Zaemehebe 3/2017 - Heinzelmännchen

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zämehebe Magazin Werkheim Uster Ausgabe 3, November 2017, 36. Jahrgang

Heinzelmännchen


Unsere Angebote zur Weihnachtszeit Geschenke, die von Herzen kommen Entdecken Sie im «Geschenkreich» kunstvolle Weihnachtskarten und Geschenke für Gross und Klein. All unsere Produkte sind handgefertigt im Werkheim Uster oder in anderen sozialen Institutionen. In der Adventszeit sind wir auch samstags für Sie da: Montag – Freitag 9.00 – 12.00 Uhr und 13.15 –17.00 Uhr Samstag 9. / 16. / 23.12.2017 10.00 – 15.00 Uhr www.geschenkreich.ch

Weihnachtsessen & Caterings Suchen Sie ein Catering für Ihren Anlass mit 40 bis 300 Personen oder möchten Sie ein Weihnachtsessen in einem unserer Restaurants «8610 Restaurant», «8610 am See» oder «8610 im Stadtpark» durchführen? Wir freuen uns auf Ihre Anfrage. www.8610gastronomie.ch

Adventskränze Adventskränze und -gestecke in zahlreichen Farben und Formen finden Sie ab dem 13. November 2017 in unserer Gärtnerei «Gartenraum» an der Apothekerstrasse 18 in Uster. Montag – Donnerstag Freitag

9.00 – 12.00 Uhr und 13.00 – 17.00 Uhr 9.00 – 12.00 Uhr und 13.00 – 16.30 Uhr

Produktion & Versand Welche Arbeiten dürfen wir Ihnen abnehmen? • Verpacken & Versenden von angelieferten Kundengeschenken und Weihnachtsmailings • Bedrucken & Veredeln von Kundengeschenken • Siebdruck von Weihnachts- und Neujahrskarten • Veredelung von Offsetdruck-Karten mit Struktur-, Matt- oder Glanzlack • Herstellung von individuellen Kundengeschenken aus Holz www.produktwerk.ch

Winterschnitt & Baumpflege Lassen Sie Ihren Garten in Form bringen und profitieren Sie von unserer WinterschnittTagespauschale von CHF 950.– inkl. Personal, Maschinen und Abführen. Gerne übernehmen wir auch die Baumpflege à CHF 110.– pro Stunde zuzüglich Aufräumarbeiten nach Aufwand. www.gartenraum-uster.ch

Christbaum-Verkauf Ab dem 11. Dezember 2017 können Sie sich im Stadtpark Ihren Christbaum selbst aussuchen. Das Team des Betriebs «Gartenraum» ist täglich für Sie vor Ort: 11. Dez.– 23. Dez. | Montag – Freitag 10.00 – 18.00 Uhr | Samstag / Sonntag 11.00 – 16.00 Uhr

Werkheim Uster | Friedhofstrasse 3a | 8610 Uster | T 044 943 17 00 | www.werkheim-uster.ch


Editorial Liebe Leserinnen und Leser Wer bei Google nach dem Begriff «Heinzelmännchen» sucht, erhält über eine halbe Million Treffer. Es scheint also ziemlich viele Heinzelmännchen auf der Welt zu geben. Wir sind in diesem «Zämehebe» auf die Suche nach ihnen gegangen. Dabei haben wir entdeckt, dass eine stattliche Anzahl Heinzelmänner und Heinzelfrauen im und ums Werkheim Uster zu finden ist. Sie stehen meist nicht im Scheinwerferlicht, wirken mehr im Hintergrund und doch tragen sie ganz entscheidend zum Gelingen bei – im Werkheim und in der Gesellschaft. Lernen Sie in diesem Magazin Tobias Wegmann ­kennen, wenn er sich mit seinem Anhänger auf seine Tour macht. Oder steigen Sie ein in einen Werkheim-Bus und schauen Sie einem freiwilligen Fahrer über die Schulter. Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Finden von ­Heinzelmännern und Heinzelfrauen. Vielleicht begegnen Sie ihnen ja auch auf dem Eisfeld im Ustermer Stadtpark oder an unserer Weihnachtsfeier? Das ­Werkheim ist jedenfalls an beiden Anlässen mit von der Partie und freut sich, Sie zu sehen.

Patrick Stark Geschäftsleiter

Editorial

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einfach Gut zum Feiern Seit über 20 Jahren ist Bucherer Druck Wetzikon Ihr Spezialist für individuelle Drucksachen. Von der Visitenkarte bis zur Firmenbroschüre, vom auflagenstarken Offsetdruck bis zur Kleinauflage im Digitaldruck, von der Gestaltung bis zum fertigen Produkt. Was können wir für Sie tun?

Bucherer Druck AG Buchgrindelstrasse 9, 8620 Wetzikon Telefon 044 931 40 40, Telefax 044 931 40 41 info@buchererdruck.ch, www.buchererdruck.ch

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Inhalt Seite 6

Seite 15

Er sammelt, was andere wegwerfen

«Schliifschüenle» im Ustermer Stadtpark

Seite 8

Seite 16

Ehrenamtlich engagierte Heinzelmänner und -frauen

Voller Erfolg im Pipistrello-Zirkuszelt

Seite 18 Seite 10 Mit zahlreichen Handgriffen zum ­farbenfrohen Produkt

«Wir sind stark im Werkheim – und fast wie eine Familie»

Seite 20 Seite 13

«Mir gefällt es hier im neuen Heussergut»

Danke, liebe Heinzelmännchen!

Seite 21 Seite 14

Dienstjubiläen

Unsere nächsten Termine

Seite 22 Wunschliste – vielen Dank für Ihre Spende!

Impressum Herausgeber Werkheim Uster, Friedhofstrasse 3a, 8610 Uster, 044 943 17 00, info@werkheim-uster.ch, www.werkheim-uster.ch Redaktion, Administration Personal & Klienten des Werkheim Uster; Daniela Schenker, Anzeiger von Uster / Zürcher Oberländer; David Kündig, www.davidkuendig.com Druck, Gestaltung Bucherer Druck AG, Wetzikon; CO2-neutral auf FSC-Papier Auflage 4‘600 Exemplare | Erscheinung drei mal jährlich | Jahresabonnement CHF 20.– für drei Ausgaben pro Jahr

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Er sammelt, was andere wegwerfen Seit zwei Jahrzehnten sammelt Tobias Wegmann in Dübendorf Rohstoffe ein. Er tut es freiwillig, ohne Lohn und meist im Verborgenen. So wie die Heinzelmännchen, mit denen er sich gerne vergleicht.

An diesem Samstag in den Sommerferien scheint die

Dass ihr Sohn da draussen nicht Fussball spielte,

Stadt Dübendorf um kurz vor halb acht noch im

­sondern die Umgebung säuberte, darauf wurde sie

­Tiefschlaf zu liegen. Kaum jemand nimmt Notiz vom

per Zufall aufmerksam: «Eines Tages kam Tobias stolz

jungen Mann, der sein Velo durch die Strassen im

mit einem Zweifränkler heim.» Er hatte ihn von einem

­Högler-Quartier schiebt.

Kunden der Ludothek erhalten, weil er rund ums ­Gebäude wiederholt sauber gemacht hatte.

Immer wieder bückt dieser sich und legt etwas in den Veloanhänger: eine Dose, eine Pet-Flasche ein ­Bündel

Abfall als Unwort

Karton etwa. «Heute ist gar keine Kartonabfuhr, aber

Seither hat Tobias Wegmann sein Sammelgebiet aus-

die Leute schauen halt nicht auf den Abfallkalender»,

gedehnt. Der 26-jährige weiss genau, wo in der Stadt

sagt Wegmann während er seinen Anhänger mit

wann am meisten liegen bleibt. Und herumliegende

­mehreren leeren Weinkartons füllt.

Rohstoffe vertragen sich schlecht mit Wegmanns ­ökologischem Bewusstsein. Die Umwelt ist für ihn ein grosses Thema: «Das mit dem Klimawandel ist doch nicht mehr normal», redet er sich fast schon ins Feuer, um gleich darauf mit einem Schulterzucken anzufügen: «Aber wir leben halt in einer Wegwerfgesellschaft.» Und wenn es dafür noch einen Beweis braucht, so liegt dieser an diesem Morgen neben einem Abfallkübel, in Form einer leeren Rotweinflasche. «Glas ist ein Sekundärrohstoff und damit wertvoll», sagt er, während er die Flasche aufhebt. Überhaupt mag es Wegmann nicht, wenn man im Zusammenhang mit seinem Sammelgut von Abfall spricht: «Für mich sind

Sammeln statt Spielen

es Wertstoffe.»

Jedes Wochenende ist Tobias Wegmann als Rohstoffsammler unterwegs und das seit fast zwei Jahrzehn-

Dank für Respekt

ten. Damals hatte seine Mutter den Kindergärtler nach

Mit seinem vollen Anhänger fährt er jeweils zur

draussen geschickt. Nicht etwa, um auf Sammeltour

Hauptsammelstelle an der Usterstrasse. Dort lässt

zu gehen. Sie hoffte, ihr Sohn würde Spielkameraden

man den Stammkunden auch schon mal vor Tür­

finden. «Weil Tobias wegen seiner geburtstbedingten

öffnung rein. Meist führt Wegmanns Tour vorher noch

Lernbehinderung nicht die Quartierschule besuchen

bei einer Bar an der Wangenstrasse vorbei. Es hat eine

konnte, fehlte es ihm an Anschluss», erklärt Mutter Iris

Weile ­gedauert, bis man dort bemerkt hat, dass je-

Hartmann.

mand r­egelmässig und freiwillig die Entsorgung aus

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Heinzelmännchen


Seit 20 Jahren sammelt der 26-jährige Tobias ­Wegmann Abfall – ­freiwillig und ohne Lohn. (Bild: David Kündig)

Kaum eine Pause Seine Einsätze auf Dübendorfs Strassen leistet Wegmann unentgeltlich. Es sei schon vorgekommen, dass man ihm bei einem Imbissstand eine Wurst offeriert habe. Oder einen Energy-Drink in der Bar. Oft lehnt er dann ab. Seine Begründung: «Ich mache es ja für die Umwelt.» Dass Menschen Dinge einfach achtlos wegwerfen, bringt Wegmann ins Sinnieren. Statt auf die Umwelt würden die Menschen heute eben lieber auf das Smartphone schauen oder sich selbst im Spiegel betrachten. Für Wegmann gibt es kaum einen Grund, seine Eindem Hinterhof übernimmt. Das ist genau in Weg-

sätze für die Umwelt auszusetzen, nicht einmal Stark-

manns Sinn: «Ich möchte wie ein Heinzelmännchen

regen. «Da kommt ja nur Wasser runter und keine

sein.» Die sehe man schliesslich auch nicht. «Wenn

Nägel», sagt er. Nur wenn er mit seiner Mutter in die

ich in dieser Bar etwas trinke, nimmt man mich, wie

Ferien fährt, darf der wertvolle Rohstoff ausnahms-

ich bin, da will ich etwas zurückgeben», erklärt Weg-

weise einmal liegen bleiben.

mann seine Motivation. Daniela Schenker Seit über fünf Jahren dreht sich bei ihm auch im ­Berufsalltag alles ums Thema Recycling. Nach einer zweijährigen Lehre als Landschaftsgärtner arbeitet Wegmann Vollzeit beim Entsorgungsdienstleister Schneider im Kieswerk Volketswil. Dort konnte er unlängst die Staplerfahrerprüfung ablegen. «Der theo­retische Teil, vor allem das Rechnen, war eine Herausforderung», sagt er. Die Arbeit, die Kollegen, alles sei gut dort. Und doch hat Wegmann einen grossen Wunsch: eine Festanstellung auf dem freien Arbeitsmarkt. Derzeit ist er über das Werkheim Uster angestellt. Und einen kleinen dazu: «Eine Generalüberholung und eine neue Gestaltung meines ­Anhängers wären super.»

Dank des Berichts, der Anfang August in diversen Publikationen der Zürcher Oberland Medien AG ­erschienen ist, hat Tobias Wegmann eine Spende für eine Generalüberholung seines ­Anhängers ­erhalten. Herzlichen Dank! Das Werkheim Uster dankt dem Anzeiger von ­Uster/Zürcher Oberländer, der Autorin und dem Fotografen für die freundliche Genehmigung, den oben stehenden Bericht im «Zämehebe» publizieren zu dürfen.

Heinzelmännchen

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Ehrenamtlich engagierte Heinzelmänner und -frauen Freiwilligenarbeit ist in unserer Gesellschaft tief verankert. Ob in Sportvereinen, in der Politik oder bei Kulturanlässen: Freiwillige unterstützen unsere Gesellschaft nachhaltig. Auch Spitäler, ­Altersheime und andere soziale Institutionen sind auf ihre Unterstützung angewiesen.

Für die Bewohnerinnen, Bewohner und Mitarbeiten-

Kostbare Momente mit wertvollen Menschen

den im Werkheim Uster ist die ehrenamtliche Unter-

Könnten Sie sich vorstellen, sich im Werkheim als frei-

stützung ebenfalls von grosser Bedeutung. Ohne das

willige Mitarbeiterin oder frewilliger Mitarbeiter zu

Engagement von Freiwilligen wäre vieles nicht

engagieren?

möglich: –– die mehr als 800 Fahrten jährlich zu Therapien oder an die dezentralen Arbeitsplätze –– der wöchentliche Spaziergang oder der Besuch des Schwimmbades –– das Musizieren in unserer Tagesstätte –– das Lernen von Lesen und Schreiben –– und viele Stunden gemeinsamer Unternehmungen Die freiwilligen Mitarbeitenden im Werkheim Uster sind eine wertvolle Stütze für Menschen mit einer kognitiven Beeinträchtigung. Sie geben Bewohner­ innen, Bewohnern und Mitarbeitenden die Möglichkeit, Angebote zu besuchen, die ihre Gesundheit ­erhalten, und ermöglichen ihnen darüber hinaus Teil-

Der Titel unserer Broschüre Freiwilligenarbeit «Kost-

habe an der Gesellschaft.

bare Momente mit wertvollen Menschen» könnte nicht besser ausdrücken, wie sinnvoll und wertvoll ein

Das zeitliche Engagement, das man dabei eingeht,

Engagement in der Freiwilligenarbeit des Werkheims

wird reich belohnt: Freiwillig Engagierte haben die

sein kann. Es braucht dazu nur Freude an Kontakt mit

Möglichkeit, etwas zu bewegen, ihren eigenen Hori-

Menschen, die Bereitschaft, Bewohnerinnen und Mit-

zont zu erweitern und erhalten viele soziale Kontakte,

arbeitern auf Augenhöhe zu begegnen, sowie eine

die aus einem solchen Engagement entstehen. Unser

Prise Geduld und Humor.

engagierter freiwilliger Fahrer Gaudenz Poltera drückt das so aus:

Das zeitliche Engagement sowie den Einsatzort ­bestimmen Sie. In unserer Broschüre und auf www.

«Ich schätze die ehrliche und

werkheim-uster.ch/freiwillige erhalten Sie dazu wei-

ungeschminkte Art der Menschen im Werk-

tere Anregungen. Selbstverständlich beraten wir Sie

heim Uster. Ihre Freude und auch Dankbarkeit nach

gerne auch bei einem persönlichen Gespräch und

jeder Fahrt direkt zu erfahren, ist schöner, als

besprechen mit Ihnen offene Fragen und Anliegen.

­jeder Lohn, den man in der gleichen Zeit verdienen könnte.»

Bernadette Degen steht Ihnen dazu telefonisch unter 044 943 17 00 zur Verfügung. Sie sendet Ihnen auch gerne unverbindlich unsere Broschüre zu.

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Heinzelmännchen


Freiwillige Fahrer gesucht Aktuell suchen wir vor allem freiwillige Fahrerinnen und Fahrer, die mit einem der Fahrzeuge des Werkheims diverse Fahrten und Begleitungen für Bewohnerinnen und Bewohner übernehmen. Gegen eine marktübliche Spesenvergütung können Fahrten auch mit dem eigenen Auto durchgeführt werden. Eine sorgfältige Einführung und eine kompetente Begleitung – nicht nur während der Einführungszeit – sind gewährleistet. Und wie schon erwähnt, legen Sie den zeitlichen Rahmen fest, in dem Sie sich für das Werkheim engagieren wollen. An dieser Stelle sei unseren Heinzelfrauen und Heinzelmännern, die sich in irgendeiner Form im Werkheim Uster ehrenamtlich engagieren, herzlich gedankt. Ohne ihre Unterstützung und ihr Engagement wäre vieles für Werkheim-Bewohnerinnen, -Bewohner und -Mitarbeitende nicht möglich. Tausend Dank! Monika Schilling, Leiterin Fachstelle Human Resources

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Mit zahlreichen Handgriffen zum farbenfrohen Produkt Die textile Welt im Werkheim-Betrieb «Kunstvoll» ist richtig schön farbig: Die grossen Spulen mit verschiedenen Fäden und Garnen, die bespannten Webstühle und die bunten Stoffe geben den Räumlichkeiten eine freundliche Atmosphäre, in der Menschen gerne arbeiten.

In dieser ruhigen und gleichzeitig arbeitssamen At-

für das neue Produkt eingesetzt werden sollen, wer-

mosphäre entstehen die beliebten und von Hand ge-

den diese mit dem Zettelbaum abgemessen und dank

webten Geschirrtücher, Teppiche und Abwaschlap-

des Fadenkreuzes so aufgespannt, dass sich die Fäden

pen, die nebenan im «Geschenkreich» oder im On-

nicht verwickeln. Das ist gar nicht so einfach, ohne

line-Shop www.geschenkreich.ch von Kundinnen und

schnell ein «Gnusch im Fadezeinli» zu haben, aber die

Kunden erstanden werden können.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Verena Scheiwiller kennen die Handgriffe ganz genau und achten darauf, dass kein Durcheinander entsteht. 20 Meter pro Faden werden so jeweils gezettelt. Für die Breite von feinen Geschirrtüchern braucht es 52 mal 12 feine Fäden, da aus 12 verwobenen Fäden später ein Zentimeter Tuch entsteht. Das heisst, es werden 624 mal 20 Meter Fäden gezettelt, die danach auf dem Webstuhl aufgebäumt werden.

20 Meter lange ­Fäden am Zettelbaum

Bis ein handgewebtes Tuch fertig ist, braucht es grosse Sorgfalt, Zeit sowie viele Handgriffe und Fusstritte. Zu Beginn wird entschieden, welches Produkt entstehen soll und welches Material dafür benötigt wird. So berücksichtigt Verena Scheiwiller, verantwortlich für den textilen Bereich im Werkheim-Betrieb «Kunstvoll», bei der Kreation von neuen Textilien beispielsweise Kundenwünsche, die gewünschte Dicke oder saisonale Farben: «Wir verwenden hauptsächlich Naturfasern für unsere Textilien – vor allem Baumwolle oder Baumwolle-Leinen und diese in allen erhältli-

«Einziehen» der Fäden

chen Farben.» Sobald entschieden ist, welche Fäden

in die Litzen, dann ins Blatt

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Textile Kreationen


Merle Sieber ­arbeitet an einem pneumatischen Webstuhl «Mir gefällt es, dass ich mit ­Farben arbeiten kann. Das Weben ist ja nicht nur weben. Ich finde es mega schön, dass ich auch Farben auswählen und zetteln kann. Vom Anfang bis zum Schluss gibt es viele verschiedene Arbeiten.»

«Einziehen» als Lieblingsarbeit

Anschliessend werden die Fäden angeknüpft, wobei

Das Aufbäumen muss ganz straff und gleichmässig

darauf geachtet werden muss, dass sie gleichmässig

passieren, damit das gewünschte Tuch später auch

gespannt sind. Dann verbindet eine Fachperson mit

gleichmässig gewebt werden kann. Die losen Enden

Verknüpfungen die Tritte mit den Schäften, sodass

der Fäden werden in sogenannte Litzen eingezogen.

durch das Treten und abwechslungsweise Anheben

Die Litzen werden von mehreren Schäften gehalten

der einzelnen Schäfte das gewünschte Muster ent-

und machen einen Teil des Musters aus, das gewebt

steht. Bevor die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit

wird. Danach werden die Fäden ganz sorgfältig in das

dem eigentlichen Weben beginnen können, wird ein

Blatt oder auch den Kamm eingezogen, wodurch die

Stück Stoff angewoben. So können fachkundige Per-

Fäden sortiert werden, die Breite des Tuches vorge-

sonen kontrollieren, ob alle Fäden richtig eingezogen

geben wird und ein gleichmässiger Anschlag beim

wurden, und können allenfalls noch Fehler ausbes-

späteren Weben möglich ist. «Hier ist es ganz wichtig,

sern. Beim gesamten Kreationsprozess eines textilen

dass man genau arbeitet. Man muss die richtigen Lö-

Produktes ist Verena Scheiwiller die Qualität wichtig

cher und die genaue Anzahl Fäden erwischen, damit

und so betont sie: «In unserer agogischen Begleitung

nachher im Tuch keine Unregelmässigkeiten zu sehen

achten wir darauf, dass wir Menschen mit einer Be-

sind. Obwohl das eine Arbeit ist, die viel Geduld und

einträchtigung nicht überfordern, aber die Qualität

hohe Konzentration braucht, ist das «Einziehen» eine

des Produktes muss immer gut sein!»

der Lieblingsarbeiten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – manchmal gibt es sogar Diskussionen, wer

Tritt für Tritt, Anschlag für Anschlag

die Arbeit übernehmen darf», erzählt Verena Schei-

Und jetzt geht es los: Das Schiffchen wird durch die

willer. Es ist faszinierend zu beobachten, mit welch

Fäden geschossen und Tritt für Tritt, Anschlag für

grosser Aufmerksamkeit jeder einzelne der 624 Fäden

­Anschlag entsteht ein einzigartiges, 20 Meter langes

für ein Geschirrtuch durch den Kamm gezogen wird!

Tuch. «Jeder hat am Webstuhl eine andere

Textile Kreationen

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Das Team des ­Betriebs «Kunstvoll» kreiert gerne auch ­Textilien nach Kundenwunsch – ­Farben, Muster und Grösse ­machen j­edes Tuch zu e ­ inem ­individuellen Kunstwerk. Wir beraten Sie gerne: 044 943 17 60, kunstvoll@werkheim-uster.ch

Hand­schrift: Die Streifenbreite, die Farbwahl und die

Nun wird die Rolle mit dem 20 Meter langen Tuch

jeweilige Webart sind ganz unterschiedlich. Deshalb

vom Webstuhl abgenommen, um dieses zu kontrol-

müssen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter jeweils

lieren und, wo nötig, auszubessern. Auf beiden Seiten

immer am gleichen Webstuhl weben, bis sie die Länge

näht eine Mitarbeiterin die Säume des 20 Meter lan-

eines gewünschten Produktes, zum Beispiel ein Ge-

gen Tuches ein, um dieses anschliessend in der ge-

schirrtuch, erreicht haben», erklärt Verena Scheiwiller.

wünschten Grösse in Handtücher, Geschirrtücher

«Das fordert uns manchmal bei der Planung heraus,

oder Abwaschlappen zu schneiden. Und zu guter

weil wir nicht jeden Webstuhl nach Belieben besetzen

Letzt werden die Aufhänger, die gleichzeitig auch als

können und wir doch einige Teilzeitarbeitende ha-

Label genutzt werden, und alle übrigen Säume ein-

ben». Wie lange es dauert, bis ein Geschirrtuch ge-

genäht, bevor die textilen Produkte in den Verkauf

woben ist, ist sehr unterschiedlich. Schnelle Weberin-

kommen – einzigartige, farbenfrohe Produkte, wovon

nen erreichen in einem halben Tag die Länge von bis

jedes grosse Sorgfalt, Zeit sowie viele Handgriffe und

zu zwei Tüchern, andere benötigen für ein Tuch eine

Fusstritte in sich trägt.

ganze Woche. Anita Kupper, Leiterin Fachstelle Kommunikation

Freude schenken mit einem Werkheim-Gutschein Sind Sie unsicher, welches Geschenk das passende ist? Mit dem Werkheim-Gutschein schenken Sie Ihren Liebsten eine vielfältige Auswahl: ein Geschirrtüechli aus dem Laden «Geschenkreich», ein Dinner in einem Restaurant der «8610-Gastronomie» oder eine Dienstleistung der Betriebe «Gartenraum» oder «Produktwerk». Bestellen können Sie die Gutscheine in unserem Webshop www.geschenkreich.ch oder direkt bei uns im Laden oder Restaurant.

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Textile Kreationen

Geschenkreich | Werkheim Uster | Friedhofstrasse 3a | 8610 Uster


Danke, liebe Heinzelmännchen! Heinzelmänner und Heinzelfrauen gibt es überall – auch im Werkheim. Oft sieht man sie nicht, manchmal verstecken sie sich sogar extra, aber wer genau hinschaut, entdeckt die lieben ­Helferinnen und Helfer und kann ihnen «Danke» sagen. «Natürlich kenne ich ein Heinzelmännchen!», meint Hanni Hess, die im Werkheim wohnt, beim Kaffee im «8610 Restaurant». «Gerlinde, meine Betreuerin, ist ein Heinzelmännchen! Sie hilft mir beim Wäsche versorgen und geht mit mir spazieren. Aber nicht nur sie ist ein liebes Heinzelmännchen, auch die Neueren im Team helfen mir viel!» In diesem Sinne gibt es in jeder

So fleissige Hel-

Wohngruppe und in jeder Arbeitsgruppe viele Hein-

fer würde sich

zelmänner und Heinzelfrauen, die sich um das Wohl-

Sibilla Manna, Lei-

ergehen ihrer Mitmenschen kümmern. Sie machen

terin der Wäscherei,

nicht bloss einen guten Job, sie tun ganz viel Gutes

wünschen. Auch wenn

darüber hinaus – oft im Kleinen und unbemerkt, aber

ihr Team effizient arbeitet,

mit grosser Wirkung!

meint sie lachend: «Im Moment merke ich leider gar nichts von den Heinzelmännchen. In

Für Hanni Hess ist auch ein Mitbewohner, der seine

unserer Wäscherei türmen sich gerade die Berge und

traurige Zimmernachbarin tröstet, ein kleines Heinzel-

die Heinzelmännchen haben sich wohl irgendwo ver-

männchen. Er schenkt Zeit und hat ein offenes Ohr

steckt...» Und genau darüber sind die Weberinnen und

für sie – das ist für Hanni Hess ebenso wertvoll, wie

Weber im Werkheim-Betrieb «Kunstvoll» froh: «Nein,

ein fleissiges Heinzelmännchen. Solch fleissige Hein-

wir wollen nicht, dass uns die Heinzelmännchen am

zelmännchen gibt es im Werkheim nämlich ganz vie-

Webstuhl helfen! Wir wollen das selber machen und

le. Da ist zum Beispiel die Heinzelfrau, die jedes «Föt-

haben Freude an unserer Arbeit!»

zeli», das sie findet, vom Boden aufnimmt und entsorgt. Wer verzweifelt auf der Suche nach etwas Ver-

Viele Menschen im Werkheim Uster haben die Gabe,

lorengegangenem ist, kann es nur dieser Heinzelfrau

sich einer Sache – auch im Stillen – freudig und von

sagen. Sie macht sich auf die Suche – und findet den

ganzem Herzen zu widmen: So macht es Pius Bisig

verlorenen Gegenstand bestimmt bald wieder! Oder

ganz viel Freude, wenn er alle Kartonschachteln vom

da gibt es ein fleissiges Heinzelmännchen, das jeweils

Hauptgebäude für die Entsorgung vorbereitet und in

nach dem Abwasch die Kaffeetassen zurück auf die

die roten Container aufschichtet. «Der Chauffeur hat

Bürotische stellt. Es weiss ganz genau, wem welche

gesagt, dass das Werkheim dank mir mindestens 100

Tasse gehört und bringt auch immer wieder liegen

Franken spart. Ich nehme alle Schachteln auseinander

gebliebene Schlüssel zu ihren Besitzern zurück. Und

und staple sie flach aufeinander – es sieht fast aus

eine andere Heinzelfrau bringt ihrer Kollegin jeden

wie ein Kuchen», lacht der freundliche Heinzelmann

Mittag das Tablett mit dem Zmittag, weil diese das mit

verschmitzt.

ihrem Rollator nicht selber machen kann. Was würden wir nur ohne diese lieben Heinzelmännchen tun?

Herzlichen Dank, ihr lieben Heinzelmännchen!

Heinzelmännchen

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Weihnachtsfeier 2017

Mini Wiehnacht Frei nach der selbst geschriebenen WeihnachtsGeschichte von Werkheim-Bewohnerin Sara Gossweiler Freitag, 15. Dezember 2017 – 19.00 Uhr Reformierte Kirche Uster, Zentralstrasse Eintritt frei, Kollekte

Unsere nächsten Termine täglich

«8610 am See», geöffnet ab 8 Uhr, warme Küche ab 11.30 Uhr

Schifflände Niederuster

bis 8. Dez. 17

«8610 im Stadtpark» geschlossen

Stadtpark, Uster

9./16./23. Dez. 17 Laden «Geschenkreich» auch samstags offen von 10 – 15 Uhr

Friedhofstrasse, Uster

ab 9. Dez. 17

Winterbetrieb «8610 im Stadtpark», täglich von 9 – 18.30 Uhr

Stadtpark, Uster

(24. Dez.: 9 – 17 Uhr, 25. Dez. und 1. Jan. geschlossen)

ab 11. Dez. 17

Christbaumverkauf im Stadtpark durch den «Gartenraum»

Stadtpark, Uster

15. Dez. 17

Werkheim-Weihnachtsfeier «Mini Wiehnacht»

Reformierte Kirche Uster

23.12.17 – 13.1.18 Weihnachtsferien «8610 Restaurant»

Friedhofstrasse, Uster

ab 23. Dez. 17

Gärtnerei «Gartenraum»: Neu Selbstbedienung mit Kässeli

Apothekerstrasse, Uster

24.12.17 – 2.1.18

Weihnachtsferien Laden «Geschenkreich»

Friedhofstrasse, Uster

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Werkheim Uster


«Schliifschüenle» im Ustermer Stadtpark Das «8610 im Stadtpark» freut sich sehr auf eine neue Attraktion diesen Winter: «Uster on Ice» kommt in den Ustermer Stadtpark! Im Dezember und im Januar hat die ­Bevölkerung die ­Gelegenheit, mitten im Stadtpark auf Kufen auf dem Eis zu gleiten.

Das temporäre, rund 600 Quadratmeter grosse Eisfeld

Gelände stets sauber ist. Ausserdem können sich Eis-

lädt zum Pirouetten drehen und Eishockey spielen an

läuferinnen und Eisläufer tagsüber im «8610 im Stadt-

der frischen Luft ein. Ausserdem wird auch ein Zelt

park» aufwärmen. Dort gibt es – ergänzend zum

zum Eisstockschiessen aufgebaut, das tagsüber eben-

Fondue-Stübli vom «Uster on Ice»-Team – ein viel-

so zum «Schliifschüenle» genutzt werden kann.

fältiges Winter-Angebot mit heissen Suppen, saftigem Rindsgoulasch und Marroni-Cheesecake mit Röteli-

Damit «Uster on Ice» im Ustermer Zentrum aufgebaut

kirschen. Kommen Sie vorbei und geniessen Sie den

werden kann, arbeitet der Verein «Uster on Ice»

Winter im Stadtpark!

­diesen Winter mit dem Verein Herzkern und dem Werkheim Uster in einer neuen Kooperations-Partnerschaft zusammen. Der Verein Herzkern engagiert sich dafür, dass das Ustermer Zentrum attraktiver und ­belebter wird. Das Werkheim Uster ist mit dem Café «8610 im Stadtpark» mitten im Geschehen und dieses Jahr aktiv am Event beteiligt. «Ich finde es mega cool, dass das Eisfeld zu uns in den Stadtpark kommt!», freut sich Beat Kammer, der im «8610 im Stadtpark» arbeitet, schon jetzt. Das Team des «8610 im Stadtpark» wird einerseits die Tageskasse und die Schlittschuhvermietung übernehmen und andererseits als fleissige Heinzelmännchen dafür sorgen, dass das

«Uster on Ice» im Stadtpark

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Voller Erfolg im Pipistrello-Zirkuszelt Ende Juni 2017 gestaltete der Mitmach-Zirkus «Circolino Pipistrello» eine Zirkus-Projektwoche zusammen mit dem Werkheim Uster – ein unvergessliches Erlebnis für die Zirkus-Artisten, die ­Pipistrelli und die Gäste im Zelt!

Die Pipistrelli (www.pipistrello.ch) leben die Haltung

kreierten Direktionsansagen auf, präsentierten ihre

«Partizipation im Zirkus»: Sie fördern das kreative

Nummern und begleiteten das Programm mit ihrer

Arbeiten in der Gruppe, Einzelleistungen stehen im

eigenen Livemusik – ein voller Erfolg im besetzten

Hintergrund. Die Kleinste oder der Schwächste kann

Zirkuszelt.

als Spitze einer Menschenpyramide der Höhepunkt der Nummer sein. Es ist Zirkus hautnah, vom Zeltauf-

Ein herzliches Dankeschön an die Gönner für die

bau bis Zeltabbau zum Mitmachen und Miterleben –

grosszügigen Spenden, mit denen die Zirkus-Projekt-

vom Aussuchen der Kostüme für die Rollenfindung

woche mit dem Circolino Pipistrello möglich wurde!

über das Lampenfieber vor dem Auftritt bis zur ­Wehmut, wenn die Zeltmasten sinken. All dies gehört zum Zirkuserlebnis. Höhepunkt der Zirkus-Projektwoche mit dem Werkheim Uster war die selbst erarbeitete Galavorstellung am Werkheimfäscht am 24. Juni 2017. Die Teilnehmenden sagten die selbst

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Circoline Pipistrello


«Das Tollste im Circolino ­Pipistrello war der Aufbau. Ganz viele Leute haben geholfen. Alle mussten zusammen fest ziehen. Es brauchte viel Kraft, ich habe mich mit dem ganzen Gewicht hineingehängt. Ich war ein Nummerngirl – das war mega cool. Pipistrello ist ein mega cooles Team, sie haben Zusammenhalt vom Herzen aus mit viel Liebe. Und dann hatte es auch einen coolen, schönen Mann bei Pipistrello, Stefan. Der hat mir besonders gefallen. Ich lade Stefan und das Team ins Weihnachtstheater ein.» Salome Wüthrich, Gruppe Direktion

«Am Anfang der Woche durfte ­jeder Zirkus-Disziplinen testen, um sich dann am Schluss des Tages für eine Gruppe zu entscheiden. Ich war bei der Gruppe Zirkus-Musikanten. Am Freitagmorgen war Hauptprobe. Am Nachmittag fuhren wir an den Greifensee, um Glacé zu essen oder etwas zu trinken, uns erholen und ein Fussbad zu nehmen. Am Samstagnachmittag war die Zirkus-Galavorstellung. Es kamen sehr viele Leute. Die Leute vom Circolino Pipistrello waren sehr nett zu uns. Gerne wieder eine Zirkus-Projektwoche im Werkheim Uster!» Linus Hut, Gruppe Zirkus-Musikanten

«Am ersten Zirkustag ­haben wir mitgeholfen, den Zirkus aufzubauen. Das war streng, aber hat Spass gemacht. Am zweiten Tag konnten wir entscheiden, was wir im Zirkus sein wollten. Man konnte Seiltänzer, Akrobat, Zirkusdirektor, Clown oder Tänzer sein. Am dritten, vierten und fünften Tag haben alle geübt, was sie aufführen wollten und alle hatten viel Spass ­dabei. Am letzten Tag waren alle aufgeregt auf ihren Auftritt, aber alle waren gut und hatten viel Spass dabei. Und zum Schluss haben wir alle geholfen, das Zelt abzubauen.» Béatrice Spohn, Gruppe Tanz

Circoline Pipistrello

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«Wir sind stark im Werkheim – und fast wie eine Familie» Das Werkheim Uster hat eine vielfältige Palette mit Angeboten im Wohnbereich und bei der ­Arbeit. Für Menschen mit einer kognitiven Beeinträchtigung, die möglichst selbstständig leben wollen – egal, ob sie viel oder wenig Unterstützung brauchen.

Eveline Waibel und Adriana Eugenio Mendes wohnen

AM: Was mir an dieser Wohnung nicht so gefällt ist,

seit ein paar Monaten zu zweit in einer Wohnung und

dass sie so hellhörig ist. Und die Lampen im Gang und

nehmen individuelle Wohnbegleitung vom Werk-

meine Dusche sind im Moment kaputt. Das ist

heim Uster in Anspruch. Beide haben zuvor in

mühsam.

Werkheim-Wohngruppen in Ustermer Quartieren ­ gewohnt.

Versteht ihr euch gut untereinander? EW: Ja, sonst wären wir ja nicht mehr zusammen hier. Wir können gut miteinander reden. AM: Man muss halt reden miteinander, wenn etwas ist. Mir wäre es alleine zu langweilig. Wir sind spontan und gehen auch mal zusammen fort, um etwas zu essen oder so. EW: Wenn eine von uns alleine sein möchte, machen wir einfach die Zimmertür zu. Wir wissen ja, dass es nicht wegen dem anderen ist, und nehmen es nicht persönlich.

Wobei erhält ihr Unterstützung? AM: Ich bin froh um Unterstützung bei meinen

Wie gefällt es euch in eurer Wohnung? Adriana Eugenio Mendes (AM): Mir gefällt es sehr gut hier. Wir haben eine schöne grosse Wohnung und sind ganz schnell am Bahnhof. Es ist auch toll, dass wir nicht mehr der WG Bescheid geben müssen, wann wir nach Hause kommen. Eveline Waibel (EW): Wir essen, was wir Lust haben, und essen dann, wann wir wollen – manchmal ­kochen wir zusammen, manchmal alleine. Heute Abend machen wir einen Lachs im Ofen. Jede kauft die eigenen Sachen zum Essen ein, manchmal gehen wir auch zusammen einkaufen.

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Vielfältiges Angebot für Wohnen und Arbeiten

­Finanzen. Und wenn ich nicht «zwäg» bin und jemanden zum Reden brauche. Es ist schön, wenn du jemanden hast, dem du vertrauen kannst. Ich habe zwei Mal pro Woche Kontakt mit meiner Begleitperson, wenn ich es brauche. EW: Ich habe mein eigenes Geld im Griff, aber beim Essensgeld habe ich manchmal etwas Mühe. Ich finde es gut, dass sich die Begleitperson bei mir meldet. Ich arbeite auch daran, wie ich weiterhin in Kontakt bleiben kann mit den Leuten, die ich kenne, auch wenn ich nicht mehr in der WG wohne.


Wie teilt ihr euch die Hausarbeiten auf? AM: Jeder macht sein eigenes WC und das eigene

Ihr arbeitet an unterschiedlichen Orten. Wie ist das für euch?

Zimmer, das Wohnzimmer und die Küche putzen wir

EW: Ich arbeite in der Wabe Wald im Hausdienst, in

zusammen.

der Küche und im Kafi. Mir ist es wichtig, dass ich an anderen Orten wohne und arbeite. Das war meine

EW: Wir haben keinen Ämtliplan, das vermisse ich

Bedingung. Ich möchte nicht die ganze Zeit mit den

nicht von der WG. Ich finde, es hat sich mit dem

gleichen Leuten zusammen sein und finde es toll,

Haushalten gut eingependelt bei uns.

dass ich bei meiner Arbeit in Wald wieder neue Leute treffe.

Wie wäscht ihr? EW: Wir waschen selber. Früher habe ich die Wäsche

AM: Ich arbeite im Werkheim im Housekeeping und

zu Hause bei meinen Eltern übers Wochenende

dort gefällt es mir gut. Ich finde es toll, dass wir die

gewaschen.

Möglichkeiten haben, dass wir auch Teilzeit arbeiten können und dass ich eine Weiterbildung machen

AM: Ich will meine Wäsche selber waschen und finde

kann. Wir sind fast wie eine Familie im Werkheim. Wir

es super, dass wir eine eigene Waschmaschine haben.

sind stark im Werkheim, wie es auf dem Logo steht!

Den Wäschetransport vom Werkheim brauche ich nicht. Es muss ja auch nicht jeder sehen, was ich

Interview: Anita Kupper

anziehe.

Meine Geschichte Mein Name ist Markus. Ich bin seit 1998 im Werkheim. Am Anfang war es nicht so einfach. Aber jetzt gefällt es mir sehr gut. Ich bin jetzt seit 19 Jahren im Werkheim. Angefangen habe ich in der Hauswirtschaft und dann wechselte ich in die Druckerei. Ich habe auch schon in der Gastronomie gearbeitet. Ich habe im Werkheim viele Freunde gefunden und ich habe dort auch einen besten Freund gefunden. Als ich angefangen habe, hab ich im Werkheim das Aikido entdeckt. Ich mache Aikido sehr gerne und es ist ein sehr schöner Sport für mich. Ich bin sehr weit gekommen und habe auch einen sehr guten Sensei. Ich möchte auch meiner Nichte und meinem Neffe das Aikido beibringen und vielleicht meiner Schwester auch, wenn sie wollen. Naja, das war‘s von meiner Geschichte. Wenn ihr oder Sie Aikido kennenlernen wollt, dann kommt vorbei! Markus Steiger

Vielfältiges Angebot für Wohnen und Arbeiten

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«Mir gefällt es hier im neuen Heussergut» Nach den Umbauarbeiten im Heussergut konnten die Bewohnerinnen und Bewohner Mitte ­August 2017 ihre neuen Zimmer beziehen. Mit einem Einweihungsfest feierten sie gemeinsam mit Angehörigen und Interessierten ihr neues Zuhause.

Durch bauliche Massnahmen wurde in der Liegenschaft Heussergut zusätzlicher Wohnraum für 11 Bewohnerinnen und Bewohner geschaffen. Wohnraum, in dem man zwar Dienstleistungen wie Nachtwache, Verpflegung oder Reinigung in Anspruch nehmen kann, aber gleichzeitig so selbständig wie möglich lebt. Beim Umbau wurde darauf geachtet, neben den gemeinschaftlichen Aufenthaltsräumen private Bereiche für die Bewohnerinnen und Bewohner als Rückzugsorte zu schaffen. So haben beispielsweise die meisten Zimmer individuelle Bäder und dort, wo es die räumlichen Verhältnisse zulassen, gibt es in den Zimmern Anschlüsse für kleine Küchen. Mitte August konnten die Bewohnerinnen und Bewohner ihre neuen Zimmer beziehen. Die meisten von ihnen sind langjährige Bewohner vom Werkheim, welche die Nähe zum Werkheim-Hauptgebäude schätzen. Einer von ihnen ist Matthias Inderbitzin, der sich wie seine Mitbewohner über sein neues Zuhause freut:

Matthias Inderbitzin: «Mir gefällt es hier im neuen Heussergut viel besser als vorher im alten Pfarrhaus. Hier kann ich meine Türe zu machen und habe meine Ruhe. Ich habe einen Schlüssel für mein Zimmer und habe das gerne. Das Zusammenleben im Esszimmer ist besser, weil wir alle zusammen sitzen. Bei den schrägen Wänden habe ich mir einmal den Kopf angeschlagen, aber das geht schnell wieder vorbei.»

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Einweihung Heussergut


Im Rahmen eines Einweihungsfests zeigten Matthias

Beteiligten sowie auch allen Spenderinnen und

Inderbitzin und seine Mitbewohner – gemeinsam mit

­Spendern für die Unterstützung dieses gelungenen

den Architekten von Bischoff+Partner und BeeRonner

Bauprojekts. Im Besonderen dankt das Werkheim

– Freunden, Familienmitgliedern und Interessierten

­Uster, auch an dieser Stelle, der Ernst Göhner Stiftung

ihr neues Zuhause. An diesem Abend dankte Martin

sowie der Baugarten Stiftung für die grosszügige

Bornhauser, Stiftungsratspräsident, in seiner Anspra-

Unter­stützung. Vielen herzlichen Dank!

che im Namen des gesamten Werkheim Uster allen

Dienstjubiläen Wir gratulieren unseren Jubilarinnen und Jubilaren und danken ihnen ganz herzlich für ihre langjährige Treue! 5 Jahre

Schilling Monika

Leitung Fachstelle Human Resources

01.01.2018

Hubschmid Gabriel

Mitarbeiter Betrieb Hotellerie

07.01.2018

Marbach Kevin

Mitarbeiter Betrieb Produktwerk

08.01.2018

Berisha Zijad

Mitarbeiter Betrieb Integration

04.02.2018

10 Jahre

Ruinen Marieke

Personal Geschäftsbereich Wohnen

01.01.2018

Rennpferd Florian

Leitung Abteilung Dezentrales Wohnen

01.02.2018

Roman Yvette

Personal Geschäftsbereich Wohnen

01.03.2018

15 Jahre

Hüppi Roland

Mitarbeiter Betrieb Integration

01.01.2018

Heini Evelyn

Mitarbeiterin Tagesstätte

17.02.2018

Bayer Heidi

Personal Pool Betrieb Hotellerie

17.03.2018

20 Jahre

Bolliger-Müller Eveline

Personal Abteilung Zentrales Wohnen 2

01.01.2018

Ruppert Elisabeth

Mitarbeiterin Betrieb Kunstvoll

01.03.2018

25 Jahre

Lächler Anna-Käthi

Mitarbeiterin Betrieb Gartenraum

01.01.2018

Dienstjubiläen

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Wunschliste – herzlichen Dank für Ihre Spende! Der bestehende finanzielle Rahmen aus Produktionserträgen und staatlichen Beiträgen setzt dem Werkheim Uster gelegentlich enge Grenzen. Es ist daher auf Spenden angewiesen, um kleinere und grössere Wünsche zu ermöglichen. Wir freuen uns, wenn Sie uns dabei helfen, solche Wünsche zu realisieren. ­Damit schaffen Sie einen Mehrwert für Menschen, die im Werkheim Uster wohnen und arbeiten, der sonst nicht möglich wäre. 5 farbige Wolldecken für die Tagesstätte, je CHF 40.– Regenschirm-Set für Wohngruppen

CHF 60.–

Radio-Boxen für die Holzwerkstatt

CHF 100.–

Sitz-Sack für die Tagesstätte

CHF 300.–

1 Tablet für Lern- und Förderspiele

CHF 400.–

4 Sitzbänke für Betrieb «Produktwerk», je CHF 725.– Grosses Sofa für Wohngruppe

CHF 2500.–

Beschattung Terrasse für Alterswohngruppe

Mit dem Erlös des diesjährigen «Gentlemen Grand Prix» unterstützten die Organisatoren das Werkheim Uster mit CHF 30‘000. Der «Gentlemen Grand Prix» ist ein eigenständiger Verein, dessen Hauptzweck in der Durchführung des jährlichen Rad-Paar-Zeitfahrens

CHF 8‘000.–

Wir freuen uns über jeden Beitrag. Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung! Postcheckkonto 80-85-1 Stiftung Werkheim Uster IBAN CH38 0900 0000 8000 0085 1 Falls ein Wunsch mehrmals erfüllt wird, erlauben wir uns, die entsprechende Spende für andere Wünsche zugunsten von Menschen mit einer Behinderung einzusetzen.

Grosszügige Unterstützung vom «Gentlemen Grand Prix»

um den Greifensee besteht. Der Reinerlös aus dieser ­Veranstaltung mit aktiven Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus Wirtschaft, Sport und Politik wird alljährlich projektbezogen einer gemeinnützigen, karitativen Organisation in der Schweiz, vorzugsweise aus der Region, zweckgebunden übergeben. Das Werkheim war, wie jedes Jahr, auch dieses Mal mit einem Team beim Fahrradrennen mit dabei. Das Fahrerpaar David Zbinden und Fritz Rathgeb fuhr – als «Dave the Raser & Fritz the Blitz» mit der Startnummer 50 – bei heissem Sommerwetter um den Greifensee. Das Werkheim Uster dankt dem «Gentlemen Grand Prix» von Herzen für die grosszügige Unterstützung und freut sich jetzt schon auf die nächste Fahrt um den Greifensee!

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Wunschliste


Lust auf eine Veränderung? Wir haben offene Arbeitsstellen (mit IV-Rente) und freie Wohnplätze. Arbeitsstellen Werkheim Uster Mitarbeiter/in Wäscherei Werkheim Uster

Mitarbeiter/in Reinigung Werkheim Uster

Mitarbeiter/in Holzbearbeitung Werkheim-Betrieb «Produktwerk»

Arbeitsstellen bei Partnerfirmen Mitarbeiter/in Küche IKEA Dietlikon

Mitarbeiter/in Produktion Lüchinger & Schmid Kloten

Mitarbeiter/in LogistikDienstleistungsgruppe MVV Volketswil

Mehr Stelle n a u f www .werk he

im-us

ter.ch

Wohnen im Ustermer Quartier Studios/Einzelwohnen

2er-Wohnung

Wohngemeinschaft

• 1.5-Zimmer-Studios mit Balkon • 2-Zimmer-Wohnung nah am Greifensee • individuelle Wohnbegleitung

• moderne 3.5-Zimmer-Wohnung mit Balkon • sehr zentral gelegen • individuelle Wohnbegleitung

• Wohnungen in modernem Entwicklungsgebiet • hoher Ausbaustandard • Begleitung durch Fachteam

hl Auswa r e r e uns bote e g n a Wohn

Sind Sie interessiert an einem Wohnplatz oder einer Arbeitsstelle? Frau Brigitte Brunner informiert Sie gerne über alle aktuellen Angebote und freut sich auf Ihren Anruf: 044 943 17 25.


Winter im Stadtpark – es ist einiges los! «8610 im Stadtpark» Unser Café hat ab Samstag, 9. Dezember 2017 wieder täglich von 9 bis 18.30 Uhr geöffnet. Freuen Sie sich auf eine saisonale Speisekarte mit klassischen Wintergerichten und vegetarischen Köstlichkeiten, feine Würste vom Grill sowie «heissi Marroni» an den Wochenenden. Öffnungszeiten Bis 8. Dezember 2017 geschlossen Ab 9. Dezember täglich von 9.00 bis 18.30 Uhr 24. Dezember 2017 von 8.00 bis 17.00 Uhr 25. Dezember 2017 geschlossen 01. Januar 2018 geschlossen

«Uster on Ice» Als Kooperationspartner von «Uster on Ice 2017», das dieses Jahr neu im Stadtpark stattfindet, arbeitet das Werkheim Uster tatkräftig mit bei der Schlittschuhvermietung, der Tageskasse und bei Reinigungsarbeiten.

Christbaum-Verkauf Ab dem 11. Dezember 2017 können Sie sich im Stadtpark Ihren Christbaum selbst aussuchen. Das Team des Betriebs «Gartenraum» ist täglich für Sie vor Ort: 11. Dez. – 23. Dez. | Montag – Freitag 10.00 – 18.00 Uhr Samstag / Sonntag 11.00 – 16.00 Uhr

im Jetzt NEU

Stadtpark

sen tockschies s is E • n fe Eislau li onduestüb Hockey • F

30||11 30 11|2017 |2017 bis 27 27||01 01|2018 |2018 www.uster-on-ice.ch Gold Sponsor

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