WILLOW CREEK MAGAZIN 1/20

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BUNDESWEITER

DIE FÜNFFINGERFORMEL

FILM

vorausgesetzt, sie muss hergestellt werden – abgestimmt auf die Menschen im Raum. Um meine Kernbotschaft rüberzubringen, muss ich sie in Z ­ usammenhang

GOTTES

DIENST

setzen mit etwas, das d ­ iese Menschen interessiert. Mit etwas, das Teil ihrer Lebenswirklichkeit ist. Ich brauche eine Brücke, die die Kernbotschaft mit den Zuhörenden verbindet.

MITTELFINGER: Herausragende Frage –

Theo Eissler über das Predigen in d ­ er ­Zuvielisation

aus Sicht des Zuhörenden Eine starke Predigt stellt die wichtigste ­Frage der Zuhörenden in den Mittelpunkt. Zu viele Predigten geben Antworten auf Fragen, die nie gestellt worden sind. Dabei

20. SEPT 2020 am Weltkindertag

taucht die herausragende Frage zwangs-

Relevante und ermutigende ­Predigten berühren und begeistern ­M enschen wie kaum etwas sonst. Leider erleben wir das zu selten. Wer in Menschen investieren will, muss daher auch in bessere Predigten investieren. Eine Handvoll Tipps:

läufig auf: Beim intensiven Eintauchen in einen biblischen Text oder ein biblisches Thema. Zuhörer ­h aben eine feine Antenne, wenn aus Begriffenhaben persönliche Ergriffenheit wird.

RINGFINGER: Antwort –

DAUMEN: Starker Fokus –

in Form eines Versprechens, einer Chance, eines Angebots

Auf welche Idee fokussiere ich mich?

Glaube beginnt nicht mit uns, sondern

Wir leben im Zeitalter des Zuviels. Gera-

mit einem Versprechen, das uns Gott

de deshalb muss eine Predigt fokussiert

macht. Thomas Härry sagt: »Eine gute

sein – nicht komplex. »Wer seine Gedan-

­P redigt v ­ ermittelt nicht nur Information, sie

ken a ­ nderen nicht klarmachen kann, zeigt

­ermöglicht Transformation. Die Aufgabe des

nur, dass er sich selber noch nicht klar ist.«

Predigenden ist keine abstrakte Sonntags-

Das sagte der berühmte Prediger Charles

rede zu halten, sondern Menschen konkret

­Haddon Spurgeon. Vor 150 Jahren! Umso

und persönlich für ihren Alltag auszurüsten.

­e ntscheidender ist heute die Frage: Was

Wo sie den Großteil ihres Lebens verbringen,

ist der w ­ ichtigste Punkt, den ich trans-

soll Gottes Versprechen sichtbar w ­ erden.«

portieren möchte? Die eine Idee, die hän-

Was ist in der Predigt die e ­ rmutigende,

genbleiben soll? Um Menschen in der Zu-

­b efreiende und tröstende Antwort auf die

vielisation zu gewinnen, brauche ich nicht

herausragende Frage der Zuhörenden?

IST IH GEM RE E SCH INDE DAB ON EI?

mehr, sondern weniger. Eine glasklare Kernbotschaft. Was sie nicht unterstützt, bekräftigt, erläutert, kann getrost weg: Kill your Darlings!

KLEINER FINGER: Greifbare Struktur – Lässt sich die Antwort mit einem Begriff oder Bild gliedern? Billy Graham sagte: »Predigen ist die

ZEIGEFINGER: Relevanz zeigen –

Kunst, Menschen zum Guten zu verführen.«

Wie betrifft es die Zuhörenden?

Zu d ­ ieser Kunst gehört Struktur. Erst

Laut Umfragen sind für über 60% a ­ ller

sie sorgt dafür, dass am Ende ›die ganze

­D eutschen Kirche und Religion völ-

Hand‹ h ­ ängenbleibt. Deshalb: Gliedere die

lig i­ rrelevant. Was sicher auch an den

Beantwortung der Frage in Elemente und

­P redigten liegt. R ­ elevanz kann nie

suche e ­ inen Begriff, der sie verknüpft und

Zwei Gottesdienste zur Auswahl: Erwachsenengottesdienst mit Steve Volke und Familiengottesdienst mit Daniel Kallauch

merkfähig macht. Noch wirkungsvoller ist ein a ­ nschauliches Bild: Türen, Schlüssel, Wege, Schritte …

THEO EISSLER brennt für Storytelling und gute Kommunikation in Organisationen. Er ist Referent bei der TechArts-Konferenz. baertigerwolf.de

KONGRESSE

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filmgottesdienst.de

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