24h Energie 16/2016

DVR 0992721

24

Österreichische Post AG, Firmenzeitung 12Z039156F Nicht retournieren!

STUNDEN

Zugestellt durch die

D A S E N E R G I E M A G A Z I N D E R W I E N E R S TA D T W E R K E

16 | AUGUST 2016

Die Kraft der Erde Wärmequelle Geothermie

Erneuerbare Energie aus dem Boden S6

Lok auf dem Stahlmast

Windpark: Reporter in luftiger Höhe S 14

24h_energie_nr16_01_COVER.indd 1

19.08.16 08:41

HIGHLIGHTS

24 Stunden Energie!

06 09 10 12

NEWS

Energie aus der Erde

ERDE WÄRMT

Den Wärmeunterschied zwischen Oberfläche und den darunter liegenden Erdschichten kann man zur Gewinnung von Öko-Energie nützen.

VOR DER HEIZSAISON

04 Aktuelle Energie-Meldungen

t wienenergie.a

Erneuerbare Energie

INTERVIEW

ENERGIE TIPPS & SERVICE

• E-Auto Marke Eigenbau • Netz: Investition in Sicherheit

Demner, Merlicek & Bergmann

14 17

13

19

Werbung

Gilt bei jeder Kombination der Strom- und Erdgastarife OPTIMA Float und OPTIMA Float Cap an einer Wohnadresse. www.wienenergie.at

Wien Energie Vertrieb, ein Unternehmen der EnergieAllianz Austria.

Stromkennzeichnung des Lieferanten: Die Wien Energie Vertrieb GmbH & Co KG hat die Bilanzierungsperiode für die Stromkennzeichnung vom Wirtschaftsjahr auf das Kalenderjahr umgestellt. Die Ausweisung der Stromkennzeichnung erfolgt nunmehr ausschließlich auf Basis des Wasserkraft 46,13 % Kalenderjahres. Gemäß § 78 Abs. 1 ElWOG 2010 und Stromkennzeichnungsverordnung 2011 Windenergie 8,05 % hat die Wien Energie Vertrieb GmbH & Co KG im Zeitraum 1.1.2015 – 31.12.2015 auf Basis der feste oder flüssige Biomasse 3,82 % in der nebenstehenden Tabelle angeführten Primärenergieträger Strom an Endverbraucher sonstige Ökoenergie 1,89 % verkauft. Die Herkunftsnachweise stammen aus Österreich (78,34 %), Norwegen (20,54 %), Erdgas 39,79 % Italien (0,93 %) und Frankreich (0,19 %). Das Erdgas wird mit höchster Effizienz in modernen Sonstiges 0,32 % KWK-Kraftwerken zur gleichzeitigen Erzeugung von Strom und Fernwärme eingesetzt.

(Erzeugung aus Abfallverwertung) Gemäß § 78 Abs. 2 ElWOG 2010 und Stromkennzeichnungsverordnung 2011 entstanden bei 134,18 g/kWh der Stromerzeugung in diesem Zeitraum nebenstehende Umweltauswirkungen. Unsere LieCO²-Emissionen radioaktiver Abfall 0,00 mg/kWh ferungen sind frei von Atomstrom. Bei der Erzeugung entstehen keine radioaktiven Abfälle.

24h_energie_nr16_02_03_inh_impr_LWC.indd 2 016093T3 WE Tarifkombi L16 210x280 24h iWC.indd 1

19.08.16 10:38 18.08.16 15:12

FOTOS: BOHMANN/STEFAN FÜRTBAUER, WWW.PICTUREDESK.COM, WIEN ENERGIE/FOTO BY HOFER

*

KUNDEN FRAGEN

Erneuerbare Energie aus dem Boden S6

Wärmequelle Geothermie

Erneuerbare Energie aus dem Boden S6

Lok auf dem Stahlmast Windpark: Reporter in luftiger Höhe S 14

24h_energie_nr16_01_COVER.indd 1

24h_energie_nr16_01_COVER.indd 1

ERLEBNIS WINDPARK

ENERGIE NEWS

• Energiezukunft zum Erleben • Kostenlose Wassersparsets

der Hochdruckwärmespeicher

10

VERANSTALTUNGEN & TIPPS

• Energie hat Geschichte

DIE ZUKUNFT DER STADT

FREIZEIT, SPIEL & SPASS

I NNSP GEWI t

ELE

ef

im H

• Neue Windparks • Fernkälte für Wien

21

23

19.08.16 08:41

19.08.16 08:41

Arbeiten in luftigen Höhen

20 • Neues von den Bienen

Österreichische Post AG, Firmenzeitung 12Z039156F Nicht retournieren!

16 | AUGUST 2016

Alles zur Energierechnung

ENERGIE NEWS

22

D A S E N E R G I E M A G A Z I N D E R W I E N E R S TA D T W E R K E

Die Kraft der Erde

Windpark: Reporter in luftiger Höhe S 14

DVR 0992721

Zugestellt durch die

24

Lok auf dem Stahlmast

Der neue Rapid-Wikinger Arnór Ingvi Traustason im Interview.

Österreichische Post AG, Firmenzeitung 12Z039156F Nicht retournieren!

16 | AUGUST 2016

Wärmequelle Geothermie

Cooler Isländer

D A S E N E R G I E M A G A Z I N D E R W I E N E R S TA D T W E R K E

Die Kraft der Erde

SO FUNKTIONIERT ...

DVR 0992721

Zugestellt durch die

24

18

günstige Strom- und Erdgas-Tarifkombi wählen sofort Energiekosten senken zusätzlich 20 Euro 1+1 Bonus auf den Grundpreis sichern * gleich umsteigen auf wienenergie.at

„24h Energie!“ gibt’s auch als e-Paper für iOS und Android. Damit ist das Magazin immer und überall zur Hand. Zusätzliche Fotos und Videos liefern noch mehr Information.

Arnor Traustason

Strom- und Erdgastarife OPTIMA Float und OPTIMA Float Cap kombinieren.

IMMER & ÜBERALL!

Gratis Energiespar-Sets

STUNDEN

JETZT OPTIMA FLOAT P UND FLOAT CA !

KOMBINIEREN

• • • •

6

INHALT

STUNDEN

D N U M O R T S N E T S N I E L K E R K C UNSE A P L E P P O D M I E F I R A T S A G ERD .

R E G I T S N Ü G NOCH

im Technischen Museum

• Gewinnspiel: Rapid-Trikot • Wien Museum & MQ Wien

REZEPT & RÄTSEL

Theaterkarten gewinnen

GEWINNSPIELE

Zusendungen zu Gewinnspielen können, wenn nicht anders angegeben, auch per Postkarte an Redaktion „24 Stunden Energie“, Bohmann Verlag, 1110, Leberstraße 122 erfolgen.

14

Lok auf dem Stahlmast Futurezone-Redakteur David Kotrba war bei der Wartung von Windrädern auf dem Steinriegel dabei. Nichts für Menschen mit Höhenangst.

KUNDiNNENMAGAZIN DER WIENER STADTWERKE. VERLEGER: Bohmann Druck und Verlag Gesellschaft m.b.H. & Co. KG, 1110 Wien, Leberstraße 122, Tel. (01) 740 32-786, Fax (01) 740 32-780. CHEFREDAKTION: Alexandra Dobernigg, Thomas Geiblinger, Ilona Matusch. CHEF VOM DIENST: Christian August. GRAFISCHE GESTALTUNG: Marion Karasek.

FOTOREDAKTION: Kathrin Ludwig. TITELFOTO: Stefan Fürtbauer. ANZEIGENANNAHME: N. J. Schmid Verlags­ges.m.b.H., 1110 Wien, Leberstraße 122, Tel. (01) 740 32-733, Fax -740. HERSTELLER: Repromedia Druck ges.m.b.H. Nfg. KG, 1110 Wien. DRUCK: NP-Druck, 3100 St. Pölten. Leserbriefe richten Sie bitte an „24h Energie!“, Bohmann Verlag, 1110 Wien, ­Leberstraße 122, oder per E-Mail an 24energie@bohmann.at. Die Wiener Stadtwerke Holding AG steht zu 100 % im Eigentum der Stadt Wien. Weitere Informationen gemäß § 25 Mediengesetz unter www.wienerstadtwerke.at/impressum.

FRAGEN ZUM VERSAND VON „24 STUNDEN ENERGIE!“? INFO (01) 740 32-184

3 24h_energie_nr16_02_03_inh_impr.indd 3

19.08.16 09:32

Auch Ihr Computer kann Energie sparen

Deaktivieren Sie den Bildschirmschoner und trennen Sie den PC außerhalb der Betriebszeiten vom Netz.

So sparen Sie nicht nur Stromkosten, sondern vermeiden im Sommer zusätzliche Wärme.

ENERGIE NEWS 24 Stunden Energie!

Bonus wird verlängert

Haushalte sparen beim Strom – sechste Preisänderung seit 2010 IM VERGLEICH ZU 2010 erspart sich ein Wiener Haushalt mit 3.500 kWh Strom-Jahresverbrauch ca. 27 % das sind 81 Euro netto im Jahr. Damit kann man:

40

KAMPF DEM PAPIERKRAM. Bei der Zahlung mit SEPA-Lastschrift-Mandat (Einziehungsauftrag) spart man nicht nur Zeit und Papier, sondern auch Geld: Der 15-Euro-Bonus wird bis Ende des Jahres verlängert.

91 Liter

U

Milch trinken

119

10 mal

Liebesbriefe mit der Post versenden

ins Kino gehen

Führungswechsel bei Wien Energie Michael Strebl übernimmt ab dem 1. Oktober 2016 die Funktionen des Wien Energie-Geschäftsführers Thomas Irschik. Strebl hat langjährige ­Erfahrung im ­Energiegeschäft und war zuletzt Geschäfts­führer der Salzburg Netz GmbH, ­Irschik beendet seine aktive Berufslaufbahn. www.wienenergie.at

62

Lotto-Tipps abgeben

Saubere Energie aus der Donau

Das neue Wasserkraftwerk mit einer Leistung von rund 100 Kilowatt bringt eine CO2-Einsparung von 1.000 Tonnen pro Jahr. V. l. n. r.: Wien Energie-Geschäftsführer Karl Gruber, Stadträtin Ulli Sima und Martin Kollar, stellvertretender Leiter Wiener Gewässer beim Spatenstich.

Auf der Donauinsel im Bereich des Wehr 1 entsteht ein neues Kleinwasserkraftwerk. Es wird erneuerbaren Strom für 130 Wiener Haushalte erzeugen. „Mit dem neuen Kraftwerk werden vorhandene Wasserressourcen sinnvoll und nachhaltig genutzt“, so Ulli Sima, Stadträtin für Umwelt und Wiener Stadtwerke. Bautechnisch sei das Werk eine „hervorragende Lösung“, da es in die bereits bestehende Wehranlage integriert wird und nahezu unsichtbar umweltfreundlichen Strom erzeugt. Die Errichtungskosten belaufen sich auf 1,8 Millionen Euro. www.wienenergie.at

INFOGRAFIK: BOHMANN/JENNIFER LIPPERT, FOTOS: WIENER STADTWERKE/RIEBLER, WIEN ENERGIE/FOTO BY HOFER/LEO HAGEN, LISA GASTAGER, BOHMANN/KATRIN BRUDER, BOHMANN/BUBU DUJMIC

Eismarillenknödel bei Tichy essen

nnötiger Papiermüll muss nicht sein. Wien Energie bietet heuer einen Bonus für die Digitalisierung von Rechnungen und Zahlungsverkehr an. Das Unternehmen belohnt KundInnen, die vom Zahlschein auf einen Einziehungsauftrag wechseln, mit einer Gutschrift von zehn Euro und legt fünf Euro für den Umstieg auf die E-Rechnung obendrauf. Die Aktion gilt bis 31. Dezember 2016.

Nachhaltiges Einzahlen Der Aktionsbonus bringt mehrere Vorteile: „In der heutigen Zeit ist es ganz einfach unnötig, so große Massen an Papier zu verschwenden“, sagt Christian Wojta, Geschäftsführer von Wien Energie Vertrieb. „Indem wir unsere Kunden zum Sprung in die digitale Welt motivieren und sie dabei unterstützen, können wir mit ihnen ge-

Die Belohnung kommt automatisch Der Bonus ist gültig für alle HaushaltskundInnen, die Strom oder Erdgas von Wien Energie beziehen. Wer innerhalb

Wer auf Bankeinzug und digitale Rechnung umstellt, bekommt 15 Euro Bonus.

des Aktionszeitraums bis zum 31. Dezember 2016 umsteigt, erhält automatisch den Bonus direkt auf der nächsten Jahres- oder Endabrechnung gutgeschrieben. www.wienenergie.at

Strom wird schon wieder billiger

Schon sechsmal hat Wien Energie Vertrieb in den vergangenen fünf Jahren die Strompreise gesenkt. Die aktuelle Reduktion gilt ab 1. Oktober 2016.

4 24h_energie_nr16_04_05_news_LWC.indd 4

meinsam etwas Gutes für unsere Umwelt tun.“ Ein weiterer positiver Aspekt eines Umstiegs ist der geringere Aufwand: „Nicht nur der Weg zur Bank, sondern auch das Ausfüllen von Zahlscheinen fällt weg.“ Anstatt seine Stromrechnung wie bisher nur einmal pro Quartal zu begleichen, ermöglicht es der Einziehungsauftrag außerdem, zehnmal pro Jahr kleinere Beträge zu bezahlen. Die Nutzung der OnlineServices von Wien Energie bringt aber weiteren Komfort: Hier sind etwa Rechnungen, Zahlungstermine und Verbrauchswerte aus der letzten Abrechnung einsehbar.

Eine Million PrivatkundInnen profitieren von einer Strompreisreduktion bei Wien Energie: Der Energiepreis sinkt um fünf Prozent und zwar bei den Tarifen Strom OPTIMA, Strom OPTIMA Wasser.Plus sowie beim Wärmepumpen- und Nachstromtarif.

Ein Wiener Haushalt mit 3.500 kWh Stromverbrauch im Jahr spart sich durch die Preissenkung 14 Euro.

Der Gesamtpreis setzt sich aus Energiepreis, Netzkosten sowie Steuern und Abgaben zusammen (siehe auch Seite 13). www.wienenergie.at

Jetzt fährt er Strom Walter Simanko, treuer Leser von „24h Energie!“, freute sich gewaltig, als er den von Wien Energie ausgespielten VW E-Golf in Empfang nehmen konnte. Simanko hatte bisher keine Erfahrung mit Elektro-Autos, die Idee findet er aber sehr gut.

5 19.08.16 10:45

24h_energie_nr16_04_05_news.indd 5

19.08.16 07:46

ERDWÄRME

24 Stunden Energie!

Energie aus der Erde 99 PROZENT UNSERES PLANETEN sind über 100 Grad Celsius

heiß. Das Potenzial für Erdwärme ist dementsprechend groß.

Was es über die perfekte Ergänzung zu Sonnen-, Wasserund Windenergie zu wissen gibt – ein Einstieg.

Thermoskanne der Natur Es liegt auf der Hand: Diese Thermoskanne der Natur muss man einfach nutzen! Spezialisten gehen sogar davon aus, dass schon die ersten drei Kilometer unserer Erdkruste genügend Energie bereithalten, um die Menschheit für 100.000 Jahre mit Wärme zu

6 24h_energie_nr16_06_09_titelstory.indd 6

versorgen. Die Erd- und Umgebungswärme-Experten von Wien Energie, Mario Wallner und Peter Keglovic halten es für unerlässlich, diese Kapazitäten zu nützen: „Wien Energie hat das Ziel, den Anteil erneuerbarer Energien bis 2030 bei der Stromerzeugung auf mindestens 35 Prozent und bei der Fernwärmeerzeugung auf rund 40 Prozent zu steigern. Erdwärme soll zur erneuerbaren Wärmeversorung von Gebäuden bzw. zur Fernwärmeeinspeisung eingesetzt werden. Sie ergänzt Sonnen-, Wind- und Wasserkraft und ist somit ein wichtiger Baustein für die sogenannte Wärmewende“, sagt Wallner.

Großes Potenzial in Wien Die oberflächennahe Erdwärme eignet sich insbesondere zur Klimatisierung von Gebäuden (siehe auch S. 9) oder –

FOTO: GETTY IMAGES

I

nformierte Häuslbauer wissen es schon lange: Durch den Einsatz einer Wärmpumpe lässt sich dem Erdboden Wärme entziehen, die ausreicht, um ein Einfamilienhaus zu versorgen. Das enorme Potenzial der Erdwärme ist den meisten aber wohl nicht bekannt – zumindest nicht in vollem Ausmaß. Im Durchschnitt steigt die Temperatur unter der Erde um circa drei Grad Celsius pro 100 Meter Tiefenzunahme. Im Kern ist die Erde über 5.000 Grad Celsius heiß.

7 19.08.16 08:18

24h_energie_nr16_06_09_titelstory.indd 7

19.08.16 08:18

Duschen statt Vollbad spart 52 Euro Wohlig-warme Vollbäder im Herbst sind angenehm, kosten aber viel Energie. Wer stattdessen duscht, kann bis zu 52 Euro pro Jahr sparen.

ERDWÄRME 24 Stunden Energie!

Energiespar-Set: Gratis zur Abholung SPAREN IM HERBST. Langsam geht's wieder Richtung kältere Jahreszeit.

Und damit werden die Kosten für Heizung und Licht wieder zum Thema!

Wien Energie hilft beim Sparen – mit einem gratis Energiespar-Set zum Abholen für alle Kundinnen und Kunden.

D

er LED-Technologie gehört nicht nur die Zukunft, sondern mittlerweile auch die Gegenwart. Die LED-Lampen werden immer günstiger, halten länger, sind dimmbar und inzwischen unverzichtbar. Zum Vergleich: LED verbrauchen in der Regel nur ein Fünftel der Energie von konventionellen Glühlampen.

Eines der vorrangigen Ziele von Wien Energie: Kundinnen und Kunden dabei zu helfen, effizienter mit Strom und Heizung umzugehen. Dazu dient auch ein Energiespar-Paket, das bis 31. Dezember 2016 in der Wien Energie-Welt Spittelau bereitliegt.

Darin enthalten sind zwei LED-Leuchtmittel, ein Wasserspar-Set, Heizungs-

Bei den neuen U2-Stationen haben die ­Wiener Linien Erdwärmenutzung mit eingebaut – Amortisation nach nur fünf Jahren.

Thermalwasser in Oberlaa 1955 startete die Erschließung von Wiens einziger Thermalquelle – heute bekannt als Therme Wien. Sie gilt als modernste Großstadttherme Europas.

Die Quelle entspricht den Bestimmungen des Wiener Heilvorkommen- und Kurortegesetzes: Mit einer Temperatur von 53,8 Grad Celsius übertrifft sie den Mindest­wert von 20 Grad Celsius.

Ab dieser Temperatur spricht man von einer Thermalquelle.

Errichtet wurde das damalige „Kurzentrum Oberlaa“ im Jahr 1974 – im Kampf gegen Rheuma, eine Krankheit, die sehr hohe Kosten verursachte.

Nach der Neueröffnung 2010 bietet die Therme Wien 4.000 m2 Wasserfläche. www.thermewien.at

ein sehr spezielles Beispiel – zur Eisfreihaltung von Gehsteigen. Da in den obersten 300 Metern des Wiener Untergrunds maximal Temperaturen von 20 Grad Celsius herrschen, sind für Heizzwecke zumeist Wärmepumpen nötig.

Diese wiederum kann man sich als umgekehrte Kühlschränke vorstellen.

Kombination bringt's Wien Energie bietet mit „HybridWärme“ eine dezentrale Anlage für die Wärme- und Warmwasserversorgung von Großobjekten an. Das Angebot richtet sich hauptsächlich an ­Bauträger.

Der Begriff „Hybrid“ leitet sich von der Kombination eines Erdgas-Brennwertkessels mit einer Wärmepumpe ab.

Das System kann darüber hinaus mit Photovoltaik ergänzt werden. Kostenseitig gilt wie für die meisten erneuer-

baren Energieträger: Höheren Investitionen stehen niedrige Betriebskosten gegenüber.

Am Beispiel Wiener Linien: Beim Neubau der U2-Neubaustationen Schottenring, Taborstraße, Praterstern und Messe wurden Erdwärme-Absorber­ elemente gleich mit eingebaut, die Kosten hierfür hatten sich nach fünf Jahren amortisiert.

Wie groß das Potenzial für Wien ist, zeigt der „Erdwärmepotenzial-Kataster“ der MA 20 (online auf wien.gv.at). Das Ergebnis: Im Raum Wien herrschen besonders günstige Bedingungen für die Nutzung von Grundwasser sowie oberflächennaher Erdwärme.

Fazit: Vieles spricht für Erdwärmenutzung. Sie ist erneuerbar, emissionsfrei und macht unabhängig von Erdöl- und Erdgasimporten. So gesehen ist die Erde unsere Zukunft – in jeglicher Hinsicht.

FOTOS: CATHRINE STUKHARD/THERME WIEN, WIENER LINIEN, GETTY IMAGES (2), ENERGIELEBEN.AT

Die Therme Wien ist die bekannteste Form der urbanen Erdwärmenutzung.

Das Thermalwasser kommt mit mehr als 50 Grad Celsius aus der Quelle.

Für den Einbau von Photovoltaik­ anlagen gibt's eine Förderung.

Von 1. 9. bis 31. 12. 2016 zur Abholung in der Wien Energie-Welt Spittelau: ein gratis Energiespar-Set für jeden Wien Energie-Kunden!

Spittelauer Lände 45, 1090 Wien

Förderung von bis zu 200 Euro sichern Hausbesitzer aufgepasst: Wer bis Ende 2016 einen Erdgasbrennwertkessel, eine Solaranlage oder Wärmepumpe anschafft, profitiert nicht nur von mehr Energieeffizienz, sondern auch von einer Förderaktion. So geht's: Mit Originalrechnung, Montagebestätigung und dem technischen Datenblatt in der Wien Energie-Welt Spittelau den Energiegutschein in Höhe von 50 bis 200 Euro abholen.

Anita Schernhammer energieleben.at

Geocooling – Erde als Klimaanlage Die Temperaturunterschiede im Erdreich bieten auch ein großes Potenzial für die Gebäude-Kühlung. Ökologische und ökonomische Aspekte sprechen für Geocooling.

Die Technik macht sich die thermische Trägheit des Bodens zunutze. Das bedeutet, dass im Boden die Kälte des Winters gespeichert wird. Rund 15 Meter unter der Erdoberfläche beträgt die Temperatur im Sommer rund zehn Grad Celsius. Die Raumwärme wird über ein Rohrsystem an das Erdreich abgegeben und kühle Luft in das Gebäude transportiert.

Geocooling kann mit zwei verschiedenen Systemen erfolgen. Das erste basiert auf Erdwärmesonden oder Geostrukturen. Dabei zirkuliert in einem geschlossenen Kreislauf unter dem Gebäude eine Mischung aus Wasser und Frostschutzmittel in einem oder zwei U-Rohr(en). Als Alternative dienen horizontal angebrachte Erdregister. Dabei wird Luft oder Flüssigkeit vor dem Eintritt in das Gebäude gekühlt, indem sie durch die Rohre geleitet werden.

Nachteil ist ein größerer Flächenbedarf als bei Sonden.

Im Vergleich zur konventionellen Kühlung können mit Geocooling 50 bis 90 Prozent der Betriebskosten gespart werden. Die im Boden eingespeicherte Abwärme kann zudem im Winter zur Gebäudeheizung verwendet werden. Die Investitionskosten sind gering, die Installation ist einfach. Die Beeinflussung des Wasserhaushalts ist allerdings umstritten, die Technik ist aus Wasserschutzgründen nicht überall erlaubt. www.energieleben.at

Infos unter www.wienenergie.at

8 24h_energie_nr16_06_09_titelstory_LWC.indd 8

entlüfter und Folder mit Energie-Spartipps. Gratis!

ENERGIELEBEN.AT BLOG

9 19.08.16 10:25

24h_energie_nr16_06_09_titelstory.indd 9

19.08.16 07:47

INTERVIEW 24 Stunden Energie!

7 Fragen an

BratisLover

Vorteile bei Kooperationspartnern:

EURegio Bratislava-Ticket:

Rundfahrten

www.tour4u.sk

Schifffahrten

www.lod.sk

Eine Stunde Bahnfahrt ab Wien

Arnór Traustason

- Am ersten Tag gültig für die Bahnfahrt nach Bratislava und den dortigen öffentlichen Stadtverkehr - Für die Rückfahrt 4 Tage Geltungsdauer

RAPIDS COOLER ISLÄNDER. Der SK Rapid hat ihn direkt von

der Fußball-EM weg verpflichtet: Neuzugang Arnór Traustason spricht im Interview über seine „besten Wochen des Lebens“ in Frankreich und die schönsten Plätze seiner Heimat.

02 Was sind die wichtigsten Ziele

bei Rapid?

Ich bin hierhergekommen, weil es ein großer Klub ist, mit einer langen Meistertradition. Das ist auch mein Ziel, ich will immer um den Titel spielen. Im letzten Jahr ist mir das mit Norrköping gelungen, und hier soll es so weitergehen (lächelt). Ich glaube, Rapid ist stark genug, um jedes Jahr um den Titel zu kämpfen. Ich möchte hier in Wien natürlich meine Karriere weiterentwickeln.

03 Wie schaut es mit der Verständi-

gung aus – werden Sie bald mit Ihren Mitspielern deutsch sprechen?

(Arnor lacht) Ich hatte schon einige Deutsch-Lektionen, und ich bin sicher, dass ich bald die wichtigsten deutschen

Europameisterschaft erfolgreich, mit Ihrem Team im Viertelfinale. Die beste Zeit Ihres Lebens?

Das waren sicher die größten Wochen meines Lebens bisher. An diesem Turnier teilnehmen zu dürfen war eine großartige Erfahrung. Ich habe schon als ganz kleiner Bub immer bei großen Turnieren zugeschaut und davon geträumt, einmal selbst dabei zu sein. Das Tor zu schießen in einem EM-EndrundenMatch war ein Gefühl, das ich niemals vergessen werde.

05 Die Rapid-Fans haben Sie jeden-

falls freudig begrüßt – manche dichten schon Wikingerlieder auf Sie. Welche Rolle spielt für Sie die Geschichte Ihres Landes?

(Lacht) Wer selbst nicht aus Island kommt, denkt bei uns immer an die Wikinger. Aber das ist Geschichte. Ich bin stolz, heute Isländer zu sein, und wir haben auch unsere eigene Einstellung zum Fußball – wir geben immer unser Bestes, wir kämpfen so gut wie möglich bis zum Schluss.

06 Island ist bekannt für die heißen unterirdischen Quellen und Geysire.

oebb.at/euregio | ÖBB Kundenservice 05-1717 Werbung

04 Sie waren als Torschütze bei der

60 Prozent der Energie werden aus Erdwärme gewonnen – ist das für einen Isländer ganz normaler Alltag?

Ich weiß ein bisschen etwas über diese Dinge, weil mein Großvater vor einigen Jahren in diesem Bereich gearbeitet hat.

Und es stimmt, dass wir so viel Energie aus dem heißen Wasser unter der Erde beziehen. Für uns ist es wirklich ganz normal, diese Ressource zu nutzen, darüber denkt man heute nicht groß nach.

07 Zu welcher Jahreszeit besucht man Island am besten und was sollte man unbedingt gesehen haben?

Der Sommer ist sicher die beste Zeit wegen des Wetters. Unbedingt sollte man eine Rundfahrt machen, weil es auf unserer Insel so viele schöne Landschaften zu sehen gibt. Ein Höhepunkt ist aber sicher die „Blaue Lagune“, mit Geysiren und einem tausende Quadratmeter großen See mit heißem Wasser, in dem die Touristen gerne baden.

www.ssscr.sk

EURegio-Tickets gelten nur in Nahverkehrszügen. Erhältlich bei den Ticketschaltern und Ticketautomaten der ÖBB. Gratis-Fahrradmitnahme bei vorhandenem Abstellplatz im Zug.

schau tv sendet rund um die Uhr in ganz Österreich schau tv empfangen Sie über Satellit, UPC Telekabel, kabelplus, A1 TV und simpliTV sowie im Großraum Wien über Antenne. Einstellungshinweise auf www.schaumedia.at

10 24h_energie_nr16_10_11_interview_INS.indd 10

Stadtführungen

Wir sind die Ostregion

*) Interview aus dem Englischen übersetzt.

Arnór Ingvi Traustason Der am 30. April 1993 in Keflavík geborene Isländer wechselte im Sommer von der Nationalmannschaft ins Mittelfeld von Rapid. Mit den Isländern hat er an der Fußball-Europameisterschaft 2016 in Frankreich teilgenommen – und ein Tor beim 2:1 gegen Österreich erzielt.

in Rü Öffis inkl. lava Bratis

Werbung

gespielt. Wie sind Sie in der Mannschaft aufgenommen worden?

Beim Spiel mit dem 5:0 gegen Ried hatte ich meine ersten Spielminuten bei Rapid. Das war wichtig für mein Selbstvertrauen und für unser Kennenlernen.

Dann hatte ich auch einen Einsatz gegen Torpedo, und beim Rückspiel ist uns der wichtige Aufstieg in die nächste Runde der Europa League gelungen. Also ein guter Start. Der Empfang durch die Spieler und das Trainerteam war überwältigend, sie haben mir sehr geholfen.

,-

6hrkarte € c1 a f k

FOTO: SK RAPID

01 Die ersten Spiele bei Rapid sind

Wörter kenne, um mich mit meinen Kollegen zu verständigen. Vor allem das „Fußball-Deutsch“. *)

Nur

eigeninserat_02_schauTV_allgemein_185x124_v1.indd 1

19.08.16 08:31

24h_energie_nr16_10_11_interview_INS.indd 11

19.08.16 09:20

11

19.08.16 09:24

ENERGIE NEWS 24 Stunden Energie!

Ein Elektroauto Marke Eigenbau

Sie fragen, Wien Energie antwortet

ELEKTRIFIZIERENDE GESCHICHTE: WERNER BECK, Mitarbeiter der Wiener Linien, hat zu Hause im eigenen Garten ein E-Auto gebaut.

Bei Wien Energie reden Kunden mit Bereits zum dritten Mal wurde der Wien Energie-KundInnenbeirat bestellt.

27 interessierte KundInnenvertreter werden in den nächsten zwei Jahren über Verbesserungen für PrivatkundInnen beraten. Das Kernthema der ersten Sitzung lautete „Kundenprozesse“. ­Gemeinsam wurden Arbeitsabläufe wie zum Beispiel der Anmeldeprozess näher beleuchtet und Verbesserungs­ potenziale aufgedeckt. Darüber hinaus diskutierten die engagierten Beiratsmitglieder in Kleingruppen über eigene Erfahrungen mit anderen Unternehmen und definierten kundenfreund­ liche Standards.

Stattdessen bin ich mit dem Autoanhänger nach Kassel gefahren und hab ein komplett entkerntes Testfahrzeug eines Batterieherstellers abgeholt.“ Strom aus eigener Solaranlage Der Umbau des City­stromers hat 2,5 Jahre in Anspruch genommen. Die größten Brocken waren Planung und Beschaffung der einzelnen Komponenten: Ladesystem aus der Schweiz, Bat-

Energierechnung enthält alle Informationen, um die Kosten bis ins Detail darzustellen. Wien EnergieKundInnen wissen genau, was sie wofür bezahlen.

teriemanagement-System aus Colorado und Batterien aus China via Prag.

Das fertige Prachtstück schafft etwa 130 km/h und hat eine Reichweite von circa 150 Kilometer. „Ich bin also auf der Autobahn kein Hindernis“, schmunzelt Beck. Die Energie für seinen Untersatz holt sich der Tüftler aus der eigenen Photovoltaik-Anlage.

Investition in Versorgungssicherheit

Das Stromnetz der Wiener Netze bietet 99,9-prozentige Versorgungssicherheit.

# Rechnungsposten

# Zählerstand

Warum stehen auf der Rechnung so viele Einzelposten?

Wien Energie ist gesetzlich verpflichtet, jede einzelne Komponente auf der Rechnung anzuführen. Das geschieht auf dem der Rechnung beiliegenden Detailblatt. Zur besseren Übersicht hat Wien Energie auf dem Übersichtsblatt die Energie- und Netzkosten sowie die gesetzlichen Abgaben vereinfacht angeführt.

Wo auf der Rechnung sehe ich, wie die Zählerstandsermittlung erfolgte?

Auf der Detailrechnung für Strom und Gas ist die Art der Zählerstandsermittlung erkennbar. „Z“ bedeutet Ablesung durch Netzbetreiber, „S“ = Kundenablesung und „H“ bedeutet hochgerechnet.

# Netzkosten

www.tanke-wienenergie.at

Die Wiener Netze, das InfrastrukturUnternehmen der Wiener Stadtwerke, arbeitet mit Nachdruck am Übergang vom klassischen Stromnetz zum Smart Grid (heißt so viel wie: intelligente Netze). Mit 99,9 Prozent Versorgungssicherheit darf man sich schon heute als einer der sichersten EnergieVerteilernetzbetreiber weltweit bezeichnen. Um diese Qualität abzusichern, wird unter anderem in moderne Mittelspannungsanlagen investiert. 50 dieser High-tech-Anlagen wurden seit April installiert. Im Falle einer Unterbrechung der Stromversorgung ist die Lokalisierung des Problems – und seine Lösung – damit noch rascher möglich.

FOTOS: BOHMANN/ANDREW RINKHY, WIEN ENERGIE/MARTIN STICKLER, ADRIAN BATTY, WIEN ENERGIE

E

ine Glühbirne eindrehen zu können reicht natürlich nicht“, lacht Werner Beck auf die naheliegende Frage, wieso er ein eigenes E-Auto bauen kann. Beck, der in der EDV der Wiener Linien arbeitet, war schon immer von Elektronik und Elektrotechnik faszinert, wie er erzählt: „Zum Leidwesen meiner Eltern.“ Das Interesse am Thema E-Auto reicht weit zurück, der Startschuss für das Projekt fiel 2007. „Über diverse Foren hatte ich einen Händler für Antriebskomponenten gefunden. Im Gespräch stellte sich heraus, dass er an der Entwicklung einer Kleinserie von E-Autos für VW beteiligt war.

Ich wollte eigentlich ein Auto mit Motorschaden kaufen und es elektrifizieren.

ENERGIE-RECHNUNG SCHAFFT ÜBERBLICK. Die

Werner „Düsentrieb“ Beck mit seinem ganz individuellen Elektro-Golf.

Weshalb bezahle ich Netzkosten: Ich bin kein Netzkunde!

Mit der Liberalisierung des Energiemarkts gab es die Trennung zwischen Energie- und Netzdienstleister. Seit diesem Zeitpunkt besteht ein Vertragsverhältnis mit zwei Unternehmen – dem Energielieferanten und dem Netzbetreiber.

Der Netzbetreiber stellt sein Leitungsnetz für den Transport der benötigten Energiemengen zur Verfügung. Die Energielieferanten speisen in das Leitungsnetz des Netzbetreibers ein.

Für die Messung der entnommenen Energiemengen hat der Netzbetreiber geeichte Messgeräte montiert. Der Netzbetreiber liest einmal jährlich für die Jahresabrechnung ab und übermittelt die Daten an den Energielieferanten. Ohne Netzbetreiber gibt es keine Energielieferung. Der Netzbetreiber verlangt für seine Aufwendungen einen entsprechenden Kostenbeitrag.

12 24h_energie_nr16_12_13_service.indd 12

# Abgaben & Steuern Warum muss ich für die Abgaben noch zusätzlich Steuern bezahlen?

Die Einhebung der Umsatzsteuer auf gesetzliche Abgabe ist im Umsatzsteuergesetz beschrieben. Wie jedes andere Energieunternehmen muss Wien Energie Beträge einheben und an das Finanzministerium abführen.

Die detaillierten Rechnungen von Wien Energie schlüsseln genau auf, wofür die Kunden bezahlen.

AUS DER PRAXIS Ernst Reznik Wien Energie Kundendienst

Details zur Energierechnung Warum werden auf dem Detailblatt der Abrechnung die Energiekosten in drei Blöcke aufgeteilt?

Im Gegensatz zu anderen Lieferanten bietet Wien Energie eine gemeinsame Rechnung für Energie- und Netzkosten an. Der Vorteil für unsere KundInnen: Sie erhalten eine Abrechnung und Teilbetragsvorschreibungen nur von einer Stelle.

01 Der erste Block betrifft die

Energiekosten.

Hier verrechnet Wien Energie ihre Kosten für die Energielieferung. Basis dafür ist der aus den Zählerablesungen errechnete Verbrauch an Strom oder Erdgas.

02 Der zweite Block sind die Kosten des Netzbetreibers.

Der Netzbetreiber verrechnet für seine Dienstleistungen (Bereitstellung und Wartung der Infrastruktur, Investitionen in die Netze) die Kosten weiter. Wien Energie leitet die eingehobenen Beträge an den Netzbetreiber weiter. Die Kosten des Netzbetreibers sind behördlich reguliert. Jeweils mit 1. Jänner werden die Netzpreise neu festgesetzt.

03 Im dritten Block sind die gesetzlichen Abgaben verrechnet.

Diese Beträge liefert Wien Energie an die entsprechenden Behörden ab. Die Abgaben machen im Durchschnitt für einen Wiener Haushalt ungefähr ein Viertel der Gesamtkosten aus. Wien Energie hat keinen Einfluss auf die Höhe der Abgaben. www.wienenergie.at

13 19.08.16 07:48

24h_energie_nr16_12_13_service.indd 13

19.08.16 07:48

REPORTAGE

24 Stunden Energie!

Der Windpark Steinriegel steht in 1.600 Meter Seehöhe und erzeugt Strom für 24.000 Haushalte.

ES WAR HOCH, kalt und ein

bisschen beängstigend, aber sehr f­ aszinierend. futurezoneRedakteur David Kotrba war bei ­einer WindturbinenWartung in Österreichs höchstgelegenem Windpark dabei. Eine Erlebnis-Reportage.

I

ch klettere voraus und ihr folgt mir einfach“, sagt mir ein Wartungstechniker am Fuße der Leiter im 65 Meter hohen Turm 5 des Windparks Steinriegel. Auf 1600 Meter Seehöhe stehe ich nun in schwerer Klettermontur, Arbeitsschuhen, Helm und Brille da, darunter Jacke, Haube und zwei Pullover es könnte kalt werden.

Beim Losklettern sorge ich gleich mal für Gelächter. Geklettert wird innen, zwischen Leiter und Turmwand, nicht außen an der Leiter entlang. Auf der Innenseite verläuft ja auch das Sicherungsstahlseil. Bereits nach wenigen

Metern wird klar, dass der Aufstieg anstrengender als gedacht wird. Alle zehn Meter muss man eine Metallluke durchstoßen. Die kalte Leiter lässt die behandschuhten Finger taub werden.

Zwischendurch muss ich dreimal rasten, mich gegen die Wand im Rücken lehnen und durchschnaufen.

Oben angekommen, werde ich von Wolfgang und Stefan begrüßt, zwei Wartungstechnikern von Wien Energie, die gemeinsam mit zwei Kollegen einer Fremdfirma die Halbjahreswartung an der Windturbine vornehmen. Die Hinterseite des zigarrenförmigen Gehäu-

FOTOS: WIEN ENERGIE/FOTO BY HOFER

Wie eine Lok auf dem Stahlmast

Kurze Pause an der Spitze des 65 Meter hohen Turms: Turbinengehäuse und Rotoren wiegen 80 Tonnen.

Wartungsarbeiten in luftiger Höhe.

Bei 15 km/h Wind schwankt der Turm merklich.

ses ist geöffnet. Am Ende ragt ein spitz zulaufender Mast mit dem Windsensor oben drauf in die Höhe. Sieht fast so aus wie ein Space Shuttle mit geöffne­ ter Ladebucht.

diese Horrorvorstellung gibt es schon, dass ein Turm umkippt mitsamt den Leuten oben drauf.“ Die Techniker ver­ trauen ihrer Anlage aber.

Ihre Aufgabe in luftiger Höhe ist ein Halbjahresservice, dabei werden be­ stimmte Teile der Turbine kontrolliert.

Außerdem wird sehr viel geschmiert.

An der Vorderseite des Turmes ragen die drei Blätter des Rotors – Gesamt­ durchmesser: 62 Meter – ruhig in die Luft. Ob der Turm wohl noch mehr wa­ ckelt, wenn sich der Rotor bewegt? „Probieren wir‘s aus“, meinen die Tech­ niker und greifen nach der Fernbe­ dienung. Ein unscheinbares Gerät an einem Kabel, mit kleinem Display, erlaubt die Steuerung der Anlage.

Horrorvorstellung Umfallen Der Länge nach verläuft der Antriebs­ strang der Windturbine. Die Haupt­ welle führt in ein großes Getriebe, von dort geht es weiter in den zylinderför­ migen Generator. Daneben bleibt nur wenig Platz. Der Wind bläst heftig, rund 15 Meter pro Sekunde (54 km/h), schätzen die Wartungstechniker.

Meine Hände klammern sich fest an das Getriebe, einerseits weil es warm ist, andererseits weil der Turm schwankt.

Ich frage die Anwesenden, ob sie das Schwanken des Turmes misstrauisch macht. „Das ist noch gar nichts. Wir sind auch bei 20 Meter pro Sekunde hier oben.“ Befürchten sie nie, dass der Turm einmal umfallen könnte? „Na ja,

14 24h_energie_nr16_14_17_homestory_v1.indd 14

Vibrationen unerwünscht Wenn das Windrad in Gang gesetzt wird, drehen sich zunächst die Rotor­ blätter um ihre eigene Achse, um dem Wind Angriffsfläche zu bieten. Der Windsensor am Heck des Gehäuses re­

gistriert, in welche Richtung der Wind bläst. Vier Motoren an der Basis des Turbinengehäuses drehen selbiges plus den Rotor davor in die richtige Po­ sition. Die Rotorblätter setzen sich er­ staunlich schnell in Bewegung. Der Turm wackelt nur geringfügig heftiger.

Auch der Geräuschpegel steigt nur we­ nig an. Meine Hände liegen immer noch am Getriebe. Man spürt, dass sich darin was bewegt. Offenbar sollte man das nicht. Die Wartungstechniker ni­ cken sich wissend zu. Vibrationen sind nicht erwünscht.

Strom für 24.000 Haushalte Das Getriebe der Anlage übersetzt die Rotordrehung wahlweise in 1.000 oder 1.500 Umdrehungen pro Minute. Der Generator ist auf diese fixen Drehzah­ len ausgelegt. Neuere Anlagen, wie jene elf Türme, die im Windpark Stein­ riegel im Jahr 2014 in Betrieb gingen, arbeiten mit variabler Drehzahl. Der Turm, auf dem ich stehe, zählt zu den

15 19.08.16 07:48

24h_energie_nr16_14_17_homestory_v1.indd 15

19.08.16 07:49

ENERGIE NEWS 24 Stunden Energie!

Geballte Wind-Power in alpiner Umgebung

Bei einer Führung durch das Demo Center erfährt man, wie effizient die Erzeugung, Speicherung und der Verbrauch von Energie sein können.

● Die älteren Windturbinen, die auf dem Kamm der Rattener Alm aufgereiht stehen, leisten jeweils 1,3 Megawatt. ● Die elf neuen Turbinen kommen auf jeweils 2,3 Megawatt. Der ganze Windpark weist eine Gesamtleistung von 38,3 Megawatt auf.

Wassersparsets beim Installateur

● Jährlich werden 79.000 Megawattstunden Ökostrom erzeugt. Damit kann der Strombedarf von rund 24.000 Haushalten abgedeckt werden.

Gemeinsam mit der Installateur­ innung fördert Wien Energie den effizi­ enten Einsatz von Wasser und Energie.

Das Unternehmen hat den Wiener InstallateurInnen 10.000 Wasserspar­ sets kostenlos zur Verfügung gestellt, die diese an die KundInnen verteilen.

Damit kann Energie im Haushalt effizi­ enter genützt und bis zu 50 Prozent Wasser gespart werden.

Wie ein Blick aus dem Laderaum des Spaceshuttle. Schwindelfreiheit ist für den Job ohnehin Bedingung.

Kein Platz für Klaustrophobie Am vorderen Ende des Gehäuses befindet sich die Luke, durch die man in die Windradnabe gelangt. Dazu wird zunächst das Windrad abgestellt und mittels einer großen Scheibenbremse über der Hauptwelle so angehalten, dass eine von drei Einstiegsöffnungen genau hinter der Luke liegt. Das Windrad wird dann noch mechanisch verriegelt, bevor ein Techniker in die Nabe einsteigen kann. Klaustrophobisch darf man dabei nicht sein. Auf den ers-

ten Blick sieht es in der Nabe wie in einem U-Boot aus. Leitungen, Rohre, Motoren, dreckiges Wasser.

Nach eineinhalb Stunden ist die Kälte in alle Gewandschichten vorgedrungen und die Zeit für den Abstieg gekommen.

Kurz befürchte ich, dass dabei gar nicht die Leiter benutzt wird und ich stattdessen aus 65 Meter Höhe abgeseilt werde. Aber nein. „So was passiert nur im Notfall, zum Beispiel wenn hier irgendwas zu brennen beginnt.“ Also die Leiter runter. Wieder auf dem Boden angekommen, ist es deutlich wärmer, aber auch hier bläst der Wind.

Auf den ersten Blick scheint es, als seien die Türme im Windpark recht zufällig in der Landschaft verteilt. Stimmt nicht so ganz, erklärt Andreas Dornhofer, der Projektleiter des Windparks. Er ist auf dem Boden geblieben, aber auch dort schon ein wenig angefroren.

Zwischen jedem Windrad (inklusive Rotor) gibt es seitlich mindestens den dreifachen Rotordurchmesser und in Hauptwindrichtung mindestens den fünffachen Rotordurchmesser Abstand.

Bei all dem Wind fragt man sich, wie die 21 Türme hier überhaupt errichtet

worden sind. Dornhofer: „Im Sommer ist der Wind etwas schwächer.“ Für die Errichtung der Windräder und den Austausch bestimmter Teile muss ein mobiler Kran die engen Serpentinen auf den Bergkamm hinauffahren. Bei dem Windturm, auf dem ich gerade war, wird es demnächst wieder so weit sein. Das Getriebe ist nach über zehn Jahren Betrieb reif für ein Großservice.

Wie eine Lok auf dem Stahlmast Ohne einen wirklich großen Kran geht dabei gar nichts. Das Turbinengehäuse kommt mitsamt allen Innereien auf rund 50 Tonnen Gewicht, mitsamt dem Rotor sogar auf 80 Tonnen. Das ist in etwa so viel wie eine Zuglokomotive.

Getragen wird das alles von einem Stahlzylinder, dessen Wände nur acht bis zehn Millimeter dick sind.

Wenn es nach Wien Energie geht, werden künftig mehr solcher Konstrukte errichtet werden. Das Versorgungsunternehmen will den Anteil erneuerbarer Energien in der Stromproduktion bis 2030 auf 40 Prozent erhöhen. Derzeit liegt der Anteil bei 20 Prozent.

Original-Reportage auf futurezone.at

www.derinstallateur.at

Sonnenkraft für Purkersdorf An der ÖBB-Wienerwaldstrecke in Purkersdorf nahm Wien Energie eine 1.000 Quadratmeter große Photovoltaik­ anlage in Betrieb. Das BürgerInnen­ solarkraftwerk – die 576 Paneele waren in kürzester Zeit vergriffen – liefert Strom für 60 Haushalte. www.wienenergie.at

16 24h_energie_nr16_14_17_homestory_v1.indd 16

Energieforschung einfach erklärt WIE SIEHT DIE ENERGIENUTZUNG von morgen aus? In einem Schauraum der Aspern Smart City Research in der Seestadt können Besucher dieser Frage auf den Grund gehen.

FOTOS: WIEN ENERGIE/FOTO BY HOFER (2), ASCR/PHILIPP LIPIARSKI, WIEN ENERGIE/MARTINSTEIGER.AT

zehn älteren Modellen auf dem Steinriegel. Die neuen sind noch höher (85 Meter) und haben einen noch größeren Rotordurchmesser (71 Meter).

Im offenen Teil des Turbinengehäuses wird es langsam ziemlich kalt. Im vorderen, überdachten Teil ist man windgeschützt, kann jedoch nicht aufrecht stehen. In diesem Bereich halten sich die Wartungstechniker auch während ihrer Pausen auf. Proviant haben sie dabei. Mit einem kleinen Lastenkran kommt der in die lufitge Höhe. Was macht man, wenn man aufs Klo muss?

Runterklettern oder durchhalten.

J

etzt ist mit allen Sinnen erlebbar, was die Energieforschung in der Seestadt kann. Das Forschungs­ programm der Aspern Smart City Re­ search (ASCR) verfolgt das Ziel, urbane Energieerzeugung und den Energiever­ brauch zu optimieren und so die Um­ welt zu schonen. Im Demo Center ist das komplexe Programm für Laien wie auch für ExpertInnen aufbereitet.

Komplexe Themen werden erfahrbar Auf der Führung durch den 60 Quad­ ratmeter großen Schauraum gibt es einiges zu bestaunen: angefangen von Gebäudeobjekten, die selbst Energie

produzieren und speichern, bis zu technischen Einrichtungen wie dem als „Smart Grid“ bekannten intelligen­ ten Netz. Was anfangs komplex klingt, wird durch interaktive Animationen verständlich aufbereitet und auf den jeweiligen Wissensstand der Gruppe angepasst. Anhand einer Video-Instal­ lation erfährt man beispielsweise aus erster Hand, wie Smart-User-Haus­ halte funktionieren.

Das ASCR Demo Center befindet sich im Asperk IQ, Seestadtstraße 27, 1220 Wien.

Anmeldung für Führungen: office@ascr.at oder 01 908 93 69. www.ascr.at

17 19.08.16 07:49

24h_energie_nr16_14_17_homestory_v1.indd 17

19.08.16 07:49

ENERGIE NEWS 24 Stunden Energie!

WIE FUNKTIONIERT …

24 Stunden Energie!

Zwei neue Windparks in Niederösterreich SAUBERE ENERGIE KOMMT aus der Luft: In Pottendorf/Tattendorf wurde der zweitgrößte Windpark Niederösterreichs eröffnet.

In den beiden silbernen Zylindern auf dem ­Gelände des Kraftwerks Simmering warten 11.000 Kubikmeter ­Heißwasser unter hohem Druck auf ihren Einsatz.

D

er Bau des Windparks Andlersdorf/ Orth wurde mit einem Spatenstich im Juli feierlich gestartet. Laut Plan soll das Projekt mit 13 Windrädern von jeweils 101 Meter Durchmesser im Frühjahr 2017 in Betrieb genommen werden. Der Windpark wird jährlich etwa 95.000 Megawattstunden Strom produzieren und damit 57.000 Tonnen CO2 einsparen.

Während das Energieprojekt in Andlersdorf/Orth noch in den Startlöchern scharrt, konnten 900 BesucherInnen in Pottendorf/Tattendorf „ihren“ Windpark bereits einweihen. Dieser erzeugt sauberen Strom für 28.600 Haushalte, was der Einwohnerzahl der beiden Städte Baden und Mödling entspricht.

Wärmespeicher macht flexibel

D

as 1.200 Kilometer lange Netz versorgt hunderttausende WienerInnen sicher, sauber und günstig mit wohliger Wärme. Rund 2/3 dieser Wärme stammen aus Kraft-WärmeKopplungs-Anlagen und aus der Industrie. Das restliche Drittel wird in den Müllverbrennungsanlagen gewonnen.

Die benötigte Energie musste bisher zeitgleich mit dem Verbrauch erzeugt werden. Ein logistischer Mammutakt!

Abhilfe schafft der weltweit einzigartige 2013 in Betrieb genommene Hochdruck-Wärmespeicher. Die beiden an gigantische Thermoskannen erinnernden Türme messen stolze 45 Meter und speichern 11.000 m3 Wasser. Die technische Ausrichtung der Anlage ist den Wiener Geländeverhältnissen geschuldet. 150 Meter Höhenunterschied muss das Fernwärmenetz in Wien bewältigen. Dafür sind hoher Druck und Temperaturen nötig. Wärmeenergie, die aktuell nicht benötigt wird, landet als heißes Wasser in den Behältern, um bei der nächsten Verbrauchsspitze ins Fernwärmenetz eingeleitet zu werden.

Klingt logisch – und ist es auch Die Speicherbehälter stehen unter fünfeinhalb Mal so viel Druck wie ein in der Küche verwendeter Druckkochtopf. Beide Behälter sind randvoll mit heißem (150 Grad) und „kaltem“ (70 Grad) Wasser gefüllt; den hohen Druck braucht man, damit das Wasser bei 100 Grad nicht verdampft. Durch den Druck und weitere physikalische

Kräfte entsteht eine Trennschicht zwischen den beiden unterschiedlich warmen Wassermengen, sie vermischen sie daher nie. Soll Energie eingespeichert werden, wird kaltes Wasser abgelassen und mit heißem nachgefüllt.

Braucht man mehr Wärme im Netz, wird heißes Wasser abgezapft und durch Nachschub aus dem Fernwärme­ system ersetzt.

FAKTENBOX ● Speichermenge Wasser: 11.000 m3 ● Höhe der Druckspeicher: 45 Meter ● Druck: 10 bar auf dem Speicherboden, 6 bar an der Speicherdecke ● Speichervermögen: 850 Megawattstunden ● Verbaute Betonmenge für Fundamente: 2.000 m3 ● Bauzeit: Mai 2012 bis Juni 2013, in Vollbetrieb seit November 2013 ● Wärme für 20.000 Haushalte pro Jahr ● CO2-Einsparung pro Jahr: circa 11.000 Tonnen (Schätzung 2013)

● CO2-Einsparung gesamt seit Inbetriebnahme: mehr als 35.000 Tonnen ● Investitionen: 20 Millionen Euro Wussten Sie, dass ... ... man mit der eingespeicherten Wassermenge das Sportbecken des Wiener Stadthallenbads rund 180 Mal befüllen könnte? ... die seit 2013 gesparte CO2-Menge dem jährlichen CO2-Ausstoß von circa 13.500 Pkws entspricht?

FOTOS: WIEN ENERGIE/IAN EHM, WIEN ENERGIE/FOTO BY LUDWIG SCHEDL, WIEN ENERGIE/CHRISTIAN HOUDEK

WELTWEIT EINZIGARTIGES PROJEKT. Wiens Fernwärmenetz ist gut ausgebaut und seit der Inbetriebnahme der Hochdruck-Wärmespeicher in Simmering nopch besser in der Lage, auf Verbrauchsschwankungen zu reagieren.

Sauberer Strom ist Wiens Zukunft „Mit der Errichtung von Sonnen- und Windkraftwerken setzt Wien Energie wichtige Akzente für mehr Klimaschutz und eine lebenswertere Umwelt im Großraum der Stadt“, sagte Wien Energie-Geschäftsführer Karl Gruber. „Erneuerbare Energien wie Windkraft sind tragende Säulen einer nachhaltigen Umwelt- und Energiepolitik.“ www.wienenergie.at

Bau der Windparkanlage Pottendorf.

Fernkälte lindert die Hitze der Stadt

Ein Blick in die Fernkältezentrale der Spittelau.

18 24h_energie_nr16_18_19_service_mob.indd 18

Im Zuge der Feierlichkeiten konnten die Gäste unter anderem eine 3-Megawatt-Windkraftanlage besichtigen, eine Kranauffahrt in luftige Höhen wagen und E-Fahrzeuge probefahren.

Klimaanlagen können die städtischen Temperaturen in die Höhe treiben. Was im ersten Moment paradox klingt, trifft im Fall konventioneller Klimaanlagen zu – denn diese kühlen zwar das eigene Heim, heizen aber gleichzeitig die Städte auf. Der Grund dafür ist, dass die Kühlgeräte Abwärme freisetzen.

Dann muss wiederum mehr gekühlt werden – ein Teufelskreis.

Michael Mock, Geschäftsführer des Fachverbands der Gas- und Wärmeversorgungsunternehmungen (FGW) kritisiert: „In vielen Großstädten kühlt es durch den massenhaften Einsatz von Kühlgeräten sogar nachts weniger ab.“

So entstehe eine selbst verschuldete Hitzefalle: „Kühle Räume, aber heiße Straßen.“ Eine saubere Alternative für Großabnehmer wie Unternehmen oder etwa öffentliche Gebäude ist die Fernkälte: Gegenüber herkömmlichen Klimaanlagen verbraucht sie fünf- bis zehnmal weniger Primärenergie und spart ebenso viel an Kohlendioxid. Wien Energie liefert Fernkälte beispielsweise für das Wiener AKH, den Hauptbahnhof oder die Shopping City Süd. Im vorigen Jahr stieg der Absatz von Fernkälte gegenüber 2014 um knapp 30 Prozent.

19 19.08.16 09:27

24h_energie_nr16_18_19_service_mob.indd 19

19.08.16 09:28

VERANSTALTUNGEN, KULTUR & TIPPS 24 Stunden Energie!

Summende Mieter im Kraftwerk

Die Zukunft der Stadt

Wien Energie-Lehrlinge schufen die Appartements für die summenden Untermieter.

EINE NEUE AUSSTELLUNG im Technischen Museum Wien rückt die moderne Stadt der Gegenwart und Zukunft in den Mittelpunkt. Was treibt Forschung, Innovation und Technologieentwicklung in der City an?

IN DER LIESINGER Rosiwalgasse ist mit dem Solarkraftwerk ein Habitat für seltene Pflanzen und Tiere entstanden. Zehn Bienenvölker haben ebenfalls ihren neuen Standort bezogen. gen das Areal durch eine Kooperation mit dem Verein „Wiener Stadtimker“: Eine Million Bienen ist in zehn Bienenstöcken untergebracht und sammelt ihren Blütennektar auf speziell gepflegten Schutzwiesen in der näheren Umgebung.

Stadthonig besonders schmackhaft Die Bienenstöcke wurden unter kundiger Anleitung von Stadtimker Felix Munk von Wien Energie-Lehrlingen

gebaut und aufgestellt. Geschätzte 100 bis 200 Kilogramm Honig erwarten die ImkerInnen an jährlicher Honigernte.

Für Laien überraschend ist, dass der Stadthonig besonders hochwertig und schmackhaft ist, weil die Bienen den Nektar dafür von vielen verschiedenen Pflanzen ernten. Überdies ist er nachweislich frei von Schadstoffen.

www.stadtimker.at

Erlebnis Energie Die neue Wien Energie-Erlebniswelt in derSpittelauwirdAnfang2017offizielleröffnet.ImFoyergibtesschonjetzteineAusstellung zu dem Projekt, Spittelauer Lände 45, 1090 Wien. www.wienenergie.at

ENERGIE HAT GESCHICHTE Bis vor 54 Jahren betreuten in Wien Laternenwärter die öffentliche Beleuchtung in der Stadt. Sie waren dafür zuständig, die Lampen anzuzünden, zu löschen, zu putzen und zu reparieren. Gaslaternen wurde erstmals 1899 eingesetzt und hatten anfangs hölzerne, später gusseiserne Pfähle. Obwohl bereits 1920 die Umstellung auf elektrischen Betrieb begonnen hatte, löschte der damalige Bürgermeister Franz Jonas die letzte Gaslaterne erst am 27. November 1962. Die Laterne stand in der Sauraugasse 22 im 13. Bezirk und kann mittlerweile vor dem Hietzinger Heimatmuseum bestaunt werden.

WIEN ENERGIE KUNDENDIENST Blick in den neugestalteten Ausstellungsbereich „urban energy“.

B

esucherInnen des Technischen Museums Wien können nun den Innovationsprozess in der Stadt hautnah miterleben. Die Ausstellung „Zukunft der Stadt“ wirft die Fragen auf, wie wir in Zukunft leben, unsere Lebensräume organisieren und wem die Stadt gehören wird.

siert unweigerlich Entwicklung. Den entstehenden Problematiken und Lösungsstrategien im urbanen Raum ist eine Fläche von 1.000 Quadratmetern gewidmet. Zusätzlich wurden die drei Bereiche urban mobility, urban energy und urban life für die Ausstellungsserie „weiter_gedacht_“ eigens neu gestaltet.

Die moderne Stadt weiterdenken Wenn die vielfältigsten sozialen Strukturen und Bedürfnisse auf engstem Wohnraum aufeinandertreffen, pas-

Technisches Museum Wien, Mariahilfer Straße 212, 1140 Wien. Öffnungszeiten: Mo–Fr 9 bis 18 Uhr, Sa, So, Fei: 10–18 Uhr. Die Ausstellung läuft bis Mitte 2018. www.technischesmuseumwien.at

Business Run 2016: Nur noch Restplätze Frühzeitig ausgebucht ist der Wien Energie Business Run 2016 am 8. September. 30.000 SportlerInnen machen mit. Ab Mitte August werden freie Restplätze zur Onlineanmeldung freigegeben.

Strom und Erdgas T 0800 500 800 F 0800 500 801 E info@wienenergie.at Fernwärme T 0800 500 700 F 0800 500 701 E fernwaerme@wienenergie.at Fernwärme Störungs-Hotline T 0800 500 751 Energieberatung in der Wien Energie-Welt Spittelau T 800 500 770 Stadtvorteile-Hotline T 0810 900 400 WIENER NETZE Kundendienst T 0800 500 650 E info@wienernetze.at Störungen & Gebrechen Erdgas T 128 Strom T 0800 500 600

www.businessrun.at

20 24h_energie_nr16_20_21_freizeit_LWC.indd 20

Prompter Service & rasche Info Sie haben Fragen zu Ihrer EnergieRechnung? Sie möchten Ihren nächsten Zählerablesetermin erfahren? Oder ein Gebrechen melden? Bei den TelefonServices von Wien Energie und Wiener Netzen sind Sie genau richtig!

FOTOS: WIEN ENERGIE/FOTO BYBY HOFER/MARTIN STEIGER, WIEN ENERGIE, WIENER NETZE, APA-FOTOSERVICE/PREISS, WIEN ENERGIE/LUDWIG SCHEDL, FOTOLIA FOTOS: WIEN ENERGIE/FOTO HOFER/MARTIN STEIGER, WIEN ENERGIE, WIENER NETZE, APA-FOTOSERVICE/PREISS, WIEN ENERGIE/LUDWIG SCHEDL, FOTOLIA

D

as Wien Energie-BürgerInnensolar­ kraftwerk in der Liesinger Rosiwal­ gasse produziert nicht nur Naturstrom für 400 Wiener Haushalte. Es bietet gleichzeitig Lebensraum für schützenswerte Tierarten, wie eine Ökologie-Studie dokumentiert. Hamster, seltene Heuschrecken und Eidechsen haben hier optimale Bedingungen vorgefunden.

Die neuesten BewohnerInnen des größten Bürgerkraftwerks Wiens bezo-

KONTAKT

21 22.08.16 15:21

24h_energie_nr16_20_21_freizeit.indd 21

19.08.16 08:00

FREIZEIT, SPIEL & SPASS 24 Stunden Energie!

Neues grünes Glück

TAGLIATELLE MIT WALDPILZEN

MIT EINER FULMINANTEN Eröffnungsfeier und einem Sieg gegen den englischen Top-Klub Chelsea FC weihte der SK Rapid am 16. Juli 2016 seinen neuen Rasen im Allianz-Stadion ein.

Anfeuern wie ein Profi – im eigenen Rapid-Trikot

RAPID-LEIBERL GEWINNEN: Postkarte an Bohmann Verlag, Leberstraße 122, 1110 Wien oder E-Mail an 24energie@ bohmann.at. Betreff: Rapid. Einsendeschluss: 20. September 2016

Nach 18 Baumonaten ist das neue Stadion mit 24.200 Sitzplätzen eröffnet.

D

er SK Rapid hat offiziell eine neue Heimatstätte. Das Gesamtbudget für das Allianz-Stadion betrug 53 Millionen Euro. Dafür gibt es unter anderem 41 Logen und zwei Eventlogen, mehr ZuschauerInnen-Kapazität und weniger Lärmbelästigung für Anrainer­ Innen. Am 16. Juli 2016 eröffneten zahlreiche Gäste aus Politik, Wirtschaft und Kultur das Jahrhundertprojekt –

Durch die Nacht

das grün-weiße Band durchschnitt der ehemalige Bundespräsident Heinz Fischer persönlich. Die Bewährungsprobe hat der neue Spielrasen auf dem Standort des ehemaligen Gerhard-HannappiStadions bestanden: Als Highlight des Tages empfingen die Wiener Kicker den fünffachen englischen Meister und vierfachen Europacupsieger Chelsea FC – und gewannen das Testspiel mit 2:0.

Wenn Wiener den Kopf bedecken

Das Afterwork-Programm „Art Night“ im Museumsquartier findet am 15.

September zum letzten Mal in diesem Jahr statt. KunstliebhaberInnen können dafür zwei Tickets gewinnen.

Ein Hut ist nicht nur ein Hut: Kopfbedeckungen sagen viel über ihre Träger­ Innen aus. Sie verraten modische Vorlieben, politische Statements, religiöse Zugehörigkeiten oder sozialen Status.

Mit „Chapeau!“ erzählt das Wien Museum die Geschichte der Hüte, Hauben, Kappen und Kopftücher in der Bundeshauptstadt vom Revolutionsjahr 1848 bis heute. Wir verlosen 5 x 2 Karten für die Ausstellung, die noch bis zum 30. Oktober 2016 zu sehen ist.

Art Night-Ticket gewinnen: E-Mail an 24energie@bohmann.at. Betreff: MQW. Einsendeschluss: 11. 9. 2016, www.mqw.at

Das Wien Museum wirft mit „Chapeau!“ einen sozialwissenschaftlichen Blick auf Hutmode.

MITMACHEN per E-Mail an 24energie@ bohmann.at. Betreff: Chapeau!, Einsende-

schluss: 20. 9. 2016. www.wienmuseum.at

FOTOS: ECKER UND PARTNER/APA-FOTOSERVICE/SCHEDL, GEPA-PICTURES, HERTHA HURNAUS, WIEN MUSEUM, STOCKFOOD, MORITZ SCHELL

Auf dem neuen Spielrasen freuen sich die Stars des SK Rapid über die Unterstützung ihrer Fans. Auch Wien Energie drückt als Hauptsponsor die Daumen für die kommenden Spiele und verlost ein neues Auswärtstrikot mit Wunschname, Wunschnummer und Autogrammen.

Zutaten (für 4 Personen): Zubereitungszeit: 30 min 800 g gemischte Pilze, z. B. Steinpilze, Champignons, Eierschwammerl 1 Schalotte, 1 Knoblauchzehe 2 EL Butter, 400 g Tagliatelle 150 ml trockener Weißwein 250 ml Obers, 2 EL Créme fraiche 1 EL frisch gehackte Petersilie Salz, Pfeffer aus der Mühle Schnittlauchröllchen zum Bestreuen Zubereitung: Pilze säubern und je nach Größe ganz lassen oder in Scheiben schneiden. Schalotte und Knoblauch schälen und fein hacken. Pilze portionsweise in heißer Butter anbraten und wieder aus der Pfanne nehmen. Schalotte und Knoblauch glasig anschwitzen, mit Weißwein ablöschen.

Etwas einköcheln lassen. Nudeln in kochendem Salzwasser al dente garen.

Obers und Créme fraîche zur Sauce geben, leicht sämig werden lassen und die Pilze zufügen. Etwa 5 Minuten garen, mit Salz und Pfeffer abschmecken. Pilzsauce mit Nudeln vermengen und mit Schnittlauch bestreut servieren.

Nährwerte/Portion: 700 kCal/2930 kJ

ZEIT ZUM SCHWAMMERLBROCKEN. Im September und Oktober ist die Hochzeit für Pilzfreunde. Grundsätzlich gehören die Pilze übrigens dem Grundeigentümer. Dieser kann das Sammeln (stillschweigend) gestatten.

Aber Achtung: In vielen Regionen gelten unterschiedliche Regeln, zum Beispiel was die Sammelmenge betrifft. Das Wichtigste aber: Verzehren Sie keine Pilze, bei denen Sie sich ob ihrer Genießbarkeit unsicher sind! Bei Bedarf hilft das Wiener Marktamt mit kostenloser Pilzberatung: www.wien.gv.at.

Wienergiebündel rätseln besser!

Rätsel knacken und das Lösungswort einsenden! Per E-Mail an 24energie@ bohmann.at oder Postkarte an Bohmann Verlag, 1110 Wien, Leberstraße 122, Kennwort: Energie-Rätsel. Einsendeschluss: 20. 9. 2016. Unter den richtigen Einsendungen verlosen wir 2 x 2 Karten für das Theater in der Josefstadt.

22 24h_energie_nr16_22_23_Spiel_Spass.indd 22

Saison für Waldpilze

23 19.08.16 08:00

24h_energie_nr16_22_23_Spiel_Spass.indd 23

19.08.16 08:00

um anzukommen.

Man muss nicht weit wegfahren,

Werbung

Entdecken Sie die St. Martins Lodge nur 50 Minuten von Wien mit luxuriĂśsen Zimmern und Suiten ideal fĂźr Ruhe, Zweisamkeit und endlich Ankommen.

24h_energie_nr16_01_COVER_LWC.indd 24

19.08.16 12:40