Einführung einer Balanced Scorecard an der Technischen Universität Wien

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Werner F. Sommer: Einführung einer Balanced Scorecard an der Technischen Universität Wien

herhalten. Durch das FWF‐Bewilligungsverfahren ist die Qualität gewährleistet. Allerdings gibt es, vor allem mit der Europäischen Union, auch einen potenten alternativen Forschungsförderer im Bereich der Grundlagenforschung. Dort können die österreichischen Anteile aber nicht so einfach eruiert werden. Die TU‐Anteile an der FWF‐Bewilligungssumme schwanken 2004 bis 2008 um die 10 % (mit einem Ausreißer nach unten in 2007). Als Vorgabe könnte eine jährliche Steigerung um 0,2 %‐Punkte angesetzt werden. Ähnliches wie für die Forschung gilt auch für die „Lehre“ (P3). Sie ist als Prozess meist nur indirekt adressiert. Allerdings sind das Ziel S9 „Verbesserungen der Studienbedingungen“ und S10 „Effizientere Gestaltung des Studienbetriebs“ auch explizit formuliert. Als Programm

können

Studienberatung,

Brückenkurse,

Studieneingangsphase,

Hochschuldidaktik, E‐Learning, ECTS und optimierte Ablauforganisation angesehen werden.107 Als klassischer Indikator könnte das Betreuungsverhältnis (beispielsweise in der Form

Studierende

zu

Habilitierte)

herangezogen

werden.

Aufgrund

der

Personaleinsparungen und der steigenden Bildungsbeteiligung hat sich dieses in jüngster Vergangenheit kontinuierlich verschlechtert. Vorgabe könnte die Stabilisierung des aktuellen Niveaus sein. Mit „Weiterbildung“ (P4) ist die (kommerzielle) Nutzung des Know how aus der Lehre gemeint (analog der Verwertung bei der Forschung). Als Ziel ist dies in S11 „Unterstützung des lebensbegleitenden Wissenserwerbs“ festgehalten. Das Programm hierfür ist quasi das 2004 eingerichtete Weiterbildungszentrum, das Universitätslehrgänge (zumindest) kostendeckend anbieten soll. Nach einer Aufbauphase soll hier eine Konsolidierung eintreten. Es scheint angebracht, einen klassischen Indikator in Form der Produktivität (Umsatz/MitarbeiterIn) anzusetzen. Die Ist‐Werte sind rapide gesunken (von 223 Tsd. Euro pro Vollzeitäquivalent in 2005 auf 86 Tsd. Euro in 2008). Als Vorgabe sollte ein Wert angesetzt werden, der bei Vollkostenbetrachtung mittelfristig ein zumindest ausgeglichenes Ergebnis garantiert. „Support“

(P5)

steht

für

die

zentral

und

dezentral

organisierte

Dienstleistungsunterstützung der Kernprozesse Forschung und Lehre. Das Ziel ist in S14 „Gestaltung und Weiterentwicklung der Strukturen, Prozesse und der Kultur zur Sicherstellung exzellenter Forschung und Lehre“ subsumiert. Es ist kein Programm im engeren Sinn definiert, weil von den Dienstleistungseinrichtungen zwar Beiträge zum 107

Vgl. TU WIEN, 2009d, 97ff.

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