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tele“ wieder wöchentlich CEO Hans Metzger im Interview

tele7 is back: „Das Echo ist positiv“

Aus 14 wird wieder 7: die Zeitschrift tele erscheint ab 3. September wieder wöchentlich. Geschäftsführer Hans Metzger im Interview.

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••• Von Nadja Riahi

Nach fünf Monaten tele14 erhalten Leser die Programmzeitschrift wieder jede Woche und sind somit top informiert darüber, was im TV läuft. Aus diesem Anlass sprach medianet mit tele

Geschäftsführer Hans Metzger über Learnings aus der Krise, die erneute Umstellung und Umweltaktionen.

medianet: Seit der Umstellung sind fünf Monate vergangen. Was hat sich seitdem getan? Hans Metzger: Die Umstellung auf tele14 hat natürlich einen sehr banalen Hintergrund: die Coronakrise und die Kosten- und Erlös-Situation, die sich einfach in Zeiten wie diesen dramatisch verändert. Wir waren der Meinung, dass wir mit tele14 einen guten Move setzen, um einfach sehr schnell und sehr aktiv hier vorzugehen. Die Anzeigenkunden waren begeistert, weil diese um das gleiche Geld 14 Tage mit ihrer Werbung in tele präsent sind. Die Leserinnen und Leser allerdings waren weniger begeistert, weil sie seit über 30 Jahren gewohnt sind, ihr tele wöchentlich zu bekommen. Das war schon einmal der erste Haken an dieser ganzen Geschichte. Wir haben zwar versucht, ihnen das gut zu kommunizieren, aber wirklich begeistert waren sie nicht. Und dann hat sich im Laufe von vielen Wochen und vielen Ausgaben herausgestellt, dass die Aktualität der zweiten Woche durch ganz viele Umprogrammierungen der Sender Es hat sich sehr schnell herausgestellt, dass es als Dauerlösung untauglich ist und deswegen haben wir versucht, so schnell wie möglich wieder umzustellen.

Hans Metzger

CEO tele einfach nicht gegeben war. Das heißt, wir haben in der zweiten Programmwoche Sendungen abgedruckt, beschrieben und rezensiert, die es dann gar nicht gegeben hat, weil Sender sich dann kurzfristig dazu entschlossen haben, ihre Programme doch zu verändern. Das war ein zweites Argument, zu sagen, wir müssen so schnell wie möglich wieder zu wöchentlich zurück.

medianet: Den zweiwöchentlichen Rhythmus beizubehalten war nie eine Option? Metzger: Es hat sich sehr schnell herausgestellt, dass es als Dauerlösung untauglich ist und deswegen haben wir versucht, so schnell wie möglich wieder umzustellen.

Das hat technische Implikationen: Wir mussten mit der Dru

ckerei reden und alle Logistiksysteme wieder umstellen. Wir werden mit der übernächsten Ausgabe wieder wöchentlich erscheinen.

medianet: Nun hat es mit der 14-tägigen Ausgabe auch redaktionelle Änderungen gegeben. Am Anfang gibt es einen Block mit Neuigkeiten aus der Streaming-Welt. Werden Sie das in Zukunft beibehalten? Metzger: Wir werden das – wenn es sich mit Umfang und Platz ausgeht – im Heft behalten. Es wird weiterhin vorn einen redaktionellen Block geben. Wir werden uns wie immer bemühen, den Leserinnen und Lesern möglichst viel redaktionellen Content zu bieten.

medianet: Haben Sie Ihrer Leserschaft die Umstellung kommuniziert? Metzger: Wir haben in tele selbst redaktionelle Artikel veröffentlicht, dass wir wieder wöchentlich erscheinen werden. Zusätzlich gibt es noch Inserate in den Trägerzeitungen, die relativ zeitnah zum Erscheinen gedruckt werden.

Das Echo ist bis jetzt von den Verlagen und den Leserinnen und Lesern sehr positiv. Interessanterweise ist es auch von

den Kunden positiv. Denn in ihrer Planungsgenauigkeit wurden sie sehr eingeschränkt und bekommen jetzt wieder die Möglichkeit, ihre Kampagnen punktgenau zu präsentieren.

Die Reichweite und Auflage unserer Zeitung haben sich jetzt in CoronaZeiten nicht verringert. Sie sind zum Teil sogar leicht gestiegen.

Für die Umwelt

Nach einer Pause geht es weiter: Die „teleKlimainitiative“ ist eine Kampagne, bei der tele einen Beitrag zur Sensibilisierung für das Thema Umweltschutz und zum alarmierenden Zustand des Klimas auf der Erde leisten möchte. Das abgebildete Sujet stammt vom Herbst 2019.

medianet: Welche Erkenntnisse haben Sie durch die Coronakrise gewonnen? Metzger: Die Reichweite und die Auflagen unserer Zeitung haben sich jetzt auch in Corona- Zeiten nicht verringert – sie sind zum Teil sogar leicht gestiegen. Deswegen gehe ich jetzt davon aus, dass wir in alter Stärke weitermachen werden. Ein 14-tägiges tele wird jetzt in absehbarer Zeit nicht mehr erscheinen.

medianet: Haben Sie in naher Zukunft auch wieder Umweltaktionen geplant? Metzger: Wir hatten eine ganz große Aktion ‚Urwald für Österreich‘ geplant. Diese Aktion werden wir im nächsten Frühjahr hochfahren. März und April sind für das Thema Wald eine sehr gute Zeit. Wir werden aber die tele-Klimainitiative wieder langsam starten, auch mit anderen, kleineren Aktionen.

Es wird auch wieder zusammengerückt

In der Krise zeigt sich, wo es wirklich stabile wirtschaftliche Partnerschaften gibt.

Kommentar

••• Von Dinko Fejzuli

GEGENSEITIGE SOLIDARITÄT. Ein wirklich großer Agentur-Zampano, der sich über regen Kundenzulauf wahrlich nicht beschweren musste, sagte einmal zu mir zum Thema Abhängigkeit zwischen Kunden und Agentur: „Du kannst als Auftraggeber deine Agentur so schlecht behandeln wie du willst, du wirst von ihr aber nie die beste Leistung bekommen.“ Sprich, wer sich in einem Agentur-Kunde-Verhältnis nicht nur als jener sieht, der auf dem Geld sitzt und der jederzeit auch zu einer anderen Agentur gehen kann, sondern auch die fruchtvolle Partnerschaft mit der Agentur im Auge hat, wird mehr Erfolg einfahren, als jener, der noch Druck macht.

Wo solche Partnerschaften auch tatsächlich gelebt wurden, sieht man vor allem in Krisenzeiten wie diesen. Dort, wo eine Agentur nicht vergessen hat, dass der Kunde einen partnerschaftlichen Umgang gepflegt hat, wird jetzt, wo es ja nicht nur der Agentur selbst, sondern auch den Kunden nicht besonders geht, vermutlich für weniger WIEN. Helfen und Spenden möchte er möglichst einfach und übersichtlich machen: Clemens Mayer ist Gründer von guterzweck.at. Das ist eine digitale Plattform, die Informationen in den Bereichen Nachhaltigkeit und Soziales bietet. „Wir haben auf unserer Website aktuell bis zu 10.000 Besucher im Monat und erreichen über Social Media über 15.000 Personen“, sagt Mayer. Die Idee zur Plattform ist im Sommer 2017 entstanden.

Für die Öffentlichkeit wichtig

Die Reichweite in dieser digital hochaffinen Zielgruppe sei besonders hoch. Die bisherigen Kunden umfassen sowohl Start-ups, als auch etablierte Organisationen wie etwa die Landwirtschaftskammer Österreich. Es bietet sich laut Mayer eine Vielzahl an möglichen Themen an, welche mit dem guterzweck.at-Team individuell besprochen und abgestimmt werden können. ,,Nachhaltigkeit und soziales Engagement sind heute in der Öffentlichkeit sehr präsent und auch für Unternehmen zu einem wichtigen Teil der KommunikationsStrategie geworden. Mit guterzweck.at bieten wir oder gar kein Geld mehr zu leisten bereit sein, als jene Agentur, die bisher einen eher mühseligen Umgang mit dem Kunden hatte und nun wahrlich keinen Grund sieht, gerade jetzt, wo es ihm eher mäßig geht, für ihn in die Bresche zu springen. Und ohne die Bedeutung der diversen Kommunikationsdienstleister zu sehr in den Himmel heben zu wollen: Möglicherweise ist dies genau jener letzte Meter, der darüber entscheidet, ob man als Unternehmen eine Zukunft vor sich hat oder doch nicht. Deshalb: Seid nett zueinander, denn man weiß nie, was auf uns zukommt.

Das Virus und das Auto

Noch ein kurzer Sidestep zur permanenten causa prima: Wir haben gelernt, das Virus kommt mit dem Auto aus Kroatien nach Österreich, außer: Es sitzen keine Urlauber darin (die lieber Österreichurlaub hätten machen sollen), sondern die so dringend benötigten 24-Stundenpflegerinnen. Für die will die WKO eine Ausnahmeregel von den Quarantänebestimmungen.

Ich hoffe für uns alle, dass das Virus weiß, in

„Teil der Kommunikationsstrategie“ guterzweck.at ist eine Online-Plattform für soziales Engagement.

welches Auto es in Kroatien zusteigen soll.

Clemens Mayer ist Gründer der digitalen Sozialinitiative.

© Karin Schwarz-Huber

ein umfangreiches Informationsportal, das Unternehmen vielseitige Möglichkeiten der Vorstellung des eigenen Engagements ermöglicht“, so Mayer abschließend. (nri)

Der Wert gemeinwirtschaftlicher Einrichtungen ist in den vergangenen Monaten stark gestiegen.Das gilt auch für die APG.“

Zitat des Tages

Christoph Schuh Kommunikationsleiter APG

© Goldmann Verlag

BUCHTIPP Künstliche Intelligenz

GEHIRN. Während die drohende Klimakatastrophe und der enorme Ressourcenverbrauch der Menschheit den Planeten zerstört, machen sich Informatiker und Ingenieure daran, die Entwicklung einer Künstlichen Intelligenz voranzutreiben, die alles das können soll, was wir Menschen auch können – nur vielfach „optimierter“. Richard David Precht macht uns eindringlich klar, dass das nicht möglich ist. Denn unser Leben besteht nicht aus der Abfolge vorausberechneter Schritte – wir sind viel mehr als das.

Goldmann Verlag; 256 Seiten; ISBN: 9783442315611

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