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Glücklechi Hamburger
Glücklechi Hamburger − Leg das zrügg! Mir bruuche keni Berliner. − Aber ig hätt mega Gluscht … − U när masch wider nüüt zum Znacht. − Was gits de? − Hamburger. − Isch dert Fleisch drin? − Natürlech. − De wott ig keni Hamburger. Darf ig Berliner ha? − Wiso wosch plötzlech keni Hamburger meh? Die hesch doch geng so gärn gha. − Wüu ig itz ke Fleisch meh isse. − Was, du issisch ke Fleisch meh? − Nei. − Wäg was de? − D Frou Chrääjebüehl het hütt gseit, dass Tierli wäge üs lyde u me drum ke Fleisch meh sött ässe. − Das het si sicher angers gmeint. − Nei, das het si so gseit. − D Lehrere wird öich sicher nid verbiete, Fleisch z ässe. Usserdäm wärde nid aui Tier schlächt ghaute. − Wärde Hamburger schlächt ghaute? − Du meinsch Chüe. − Wärde Chüe schlächt ghaute? − Das chunnt uf e Buur druf aa. Es git sicher viu Chüe, wones schöns Läbe hei gha, bevor mir se ässe. − Isch d Chue vo üsne Hamburger glücklech gsy? − Wahrschynlech scho. − Wohär weisch das? Kennsch dr Buur? − Kenne mir Buure?
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− Nei … − Äbe. Aber mir choufe Schwyzer Fleisch, das isch e gwüssi Garantie. − De sy nume usländischi Chüe unglücklech? − Ja. Nei! Das cha me nid so veraugemeinere. − Auso mir wärs lieber, we mir Berliner ässe. Die sy sicher glücklech. − Leg se wider zrügg. Ig ha gseit, mir bruuche keni
Berliner. − Aber du weisch o nid, ob d Chue i üsem Hamburger het müesse lyde. − De choufe mir haut es Poulet. Dert steit sogar dr
Name vom Buur uf dr Verpackig. Da wird d Frou
Chrääjebüehl ja wohl nüüt dergäge z säge ha. − Oh, das isch super! De chöi mer ihm aalüte! − Wäm? − Am Buur. De chöi mer grad frage, ob är guet zu syne Hüener luegt. Oder grad verby ga. Vilech het är no jungi Chätzli zum Strychle! − Mir gö nid bi däm Buur verby u mir lüte o nid aa.
Är würd ja sicher nid sy Name uf d Verpackig la drucke, wenn är bös zu syne Hüener wär, oder? − … − Oder? − I wett lieber ke Fleisch meh ässe. − So ne Seich! Das chunnt dervo, wenn eim schreegi
Vögu wie d Frou Chrääjebüehl Fluuse i Chopf setze. − Was für Vögu? − Vegetarierhippies. Dir Ching müesst dänk Fleisch ässe wäg dr Energie. Oder wosch öppe nümme wachse? − Wenn es Tierli derwäge mues lyde, de blyb ig lieber chly!
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− Das seisch itz. Aber wenn au dyni Fründinne e
Chopf grösser sy als du, de wirds di möge. − Nei, das wirds mi nid! − De haut. Mach, was d wosch. − … − Wiso leisch itz d Hamburger glych i ds Chörbli? − Für e Papi u mi dänk. − Aber, aber… − Aber was? − Isches de öich glych, wenn es Tierli plaaget wird? − Sicher nid. Aber mir müesse ja öppis ässe. U ig vertroue üsne Buure. − Derby kennsch nid mau eine. − So, itz längts. De gits für di hütt haut nüüt z ässe. − D Frou Chrääjebüehl seit, es gäbi so Züüg, wo wie
Fleisch schmöckt, aber kes isch. Chöi mer das mache? − Die Pilzdinger? Vo mir uus … − Wäh, ig hasse Pilze! − Ach, die schmöckt me nid use. − Nei, wäh, ig wott keni Pilze! − Auso viu blybt nümm übrig, wenn du so heikel tuesch. − Berliner … − Chumm mer nümm mit dyne Berliner! Du issisch itz eifach Fleisch, baschta! U am Mäntig lüten ig auso dere Frou Chrääjebüehl aa. − Wiso? − Wüu si kes Rächt het, öich mit ihrne Spinnereie z verderbe! − Aber Mami, du bisch so fies! − … − Hör uf gränne, die angere Lüt luege scho ane!
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− Aber, aber … D Frou Chrääjebüehl het Rächt gha!
Wiso sy d Mönsche so grausam u luege nid besser zu de Tierli? Wenn ig Chüe u Hüener hätt, de würd ig se dr ganz Tag fuetere u strychle u mit ne spile. − Beruehig di wider. Nutztier sy äbe keni Huustier. − Was sy Nutztier? − Settig, wo d Mönsche tüe ässe oder fürs Schaffe bruuche. − Fürs Schaffe?! − Ja, zum Byschpiu zum schwäri Sache Umetrage. − Aber, aber … Werum bruuche si da drfür nid
Laschtwäge? − Ehm, ig, äh … frag däheim dr Papi. − Weis dä das? − Ja, ja, sicher. − Mami? − Hä? − Würdsch du üse Seppli ässe? − Sicher nid, das isch e Stubekater! − Wiso ässe mir de Hamburger, aber keni Chatze? − Wüu, auso … Chatze sy dänk Huustier. Die sy zum
Gärnha da, nid zum Ässe. − Ig chume nümm druus. Auso wärde nume Tier gässe, wo me nid cha schmuse mit ne? − Ehm … − Mami, weisch, was ig mau für Tierli ha, wenn ig gross bi? − Äh, chasch mers uf em Wäg zu de Joghurt verzeue? − E Hung, e Chatz, Müüsli u Hamschter, es Söili, e
Geiss u ganz viu Bybyli. − Uh, das git de viu z tüe.
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So, was wosch itz hütt Znacht ässe? U säg ja nid
Berliner! − Ar Anja ihri Mueter macht feine Gmüeschueche… − Auso, de gits haut Gmüeschueche. Einisch vegetarisch choche cha ja nid schade. Drääj di um, mir müesse zrügg zum Gmües. − Supi! Aber gäu: Ke Broccoli, dä isch henne gruusig!
Der Text wurde Im Rahmen des Wettbewerbs «Kibuk ganz Ohr» 2014 ausgezeichnet und auf der gleichnamigen Hörspiel-CD im Hörmal Verlag Bern veröffentlicht.
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