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Erste Hilfe
Immer: Ruhe bewahren und Übersicht gewinnen!
Schauen – Situation überblicken
Was ist geschehen? Sturz, Blitzschlag usw. Wer ist wie beteiligt und betroffen? Erkrankung, schwerer Unfall mit Lebensgefahr?
Denken – Gefahren erkennen
Gefahr für Helfer? Absturz, Steinschlag usw. Gefahr für weitere Personen? Gefahr für das Opfer?
Handeln
Für die eigene Sicherheit sorgen. Opfer an sicheren Ort bringen oder sichern. Kurze Beurteilung der Opfer. Bei Unfällen im Gebirge müssen wir die Opfer vor Kälte und Nässe schützen.
Alarmieren
Je klarer die Alarmierung, desto schneller erreicht uns die richtige Hilfe.
Lebenswichtige Funktionen prüfen
Den Patienten ansprechen oder leicht kneifen. Wenn der Patient nicht antwortet, stellen wir uns folgende Fragen (ABC-Schema):
Atemwege frei?
Vorsichtige Mundinspektion. Wenn Fremdkörper oder Erbrochenes die Atmung behindern, diese unverzüglich entfernen. Kopf vorsichtig nach hinten strecken und Kinn anheben. Dabei die Halswirbelsäule möglichst wenig bewegen und mit einer Hand stabilisieren. Falls ein zweiter Helfer vorhanden ist, stabilisiert dieser die Halswirbelsäule mit beiden Händen.
Beatmung notwendig?
Den Patienten beobachten: Sind sichtbare Atembewegungen vorhanden? Mit einem Ohr an der Nase und am Mund des Patienten horchen, ob er atmet. Wenn keine Atmung vorhanden ist oder Zweifel an der Atmung des Patienten bestehen, sofort mit der Beatmung beginnen: Den Patienten in Rückenlage bringen. Kopf vorsichtig leicht nach hinten strecken, Unterkiefer gegen Oberkiefer drücken und Mund mit dem Daumen schliessen. Beatmung Mund (Retter) zu Nase (Patient). Vorsichtig und nicht mit zuviel Druck beatmen. Pro Minute 10 –12 Atemstösse, pro Atemstoss 0,7 bis 1 Liter Luft abgeben.
Circulation vorhanden?
Zeigt der Patient keine Lebenszeichen, dann besteht mit grosser Wahrscheinlichkeit ein Herz-Kreislauf-Stillstand. Ausgebildete Helfer können versuchen, den Puls zu tasten, aber ohne dafür wertvolle Zeit zu verlieren. Wenn kein Kreislauf 30 : 2 oder keine Lebenszeichen vorhanden sind, beginnen wir unverzüglich mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung (Reanimation). Ausgebildete Helfer komprimieren dazu 30 x den Brustkorb des Patienten und beatmen dann den Patienten 2 x. Wenn der Patient reagiert oder Lebenszeichen aufweist, hat er mit Sicherheit keinen Herz-Kreislauf-Stillstand. Wenn er keine Antwort gibt, ist er bewusstlos. Jeden Bewusstlosen vorsichtig in stabile Seitenlage bringen (Rückenverletzungen).
Weiterführende Informationen siehe Durrer / Jacomet / Wiget: «Erste Hilfe für Wanderer und Bergsteiger», SAC-Verlag, Bern 2008, ISBN 978-3-85902-284-3

