zu leben und werk des malers franz sedlacek
Landschaft mit Maler, 1926, Öl auf Holz, 71,3 x 57,2 cm, Privatbesitz
22 Vgl. Andreas Strohhammer, Der malende Chemiker. Über Franz Sedlaceks Maltechnik, in: Gabriele Spindler, Andreas Strohhammer, Franz Sedlacek. Monografie mit Verzeichnis der Gemälde, Wien 2011, S. 59–88.
Die Gestaltung grotesker Figuren wurzelt in den künstlerischen Anfängen Sedlaceks im Bereich der Karikatur. Vor 1920 hatte der Künstler ausschließlich im Medium Zeichnung gearbeitet und hier den Schwerpunkt auf karikaturistische Sujets gelegt. Als er sich – ohne künstlerische Ausbildung – mit der Malerei zu beschäftigen begann, empfand er diese – auch technisch betrachtet – als große Herausforderung.22 Er ließ sich jedoch darauf ein und fand nach wenigen Jahren zu seinem charakteristischen Malstil, den er bis Anfang der 1940er-Jahre nur noch geringfügig variieren sollte. Bei seinen frühesten Gemälden handelt es sich vor allem um Landschaften der sogenannten braun-blauen Phase. Sie sind weitgehend auf diese beiden Farben reduziert und verdeutlichen sowohl durch den Einsatz der Linie als wichtiges Gestaltungsmittel als auch durch die Verwendung von Karton als Bildträger Sedlaceks künstlerische Herkunft von der Zeichnung. Ab etwa 1925 malte der Künstler ausschließlich auf Holz. Zu diesem Zeitpunkt hatte er sein Bildrepertoire auf stilistischer und inhaltlicher Ebene weitgehend entwickelt. Neben Städtebildern, Stillleben und Interieurs beschäftigte ihn vor allem die Landschaft; mehr als die Hälfte seiner Gemälde sind dieser Gattung
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