Wieser Verlag - Herbst 2022

Page 1

WIESER

H E R BST 2022


© Foto: Mayü Belba

Antescriptum

Liebe Leserinnen, liebe Leser! Liebe Buchhändlerinnen, liebe Buchhändler! Liebe Menschen nah und fern, Verse, Erzählungen, Erinnerungen in Zeiten, während ein Krieg den Blick verstellt? Ja! Denn in ihnen sind die Erlebnisse und Erfahrungen der Vergangenheit gespeichert, auch wenn sie anfangs nicht immer gleich verstanden wurden. In der Mitte des Katalogs finden Sie eine kleine Auswahl von Büchern aus der ukrainischen und der russischen Literatur. Und bereisen Sie mit den Bänden der Reihe „Europa erlesen“ die oft unbekannten nahen und die scheinbar bekannten weitab liegenden Regionen – und lassen Sie sich beim Lesen überraschen! Also bleiben wir beharrlich: Wir übersetzen weiter, edieren Neues und nehmen Sie mit auf eine Reise, an deren Ende wir gemeinsam erkennen könnten, dass „der Mensch größer ist als der Krieg“, wie es Willi Resetarits kurz vor seinem Tod im Burgtheater zu formulieren wusste. Bücher sind Reisen zu den Seelen, den Sorgen und Freuden der Menschen, über alle Grenzen hinweg. Darin liegt der Schatz des Universellen, des Befreienden in der Literatur. Ich wünsche Ihnen, dass Sie beim Durchblättern der Vorschau Buchideen finden, die Ihr Herz erreichen und die Sie von nun an nicht missen möchten. Herzlich Ihr Lojze Wieser

2 | Herbst 2022


Slowenische

Bibliothek

von Wieser | Drava | Založništvo tržaškega tiska Anton Haderlap

Graparji. So haben wir gelebt Erinnerungen eines Kärntner Slowenen an Frieden und Krieg

E

in einzigartiges autobiografisches Dokument innerhalb der österreichischen Literatur. Die Beschreibung des Partisanenlebens im Zweiten Weltkrieg aus der Sicht des Vierzehnjährigen.

176 Seiten, gebunden, Lesebändchen EUR 21,00 ISBN Wieser 978-3-99029-556-4 ISBN Drava 978-3-99138-012-2

Haderlaps Graparji haben mit Lebensgeschichtenliteratur, wie sie Historiker von Zeitzeugen schreiben lassen, wenig zu tun und mit politisch-propagandistischen Rechtfertigungstexten schon überhaupt nichts. Die Schlichtheit, Aufrichtigkeit und Genauigkeit dieses Buchs sind literarische Qualitäten. (...) In diesem Jahr würde ich dieses Buch allen schenken, die etwas aus Kärnten lesen wollen. Walter Fanta, www.literaturhaus.at

Helena Kuchar-Jelka

Jelka Aus dem Leben einer Kärntner Partisanin

D

as Buch erschien in der Erstauflage 1984 und war eine erste Dokumentation von persönlichen Erinnerungen an den Widerstandskampf der Kärntner SlowenInnen sowie den Lebensbedingungen unter dem Regime der Nationalsozialisten. Die von Thomas Busch und Brigitte Windhab nach Tonbandaufzeichnungen verfasste Erzählung ist kein Heldenepos. Es ist die Lebensgeschichte einer einfachen Frau, die sich nicht unterkriegen lässt. Die zeitgenössische Version einer Mutter Courage, die der Schlauheit und der Beharrlichkeit – den Waffen der jahrhundertelang Geknechteten – mehr vertraut als der technischen Übermacht des Gegners. Und es ist, anhand von Jelkas Leben, die Geschichte der Kärntner Slowenen – ihrer Verfolgung, ihres Widerstandes und ihrer Diskriminierung. Eine Geschichte, die nicht zu Ende geschrieben ist …

144 Seiten, gebunden, Lesebändchen EUR 21,00 ISBN Wieser 978-3-99029-555-7 ISBN Drava 978-3-99138-013-9

| 3


230 Seiten, wtb 020, englisch Broschur EUR 16,50 ISBN: 978-3-99029-157-3

240 Seiten, wtb 025, englisch Broschur EUR 13,50 ISBN: 978-3-99029-199-3

„Was gibt es Schöneres … … als im Urlaub einen guten Krimi zu lesen, noch dazu wenn man den in Istrien macht. Das Buch hat mich ab Seite eins für sich eingenommen, es hat einen flüssigen und guten Schreibstil. Die Geschichte hat mich gepackt und ich kann es nur weiterempfehlen!“ „Die Hauptfigur Prohaska wurde sehr interessant dargestellt. Habe zum ersten Mal ein Buch von Silvija Hinzmann gelesen und war über die spannende Schreibweise überrascht. Werde die Autorin im Auge behalten.“

226 Seiten, wtb 043, englisch Broschur EUR 14,95 ISBN: 978-3-99029-387-4

4 | Herbst 2022

196 Seiten, wtb 044, englisch Broschur EUR 14,95 ISBN: 978-3-99029-441-3


PROSA

Silvija Hinzmann

Tausend wogende Wellen Prohaskas fünfter Fall in Istrien

D

er frühere Kripobeamte Joe Prohaska mag keine Beerdigungen. Zur Trauerfeier seiner Tante Olga fährt er dennoch nach Slawonien, weil er hofft, dort seine Jugendliebe Lydia wiederzusehen. Vor vielen Jahren ist Lydia mit ihrer Mutter nach Kanada ausgewandert und hat sich nie wieder bei ihm gemeldet. Nach dem Begräbnis vertraut Lydia ihm an, dass Tante Olga womöglich keines natürlichen Todes gestorben ist. Als sie ihm einen geheimnisvollen Brief zeigt, den Tante Olga ihr hinterlassen hat, beginnt Prohaska diskret im Kreis der Familie zu ermitteln. Die Spur führt nach Istrien – und dort überschlagen sich nach einer rasanten Verfolgungsjagd die Ereignisse.

ca. 280 Seiten, englisch Broschur EUR 16,95 · ISBN 978-3-99029-546-5 Erscheinungstermin: Juli 2022

„Je näher Lydia ihrem Ziel kam, desto stärker verspürte sie den Wunsch umzukehren. Niemand würde sie bei der Beerdigung vermissen. Und falls es doch auffiele, hätten sie noch einen Grund zu tratschen. Dennoch fuhr sie weiter. Es war an der Zeit, sich der Vergangenheit zu stellen. Und mit allem abzuschließen.“

© Foto: Privat

SILVIJA HINZMANN Silvija Hinzmann, geboren 1956 in Čakovec, Kroatien, lebt seit ihrer Kindheit in Stuttgart und arbeitet als Übersetzerin und Dolmetscherin u. a. für Justizbehörden. Sie veröffentlichte zahlreiche Kurzkrimis, Kriminalromane, davon vier in der Istrien-Krimireihe, und war Herausgeberin von Kurzkrimi-Anthologien für verschiedene Verlage. Sie übersetzte Romane, Kurzprosa und Lyrik aus dem Kroatischen und Serbischen. Gemeinsam mit Gero Fischer übersetzte sie Die Fahnen, Roman in fünf Bänden, des bekanntesten kroatischen Schriftstellers Miroslav Krleža (2016, Wieser Verlag). | 5


212 Seiten, gebunden, Lesebändchen EUR 21,00 ISBN 978-3-99029-470-3

154 Seiten, gebunden, Lesebändchen EUR 21,00 ISBN 978-3-99029-386-7

27 Seiten, gebunden, Lesebändchen EUR 21,00 ISBN 978-3-99029-500-7

„… und dann gibt es jetzt diesen ganz neuen, kleinen, dünnen – wo ich mir immer denke, das gibt es gar nicht, dass da die ganze kanadische Welt drinnen ist, von Michel Jean. Und ,Kukum‘ ist die Geschichte seiner Urgroßmutter, die mit 97 gestorben ist, die eine ganz starke, freiheitsliebende Frau war, Waisenkind, mit 15 Liebe auf den ersten Blick, mit einem Innu. Sie haben sich nicht einmal richtig verständigen können.“ „Mir ist es so gegangen, beim Lesen dieses Buches, erstens, dass ich sehr lang gebraucht habe, weil ich immer wieder Luft geholt habe, es ist wahnsinnig berührend, weil ich habe oft gedacht an ,Die Asche meiner Mutter‘, wie ,Djamilia‘, aber auch an ,Die Rede des Häuptling Seattle‘. Es ist einfach ein ziemlich starkes Bild, was da alles kaputt gemacht wird …“ Rotraut Schöberl, die Buchhändlerin von Leporello, auf Café-Puls4 – Buchtipps der Woche zu „Kukum“ von Michel Jean

Amun: ein Buch, um die autochthonen Realitäten zu entdecken. TVA Nouvelles

Amun, eine Sammlung von Erzählungen von großer Sensibilität, fesselnd und berührend. Shirley Noel, info-culture

Die Siedler kommen, die Gesellschaften kommen, die indigenen Völker werden in Reservate gesteckt, ihr Lebensraum wird ihnen entrissen und zerstört. Die Kinder werden zwangsweise in weit entfernte Internate verfrachtet, die indigene Kultur wird ihnen ausgetrieben. Den Menschen in den Reservaten bleibt keine Zukunftsperspektive, ihre gewohnte Lebensweise ist nicht mehr möglich, aber eine Alternative bekommen sie nicht. Hoffnungslosigkeit macht sich breit, die sich in Alkoholkonsum und Gewalt manifestiert. Dieser Teil des Buches geht wirklich an die Nieren. Es kommt selten vor bei mir, aber bei diesem Abschnitt habe ich Taschentücher gebraucht. Die Folgen dieser Kulturzerstörung sind bis heute zu spüren, obwohl es inzwischen Bestrebungen gibt, die Geschichte aufzuarbeiten. Um zu verstehen, was (immer noch) nicht in den Geschichtsbüchern steht, um lebendig zu halten, was die Lebensweise der Innu ausmachte, ist dieses Buch unglaublich wichtig. Petra Samani Buchblinzler

6 | Herbst 2022


PROSA

Michel Jean

Maikan Der Wind spricht noch davon

W

ca. 220 Seiten, gebunden, Lesebändchen EUR 21,00 · ISBN 978-3-99029-539-7 Erscheinungstermin: September 2022

ährend mehr als eines Jahrhunderts waren die zentralen Ziele der kanadischen Politik gegenüber den Indigenen die folgenden: die indigenen Regierungen eliminieren, die Rechte der Indigenen ignorieren, die geschlossenen Verträge beenden und mittels eines Prozesses der Assimilation dafür sorgen, dass die indigenen Völker aufhören, als gesetzliche, soziale, kulturelle, religiöse und rassische Entitäten zu existieren. Die Einrichtung und Betreibung der Internate war ein zentrales Element dieser Politik, die man als ‚kulturellen Völkermord‘ bezeichnen könnte.“ (Truth and Recociliation Commission of Canada). Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts bis 1996 wurden rund 150 000 Kinder in etwa 139 kirchlichen Internatsschulen (davon 10 in Québec), deren Ziel es war, den „Indianer im Kind zu töten“, „zivilisiert“. Der Roman erzählt das Schicksal von drei jungen Innu, Marie, Virginie und Thomas, die im August 1936 ihren Familien entrissen und mit dem Flugzeug in das 1000 km entfernte Internat Fort George in der James Bay gebracht wurden, wo es ihnen verboten war, ihre Sprache zu sprechen, sie nur noch eine Nummer waren und hilflos brutalen Übergriffen und sexuellem Missbrauch von Seiten der Mönche und Nonnen ausgesetzt waren, die sie „Wölfe“ (maikan) nannten. 2013 entdeckt die Anwältin Audrey Duval, die nach überlebenden ehemaligen Internatsschülern sucht, damit sie die Entschädigung bekommen, die die kanadische Regierung ihnen bewilligt hat, dass ihre Namen spurlos aus dem Indianerregister verschwunden sind. Mit Hilfe des alten Nakota „Jimmy“, der obdachlose Indigene mit Essen versorgt, macht sie Marie in einem abgelegenen Dorf im äußersten Osten Québecs ausfindig, wo sie als völlig verwahrloste Alkoholikerin lebt, und erfährt von ihr die ganze Geschichte. Michel Jean wendet sich in seinem erstmals 2013 erschienenen Roman einer der finstersten Perioden der Geschichte Kanadas zu, die bis heute nicht wirklich aufgearbeitet ist. Durch die Funde von gut 1000 Überresten von Leichen indigener Kinder in Massengräbern in der Nähe ehemaliger Umerziehungsinternate 2021 und Anfang 2022 bekommt dieser erschütternde Roman noch einmal eine neue Aktualität und Brisanz.

© Foto: Selfie

© Foto: ulienfaugere.com

MICHEL JEAN Michel Jean, geboren 1960, ist Innu aus der Gemeinde Mashteuiatsh am Lac Saint-Jean (Québec). Nach einem Studium der Geschichte und Soziologie arbeitet er seit 1988 als Journalist und Moderator für die französischkanadischen Fernsehsender Radio Canada Info und, seit 2005, TVA Nouvelles. Er ist mit acht Romanen und zwei Anthologien mit Erzählungen indigener Autorinnen und Autoren aus Québec einer der wichtigsten indigenen Autoren Québecs. Im Oktober 2021 erschien sein Roman Tiohtiá:ke (Montréal in der Sprache der Mohawk). Sein Roman Kukum verkaufte sich weit über 100.000 Mal in Québec und wurde im Herbst 2020 mit dem renommierten Prix littéraire France-Québec und im Herbst 2021 mit dem erstmals verliehenen Prix littéraire Nature Nomade ausgezeichnet.

MICHAEL VON KILLISCH-HORN Michael von Killisch-Horn wurde 1954 in Bremen geboren. Er studierte Romanistik, Germanistik und Deutsch als Fremdsprache in München und arbeitet als Übersetzer aus dem Französischen und Italienischen. Seit einem drei­ monatigen Aufenthaltsstipendium 2013 in Montréal interessiert er sich auch verstärkt für die Literatur Québecs und verbringt jedes Jahr mehrere Wochen in Montréal. Im Herbst 2020 erschien ein von ihm herausgegebenes Heft der Literaturzeitschrift die horen mit aktueller Literatur aus Québec, 2021 ein zusammen mit Reinhard Lechner und Guy Jean zusammengestellter Schwerpunkt mit Lyrik aus der Québecer Region Outaouais in der Literaturzeitschrift lichtungen. | 7


EUROPA ERLESEN

EU ROPA ER L E SEN Granada

D

ieser Stadt, oft als Paradies der Araber und Mauren bezeichnet, die von 711 bis 1492 in Spanien herrschten, ist ein eigener Band gewidmet. Granada war die letzte Bastion der Mauren und wurde 1492 von Boabdil, dem letzten Herrscher, an die katholischen Könige übergeben, um weiteres Blutvergießen zu vermeiden. Granada ist daher bis heute am meisten von der Erinnerung an die maurisch-arabische Herrschaft geprägt. In den Texten dieses Bandes besuchen wir nicht nur die Alhambra, sondern durchstreifen auch andere Viertel der Stadt, wie den berühmten Albaicín und den wenig bekannten Mauror, lernen die paradiesischen „Carmenes“ kennen, folgen den Spuren der Mauren ins Exil in der Alpujarra und wandern mit einheimischen Abenteurern und Forschern aus dem Ausland in die Sierra Nevada, die sich über der Stadt mit ihren mächtigen Dreitausendern erhebt.

ZUM GAS TL AND

S PA N I E N

ca. 300 Seiten, gebunden, Lesebändchen, Prägedruck EUR 14,95 · ISBN: 978-3-99029-529-8 Bereits erschienen

IN FR ANK F U RT

Andalusien

A

ndalusien zieht seit Jahrhunderten Reisende an. Dieses Land im Süden, das Tor zu Afrika, stellt für sie den Inbegriff Spaniens dar. Wir begleiten Naturwissenschaftler, Kunsthistoriker und Reisende, die aus Abenteuerlust und Interesse am Fremden die meist sehr beschwerlichen Wege auf sich nehmen. Wir begegnen sehr frühen Klagen über die negativen Auswirkungen der zahlreichen Besucher, oder anders gesagt, der Enttäuschung über die Diskrepanz von Vorstellung und Realität. Und wir hören die Stimmen der Einheimischen früherer Jahrhunderte sowie heutige Kommentare über Klischees, Traumvorstellungen die maurische Geschichte betreffend und Probleme mit dem „Overtourism“. In den Berichten und Erzählungen durchstreifen wir malerische Landschaften, besuchen großartige Bauwerke und Städte aus der Zeit der maurischen Herrschaft, tauchen ein in Feste und Flamenco-Vorstellungen und werden mit frühen Auseinandersetzungen mit dem Stierkampf konfrontiert. Die Texte laden dazu ein, Andalusien mit offenen Augen zu besuchen und ein Land abseits der Tourismusindustrie zu entdecken. ca. 300 Seiten, gebunden, Lesebändchen, Prägedruck EUR 14,95 · ISBN: 978-3-99029-528-1 Bereits erschienen

MANFRED GMEINER (Hg.) Geboren 1964 in Wien, lernte Granada und Andalusien in einem Auslandssemester während seines Studiums kennen und lieben. Von 1996 bis zur Pensionierung seiner aus Motril/Granada stammenden Partnerin 2020, betrieb er mit ihr in Wien eine spanischsprachige Buchhandlung und vertiefte sich in die Literatur Spaniens und Lateinamerikas. Die letzten Jahre begann er als Übersetzer spanischsprachiger Literatur zu arbeiten und übersetzte auch für die vorliegenden Bände Auszüge aus bisher unübersetzten Werken. 8 | Herbst 2022


EUROPA ERLESEN

EU ROPA ER L E SEN ASTURIEN

M

ca. 300 Seiten, gebunden, Lesebändchen, Prägedruck EUR 14,95 · ISBN: 978-3-99029-548-9 Erscheinungstermin: September 2022

an sagt, dass die aus Amerika zurückkehrenden Seefahrer als Erstes die bis zu 2650 m hohen Gipfel der Berge Asturiens sahen und sie daher Picos de Europa nannten. Auch wenn dieser Ursprung des Namens vielfach angezweifelt wird, noch ältere Legenden sogar die mythologische Europa in eine Höhle der Picos fliehen lassen und auf alten Landkarten der Name mit Picos de Uropa angegeben wird, prägt dieser höchste Teil des Kantabrischen Gebirges das Bild von Asturien. Das fast bis an die Küste reichende Gebirge und die tiefen, schluchtartigen Täler, die es durchziehen, führten dazu, dass die Araber bei der Ausbreitung ihrer Herrschaftsgebiete in Spanien in Asturien scheiterten. In Covadonga begann die Recoquista. Durch die Abgeschiedenheit der Region konnte sich eine direkt aus dem dort gesprochenen Vulgärlatein hervorgegangene Sprache, Asturisch, erhalten, die heute wie alle Sprachen kleiner Gruppen um ihr Überleben und die Anerkennung kämpft. Die abgeschiedene Lage führte auch dazu, dass nur wenige internationale Spanienreisende Asturien besuchten. Wer auf dem schwierigen Landweg durch Spanien reiste ,kam meist im Osten über Barcelona, allenfalls im Westen über das Baskenland. Doch die, was ihre Berühmtheit betrifft, im Schatten der Pyrenäen liegenden Picos de Europa sind die Wiege das spanischen Alpinismus und waren auch für deutsche und französische Bergsteiger ein interessantes Ziel. Auch für den Widerstand gegen die Franco-Diktatur war die Bergbauregion Asturien, neben anderen Industrieregionen Spaniens, ein bedeutender Ausgangspunkt.

BALEAREN

W

ca. 300 Seiten, gebunden, Lesebändchen, Prägedruck EUR 14,95 · ISBN: 978-3-99029-547-2 Erscheinungstermin: September 2022

ohl jeder kennt die beliebte Ferieninsel Mallorca, und auch Ibiza ist vor allem in Österreich in aller Munde, auch wenn man dabei nicht mehr an die Mittelmeerinsel denkt. Die lokale Bezeichnung der Insel ist sowieso Eivissa. Die drei weiteren Inseln der Balearen, Menorca, das 1993 von der UNESCO zum Biosphärenreservat erklärt wurde, sowie Formentera und Cabrera, haben noch weniger mit dem Massentourismus zu kämpfen. Die Balearen sind seit Jahrtausenden bewohnt und noch heute sind zahlreiche prähistorische Monumente zu finden. Ihren Namen bekamen die Balearen von den Griechen in der klassischen Epoche, die die auf den Inseln berühmten Söldner mit ihrer Steinschleuder-Technik als Baliarides bezeichneten. Nach der Herrschaft der Araber in Spanien, als die Inseln zum Kalifat von Córdoba gehörten, wurden Mallorca und Ibiza im 13. Jahrhundert vom aragonischen Reconquistador Jaume I., dem Eroberer, in die unter der Krone von Aragonien vereinten Reiche Aragon und Katalonien eingegliedert. Seitdem ist die Kultur der Balearen stark von der katalanischen Kultur geprägt, die hier jedoch ihre eigenständige Ausformung hat. Die wechselvolle Geschichte – Menorca wurde im 18. Jahrhundert auch von den Briten besetzt –, die zahlreichen BewohnerInnen anderer Nationalitäten, die sich dauerhaft auf den Balearen niedergelassen haben, zahlreiche BesucherInnen schon in den Anfängen des touristischen Reisens und die vielfältigen Landschaften auf den einzelnen Inseln lassen tief eintauchen in eine unermessliche Vielfalt von Eindrücken und Stimmen.

| 9


ORIENT ERLESEN

OR I EN T ER L E SEN BE R E I TS E R SCH I E N E N E BÄ N DE

450 Seiten, gebunden, Lesebändchen EUR 38,85 ISBN: 978-3-85129-674-7

270 Seiten, gebunden, Lesebändchen EUR 14,95 ISBN: 3-85129-426-2

270 Seiten, gebunden, Lesebändchen EUR 14,95 ISBN: 3-85129-407-6

270 Seiten, gebunden, Lesebändchen EUR 14,95 ISBN: 978-3-85129-625-9

252 Seiten, gebunden, Lesebändchen EUR 14,95 ISBN: 3-85129-408-4

270 Seiten, gebunden, Lesebändchen EUR 14,95 ISBN: 3-85129-406-8

10 | Herbst 2022


ORIENT ERLESEN

OR I EN T ER L E SEN AFGHANISTAN

I

st die Rede von Afghanistan, denkt man wohl unweigerlich zunächst an Terror in Endlosschleife, an Taliban, Al-Qaida und diverse Warlords, an Opium, Burkas, Bürgerkrieg, eventuell auch das berüchtigte Great Game zwischen Briten und Russen, den Einmarsch der Sowjets, jedenfalls chronischen Aufruhr, Armut und Leid. So bilden seine besonders unheilvolle jüngere Geschichte, die Interventionen imperialistischer Mächte von außen und die dadurch befeuerten internen Feindseligkeiten zwangsläufig ein Leitmotiv dieser Anthologie. Historische Feldpostbriefe und Lageberichte von Militärs aus dem 19. Jahrhundert und aktuelle Reportagen legen davon gleichermaßen trauriges Zeugnis ab. Doch dieses sagenhafte, wenngleich als Nation noch recht junge Land ist natürlich weit mehr als nur eine Dauerkrisenzone. Die Fülle seiner Facetten, vor allem auch die einnehmenden, lebensbejahenden zu vermitteln, ist erklärtes Ziel dieses Bandes. So begleiten wir lesend europäische – aber auch frühe arabische und fernöstliche – Forschungs- und Abenteuerreisende, Diplomaten und Pilger auf ihren Wegen durch grandiose Gebirgslandschaften. Dabei schlagen wir an legendären Orten wie Balkh und Bamian, Kabul, Kunduz, Kandahar, auf dem Khyber-Pass, in Herat, Ghasni und Masar-e Scharif unsere Zelte auf. Aber auch in entlegene Gegenden, Belutschistan etwa, Kafiristan, das Pandschir-Tal oder den Wakhan-Korridor, führt die Lektüreroute. Unterwegs begegnen wir Bauern und Nomaden, besichtigen Moscheen, Mausoleen, Basare, Burgruinen und das Nationalmuseum. Wir schauen Archäologen beim Graben über die Schulter, lernen über das Wesen der Loya Jirga, die Herkunft von Paschtunen, Tadschiken und der – oft arg bedrängten – Minderheit der Hazara. An den Liebesversen sufischer Mystiker wärmen wir die Seele. Und es wäre nicht Afghanistan, kämen wir nicht in den Genuss überbordender Gastfreundschaft – bei Hochzeiten zum Beispiel, einem Festmahl zu Ramadan samt Audienz beim Emir und dem traditionellen Reiterspiel Buzkaschi. Breiten Raum nehmen, wie könnte es anders sein, einheimische literarische Stimmen ein. Sie eröffnen authentische Einblicke in afghanische Alltagswelten einst und heute. Besonders eindrücklich und aufwühlend: jene von Gegenwartsautorinnen verfassten Texte, die von der seit der neuerlichen Machtübernahme durch die Taliban im Sommer 2021 wieder besonders desolaten Situation der Frauen erzählen.

ca. 350 Seiten, gebunden, Lesebändchen, Prägedruck EUR 14,95 · ISBN: 978-3-99029-532-8 Erscheinungstermin: Oktober 2022

WALTER M. WEISS (Hg.) 1961 in Wien geboren, bereist und beschreibt als freier Autor seit bald 40 Jahren die islamische Welt. Einen thematischen Schwerpunkt bildet für ihn seit langem der iranische Kulturraum. Insgesamt hat er über 100 Sach- und Reisebücher veröffentlicht. In der von ihm als Reaktion auf den Anschlag von 9/11 mit dem Wieser Verlag initiierten Reihe „Orient Erlesen“ hat er bisher Bände über Iran, Irak, Marrakesch und Oberägypten herausgegeben. Nähere Informationen unter: www.wmweiss.com | 11


PROSA

László Végel

Neoplanta oder das Gelobte Land Stadtroman

1748

verbündeten sich die Deutschen, Serben, Ungarn, Juden, Armenier und die anderen hier lebenden Nationalitäten, sie kratzten ihre Ersparnisse zusammen, nahmen einen Bankkredit auf und fuhren mit den Unmengen an Geldscheinen nach Wien, um von der Kaiserin Maria Theresia den Titel einer Königlichen Freistadt zu kaufen. Die Kaiserin fragte sie nach dem Namen ihrer Stadt, worauf die Gründungsväter zerknirscht bekennen mussten, dass sie noch gar keinen Namen hatte. Sie baten Ihre Majestät, Namensgeberin ihrer Stadt zu sein. Die Kaiserin nahm ihre goldene Feder und schrieb in Zierschrift auf die lateinischsprachige Gründung­ s­ urkunde: Ihr Name sei Neoplanta, aber jedes Volk soll sie in seiner eigenen Sprache benennen. Sie sollen in Frieden leben, einander lieben, und die multinationale Stadt soll ein Beispiel dafür sein, wie mehrere Nationen verträglich miteinander auskommen können. Über 250 Jahre sind vergangen. Die Völker von Neoplanta – also Novi Sad – morden einander seither unablässig. Darüber erzählt dem ungarischen Schriftsteller der serbische Fiaker Lazo Pavletić.

352 Seiten, gebunden, Lesebändchen EUR 21,00 · ISBN 978-3-99029-536-6 Bereits erschienen

CHRISTINA KUNZE Geboren in Berlin, studierte Hungarologie und Klassische Philologie, übersetzt seit 1996 aus dem Ungarischen, Autoren unter anderem: Sándor Márai, Kriszta Bódis, Sándor Zsigmond Papp, Edina Szvoren. 12 | Herbst 2022

© Foto: Privat

© Foto: Dániel Végel

LÁSZLÓ VÉGEL Geboren 1941 in Srbobran in der jugo­slawischen Wojwodina als Angehöriger der ungarischen Minderheit. Studium in Novi Sad sowie in Belgrad, arbeitete als Journalist, Autor von Drehbüchern, Bühnenstücken, Essays und Romanen. Als episches Hauptwerk gilt seine Újvidéki trilógia (1993; dt.: Neusatz-Trilogie) mit den Bänden Egy makro emlékiratai (1967; dt. Memoiren eines Zuhälters), Àttüntetések (1984; dt.: Über­blicke) und Eckhart gyűrűje (1989; dt.: Eckharts Ring).


PROSA

Petr Stančík

DIE VERJÄHRUNG Roman

E

ca. 400 Seiten, gebunden, Lesebändchen EUR 23,00 · ISBN 978-3-99029-551-9 Erscheinungstermin: Oktober 2022

ine Reportage, eine Dokumentation, ein Essay über einen fast vergessenen Helden des 20. Jahrhunderts? Nicht bei Stančík. Was über Pravomil Raichl, Kämpfer gegen Nazis und Kommunisten gleichermaßen, bekannt ist, wird hier schlicht zum Ausgangspunkt einer lebendigen, phantasievollen Tagebucherzählung. Beginnend im Alter von 14 Jahren bis zu seinem Tod. Dazwischen liegt ein in vollen Zügen genossenes Leben, das auch all die dunklen Seiten des 20. Jahrhunderts durchwandern muss – Gulag, Weltkriegsschlachten, Todesurteile, Emigration – und am Ende muss der Held sterben, bevor er selbst für Gerechtigkeit sorgen kann. So entgeht der kommunistische Richter, der für eine Reihe Justizmorde verantwortlich ist und dessen Taten für verjährt erklärt wurden, noch einmal seiner Strafe. Das alles stilistisch, sprachlich originell geschrieben. Und: „Vermutlich nur in den Romanen von Petr Stančík können die Helden auf einem Wackelstein miteinander schlafen oder im Inneren eines Mammuts übernachten und zugleich glaubwürdige Zeugen der grundlegenden historischen Momente und Ereignisse sein“, schreibt Peter Nagy im Deník N.

PETR STANČÍK

© Foto: Privat

© Foto: Privat

Geboren 1968, ist ein tschechischer Prosaautor, Lyriker und Dramatiker. Nach zwei Jahren Regiestudium an der Prager Akademie der Musischen Künste arbeitete er als Fernsehregisseur und später als Texter. Nach 1989 veröffentlichte Petr Stančík zunächst unter Pseudonym. Heute gehört er in Tschechien zu den Bestsellerautoren und widmet sich seit 2016 ausschließlich dem Schreiben. Dabei mischt er Fakten und Fiktion – phantasie- und humorvoll und sprachlich augenzwinkernd lustvoll. Auf Deutsch erschien bereits die Legende Pérák: Der Superheld aus Prag, edition clandestin, 2019, Original 2008); für den Krimi Mlýn na mumie (2014, Die Mumienmühle) erhielt er 2015 den renommierten Preis Magnesia Litera. Stančík veröffentlichte weit über zwanzig Bücher in verschiedenen Genres und lebt mit seiner Familie in der Nähe von Prag.

RAIJA HAUCK Geboren 1962, Slawistik-Studium in St. Petersburg und Brno. Promotion an der Universität Greifswald und dort bis 2019 Lektorin für Tschechisch und Russisch. Liebt das Saarland und lebt als freie Übersetzerin in Saarbrücken. | 13


PROSA

Alena Wagnerová

Im Leben unterwegs Erzählungen

D

© Foto: Zeitzug

as Tschechische ist mir näher, wenn es um den Reichtum der Gefühle, das Deutsch, wenn es um die Abstraktion geht.“ Alena Wagnerová publiziert seit Mitte der 60er Jahre in beiden Sprachen. Die Erzählungen „Im Leben unterwegs“ wurden in deutscher und tschechischer Sprache verfasst und geben Einblick über das, was die vielseitige Autorin, Publizistin, Übersetzerin ein Leben lang beschäftigt hat. Die persönliche Wahrnehmung findet sich in diesen Erzählungen, die als einzelne Beiträge in tschechischen und deutschen Zeitschriften seit Mitte der 60er Jahre publiziert wurden. Die erste von Wagnerová in deutscher Sprache verfasste Erzählun,g „Die Landärztin“, entstand im Rahmen einer Reportage über die noch im Böhmerwald lebenden Deutschen, wo sie der Tochter von Franz Kafkas jüngerer Schwester Ottilie begegnet, die als Landärztin arbeitete. In der damaligen Tschechoslowakei war eine Publikation nicht möglich. Wie in anderen Erzählungen, z. B. „Ein Garten mit Schriftstellern“ spielt die Frage über die Rolle der Frau – was ihr vom gesellschaftlichen Umfeld zugebilligt wird und was nicht – mit. „Hinsetzen“ setzt sich mit den Werten auseinander, mit der frau sich auseinandersetzt und danach ihr Leben gestaltet. Vergleichbar mit einem Kaleidoskop spiegeln die Erzählungen die Erfahrungen, Begegnungen einer aktiven Autorin, Ehefrau und Mutter wider, die aus der Perspektive der wahrnehmenden „Fremden“ verstehen, nicht richten will. Darin ist sie Milena Jesenská, der Journalistin, sehr nahe.

14 | Herbst 2022

ca. 300 Seiten, gebunden, Lesebändchen, EUR 21,00 · ISBN 978-3-99029-542-7 Erscheinungstermin: Oktober 2022

ALENA WAGNEROVÁ Alena Wagnerová (*1936) wurde in Mähren geboren. Sie studierte Biologie und Pädagogik an der Masaryk-Universität in Brünn, wo sie auch promovierte. Nach ihrer Tätigkeit als Dramaturgin ist sie seit 1966 freiberuflich als Publizistin tätig. Seit 1969 lebt sie in Saarbrücken und Prag und arbeitet als Schriftstellerin, Übersetzerin und Herausgeberin. 1976 erschien in Deutschland ihr Buch Mutter, Kind, Beruf, in dem sie bewusst die Erfahrungen mit den Berufsleben der Frauen in der Tschechoslowakei verarbeitete. 1990 veröffentlichte sie ihr Buch über die Erfahrung der ersten Generation der Vertriebenen 1945 waren sie Kinder: Flucht und Vertreibung im Leben einer Generation, 2008 erschien ihr Buch über Widerstandskämpfer aus den Reihen der Deutschböhmen Helden der Hoffnung – die anderen Deutschen aus den Sudeten 1938–1989. Eingehend hat sie sich als Verfasserin von Biografien mit dem Leben von Milena Jesenská, Alle meine Artikel sind Liebesbriefe, 1994, Ich hätte zu antworten tage- und nächtelang, 1999 und der Familie Kafka, Im Hauptquartier des Lärms, 1997 und Das Leben der Sidonie Nádherný, 2003 beschäftigt.


PROSA

Jana Juráňová

Die Undankbare Roman

V

ca. 280 Seiten, gebunden, Lesebändchen, EUR 21,00 · ISBN 978-3-99029-559-5 Erscheinungstermin: Oktober 2022

ormittags fällt es Ľudmila leicht, unsichtbar zu sein. Vor den Ambulanzen ist der Andrang groß. Sie hat gelernt, sich etwas abseits zu setzen und auf die Frage, ob sie auf eine Untersuchung warte, unsicher zu nicken oder einfach zu lächeln. Als Achtzigjährige kann sie sich das erlauben. Ihre wievielte Nacht war das in dem stillgelegten Wartezimmer? Egal, zum Glück ist es nicht weit bis zur Cafeteria … Der Journalist Miloš sucht seit Jahren nach einem Thema, das er als Sujet für einen Kriminalroman nutzen könnte, doch auch auf diesem Gebiet überholen die gierigen Jungspunde ihn ständig. Sobald die Presse etwas Interessantes vermeldet, schreiben sie schnell ein Buch, ein anderer dreht danach eilig einen Film, alle haben das Gefühl, dass die Gesellschaft wahnsinnig gespiegelt ist, und die Welt dreht sich weiter, nur bei Miloš wächst der Frust. Außerdem hat er gerade einen eingeschlagenen Schädel. Zum Glück kann er schon aufstehen und sich etwas aus der Cafeteria holen ... Miloš findet Ľudmila, doch wird er auch „seinen Kriminalfall“ finden?

JANA JURÁŇOVÁ

© Foto: Privat

© Foto: Tomáš Benedikovič

Jana Juráňová (*1957) ist eine der meistbeachteten Stimmen der slowakischen Gegenwartsliteratur. Die Autorin von 10 Prosawerken und 4 Kinderbüchern ist außerdem als Dramaturgin, Literaturübersetzerin und Publizistin tätig. Ein Teil ihrer Bücher wurde bereits ins Englische, Tschechische und Ungarische übersetzt, in deutscher Sprache sind bisher im Wieser Verlag erschienen: In ein Netz gehüllt sowie Eine unerledigte Angelegenheit, ihr Buch Meine sieben Leben erschien im Gabriele Schäfer Verlag. Sie war vier Mal für den Literaturpreis Anasoft litera nominiert und wurde 2019 mit dem Ľudovit-ŠtúrOrden der Slowakei für ihr gesellschaftliches Engagement und ihre Verdienste auf dem Gebiet der Literatur ausgezeichnet.

INES SEBESTA Ines Sebesta (*1961) fertigte nach ihrem fünfjährigen Studium in Bulgarien ihre ersten literarischen Übersetzungen an und ist seit 2002 als freiberufliche Literaturübersetzerin für Bulgarisch/Slowakisch tätig. Zu den von ihr übersetzten Autoren gehören neben Jana Juraňová Pavol Rankov, Daniela Kapitaňová, Aleko Konstantinov und Georgi Danailov. Sie ist Autorin von den im Wieser Verlag erschienen Büchern Nackte Unterhaltung und Lust auf Schnee. | 15


GESCHMACK

Weltmeister als „Bestes Kochbuch Europas / Fernseh-Kochdoku bzw. Filmbuch“ Gourmand Award 2017 BAND 1 Großformat, 304 Seiten, durchgehend vierfärbig, gebunden, Lesebändchen EUR 30,00 ISBN: 978-3-99029-235-8

Vize-Weltmeister als „Bestes Kochbuch Europas / Fernseh-Kochdoku bzw. Filmbuch“ Gourmand Award 2017 BAND 2 Großformat, 300 Seiten, durchgehend vierfärbig, gebunden, Lesebändchen EUR 30,00 ISBN: 978-3-99029-250-1

BAND 3 Großformat, ca. 300 Seiten, durchgehend vierfärbig, gebunden, Lesebändchen EUR 30,00 ISBN 978-3-99029-359-1

… wer nun denkt, es handle sich bei Der Geschmack Europas einfach um ein europäisches Rezeptbuch, der irrt gewaltig. Natürlich werden dem Leser auch interessante Rezepte zu traditionellen Gerichten des jeweiligen Landes präsentiert, allerdings nicht so, wie man es aus Kochbüchern gewohnt ist. Vielmehr geht es in Der Geschmack Europas um die Esskultur, um kulinarische Traditionen und Geschichte. Da werden Themen angesprochen wie die Frage nach der Erfindung von Pommes oder wie die arme Gegend im Vulkanland der Südoststeiermark ihr Schicksal selbst in die Hand genommen hat. Außerdem finden wir auf fast jeder Seite sehr gute Fotos, mal vom Essen, mal von der Landschaft, mal von den Menschen und dem Produktionsteam. Es ist ein wenig so, als würde man mit auf die Reise genommen werden. Auf alle Fälle packt den Leser bei der Lektüre das Fernweh – Fernweh nach anderen Kulturen, Fernweh nach exotischeren Speisen. Und irgendwie schafft das Buch es aber gleichzeitig, dieses Fernweh beim Lesen zu befriedigen … http://testiversum.at/der-geschmack-europas-ein-journalmit-rezepten-weitere-stationen Band 3 mit den seit 2017 bis zum Herbst 2019 gedrehten Folgen (Mähren, Montenegro, Elsass, Westliche Friaul, Alen­tejo, Wales, Bregenzerwald, Westirland, Korsika und Oberschleßien).

Ein ganzes Team zieht aus, den Geschmack Europas zu erkunden: Im Track ziehen mit: zwei Regisseure – Martin Traxl und Florian Gebauer; zwei an der Kamera – Heribert Senegacnik und Wolfgang Rausch; zweimal Ton – Bertram Knappitsch und Michael Mikula, Assistent Robert Lachowitz; redaktionell begleitet von Edith Hisch, ORF; Chefin der Dokumentation im ORF ist Sharon Nuni. Präsentation und Buch Lojze Wieser.

Geschmackshochzeit: „Mit den ‚Tagen der Alpen-Adria-Küche‘ kommt es zu einer Vermählung von Spitzengastronomie aus Slowenien, Friaul, Istrien und Kärnten. Der Standort wird erstmals genutzt, um Impulsgeber für eine grenzübergreifende, innovative Küche zu sein, in der die lokal gewachsenen Geschmäcker mit jenen, die von Reisen mitgebracht wurden, am Gaumen eine Hochzeit eingehen.“

Deutsch/Slowenisch/ Italienisch 148 Seiten, gebunden, Lesebändchen, Prägedruck, Format 22,5 x 24 cm EUR 14,95 · ISBN 978-3-99029-356-0

16 | Herbst 2022

Weltmeister als „Best in the World – Food & Drink Culture Gourmand Award 2020

Zur Zeit der Drucklegung nominiert für den Gourmand Award 2022. Das Ergebnis der Entscheidung entnehmen Sie im Weiteren unserem Newsletter und den Medien

Deutsch/Slowenisch/ Italienisch 158 Seiten, gebunden, Lesebändchen, Prägedruck, Format 22,5 x 24 cm EUR 14,95 · ISBN 978-3-99029-472-7


GESCHMACK

Arta Ramadani & Halim Meißner

Brot, Salz und Herz Familienrezepte aus dem Kosovo

D

© Foto: Privat

HALIM MEISSNER Halim Meißner, geboren am 04.03.1978 in Süd-Brandenburg, ist ein deutscher Koch. Seine Ausbildung beendete er 1997 in Senftenberg. Seitdem widmet er sich professionell der vegetarischen und veganen Küche. Seine Schwerpunkte sind Kräuter und Gewürze. Wenn er nicht in der Küche steht und mit Begeisterung neue Rezepte kreiert, reist er um die Welt, fotografiert gerne und widmet sich der Pflanzenkunde. Er ist verheiratet mit der aus dem Kosovo stammenden Vjosa Ramadani. Sie haben eine gemeinsame Tochter und leben in Mannheim. ARTA RAMADANI Arta Ramadani, geboren am 03.01.1981 in Prishtina, Kosovo, ist eine deutsche Fernsehjournalistin und Buchautorin. Wenn sie keine Reportagen fürs Fernsehen dreht, Romane schreibt oder ferne Länder bereist, dann verbringt sie viel Zeit in der Küche. Sie kocht und backt für ihr Leben gerne. Arta Ramadani lebt und arbeitet in Mainz.

© Foto: Privat

ca. 120 Seiten, gebunden, Lesebändchen, Format 22,5 x 24 cm EUR 19,95 · ISBN 978-3-99029-549-6 Erscheinungstermin: September 2022

er Physio-Chemiker Hervè This, der seit vielen Jahren die chemischen Reaktionen beim Kochen erforscht, sagte mal bei einem Interview mit der Financial Times: „Ich hatte zwei Großmütter. Eine machte leckeres Essen, sie war voller LIEBE. Wir aßen kein Protein, keine Lipide, keine Glucose – wir aßen die Liebe meiner Großmutter.“ So verhält es sich auch mit diesem Kochbuch. Es ist eine Liebeserklärung an Omas kosovarische Küche. Ob Petlla, mit Schafskäse und Zucker, Fli mit einem frischen Salat aus Birnen, Walnüssen, Ziegenkäse oder Kaçamak mit Parmesankäse und einem Pilzragout. Alle Rezepte sind inspiriert von Arta Ramadanis Großmüttern und deren Liebe zum Kochen. Diese Familienrezepte spiegeln das Essen vieler Kosovaren wieder – völlig egal wo sie leben. Ob in der Diaspora oder im ehemaligen Jugoslawien. Das Sprichwort: Buke, e krype e zemer – Brot, Salz und Herz – ist bezeichnend für die Albaner. Nicht nur, weil ihnen ihr Brot heilig ist, sondern weil sie selbst in den schwierigsten Zeiten ihr Brot mit Fremden und Notleidenden teilen. Gastfreundschaft und Freundlichkeit fremden gegenüber hat bei ihnen nämlich eine lange Tradition und einen hohen Stellenwert. Arta Ramadani und Halim Meißner preisen mit ihrem Buch nicht nur den Geschmack der Kosovaren an. Sie erzählen Familiengeschichten, zeigen, wie fast vergessene Rezepte in der Migration aufleben, und wecken die Sehnsucht nach den Lieblingsgerichten aus Omas Küche. Die Autoren zeigen aber auch, welchen Stellenwert die albanischen Frauen in der Küche haben, wie sich Rollenfunktionen in der Küche durch die Migration verändern, und sie versuchen nachzuverfolgen, welche Spuren das Osmanische Reich in der Küche der Kosovo-Albaner hinterlassen hat.

| 17


Literatur aus und zur Ukraine Lina Kostenko Ich bin all das, was lieb und wert mir ist ISBN 978-3-99029-496-3 EUR 18,90

Petra Herczeg, Rainer Rosenberg (Hg.) Joseph Roth auf Reisen ISBN: 978-3-85129-872-7 EUR 14,95

Ulrich Schmidt Die neun Leben des Adam Zielinski ISBN: 978-3-85129-837-6 EUR 21,00

Klaus Papies Krims Märchen ISBN: 978-3-85129-770-6 EUR 14,95

Europa kann nur erlesen werden, Buch um Buch, nicht Krieg um Krieg!

Boris Chersonskij Familienarchiv ISBN: 978-3-99029-113-9 EUR 7,50

Christian Fridrich (Hg.) Donaudelta ISBN: 978-3-99029-073-6 EUR 14,95

Annette Luisier, Sophie Schudel (Hg.) Krim ISBN: 978-3-85129-890-1 EUR 14,95

Jaroslava und Ralf Hahn (Hg.) Transkarpatien ISBN: 3-85129-435-1 EUR 14,95

Lexikon der Sprachen des Europäischen Ostens (WEEO Bd. 10) und Westens ISBN: 978-3-85129-801-7 EUR 297,00

Dareg A. Zabarah (Hg.) Charkiw / Charkow ISBN: 978-3-99029-294-5 EUR 14,95

Stefan Simonek, Alois Woldan (Hg.) Galizien ISBN: 3-85129-252-9 EUR 14,95

Alois Woldan (Hg.) Lemberg ISBN: 978-3-85129-701-0 EUR 14,95

Gauß / Pollack (Hg.) Das reiche Land der armen Leute ISBN: 978-3-85129-661-7 EUR 14,95

Adam Zielinski Werkausgabe in 10 Bänden ISBN: 978-3-85129-489-7 EUR 75,00

Wieser Verlag GmbH ZaložbaWieser

A-9020 Klagenfurt/Celovec 8.-Mai-Straße 12 Peter Rychlo (Hg.) Czernowitz ISBN: 3-85129-481-5 EUR 14,95

18 | Herbst 2022

Olena Novikova und Ulrich Schweier (Hg.) Kiew ISBN: 978-3-99029-013-2 EUR 14,95

Dareg A. Zabarah (Hg.) Odessa ISBN: 978-3-99029-187-0 EUR 14,95

Telefon +43 (0)463 37036 Telefax +43 (0)463 37635 office@wieser-verlag.com http://www.wieser-verlag.com

Karl-Markus Gauß Tinte ist bitter ISBN: 978-3-99029-117-7 EUR 9,95


Literatur aus und zu Russland Alissa Ganijewa Verletzte Gefühle ISBN: 978-3-99029-458-1 EUR 21,00

Lexikon der Sprachen des Europäischen Ostens (WEEO Bd. 10) und Westens ISBN: 978-3-85129-801-7 EUR 297,00

Norbert Schreiber (Hg.) Anna Politkowskaja, Chronik eines angekündigten Mordes ISBN: 978-3-85129-652-5 EUR 19,80

Wolfgang Geier Europäer und Russen ISBN: 978-3-99029-263-1 EUR 49,90

Europa kann nur erlesen werden, Buch um Buch, nicht Krieg um Krieg!

Norbert Schreiber (Hg.) Der Kaukasische Teufelskreis ISBN: 978-3-85129-689-1 EUR 19,80

Vougar Aslanov Russisches Gesetz ISBN: 978-3-99029-480-2 EUR 21,00

Wolf Oschlies Michail Gorbačëv ISBN: 978-3-99029-530-4 EUR 21,00

Wolf Oschlies Das europäische Alphabet Kyrilliza ISBN: 978-3-99029-164-1 EUR 18,80

Lojze Wieser Im dreißigsten Jahr ISBN: 978-3-99029-242-6 EUR 14,95

Natalia Liublina und Christian Skreiner (Hg.) Russland ISBN: 3-85129-423-8 EUR 14,95

Valeria Jäger/Erich Klein (Hg.) Moskau ISBN: 3-85129-272-3 EUR 14,95

Valeria Jäger (Hg.) Sankt Petersburg ISBN: 3-85129-260-X EUR 14,95

Andrea Zink (Hg.) Soči/Sotschi ISBN: 978-3-99029-036-1 EUR 14,95

Dareg A. Zabarah (Hg.) Wolga ISBN: 978-3-99029-186-3 EUR 14,95

Wieser Verlag GmbH ZaložbaWieser

A-9020 Klagenfurt/Celovec 8.-Mai-Straße 12 Wolf Oschlies Aéroflot bis Zar ISBN: 978-3-85129-889-5 EUR 14,95

Flightbooks Russia ISBN: 978-3-85129-634-1 EUR 5,00

Sergej Timofejewitsch Aksakow Aufzeichnungen über das Angeln ISBN: 978-3-99029-447-5 EUR 21,00

Telefon +43 (0)463 37036 Telefax +43 (0)463 37635 office@wieser-verlag.com http://www.wieser-verlag.com

Ilya Boyashov Muris Weg ISBN: 978-3-85435-866-4 EUR 18,80

| 19


PROSA

Alexander Widner

Frostsommer Die Hefte 2020–2022 Mein Ausgeschachtetes, recte Ausgrabungen der Ablagerungen von Lebensäußerungen und Dingen, die sich nicht überschlagen und dadurch sichtbar bleiben, kann man in Tagen des zwar neutralisierten, aber euphorischen Wörterabstoßens, appetitlich serviert in streng linearem Einverständnis, nur schreiben, lesen kaum bis nicht. Nicht im Heute, das die Repetition des Gewohnten auf den Thron hebt. Doch der Tag ist zu keiner Zeit dein Freund. Wer auf die kommenden Tage zählt, ist ein komisches Gebilde, eingelullt von der doppelzüngigen Hoffnung. Das arme Illusionsschwein schlägt seine Purzelbäume. Und das große Morgen, das sich eines neuen Sehnens, Sehens und Erkennens besinnt, ist noch nicht am Horizont. Anhang: Komme ich wohin, ist es mir zuwider, wenn jemand da ist. Das ausschachtende Eine hängt am ungeselligen Andern.

132 Seiten, broschiert EUR 18,80 · ISBN 978-3-99029-543-4● Erscheinungstermin: Juli 2022

Du hast doch immer die bitteren Komödien menschlicher Hybris unnachahmlich beschrieben, weißt also, was los ist und bei allem Desaster doch weitergeht ...

© Foto: Wieser Archiv

Franz Schuh

20 | Herbst 2022

ALEXANDER WIDNER Geboren 1940. Verschiedene Orte, Berufe, Ansichten, Vorstellungen, Obsessionen, Unsicherheiten, Irrtümer, Lügen, Vermutungen, Behauptungen. Lebt in Klagenfurt. Etliche Veröffentlichungen, zuletzt: Ashburns Knöpfe, Stark wie ein Nagel, Postscriptum oder Der exquisite Kadaver, Bloße Anwesenheit.


PROSA

Helmut Rizy

Überleben – um Zeugnis abzulegen Essays zur KZ-Literatur

E

ca. 520 Seiten, gebunden, Lesebändchen EUR 25,00 · ISBN 978-3-99029-550-2 Erscheinungstermin: September 2022

iner der Schwerpunkte im 2. Band der Essays zur KZ-Literatur ist das Erlebnis der Befreiung sowie die für viele Überlebende langwierige und mühsame Rückkehr aus der Gefangenschaft. Häftlinge, die aus KZs befreit wurden, während der Krieg noch andauerte, mussten erst in Sicherheit gebracht werden und bedurften vorrangig medizinischer Betreuung. Zudem fehlten auch später oft die entsprechenden Transportmöglichkeiten. Für einen nicht geringen Teil stellte sich die Frage, ob sie an einen Ort zurückkehren wollten, an dem sie niemanden mehr aus ihrer Familie oder ihrem Bekanntenkreis antreffen würden. Nicht minder schwierig war aber für viele die Rückkehr ins sogenannte normale Leben. Das Erlebte zu verdrängen, gelang nur wenigen, und das auch zumeist nur für einen gewissen Zeitraum. Aber auch die Umwelt brachte nicht immer das nötige Verständnis auf.

Helmut Rizy

Helmut Rizy

Herbstzeitlose

Überleben I

ISBN 978-3-99029-291-4

ISBN 978-3-99029-479-6

HELMUT RIZY Helmut Rizy, geboren 1943 in Linz (Oberösterreich). Kindheit in Leonfelden. Ab 1963 als Journalist tätig. 1965 bis 1968 Aufenthalt in Israel. Danach wieder Redakteur. Lebt derzeit als Schriftsteller und freier Journalist in Wien und Bad Leonfelden.

© Foto: Benjamin Rizy

Am nächsten Tag ging es mit dem Zug weiter bis Stockerau. Dort war Endstation und den restlichen Weg mussten die drei dann doch zu Fuß zurücklegen. Es war der 2. Juli 1945. In Floridsdorf blieb Franz Ivan zurück; die beiden Frauen erreichten schließlich den Liechtenwerderplatz, wo ein D-Wagen stand: Wir sind in einen Jubel ausgebrochen, die Lisl und ich, beim Anblick dieser Straßenbahn! – die Lisl hat ja seit dem Jahr 1934 keine Wiener Straßenbahn mehr gesehen, ich immerhin seit dem Jahr 1938 –, dass der Schaffner vollkommen verdutzt gesagt hat: »Ja, habt’s denn noch nie eine Straßenbahn gseh’n?« Wir haben ihm dann unsere Lage erklärt. Er hat uns dann auch gratis fahren lassen, denn wir hatten ja kein Geld.

| 21


PROSA

Johann Marte

Nowo-Djewitschi, 1979 Autobiographischer Roman im Europa zwischen Ost und West

E

© Foto: Autor

in herzzerreißender Abschied am Bahnhof. Vater muss in den Krieg an die Ostfront. Er fällt 1944 in russische Kriegsgefangenschaft und stirbt im selben Jahr in Novosibirsk im Lager. Die glückliche Zeit der Familie ist vorbei. Aber Hans hat Glück. Er absolviert das Gymnasium im Zisterzienserkloster, geht an die juridische Fakultät in Innsbruck und wird Richter in Bregenz. Mit seiner fünfköpfigen Familie übersiedelt er nach Wien und tritt in die Sektion des Auslandskulturdienstes ein. Weil er Härteposten bevorzugt, wird er dem Österreichischen Kulturinstitut in Warschau zugeteilt, das er bald leitet, und 1974 wird er an die Österreichische Botschaft nach Moskau versetzt. Nach Wien ins Außenministerium zurückgekehrt wird er 1985 vom Bundesminister Heinz Fischer als Sektionschef mit der Reform der Bundesmuseen und 1993 von Bundesminister Erhard Busek mit der Leitung der Österreichischen Nationalbibliothek betraut. Kardinal Schönborn überträgt Marte die ehrenamtliche Leitung der Stiftung Pro Oriente.

22 | Herbst 2022

ca. 550 Seiten, gebunden, Lesebändchen EUR 29,00 · ISBN 978-3-99029-541-0 Erscheinungstermin: September 2022

JOHANN MARTE Dr. jur. Johann Marte wurde am 2. Mai 1935 in Feldkirch/Vorarlberg geboren und startete seine berufliche Karriere als Richter in seiner Heimat. Nach einem kurzen Aufenthalt in Wien wurde er Direktor des ÖKI Warschau und anschließend der Kulturabteilung an der Österreichischen Botschaft Moskau. Zurück in Österreich war er ab 1983 Sektionschef im BMWF, 1993–2001 Gen.Dir. der Österreichischen Nationalbibliothek und von 200 bis 2018 Präsident der Stiftung Pro Oriente.


PROSA

Heidelinde Weis

Das Beste kommt noch

65

HEIDELINDE WEIS Heidelinde Weis (* 17. September 1940 in Villach, Kärnten) ist eine österreichische Schauspielerin. Die Tochter eines kaufmännischen Angestellten besuchte eine Handelsschule und spielte 14-jährig an der Österreichischen Schulbühne die Titelrolle einer Adaption des Märchens Hans im Glück. Nach ihrer Schauspielausbildung am Max-Reinhardt-Seminar in Wien in den Jahren 1957 bis 1958 gehörte sie 1959 bis 1960 zum festen Ensemble des Wiener Theaters in der Josefstadt. Ihr Kinodebüt hatte sie 1959 in dem Film Ich heirate Herrn Direktor, wo sie eine strebsame Stenotypistin darstellte.

© Foto: Felix Rettberg

ca. 280 Seiten, gebunden, Lesebändchen EUR 25,00 · ISBN 978-3-99029-553-3 Erscheinungstermin: September 2022

Jahre lang hat Heidelinde Weis Theater-, Kino- und Filmgeschichte geschrieben. Schon als Sechzehnjährige steht sie erstmals auf der Bühne, von der sie sich erst mit 80 ohne Bedauern und großer Dankbarkeit verabschiedet, „denn irgendwann muss ja mal Schluss sein“. In ihrer Biografie blickt sie nun auf ihr Leben, ihre Arbeit, ihre Weggefährten und die vergangenen Jahrzehnte zurück. Auf eine Arbeit, die zum großen Teil ihr Leben bestimmt und einen nicht unwesentlichen Teil dazu beigetragen hat, dass sie alle privaten Tiefen und Schicksalsschläge überstanden hat und immer wieder aufgestanden ist. Die Kriegsjahre in Österreich, das „Paradies“ danach trotz des beruflich schwierigen Neuanfangs der Eltern in Villach, ihre erste Rolle bei einer Schulwanderbühne und danach schon bald die Hochzeit mit dem Theaterproduzenten Hellmuth Duna, ihrer großen Liebe. Sie führt kein Leben in der Öffentlichkeit, ist kein Star zum Anfassen, hat keine Skandale, erfüllt keine Rollenklischees – und macht trotzdem, oder vielleicht gerade deshalb, international Karriere. Pragmatismus „die Dinge so zu nehmen, wie sie sind“ und eisernes Durchhaltevermögen zeichnen sie aus, als ihr Mann zum Pflegefall wird, sie selbst drei Fehlgeburten erleidet und drei Mal an Krebs erkrankt. Als Fazit ihrer unterhaltsam erzählten, teils lustig, teils nachdenklich machenden Lebenserinnerungen bleibt für die LeserInnen die folgende Botschaft zurück: „Ich mache keine Pläne mehr. Ich schiebe nichts mehr auf, ich lebe heute. Wenn ich etwas machen will, dann tue ich es gleich. Oder morgen … Und Nullpunkte gehören zum Leben. Ich bin nicht geboren, um nur durchs Leben zu tänzeln.“ Was für eine Schauspielerin, was für eine großartige Frau!

| 23


PROSA

Georg Biron

Eisenschädel Die Biron-Trilogie – Teil 1 Ein autobiografischer Roman

S

„Bin ich der Biron oder heiß’ ich nur so? Jedenfalls schadet es nicht, sich zu erinnern. Die Erinnerungen sind weder gut noch schlecht. Aber das Erinnern ist gut. Und ich meine damit nicht, dass früher alles besser war. Nein, wirklich nicht. Aber es war anders. Ganz anders. Und ja: Vielleicht war es auch besser. Nicht alles. Aber vieles. Und ich weiß auch, woran das liegt. Weil ich jünger war. Weil mir nichts weh getan hat. Weil 60 nicht das neue 40 war, sondern das alte 60. Und das war gut so. Damals. In Österreich. Und überhaupt. Und weil vieles heute gar nicht mehr möglich wäre.“ Georg Biron in „Eisenschädel“

© Coverfoto: Alfred Pany

chon in frühen Jahren wollte Georg Biron Schriftsteller, Reporter, Drehbuchautor, Schauspieler, Regisseur und Kulturproduzent werden. „Man muss sich erinnern, wie vieles von dem, was wir heute unser Bildungsgut nennen, was zum akzeptierten Kanon gehört, einmal so ähnlich begann ...“ Fritz J. Raddatz in DIE ZEIT

ca. 200 Seiten, gebunden, Lesebändchen EUR 21,00 · ISBN 978-3-99029-558-8 Erscheinungstermin: Oktober 2022

„Ich bin von den verschiedensten Menschen immer wieder ermuntert worden, meine Autobiografie zu schreiben. Weil ich so viel unterwegs war. Weil ich so vieles erlebt habe. Mein Verleger Lojze Wieser hat aber nach zahlreichen Gesprächen eingesehen, dass ich keine Autobiografie im üblichen Sinn liefern will. Aber zu einem autobiografischen Roman als ersten Teil einer Trilogie konnte er mich überreden. Und ich muss sagen: Das Wörtern dieser Memoiren hat mir sogar viel Freude gemacht, denn es ist mehr als eine Chronik der Ereignisse, bei der sich im Kleinen das große Ganze spiegelt. Schnell wurde mir klar: Für dieses Buch muss ich nicht viel dichten. Das Problem besteht eher darin, meine Erinnerungen glaubhaft zu machen.“

24 | Herbst 2022

GEORG BIRON Der Wiener Schriftsteller, Reporter und Drehbuchautor – Jahrgang 1958 – hat unzählige Kulturprojekte realisiert (z. B.: Qualtinger lebt!) und Preise (u. a. Theodor-Körner-Preis für Literatur) und diverse Kunststipendien erhalten. Im Wieser Verlag erschienen von Georg Biron Der Herr Udo. Das wilde Leben des Udo Proksch und Birons Welt. 20 Short Storys von unterwegs. de.wikipedia.org/wiki/Georg_Biron

© Foto: Privat

© Foto: Nikolaus Similache

Georg Biron


PROSA

Eugen Freund

Zeitgeschichte(n) aus 50 Jahren

V

ca. 250 Seiten, gebunden, Lesebändchen EUR 21,00 · ISBN 978-3-99029-557-1 Erscheinungstermin: Oktober 2022

om Ortstafelkrieg in Kärnten 1972 bis zum Ukraine-Konflikt 2022, von den „dunklen Wolken über der US-Autoindustrie“ 1980 bis zum Impeachment gegen Donald Trump im Dezember 2019, vom ersten Porträt des damals noch fast unbekannten Autors Peter Turrini im „Profil“ 1973 bis zu Theater-Matineen im Stadttheater Klagenfurt 2006. Eugen Freund hat im Rahmen seiner journalistischen Tätigkeit ein vielfältiges Œuvre verfasst: Vorträge über das „Transatlantische Verhältnis“ oder der Bericht über einen Mörder, der sich bis zum Gefängnisdirektor sozialisiert hat – die „Zeitgeschichte(n)“ führen uns zurück zum schrecklichen Erdbeben im benachbarten Friaul (1976) oder zum Ende des „AustroPorsche“, der in Österreich die Automobilindustrie neu beleben sollte. In New York besucht er Hedy Kempny, eine Freundin des Schriftstellers Arthur Schnitzler, er schildert die Auswirkungen der Ölkatastrophe der „Exxon Valdez“ in Alaska und den Absturz einer „Panam 747“ über Lockerbie in Schottland. Ergänzt werden die Beiträge durch ausführliche Interviews: Der Medienmogul Ted Turner kommt ebenso zu Wort wie etwa der Friedensnobelpreisträger Elie Wiesel, UNO-Generalsekretär Ban Ki-Moon, der ehemalige Kärntner Landeshauptmann Hans Sima, Hannes Androsch am Tag seines Ausscheidens aus der Creditanstalt, oder die ehemalige US-Außenministerin Madeleine Albright. Die Berichte und Reportagen erschienen ursprünglich in der „Kärntner Tageszeitung“, der „Presse“, der „Weltwoche“, im „Profil“, der „ZEIT“, der „Vogue“, im „Kurier“, im „Standard“, in der „Berliner Zeitung“ und in „Woman“. Aber auch einige Beiträge, die Freund für das ORF-Radio oder das Fernsehen verfasst hat, finden sich hier wieder. Ein kurzweiliger Rückblick auf ein halbes Jahrhundert Zeitgeschehen.

In den Schweinetrog wollten auch viele Kulturhüter den Autor verfrachten: „Am besten wäre, man tät’ den Turrini den Schweindeln vorwerfen!“, schrieb ein Anonymus an Turrini. Andere wiederum reagieren positiv. Hilde Spiel schwelgt in Superlativen: „Ausgezeichnet“ sind seine Stücke, „begabt und vielseitig“ ist er, und die Literatur-Lady kann nicht umhin: „Er erinnert mich irgendwie an Heinrich Böll.“

EUGEN FREUND Geboren am 15. April 1951 in Wien, ist ein ehemaliger österreichischer Journalist (ORF) und Politiker (SPÖ). Von 2014 bis 2019 war er Mitglied des Europäischen Parlaments.

© Foto: Autor

Peter Turrini im Porträt, März 1973 „Profil“

| 25


WEEO

WIESER ENZYKLOPÄDIE DES EUROPÄISCHEN OSTENS

WEEO · Band 20.4

I

n bisherigen Beiträgen des Verfassers zu dieser Enzyklopädie wurde zwar kursorisch das Entstehen der Slawenkunde behandelt, jedoch die Umstände der Herausbildung besonderer Erscheinungsformen einer zunächst sprachlichen und kulturellen, schließlich ideologisch-weltanschaulichen, gewissermaßen pränationalen Identitätssuche in Gestalt von Panslawismen durch Gelehrte, Politiker, Publizisten, Schriftsteller und andere meist intellektuelle Vertreter slawischer Bevölkerungen und Bewegungen nur angedeutet. Deshalb werden nun im vorliegenden Band 20.4 der Wieser Enzyklopädie des europäischen Ostens die Entstehungen panslawischer Vorstellungen und Zielsetzungen im 19. Jahrhundert gesondert dargestellt.

W E E O PASNSLAWISMUS

Panslawismus

20.4

Im Zusammenhang mit der Herausbildung der Slawenkunde in einigen zum Teil schon eigenständig entstehenden wissenschaftlichen Disziplinen und mit bestimmten geschichtlich-gesellschaftlichen Umständen und besonderen kulturellen Bewegungen entstanden im 19. Jahrhundert in einigen osteuropäischen Regionen verschiedene Panslawismen: der Austroslawismus und der Illyrismus in der habsburgisch-österreichischen Monarchie, der polnische Messianismus im durch Russland, Preußen und Österreich geteilten Polen und der großrussische Panslawismus im zarischen Reich, der sich auch als eine Art europäischer Sendung mit globalem messianischem Anspruch und Auftrag verstand. Die hier behandelten Panslawismen sind in ihrer Entstehung, Dauer und Wirkung politisch und kulturell nur bedingt oder kaum vergleichbar. Gemeinsam war ihnen lediglich der wiederum höchst unterschiedlich begründete Anspruch, pan-, all-slawisch zu sein, also slawische Bevölkerungen und deren Identitäten zu repräsentieren und deren Interessen in bestimmten europäischen Regionen kulturell, rechtlich und politisch zu vertreten. Gemeinsam war ihnen ein anmaßendes Sendungsbewusstsein, dies als jeweils einzige mit einem ethnisch fragwürdig, sprach- und kulturwissenschaftlich elitären, teilweise restriktiv-religiös, quasi-philosophisch oder sonstwie „begründeten“ Anspruch zu tun.

WEEO · Band 20.4 Wieser Enzyklopädie des europäischen Ostens EUR 29,90 ISBN 978-3-99029-535-9 Bereits erschienen

Sprachenlexika des europäischen Ostens und Westens

© Foto: Privat

Alle drei Bände 297,00 statt einzeln 395,00 Euro ISBN 978-3-85129-801-7

26 | Herbst 2022

WOLFGANG GEIER Geboren 1937, Dr. phil. habil., Kulturhistoriker, Kultursoziologe; kulturwissenschaftliche Forschung und Lehre bis 2000 an der Universität Leipzig, von 2000 bis 2014 Gastprofessur an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt; seit 1995 sechs Monografien zu Themen der vergleichenden Kulturgeschichte osteuropäischer Regionen im Harrassowitz Verlag (Wiesbaden) sowie mit diesem Band fünf Beiträge zur Wieser Enzyklopädie des Europäischen Ostens (Klagenfurt/Celovec), zahlreiche weitere Veröffentlichungen, so in bisher elf Tagungsbänden der Akademie gemeinnütziger Wissenschaften (gegr. 1754) zu Erfurt; Mitglied der Österreichischen Gesellschaft für Wissenschaftsgeschichte.


POESIE

Lina Kostenko

UND WIEDER EIN PROLOG Gedichte Aus dem Ukrainischen von Alois Woldan

ca. 90 Seiten, gebunden, Lesebändchen EUR 25,00 · ISBN978-3-99029-545-8 Bereits erschienen

Напитись голосу твого, Того закоханого струму, Тієї радості і суму, Чаклунства дивного того. Завмерти, слухати, не дихать, Зненацька думку перервать. Тієї паузі безвихідь Красивим жартом рятувать. Слова натягувать, як луки, Щоб вчасно збити на льоту Нерозшифрованої муки Невідворотну німоту. Триматись вільно й незалежно, Перемовчати: хто кого. І так беззахисно й безмежно Чекати голосу твого.

LINA KOSTENKO Geboren 1930, führende ukrainische Dichterin, Vertreterin der „Generation der 1960er Jahre“. Sie veröffentlichte seit den 1950er Jahren mehr als 20 Bände Lyrik, Versromane und Essays, zahlreiche Neuauflagen in jüngster Zeit. Übersetzungen in fast alle europäischen Sprachen, Trägerin zahlreicher nationaler und internationaler Auszeichnungen. ALOIS WOLDAN Geboren 1954, studierte Theologie, Slawistik und Komparatistik. Er war Professor für „Ost-Mitteleuropa-Studien“ an der Universität Passau, Professor für Slawische Literaturen an der Universität Wien. Übersetzungen aus dem Polnischen und Ukrainischen.

© Foto: Privat

© Foto: Privat

ca. 90 Seiten, gebunden, Lesebändchen EUR 18,90 · ISBN 9783-99029-496-3 Bereits erschienen

An deiner Stimme satt mich zu trinken, in diesem verliebten Strom zu versinken von dessen Freud und Leid berauscht von seiner Verrücktheit betrunken. Erstarren, ohne zu atmen, erlauscht, und plötzlich den Gedanken fallen lassen. Die Pause aus der es keinen Ausweg gibt zu retten mit einem seichten Witz. Die Worte zu spannen wie einen Bogen um das Ziel zu treffen noch im Flug, die Qual die nicht zu entziffern ist die Stummheit die sich nicht abhalten lässt. Sich frei und unabhängig geben, im Schweigen übertreffen. Wer besiegt wen? – warten auf deine Stimme!

| 27


PROSA

Ulrich Norbert Schulenburg

Peter und Paolo Roman

E

© Andreas Prattes-Teuchmann

in spezielles Bild trägt Peter Zeit seines Lebens mit sich: das Bild des drei Meter langen Familientisches, den sein Vater aus Schiffsbojen gezimmert hatte. Es hätte alles so beschaulich bleiben können rund um diesen riesigen Tisch mit der italienisch-slowenisch-ungarisch-deutschen Verwandtschaft an der Seite. Hätte … wenn da nicht der Krieg gewesen wäre, der die jüdische Familie in alle Winde zerstieben ließ. Ulrich Schulenburg verfolgt in seinem Roman die Geschichte des Lebenskünstlers Peter Simic aus Strinic in Slowenien. Immer wieder erfindet sich Peter neu – Partisane. Geschäftsmann in Triest. Unternehmensberater. Ein neuer Name rettet ihn über den 2. Weltkrieg hinweg. Man könnte sagen, dass Peter ein erfolgreiches Leben führt, wäre da nicht seine unerfüllte Liebe Sarah, der er trotz seiner Homosexualität in ganz individueller Art die Treue hält. Auch nach dem Krieg bleibt Triest Lebenszentrum für den Protagonisten, der nach und nach Kontakte zu Verlegern und Verlagshäusern knüpft. Und wer die Geschichte von Ulrich Schulenburgs eigenem Verlag kennt, wird hier einige Parallelen erkennen. Peters spektakuläres Ende sorgt bei seinen Freunden und Geschäftspartnern für große Anteilnahme, wie zahlreiche Danksagungen namhafter Persönlichkeiten der Zeit beweisen.

28 | Herbst 2022

ca. 180 Seiten, gebunden, Lesebändchen EUR 18,90 · ISBN 978-3-99029-544-1 Erscheinungstermin: September 2022

ULRICH NORBERT SCHULENBURG Geboren 1941, Miteigentümer des Thomas Sessler Verlages und der Sascha-Film, Wien. Zahlreiche Publikationen in Fachzeitschriften. 2011 erschien seine Autobiografie unter dem Titel Sie werden lachen, alles ist wahr – Anekdoten eines Glücksritters bei Amalthea. 2016: Mich wundert nichts mehr – fortgeschrie­bene Erinnerungen, ebenfalls bei Amalthea. 2019: Gestörte Kreise eines Unzu­friedenen, Wieser Verlag. 2020: Schwester Bonaventura, Wieser Verlag. 2021: Matthias von Guttenburg, ein Leben für die Tradition, Wieser Verlag. 2021: Gemeinsam sind Rückblicke schöner, Wieser Verlag. Mehrfach aus­gezeichnet vom Land Nieder­österreich, Österreich und Deutschland.


WISSENSCHAFT

Maria Dippelreiter / Michael Dippelreiter (Hg.)

Kostbares Frachtgut Von Österreichs Kulturarbeit im Ausland

E

178 Seiten, englisch Broschur EUR 20,00 · ISBN 978-3-99029-537-3 Bereits erschienen

„1968“ in Österreich

Politische Korrektheit

ISBN 978-3-99029-312-6

ISBN 978-3-99029-281-5

s ist wichtig, dass wir als österreichische Auslandskultur ein verlässlicher Partner ,draußen‘ in der Welt bleiben, in einer Welt, in der die Grenzen zwischen innen und außen immer mehr ineinanderfließen und uns viele Herausforderungen gemeinsam betreffen. Wir werden sie auch nur gemeinsam meistern können.“ Wie kann diese Forderung aus dem Österreichischen Jahrbuch für Auslandskultur (2020) umgesetzt werden? Die Autorinnen und Autoren nähern sich biografisch-historisch: Es gilt, zurückzublicken und z. B. von Auslandseinsätzen der Wiener Philharmoniker, dem Aufbau des Berufsschulwesens im (damaligen) Iran oder Kulturvermittlungstätigkeit in Moskau und Warschau zu erzählen. Immer wieder fällt der Name „Bernhard Stillfried“, der vielen in der Szene ein Begriff ist. Auch der Blick in die Gegenwart (ministerielle Ebene, Kulturforen im Ausland, die Bund-Länder-Ebene und die Ausbildung von Kulturdiplomatinnen und -diplomaten) ist Thema. Ein Beitrag über den Kenntnisstand, die Vorstellungen und Desiderata des Durchschnittsbürgers holt das Thema herab auf die pragmatische Ebene. Der erfrischende Austausch mit drei jungen Künstlern und deren vielfältige Erfahrungen als Vermittler und Kommunikatoren österreichischer Literatur, Musik und bildender Kunst im Ausland rundet das Bild ab.

Religions- und/oder Ethikunterricht ISBN 9978-3-99029-389-8

Mut statt Wut

Grenzen und Ränder

ISBN 9978-3-99029-389-8

ISBN 978-3-99029-463-5

MAG. A MARIA DIPPELREITER Studium in Wien und Graz (Lehramt für Höhere Schulen: Pädagogik/Psychologie/Philosophie und Deutsch); Vizepräsidentin der Österreichischen Kulturvereinigung.

© Foto: Privat

Unter anderem: Mut statt Wut: Ehrenamt, Freiwilligkeit und bürgerschaftliches Engagement als Handlungsfeld zwischen Staat und Zivilgesellschaft. Klagenfurt/ Celovec, Wieser, 2020. Grenzen und Ränder. Vierzehn Beiträge zu Überschreitungen und Hindernissen. Klagenfurt/Celovec: Wieser, 2021.

© Foto: Privat

PROF. DR. MICHAEL DIPPELREITER Historiker, befasst sich hauptsächlich mit den Themen österreichische und regionale Zeitgeschichte sowie Bildungsgeschichte. Unter anderem: RADIKALE PHRASE, WAHLBÜNDNISSE UND KONTINUITÄTEN. Landtagswahlkämpfe in Österreichs Bundesländern 1919–1932 (gem. mit Herbert Dachs und Franz Schausberger). Wien: Böhlau, 2017. Religions- und/oder Ethikunterricht. Positionen, Befunde, Entscheidungshilfen. Klagenfurt/Celovec: Wieser, 2019. Politische Korrektheit. Der lange Weg vom Postulat zur Performanz. Klagenfurt/Celovec: Wieser, 2016. | 29


PROSA

Christian Teissl (Hg.)

Markus Jaroschka atlantis ist weit … Texte und Begegnungen quer durch die Jahre

D

ca. 350 Seiten, gebunden, Lesebändchen EUR 24,00 · ISBN 978-3-99029-554-0● Erscheinungstermin: Oktober 2022

© Foto: Felix Rettberg

© Foto: Privat

en Ehrentitel eines „Schirmherrn der Kontinentalpoesie“ verlieh ihm der Kritiker Werner Krause, als Entdecker zahlreicher junger Talente hat er sich bleibende Verdienste erworben, als literarischer Fährtensucher war er für die Literaturzeitschrift „Lichtungen“, die er viele Jahre lang herausgegeben hat, unermüdlich unterwegs durch die Literaturen Europas und der ganzen Welt: der Grazer Autor und Erwachsenenbildner Markus Jaroschka. Sein eigenes poetisches Werk, nahe am Schweigen angesiedelt und geprägt von der Sprachkritik Wittgensteins, ist dadurch etwas in den Hintergrund getreten; die meisten seiner Bücher, die bei ihrem Erscheinen durch ihren sensiblen Ton und ihre sprachschöpferische Kraft aufhorchen ließen, sind mittlerweile vergriffen. Der vorliegende Sammelband versteht sich als eine Einladung, Markus Jaroschka als Lyriker, Erzähler und Essayisten neu zu entdecken und mit ihm gemeinsam die wesentlichen Stationen seines ereignisreichen Lebens Revue passieren zu lassen.

30 | Herbst 2022

MARKUS JAROSCHKA Markus JAROSCHKA (geb. 1942 in Graz) gelernter Bäcker und Koch; danach Externistenmatura, Studium der Philosophie, Mathematik, Physik. Einige Jahre tätig an der Universität Graz, danach Jahrzehnte tätig in der EB (BH Retzhof, URANIA), Mitarbeit an Projekten der KULTURHAUPTSTADT GRAZ 2003. Auch Autor, schreibt Lyrik und Prosa, zahlreiche Veröffentlichungen in Literaturzeitschriften, u. a. LICHTUNGEN, manuskripte, STERZ sowie u. a. in Deutschland, Italien, Slowenien, Kroatien, Polen, Bosnien, England; mehrere Bücher u. a. auch in Polen, Kroatien und Bulgarien. Zuletzt Neudruck von zeitstille, Gedichte, Keiper, 2013. Mehrere Vertonungen. Von 1981 bis 1990 Mitarbeit bei den „LICHTUNGEN – Zeitschrift des Steirischen Schriftstellerbundes“; ab 1990 bis 2019 hauptverantwortlich für die „LICHTUNGEN – Zeitschrift für Literatur, Kunst und Zeitkritik“. Bücher zu GRAZ 2003: Europa Erlesen Graz, mit G. Dienes, und Poetik der Grenze – Über die Grenzen sprechen – Literarische Brücken für Europa, mit D. Karahasan. Mehrere Preise und Ehrungen, u. a. 2004 Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst 1. Klasse.


WISSENSCHAFT

Roland Innerhofer & Thomas Kohlwein (Hg.)

WSD* Die Bibliothek Wendelin Schmidt-Dengler und ihre Lesespuren

W

er vor dem Haus der Wiener Universität am Ring steht, ahnt oft nicht, welche Bücherwelten sich darin verstecken. In den Abendstunden, wenn die Straßenbahnen vorbeirauschen, fällt manchmal der Blick durchs Fenster auf Bücherwände, die bis zur Decke reichen. Bei besonderem Lichteinfall leuchtet das Eisengerüst im rückwärtigen Teil des Hauses. Millionen von Büchern sind seitlich und unterhalb des Lesesaals im Büchermagazin untergebracht, und in vielen weiteren Zimmern im Haus kann die Regale entlang gestöbert werden. Hier wird das Büchererbe der Universität Wien öffentlich zugänglich gepflegt: Dieses Bücherhaus, dieses Fenster zur Welt steht allen offen. Zu den vielen Büchersammlungen der Universität zählt auch ca. 300 Seiten, Englische Broschur die Bibliothek Wendelin Schmidt-Dengler. Wendelin SchmidtEUR 21,90 · ISBN 978-3-99029-552-6 Dengler (1942–2008) war seit 1989 ordentlicher Professor am Erscheinungstermin: September 2022 Institut für Germanistik und seit der Gründung 1996 erster Leiter des Österreichischen Literaturarchivs. Nach seinem Tod hat die Universität seine Privatbibliothek von seiner Gattin Maria Schmidt-Dengler als Geschenk erhalten, um diese Bücher auch öffentlich zugänglich zu machen. Seit mehr als zehn Jahren sind sie nun in der Bibliothek der Germanistik für alle einsehbar. Zu den Abenteuern in der Bücherwelt zählen auch die Zufälle, die zu einem WSD-Buch führen. Ein solches ist an der Signatur erkennbar, aber was macht die Besonderheit dieses einen Buches, dieser Bibliothek aus? Wir begeben uns auf die Suche nach Lesespuren. Erste Hinweise geben uns Notizzettel, die Schmidt-Dengler in seine Bücher gelegt hat. Sie enthalten oft nur Seitenzahlen: Seiten, die wir aufmerksam lesen. Wir folgen gemeinsam den von WSD gelegten Spuren, führen sie weiter, weichen von ihnen ab. Wir begegnen dabei vielen anderen, die für uns Notizen und Widmungen kommentieren, überkreuzen uns und tauschen uns mit ihnen aus. So erfahren wir auch manche Geschichten, die Bücher erzählen. Ein vollständiger Katalog der Bibliothek rundet den Band ab: Eine Einladung, den Lesespuren WSDs überall auf der Welt zu folgen, wo diese Bücher greifbar sind – und zum nächsten Lesebesuch am Wiener Universitätsring.

ROLAND INNERHOFER Roland Innerhofer lehrt Neuere deutsche Literatur am Institut für Germanistik der Universität Wien. Schwerpunkte seiner Forschung sind Phantastik, Utopie und Science-Fiction, Theorie und Praxis der Avantgarden sowie das Wechselverhältnis von Literatur, Technik, Architektur, Film und neuen Medien. Zuletzt erschienen: Architektur aus Sprache. Korrespondenzen zwischen Literatur und Baukunst 1890–1930 (Erich Schmidt, Berlin 2019), Planen – Wohnen – Schreiben. Architekturtexte der Wiener Moderne (hrsg. gem. mit Sebastian Hackenschmidt und Detlev Schöttker, Picus, Wien 2021). Er ist Leiter des künstlerischen Forschungsprojekts »Das Verschwinden des Archivs«.

THOMAS KOHLWEIN Thomas Kohlwein: Studium der Urbanistik in Wien, New York und Sydney. Herausgeber zahlreicher Anthologien der Reihe Europa Erlesen, zuletzt Europa Erlesen Indonesien (2017), Europa Erlesen Île-de-France (2017) und Europa Erlesen Hong Kong (2019). Bibliographer-in-residence an der Universität Wien mit zwei Projekten zur Wiener Bibliotheksgeschichte: »In der Stadt stöbern – in der Welt blättern: Die Geschichte der Universitätsbibliothek Wien und ihre Rolle für Stadt, Universität und Gesellschaft 1884–1934« und »Katalog der Wiener Kataloge (KWK) – Navigationsmittel durch die Forschungslandschaft Wien«. | 31


Der Wieser Verlag wird vom Ministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport (Sektion IV: Kunst und Kultur) gefördert. / Gefördert vom Land Kärnten (Amt der Kärntner Landesregierung, Abteilung 14 – Kunst und Kultur) / Založbo Wieser podpira Urad vlade Republike Slovenije za Slovence v zamejstvu in po svetu / Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Österreichische Verlage

VERTRETUNG Österreich Buchhandel: Gebiet Osten: Wien, Niederösterreich, Burgenland Michael Orou Kegelgasse 4/14, 1030 Wien Tel./Fax: 01/505 69 35, Mobil: 0664/391 28 36 E-Mail: michael.orou@mohrmorawa.at Gebiet Westen: Oberösterreich, Salzburg, Tirol, Vorarlberg, Kärnten, Steiermark, Südtirol Karin Pangl Sulzengasse 2, 1230 Wien Mobil: 0664 / 8119820 Mail: karin.pangl@mohrmorawa.at Fachhandel: Österreich und Südtirol: Key Account Team Mohr Morawa T 01 / 68 0 14-0 E fachmarkt@mohrmorawa.at

Deutschland Rudi Deuble c/o Stroemfeld Verlag Burgstraße 4 D-60316 Frankfurt am Main Tel. +49 (0)69-49 04 66 Mobil +49 (0)175-20 37 633 E-Mail: rudideuble@stroemfeld.de Schweiz Mattias Ferroni b+i buch und information ag Hofackerstrasse 13 8032 Zürich Tel. +41 (0)44 422 12 17 Fax +41 (0)44 381 43 10 m.ferroni@buchinfo.ch Matthias Engel b+i buch und information ag Hofackerstrasse 13 A, 8032 Zürich Tel: +41 (0)44 422 12 17 m.engel@buchinfo.ch

„Abe der Roman ,Kukum‘ des kanadischen Innu Michael Jean erfüllt alle Kriterien, um unter die wichtigsten Neuerscheinungen des Jahres eingereiht zu werden. Mit dem Prädikat ,besonders lesenswert‘.“

AUSLIEFERUNG Österreich Mohr Morawa Buchvertrieb GmbH A-1230 Wien, Sulzengasse 2 Fax +43 1/6896800 od. 6887130 Bestellservice: +43 1/68014-0, E-Mail: bestellung@mohrmorawa.at www.mohrmorawa.at Deutschland RungeVA/MSR Bergstraße 2, D-33803 Steinhagen Tel. +49 5204 / 998-124, Fax +49 5204/998-114 E-Mail: team4@rungeva.de Nutzen Sie bei Ihrer Bestellung die Vorteile der gebün­ delten MSR-Faktur/BAG-Abrechnung und der gebün­ delten Auslieferung aller Verlage der RungeVA

Schweiz AVA Verlagsauslieferung AG Centralweg 16, CH-8910 Affoltern a. A. Tel. +41 (0)44 762 42 00 Fax +41 (0)44 762 42 10 avainfo@ava.ch · www.ava.ch Slowenien · Slovenija MIŠ založba / Miš Publishing Gorjuša 33, 1233 Dob pri Domžalah​ Tel.: (+386) 1 721 45 40 Fax: (+386) 1 729 31 65 info@miszalozba.com narocila@miszalozba.com

Werner Krause im Lesezeichen der Kleinen Zeitung zu Kukum von Michel Jean

„Ein absolut lesens- und empfehlenswertes Buch. (…) Ein unwahrscheinlich aussagekräftiges Buch über einen ,verlorenen Sohn‘, der eigentlich als Fremder zurückkommt und auch fremd bleibt, denn in erster Linie wird er als der ,reiche Verwandte aus Übersee hofiert‘, von dem sie sein Image auskosten und sein Geld erwarten …“ Anni Lemberger empfiehlt: Henry Kreisel, Das ist dem Walzer egal

ZaložbaWieser

A-9020 Klagenfurt/Celovec 8.-Mai-Straße 12 Telefon +43 (0)463 37036 Telefax +43 (0)463 37635 office@wieser-verlag.com http://www.wieser-verlag.com 32 | Herbst 2022

Katalog Herbst 2022 Art Director: Lojze Wieser Redaktion: Erika Hornbogner Grafische Umsetzung: Peter Hornbogner Lektorat und Korrektur: Josef G. Pichler Cover Foto: Wieser Archiv

© Foto: Wieser Archiv

Wieser Verlag GmbH

Ausbrechen – oder gehen?


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.