STADTPLANUNG
«Wir breiten den Teppich für die städtische Entwicklung aus» Die Ortsplanungsrevision ist eines der grössten aktuellen Projekte der Stadt Thun. Mit ihr werden die Weichen für die künftige städte bauliche Entwicklung gestellt. Gemeinderätin Marianne Dumermuth und Stadtplanerin Susanne Szentkuti geben Einblick in den aktu ellen Stand der Arbeiten – im Interview und an der nächsten öffentlichen Veranstaltung
Welche Chancen bietet die OPR für die Thunerinnen und Thuner? Susanne Szentkuti: Die hohe Lebensqualität unserer Stadt bleibt erhalten und wird noch gesteigert. Synergien sollen künftig besser genutzt werden, indem wir kurze Wege anbieten (Arbeit – Wohnen oder Wohnen – Freizeit) oder indem wir lebendige Quartiere und Zentren entstehen lassen. Sie beschäftigen sich seit zwei Jahren mit dem Projekt. Wie sieht der aktuelle Stand der Arbeiten aus? Marianne Dumermuth: Wir haben definiert, was Thun für seine Entwicklung benötigt. Es geht darum, die Themen Wohnen und Arbeiten, Landschaft und Natur, öffentliche Nutzung von Stadtraum, Erschliessung und Verkehr,
Warum braucht Thun überhaupt eine Ortsplanungsrevision (OPR)?
Umwelt und Energie und vieles mehr aufeinander abzustimmen.
Marianne Dumermuth: Wir breiten mit der OPR den Teppich aus
Planen heisst nicht Bauen. Bei einer OPR werden nicht konkrete
für die städtische Entwicklung der kommenden Jahre. In der
Projekte berücksichtigt, sondern vor allem Themen identifiziert
Raumplanung gilt es, die planungsrechtlichen Grundlagen (Zonen
und Rahmenbedingungen gesetzt.
plan und Baureglement) regelmässig an die geänderten Rahmen-
Susanne Szentkuti: Wir aktualisieren bestehende Grundlagen und
bedingungen und Gesetze anzupassen.
erarbeiten wo nötig neue.
Susanne Szentkuti: Es ist wichtig, dass die Stadt Thun auch in Zukunft als gesunde Stadt dasteht und im Wettbewerb mithalten
Zum Beispiel? Marianne Dumermuth: Eine wichtige Grundlage ist
kann. Thun soll weiterhin eine Stadt sein, in der man gerne wohnt
das Baureglement. Darin gibt es Bestimmungen, die nicht mehr
und arbeitet. Um die raumplanerischen und städtebaulichen Vor-
zeitgemäss sind oder der übergeordneten Gesetzgebung wider-
aussetzungen dafür zu schaffen, braucht es eine Gesamtbetrach-
sprechen. So stossen zum Beispiel Familien, die ihr Haus aus-
tung, die wir im Rahmen der OPR vornehmen.
bauen möchten, heute zum Teil an Grenzen, weil die Ausnützung zu stark beschränkt ist. Das neue Baureglement wird so formuliert, dass eine zeitgemässe Entwicklung stattfinden kann.
Open House vom 25. November 2017 Was
Welches sind die grössten Herausforderungen bei der OPR? Susanne
Öffentlicher Anlass, der Einblick in die laufenden Arbeiten der Ortsplanungsrevision ermöglicht. Der Stand der Arbeiten wird in Form von Zukunftsbildern präsentiert. Wann Samstag, 25. November 2017, von 10 – 16 Uhr Wo Konzepthalle 6, Thun Infos unter www.ortsplanungsrevision.ch Facebook: Ortsplanungsrevision Thun Twitter: OPR_Thun
Szentkuti: Auf der gleichen Fläche mehr Nutzfläche zu schaffen
Die OPR am Architekturforum 29. November, 18.30 Uhr, Konzepthalle 6, Thun Mit Stadtpräsident Raphael Lanz und Gemeinderätin Marianne Dumermuth, www.architekturforum-thun.ch
lungsentwicklung nach innen noch oft negativ aufgefasst wird.
und gleichzeitig die Wohn- und Lebensqualität zu erhalten oder gar zu steigern. Das Wachstum muss primär auf den bereits eingezonten Flächen erfolgen. Dies will auch die übergeordnete Gesetzgebung so. Wir müssen herausfinden, wo wir zusätzlichen Wohnraum und die Voraussetzung für neue Arbeitsplätze schaffen können. Marianne Dumermuth: Wir sind überzeugt, dass die Siedlungsentwicklung nach innen einen Mehrnutzen für die Stadt bedeutet. Dies zu vermitteln, ist eine grosse Herausforderung, weil Sied-
Wie soll die Siedlungsentwicklung nach innen konkret aussehen? Marianne Dumermuth: Wir schaffen beispielsweise die Voraussetzung, dass sich gewisse Teile von Thun in dichter und urbaner
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