70 HEALTH ECONOMY
Freitag, 21. August 2020
medianet.at
Mittelbetriebe ein. Gschlössl: „Die Pandemie hat gezeigt, dass die Forderungen mehr denn je ihre Berechtigung haben.“
© Horak
Partner in Ausnahmesituation Nicht zuletzt deshalb nehme die Austromed die Rolle einer Informationsdrehscheibe wahr: Anfragen zwischen Betrieben und Behörden wurden koordiniert, Stellungnahmen abgegeben, die Versorgungssicherheit mitgestaltet. „Ich möchte das öffentliche Augenmerk auf jene Betriebe richten, die extrem flexibel die Versorgungsfunktion wahrgenommen haben. Einkäufe wurden vorfinanziert, kurzfristig wurde in neue Produktionslinien investiert, Personal umgeschichtet und insgesamt ein hohes wirtschaftliches Risiko übernommen, um die Versorgung in den Spitälern sicherzustellen“, fasst Gschlössl zusammen. Aus den vergangenen Monaten gelernt haben wohl alle: Betriebe, Behörden, Gesundheitseinrichtungen und Bevölkerung. „Uns ist wichtig, dass wir uns auch in Ausnahmesituationen als vertrauenswürdiger Partner positionieren konnten und wir hoffen, dass wir auch jetzt in der Aufarbeitung der Krise eine ebenso wichtige Rolle spielen“, sagt Lindinger.
Austromed-Präsident Gerald Gschlössl und Geschäftsführer Philipp Lindinger wollen Lehren aus Coronakrise ziehen.
Infodrehscheibe Die Corona-Pandemie hat vor allem die Versorgung mit Medizinprodukten massiv auf die Probe gestellt. ••• Von Katrin Pfanner WIEN. Noch nie waren das Gesundheitswesen und die damit verbundenen Branchen so sehr im Fokus wie in den vergangenen Monaten: Medizinprodukte waren plötzlich omnipräsent. Schutzausrüstung für Spitäler, strenge Hygienemaßnahmen und der Bedarf an Beatmungsgeräten haben zu einer nicht
vorhersehbaren Nachfrage geführt. Das hat das Gesundheitswesen, aber vor allem die Versorgung mit Medizinprodukten, auf die Probe gestellt. Nun gilt es, Schlüsse für die Vorbereitung für die Zukunft zu ziehen. Versorgung gesichert „Im Zuge des Shutdowns haben wir Verantwortung für die Versorgungssicherheit mit lebens-
wichtigen Gütern übernommen und auch dafür, dass mit den Produkten kein Schindluder getrieben wird“, sind sich Gerald Gschlössl, Präsident des Medizinprodukteverbandes Austromed, und Austromed-Geschäftsführer Philipp Lindinger einig. Schon seit Jahren setzt sich die Austromed für Themen wie Standortsicherheit und die Förderungen lokaler Klein- und
Bonus für Investitionen der Health-Economy WIEN. Für Unternehmen, die in der Corona- und der dadurch ausgelösten Wirtschaftskrise investieren, hat die Regierung nun eine Prämie beschlossen. In den Bereichen Gesundheit und Life-Science, Ökologisierung sowie Digitalisierung wird die Investitionsprämie auf 14% verdoppelt; insgesamt ist dafür ein Volumen von einer Mrd. € bereitgestellt worden.
Eine Beantragung ist ab 1. September über die staatliche Förderbank aws möglich, teilte das Wirtschaftsministerium mit. Die Prämie soll helfen, dass Unternehmen ihre Investitionen trotz der Krise nicht aufschieben. Pharmig hofft auf neue Jobs Die Prämie kann bis 28. Februar 2021 beantragt werden und ist für Investitionen, die ab 1. August
2020 getätigt werden, rückwirkend beantragbar. Der Präsident des Pharmaverbands Pharmig, Philipp von Lattorff, zeigte sich erfreut: „Gerade jetzt, in diesen herausfordernden Zeiten, sind Anreize höchst willkommen, die es für Unternehmen attraktiv machen, in Österreich zu investieren.“ Damit könnten neue Jobs und für viele neue Perspektiven geschaffen werden. (red)
© APA/AFP/Joel Saget
Bundesregierung erhöht Investitionsprämie in Gesundheitsbranche auf 14%.
Unternehmen, die in der Krise investieren, sollen belohnt werden.