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Monika Lanz: «Job, Familie und Amt waren zuviel» Nach nur einer Legislatur im Gemeinderat tritt die Geschäftsfrau Monika Lanz aus der Exekutive zurück. Die Belastung in Familie, Beruf und Amt war ihr zu hoch. Als einzige Vertreterin der FDP in der Spiezer Exekutive trat die Betriebsökonomin und Geschäftsfrau Monika Lanz 2012 ihr Amt als Gemeinderätin an. Sie stand der Abteilung Bildung und Sport vor. Die langwierigen Prozesse bei politischen Entscheiden und die Zusatzbelastungen in Beruf und Familie veranlassten die 50-jährige, nicht zur Wiederwahl anzutreten. Monika Lanz, was motivierte Sie in Ihrer Tätigkeit besonders? Die Zusammenarbeit mit engagierten, kompetenten Menschen, die mit Herzblut ihren Beruf als Lehrperson, Schulleitung oder Schulsozialarbeiterin ausüben, war und ist für mich motivierend. Was überraschte Sie – positiv oder negativ –, das Sie vor Ihrem Amtsantritt in der Exekutive nicht erwartet hatten? Ich wusste vor meinem Amtsantritt, dass die Prozesse länger dauern und mehr Parteien involviert sind, als ich mir das in meinen anderen Tätigkeiten gewohnt bin. Dennoch habe ich dies unterschätzt. Wie brachten Sie die Anforderungen im Beruf und im Gemeinderat «unter einen Hut»? Ich schaffte es nicht, meine Aufgaben in der Familie, im Beruf und im Gemeinderat so zu erfüllen, wie ich das gerne getan hätte. Dies ist der Hauptgrund, mein Amt bereits nach einer Legislatur wieder zur Verfügung zu stellen. Gab es einen Höhepunkt in Ihrer Gemeinderatszeit? Einen Tiefpunkt? Die Arbeit im Ressort Bildung hat mir grundsätzlich sehr gefallen. Die Umstrukturierung der Schule Spiez zur geleiteten Schule mit eigener Verwaltungsabteilung hat sich sehr be-
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Monika Lanz auf dem Spielplatz-Schiff vor dem Hofachern-Schulhaus.
währt. Im Gemeinderat hätte ich mir manchmal ein effizienteres Vorgehen gewünscht. Sie waren auf die Verwaltung und ihr Know-how angewiesen. Kann man dennoch etwas verändern? Da mein Abteilungsleiter und ich am selben Strick gezogen haben, konnten wir einiges bewegen. Viele Herausforderungen konnten bewältigt werden. Werden Sie sich weiterhin politisch engagieren? Da für mich das ganze gesellschaftliche Zusammenleben politisch ist, werde ich mich sicherlich weiterhin politisch engagieren. Interview und Foto: ald
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