Verkehr an der am stärksten befahrenen Straße Österreichs, der A23 (Südosttangente):
Zahl der Lkw mit österreichischem Kennzeichen:
475.000
68 MIO. KFZ PRO JAHR
(OHNE FAHRZEUGE, DIE VON ÖSTERREICHISCHEN FRÄCHTERN IM AUSLAND ANGEMELDET SIND)
LKW-Kolonnen auf der Brennerautobahn. Diese zieht den Transitverkehr regelrecht an – weil man in Österreich vergleichsweise günstig tankt.
Zahl der Lkw auf der Brennerroute im Jahr 2018:
Zahl der Staus im Sommerreiseverkehr 2019:
2,5 MILLIONEN
613
QUELLE: STATISTIK AUSTRIA; ÖAMTC, VCÖ
auf die Palme, weil die Verzögerungen Kosten verursachen. Auch der deutsche Verkehrsminister Andreas Scheuer ist not amused. So wie er die Dinge sieht, rütteln die sturen Ösis an einem Grundpfeiler der EU, dem freien Warenverkehr.
Schwerfahrzeuge, donnerte über die A2 bei Biedermannsdorf und Hotspot Nummer drei ist derzeit die A23 auf der Praterbrücke mit 2,7 Millionen Lkw in den ersten acht Monaten.
FOTOS: JOHANN GRODER/EXPA/PICTUREDESK.COM, STAUSCHILD: COLOURBOX.DE, ÖSTERREICHKARTE: COLOURBOX.DE
Blockabfertigung. Enorm
zugelegt hat auch der Transit in Richtung Süden. Im Vorjahr rollten 4,77 Millionen Trucks über die Alpen, wobei sich erstmals mehr als die Hälfte davon – rund 2,5 Millionen Laster – für die Brennerroute entschieden. Die Autobahn zwischen Kufstein über Innsbruck nach Bozen ist die „Transit-Hölle“ schlechthin und bringt die Anrainer auf die Barrikaden. Lärm und Feinstaub erreichten ein derartiges Ausmaß, dass die Landesregierung (zusätzlich zum Tempo 100) heuer an verkehrsreichen Tagen eine Lkw-Blockabfertigung eingeführt hat. Das treibt wiederum die Frächter
Unterbesetzt. Laut dem genannten TomTom-Bericht, der die Situation in 403 Städten auf der ganzen Welt beleuchtet, hat die städtische Verkehrsbelastung in den vergangenen zehn Jahren zugenommen. In zwei Drittel der untersuchten Metropolen hat sich das Stau-Ausmaß zuletzt erhöht. Wenn sich übermo torisierte SUV im Stop-andgo-Modus vorwärtsschieben oder im Schnitt mit we-
niger als 20 km/h dahinrollen, ist das Ideal der individuellen Mobilität eigentlich ad absurdum geführt. Jeder, der schon mal vom Gehsteig aus eine Staukolonne besichtigt hat, wird außerdem feststellen, dass in den Fahrzeugen meistens nur der Lenker drinsitzt. Der VCÖ hat ausgerechnet, dass das österreichische Automobil im Durchschnitt nur 1,15 Personen durch die Gegend kutschiert – Effizienz schreibt man anders.
Trendwende. Die Politik
hat längst das Leitbild der „autogerechten Stadt“ als nicht mehr zeitgemäß entsorgt. Jede Stadtverwaltung, die auf sich hält, setzt heute auf Fuzos, Verkehrsberuhigung, „Shared Spaces“ und
Radwege-Ausbau. Und auch die Stadtbewohner selbst wenden sich entnervt vom Privatauto ab, vorausgesetzt, sie haben vernünftige Alternativen.
Kfz-Abstinenz. Hierzulande
hat das zur paradoxen Situation geführt, dass die Zahl der Pkw-Zulassungen heuer locker die fünf Millionen überschreitet, gleichzeitig aber auch die Autoverweigerer immer mehr werden. Rund 850.000 Haushalte haben landesweit kein Auto mehr. In Wien gibt es schon 42 Prozent ohne Privatauto, in Graz, Linz, Salzburg und Innsbruck ist es im Schnitt jeder dritte Haushalt. Anders ist die Situation in den kleinen Gemeinden mit weniger als 10.000 Einwohnern – hier ist nur jeder neunte Haushalt nicht motorisiert. Am Land ist die Autowelt halt noch in Ordnung. So lange man nicht täglich nach Linz muss.
V
43% WIEN +52%
STAU-HOTSPOTS:
+
So viel Zeit bleibt auf der Straße MORGENS
37%
+
ABENDS
38%
+ INNSBRUCK
35%
+
29%
+
37%
LINZ
+
SALZBURG
46%
+
GRAZ
43%
+
44%
+
QUELLE:TOMTOM TRAFFIC INDEX
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WEEKEND MAGAZIN 29