2 minute read

Zum Geleit

Zum Geleit

Heute, am 8. Oktober 2016, ist uns frühmorgens mit der Tageszeitung auch «Das Magazin»1 ins Haus geliefert worden. In der Titelgeschichte dieser Nr. 40 beschreibt der Autor Mathias Plüss Forschungsprojekte an der ETH Zürich, die er auf seinem «Spaziergang» besucht hat. Eine Station war bei Prof. Dr. Eduard Kissling, der seit 1995 die Forschungsgruppe Allgemeine und Experimentelle Seismologie am Institut für Geophysik leitet. Was Herr Kissling in diesem Kapitel über «die glorreiche Zukunft der Alpen» berichtet, ist erstaunlich. Zum Beispiel die Erkenntnis, sollte die Zunge, welche die Zentralalpen an der Adriatischen Platte nach unten zieht, reissen, werden in der Schweiz Siebentausender entstehen ...

Dieses Geleit soll aber nicht Skitouren gewidmet sein, die in x Millionen Jahren auf diverse Berner Siebentausender führen – wir bleiben in der Gegenwart. Die vorliegende 4. Auflage des Skitourenführers «Berner Alpen Ost» beschreibt 323 Routen auf 247 verschiedene Gipfelziele. Das tiefstgelegene mit 1511 m ü. M. der Stouffe und das höchste mit 4273.9 m ü. M. das Finsteraarhorn. Das nördlichste Tourenziel ist die Jurteflue, 1949 m ü. M. (früher Jurtenfluh 1950), das Sidelhorn 2764 (früher 2764.4) das östlichste, das Gehrihore 2130 (früher 2129.8) im Westen und schliesslich das Betthorn 2238 (ohne Namen auf der Karte) als südlichstes Gipfelziel. Als eine der populärsten Touren kann wohl jene über die Lötschenlücke genannt werden. Bequem erreicht man mit der Jungfraubahn das Jungfraujoch und ist innert kürzester Zeit auf einer Höhe von 3454 m, mitten in den inneren Berner Alpen. Die touristische Eroberung dieses Gebiets erfolgte bereits in der Barockzeit (also um 1600) von der Grimsel aus. Der Umweg über den Grimselpass wurde mit der Eröffnung der Jungfraubahn im Jahre 1912 nicht mehr nötig, denn sie ermöglichte den schnellen Zugang von Norden her zum Berner Hochgebirge. Nicht verwunderlich, dass im relativ kleinen Gebiet Jungfrau − Finsteraarhorn (Kapitel 5) 44 Routen beschrieben sind und 7 Unterkünfte zur Verfügung stehen.

Die oben erwähnten geographischen Eckpunkte des beschriebenen Gebiets führen uns den Wandel vor Augen, dem unsere Kartengrundlagen zurzeit und in den nächsten Jahren unterzogen werden: Flur- und Gipfelnamen werden

«mundartisiert», die Koten (Höhenangaben) angepasst und die Veränderungen unserer Landschaft, insbesondere unserer Gebirgswelt, wirklichkeitsnaher dargestellt (siehe auch Text und Abbildungen Seiten 19 bis 22). Glück für den SAC-Verlag, dass sich Martin Maier für die Aufarbeitung dieser 4. Auflage zur Verfügung gestellt hat. Bereits beim ersten Stöbern im Buch fällt auf, dass da ein Mehrfachspezialist am Werk war. Die oben erwähnten Ausführungen zu den neuen Kartengrundlagen, die präzisen und leicht verständlichen Routenbeschriebe lassen seine Tätigkeit als Skitourenkarten-Autor erkennen, und die Lösung, neue, schon überarbeitete Landeskarten mit roten Kartennummern zu bezeichnen, zeugt von professioneller Kompetenz und hohem Engagement. Äusserst originell und lesenswert sind die Texte zu jedem Kapitelanfang mit spannenden und hilfreichen Insidertipps sowie klärenden Informationen zu Schutzgebieten (S. 93, Kiental und S. 155, Schwarzhorn). Im Namen des SAC und der Verlagskommission danke ich Martin Maier für seine kompetente und sorgfältige Arbeit. Auch die Tourengängerinnen und Tourengänger werden dank den ausführlichen Beschreibungen und Darstellungen, gekoppelt mit einer persönlichen, sorgfältigen Tourenvorbereitung, die nötige Sicherheit und Freude für Touren in diesem Gebiet erlangen. Das wünsche ich allen!

Peter Hubacher

Präsident Verlagskommission SAC Hünibach / Thun, Oktober 2016