingeladen. Ewald Palmetshofer überschrieb nun Marlowes Edward II. mit der ihm eigenen Sprachgewalt. Entstanden ist eine poetisch-rhythmische Verknappung, eine sinnliche Auseinandersetzung mit der Liebe und dem Hass, der Macht und ihrer Verantwortung.

FALK RICHTER – Deutschland COMPLEXITY OF BELONGING Auftragsarbeit für das Chunky Move und die Melbourne Theatre Company 5 D, 4 H UA: 9.10.2015 • Melbourne Theatre Festival Regie: Falk Richter Leben in den Weiten der sozialen Netzwerke. Was macht uns aus und zu wem gehören wir? Fragt sich z. B. die Traumatherapeutin mit Fernbeziehungs-Status oder der vietnamesische Tänzer, der sich gegen Rassismus wehrt. Das fragen sich auch die beiden Männer, die kurz vor der Familiengründung stehen – ebenso wie die Frau, die immerhin genau weiß, was sie sucht. Herkunft und Geschlecht, Sex oder Nationalität, was trennt, was verbindet uns, und was heißt eigentlich inzwischen Identität?

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ZWEI UHR NACHTS Auftragsarbeit für das Schauspiel Frankfurt im Rahmen der Frankfurter Positionen 4 D, 3 H UA: 01.02.2015 • Schauspiel Frankfurt (Bockenheimer Depot) Regie: Falk Richter Um zwei Uhr nachts ist es plötzlich ganz still. Um zwei Uhr nachts stehen sie einfach unbeweglich am Fenster. Um zwei Uhr nachts schalten sie den Fernseher an. Um zwei Uhr nachts fangen sie leise an zu singen. Um zwei Uhr nachts rennen sie nackt durch die Straßen. Um zwei Uhr nachts haben sie sich alles gesagt. Nachtgestalten, Lebensüberdrüssige und vom Leben Überforderte – um zwei Uhr nachts fallen sie aus allen Zusammenhängen, aus aller Gewissheit. Falk Richter, geboren 1969 in Hamburg, ist einer der wichtigsten europäischen Dramatiker und Regisseure. Seine Inszenierungen, bei denen er Tanz, Musik und Sprechtheater zu dramatischen Gesamtkunstwerken verbindet, werden international gefeiert. Complexity of Belonging und Zwei Uhr nachts werden im Dezember unter dem Titel Small Town Boy und andere Stücke als Buch bei Theater der Zeit erscheinen.

Roland Schimmelpfennig – Deutschland DISCOTECA 5 Darsteller Die Nacht ist noch jung und die Türen zum Paradies weit geöffnet. Davor aber wartet der schwarze Hund. Und lässt nicht jeden rein. 21


Doch wenn, dann gibt es kein Halten mehr. Boom Boom Boom. Lichter kreisen über Köpfe. Alkohol pulsiert durch Adern. 5 Barmänner, 3 Bulgaren, 2 Italiener und 24 Franzosen, 30 Spanier, 4 Kanadierinnen, 12 Schwedinnen und Schweden, Norweger, Russen, Dänen, Belgier, Engländer. Blicke jagen um die Wette. Herzen schlagen in die Höhe. Die Globalisierung ist im Paradies angekommen. Die 3 Cousinen von Barmann Freddie bringen alle um den Verstand. Und im Zentrum der Beats entstehen Momente der Nähe, die vergessen machen, dass der Zauber nur für diese eine Nacht gilt. Roland Schimmelpfennig, geboren 1967 in Göttingen, ist einer der wichtigsten zeitgenössischen Dramatiker. Sein Stück Wintersonnenwende, entstanden für das Dramaten in Stockholm, wird im Oktober 2015 am Deutschen Theater Berlin in der Regie von Jan Bosse deutschsprachig erstaufgeführt. Die DSE von An und Aus, Auftragsarbeit für das New National Theatre Tokyo, wird im Januar 2016 am Nationaltheater in Mannheim von Burkhard C. Kosminski inszeniert.

Ferdinand Schmalz – Österreich DER HERZERLFRESSER Auftragsarbeit für das Schauspiel Leipzig 2 D, 3 H UA: 20.11.2015 • Schauspiel Leipzig (Diskothek) Regie: Gordon Kämmerer Der Gangsterer Andi entdeckt im Sumpf eine Leiche. Weiblich. Mit herausgerissenem Herz. Der Sumpf ist gar nicht sumpfig, weil frisch 22


zubetoniert. Einkaufsparadies. Die Eröffnung steht bevor. Da kommt so eine Frauenleiche reichlich ungelegen. Nein, jetzt sogar schon zwei. Padum. Entherzte. Padum. Heimlich im Moor entsorgen, so die Krisenstrategie des Bürgermeisters. Und während das Eröffnungsfest zum Kaufrausch lädt, dringt der Sumpf durch alle Ritzen. Und während die Musik zum Tanz aufspielt, schlagen die einen Herzen höher und die anderen gar nicht mehr. Ein Schuss und Schluss. Padum.

AM APPARAT Monolog Auftragsarbeit für das Schauspielhaus Graz 1H UA: 12.09.2015 • Schauspielhaus Graz In der Glasvitrine steht es, das berühmte rote Telefon, einst die Direkt­ verbindung von Washington nach Moskau, der heiße Draht zwischen Carter und Breschnew. Aber bitte nur anschauen, dieses Relikt aus längst vergangnen Zeiten. Da ist der Museumswärter streng. Und Handys alle aus! Hier herrscht ein strenges Regelwerk. Denn wo keine Regeln sind, kann es Verstöße auch nicht geben. Wo kämen wir da hin? Doch dann beginnt das Telefon zu läuten: „ich geh da einfach jetzt mal ran.“ Ferdinand Schmalz, geboren 1985 in Graz, studiert Theaterwissenschaft und Philosophie in Wien. Mit seinem Debütstück am beispiel der butter wurde er 2014 nach Mülheim eingeladen und von Theater heute zum Nachwuchsdramatiker des Jahres gewählt. Mit seinem zweiten Stück dosenfleisch wurden 2015 die Autorentheatertage des Deutschen Theaters in einer Produktion des Burgtheaters in Wien erfolgreich eröffnet. der herzerlfresser wird in der Spielzeit 2015 /16 ebenfalls am Deutschen Theater in Berlin zu sehen sein.

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Simon Paul Schneider – Deutschland VOM FISCHER UND SEINER FRAU The Angry River Frankfurter Autorenstudio 2015 1 D, 1 H, 1 Jemand, 1 Kind UA: 12.06.2015 • Schauspiel Frankfurt (Kammerspiele) Regie: Laura Linnenbaum Die Freude der Frau ist enorm, als ihr Mann mit einem Rucksack voller Fisch nach Hause kommt. Nur ein wenig weiter raus als sonst musste er dafür. Nur ein wenig mehr achtgeben müsste man auf diesen Fang. Doch schon ertönt das Pfeifen des Bibers im feinen Zwirn. Nur einmal Guten Tag sagen wollte er. Nur einmal die Frau kennenlernen, bitte sehr. Und schon hat er den Fisch entdeckt. Und die Frau am Genick gepackt. Und an ihr ein grausiges Exempel statuiert. Weil der Mann offenbar noch immer lernen muss, dass sein Fisch am Ende immer kein Fisch ist. Verstanden? Der Biber nimmt den Fisch und geht und pfeift – das Lied der launischen Forelle.

AM ENDE DER LANDSTRASSE 1 D, 3 H UA: frei Ein berühmter Rabbi mit einem dicken Rosenstrauß und ein Würstchen kommen ins Gespräch über einen Haufen Kot, in den sie beide hinein­­­­­getreten sind. Als das Glück ebenfalls in dem Haufen ausrutscht – und die anderen beiden mitreißt –, sind alle gleichmäßig verdreckt. Ausgerechnet in dieser Situation fleht das Glück die beiden an, ihm eine Laudatio aufs Glücksbringen zu halten. Nur so zum Spiel. Weil es seine Mutter, die Furcht, angelogen habe. Und es naturgemäß sowieso solch 24


eine Furcht vor ihr hat. Leider fiel das Gebiss des wortgewandten Rabbis ebenfalls in den Scheißhaufen. Weshalb seine Artikulation recht undeutlich wird. Und auch der weitere Verlauf ihrer Begegnung lässt ahnen, dass das Glück seinen Namen eventuell völlig zu Unrecht getragen hat.

Simon Paul Schneider, geboren 1980 in Duisburg, arbeitete als Krankenpfleger, Grafittisprayer, Maler, Lackierer und Kurzfilmregisseur, bevor er ein Bühnen- und Kostümbildstudium am Mozarteum in Salzburg begann. Nach einem Wechsel in den Regiestudiengang schloss er das Studium 2010 mit Lothar Trolles Hermes in der Stadt ab. Von 2010 bis 2013 arbeitete er als Regieassistent am Staatstheater Braunschweig und inszenierte u.a. Carlos Eugenio López´ Roman Abgesoffen in einer eigenen Bühnenadaption. Vom Fischer und seiner Frau entstand 2014 /15 im Rahmen des Autoren- und Regiestudios Frankfurt, ebenso wie seine Wedekind-Adaption Exit:Lulu.

Stefan Schütz – Deutschland PLANETENPFLEGEHEIM Eine Satyriade 2 D, 2 H, Chor UA: frei Semlja ist alt, ihr Geist ist verwirrt, und so lebt sie im Pflegeheim, wo sie ihr Mann Schußball, jünger und geistig klar, jeden Tag besucht. Weil es aber ihr sehnlichster Wunsch ist, ihn ständig bei sich zu haben, entschließt er sich, zu ihr ins Heim zu ziehen. Schütz‘ Satyriade gewinnt dieser heute alltäglicher werdenden Konstellation viel verzweifelte Komik ab. Zu den beiden Alten gesellen sich zwei vielleicht 25


himmlische, jedenfalls nicht menschliche Wesen: Serapi und Blake. Die schließen Wetten auf den Ausgang ab und folgen spöttisch dem Geschehen, wie z.B. dem, dass Semlja per „Voodootransformation“ zu Mutter Erde wird und sich selbst mit einem gewaltigen Furz aus der Achse springen lässt – Schieflage im Planetenpflegeheim! Stefan Schütz, geboren 1944 in Memel, besuchte in Berlin die Staatliche Schauspielschule. Helene Weigel engagierte ihn an das Berliner Ensemble. Seit 1970 schreibt er für das Theater. 1979 erhielt er den Gerhart-Hauptmann-Preis der Freien Volksbühne. Seit 1980 lebt Stefan Schütz in Westdeutschland, wo auch seine großen Romane entstanden, u.a. Medusa, für den er mit dem Alfred-Döblin-Preis ausgezeichnet wurde. Stefan Schütz lebt in Oldenburg /Holstein.

Enda Walsh – Irland BALLYTURK Deutsch von Martin Michael Driessen 3 H, Stimmen UA: 10.07.2014 • Galway International Arts Festival Regie: Enda Walsh DSE: frei Wo sind sie? Wer sind sie? Was für ein Raum ist das, und was liegt hinter seinen Wänden? Wie so oft in den Stücken von Enda Walsh befinden sich die Hauptfiguren in einer hermetisch abgeschlossenen Welt – einem Zimmer ohne Ausblick. Hier sind es zwei Männer, schlicht Eins und Zwei genannt, die sich die Zeit vertreiben mit rasanten stummen ComedyRitualen und mit Spekulationen über das Alltagsleben in der fiktiven irischen Stadt namens Ballyturk. Aber als Mann Drei auftaucht, zerstört er nicht nur die Partnerschaft des Duos, sondern lädt einen von 26


ihnen ein in die Außenwelt, auf den Weg zu seiner unweigerlichen Auslöschung. Enda Walsh, 1967 in Dublin geboren, wurde durch Disco Pigs, das 1996 uraufgeführt wurde, international bekannt. Zuletzt gewann er einen Tony Award für das Libretto zum Musical ONCE, das mit großem Erfolg am Broadway und im Londoner West End lief. Walsh, der auch Drehbücher schreibt, lebt heute in London.

Robert Woelfl – Österreich NEUES LEBEN IM FALSCHEN 2 D, 2 H UA: frei Die Menschen in diesem Stück träumen davon, ein neues Leben zu beginnen und die Chance zu haben, noch einmal ganz neu starten zu können. Aber sobald sie versuchen, ihr Vorhaben in die Tat umzusetzen, scheitern sie. Sie scheitern an ihrer eigenen Mutlosigkeit, an ihrer Untreue, an ihrem Zaudern, aber auch daran, dass wichtige Fragen nicht geklärt werden können. Und diese Fragen lauten: Ist Gedächtnisverlust ein Fluch oder ein Segen? Kann man aus Gedächtnisverlust Kapital schlagen? Ist es unmöglich, das Leben zu verändern, außer man wird regelrecht dazu gezwungen? Und warum interessieren sich jetzt alle für das Innere des Anderen statt für dessen Äußeres? (Robert Woelfl) Robert Woelfl, 1965 in Villach geboren, lebt als freier Schriftsteller in Wien. Seine Arbeiten umfassen Theaterstücke, Hörstücke und Videoessays. Er erhielt für sein Stück Dem Herz die Arbeit, den Händen die Liebe den Reinhold-Lenz-Preis für neue Dramatik und für Kommunikation der Schweine den Autorenpreis der deutschsprachigen Theaterverlage.

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2000/01 war Woelfl Hausautor am Staatstheater Stuttgart. Seit 2011 hat der Autor einen Lehrauftrag für Szenisches Schreiben am Institut für Sprachkunst an der Universität für angewandte Kunst in Wien. Seit 2012 leitet er die Hörspieltage in Neulengbach in Niederösterreich.

Slavoj Žižek – Slowenien DIE DREI LEBEN DER ANTIGONE (The Triple Life of Antigone) nach Sophokles Deutsch von Frank Born 2 D, 6 H, Chor (Doppelbesetzungen möglich) Auf Grundlage des Theaterstücks von Sophokles legt Žižek hier seine Version der Antigone vor: als eine ethisch-politische Übung im Stil der Lehrstücke von Brecht, als ein Theaterexperiment mit drei möglichen Schlüssen. Seine Absicht ist, uns mit einer echten Antigone unserer Zeit zu konfrontieren, indem sie zum Teil des Problems gemacht wird. Die Lösung, die Žižek vorschlägt, wird uns in unserer humanitären Selbstzufriedenheit erschüttern. Slavoj Žižek, geboren 1949, ist Philosoph, Psychoanalytiker und Kultur­­­​kritiker. Er lehrt Philosophie an der Universität von Ljubljana in Slowenien und an der European Graduate School in Saas-Fee und ist derzeit International Director am Birkbeck Institute for the Humanities in London. Seine zahlreichen Bücher sind in über 20 Sprachen übersetzt. Im S. Fischer Verlag sind zuletzt erschienen: Das Jahr der gefährlichen Träume (2013), Was ist ein Ereignis? (2014) und Die drei Leben der Antigone (2015).

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KINDERTHEATER

Jeton Neziraj – Kosovo DIE BRÜCKE (Ura) Deutsch von Andrea Grill Ab 6 Jahren 2 D, 3 H, St UA: September 2007 • Dodona Theatre • Priština Regie: David Gothard DSE: 20.06.2012 • Hessisches Staatstheater Wiesbaden Regie: Jan Koslowski Es war einmal… ein Dorf. Auf der einen Seite der Wald, auf der anderen ein Hügel, in der Mitte ein Fluss. Die Leute hier haben nicht viel, aber sie haben eine Brücke aus golden glänzenden Steinen, die sie verbindet. Nora wohnt im Wald, Hannes auf dem Hügel, jeden Tag können sie zusammen am Fluss angeln. Doch eines Tages fehlt ein Stein aus der Brücke. Und am nächsten Tag noch einer. Stein für Stein verschwindet, bis die Brücke einstürzt. Und damit ziehen Misstrauen, Zwietracht und Not ein. Denn die auf dem Hügel haben kein Holz zum Feuermachen mehr, die im Wald kein Heu mehr für die Tiere. Und schuld daran sind natürlich jeweils die anderen. Nur Nora und Hannes glauben daran, dass alles wieder gut werden kann. Jeton Neziraj zeigt in Die Brücke anhand einfacher Metaphern, wie ganz plötzlich aus friedlichem Miteinander ein feindliches

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Gegenüber entsteht. Und er zeigt, dass Versöhnung gelingen kann. Friedensstifter sind hier die Kinder und ihre Fähigkeit zu Freundschaft und Vergebung.

Roland Schimmelpfennig – Deutschland DIE BIENE IM KOPF Auftragsarbeit für die Kunststiftung NRW und das Consoltheater Gelsenkirchen Ab 8 Jahren 3 Darsteller UA: 2016/17 • Consoltheater Gelsenkirchen Regie: Andrea Kramer Alles beginnt so schön. Du wachst auf, und die Sonne scheint. Du merkst, dass Du fliegen kannst wie eine Biene. Und das tust Du auch. Fliegst aus dem Kinderzimmer hinaus in den Sommerhimmel – mitten hinein in eine rote, dicke Blüte. Herrlich. Doch plötzlich alles weg. Denn jetzt kommt Level 2! Du musst es rechtzeitig in die Schule schaffen. Allein anziehen. Allein frühstücken. Bloß nicht die Eltern wecken. Und als Du es fast geschafft hast, stolperst Du über eine leere Bierflasche. Der Vater beginnt zu brüllen und dann die Mutter. Jetzt renn so schnell Du kannst! Haustür auf und Haustür zu. Geschafft. Du bist in Level 3. Schule. Ist denn das ganze Leben nur ein Spiel? Und wenn ja, was gibt es zu gewinnen? Roland Schimmelpfennig hat virtuos sein erstes Jugendstück geschrieben. Die Verquickung von märchenhafter Spielumgebung und trauriger Wirklichkeit führt er auch in diesem Stück fort.

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BEARBEITUNGEN

Aischylos DIE TÖCHTER DES DANAOS (Die Schutzflehenden) Übersetzt und bearbeitet von Gerhard Meister UA der Bearbeitung: 17.12.2015 • Konzert Theater Bern Regie: Ramin Gray Hans Christian Andersen DIE SCHNEEKÖNIGIN Für die Bühne bearbeitet von Peter Raffalt UA der Bearbeitung: 15.11.2014 • Burgtheater Wien Regie: Peter Raffalt Gaito Gasdanow DAS PHANTOM DES ALEXANDER WOLF Für die Bühne bearbeitet von Helmut Peschina und Peter Schweiger UA: 17.09.2015 • sogar theater • Zürich Regie: Peter Schweiger 31


Ben Jonson VOLPONE Frei bearbeitet von Stefan Zweig In einer Fassung von Thomas Schulte-Michels UA der Fassung: 17.01.2015 • Saarländisches Staatstheater • Saarbrücken Regie: Thomas Schulte-Michels Molière DER EINGEBILDETE KRANKE Bearbeitet und übersetzt von Sabrina Zwach UA der Bearbeitung: 05.12.2015 • Burgtheater Wien Regie: Herbert Fritsch Alice Munro DIE KINDER BLEIBEN nach Kurzgeschichten von Alice Munro Für die Bühne bearbeitet von Johanna Wehner und Anna-Sophia Güther UA: 24.09.2015 • Hessisches Staatstheater Wiesbaden Regie: Johanna Wehner Carl Sternheim DIE KASSETTE Für die Bühne bearbeitet von Sabrina Zwach UA der Bearbeitung: 03.10.2015 • Deutsches Schauspielhaus Hamburg Regie: Herbert Fritsch

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Übersetzungen

Henrik Ibsen PEER GYNT Deutsch von Jürgen Gosch und Klaus Missbach Christopher Marlowe DOKTOR FAUSTUS Deutsch von Rainer Iwersen William Shakespeare CORIOLAN Deutsch von Rainer Iwersen

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S. FISCHER THEATER & MEDIEN

ZITATE

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AMIR

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Ayad Akhtar GEÄCHTET

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Ayad Akhtar THE INVISIBLE HAND


IMAM SALEEM

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An dem Tag, als sie mit ihren Eltern aufbrach in dieses andere Land, begann es in Sueyla zu brennen.

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Ein Brennen in den Eingeweiden. Ein Brennen, das sich ganz dicht unter der Haut bemerkbar machte. Ein unerklArliches GlUhen trieb sie von da an. Nuran David Calis BRENNPUNKT x

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Auf dem Junkiemarktplatz ist die Hölle los, die Motzverkäufer trudeln ein, um dann erst später noch mal los, jetzt im Berufsverkehr kannstet eh vergessen, und wir zwei, mein Herz, was machen wir? Zu Edeka, und das heißt nicht Ende der Karriere, sondern der gesunde Abendeinkauf. Den ganzen Heimweg quengelt das Schneckchen, und dann geht ein Müllmann neben uns, der sagt dem Kind, dass es mal nicht so quengeln muss, die Mutter hats doch schwer genug, und das bin ich, die Mutter. Petty-Coat-Ich-bin-wieder-wer-Glücksgefühl.

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Gesine Danckwart BLOND

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Alles wird gut werden. Das hat mir noch nie jemand gesagt. Doch, ich. Stimmt. Aber davor, meine ich. Als es noch etwas wahrer gewesen w채re. JENNIFER

JOHN

JENNIFER

JOHN

Will Eno GUTE NACHBARN

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MUTTER

Ich werde diesen guten, alten Hund vermissen.

TOCHTER

So lange ist er doch noch gar nicht weg. Vielleicht geht er ja Gassi?

alleine Gassi gehen?

VATER

Der Hund kann

Und was

hab ich

all die Jahre

gemacht?

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SOHN

Was dachtest du denn, was du machst?

VATER

Ich weiĂ&#x; nicht – eure Entwicklung behindern?


Will Eno EIN OFFENES HAUS

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Farinet

Ich bin nicht allein. Wir sind zwei. Ich habe die Freiheit bei mir. Denn die Freiheit, die gibt es. Und ihr habt sie auf euren Medaillen und M端nzen. Aber da bei mir ist sie selber. Und sie sitzt neben mir.

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Reto Finger FARINET oder DAS FALSCHE GELD

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Unsere W affe

e ist unser Menschlich keit

Lukas Hammerstein FANATOLOGY

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Was tut man als Prinzessin ? VD

M

VD

Was man will.

Was will man?

Pause.

Schlafen. M

Einfach nur schlafen. F端r 100 Jahre. Hinter einer dichten Dornenhecke. Und ganz allein. Und niemand kommt, der etwas will. Und man will nichts. Von niemand. Nur schlafen! Endlich schlafen!

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Lothar Kittstein ZU SPÄT! ZU SPÄT! ZU SPÄT!

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Martin

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Gleich zu Anfang hat AndrĂŠ schon gemeint, das wird jetzt unser eigenes kleines Texas Chainsaw Massacre, da waren wir noch nicht mal ausgestiegen.

David Lindemann DIE FREMDE

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Aha. Dort ist ein Mann auf der Türschwelle eingeschlafen. Es ist Petteri, Ailas erwachsener Sohn. Auch wenn es unmöglich ist, eine Ähnlichkeit zwischen ihnen auszumachen, so grundlegend verschieden sind sie. Petteri ist Dichter. Und Säufer, das muss ganz klar gesagt werden. Er trinkt mehr, als er schreibt. Petteri ist im Eingang seines Hauses eingeschlafen. Die Tür steht zuversichtlich weit offen für den Frühling.

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Das könnte auch uns passieren: es betrunken gerade noch zur Haustür schaffen, aber dann nicht mehr vom Flur ins Bett kommen. Diese letzten Meter sind vor Erschöpfung nicht mehr zu bewältigen.

Pipsa Lonka THESE LITTLE TOWN BLUES ARE MELTING AWAY

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Der Schauspieler Der Autor

Der Schauspieler Der Autor

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Du ziehst aber Über die Texte von anderen Leuten Ganz schön her. Sind ja auch die von anderen Leuten. Dafür daß du bei deinen Eigenen so empfindlich bist. Sind ja auch meine


Andreas Marber DIE LÜGEN DER PAPAGEIEN

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Gerhard Meister IM BEWOHNTEN GEBIET DER SCHÄDELHÖHLE


Bei Geköpften hat man nach einer halben Stunde noch einen Pupillenreflex festgestellt und gleich nachdem das Fallbeil runter war und der Kopf vom Rumpf getrennt, da sollten sie dem Forscher zublinzeln, zum Beweis, dass noch Bewusstsein in ihnen ist, wer opfert seine letzte Sekunde der Wissenschaft,

auch wenn er kein Verbrecher ist,

die haben alle absichtlich nicht geblinzelt,

obwohl sie’s noch gekonnt hätten…

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das neue .

Sie sind aber heute wieder dumm, die Dame.

Maria Milisavljevic BEBEN

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Jeton Neziraj KOSOVO FOR DUMMIES


HERR HARTMANN:

Wir brauchen auch noch die Bescheinigung, dass Sie kein „Nashorn“ sind. ANTIGONE: Die habe ich nicht. Ich habe nicht gewusst,

HERR HARTMANN:

dass so eine Bescheinigung verlangt wird.

Weisen Sie es nach, aber nicht mündlich,

Das ist doch lächerlich.

sondern mit einer notariell beglaubigten

Natürlich bin ich kein Nashorn.

Bescheinigung.

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SERGE Es gibt eine Dreifaltigkeit in meinem Leben. Ein gleichseitiges Dreieck aus

Gitanes

und Alkohol

Mädchen. Könnte man sagen. Und, hey, ich sehe es in deinen Augen, nein, nein,

ich meine kein gleichschenkliges Dreieck, sondern ein gleichseitiges. Das alles rührt von dem Hintergrund eines Mannes, der durch die Kunst in die weibliche Schönheit eingeführt worden ist.

Albert Ostermaier MOI NON PLUS

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Ich steh nachts auf, aus Langeweile, weil ich sonst verzweifeln mĂźsste, stehe ich auf, ich Esel, und schreibe

KULTERER voll in die Dunkelheit, die Zeilen sind meine Heizstrahler, Frau Dr. Dr., das Schreiben ist mein Sommer, der mir bleibt‌

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Albert Ostermaier SCHULDIGER

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GAVESTON

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mündlich schreit ich Stück für Stückchen über Edward dich bis allsamt du in mir gewesen bist als hätt dein Gaveston gegessen dich die Zunge roter Teppich ausgerollt für dich hast du von Kopf bis Fuß betreten mich


Ewald Palmetshofer EDWARD II. Die Liebe bin ich

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Joel:

Are you breaking up with me?

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Falk Richter COMPLEXITY OF BELONGING


Josh:

No. I’m just not very good with words.

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keine Feministin. keine Emanze. eine Feministin. Ich bin

eine Emanze. keine Frau. eine Frau. keine Frau.

Falk Richter ZWEI UHR NACHTS

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Roland Schimmelpfennig DISCOTECA


Die drei Cousinen wackeln mit den Ärschen.

#3 #1 #3

Kurze Pause.

Und die Kanadierinnen sagen: Ich bin 4 Kanadierinnen, und wir sagen: Das können wir auch Das können wir auch Was die drei können, können wir auch.

Let´s dance.

#1

Kurze Pause.

#4

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die kundenschaft

und mit dem alkohol,

kommt etwas pflanzliches jetzt in die gäste,

da regt es sich im fortpflanzungsorgan,

da sprieĂ&#x;t es aller orten.

ein jeder ist ein biotop.

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zubetonierter. nur da im rausch bricht es heraus.

Ferdinand Schmalz DER HERZERLFRESSER

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nein, das ist

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kein scherzanruf.


das ist

ein schmerzanruf.

Ferdinand Schmalz AM APPARAT

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Mann:

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Simon Paul Schneider VOM FISCHER UND SEINER FRAU


Ich bin nicht Batman!

Ich bin... ich will nach Hause!

Er packt Alfred.

Es ist dunkel, wo ich bin, weißt du? Ich stehe unter einer Brücke und höre mich nicht mehr.

Ich höre mich nicht mehr sprechen! Und du kommst und erzählst mir, ich sei Batman?

Wer seid ihr? Wer seid ihr denn?

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W端rstchen:

Das Gl端ck muss aber in der Mitte stehen.

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Simon Paul Schneider AM ENDE DER LANDSTRASSE


Rabbi:

Das sehe ich anders.

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Gleich einem Mond unentrinnbar dem Kraftfeld der Erde, so zieh ich meine Bahnen um den Leib der Lust und ihren dementenen Geist.

SchuĂ&#x;ball:

Sie weiĂ&#x; nicht mehr, woher sie kam und wohin sie geht. Einzig mich hat sie und langt nach mir, als wollte sie mich mit Haut und Haar verschlingen. Den vollen Tag und die ganze Nacht ist ihr Trachten, mich nah um sich zu haben, aber geb ich ihr nach, versetz ich ihr und mir den TodesstoĂ&#x; -

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Nichts ist schöner zu erfahren als die Gravitation der wahren Liebe, deren höchster Preis die gemeinsame Katastrophe ist.

Stefan Schütz PLANETENPFLEGEHEIM 107


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Enda Walsh

BALLYTURK 109


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FLORA Menschen wollen von Gedächtnisverlust nichts hÜren. Sie wollen Pfirsiche mit Kernen und

Konservendosen, in denen etwas drinnen ist.

ein Leben mit einem Lebensmittelpunkt. Sie wollen Kreise mit einem Mittelpunkt und

Robert Woelfl NEUES LEBEN IM FALSCHEN 111


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Das Herrschen über Menschen verstärkt den dämonischen Exzess

CHOR

und daher ist kein Mensch geeignet, alleine zu regieren.

Es ist ganz richtig, dass sie sich gemeinschaftlich regieren. So kontrollieren sie sich gegenseitig, um dämonische Ausbrüche zu verhindern, die in die Katastrophe führen können. Selbst wenn es keine Götter gibt, die ihnen helfen könnten, wird ein solches Kollektiv von Gleichen von einem heiligen Geist zusammengehalten, einem Band, das stärker als das Schicksal ist, einem Band, das allen irdischen Mächten trotzen kann und vielleicht sogar ein paar göttlichen.

Slavoj Žižek DIE DREI LEBEN DER ANTIGONE 115


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ZITATE KINDERSTÜCKE

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Jeton Neziraj

DIE BRĂœCKE


NORA:

Mein Vater sagt, sobald ihr die Steine zurückgebt, die ihr gestohlen habt...

HANNES:

Was? Die Steine, die wir gestohlen haben?

NORA:

Ja. Man sagt, die Steine hättet ihr gestohlen, ihr vom Hügel.

HANNES:

Wunderbar. Bei uns herüben sagt man, ihr vom Wald hättet die Steine gestohlen ... Herrlich.

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#2 Und die Lehrerin schreit: Kinder, Kinder, das ist doch bloĂ&#x; eine arme Biene -

#1 Und du willst sagen: Nein, nein, ich bin keine Biene, ich bin es doch, erkennt ihr mich nicht - ich bin es!

#3 Aber leider bist du eine Biene, in diesem Level bist du eine Biene, und du muĂ&#x;t hier weg, sonst machen sie dich fertig -

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Roland Schimmelpfennig DIE BIENE IM KOPF 123


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NACHRICHTEN THEATER

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Mitte Januar 2016 wird

AYAD AKHTARs

Pulitzer-Preis gekröntes Stück Geächtet (Disgraced) seine deutschsprachige Erstaufführung

am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg in der Regie von Klaus Schumacher erleben. In den darauffolgenden sechs Wochen folgen die Schweizer Erstaufführung am Theater Neumarkt in Zürich sowie Inszenierungen am Theater am Kurfürstendamm Berlin, Residenz­theater München, Theater Dortmund, Stadttheater Ingolstadt und am Hessischen Staatstheater Wiesbaden.

NURAN DAVID CALIS'

Inszenierung Die Lücke feiert weiterhin Erfolge. Am Kölner Schauspielhaus sind sämtliche

Vorstellungen auch über ein Jahr nach der Premiere ausverkauft. Das Stück über den Nagelbombenanschlag der NSU in der Kölner Keupstraße war mittlerweile auch auf großer Gastspieltour im In- und Ausland unterwegs. Im kommenden Februar wird nun unter dem Titel Glaubenskämpfer ein neues interkulturelles Projekt von Nuran David Calis in Köln zu sehen sein. Diesmal widmet er sich der Religionssuche zwischen Dom, Ehrenfelder Moschee und der Synagoge in der Roonstraße. Im nächsten Frühjahr wird sich Nuran David Calis dann im Auftrag des Münchner Residenztheaters mit Franz Werfels epochalem Roman Die 40 Tage des Musa Dagh und dem Völkermord an den Armeniern auseinandersetzen. Die Premiere, bei der türkische und armenische Schauspieler auf der Bühne stehen werden, findet im Mai 2016 im Münchner Marstall statt.

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DAVID CRONENBERGs aufsehenerregender Erstlingsroman Verzehrt, über die Veränderung des Denkens und der Wahrnehmung in einer technisierten Welt, kam zur Spielzeiteröffnung 2015/16 am Theater Bremen zur Uraufführung. Regisseur Felix Rothenhäusler bearbeitete den Roman des vielfach preisgekrönten Hollywood- Regisseurs für die Bühne und führte auch Regie.

GESINE DANCKWART

wird unter dem Titel Stadt Land Fluss einen Parcours für das ETA Hoffmann Theater in

Bamberg entwickeln, bei dem sie der Frage nachgeht, ob sich Städte überhaupt noch individuell und ortsspezifisch entwickeln können. Das Set ist die Stadt, der öffentliche Platz das Theater und Passanten sind Schauspieler und umgekehrt. Die Projekturaufführung im Bamberger Stadtraum wird im Frühsommer 2016 zu erleben sein.

Anne, das Theaterstück von LEON DE WINTER und JESSICA DURLACHER nach dem Tagebuch der

ANNE FRANK

erlebte einen großen Premierenerfolg in

Hamburg. Die deutschsprachige Erstaufführung in der Regie von Yves Jansen am Ernst Deutsch Theater Ende August 2015 wurde vom Publikum bejubelt und von der Kritik gefeiert. Eine weitere große Produktion des Stückes, dessen Amsterdamer Uraufführungs-

inszenierung seit über einem Jahr mehrfach wöchentlich am Theater Amsterdam läuft, wird im Juni 2016 am Cameri Theater in Tel Aviv in der Regie von Itzik Weingarten zu sehen sein. 127


SABINE HARBEKEs

Stück nahkampf, von der Autorin im Mai 2014 erfolgreich in Luzern uraufgeführt und zur deutschen Erstaufführung frei, ist angesichts der derzeitigen Flüchtlingssituation in Europa von großer aktueller Brisanz.

THOMAS HÜRLIMANN

feierte mit der Dramatisierung seiner Novelle Das Gartenhaus in der Regie von Peter

Carp einen großen Publikumserfolg am Theater Oberhausen. Jetzt schreibt der Schweizer Schriftsteller an einem neuen Theaterstück für Oberhausen. In Oostende verhandelt er mit hintergründigem Humor den Triumph des Menschen über die eigene Sterblichkeit. Bei der Koproduktion mit dem Konzert Theater Bern wird wieder Peter Carp Regie führen, die Premiere wird im April 2016 stattfinden.

LOTHAR KITTSTEIN,

Bernhard Mikeska und Alexandra Althoff haben erneut für das Residenztheater in München eine theatrale Installation erdacht, die ein Spiel mit Logik und den Ver-

schiebungen von Wahrnehmung betreibt. Ausgehend von der Schauspielerin Laura - die in Cassavetes Opening Night als junges Mädchen die Nancy spielte - betrachtet der Abend in einem zweiten Teil Lauras alptraumhafte Konfrontation mit der Vergangenheit, als sie viele Jahrzehnte später die Rolle der Diva Myrtle angeboten bekommt. Die Premiere von Opening Night :: Alles über Laura fand am 22. Oktober 2015 statt. Außerdem sind Lothar Kittstein und das Theater Marabu in Bonn bei dem Förderprogramm des Kinder- und Jugendtheaterzentrums für AutorInnen des Kindertheaters „Nah dran!“ mit 128


dem Projekt Noahs Reise über das Meer aus Hoffnung (AT) ausgewählt worden. Die biblische Geschichte von Noah und seiner Arche wird bei Kittstein zum Ausgangspunkt für ein Kindertheaterstück zum Thema Flucht und Vertreibung. Die Uraufführung soll in der Spielzeit 2016/17 stattfinden.

KAREN KÖHLER

schreibt über die dramatischen Momente im Leben. Und sie tut das mit einer solchen Leichtigkeit und Nonchalance, dass man bereit ist, ihr überallhin

zu folgen. Ihre von Kritik und Lesern begeistert aufgenommenen Erzählungen Wir haben Raketen geangelt sind beim Carl Hanser Verlag erschienen – die Bühnenrechte werden von S. Fischer Theater & Medien vertreten.

Die junge Autorin

FEE KRÄMER

hat mit ihrem ersten Kinderbuch Jette erst recht! ein fulminantes Debüt

vorgelegt. Jettes Vater konzentriert sich für Jettes Geschmack viel zu sehr auf sein einziges Töchterchen und ihre süße Hausratte. Deshalb entscheidet sie: Papa braucht dringend eine Frau, und die wird Jette für ihn finden. Und zwar mit Hilfe ihres besten Freundes Konrad. Die Bühnenrechte an der modernen, witzigen Geschichte für Kinder, die ihr Leben gern selbst in die Hand nehmen, liegen bei S. Fischer Theater & Medien. 129


Die lächerliche Finsternis von

WOLFRAM LOTZ

ist das Stück der Stunde. Über 20 Theater im In- und Ausland spielten und spielen es nach der gefeierten Uraufführung am Wiener Burgtheater nach. 2015 gab es Einladungen zum Berliner Theatertreffen und den Mülheimer Theatertagen. 3sat zeigte die Uraufführungsinszenierung im Fernsehen. Als Krönung wurde Die lächerliche Finsternis mit einer bislang noch nie dagewesenen Mehrheit in der Kritikerumfrage von Theater heute zum Stück des Jahres 2015 gewählt und gewann außerdem den österreichischen Nestroy-Preis für das beste Stück. Der SWR produzierte das Hörspiel in der Regie von Leo Koppelmann, die Ursendung war im Februar 2015 zu hören. Das Hörspiel wurde vom SWR außerdem für den "Deutschen Hörspielpreis der ARD" und den "ARD Online Award" 2015 eingereicht.

DANIEL MEZGERs

Monolog Als ich einmal tot war und Martin L. Gore mich nicht besuchen kam wird nach

Aufführungen in Österreich und der Schweiz im Herbst 2015 nun auch seine Deutschlandpremiere haben, und zwar am 15. Oktober am Theater Rampe in Stuttgart. Als Buch erschienen ist der „rasant kluge und bitterböse Monolog“ im Salis Verlag. Daniel Mezger schreibt an seinem zweiten Roman.

Am 17. Oktober 2015 wäre

ARTHUR MILLER

100 Jahre alt geworden. Im Februar 2015 erschien im Hörverlag eine außergewöhnliche

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Arthur Miller-Hörspiel Edition, in der all seine großen Theaterstücke von Hexenjagd bis zum Tod eines Handlungsreisenden als Hörspiele versammelt sind. Sein Erfolgsstück Hexenjagd wird in dieser Spielzeit u. a. am Schauspielhaus Zürich in der Regie von Jan Bosse und am Münchner Residenztheater in der Regie von Tina Lanik zwei große Premieren erleben.

JAKOB NOLTE

hat ein neues Stück geschrieben: Gespräch

wegen der Kürbisse handelt von einem Treffen zweier Freundinnen mitten in der

Lebenskrise. Was mit einem unschuldigen Reisebericht über den Klang von Kürbishohlräumen am ägaischen Meer beginnt, steigert sich zu einem absurd-grotesken Schlagabtausch. Die Frauen verlieren sich zwischen den Grenzen von Realität und Geflunkere, Fakten und Erinnerung. Hier werden Väter vom Mossad ermordet oder begehen im nördlichen China Suizid. Hier wird ein staatliches Leichenentsorgungsprojekt ins Leben gerufen und Lebenskonzepte mit radikaler Entschlossenheit abgeschmettert.

ALBERT OSTERMAIER

setzt seine Arbeit für die Nibelungenfestspiele in Worms im nächsten Jahr fort. Den 2. Teil seines Nibelungen-Triptychons mit dem Titel Gold wird Nuran David Calis im Sommer

2016 inszenieren. Außerdem hat er gemeinsam mit Martin Kušej das Libretto für dessen Inszenierung von Mozarts Die Entführung aus dem Serail bearbeitet. Die Premiere fand im vergangenen Juli bei den Opernfestspielen in Aix-en-Provence statt. 131


Die Dramatikerin und Komponistin

SOPHIE REYER

vertont für die Wiener Konzertreihe

„Musik zum Angreifen“ ihren Text Die traurige Träne. Auftraggeber für dieses Jugendmusik­ theaterprojekt ist „Jeunesse – Musikalische Jugend Österreichs“. Die Konzertreihe ermöglicht es Wiener Volksschulkindern, unabhängig ihres familiären Hintergrunds im Klassenverband in ein Konzert zu gehen und Musiktheater zu erleben. Premiere wird im März 2016 sein.

FALK RICHTER

beschreibt in seinem neuen Stück Fear

für die Schaubühne in Berlin den Zustand der westlichen Gesellschaften, die gerade eine Zeit von Angst und Aufbruch erleben. In seiner Inszenierung, die am 25. Oktober 2015 zur Premiere kam, vereint Falk Richter wieder einmal mehr künstlerische Ausdrucksformen wie Choreographie, Performance, Musik und Video, um zeitgenössische Lebens- und Empfindungswelten auf der Bühne zu untersuchen. Eine weitere Auftragsarbeit, Je suis Fassbinder, entsteht derweil für das Théâtre National de Strasbourg. Bei der Koproduktion mit dem Théâtre National de Bretagne, dem Théâtre Vidy Lausanne und dem MC2 Grenoble, führt Falk Richter gemeinsam mit Stanislas Nordey Regie. Auf der Bühne steht u. a. Schauspielerin Emmanuelle Béart.

ROLAND SCHIMMELPFENNIG

hat seinen ersten Roman geschrieben: An einem klaren, eiskalten Januarmorgen zu Beginn des 21. Jahrhunderts wird am 25. Februar 2016 im S. Fischer Verlag erscheinen. Ein

Wolf vor Berlin kreuzt auf seinem Weg die Schicksale unterschiedlicher Figuren. Sie alle 132


erzählen vom Suchen und Verlorensein, von der Kälte unserer Zeit und der Sehnsucht nach einem anderen Leben. Ein großer Berlin- und Epochenroman, dessen Poesie und Schönheit man sich nicht entziehen kann.

FERDINAND SCHMALZ

ist ein vielgespielter Autor. Seine Stücke am beispiel der butter, dosenfleisch und der herzerlfresser stehen auf den Spielplänen von Wien bis Berlin. Währenddessen schreibt er

an einer Auftragsarbeit für Zürich. Im Mai 2016 wird die junge Regisseurin Barbara Falter das Stück mit dem Arbeitstitel der thermale widerstand in der Kammer des Schauspielhauses zur Uraufführung bringen.

Nach California Suite und Barfuß im Park liegt nun mit Der letzte der feurigen Liebhaber auch die dritte Erfolgskomödie von

NEIL SIMON

in der Neu-Übersetzung von Jessica Higgins vor.

ROGER WILLEMSEN

hat den Karneval der Tiere zu strahlend neuem Leben erweckt. In seiner gereimten Fas-

sung des tierischen Konzerts trägt die Weinbergschnecke Lipgloss auf, und zum Pianoforte hüpft die Springmaus aus der Torte – splitternackt. Die Bremer Stadtmusikanten? Eine Boygroup! Die Theaterrechte zu diesem tierischen Willemsenvergnügen liegen bei S. Fischer Theater & Medien. 133


NACHRICHTEN FILM

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LALE AKGÜNs

autobiografischer Roman über die Ankunft ihrer Familie im Deutschland der 60er Jahre,

Tante Semra im Leberkäseland, wurde unter dem Titel Leberkäseland für den WDR verfilmt. Premiere war am 30. Juni 2015 auf dem Münchner Filmfest. Regie und Drehbuch von Nils Wilbrandt. Ulrich Noethen, Katja Studt, Helen Woigk und Murathan Muslu spielen mit. Produziert wurde von Tanja Ziegler.

OLIVER BOTTINIs

Jäger in der Nacht wurde im August 2015 für den WDR verfilmt. Mit Begierde – Mord im Zeichen des Zen hatte Louise Boni, die gebrochene Heldin dieser Krimireihe von Oliver Bottini, im Februar 2015 ihre hochgelobte Bildschirmpremiere gefeiert. Melika Foroutan spielt die mit der Vergangenheit und ihrer Sucht nach Alkohol kämpfende Kommissarin kongenial. Das Drehbuch stammt von Hannah Hollinger, Regie führt erneut Brigitte Maria Bertele, beide Grimme-Preisträgerinnen. Sendetermin soll Anfang 2016 sein. Produzentin ist Ariane Krampe.

STEPHAN BRÜGGENTHIES und ANDREA HELLER sind die Autoren des ab September 2015 in der Mainmetropole gedrehten neuen Tatort

des Hessischen Rundfunks für das Team Anna Janneke (Margarita Broich) und Paul Brix (Wolfram Koch) mit dem Titel Wendehammer. Regie übernimmt Markus Imboden.

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CHRISTINA EBELTs

Debütfilm Das große Gewitter wird von der Filmstiftung NRW gefördert. Die absurd-dramatische Sintflutgeschichte im Stile von Adams Äpfel und Das Leben des Brian erzählt

von Jonas, dem Pfarrer einer kleinen Gemeinde, der längst den Glauben an Gott verloren hat. Ausgerechnet er bekommt nun von Gott den Auftrag, eine Arche zu bauen. Die Gemeinde wird durch dieses Wunder zum Mittelpunkt des Weltgeschehens: Der Bischof, die UNO, die EU und auch die Kanzlerin schauen vorbei. Doch nur Noah weiß, dass Gott auf dem Boot nur Afrikaner haben will... Produzentin ist Tina Löbbert von Wüste Film West.

CHRISTINA EBELT und INGO HAEB

schrieben das Drehbuch für den von 2pilots filmproduktion und dem WDR produzierten

ARD-Film Es ist alles in Ordnung. In der Kategorie „Fiction“ wurde es für den Grimme-Preis 2015 nominiert. Nicole Weegmann führte Regie in dem aufwühlenden Drama über familiäre Gewalt. Silke Bodenbender, Mark Waschke und Sinje Irslinger spielten die Hauptrollen.

MEIKE HAUCK

schreibt das Drehbuch für die Bestsellerverfilmung Die Mittagsfrau von

JULIA FRANCK

. Die Regie wird Barbara Albert übernehmen,

Produzentin ist Anne Walser von C-Films AG, Schweiz. Die Mittagsfrau erzählt die Geschichte

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von Helene bis zu jenem Tag im Jahr 1945, an dem sie auf einem kleinen Bahnhof irgendwo in Vorpommern auf der Flucht aus Stettin in Richtung Westen ihren siebenjährigen Sohn zurücklässt.

Der Film Mängelexemplar nach dem gleichnamigen Roman von

SARAH KUTTNER

ist fertiggestellt und kommt Anfang 2016 ins Kino. Regisseurin Laura Lackmann, die auch das Drehbuch schrieb, versammelt für ihr Spielfilmdebüt ein außergewöhnliches FrauenEnsemble vor der Kamera: Claudia Eisinger („Wir sind die Neuen“), Laura Tonke und Katja Riemann in den Hauptrollen erzählen vom Riss, der sich plötzlich durch das eigene Leben

zieht und alles auf den Kopf stellt. In weiteren Rollen sind Barbara Schöne, Maren Kroymann, Christoph Letkowski und Maximilian Meyer-Bretschneider zu sehen. Produziert hat Jochen Laube für Ufa Fiction.

Andreas Dresens Verfilmung des vielfach ausgezeichneten Debütromans Als wir träumten von

CLEMENS MEYER

lief im offiziellen Wettbewerb der Berlinale 2015. Das Drehbuch stammt von Altmeister

Wolfgang Kohlhaase. Nach Kinostarts in Deutschland, Schweiz und Polen startet Als wir träumten unter dem Titel Le Temps des rêves im Dezember 2015 in Frankreich. Clemens Meyer und Regisseur Thomas Stuber wurden außerdem für ihr gemeinsam verfasstes Drehbuch In den Gängen, basierend auf der gleichnamigen Erzählung von Clemens Meyer aus Die Nacht, die Lichter, mit dem Deutschen Drehbuchpreis 2015 ausgezeichnet. 137


MARTIN ROSEFELDTs

Drehbuch 1973 ist ein intimes Familiendrama vor einem konkreten historischen Ereignis

- der Ölkrise -, das von der Generation der Babyboomer erzählt. Diese eher leisetretende Zwischengeneration der Kriegsenkel und das, was sie zum Erbe ihrer Großväter und Väter – den Kriegskindern – zu sagen hat, ist ein ungeheuer aufschlussreicher Erinnerungsschatz für unsere Gegenwart. Das BKM-geförderte Drehbuch wird von Rommel Film produziert, Regie führt Pia Marais. Martin Rosefeldt schreibt außerdem im Auftrag von Pandora Film mit und für Regisseurin Pia Marais das von der Filmstiftung NRW geförderte Drehbuch für den Kinofilm Transamazonica über die 16jährige Rebecca, die als Tochter deutscher Missionare im Dschungel des Amazonas lebt.

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KalendER Eine Auswahl

UA: MIT DEN AUGEN DER ANDEREN Nuran David Calis Worms

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UA: DAS PHANTOM DES ALEXANDER WOLF Gasdanow / Peschina / Schweiger Zürich UA: VERZEHRT David Cronenberg Bremen

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DAS SCHWARZE WASSER Roland Schimmelpfennig Potsdam UA: DOSENFLEISCH Ferdinand Schmalz Wien

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DSE: DIE KINDER BLEIBEN Alice Munro Wiesbaden DE: DIE UNVERHEIRATETE Ewald Palmetshofer Mannheim UA: DER FLIEGENDE HOLLÄNDER Andreas Marber Esslingen DIE LÄCHERLICHE FINSTERNIS Wolfram Lotz Augsburg DIE LÄCHERLICHE FINSTERNIS Wolfram Lotz Salzburg

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UA: OBWOHL Beate Faßnacht Stuttgart DIE KASSETTE Sternheim / Zwach Hamburg ÖEA: IDOMENEUS Roland Schimmelpfennig Graz

UA: ALS ICH EINMAL TOT WAR Daniel Mezger Stuttgart 100. Geburtstag von Arthur Miller ENGEL IN AMERIKA Tony Kushner Hamburg UA: OPENING NIGHT:: ALLES ÜBER LAURA Lothar Kittstein München ENGEL IN AMERIKA Tony Kushner Basel DSE: WINTERSONNENWENDE Roland Schimmelpfennig Berlin UA: FEAR Falk Richter Berlin ÖEA: BRANDUNG Maria Milisavljevic Wien DIE LÄCHERLICHE FINSTERNIS Wolfram Lotz Jena


NOVEmber 2015

UA: MODE UND WIRKLICHKEIT Wolfram Lotz Paderborn

BRANDUNG Maria Milisavljevic New York

UA: EDWARD II. DIE LIEBE BIN ICH Ewald Palmetshofer Basel

UA: DER HERZERLFRESSER Ferdinand Schmalz Leipzig DIE LÄCHERLICHE FINSTERNIS Wolfram Lotz Köln DOSENFLEISCH Ferdinand Schmalz Salzburg

DIE LÄCHERLICHE FINSTERNIS Wolfram Lotz Meiningen DER HERZERLFRESSER Ferdinand Schmalz Berlin

DEZEMber 2015

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DER EINGEBILDETE KRANKE Moliere / Zwach Wien

UA: DIE TÖCHTER DES DANAOS Aischylos / Meister Bern

WINTERSONNENWENDE Roland Schimmelpfennig Nürnberg

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JANUAR 2016

DSE: AN UND AUS Roland Schimmelpfennig Mannheim

DSE: GEÄCHTET Ayad Akhtar Hamburg

UA: DAS SCHWARZE WASSER Roland Schimmelpfennig (Oper) Berlin

GEÄCHTET Ayad Akhtar Zürich

DAS SCHWARZE WASSER Roland Schimmelpfennig Bamberg

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FEBRUAR 2016

GEÄCHTET Ayad Akhtar München

GEÄCHTET Ayad Akhtar Dortmund DIE LÄCHERLICHE FINSTERNIS Wolfram Lotz Ingolstadt

DIE UNVERHEIRATETE Ewald Palmetshofer Mainz

GEÄCHTET Ayad Akhtar Ingolstadt

DAS SCHWARZE WASSER Roland Schimmelpfennig Paderborn GEÄCHTET Ayad Akhtar Wiesbaden UA: GLAUBENSKÄMPFER Nuran David Calis Köln WINTERSONNENWENDE Roland Schimmelpfennig Kiel


MÄRZ 2016

UA: JE SUIS FASSBINDER Falk Richter Straßburg UA: DIE BACCHEN Roland Schimmelpfennig Basel

UA: IWEIN Felicitas Hoppe Bonn

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UA: STILLER Frisch / Finger Bochum UA: EIN BILD VON IVAN Paula Fox München

UA: OOSTENDE Thomas Hürlimann Oberhausen

DER GOLDENE DRACHE Roland Schimmelpfennig Los Angeles

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UA: MOI NON PLUS Albert Ostermaier Recklinghausen

DIE LÄCHERLICHE FINSTERNIS Wolfram Lotz Bern

UA: MUSA DAGH Werfel / Calis München

DOSENFLEISCH Ferdinand Schmalz Graz

UA: DER THERMALE WIDERSTAND Ferdinand Schmalz Zürich

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SMALL TOWN BOY Falk Richter Karlsruhe

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STADT LAND FLUSS Gesine Danckwart Bamberg DIE LÄCHERLICHE FINSTERNIS Wolfram Lotz Göttingen

UA: LINKE LÄUFER (AT ) Albert Ostermaier Nürnberg

BRENNPUNKT: X Nuran David Calis Leipzig


HEXENJAGD Arthur Miller Bad Hersfeld

JULI 2016 01 fr 02 sa 03 so 04 mo 05 di 06 mi 07 do 08 fr 09 sa 10 so 11 mo 12 di 13 mi 14 do 15 fr 16 SA 17 SO 18 MO 19 di 20 mi 21 do 22 fr 23 SA

UA: GOLD Albert Ostermaier Worms

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IM P R E SsU M

S. Fischer Verlage Hedderichstraße 114 60596 Frankfurt | Main Email allgemein Email direkt

Tel.: +49 69 6 062 -271 Fax.: +49 69 6062 -355 www.fischertheater.de theater@fischerverlage.de vorname.nachname@fischerverlage.de

Verlagsleitung Theater & Medien Stellvertretend Lektorat Theater Aufführungsrechte Theater Assistenz Theater Lektorat | Rechte Audio Film- und Fernsehen Rechte Drehbuch Stoffentwicklung

(-270) Uwe B. Carstensen Friederike Emmerling | Lektorat (-365) Bettina Walther | Lektorat | Rechte (-271) Dr. Barbara Neu (-339) Ulrike Betz (-273) Oliver Franke (-331) Daniel Dierich (-212) Stefanie von Lieven (-415) Rosemarie Lösch (-280) Regine Eckel (-283)

Gestaltungkonzept + Design: Druck:

Sanaz Hazegh-Nejad, hello@sanaz.eu Druckerei Eisenhardt, Frankfurt | Main

Fotonachweise: Nuran David Calis © Costa Belibasakis • Gesine Danckwart © Bettina Stöß • Reto Finger © Jessica Higgins • Lukas Hammerstein © Jürgen Bauer • Lothar Kittstein © Thilo Beul • David Lindemann © Nina Gundlach • Pipsa Lonka © Jussi Kirjavainen • Gerhard Meister © Aysa Yavas • Maria Milisavljevic © Anthony Schubert • Jeton Neziraj © Alexandra Hermann • Albert Ostermaier © Marcus Schlaf • Ewald Palmetshofer © Georg Petermichl • Falk Richter © Heiko Schäfer • Ferdinand Schmalz © Leon Hoellhumer • Simon Paul Schneider © Jessica Schaefer • Enda Walsh © Jorge Alexandre Pereira • Robert Woelfl © Marco Lipus • Slavoj Zizek © Basso CANNARSA /Opale /StudioX Die weiteren Fotos sind über das Archiv des S. Fischer Verlags nachweisbar. Die Abbildungsrechte liegen bei den Fotografen.

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