Medianet2504

Page 2

cov e r

Freitag, 25. April 2014

© Pfeiffer Holding

2 – medianet

start klar

E-Commerce-Lösungen Hauszustellung bis 21 Uhr sowie Selbstabholung der Waren in Abholboxen

Pfeiffer Handelsgruppe wird zum Online-Greißler

Wie es euch gefällt Abholung aus Pick-up-Stationen oder Lieferung durch die Post: Die Pfeiffer HoldingGeschäftsführer Erich Schönleitner (li.), Georg Pfeiffer und Markus Böhm sehen gewaltiges Marktpotenzial im Lebensmittel-E-Commerce. 1,5 Jahre läuft die Startphase für das neue Konzept bereits, eine siebenstellige Summe wurde investiert. Innerhalb von drei bis fünf Jahren soll sich dieses Segment beim Lebensmittelhändler dann auch rentieren, so Böhm.

Pilotversuch ist gestartet, österreichweit sollen die Services ab Winter 2014 verfügbar sein. Christian horvath

Wien. Mit einer kräftigen Ansage an den Mitbewerb eröffnet die Handelskette Pfeiffer das Rennen um den Online-Lebensmittelhandel: „Wir wollen zum Marktführer im Bereich E-Commerce für Lebensmittel werden“, erklärten die Holding-Geschäftsführer der Pfeiffer Handelsgruppe, Erich Schönleitner und Markus Böhm, anlässlich der Vorstellung der E-Commerce-Lösungen im LEH. Deswegen wurde die Pfeiffer New Solutions GmbH gegründet, eine siebenstellige Summe investiert und mit den eigenen Mitarbeitern ein Pilotprojekt ge-

startet. Dieses basiert auf (derzeit) einer Abholbox, der sogenannten Pick Up-Station, die sowohl Tiefkühl- als auch Kühlmöglichkeiten sowie Boxen für Trockenware anbietet. Dank dieser Station können Kunden ihren zuvor getätigten Online-Einkauf abholen, ohne ein Geschäftslokal betreten zu müssen.

Pilotversuch Zwei Monate wird der Pilotversuch laufen; „Wir sind hier absoluter Vorreiter und können flexibel auf das Feedback eingehen und die Dienstleistung noch feinjustieren“, erläutert Böhm. Während für

die Stationen der österreichweite Roll-out für kommendes Jahr geplant ist, hat Pfeiffer das gesamte E-Commerce-Konzept auf drei Beine gestellt. Neben der Selbstabholung ist für Herbst 2014 die flächendeckende Lieferung und für den Winter der Start für die „Same Day Delivery“ in Ballungszentren geplant. Herzstück der E-CommerceAktivitäten ist der neue Webshop, der ein dem stationären Handel entsprechendes Angebot aus rund 5.500 Artikeln inklusive der Aktionsware bereithält. Per Drag & Drop werden die Produkte in den Einkaufskorb gelegt, der während des gesamten Bestellvorgangs am

Online-Handel Billa steigert den Umsatz und die Bestellungen

Ein zartes Pflänzchen blüht langsam auf Wien. Der Online-Markt für Lebensmittel in Österreich steckt noch in den Kinderschuhen. Nur zwei Prozent aller im Handel verkauften Lebensmittel werden laut Marktforscher RegioPlan online bestellt. Gleichzeitig werden aber bereits 28% der Bücher, 26% aller Elektronik- und 18% der Modeartikel im Internet eingekauft. Daten über Marktanteile der Onlinehändler am österreichischen Lebensmittelmarkt gibt es noch keine. Während die Spar AG bislang nur Wein online vertreibt, hat Billa laut einer Aussendung im April dank neuer Strategie Umsatz und Bestellungen im Netz um „mehr als 50% steigern“ können. „Wir sehen, dass die Nachfrage nach Lieferservices im Lebensmittelhandel stetig zunimmt; der signifikante Anstieg bestätigt einmal mehr die starke Nachfrage in diesem Bereich, den wir bei Billa konsequent ausbauen, um auch in Zukunft die Innovationsführerschaft zu behaupten“, erläutert Vorstandssprecher Volker Hornsteiner. „Durch den stetigen Ausbau unserer Onlinekompetenz haben wir in den letzten Jahren ein umfassendes Know-how für die Bedürfnisse unserer Kunden und die Entwicklungen am Markt entwickelt; daher können wir in Echtzeit auf Trends und Wünsche reagieren“, so Billa-Vorstand Josef Siess.

Bildschirm sichtbar bleibt. Die Preise für die Produkte sollen dieselben wie im Supermarkt sein, so Böhm – „das ist einzigartig im österreichischen Lebensmittelhandel.“

Nahversorger-Automat Kommissioniert wird die bestellte Ware in der nächstgelegenen Filiale; sobald der Einkauf verfügbar ist, erhalten die Kunden eine Mail- bzw. SMS-Benachrichtigung. Böhm: „Die gesamte Systematik vom Einkaufen im Webshop über Bezahlung bis hin zur Abholung ist einfach und übersichtlich und für all unsere Kunden machbar.“ Die Pick Up-Stationen wären, da sie nicht zwangsläufig an die Nähe zu einem Filialstandort gebunden wären, auch für Gemeinden geeignet, die über keinen stationären Handel verfügen. „Wir können uns vorstellen“, so der Pfeiffer Holding-Chef, „Pick Up-Stationen auch mit Gemeinden ohne Nahversorger gemeinsam zu betreiben. Auch Kooperationen mit Großbetrieben und Unternehmen, die Schichtarbeiter beschäftigen, sind ein spannendes Thema.“ Gerade für strukturschwache Regionen, wo ein Greißler-Sterben beklagt wird, könnte die Pfeiffersche Innovation eine Alternative zur unzureichenden Nahversorgung werden. Die zweite Säule des Online-Handels ist die zeitnahe Lebensmittel-Hauszustellung. Im Sommer startet dazu in Koopera-

tion mit der Österreichischen Post AG ihr Hauszustellservice. „Wir liefern mit durchgängiger Kühlkette zum Wunschtermin des Empfängers bis an die Haustür und stellen mit diesem Service die Belieferung der Österreicher mit Lebensmitteln unabhängig von der Mobilitätssituation oder Zeitbeschränkungen sicher – und das zu SupermarktPreisen“, so Böhm.

Marktpotenzial In Ballungsräumen wie Linz oder Wien soll es die Möglichkeit für die Lieferung bis 21:00 Uhr geben. Die Bedenken, dass die Ware dann möglicherweise nicht zugestellt werden kann, teilt Böhm nicht. Wenn jemand Lebensmittel für dieses Zeitfenster in der Hauszustellung bestellt, dann wird er auch alles tun, um diese Lebensmittel entgegennehmen zu können, heißt es. Bestellen via Internet sei mittlerweile Alltag vieler Konsumenten, so Böhm. „Bei Lebensmitteln steckt dieser Prozess hingegen noch in den Kinderschuhen; hier besteht mittel- bis langfristig ein enormes Marktpotenzial.“ Drei bis fünf Jahre gibt sich Pfeiffer Zeit bis zur Rentabilität des Online-Konzepts. Immerhin hat Pfeiffer mit den C+CMärkten bereits Know-how im Online-Bereich gesammelt. „Wir sind im B2B-Bereich seit zehn Jahren Marktführer im Onlinehandel“, so Böhm. „Im B2C-Bereich wollen wir es jetzt werden.“


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.