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Freitag, 22. Februar 2013

careernetwork – 69

Compliance Unternehmen versuchen sich vermehrt gegen Klagen wegen straffälliger Mitarbeiter zu schützen

Karriere-Inside mit: Christoph Weissenböck

Die Hilfe zur Selbsthilfe

Die neue ONR 192050 soll bei der richtigen Einführung von Compliance Management-Systemen helfen. ausländische Beispiele zurückgreifen, so steht mit der neuen ONR 192050 ein österreichischer – aber international einsetzbarer – Leitfaden zur Verfügung, der Hilfestellung auf aktuellstem Stand des Wissens bietet“, so Toifl.

Hilf dir selbst, dann gibt’s Gehalt

Unabhängige Zertifizierung Bei der Implementierung von CM-Systemen können Unternehmen meist auf Bestehendes aufbauen, betont man seitens Austrian Standards. So verfüge so gut wie jede Rechtsabteilung oder interne Revision bereits über Ansätze von Compliance Management: „Wenn der Eigentümer eines Unternehmens die Funktion des ‚Compliance Officers‘ übernimmt, ist das ausreichend. Entscheidend ist, dass es diese Rolle gibt und ihre Funktion wahrgenommen wird.“ Neben einem zuverlässigen Regelwerk sei für Unternehmen und Organisationen auch der Nachweis der Konformität von größter Wichtigkeit: „Diesem Bedürfnis folgend, bieten wir ab dem zweiten Quartal 2013 die Möglichkeit, Compliance Management Systeme zertifizieren zu lassen“, heißt es seitens Austrian Standards. Die Audits werden dabei durchgängig von Profis aus der Praxis (Wirtschaftsjuristen u.dgl.) durchgeführt. Weiters werde es auch eine Personenzertifizierung für die mit Compliance betrauten Funktionsträger (Compliance Officer) geben, heißt es abschließend. Weitere Infos zur neuen ONR 192050: www.as-plus.at/shop

© Helene Waldner

Wien. Wenn der eigene Mitarbeiter sich etwas zuschulden kommen lässt, wird immer öfter der Arbeitgeber zur Rechenschaft gezogen, wie ein aktuelles Urteil des Obersten Gerichtshof zeigt. So wurde ein ganzes Medienunternehmen verurteilt, weil der eigene Redakteur die Konkurrenz-Zeitung gehackt hatte. Die Begründung des OGH: Weil die Zeitung den Computer des Angestellten gestellt hatte, ist sie auch haftbar. Gedeckt sei dieses Urteil durch österreichisches Unternehmensstrafrecht und seine internationalen Pendants – keineswegs „zahnloses, totes Recht“, wie man etwa seitens Austrian Standards betont.

Sicherheit und Transparenz

Alexander Petsche ist Partner bei der Sozietät Baker & McKenzie und Vorsitzender des für die ONR 192050 zuständigen Komitees bei Austrian Standards.

Um sich aber vor ähnlichen Urteilen und Haftungsklagen schützen zu können, versuchen die Unternehmen zunehmend, den Nachweis zu erbringen, dass sie alle zumutbaren Anstrengungen unternommen haben, um in ihrem Unternehmen gesetzeskonformes Handeln zu gewährleisten und kriminelle Handlungen zu unterbinden – Stichwort „Compliance“. Bisher mangelte es aber den zahlreichen Maßnahmen an Vergleichbar- und Nachvollziehbarkeit, wie Kritiker anmerkten. Österreich will nun in die Vorreiterrolle schlüpfen und mit einem eigenen Regelwerk dieses Problem lösen: Aus diesem Grund wurde mit 1. Februar 2013 bei Austrian Standards die ONR 192050 „Com-

pliance Management Systeme“ veröffentlicht. Alexander Petsche, Partner bei der globalen Anwaltssozietät Baker & McKenzie und Vorsitzender des zuständigen Komitees bei Austrian Standards, sieht für Unternehmen wesentliche Vorteile in der Einführung eines Compliance Management Systems (CMS). „Die ‚ONR 192050‘ sagt, wie sich ein Unternehmen organisieren sollte, um ein Risiko erkennen, verstehen und in weiterer Folge richtig behandeln zu können. Sie bietet Anleitung, wie Compliance Management Systeme innerhalb der eigenen Organisation abgebildet werden können, durch welche Maßnahmen die gewünschte Verhaltensänderung der Mitarbeiter herbeigeführt werden kann, und was

dabei erlaubt ist und was nicht.“ Die ONR 192050 sei aus einem „nachvollziehbaren Bedürfnis der Wirtschaft nach Sicherheit“ entstanden, heißt es. Armin Toifl, Generalanwalt Legal and Compliance für Österreich und den CEE-Raum bei Siemens Österreich: „Das Thema ‚Compliance‘ ist aus mehreren Gründen nicht unerheblich: Bei Verstößen gegen Vorschriften durch Mitarbeiter drohen Unternehmen massive Konsequenzen – von Reputationsverlust über Geldstrafen bis hin zu Auswirkungen auf den Aktienkurs.“ Deshalb hätten Unternehmen und Organisationen zunehmend begonnen, Compliance ManagementStrukturen aufzubauen. „Mussten sie in der Vergangenheit dabei auf

Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott – ein Sprichwort, das sich leider auch auf das Gehaltsthema in Mitarbeitergesprächen anwenden lässt. Denn wie eine Studie des Personaldienstleisters Robert Half unter Finanzvorständen ergab, lässt sich die Chefetage bei Gehaltsverhandlungen am ehesten durch Leistung und weniger durch Loyalität einzelner Mitarbeiter beeindrucken. Eines der zentralen Ergebnisse der in 19 Ländern durchgeführten Studie: Nicht einmal jeder zehnte CFO sieht eine langjährige Zugehörigkeit zum Betrieb als ausreichenden Anlass, ein Gehalt zu erhöhen. 39 Prozent der österreichischen Finanzmanager gewähren ihren Mitarbeitern hingegen am ehesten ein Einkommens-Upgrade, wenn diese die vereinbarten Ziele auch erreichen. Und jeder Fünfte sagt (21 Prozent), dass er es gern honoriert, wenn Arbeitnehmer zusätzliche Verantwortung übernehmen. Mitarbeitergespräche sind für viele Arbeitnehmer aber ein Horrorszenario: Einmal im Jahr sitzt man dem Chef gegenüber. Die eigene Leistung wird bewertet und oft gibt es nicht einmal die Möglichkeit, Feedback auch nach oben zu tragen. Trotz aller unangenehmen Gefühle, die bei solchen Terminen mitschwingen können, zeigt die Studie, dass man sie unbedingt organisiert angehen sollte – weil es eben auch darum geht, sich selbst gehaltsmäßig optimal zu verkaufen. Daher: Professionelle Vorbereitung zu den eigenen Leistungen im abgelaufenen Jahr, Gehalts-Ziele und angestrebte Untergrenzen definieren sowie mögliche Gesprächs-Szenarien im Kopf durchspielen.

Benehmen BFI Wien vermittelt richtige Umgangsformen und bildet Führungskräfte für den gehobenen Privathaushalt aus

börse

Die Auf- und Umsteiger der Woche im Kurzporträt.

Gutes Benehmen ist auch als Haushaltsmanager – einer immer öfter nachgefragten Fachkraft, wie Hill Woltron-Chef Franz Hill betont –, essenziell: „Immer mehr unserer Kunden erkennen, wie wichtig es ist, in dieser Funktion hochqualifizierte Spezialistinnen und Spezialisten einzustellen.“ Die vom BFI Wien angebotene Ausbildung zum „Personal Assis-

tant“ soll nun die Grundlage für eine Karriere als Führungskraft im gehobenen Privathaushalt – vulgo Butler – bieten: Neben der Befähigung zur eigenständigen Haushaltsführung stehen Verantwortungsbewusstsein, Diskretion und Sorgfalt im Zentrum des Lehrgangs. In sieben Modulen werden Inhalte zu Bereichen wie Haushaltsmanagement, Küchenorganisation, Reinigung und Wäschepflege, Servieren und Dekorieren oder Pflanzen und Gartenarbeit vermittelt, heißt es. Ein kostenloser Informationsabend findet am 5. März ab 17:00 Uhr am BFI Wien statt. Start des in Kooperation mit Miss Perfect angebotenen Lehrgangs ist am 8. April. Weitere Infos dazu: www.bfi-wien.at/kurssuche

Wolfgang Scheibenpflug Flughafen Wien

Wolfgang Scheibenpflug (42) ist seit 15. Februar als Standortmanager für die Entwicklung und Vermarktung des Flughafen Wien als Immobilienstandort zuständig. Zuletzt war er bei der EHL Immobilien GmbH.

Denisa Lazarescu Brunswick

Denisa Lazarescu (27) ist im Austria & CEE Office der Brunswick Group zum Account Director aufgestiegen. Sie leitet künftig Brunswicks Aktivitäten in Rumänien und berät Kunden aus unterschiedlichsten Sektoren.

Maximilian Riedel Riedel

Maximilian Riedel (35) übernimmt mit 1. Juli die Geschäftsführung des Glasherstellers Riedel. Er folgt seinem Vater Georg J. Riedel. Damit wird der bereits 10. Generationenwechsel in der Tiroler Glashütte vollzogen.

Werner Czirbusz Smurfit Kappa

© Smurfit Kappa

Es war der Butler …

Promotion

anstaltung im Rahmen eines gemeinsamen Essens im „Restaurant Lebenbauer“ abgehalten. Die nächsten beiden Termine finden am 12. April von 17:00 bis 21:55 Uhr bzw. am 25. Mai von 11:00 bis 15:55 Uhr statt.

© Josh Wong Photography

job

© Flughafen Wien

Das richtige „Butlern“ kann künftig auch am BFI Wien erlernt werden.

Wien. Thomas Schäfer-Elmayer hat das richtige Benehmen durch seine Auftritte im ORF wieder ins mediale Rampenlicht gebracht. Aber nicht nur am Tanzparkett, sondern auch beim (persönlichen) Kundenkontakt oder beim gemeinsamen Essen im Freundeskreis spielen Etikette und gute Umgangsformen eine entscheidende Rolle. Aus diesem Grund bietet das BFI Wien neuerdings den Kurs „Stil & Etikette“ an: Neben Standards wie u.a. der korrekten Begrüßung und Anrede, Essens- und Tischkultur oder Besteck- und Geschirrkunde stehen etwa die Sitten anderer Kulturen, das „leidige“ Thema Small Talk sowie mögliche „Hoppalas“ auf dem Programm. Der Kurs wird als Abend- oder Wochenendver-

© Brunswick/Erich Fuchs

© panthermedia.net/James Steidl

Stil und Etikette können erlernt werden

Werner Czirbusz (41) übernahm mit 1. Februar die operative Verantwortung für das Wellpappenwerk Smurfit Kappa Interwell am Standort Nettingsdorf, einer Tochter der irischen Smurfit Kappa Gruppe.


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