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Übersicht Gipfelziele Berner Oberland
Alpinwandern/Gipfelziele Berner Oberland
Schwierigkeitsbewertungen
Schwierigkeitsbewertungen
Für die Bewertung wird die Berg- und Alpinwanderskala des SAC verwendet (siehe folgende Doppelseite). Die Schwierigkeitsgrade T1 bis T6 (T für Trekking) reichen von leichten, flachen Wanderungen bis zu ernsthaften, hochalpinen Touren. Die Klassifizierungen lassen aber einigen Interpretationsspielraum offen, und die individuelle Wahrnehmung spielt eine nicht zu unterschätzende Rolle. Auch Farbmarkierungen sind manchmal recht willkürlich und lassen keine sicheren Rückschlüsse auf den Schwierigkeitsgrad zu. Deshalb wird bei der Beschreibung der Schwierigkeiten immer auch auf Besonderheiten der jeweiligen Route hingewiesen. Die Abstufungen der Schwierigkeitsgrade werden ab Grad T3 zusätzlich mit + und – verfeinert.
Die Bewertungen gelten für günstige Verhältnisse, also für gute Witterung und gute Sicht, trockenes Gelände, geeignete Schnee- und Firnbedeckung. Bei ungünstigen Bedingungen (Eis, Schnee, Nässe, Nebel) können die Schwierigkeiten rasch zunehmen.
Unter «bewanderbaren» Gletschern versteht die Wanderskala Folgendes: Gletscher und Firnfelder, die im Sommer bei normalen Verhältnissen so weit ausgeapert sind, dass allfällige Spalten sicher erkennbar sind und ohne Spaltensturzgefahr umgangen werden können. (Dies entspricht der Realität auf verschiedenen Hüttenwegen.) Unter diesen Voraussetzungen ist eine Hochtourenausrüstung nicht erforderlich. Es versteht sich aber von selbst, dass auf solchen Touren bei ungünstigen Verhältnissen eine elementare Ausrüstung (Anseilmaterial, Steigeisen) und Kenntnisse über deren Anwendung erforderlich sein kann.
Auf schwierigen Wanderungen sind auch Kletterstellen zu bewältigen, deren Bewertung nach der UIAASkala für Felsklettern erfolgt. Die Schwierigkeitsgrade werden folgendermassen umschrieben:
Grad I
Geringe Schwierigkeiten. Einfachste Form der Felskletterei (kein einfaches Gehgelände!). Die Hände sind zur Unterstützung des Gleichgewichts erforderlich. Anfänger sollten am Seil gesichert werden.
Grad II
Mässige Schwierigkeiten. Fortbewegung mit einfachen Tritt- und Griffkombinationen. Tritte und Griffe müssen gesucht werden.
Bild: Platte mit Fixseil im Brünnlital am Üssere Fisistock.
Alpinwandern/Gipfelziele Berner Oberland Die Berg- und Alpinwanderskala des SAC
Die Berg- und Alpinwanderskala des SAC
Grad
T1 Wandern
T2 Bergwandern
T3 +/–anspruchsvolles Bergwandern
T4 +/–Alpinwandern
T5 +/–anspruchsvolles Alpinwandern
T6 +/–schwieriges Alpinwandern
Weg/Gelände
Weg gut gebahnt. Falls markiert: gelb. Gelände flach oder leicht geneigt, keine Absturzgefahr. Keine, leichte Trekkingschuhe empfehlenswert. Orientierung problemlos, Karte mitnehmen dennoch empfehlenswert.
Weg mit durchgehendem Trassee. Falls markiert: weiss-rot-weiss. Gelände teilweise steil, Absturzgefahr nicht ausgeschlossen. Etwas Trittsicherheit, Trekkingschuhe. Elementares Orientierungsvermögen.
Weg am Boden nicht unbedingt durchgehend sichtbar. Ausgesetzte Stellen können mit Seilen oder Ketten gesichert sein, evtl. braucht man die Hände fürs Gleichgewicht. Falls markiert: weiss-rot-weiss. Zum Teil exponierte Stellen mit Absturzgefahr, Geröllflächen, weglose Schrofen. Gute Trittsicherheit, gute Trekkingschuhe. Durchschnittliches Orientierungsvermögen. Elementare alpine Erfahrung.
Wegspur nicht zwingend vorhanden. An gewissen Stellen braucht es die Hände zum Vorwärtskommen. Falls markiert: weiss-blau-weiss. Gelände bereits recht exponiert, heikle Grashalden, Schrofen, einfache Firnfelder und apere Gletscher. Vertrautheit mit exponiertem Gelände, stabile Trekkingschuhe oder Bergschuhe. Gewisse Geländebeurteilung und gutes Orientierungsvermögen. Alpine Erfahrung. Bei Wettersturz kann Rückzug schwierig sein.
Oft weglos. Einzelne einfache Kletterstellen. Falls markiert: weiss-blau-weiss. Exponiert, anspruchsvolles Gelände, steile Schrofen, Gletscherpassagen und Firnfelder mit Ausrutschgefahr. Bergschuhe. Sichere Geländebeurteilung und sehr gutes Orientierungsvermögen. Gute Alpinerfahrung und elementare Kenntnisse im Umgang mit Pickel und Seil.
Meist weglos, Kletterstellen bis II. Meist nicht markiert. Häufig sehr exponiert. Heikles Schrofengelände, Gletscher mit erhöhter Ausrutschgefahr. Ausgezeichnetes Orientierungsvermögen. Ausgereifte Alpinerfahrung und Vertrautheit im Umgang mit alpintechnischen Hilfsmitteln.
Bild: Unterwegs in verträumten Landschaften, hier am Radlefshoren.
