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Eine unendliche und schlussendlich schöne Geschichte

Wer kennt sie nicht, «Die unendliche Geschichte» von Michael Ende. Für die Hauptfigur des Buches, Bastian, ist es das Buch der Bücher, denn er hat sich schon immer eine Geschichte gewünscht, die niemals endet. Bastian liest das Buch heimlich auf dem Dachboden. Plötzlich wird er in die Geschichte miteinbezogen. «Die unendliche Geschichte» handelt vom Reich Phantásien, wo die Kaiserin schwer erkrankt ist und zu sterben droht. Solange ihre Krankheit voranschreitet, ist auch das Reich selbst dem Untergang geweiht. Bevor das Land mit all seinen Lebewesen nach und nach vom Nichts verschlungen wird, kann es noch Rettung geben. Allerdings kann nur ein Menschenkind die Kaiserin und somit ganz Phantásien retten, indem es ihr einen neuen Namen gibt. Und dieses Menschenkind ist Bastian. Dem Titel «Die unendliche Geschichte» zum Trotz: Auch dieses Buch endet, wie jedes andere – und das Ende wird gut.

Unsere fantastische Erde mit all den Milliarden von Menschen ist auch krank, sei es in ökologischer oder gesundheitlicher Hinsicht. Fast zwei Jahre sind vergangen, seit die chinesische Metropole Wuhan als erste weltweit in einen harten Lockdown ging. Inzwischen ist nichts mehr, wie es war! Seit bald zwei Jahren ist Corona mit all seinen griechischen Geschwistern allgegenwärtig. Von der Regierung wurden fortlaufend Massnahmen beschlossen und wieder gelockert. Die Situation blieb schwierig und unsicher. Die Pandemiemüdigkeit nahm in diesen beiden Jahren zu. Diese Müdigkeit war während des vergangenen Jahres auch bei den Bewohnenden und Mitarbeitenden im Wohnbereich spürbar. Bei wem nicht?! Man mochte und wollte das Wort Corona nicht mehr hören.

Und doch haben wir es immer wieder geschafft, dem Wort Corona trotz seiner Wichtigkeit einen anderen Stellenwert, einen anderen Namen zu geben, sodass es gleichwohl ein wenig Normalität gab im WAG-Alltagsleben!

Während des letzten Jahres erlebten wir im Wohnbereich kleinere und grössere Highlights. Es war ein Jahr, das aufzeigte, wie gut verschiedene Menschen aus allen WAG-Bereichen, inklusive der Stiftungsratsmitglieder und der freiwilligen Helfenden aus der Nachbarschaft und der WAGFamilie, zusammenhielten und gemeinsam mit grossem Einsatz und Humor – Tag und Nacht – miteinander anpackten. Unter der erfahrenen und fachkundigen Führung von Niklaus Beyeler (Leiter Technischer Dienst) hielten wir im Juli dem Hochwasser im Untergeschoss vom Wohnhaus 7 stand. Die Bewohnenden blieben wohlbehalten über Wasser!

Unsere Füsse wurden zwar mehr oder weniger nass, unsere Bewohnenden verloren jedoch nicht den Spass!

Das Teamcoaching vom September im Haus 10, gestaltet und durchgeführt vom Coaching-Duo Barbara Hirschi und Maria-Theresia Zwyssig, war eine lehrreiche und spannende Erfahrung zugleich. Das Team bekam den Auftrag, innerhalb eines gewissen Zeitrahmens und in verschiedenen kreativen Formen in der WAG-Küche für sich einen feinen Apéro zuzubereiten. Jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter bekam eine Rolle zugesprochen, die zu spielen war. All die herausfordernden Eigenschaften des Zusammenwirkens, Kooperierens, mit dem «Feind» zusammenarbeiten, sich vertragen, sich verbinden etc. waren während des emsigen, lustigen und teils chaotischen Arbeitens in der Küche gut zu erkennen.

Ein Teamcoaching mal ganz anders zum Miteinandersein. Der Lohn: ein «SelfmadeApéro» ganz schmackhaft und fein!

Im Sommer haben das Wohnbereichs-Team und die Bereichsleitung Wohnen, zusammen mit beiden Abteilungsleitungen, deren Stellvertretungen und den beiden dipl. Pflegefachfrauen einen Teamausflug unternommen. Abseits von klassischen Touristenattraktionen führte sie eine «FoodTour» durch das kultige Basel.

Für einmal ein geselliger und kameradschaftlicher Tag, ganz ohne WAG!

Hochs und Tiefs wechseln einander im Leben ab. Am 30. Juni mussten wir uns leider von unserer Bewohnerin Ursula Frei verabschieden. Nach einem kurzen Spitalaufenthalt konnte sie friedlich ihren Weg weitergehen. Sie lebte 27 Jahre lang in der WAG.

Ursula wird in unseren Herzen in guter und dankbarer Erinnerung weiterleben. Und Ulla’s Boutique ist immer noch chic!

Für unsere Bewohnenden gab es mehrere Highlights. Einige Mitarbeitende haben diverse unvergessliche Erlebnisse für unsere Bewohnenden mit viel Hingabe geplant, vorbereitet und durchgeführt. Ihnen allen gebührt für ihren Einsatz, sogar teilweise in ihrer Freizeit, ein grosses Dankeschön! Stellvertretend einige Beispiele unter vielen anderen. Barbie Larson (Seelsorge und Musikpädagogin) und Vreni Grünig (Mitarbeiterin und Betagtenbetreuerin) haben zusammen mit ein paar Bewohnenden in der Gruppe «Schmätterling» an Ostern über 70 Eier wunderschön bunt geschmückt und bemalt. Kein einziges Ei blieb übrig! In der Regie von Dodo Räss und der Mitarbeit von Suporn Uhlmann, beides Mitarbeitende Wohnen, gab es ein «Belegte-Brötli-Wunschkonzert». Dabei wurde die Wunschliste der Bewohnenden vollumfänglich berücksichtigt. Nach dem Motto «Äs het, solangs no het» wurden alle belegten Brötli genüsslich verzehrt! Nicht zu vergessen das inzwischen traditionelle «Thanksgiving»-Essen im November: Nach einem Jahr Pause hat Barbie Larson den Anlass Corona-konform und ohne externe freiwillige Helferinnen und Helfer für unsere Bewohnenden zu deren Freude organisiert und durchgeführt. Ganze drei Truthähne, mit den dazugehörigen kulinarischen Köstlichkeiten, wurden an diesem Abend gegessen!

Das Jahr 2021 belegt es: Corona ging mehrheitlich durch den Magen und durch alle Lebenslagen!

Das Highlight der Highlights im Jahr 2021 war zweifellos das Sina-Konzert am 13. November im KKThun. Was als eigentlicher Schlusspunkt zu unserem 60-Jahr-Jubiläum von 2019 gelten sollte, fand wegen Corona nun zwei Jahre später statt. Die WAGmusic! überraschte Sina mit einem Lied. Dieses Lied «I stand here», angelehnt an «Hinnär Dier», war ein Dankeschön an Sina für ihre unterstützende Videobotschaft an die WAGlerinnen und WAGler während der Coronazeit. Die wenigen WAGmusic!-Proben davor waren für die Bewohnenden und freiwilligen Helferinnen und Helfer, Musikerinnen, Musiker, Sängerinnen und Sänger der WAG-music! ein wunderbares und geselliges Beisammensein wie in alten Zeiten. Es war zutiefst berührend, dass wir an diesem Konzertabend, nach so langer Zeit, unsere WAG-Freundinnen und -Freunde wieder einmal live sehen und in vollen Zügen geniessen konnten!

Sina sei Dank, haben wir aufgefüllt unseren «Seelen-Tank!»

Und zum Schluss noch dies: Ein Plakat, das eine Bewohnerin im Atelier für das Pflegepersonal kreiert hat mit den Worten: «Danke viu Mau, dass dir jede Tag ume chömet.» Worte – von Mensch zu Mensch – von Herz zu Herz!

Schlichtweg eine unendlich berührend schöne Geschichte für jeden Tag – in der WAG! Regula Heynen Bereichsleitung Wohnen, Mitglied der Geschäftsleitung

Jeannette Felix und Fabienne Herren Abteilungsleitungen Wohnen

Christine Linder und Karin Lüthi Dipl. Pflegefachfrauen HF

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