Wien Museum Ausstellungskatalog „Klimt. Die Sammlung des Wien Museums“

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20 Aktzahl 857/1951, Inv.Nrn. 96.482/1-33.

Unter der Direktion Franz Glücks verdichteten

handlung Nebehay angekauft.33 Ein weiteres Blatt

21 Aktzahl 1/1952, Inv.Nrn. 90.501, 90.502 und 96.730.

sich in den 1950er- und frühen 1960er-Jahren die

wurde bei einer Auktion in München ersteigert.34

22 Aktzahl 455/1952, Inv.Nrn. 96.936/1-14.

Klimt-Erwerbungen: So wurden 1951 aus Wiener

Im folgenden Jahr kamen gleich drei Mal Klimt-

Privatbesitz 33 Zeichnungen angekauft,20 im

Ankäufe über die Kunsthandlung Nebehay

23 Aktzahl 692/1954, Inv.Nr. 100.686.

folgenden Jahr erwarb man drei Zeichnungen

zustande: zwei Zeichnungen,35 ein Notizbuch mit

24 Aktzahl 797/1954, Inv.Nr. 115.143.

von der Neuen Galerie, unter denen sich eine

Eintragungen und Vorarbeiten für den Zuschauer­

25 Aktzahl 484/1955, Inv.Nr. 105.306/1-3. Möglicherweise stammen diese Zeich­ nungen von Franz Matsch als Studien zu seinem Burgtheaterbild, das als Pendant zu Gustav Klimts Zuschauerraum im alten Burgtheater den Blick vom Publikum zur Bühne darstellt. Alice Strobl nahm sie nicht in ihr Werkverzeichnis der KlimtZeichnungen auf, Marian Bisanz-Prakken bekräftigt die bestehenden Zweifel einer Autorenschaft Gustav Klimts. US

der überaus seltenen Tierstudien Gustav Klimts

raum im alten Burgtheater,36 und schließlich eine

befindet, die zwei Hunde zeigt. Ebenfalls 1952

Ölskizze zum rechten Teil des Plakats für die In-

gelangten über das Auktionshaus Kende 14

ternationale Ausstellung für Musik- und Theater-

Studien zum Zuschauerraum im alten Burgtheater

wesen 1892,37 dessen linker Teil von Ernst Klimt

in die Sammlung.22

stammt. Da das gedruckte Plakat lediglich mit

Gustav Klimts Ölgemälde Pallas Athene von 1898,

„Ernst Klimt“ signiert ist und bislang keine

das programmatische Bild zur Gründung der

gesicherten Hinweise auf eine Autorenschaft

26 Aktzahl 836/1955, Inv.Nrn. 101.046/1-10 und 101.059/1-10.

Wiener Secession, konnte 1954 von der Galerie

Gustav Klimts vorliegen, bestehen vereinzelte

27 Aktzahl 784/1956, Inv.Nrn. 101.447101.456.

Neumann für 20.000 Schilling erworben werden

Zweifel an dieser Zuschreibung.38

und ist seither eines der am häufigsten angefrag-

1965 kam mit dem Porträt Marie Molls eine sig-

ten Objekte für Ausstellungen zum Thema „Wien

nierte Kreidezeichnung Gustav Klimts als Ankauf

stellung des Frühlings, für die Gustav Klimt eine

Selbstverständlich sucht das Wien Museum wei-

um 1900.“

aus kanadischem Privatbesitz in die Sammlung.

Diana über einer von Putti getragenen Blumen-

terhin nach den rechtmäßigen Eigentümern und

43 Hermesvilla. Wien 1986 (2., überarbeitete Auflage der Ausgabe von 1981), S.16-21.

28 Aktzahl 810/1957, Inv.Nrn. 101.692101.694.

21

23

Das einzige bekannte Foto von Gustav Klimts Gemälde Das Schweigen (rechts oben im hellen Rahmen)

39

29 Widmung ohne Aktzahl, Inv.Nr. 101.718 und 101.719.

Mit dem Nachlass des Kunstkritikers Arthur

Erst mehr als zwanzig Jahre später erfolgte der

girlande beisteuerte. Durch die schwerwiegen-

ist für weiterführende Hinweise dankbar.

44 Aktzahl 101/1941, Inv.Nr. 69.204.

30 Aktzahl 141/1958, Inv.Nr. 101.784.

Roessler, den das Museum im Gegenzug für eine

nächste Ankauf eines originalen Klimt-Werks für

den Beschädigungen des Hauses nach dem

Mit Gemeinderatsbeschluss vom 3. Februar 1983

45 Aktzahl 1349/1942, Inv.Nr. 71.500.

Leibrente für ihn und seine Frau Ida erhielt, kam

die Sammlung des Wien Museums. Dabei han-

Zweiten Weltkrieg ist leider nicht mehr viel von

trat das Historische Museum sieben Klimt-Zeich-

1955 eine weitere Zeichnung in den Besitz des

delte es sich um eine Zeichnung zum Fakultäts-

der Originalsubstanz erhalten.43

nungen sowie eine Reihe von Secessionsplakaten

32 Aktzahl 652/1960, Inv.Nr. 114.949.

Museums.24

bild Jurisprudenz, die aus Privatbesitz erworben

Im Laufe der Jahrzehnte hat es in der Klimt-

(Doubletten) an den New Yorker Kunsthändler Serge

33 Aktzahl 769/1962, Inv.Nrn. 115.855, 115.856/1-7, 115.857 und 115.858.

46 Alfred Weidinger u. a.: Kommentiertes Gesamtverzeichnis des malerischen Werks, in: Alfred Weidinger (Hg.): Gustav Klimt, München u. a. 2007, S. 281.

Im selben Jahr wurden im Dorotheum drei wei-

werden konnte.40 Schließlich wurde 1988 zum

Sammlung des Wien Museums nicht nur Zu-

Sabarsky ab, der dem Museum dafür im Gegen­

47 Aktzahl 31/2006.

tere Bleistiftskizzen zum Zuschauerraum im alten

letzten Mal eine Klimt-Zeichnung angekauft,

wächse, sondern auch Abgänge unterschied-

zug eine wertvolle Schiele-Zeichnung überließ.48

35 Aktzahl 350/1963, Inv.Nrn. 115.982 und 115.983.

Burgtheater 25 und aus Wiener Privatbesitz

und zwar eine Studie zum Fakultätsbild Medizin,

licher Art gegeben. Vorübergehend besaß das

Der Vollständigkeit halber sei hier abschließend

20 Zeichnungen in zwei Tranchen erworben.26

auf die das Museum vom Bundesdenkmalamt

Historische Museum der Stadt Wien zwei weitere

noch ein weiteres Klimt-Gemälde erwähnt, das,

36 Aktzahl 891/1963, Inv.Nr. 116.386.

Helene Donner, die Nichte Gustav Klimts, bot

aufmerksam gemacht worden war, da diesem

Ölgemälde, nämlich Porträt Mäda Primavesi (um

obwohl theoretisch Eigentum des Wien Muse-

37 Aktzahl 169/1963, Inv.Nr. 115.911.

1956 dem Museum 35 Zeichnungen an, von denen

ein Ausfuhransuchen seitens des Kunsthandels

1912) und Birkenwald (1903). Ersteres wurde 1941

ums, bedauerlicherweise nie in seinen Besitz

38 Auch in diesem Zusammenhang danke ich Marian Bisanz-Prakken, Brigitte Borchhardt-Birbaumer, Tobias G. Natter und Othmar Rychlik sehr herzlich für ihre Expertisen. US

schließlich zehn angekauft wurden.27

vorlag.41

in einer Kunstauktion des Dorotheums erwor-

gelangt ist. Es handelt sich dabei um das sym-

Ebenfalls aus einem größeren Angebot aus

An dieser Stelle sei zusammenfassend nur kurz

ben und 1950 an die Erben nach Jenny Steiner

bolistische Gemälde Das Schweigen, das schon

Pariser Privatbesitz wählte das Museum 1957 drei

darauf hingewiesen, dass die Preise, die seitens

restituiert.44 Es hängt heute im Metropolitan

1898 in der zweiten Ausstellung der Secession

39 Aktzahl 729/1965, Inv.Nr. 133.369.

Zeichnungen aus. Zwei weitere Reinzeichnun-

des Museums für den Erwerb von Klimt-Zeich-

Museum in New York. Birkenwald, ein Gemälde

ausgestellt war.49 Otto Wagner kaufte dieses Bild

gen Klimts für das Ver Sacrum-Heft 3/1898 erhielt

nungen gezahlt wurden, durchweg den jeweils

aus der Sammlung Bloch-Bauer, wurde 1942 über

und hinterließ es seinen Erben. Die Wohnung

31 Aktzahl 302/1958, Inv.Nr. 101. 903.

34 Aktzahl 797/1962, Inv.Nr. 115.888.

40 Aktzahl 1734/1986, Inv.Nr. 186.207.

28

das Museum als Widmung aus einer bedauer­

gängigen Marktpreisen entsprachen, bezie-

eine Rechtsanwaltskanzlei angekauft und 1948 an

seiner Tochter Christine wurde in ihrer Abwesen-

41 Aktzahl 1051/1988, Inv.Nr. 186.269.

licherweise nicht mehr eruierbaren Quelle.29

hungsweise zum Teil sogar deutlich unterschrit-

die Österreichische Galerie ausgefolgt,45 die das

heit 1945 samt Möbeln und sonstigem Inventar

42 Diese Beurteilung bezieht sich auf die von Alice Strobl zusammengetragenen Preise in: Strobl, Klimt, Bd. IV, S. 226-228.

1958 erfolgten der Ankauf eines Klimt-Aquarells

ten wurden.

Bild 2006 ihrerseits an die rechtmäßigen Erben

beschlagnahmt und weitervermietet. Da sich in

aus Privatbesitz, das eine Studie zum Theatervor-

Einen Sonderfall im Rahmen des Klimt-Bestands

zurückstellte.46

dieser Wohnung auch noch etliche nach Entwür-

hang in Karlsbad darstellt , sowie einer weiteren

stellen Deckengemälde in der Hermesvilla dar,

In der Folge des Kunstrückgabegesetzes der

fen Otto Wagners ausgeführte Möbel befanden,

Zeichnung31.

die seit 1976 vom Wien Museum als Ausstellungs-

Stadt Wien von 1999 wurde 2006 eine im

die von kulturhistorischem Wert für Wien waren,

Infolge eines Tausches – eine heute nicht mehr

haus genutzt wird. Die Künstler-Compagnie,

Dorotheum im November 1942 ersteigerte Zeich-

bemühte sich Wagners Tochter seit 1947, diese

gebräuchliche Praxis im Museum – gelangte

also Gustav Klimt, sein Bruder Ernst und Franz

nung Klimts zum Fakultätsbild Medizin an die

sowie das restliche Inventar mit Unterstützung

1960 eine Klimt-Zeichnung in die Sammlung.

Matsch, übernahm dort in der Nachfolge Hans

Erben nach Heinrich Rieger restituiert, in dessen

des Historischen Museums zurückzuerlangen.50

Der private Anbieter erhielt dafür im Gegenzug

Makarts 1885 den Auftrag, die Hohlkehlen im

Sammlung sich das Blatt ursprünglich befunden

Im Zuge der Nachforschungen wurde am

ein Aquarell von Wilhelm Kobell.

14

30

42

Schlafzimmer der Kaiserin Elisabeth nach

hatte. Ein sehr prominentes zweites Blatt, die

16. Dezember 1948 eine gemeinsame Niederschrift

1962 wurden zehn Blätter, darunter sieben weitere

Entwürfen von Julius Victor Berger auszumalen.

Übertragungsskizze für das Fakultätsbild

erstellt, in der Otto Wagners Tochter Folgendes

Studien zum Zuschauerraum im alten Burgtheater

Das Deckengemälde im angrenzenden Salon der

Philosophie, die in derselben Auktion angekauft

zu Protokoll gab: „Ferner widme ich den Städt.

und ein Entwurf Gustav Klimts für das Grabkreuz

Kaiserin konnten sie nach eigenen Vorstellungen

wurde, konnte bisher nicht restituiert werden, da

Sammlungen, falls ich in den Besitz meines mir

seines verstorbenen Bruders Ernst, in der Kunst-

realisieren. Sie entschieden sich für eine Dar-

der Einbringer nicht zu eruieren war.

gehörigen und in der Wohnung befindlichen

32

47

48 Aktzahl 1242/1982. Bei den ausgeschiedenen Blättern handelt es sich um die Inv.Nrn. 74.930/181, 194, 200, 240, 242, 262 und 267. 49 Vgl. Katalog zur 2. Ausstellung der Secession, Wien 1898, Nr. 73. 50 Aktzahlen 917/1947, 1997/1948, 1143/1951.

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