KW 29-2010

Page 24

Dieter Ullrich auch politisch unterwegs: Erich Riedl, ehemals CSU-MdB, unbekannter Schönheitschirurg, ganz rechts Paul Wilhelm, ehemals MdL und Staatssekretär, ein dem Werbe-SpiegelVerlag ganz besonders verbundener CSU-Politiker.

Die Verleger der Gruppe Münchner Wochenanzeiger auf einer in München stattfindenden BVDA-Tagung, von links Willy Schmid, Kurt Kaiser, Rudi Forst, Dieter Ullrich, Adam Jürgen Bergmaier, Walter Welte, Dieter Schneider – eine Gruppierung, die ohne große Notarverträge äußerst erfolgreich unterwegs war und ist. All jenen auf diesem Bild ersichtlichen Personen verdankt die heutige Generation der sog. „Blauen“ ihre gesunde Basis – all jene haben weitsichtig und durchaus oft kompromissbereit eine Bande gebildet, die so leicht in München keiner aushebeln konnte.

Dieter Ullrich neben Heiner Urhausen, dem langjährigen BVDA-Geschäftsführer.

Dieter Ullrich beim angesagten „Pasinger Wildessen“ mit der Straußtochter Monika Hohlmeier, die sich wohl über den Charmeur Dieter Ullrich hier so ganz besonders amüsiert; daneben Toni Kopfmiller, einer der quasi „grauen Eminenzen von Pasing“.

Dieter Ullrich bei der Einweihung einer klassischen Bierwirtschaft, mit Prinz Luitpold von Bayern – noch mit dunkler Haarpracht.

Dieter Ullrich mit zwei seiner (Geschäfts-)freunde, Gunther Mendel (Mode & Sport) und dem berühmten Hendl-Jahn. Fleiß, Ausdauer und dem Willen, sich in das Gebiet ihres Mannes einzuarbeiten, wurden die beiden ein perfektes Team. Gemeinsam schaffte es das Ehepaar im Laufe der nächsten Jahre einen erfolgreichen Betrieb auf den Weg zu bringen und drei Kinder – zwei Söhne und eine Tochter – groß zu ziehen. Auch wenn die Lebenswege der beiden Jugendfreunde durch diese unterschiedlichen Lebensplanungen erst einmal auseinander drifteten, so blieb der private Kontakt erhalten. Dieter Ullrichs Töchter waren oft im Hause der Dangls anzutreffen. Und natürlich gab es geschäftlich ebenfalls immer wieder Berührungspunkte. Unvergessen bleibt eine Geschichte: Die beiden Freunde waren sich eines Abends wieder einmal wegen einer Kleinigkeit in die Haare geraten, und als Adi Dangl am nächsten Tag im WerbeSpiegel eine Stellenanzeige für zwei Köche aufgeben wollte, verweigerte Dieter Ullrich, der immer noch sauer war, die Annahme der Anzeige. „Warte nur“, dachte sich daraufhin Freund Adi und ließ eine eigene „Münchner Rundschau“ drucken (mit „gestohlenen“ Anzeigen aus dem Werbe-Spiegel – den Umbruch

besorgte seine multitalentierte Frau) – natürlich nur eine Ausgabe und eine klitzekleine Auflage, eigentlich nur dazu vorgesehen, sie bei Dieter Ullrich und seinen Nachbarn in den Briefkasten zu werfen und den Verleger gehörig zu erschrecken. Schließlich war es ja nicht ohne, wenn plötzlich aus dem Nichts ein Konkurrenzanzeiger ins Haus geliefert wurde, der noch dazu jede Menge Anzeigen aus dem eigenen Produkt beinhaltete. Adi Dangl ließ es sich nicht nehmen, unauffällig von einem Auto aus zu beobachten, wie Dieter Ullrich das neue Produkt aus dem Briefkasten nahm. Seinen Erzählungen zufolge rechtfertigten der erschrockene Blick seines Freundes den ganzen Aufwand. Als tüchtiger Geschäftsmann verkaufte er den ominösen Titel bald wieder, mit Gewinn, wie er sich schmunzelnd erinnerte.

Durchschlagkraft des Anzeigenblattes lobte.Von 10.000 Exemplaren pro Woche in den 50er Jahren war die Auflage zum Herbstbeginn 1976 auf wöchentlich 75.000 Exemplare gestiegen, die von 61 Austrägern verteilt wurden. Viele dieser

Die Entwicklung unter Dieter Ullrich

Der Werbe-Spiegel hatte sich zum größten Anzeigenblatt im Münchner Westen gemausert. Bereits 1973 führte der Erfolg dazu, dass zwei Ausgaben produziert wurden. Eine versorgte den Großraum Pasing, die andere den Großraum Laim. Ahrens schrieb damals: „Der Werbe-Spiegel wurde immer kostenlos verteilt und garantiert

Inzwischen war der Werbe-Spiegel aus Pasing, Laim und Aubing nicht mehr wegzudenken. 1976 schrieb der Journalist Donald Ahrens eine „Geschichte des Werbe-Spiegels“, in der er die

Zusteller waren ältere Frauen mit einer nur kleinen Rente, die sich nebenbei etwas dazu verdienten. Allen war gemeinsam: Sie waren mit dem Herzen bei der Sache, immer freundlich und zuverlässig, und sie wurden sowohl von der Verlagsleitung als auch von den Lesern, denen sie pünktlich den Werbe-Spiegel in den Briefkasten steckten, hoch geschätzt.

diese kostenlose Verteilung für immer. Der Verlag ist Mitglied im Verlegerverband VVDA, der Auflage und Verteilung von neutralen Gutachtern kontrollieren lässt. In den 26 Jahren seines Beste-

hens haben acht Konkurrenzblätter versucht, den Werbe-Spiegel zu verdrängen. Aber keinem Blatt ist es gelungen; fast alle sind wieder von der Bildfläche verschwunden. Und wenn man sich fragt, woran das liegt, gibt es nur eine Antwort: Der Werbe-Spiegel hat die meisten Kleinanzeigen aller Münchner Blätter; das bedeutet: Er genießt das größte Vertrauen in seinem Verteilungsgebiet. Im Laufe der Jahre haben rund eine halbe Million Menschen durch den Werbe-Spiegel neue Stellen gefunden. Es gibt Firmen, in denen 80 Prozent der Angestellten durch Anzeigen im Werbe-Spiegel vermittelt wurden.“ Und natürlich versuchten viele Leser über den Werbe-Spiegel eine günstige Wohnung zu ergat-


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.