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Freitag, 21. August 2020
AUTOMOTIVE BUSINESS 91
Umsatzrückgang
DEUTSCHLAND
Branche droht Job-Kahlschlag MÜNCHEN. Branchenexper te Ferdinand Dudenhöffer erwartet in der deutschen Autoindustrie den Abbau von 100.000 Arbeitsplätzen. Die Nachfrage in Europa und Amerika breche dieses Jahr massiv ein, die Pro duktion in Europa dürfte um ein Viertel auf 12 Mio. Autos fallen. Damit gebe es „massive Überkapazitäten und dass diese Kostenbelas tungen über längere Zeiten mitgeschleppt werden, ist äußerst unrealistisch“, so Dudenhöffer in einer aktuel len Studie. (red)
Polytec-Ergebnis mit Halbjahresminus: Produktionsstopps bei Kunden führten zu fast einem Viertel weniger Umsatz.
DAIMLER
Geschäfte laufen wieder besser
© Polytec
STUTTGART. Bei Daimler zeigt der Trend mittlerweile wieder nach oben. Nachdem der Autobauer in den ver gangenen Monaten infolge der Coronakrise teils deut liche Absatzrückgänge hin nehmen musste, liegt das Minus im Juli mit 185.836 Autos verkauften Autos nur noch bei rund zwei Prozent im Vergleich zum Vorjah resmonat. Der Rückgang in den ersten sieben Monaten beläuft sich damit nun auf 16,2%. (red)
Die Geschäfte laufen nicht so gut wie erwartet – Polytec muss im ersten Halbjahr ein kräftiges Minus hinnehmen.
Produktionsausfälle Das Unternehmen hat in der ersten Jahreshälfte laut eige nen Angaben massiv unter der Coronakrise und der dadurch wegbrechenden Kundennach frage gelitten. Man sei „der ne gativen Wirtschaftsentwicklung aufgrund der Covid-19-Pande mie ausgesetzt“ gewesen. Da es Produktionsstopps bei Kunden gegeben hatte, musste auch die eigene Produktion an einigen Standorten eingestellt werden. Betroffen davon war auch ein Werk in Aksaray (Türkei) mit 130 Mitarbeitern, das bereits
im ersten Quartal dichtgemacht wurde, nachdem der Lkw-Markt in der Türkei „fast komplett zum Erliegen“ gekommen war. Bis Ende des Jahres soll überdies das Werk im niederländischen Putte mit 190 Stellen zugesperrt werden, sagte ein Polytec-Spre cher: zudem stehe die Schlie ßung eines Werks in Deutsch land an, Näheres wolle man aber noch nicht bekanntgeben. Darüber hinaus werde ge prüft, ob noch weitere Werke geschlossen werden müssen, so der Sprecher weiter. Standorte in Österreich seien derzeit nicht betroffen. Rückgänge in allen Bereichen Die eingeschränkte Produktion habe den Umsatz in allen drei Marktbereichen belastet, vor al lem im April und Mai; im Juni sei es dann aber zu einer leich ten Erholung gekommen. Nach sechs Monaten lag der Umsatz insgesamt mit 242,3 Mio. € den noch um 24,4% unter dem Vor jahr.
Im umsatzstärksten Bereich, Passenger Cars & Light Com mercial Vehicles, reduzierte sich der Umsatz um 16,8% (auf 155,7 Mio. €), im Segment Commercial Vehicles ist er um klare 45,7% auf 51,5 Mio. € gefallen und auch im Segment Smart Plastic & Industrial Applications, also im Non-Automotive-Bereich, hat es einen Umsatzrückgang um 9,3 Prozent (auf 35,1 Mio. €) gegeben. Optimistischer Ausblick Das operative Ergebnis vor Ab schreibungen (EBITDA) fiel um fast zwei Drittel von 33,2 Mio. € im Vorjahreszeitraum auf 10,7 Mio. €. Das Management ist jedoch „aufgrund der sich seit Juni schrittweise verbessernden Geschäftsentwicklung für den Verlauf des zweiten Halbjahres vorsichtig optimistisch“, heißt es im Halbjahresbericht. Aus derzeitiger Sicht gehe man von einem Jahresumsatz von rund 520 Mio. € aus. (APA)
© Daimler
HÖRSCHING. Nach einem klei nen Gewinn im ersten Quartal ist das Ergebnis von Automobil zulieferer Polytec heuer im ersten Halbjahr in den roten Be reich gerutscht. Unterm Strich stand ein Verlust von 8,9 Mio. €, wie das Unternehmen mitteilte. In der Vorjahresperiode stand bei den Oberösterreichern da gegen noch ein Gewinn von 10,4 Mio. €.