Die Monatliche - Ausgabe 61

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»Wels hat de facto keine Stadtplanung.«

SPÖ-Chef Klaus Schinninger ganz privat

Heinz Plöderl Architekt

Zu Besuch beim neuen Stadtrat.

S. 14

Oberfeldstraße 60 4600 Wels

S. 12

Rabl: »Lasse mir Wels nicht verschandeln.« Bürgermeister will in Innenstadt Schuhschachtel-Bauten verbieten.

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Kulturmeile sucht Maler & Zeichner Renate Pyrker sucht Welser Künstler, die verschwundene historische Bauten malen. S. 16

Lagerhaus vor Abriss S. 10

Von edlen Steinen Goldschmiede Neundlinger. In der Pfarrgasse wird Schmuck noch mit der Hand gefertigt. Einblick in ein Traditionshandwerk. S. 5 | Ausgabe 61

S. 6



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Linz-Wels stärkste Wirtschaftsregion Im Vergleich mit anderen Regionen der österreichischen Landeshauptstädte hebt sich Linz-Wels klar als wirtschaftsbringende Kernregion hervor. Die Differenz der Bruttowertschöpfung im Jahr 2018 liegt hierbei bei knapp 9 Milliarden Euro.

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ie Region Linz-Wels weist im Vergleich mit anderen österreichischen NUTS-3-Regionen mit rund 29 Milliarden Euro die absolut höchste Bruttowertschöpfung auf. „Dies stimmt uns positiv, da sich die Wirtschaftsleistung unter anderem in der Zahl der Beschäftigungsverhältnisse widerspiegelt“, betonen die beiden Bürgermeister, Andreas Rabl und Klaus Luger.

Kommentar

Weiter überrascht es nicht, dass sich Linz-Wels als klares Industriegebiet hervorhebt. Eine Betrachtung nach Wirtschaftssektoren zeigt gegenüber den weiteren Vergleichsregionen im sekundären Sektor mit über 30 Prozent den höchsten Anteil. Lediglich die Region Klagenfurt-Villach folgt nur knapp der oberösterreichischen NUTS 3-Region. Graz, Innsbruck und Salzburg und Umgebung liegen im Industriesektor deutlich unter 30 Prozent. Ebenso liegen die Landeshauptstädte mit ihren zugeordneten Gemeinden in der Gesamtbilanz der Bruttowertschöpfung beträchtlich unter Linz-Wels.

In allen Ballungszentren um die größeren Landeshauptstädte wird der relativ höchste Anteil aus dem Dienstleistungssektor erwirtschaftet. Dieser liegt in der Region Linz-Wels bei etwa 65 Prozent. Jedoch erwirtschaftet Linz-Wels den höchsten Anteil gegenüber den Vergleichsregionen aus dem industriellen Sektor.

Zusammenarbeit Zur Bewältigung gemeindeübergreifender Probleme - insbesondere im Bereich Infrastruktur - wird es notwendig sein, die überregionale Zusammenarbeit zu stärken. Dies geschieht durch Unternehmen, die im Eigentum mehrerer Kommunen stehen und Infrastrukturaufgaben erledigen. So hat die im mittelbaren Miteigentum der Städte Linz und Wels stehende Liwest nicht nur die Versorgung der Region mit leistungsstarken Glasfasernetzen übernommen, sondern sich auch erfolgreich um eine 5G-Lizenz beworben. Gerade für den Bereich der zukünftigen Umwelttechnologien, die wesentliche Auswirkungen auf die Kommunen haben - wie die Wasserstoffproduktion und -versorgung - könnte dies beispielgebend sein.

Linz-Wels sorgen für 50 Prozent der oberösterreichischen Wertschöpfung Knapp die Hälfte der gesamten oberösterreichischen Bruttowertschöpfung, die bei etwa 60 Milliarden liegt, erwirtschaftet die Region Linz-Wels. Das höchste wirtschaftliche Aufkommen, knapp 70 Prozent, erbringt der Dienstleistungssektor.

Darüber hinaus haben die großen Städte aufgrund ihrer professionellen Verwaltung auch die Möglichkeit, Aufgaben für kleinere Gemeinden mit zu übernehmen. Verwaltungskooperationen oder Gemeindezusammenlegungen würden daher erhebliche Effizienzsteigerungen und Einsparungseffekte bringen.

von Martin Stieger

Politik muss gerade auf kommunaler Ebene grenzüberschreitend sein, da die Probleme nicht an den Grenzen aufhören. Andreas Rabl

Bürgermeister Wels

Die Bürgermeister Klaus Luger (Linz, SPÖ) und Andreas Rabl (Wels, FPÖ) forderten jüngst eine Industriemilliarde vom Bund. Diese Forderung ist sicher dem Landtags- und Gemeinderatswahlkampf geschuldet, sie ist aber mehr als nur berechtigt. Die Region Linz-Wels erwirtschaftet knapp die Hälfte der oberösterreichischen Bruttowertschöpfung (Gesamtwert erzeugter Waren und Dienstleistungen, vermindert um den Wert der Vorleistungen im Produktionsprozess) und muss für die Zukunft gerüstet sein bzw. werden:

Linz & Wels     Investitionen in den Ausbau der Infrastruktur (Verkehr als auch in die digitale Infrastruktur), insbesondre Fördermaßnahmen für neue klimaneutrale Technologien wie das 1-2-3 Klimaticket für den öffentlichen Verkehr,   Versorgung mit leistungsstarken Glasfasernetzen,    Umweltschutz im Bereich der Kläranlagen,     neue Universität Wels     Verwaltungsreform durch Verwaltungskooperation Da das Pro-Kopf-Einkommen in der Region Linz-Wels auch überdurchschnittlich hoch ist, hier überdurchschnittlich viel Steuern bezahlt und Arbeitsplätze gesichert werden, wäre die Förderung durch den Bund sehr sinnvoll und die Diskussion darüber zukunftsträchtiger als die Diskussion über den richtigen Aufstellungsort für die Venus von Wels.


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Von edlen Steinen Peter Neundlinger hat wohl die größte Edelsteinsammlung der Stadt. Er selbst meint, er wird nie in Pension gehen können, weil er, bis er 80 ist, noch immer Steine zum Verarbeiten haben wird.

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igentlich war es nur ein Zufall, dass Peter Neundlinger sein Geschäft in Wels eröffnete. Bevor dies geschah, arbeitete der gebürtige Ofteringer ein Jahr in Südafrika und gewann Preise in Australien. Erst als er zu seiner Frau nach Offenhausen zog, beschloss er, sich in der Goldschmiede-Metropole Wels niederzulassen. Denn keine Stadt in Österreich hat auf die Einwohner gerechnet so viele Edelsteinverarbeiter wie Wels. Jäger und Sammler Schon mit 6 Jahren sammelte Neundlinger mit Begeisterung Münzen. „In meiner Jugend habe ich dann Erfahrungen gesammelt“, schmunzelt der gesprächige Goldschmied. Dann, als er seine Lehre in Linz begann, nahm seine Sammelleidenschaft für Edelsteine ihren Anfang. Tausende der edlen Steinchen unterschiedlichsten Ursprungs haben sich mittlerweile angehäuft. Zur Freude seiner Kunden, die bei der Auswahl aus dem Vollen schöpfen können. Teilweise bringen ihm Händler direkt aus den Minen die Steine, weil seine Sammelleidenschaft über die Grenzen Österreichs bekannt ist. Manufaktur Direkt im Geschäft vor den Kunden werden dann die Steine verarbeitet und zu edlen Ringen, Ketten und vielem mehr verwandelt. Neben ihm sitzt eine von fünf Goldschmiedelehrlingen Österreichs: Die 20jährige Eva Mittendorfer entschied sich nach der Matura für diesen Beruf und wird auch in Zukunft das

traditionelle Handwerk erhalten. Auch ihr ist die Begeisterung für die Materialien ins Gesicht geschrieben, wenn der Chef seine Edelsteinsammlung präsentiert. Wels und Linz Anfang der 90er machte sich Neundlinger selbstständig. Zuerst mit einer kleinen Werkstatt im Wohnhaus in Oftering, dann in der Gortana-Passage. Zur Jahrtausendwende übersiedelte er auf den heutigen Standort in der Pfarrgasse 19. Auch in der Linzer Landstraße hat sich sein Filialbetrieb etabliert. Unter www.neundlinger-design. at kann man seine Waren auch online bestellen oder einfach nur schmökern und dann im Geschäft abholen. Preisgekrönte Produkte Immer wieder bekommt Neundlinger Auszeichnungen für seine Werke. Erst kürzlich gewann ein Ring (Bild unten links) wieder in der Hauptkategorie des Schmuck Awards 2020 den zweiten Platz. Besonders interessant an dem

Ring mit dem grünen Edelstein: Durch eine Drehung kann man den Stein verschließen. Unvorstellbar, welche Kleinarbeit und Bemühung in diese Arbeit geflossen ist, jedoch kein Problem für den erfahrenen Goldschmiede-Meister. Dieser steht Ihnen auch zur Seite, wenn es um Reparaturen oder Umbauarbeiten geht. Auch Ankauf, Gravur und ein Uhrensortiment werden angeboten. Alter Schmuck wird auch bewertet und angekauft.

Pfarrgasse 19, 4600 Wels Telefon: 07242/ 557 19 Öffnungszeiten: Mo-Fr: 9:00-12:30 13:30-18:00 Sa: 9:00-13.00 Web: neundlinger-design.at Mail: neundlinger1@utanet.at

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Rabl: »Keine Schuhschachteln Im Gespräch. Bürgermeister Rabl kritisierte vor kurzem die sogenannte „Schuhschachtel-Bauweise“ und will eine Architekturkonferenz samt neuen Gestaltungsrichtlinien. Aber wie ernst meint er es?

Herr Rabl, Sie waren seit 2009 bis 2015 Wohnbaureferent. Sie haben sich sehr früh gegen die „Schuhschachtel-Bauweise“ in Wels ausgesprochen. Warum hat sich nichts geändert? Ich war von 2009 bis 2015 Wohnbaureferent und in dieser Funktion zuständig für die Vergabe von Sozialwohnungen. Richtig ist, dass ich mich schon sehr früh gegen die „Schuhschachtelbauweise“ ausgesprochen habe. Ich musste aber zur Kenntnis nehmen, dass diese Bauweise einerseits von den Förderregelungen im sozialen Wohnbau vorgegeben wird, andererseits diese Projekte zumindest teilweise vom Gestaltungsbeirat der Stadt freigegeben wurden. Beides fällt nicht in die Zuständigkeit des Wohnbaureferenten. Dass es besser geht, sieht man an den Sozialbauten in Wien der 20- und 30iger Jahre des vorigen Jahrhunderts. Diese Wohnungen sind heute noch sehr beliebt. Wie will man diese Schuhschachtel-Bauweise in Zukunft vermeiden? Die Stadt Wels sollte für die Innenstadt und für große Wohnungsprojekte Gestaltungsrichtlinien erarbeiten. Die Fassadengestaltung muss anspruchsvoller werden, dazu gehören mehr Plastizität, Gliederungen, Strukturen und Differenziertheit. Darüber hinaus brauchen wir bei den Gestaltungswettbewerben mehr Bürgerbeteiligung. Es sollten daher auch Welserinnen und Welser mitentscheiden, welche Projekte verwirklicht werden, um eine Verschandelung der Stadt zu verhindern. Es gibt in der Stadt derzeit einen Richtungsstreit zwischen moderner und historisierender Architektur. Wie entwickelt sich diese Diskussion und wo stehen Sie? Das eine schließt das andere nicht aus, es muss für beides

Andreas Rabl auf den Spuren von Johann Schauer (Bild hinten)? Der Bürgermeister, der die Stadt gepägt hat wie kein anderer.

Bei den Fassaden sollte ein historischer Bezug zum Ensemble hergestellt werden.

Platz sein. Es geht aber darum, Architektur umzusetzen, die auch nach außen nachhaltig anspricht. Das vermisse ich derzeit bei manchen Projekten. Im innerstädtischen Bereich sollte man aber darauf achten, dass auf die historische Bausubstanz in der Umgebung Rücksicht genommen wird. Das wird sich auch bei der Fassadengestaltung auswirken. Im Ergebnis geht es aber nicht um alte oder neue, sondern um qualitätsvolle Architektur. Im Juni ist zu diesem


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in der Innenstadt.« Ich glaube, wir müssen in der Architektur wieder zu mehr Detailreichtum zurückfinden. Der vielfach angestrebte Minimalismus kommt an sein natürliches Ende. Irgendwann gibt es eben nichts mehr zu reduzieren, weil dann alles weg ist. Meiner Meinung nach müsste daher mehr Plastizität, Gliederungen, Strukturen und Differenziertheit gehören. nungsaustausch, auch zur Frage des Stadtbildes. Beispielsweise haben viele deutsche Städte ihre Innenstadt durch den Wiederaufbau von historischen Gebäuden zu Tourismusattraktionen gemacht. In Wels ist dazu ebenfalls eine Diskussion rund um den Wiederaufbau des Semmelturms entstanden. Auf der anderen Seite gibt es gute Beispiele, wie sich moderne Architektur in ein historisches Stadtbild einfügt und damit die Stadt prägt.

Thema eine große ArchitekturEnquete geplant, bei der internationale Fachexperten miteinander diskutieren werden. Ich selbst bin ein Fan von gegliederten und strukturierten Fassaden und historischen Gebäuden, aber auch für moderne Architektur kann ich mich begeistern, wenn das Ambiente passt. Was ist der Zweck dieser Architektur-Enquete? Ziel ist ein internationaler Mei-

Gut gelungen ist es übrigens dem damaligen Bürgermeister Dr. Schauer, der mit der Anlage des Volksgartens und des Pollheimerparks sowie der Volksgartenstraße und vielen weiteren Bauten die Stadt verändert und in ein neues Zeitalter geführt hat. Auf seinen Spuren wollen wir wandeln. Die FPÖ fordert die Sanierung des Torborgens. Dafür haben Sie nun auch Geld freigegeben (100.000).

Die zuständige Referentin ist der Ansicht, dass das zu wenig sei und die Sanierung mehr kostet. Was meinen Sie dazu? Die genauen Kosten der Sanierung stehen noch nicht fest. Es ist aber davon auszugehen, dass in diesem Jahr erst nach Rücksprache mit dem Denkmalamt und den dementsprechenden Planungs – und Vorbereitungsarbeiten begonnen werden kann. Dafür ist der bereitgestellte Kostenrahmen von 100.000 Euro sicher ausreichend. Man wird dann sehen in welcher Höhe zusätzliche Mittel für eine vollständige Sanierung erforderlich sind. Diese werden im Jahr 2022 bereitgestellt. Für die Lagerbaracke in Lichtenegg würde sich ein Verein interessieren, wenn er die Baracke kostenfrei nutzen darf. Gibt es dazu schon Gespräche? Es gibt tatsächlich Interesse eines Vereins die Lagerbaracke als Vereinslokal zu nutzen. Ich stehe dieser Nutzung sehr aufgeschlossen gegenüber. Die Verhandlungen dazu sind aber mit der Heimstätte zu führen. Der Verein selbst wird mir demnächst sein Nutzungskonzept vorstellen.


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Photo: Andreas Praefcke,

Photo: Valueyou, https://creativecommon s.org/licenses/by-sa/3.0/deed.de

Erbaut 1928–1931

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Erbaut 1928–1931

Die Moderne ist alt geworden Einfache weiße Quader, Häuser aus Glas und Stahl - all das gilt allgemein als der letzte Schrei. Obwohl die heutigen Architekten nur ihre Kollegen kopieren, die damals - nach dem Ersten Weltkrieg - eine neue Formensprache schufen.

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m Jahre 1907 wurde in München der Deutsche Werkbund gegründet, eine Vereinigung von Künstlern, Architekten, Unternehmern und Sachverständigen. Ob die damaligen Gründer sich bereits ausmalten, dass ihre Vereinigung den Anstoß für eine

Gestaltungssprache geben wird, die bis heute als „modern“ gilt man weiß es nicht genau. Aber es kann durchaus sein. Ziel schien es bereits damals, eine Art „Geschmacksmonopol“ zu bilden. Weg von den klassischen Formensprachen, hin zu funktionalistischer Gestaltung.

Typisierung 1914 kam es auf der Kölner Werkbund-Ausstellung zur sogennanten Typisierungsdebatte. Architekt Le Corbusier setzte Häuser, Industrieprodukte und Maschinen gleich. Man meinte, dass die Mehrzahl der Menschen dieselben Bedürfnisse haben

und man deren Bedürfnisse einheitlich und gleichartig befriedigen kann. Architektur wurde von der Kunst in eine Massenware verwandelt. Eine Stadt wurde vom lebendigen Gebilde zu einer geplanten Maschine mit uniformierten Häusern und militärischer Anordung von Straßenzügen. Bauhaus Werkbund-Mitglied und Architekt Walter Gropius errichtete 1925 im deutschen Dessau das Bauhaus-Gebäude. Dieses hat nichts mit dem Baumarkt zu tun, sondern diente als Unterkunft für die gleichnamige Kunstschule. Gerade die funktionalistische Architektur des Gebäudes war außergewöhnlich und gründete den Bauhaus-Stil. Dieser Stil, der von Möbeln, technischen Geräten bis hin zu Gebäuden eine breite Palette umfasst, wollte Tradition hinter sich lassen und

Le Corbusier, einer der einflussreichsten Architekten der Moderne, wollte die Pariser Altstadt abreißen und sie durch eine geometrisch angeordnete Wohnblocksiedlung mit viel Grün neu erbauen.

Photo: SiefkinDR,

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Photo: https://commons.wikimedia.org/wiki/User:Shaqspeare https://creativecommon s.org/licenses/by-sa/3.0/deed.de

Le Corbusier: Modernist, Faschist und Zerstörer Einer der einflussreichsten und zugleich schlimmsten Architekten des 20. Jahrhunderts und seine Thesen werden bis heute an Universitäten gelehrt. 17 seiner Bauten stehen offiziell von der Unesco unter Weltkulturerbe-Status. Wie auch seine damaligen Kollegen der Moderne sieht Le Corbusier die Aufgabe des Architekten im Erstellen von zweckmäßigen, funktionalen und wirtschaftlichen Entwürfen. Er bekennt sich dabei umfassend zu den technischen Möglichkeiten der Zeit. Das bedeutet den Einsatz von Eisenbeton, Stahl und Fertigteilen, um eine völlig neue, vormals nicht mögliche Architektur zu

Photo: https://commons.wikimedia.org/wiki/User:Shaqspeare https://creativecommon s.org/licenses/by-sa/3.0/deed.de

Erbaut 1927

Erbaut 1927 Design neu denken: nüchtern, schnörkellos, reduziert. Die Materialien sollten im Vordergrund stehen, keine Fassaden.

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realisieren. Dabei wird althergebrachter Zierrat über Bord geworfen, wie Ornamente, die den Selbstzweck über die Funktion stellen. Die von Le Corbusier begründete Architekturlehre nimmt sich die reine Funktionalität der Maschine zum Vorbild für die Gebäudegestaltung. Daraus resultieren klare und einfache Körper, die sich aus den geometrischen Grundformen des Rechtecks, Kreises und Quaders zusammensetzen. Im Endeffekt schuf Le Corbusier leblose Betonwüsten. Zwar mit einer eigenen Ästhetik, doch keiner sehr wohnlichen. „Faschist des rechten Winkels“ Le Corbusier hielt wie viele seiner Zeitgenossen wenig von individuellen Bedürfnissen. Seine Art der Stadt war quasi militärisch und autoritär angeordnet. In der Mitte die Elite, am Rand die Arbeitersiedlungen. Die un-

terschiedlichen Angebote wie Wohnen, Arbeiten und Freizeit wurden strikt voneinander getrennt und durch breite Straßen verbunden. Der Mensch wurde in Le Corbusiers Stadt zu einem Rädchen in einem riesigen Uhrwerk degradiert. Die deutsche Zeitung „Die Welt“ bezeichnete ihn einmal als Faschist des rechten Winkels, da er viele Kontakte zu zwielichtigen Gestalten wie Pierre Winter, Mitbegründer einer faschistischen Partei, Arzt und Utopist einer Art Gesundheitsdiktatur, der von einer fitten Rasse träumte, und Alexis Carrel, einem 1912 mit dem Nobelpreis geehrten Chirurgen, der von der Überlegenheit der Weißen überzeugt war und von eugenischen Programmen fantasierte. Diese Geisteshaltung fand sich auch in Le Corbusiers Architektur wieder. Nicht zu vergessen,

Kollstar

GmbH.

er ist bis heute eine Lichtgestalt der Moderne. Auch ein reger Briefwechsel zu seiner Mutter ist aufgetaucht, indem er sich sehr positiv über Hitler äußerte: „Wenn es ihm mit seinen Ankündigungen ernst ist, kann Hitler sein Leben mit einem großartigen Werk krönen: der Neugestaltung Europas.“ Gegen das städtische Gewusel So wie auch die Nationalsozialisten war Le Corbusier kein Freund der geschäftigen Stadt und deren individuellen, urbanen und intellektuellen Szene. Er wollte mit seinen Trabantensiedlungen diesem Treiben ein Ende setzen. Das gelang ihm auch und all seinen Schülern und Nachfolgern. Die Moderne schuf seelenlose Viertel mit einem monotonen öffentlichen Raum, getarnt als menschenfreundliche Grünfläche. Zu besichtigen in allen Vorstädten.


Vor dem Abriss Das gesamte Lagerhaus-Areal wird abgetragen und durch ein graues Büro- und Wohnviertel ersetzt. Die alte Substanz in Form von Loftwohnungen einzubeziehen wurde nicht genutzt. Wels verliert wieder eine markante Gebäudekulisse.


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Fotos: Rene Hauser / Christoph Brückl

Lagerhaus im ehemaligen Heeresverpflegeamt Erst nach dem Zweiten Weltkrieg und schwerer Zerstörung in der Schubertstraße zog das Welser Lagerhaus zum heutigen Standort in die Knorrstraße. Früher war dort das Heeresverpflegeamt samt Heeressilo. Anfang der 50er kamen dann Tankstelle und Autowerkstätte dazu. 1956 wurde dann das Verwaltungsgebäude gebaut. 1963 wurde der Hochsilo in der Knorrstraße errichtet, 1969 ein Maissilo mit Großtrockner. Neues Lagerhaus an altem Standort In den 70er Jahren wurde in der Schubertstraße die Bombenruine des alten Lagerhauses abgerissen und eine neue Filiale errichtet. Bis Anfang der 90erJahre gab es die Filiale in der Schubertstraße. Das Gebäude wird mittlerweile von der Berglandmilch genützt. Krise Nachdem das Welser Lagerhaus immer mehr ins Straucheln geraten war, wurde es vom Lagerhaus Eferding übernommen und 2018 zum Lagerhaus EferdingOÖ. Mitte verschmolzen. Abschied aus Wels Die Geschichte der LagerhausGenossenschaft geht in Wels demnächst vollkommen zu Ende. Das gesamte Areal wird abgerissen und durch Büro- und Wohnungsbauten ersetzt. eww statt Lagerhaus Einer der Hauptmieter des neuen Komplexes wird die Welser eww Gruppe sein. Diese übersiedelt ihre Zentrale von der Stelzhamerstraße in die Wiesenstraße. Direkt dort, wo heute noch der große Speicher an der Ecke zur Knorrstraße steht, werden bald die Geschicke des Welser Energie- und Technologiekonzerns geleitet werden.

Das erste Lagerhaus 1910 in Wels, Rainerstraße, in Bahnhofsnähe

Fotos: Lagerhaus Eferding OÖ Mitte

aben Sie sich schon einmal gefragt, warum der Lagerhaus-Wirt in der Schubertstraße diesen Namen trägt? 1909 entstand in der Schubertstraße/ Ecke Rainerstraße nämlich das erste Welser Lagerhaus. Bis heute ist noch eine alte Halle direkt neben den Bahngleisen zu sehen.

Lagerhaus Wels vor 50 Jahren - Getreidelager, die bereits mit Traktoren beliefert wurden


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Politik persönlich. Der ehemalige KinderfreundeGeschäftsführer ist zum Welser SPÖ-Chef aufgestiegen und wird bald mit höheren Aufgaben betraut werden. Wir haben Klaus Schinninger bei seiner Familie in Puchberg besucht und wollten wissen, wie er zur SPÖ gekommen ist und wie er privat lebt.

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uhause bei den Schinningers im beschaulichen Puchberg geben die Frauen den Ton an: Zwei Töchter und Frau Barbara stärken dem seit 2019 amtierenden Welser SPÖ-Chef den Rücken. Neben dieser Aufgabe arbeitet der studierte Wirtschaftswissenschafter bei der Wiener Städtischen Versicherung.

Kreisky an der Wand hängen. „Der Mann hatte einfach eine gewaltige Aura. Er stand für Aufbruch. Und auch dafür, dass Kinder aus Arbeiterfamilien auf einmal aufs Gymnasium gingen und studierten“, sagt Schinninger. Das machte er dann auch: Zuerst ging er auf das BrucknerGym und studierte später, im Alter von 38 Jahren, an der JKU in Linz.

In rote Familie geboren Die SPÖ hat Schinninger quasi im Blut. Seine Urgroßmutter war bis zu ihrem Tod im Jahr 2009 mit 102 Jahren das älteste SPÖ-Mitglied Oberösterreichs und das älteste Kinderfreunde-Mitglied Österreichs. Seine Großmutter war Betriebsrätin bei einem großen Welser Teppichhersteller. Der Opa arbeitete bei der Voest.

Aufbau der Krabbelstuben 1988 heuerte er bei den Kinderfreunden an. Zuerst als Gebietsreferent in der Landesorganisation, ab 1992 als Geschäftsführer in Wels. Als er anfing, gab es im Bereich Kinderbetreuung in Wels nur ihn als Mitarbeiter. Bevor er 2001 in die Privatwirtschaft wechselte, waren es 40 Leute. Schinninger baute, gemeinsam mit vielen MitstreiterInnen, in Wels die Krabbelstuben der Kinderfreunde auf.

Kreisky im Kinderzimmer Auch seine Eltern waren gestandene Parteimitglieder. Der junge Klaus hatte in seinem Kinderzimmer eine große Autogrammkarte von Bundeskanzler Bruno

SPÖ in die Zukunft führen Schinninger ist kein reiner Parteisoldat. Er war lange in der PriSchinninger Puch 175 SV Motorrad Aus einer alten Scheune in desolatem Zustand herausgekauft, hat er den Oldtimer binnen einem halben Jahr selbst restauriert.

Töchter als Beraterinnen Auch die Töchter bringen sich in die Politik ein und sind Sprachrohr für Themen der Jugend.

Der SPÖ-Chef ganz privat   Fotos: Rene Hauser

vatwirtschaft und kennt somit beide Welten. Die Strukturen der Partei und auch die Realitäten des Lebens. Diese will er verbinden und auch für die SPÖ einen neuen Weg finden. In der Vergangenheit oft nicht ganz ohne Gegenwehr. „Wir haben lange gebraucht, uns von der Niederlage im Jahr 2015 zu erholen, haben auch intern viele Diskussionen gehabt. Aber

nun sind wir auf einem guten Weg“, so der seit 2019 amtierende Parteiobmann Klaus Schinninger. Naturverbunden Zurück in den Garten der Schinningers. Ehefrau Barbara arbeitet im Baumanagement einer großen Handelskette und öffnet uns die Gartentür. „Klaus kommt gleich, er ist gerade bei


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Klaus Schinninger und seine Mädels: Ehefrau Barbara samt Töchtern Anna und Sara auf der Familiencouch.

den Bienen“, meint sie und führt uns auf die Terrasse, die sich gerade mitten im Umbau befindet. Die Schinningers sind auch Imker. 5 Bienenstöcke im eigenen Garten erzeugen im Jahr rund 100 kg Honig, der in perfekt designte Gläser abgefüllt wird und auch käuflich zu erwerben ist. „Unsere Bäume blühten zwar, aber wir hatten kaum Obst, weil

es zu wenig Bienen in der Gegend gab. So mussten wir selbst welche züchten“, so die 18-jährige Tochter Sara. „Sara ohne h“, meint sie bestimmt. Klaus kommt hinzu und meint leicht schmunzelnd: „Sie ist da sehr kritisch, dass alles korrekt geschrieben wird. Aber auch bei politischen Themen bekomme ich von meinen Töchtern immer wieder Vorgaben.“

Hauskater Flori Der etwas griesgrämige Kater Flori ist der gute Geist des Hauses. Auch wenn er schon etwas lädiert ist mit seinen stolzen 15 Jahren.

Imkerei Schinninger Da es immer weniger Obst gab, nahmen die Schinningers die Bienenproduktion selbst in die Hand.

Anna (20) und Sara (18) erzählen gelegt und arbeitet seit Herbst von ihrer Idee, am Messegelände 2020 in einem städtischen Kineinen Szeneclub für die Jugend dergarten. entstehen zu lassen. Die Kinderbetreuung scheint Nachwuchspädagoginnen wohl in der Familie zu liegen, So wie die ältere Schwester will auch Schinningers Schwester auch Sara Kindergärtnerin wer- ist Elementarpädagogin, so wie den. Sie absolviert gerade die heute der Beruf genannt wird. Kindergartenschule (Bafep) in Klaus Schinninger darf sich nun Linz. Die große Schwester hat um sein neues Baby kümmern: 2020 erfolgreich die Matura ab- die Welser SPÖ.


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»Wels hat de facto keine Heinz Plöderl ist seit 25 Jahren Wahlwelser und attestiert der Stadt eine fatale Entwicklung im Bereich Stadtplanung und der fehlenden Einbindung der Bürger. Er wünscht sich, dass der Gestaltungsbeirat öffentlich tagt und neben Architekten und Politikern auch Historiker am Tisch sitzen.

Herr Plöderl, Bürgermeister Rabl bemängelt derzeit die einfältige Baukultur der sogenannten „Schuhschachtel-Bauten“. Sollte man wieder historisierend bauen? Ich will mich in diesen Streit gar nicht einmischen. Mich stören weder moderne noch historisierende Fassaden. Aber das ist nicht mein Thema. Man muss sich viel mehr Fragen stellen als die der Fassadengestaltung. Raum- und Stadtplanung ist in Wels de facto nicht existent. Das ist ein gewaltiges Problem und es ist an der Zeit, das zu ändern. Eigentlich würde ich Rabl so einschätzen, dass er das Verständnis dazu hätte, hier Änderungen herbeizuführen, oder er scheitert auch an seiner Umgebung und seinem Netzwerk. Ich hoffe, dass er noch bedeutende Änderungen hinterlassen will. Was sollte der Bürgermeister tun? Es fehlt an Transparenz. Die Architektur-Wettbewerbe sind nicht offen und werden mit einer nicht unabhängigen Jury besetzt. Der Gestaltungsbeirat wird nur als Feigenblatt benutzt und muss als Prügelknabe für negative Entwicklungen herhalten, obwohl er nur berät und überhaupt nichts entscheidet. Dieser sollte öffentlich tagen und die Bevölkerung sollte daran teilnehmen können. Der Gestaltungsbeirat besteht derzeit aus drei Architekten, wobei jeder davon abwechselnd 3 Jahre Mitglied ist - wenn nach 3 Jahren 1 Mitglied ausscheidet, bleiben die anderen beiden noch 1 bzw. 2 Jah-

re. Sollte der Beirat nicht auch mit einem Historiker ergänzt werden, um auch der Stadtgeschichte gerecht zu werden? Ja, sicherlich. Der Gestaltungsbeirat ist ja ein beratendes Gremium und könnte somit so breit wie möglich aufgestellt sein. Sind Siedlungen wie Laahen im Sinne des Gestaltungbeirats? In Laahen wird gerade das Problemviertel der Zukunft gebaut. Als der erste Teil gebaut wurde, gab es einen Gestaltungswettbewerb. Das Siegerprojekt wurde aber verworfen. Dieses sah eine ganz andere Qualität einer Bebauung vor. Die Zeilenbebauung ist längst überholt und sorgt für einen monotonen öffentlichen Raum. Die Welser Heimstätte argumentiert ja, sie mmüsse sich an die Vorgaben der Wohnbauförderung des Landes Oberösterreich halten. Die Vorgaben der Wohnbauförderung sorgen dafür, dass trotzdem kein bezahlbarer Wohnbau möglich ist und keine attraktiven Lebensräume und Wohnungen gestaltet werden. Es wird Billigstbauweise vorgeschrieben, mit dem Argument, dass dadurch die Mieten günstiger werden. Der Schein trügt aber: Wirklich teuer sind dann die Gesamtkosten der Wohnungen bzw. Wohngebäude: 20% für die Errichtung, 20% für die Instandhaltung und 60% für die Betriebskosten (Heizen und Kühlen).

Rabl hat doch das Verständnis, nachhaltig etwas zu verändern. Oder scheitert er auch an seiner Umgebung und seinem Netzwerk?

doppelten Grünlandpreis der Gemeinde zu. In Österreich fällt der Planungsmehrwert aber rein den Investoren zu. Der Steuerzahler muss jedoch die nötige Infrastruktur vor den Häusern bezahlen. Das ist eine große Ungerechtigkeit. Hier wäre das Land Oberösterreich am Zug. Ja, aber wie auch bei der Wohnbauförderung steht dieses unter dem Einfluss eines falschen Wirtschaftens.

Welcher Weg wäre der richtige, um echten sozialen Wohnbau zu gewährleisten?

Kann Wels auch regulierend bei Umwidmungen eingreifen und sich „Deals“ mit Bauherren ausmachen? Zum Beispiel, dass man die Fassade hochwertig gestalten muss? Laut Stadt Wels ist das nicht möglich, da der Bauträger nach der Genehmigung die Fassade abändern kann. Hier wird immer argumentiert, in Österreich sei das Eigentumsrecht so groß.

Hier lohnt sich ein Blick in die Schweiz. Wenn dort etwas neu gewidmet wird, muss der Bauherr einen Teil der Öffentlichkeit abtreten. Sprich, wenn ein Bauer seinen Landwirtschaftsgrund in Baugrund umwidmen lässt, fallen 20-50% der Fläche zum

Das sehe ich rechtlich, volkswirtschaftlich und gesellschaftspolitisch ganz anders. Wenn etwas gewidmet wird, wird ja das Eigentum durch die Öffentlichkeit aufgewertet. Sicher kann die Stadt hier Forderungen stellen. Bei Möglichkeit


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Foto: Annette Korolll

Stadtplanung.«

DI Heinz Plöderl

Der Gestaltungsbeirat wird nur als Feigenblatt benützt. In den Wettbewerbskommissionen selbst sitzt nur ab und zu ein Vertreter des Gestaltungsbeirates. auch mit einem Vertrag. Wenn die Stadt aber die Ausführung der Fassade im Baubescheid bis ins letzte Detail festlegen würde, dann wird die Abänderung im Nachhinein viel schwieriger. Wenn es nur eine Zeichnung gibt ohne Detailbeschreibung, geht das natürlich viel einfacher. Die Kommune als Vertreter der Bürger soll das festlegen und auch einfordern können. Neben den Baukörpern selbst ist ja auch der öffentliche Raum davor wichtig.

forderungen an die Investoren. Ein Haus baut keiner für sich allein. Daher ist es wichtig, dass Gebäude ihren Beitrag für einen lebenswerten urbanen Raum schaffen. Die Größe, die Kubatur und die Fassade stehen bereits im Übergang vom Privatbereich in den öffentlichen Raum. Besonders das, was im Erdgeschoß passiert, ist Teil des öffentlichen Lebens. Eine Stadt zu planen und zu bauen ist eine hochkomplexe Arbeit und erfordert auch einen breiten Diskurs und Einbindung der Öffentlichkeit.

Genau, und für diesen stellen wir als Gesellschaft keine An-

In der Schweiz werden die Entwicklungen über Einbindung der

Vorsitzender der Sektion ArchitektInnen in der Kammer für ZiviltechnikerInnen, ArchitektInnen und IngenieurInnen

Heinz Plöderl wurde 1960 in Grieskrichen geboren und lebt seit Mitte der 90er Jahre inWels. Plöderl studierte Architektur an der TU Wien, diplomierte bei Hans Puchhammer und war Assistent und Lektor an seinem Institut. Während und nach dem Studium war er u.a. Mitarbeiter bei Architekt Harald Wicke und Architekt Ernst Beneder. Seit 1999 führt er sein Architekturbüro als PAUAT Architekten in Wels. 2002 ist er Gründungsmitglied der IG Passivhaus OÖ und hatte den Vorsitz bis 2006 inne. 2014 übernahm er den Vorsitz der Sektion Architekt_innen der ZiviltechnikerInnenkammer für Oberösterreich und Salzburg.

Bürger hoch professionell abgewickelt. Die Leitprojekte aus städtebaulichen Wettbewerben werden breit diskutiert und weiterentwickelt. Darüber stimmen die Bürger dann verbindlich ab, ob diese Entwicklung auch verbindlich realisiert wird. Nicht umsonst gilt die Schweiz als Land mit hochwertigster Ortsund Stadtentwicklung mit hervorragender Architekur. Kommen wir nochmals nach Wels: Die alten Hallen im Messegelände Ost sollen ja abgerissen und durch einen Park ersetzt werden. Ist es schlau, diesen wertvollen und zentralen Platz nicht für

Stadtentwicklung zu nützen? Das Messegelände Ost gehört als multifunktionales lebendiges Stadtquartier entwickelt - Freiräume mit großzügiger Be- und Durchgrünung sind dabei für mich selbstverständlich. Gibt es auf Beamtenebene jemanden, dem Sie die nötige Offenheit und Kompetenz für erforderliche Veränderungen zutrauen. Manches liegt in der Ohnmacht der derzeitigen Strukturen. Ich sehe aber durchaus Engagement, Kompetenz und Potential bei Einigen.


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Künstler gesucht: Malereien zu historischen Welser Bauten Renate Pyrker will bei ihrer Welser Kulturmeile als nächstes Malereien und Zeichnungen von historischen Welser Bauten ausstellen. Ob altes Greif, Semmelturm oder alte Fabriksgebäude.

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inter Renate Pyrkers Firma Austria Plastics erstreckt sich in der Dragonerstraße die Welser Kulturmeile, welche Kultur in der Öffentlichkeit ausstellt. Als nächstes sollen Künstler ihre Bilder von historischen Welser Gebäuden ausstellen. Aber auch Zukunftsszenarien von Wels sind erwünscht. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Auch die Bebauung des Messeareals kann gezeichnet werden. Historische Fotos als Vorbild kann man sich von der Redaktion der Monatlichen unter folgender Mail bestellen: redaktion@monatliche.at

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Messe: Ein kleiner Prater beim Teich im Volksgarten

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nter dem Arbeitstitel „Family-Park Wels“ sollen rund 10 K inderfa hrgeschä fte wie Mini-Quad, Kettenkarussell, 4er-Bungeetrampolin oder Waterbubble Abwechslung und Spaß nach Wels bringen. Auch ein Autodrom für Jung und Alt soll es geben. Abgerundet wird das Programm mit Highlights wie Kasperltheater oder einem Kinderflohmarkt. „Wir sind überzeugt, hier trotz der Corona-Einschränkungen ein attraktives Angebot für Kinder und Familien bieten zu können“, so Erich Avi.

Da größere Veranstaltungen dieses Jahr aufgrund von COVID-19 leider nicht möglich sind, soll auf Initiative von Schaustellern ein temporärer Freizeitpark am Gelände der Messe Wels verwirklicht werden.

„Natürlich müssen alle Sicherheitsvorschriften eingehalten und ein COVID-Präventionskonzept erarbeitet werden“, betont Messepräsident Hermann Wimmer. Denn Voraussetzung für den Start des Kinderparks ist die Genehmigung durch die Bezirksbehörde, welche aufgrund Schausteller-Familie Avi mit Bürgermeister Andreas Rabl und Messepräsident Hermann Wimmer

Do- Saǀ 14:00 - 21:00 Uhr So 10:00 - 21:00 Uhr Nähere Infos auf www.messe-wels.at

Dieser Park ist eine Bereicherung für die Stadt Wels und sicherlich eine sehr willkommene Abwechslung für Familien mit Kindern in Wels und Umgebung. Der Standort am Messegelände, Nähe Teich bietet dazu das perfekte Ambiente. Andreas Rabl

Bürgermeister Wels

der aktuellen COVID-19-Vorschriften entscheidet. Die Planungsarbeiten sind bereits im Gange und der Park soll westlich der Stadthalle bzw. Weinkost angesiedelt sein. Der Eintritt ist frei, lediglich eine Mindestkonsumation, die € 10,-

je Kind beträgt, ist geplant. Die Fahrscheine werden beim Eingang erhältlich sein. „Wir werden attraktive Familienpreise anbieten und wollen vor allem die Kinder zum Lachen bringen und den Familien unbeschwerte Stunden bieten!“ , verspricht der Initiator Erich Avi.

Fotos:Avi GmbH

Geplante Öffnungszeiten: April - Oktober 2021


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Wohnbau geht auch anders

Genglers Seite von Peter Gengler

Arik-Brauer-Haus in Wien Die meisten Wohnhäuser, die die gemeinnützigen Wohnbaugenossenschaften in Wels hinstellen, erinnern eher an die berüchtigten „Plattenbauten“ in der DDR. Als Argument wird immer wieder angeführt, dass die bescheidenen Mittel des sozialen Wohnbaus keinen anderen Baustil erlauben. Dass es doch anders geht, hat die Sozialbau AG Anfang dieses Jahrhunderts mit ihrem Projekt „BIG POINT“ in Wien-Meidling bewiesen. Auf einem 14.000 Quadratmeter großen Grundstück, verkehrsgünstig neben der S-Bahnstation Hetzendorf

gelegen, entstand ein Bauwerk mit Wohnungen, Geschäften, Gastronomie, Büros und Arztpraxen. Das Gebäude wurde der Geländeform angepasst, nicht alles ist im rechten Winkel und manches ist sogar rund. Die Büros liegen außen an zwei stark befahrenen Straßen, die Wohnungen wurden weitgehend in den Innenhof verlagert. Dort gibt es einen kleinen Wald mit Kinderspielplatz. Der Grünraum macht fast die Hälfte der Grundstücksfläche aus und ist durch Gebäude und Glaswände vom Außenlärm abgeschirmt. Mit viel Phantasie wurde hier eine

Innenhof des Big-Point in Wien

Foto: eww

Oase im Verkehrsgewühl der Stadt geschaffen. Im sozialen Wohnbau sind 30% gewerbliche Nutzung erlaubt. Optimale Ausstattung, wie Hausklimaanlage und doppelte Böden waren für IT-Firmen attraktiv. Für die sind auch die Mietpreise, die doppelt so hoch wie für Sozialwohnungen sind, kein Problem. Damit ließ sich das Gesamtprojekt leichter finanzieren. Besondere öffentliche Förderungen hat es keine gegeben.

bo01 in Malmö (Foto: Maria Eklind, CC BY-SA 2.0)

Phantasievoll in Wien Für unkonventionelle Baukultur gibt es viele Beispiele: Der Universalkünstler Arik Brauer entwarf ein Haus, das 1994 in der Gumpendorfer Straße in Wien fertiggestellt wurde. Mit buntbemalter Fassade, geschwun-

genen Formen und Bäumen am Dach. Ein gelungener Versuch, neben alten Häusern etwas zu bauen, das sich an den historischen Baustil anlehnt und doch etwas Neues darstellt. Kleinstadt-Mix auf dem Reisbrett in Schweden Im Hafen von Malmö, Schweden, entstand um die Jahrhundertwende das Wohnprojekt bo01. Ziel war es, eine Wohnsiedlung möglichst naturnah mit ungiftigen Baumaterialien zu errichten, vollständig mit erneuerbarer Energie zu versorgen und motorisierten Verkehr zu reduzieren. Die Gestaltung entspricht einer städtischen Bebauung mit individueller Formensprache. Das trägt wesentlich zur höheren Wohnqualität der über 1000 Einwohner bei.


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Kupetzius-Gartl: täglich! Kennen Sie die ESVHalle, gleich gegenüber der Einfahrt des Welser Flugplatzes? Die ESV-Halle steht für alle Gäste von Franz und Semi Kupetzius offen, denn man kann dort täglich Essen abholen. Im Sommer gibt es auch den tollen Gastgarten.

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äglich von 9-13 Uhr gibt es bei Franz Kupetzius den Frühshoppen und beste Hausmannskost zum Abholen oder zum Essen im

Gastgarten. Auf Facebook postet Kupetzius auf seiner Seite immer das Wochenmenü. Vorteil daran ist, dass man nicht vorbestellen muss, sondern einfach nur vorbeifahren und sich das aktuelle Menü abholen kann. Sonderwünsche auf Vorbestellung Sie wollen ein bestimmtes Gericht, vielleicht sogar für das Weihnachtsessen? Kupetzius kocht auch auf Bestellung: Gansl, Ente, Hirn mit Ei, Kalbsbraten, Beuschl und vieles mehr aus Omas Küche bekommt man aus der guten Küche der ESV-Halle. Gstanzl und Volksmusik Als Vorfreude auf den coronafreien Sommer kann man der Mama eine Freude zum Muttertag machen und Karten für das Gstanzlsingen in der ESV-Halle um 18 € bei Kupetzius kaufen.

Franz Kupetzius Flugplatzstraße 8 4600 Wels Mobil 0664 26 09 064 Mo-So 09-13 Uhr www.grillen-barbecue.at

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S t n e m e t a t S #

ahren. Es nmehr 10 J u n it e s t d und erre Sta und Technik ichert unse n re e e ft b a s h o c li s e ren der s en D as W an Naturwis d Technik sind die Moto en einen Platz ß a p S lt te vermit chaft un gendlich ritischen ier. Wissens bietet Kindern und Ju auch zum k Stauw e c k t N e ug s d o n li u e W n e r n e s in S d un Gäste, die in ue n mit allen Zukunft un neugierige eren, Lerne ti le n ie e v nn n e m s ri o li e e p x chreitet, ka zum E e d em W rs h e c b s ü n ü n e w z h n und au f Gre n. Ic Geburtstag Hinterfrage nn n u r w er m e u D z . n h e c s rd n e u w tw chen Glück nen versetz cken. Herzli e td n e te n Horizo e Jahre. e zukünftig erfolgreich

Dr. Andreas Rabl dt Wels Bürgermeister der Sta ku ng s nde Entdec e n n a p s e m er t ein ren sich im im Welios is ie h s c s u re s e te B in r e Jed g ang rn. Sie ielerisch Zu inen Kinde p e s m n e it d m n fi e reis spiel ate, m Lieblings rdere E xpon n re a ih r it fü r m e ß d a wie nden Kinde ben viel Sp die leuchte s en u n d h a r is fü W k s c he m n e a u D e zu n rig. Ich wün d . V ielen n ie e w n h n c e s tr l ll a ü M n rund ums M tellungen u en ist jedes Sonderauss as Heimgeh , d n r e u e n Id e n ll e a ug viele to -Team noch dem Welios es Gute! A r. esuche ll B e rt te is e beg

Infos und aktuelle Öffnungszeiten unter

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Wels: Positiv in die Zukunft Die Welser Innenstadt hat sich für den Frühling herausgeputzt, die Fußgängerzone ist einzigartig dekoriert. Auch wenn es in der aktuellen Zeit schwierig ist, Prognosen zu treffen, blickt man positiv in die Zukunft und plant mit viel Engagement und Optimismus an den vielen Veranstaltungen und Aktionen im Sommer 2021.

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ür die nächsten Monate sind viele Veranstaltungen und Aktionen geplant, welche Vorfreude auf das restliche Jahr schenken. Alle Veranstaltungen werden mit verschiedensten Sicherheitskonzepten geplant und der aktuellen Lage angepasst, denn die Sicherheit und die Gesundheit der Besucher hat Vorrang. 2021 wird Wels wieder einen Maibaum am Stadtplatz bekommen. Dieser wird heuer aufgrund der aktuellen Lage aber noch ohne Publikumsfest aufgestellt. Die „ShoppingNight“, welche Anfang Mai geplant war, wird auf den 11. Juni verschoben. Auch die neue Laufveranstaltung „Wels schwattelt“ ist von Mai auf den 7. August verschoben worden. Die „Lange Nacht der Chöre“ am 12. Mai ist abgesagt

und wird nächstes Jahr am 25. Mai stattfinden. Das „EM-Public Viewing“ wird in einer kleineren Variante umgesetzt. Die Österreich-Spiele und Finalspiele der Fußball EM werden übertragen und Kooperationen mit den lokalen Wirten geplant. Der Welser Stadtball im neuen Stadttheater wurde auf 26. Juni verschoben und soll dann für alle Tanzbegeisterten endlich wieder die Möglichkeit bieten das Tanzbein zu schwingen. Durch aktuelle Absagen und Verschiebungen ist zusätzlich die Unterstützung der Welser Betriebe mit einer Online-Initiative im Mai geplant, um sich digital und online besser aufzustellen. Alle aktuellen Infos zu den Veranstaltungen findet man unter www.wels.at/events oder auf der facebook-Seite: www.facebook.com/wels.info

Studio mieten für einen Tag Für Fotografen und Kreative. Mitten in Wels können sich Fotografen nun ein professionelles Fotostudio für ein paar Stunden mieten. Vom Scheinwerferlicht bis zur Kosmetikecke wird alles geboten.

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ene Hauser ist in Wels ein bekannter Fotograf. Nun hat er gemeinsam mit Geschäftspartner Christian Holzinger ein ganz besonderes Projekt in der Welser Anzengruberstraße unweit der alten Rahmenfabrik fertiggestellt: In den ehemaligen Räumlichkeiten der Fa. Textil Müller können Foto-

grafen ein voll ausgerüstetes Studio mieten. Besonders für Amateurfotografen ein tolles Erlebnis, einmal mit hochprofessionellem Equipment zu arbeiten. Auch Fotokurse werden bald angeboten.

MietStudioWels Lebe deine Kreativität Rene Hauser Anzengruberstraße 4, 4600 Wels Telefon: 43 (0) 664 - 22 645 32‬ 43 (0) 699 – 17 89 35 17 e-Mail: office@renehauser.at http://www.renehauser.at


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Die Markthallen von Barcelona In Sachen Revitalisierung der Welser Markthalle gab es schon Delegationen nach Kopenhagen oder München. Jedoch ist Barcelona die Stadt der Markthallen. Fast in jedem Stadtteil gibt es eine.

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ür Touristen, die sich entlang der großen Promenade La Rambla tümmeln, wartet zwischen einer Häuserschlucht der Eingang des Mercat de la Boqueria. Der Markt wurde erstmals im Jahre 1217 dokumentarisch erwähnt und besitzt seit Ende des 19. Jahrhunderts seine eigene Markthalle. Diese ist die bekannteste von Barcelona, jedoch

noch lange nicht die einzige. In der ganzen Stadt verteilt, kann man neue und alte Markthallen besuchen. Meist haben diese täglich geöffnet. Standler haben individuell geöffnet Nicht immer haben alle Marktstände gleich geöffnet. Mit Rollläden können die jeweiligen Beschicker leicht ihre Stände

verschließen, während andere Standler noch ihre Waren verkaufen. Plätze zum Verweilen Fast in jeder von Barcelonas Markthallen gibt es auch Plätze zum Verweilen und Gastronomie neben den herkömmlichen Verkaufsständen. Die kleinen Lokale werden von den Besuchern gerne in Anspruch genommen, wenn man durch das Flanieren durch die Gänge Hunger bekommen hat. Außergewöhnliche Architektur Beeindruckend ist die außergewöhliche und unterschiedliche Architektur der Markthallen. Die kunstvollen Stahlkonstruktionen der alten Hallen bis hin zu einem ausgefallenen neuen Hallendach, welches farblich bunt gestaltet wurde. Selbst der Flohmarkt Mercat dels Encants de Barcelona hat ein modernes Dach, das etwas an den Wiener Hauptbahnhof erinnert.


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Die eww Gruppe baut die nachhaltige Fernwärme für Wels aus. Mit einem Investitionsvolumen von acht Millionen Euro ist der Bau des Nordrings das aktuell größte Fernwärmeprojekt Österreichs.

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Wels ist am besten Weg zur klimafreundlichsten Stadt Österreichs, die eww Gruppe leistet mit dem massiven Ausbau der Fernwärme erneut einen wichtigen Beitrag dazu. Denn das Heizen ist im Haushalt der mit Abstand größte Hebel beim Erreichen von Klimazielen und bei der deutlichen Reduktion von Schadstoffen wie Kohlenstoffdioxid (CO2). Gut für die Welser Klimabilanz, dass jetzt der Startschuss für das Fernwärme-Mega-Projekt Nordring fällt. Bereits im kommenden Dezember wird diese zweite große Hauptleitung fertiggestellt sein. Sie führt von der WAV in der Mitterhoferstraße über die Ginzkeystraße/Flugplatzstraße in den Norden der Stadt bis zum Kreisverkehr Römerstraße/ Wallerer Straße. Dadurch kann deutlich mehr Abwärme aus der WAV in das bestehende Wärmenetz

eingespeist und den Kunden noch mehr umweltfreundliche Wärme zur Verfügung gestellt werden. Fernwärme als Klimaretter Durch den Umstieg auf Fernwärme lassen sich bereits in einem Zwei-Personen-Haushalt jährlich bis zu 2.280 Kilogramm CO2 sparen. Das entspricht der Bindungsleistung von 182 ausgewachsenen Buchen. Diese gewaltige Reduktion wird möglich, weil Fernwärme sehr effizient gewonnen wird. Die eww Gruppe nutzt dafür größtenteils industrielle Abwärme aus der WAV, die sonst wirkungslos verpuffen würde. Die so gewonnene Energie wird mittels 100 Grad heißem Wasser über ein isoliertes Rohrleitungssystem unterirdisch zu den Hausanlagen der Kunden gepumpt. Dort sorgt eine Übergabestation dafür, dass das in der Hausanlage zirkulierende Heizungs- und Brauchwasser erwärmt werden kann. Dieses System hat sich als besonders sinnvoll und nachhaltig erwiesen.

Foto: Hermann Wakolbinger

Startschuss für Österreichs größtes Fernwärmeprojekt

Von 15.000 auf 25.000 Fernwärmekunden Aktuell beziehen bereits rund 15.000 Menschen umweltfreundliche Fernwärme. Durch den Ausbau können in den nächsten Jahren Tausende Haushalte auf Fernwärme umgestellt werden. Im Endausbau könnten mehr als 25.000 Menschen in Wels und Thalheim und viele Unternehmen mit Fernwärme versorgt werden.

Impressum

Medieninhaber & Herausgeber: C. Brückl Media, Inh. Christoph Brückl, Hessenstraße 5, 4600 Wels | Tel: (0680) 23 622 16, Mail: redaktion@monatliche.at Geschäftsführung & Chefredaktion: Christoph Brückl | Redaktion: Christoph Brückl, Leo Rumerstorfer Grafisches Konzept: Q2 Werbeagentur GmbH, Karl-Loy-Strasse 12, 4600 Wels, qzwei.com | Druck: Landesverlag Druckservice GmbH, Boschstraße 29, 4600 Wels Verlags- & Herstellungsort: Hessenstraße 5, 4600 Wels, | Lektorat: Leo Rumerstorfer | Vertrieb: C. Brückl Media, Inh. Christoph Brückl, UID: ATU66121225 Offenlegung gem. § 25 Mediengesetz ist unter http://www.monatliche.at/impressum/ ständig abrufbar. Gender-Erklärung: Bei der Erstellung der Inhalte wird auf eine geschlechtergerechte bzw. geschlechterneutrale Sprache geachtet. Soweit nur personenbezogene Bezeichnungen in männlicher Form aufgeführt sind, beziehen sie sich auf beide Geschlechter in gleicher Weise.

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