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KINDERHILFEZENTRUM 50 Jahre

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Freunde für Kinder in Not

Wo das Budget für das städtische Kinderhilfezentrum Grenzen setzt, ist er zur Stelle: der Freundeskreis Kinderhilfezentrum an der Eulerstraße. Im September feiert der Verein auf dem traditionellen Budenfest sein 50jähriges Jubiläum.

Der Innenhof des Kinderhilfezentrums bietet ein fröhliches Bild: Die Sonne strahlt, es sind noch Sommerferien, und einige Kinder laufen in den Garten zu einer großen Wasserschlacht. Sitzecken aus bunt angemalten Betonkübeln, bepflanzt und fantasievoll dekoriert, laden zu kleinen Pausen ein. Die Gestaltung dieser Sitzecken und des Gartens war einer von vielen finanziellen Beiträgen des Freundeskreises. Der Verein wurde 1972 gegründet, kurz nachdem die Nonnen des Anna-Klosters das Gebäude des damaligen Kinderheims 1971 an die Stadt Düsseldorf übergeben hatten. Seitdem steht der Freundeskreis mit seinen heute 80 Mitgliedern eng an der Seite des Kinderhilfezentrums. Der Begriff der Hilfe steht im Kinderhilfezentrum im Mittelpunkt, von einem Kinderheim spricht man heute nicht mehr, erklärt die zweite Vorsitzende des Vereins, Petra Berg: „Das Wort Heim wurde durch das Wort Hilfe ersetzt – das ist ein ganz wichtiger Aspekt.“ Der Schwerpunkt des Kinderhilfezentrums liegt auf den sogenannten Akut-Phasen, der Inobhutnahme. Hier werden alle Kinder und Jugendlichen, die sich in Krisensituationen befinden, aufgenommen. „Im Kinderhilfezentrum kommen sie zur Ruhe, finden Schutz und es wird geschaut was ist überhaupt passiert ist“, so Petra Berg. In die Details der Aufnahme und Unterbringung der Kinder hat der Freundeskreis jedoch keinen Einblick – für die pädagogische Betreuung der Kinder sind allein die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kinderhilfezentrums verantwortlich. Der Freundeskreis wird dort aktiv, wo die Leistung der Stadt als Träger des Kinderhilfezentrums abgeschlossen ist, und sorgt so für alles, was über die unmittelbare elementare Versorgung der Kinder hinausgeht. „Das kann die Sportförderung sein, die Musik- oder die Bildungsförderung“, so Petra Berg. Die Mitglieder des Freundeskreises verstehen sich als Freunde fürs Leben, wollen für die Kinder auch dann noch da sein, wenn deren Zeit im Kinderhilfezentrum eigentlich beendet ist. Philipp Bergbusch hat diese langjährige Unterstützung über die Zeit der Unterbringung im Kinderhilfezentrum hinaus erfahren. Nach dem Tod seiner alleinerziehenden Mutter kam er als Zehnjähriger ins Kinderhilfezentrum und ist heute sehr glücklich darüber, was ihm dort alles geboten und wie ihm geholfen wurde. „Ich kann nicht sagen, dass es mir an irgendetwas gefehlt hat im Leben. Und ohne den Freundeskreis wäre für mich vieles nicht möglich gewesen.“ Heute engagiert sich Philipp Bergbusch im Vorstand des Freundeskreises und bringt seine Erfahrungen aus seiner Zeit im Kinderhilfezentrum mit ein. Petra Berg ist stolz darauf, dass sie und die anderen Mitglieder des Freundeskreises das Erbe des nun 50jährigen Freundeskreises, das sie von Helga Welland und Michael Riemer übernommen haben, erhalten und weiterentwickeln konnten, und ist froh, dass Freundeskreis und Kinderhilfezentrum harmonisch miteinander agieren.

Text: Tina Lorscheidt Fotos: Kinderhilfezentrum