Die Schweizer Weinautorin Chandra Kurt stellt in diesem Weinratgeber Jahr für Jahr eine Selektion von önologischen Trouvaillen vor, also Highlights aus den Regalen von Aldi, Coop, Denner, Globus, Landi, Lidl, Manor, Spar und Volg. Das Buch ist eine praktische Hilfe für den Weingenuss zu Hause und auch ein Ratgeber, welcher Wein zu welcher Speise passt. Über 500 Weine primär aus der Schweiz, Italien, Spanien, Frankreich, Portugal, Österreich und der Neuen Welt werden vorgestellt, von denen die meisten preislich zwischen Fr. 7.– und 20.– kosten.
Alle Weissweine, Rosés, Rotweine, Schaumweine und Süssweine wurden dieses Jahr verkostet und bewertet. Zahlreiche der präsentierten Weine sind biologisch und nachhaltig produziert.
Ca. 400 Seiten, 16 × 21 cm, gebunden, Hardcover Mit zahlreichen Abbildungen. ISBN 978-3-03922-182-0 CHF 31.20 statt CHF 39.–
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Vorname
Möglichkeitsraum
Liebe Leserin, lieber Leser
Eigentlich war der erste Gedanke, über den «Geist» zu schreiben, den alkoholischen Geist und den menschlichen Geist. Jenen Geist, der im Entlebuch den aufgebrühten Kaffee zum «Kafi Luz», zum «Schwarzen» macht. Das volkstümliche Getränk, das ein neu gegründeter Verein zum immateriellen Kulturerbe der UNESCO adeln möchte. Auf den WeinGeist bezogen aber meint unser weltmeisterlicher SommelierKolumnist, dass der geistlose (alkoholfreie) Wein gekommen sei, um zu bleiben.
Der zweite Gedanke ging in Richtung des neuen Buchs «Papa Moll und das alte Hotel». Die Molls entdeckten auf einem Spaziergang ein halb verfallenes Hotel. Kurz entschlossen entscheiden sie, dem Haus den alten Glanz zurückzubringen. Nur, das MollBuch eignet sich für Kinder ab 5 Jahren, ist aber ungeeignet für unser Fachmagazin und Sie, unsere Leserschaft.
Vielleicht würde der dritte Gedanke den Einstieg in die aktuelle «Hotelier»Ausgabe beflügeln, das neue Buch «Leben im Hotel» von Marion Löhndorf? Berühmtheiten, die ihr Leben im Hotel verbrachten, wie Coco Chanel, Giuseppe Verdi, Oscar Wilde etc., finden sich zwischen den Buchdeckeln. Udo Lindenberg («Atlantic», Hamburg) oder Hazy Osterwald («National», Luzern) fehlen. Aber auch Hoteldramen wie die Ermordung des deutschen Spitzenpolitikers Uwe Barschel («Beau Rivage», Lausanne) und von Martin Luther King (Lorraine Motel, Memphis) oder die Friedensmission von John Lennon und Yoko Ono
(«Hilton», Amsterdam) fehlen im Essay nicht. Ebenso wenig wie das Chelsea Hotel in New York. Dort stiegen Bob Dylan oder Mark Twain ab. Und Leonard Cohen hat es mit seinem Song «Chelsea Hotel» definitiv zur Legende gemacht. In einer Kritik zum Buch las ich, das Hotel werde als «Möglichkeitsraum» beschrieben. Ja, das ist ein Hotel wirklich.
Das Hotel ist sogar noch mehr. Es ist, wie es Robert Musil in seinem Jahrhundertroman «Der Mann ohne Eigenschaften» für das Leben beschrieben hat. Es ist Wirklichkeits und Möglichkeitsraum. Und das zugleich, wenn auch nicht immer zu gleichen Teilen.
Die vorliegende Ausgabe des «Hotelier» in ihrer thematischen Vielfalt ist eine Illustration für das Universum Hotel. Ein paar Stichworte mögen Sie verlocken, in verschiedenste Wirklichkeiten und Möglichkeiten einzutauchen: HotelPioniere und Visionäre heute und gestern, NexGenBoard, Cuisine sans frontières, Wein als Investment, Nachhaltigkeit konkret, Spannungsfeld Denkmalschutz vs. Investoren, Blinde Kuh, geheimnisvoller Schweizer Hotelmarkt und Hotelnamen: Nomen est Omen usf.
Dr. Hilmar Gernet, Chefredaktor
und knackig
Titelgeschichte
22 Markus Granelli – ein Glücksfall für die Hotelikone am Zürichberg
Szene
36 Neue «Zellen» im Hotel Kloster Fischingen
38 Fünfter Stern für das Hotel Schweizerhof in Zürich
39 Erste wineBANK der Schweiz in Bern
41 «Blindekuh» – Geschichte einer gelungenen Inklusion
42 Igeho wird 60 und bleibt der Trendsetter
44 Messevorschau Zagg
Weinzeit
54 Alkoholfreie Weine sind gekommen, um zu bleiben
Essen und Trinken
56 El Salvador: Auf der Suche nach dem perfekten Bourbon
58 Weinfreunde treffen sich am Weinfestival Basel 2025
60 Cuisine sans frontières – Friedensarbeit in der Küche
120 NextGen – so bleibt die Hotellerie für junge Talente attraktiv
122 Präsidiale Gedanken – Die Jungen
Sommelierverband Schweiz SVS
124
Liquide Anlage: Wein ist ein wahres PassionInvestment
127 SVSInterna: Möchten Sie in sich und in Wein investieren?
128 Am Markt
Schluss-Punkt
130 Teodora Moncea: «Ich träume vom eigenen kleinen Boutiquehotel»
«Belvedere Grindelwald» ist TOP-Ausbildungsbetrieb
Das Hotel Belvedere Grindelwald hat zum Start des Lehrjahres 2024/2025 erfolgreich die erste Stufe des Unterstützungssystems der Stiftung TOPAusbildungsbetrieb erreicht. Das Familienhotel, das von Carole und Philip Hauser in der vierten Generation erfolgreich geführt wird, erhält damit die Zertifizierung als «TOPAusbildungsbetrieb». Das schweizweit anerkannte Zertifikat wird an Betriebe verliehen, die sich besonders für die Ausbildung von Jugendlichen einsetzen. mm/phg
Gesucht:
«Robinson
Arosa» wird «Arosa Alpine Club»
Bei Skifahrern ist der «Arosa Alpine Club» bestens bekannt. Eingebettet in die herrliche Berglandschaft der Schweizer Alpen gehörte das Wintersporthotel mehr als 25 Jahre zum Portfolio von Robinson und war einer der beliebtesten Clubs der TUITochter. Nach Ablauf des Managementvertrages im Frühjahr 2024 wird LMEY Investments AG Eigentümerin der Immobilie. Das 134ZimmerHotel wird ab dem kommenden Winter als «Arosa Alpine Club» betrieben. mm/phg
Schweizermeister der Kochlernenden
Bereits zum zwanzigsten Mal wird im März 2025 der oder die beste Kochlernende der Schweiz auserkoren. Dafür können sich ehrgeizige Nachwuchstalente ab sofort bei der von Transgourmet/Prodega organisierten Schweizer Meisterschaft der Kochlernenden «gusto25» bewerben. Der Wettbewerb richtet sich an Kochlernende im zweiten oder dritten Lehrjahr mit Jahrgang 2001 oder jünger. Es braucht dazu eine selbst kreierte Hauptspeise unter dem Motto «Special Cuts»: Gefragt sind spezielle Fleischzuschnitte vom Rind, die mit zwei verschiedenen Garmethoden zubereitet werden. Dazu müssen eine Stärkebeilage mit Produkten aus Schweizer Herkunft sowie zwei saisonale Schweizer Biogemüse serviert werden.
Die genauen Wettbewerbsbedingungen finden sich unter transgourmet.ch/gusto. mm/phg
«Castello del Sole» neu
Mitglied bei The Leading Hotels of the World
Das Ergebnis eines umfangreichen Auswahl und Bewerbungsprozesses ist, dass das renommierte «Castello del Sole Beach Resort & SPA» in Ascona als Mitglied bei The Leading Hotels of the World (LHW) aufgenommen wurde. Damit gehört das Hotel zur weltweit grössten Kollektion unabhängiger Luxushotels, die für höchsten Standard in Qualität und Service stehen. Die prestigeträchtige LHWMitgliedschaft unterstreicht das Engagement des «Castello del Sole», seinen Gästen aussergewöhnliche Erlebnisse in einer einzigartigen Umgebung zu bieten.
«Wir sind sehr stolz darauf, ab sofort Mitglied bei The Leading Hotels of the World zu sein, und freuen uns darauf, unsere Gäste mit der Exzellenz zu begrüssen, die sie von dieser exklusiven Kooperation erwarten», sagt Simon V. Jenny, General Manager des «Castello del Sole». «Die Aufnahme in diesen erlesenen Kreis ist ein Beweis für die harte Arbeit und das Engagement unseres gesamten Teams.» Das «Castello del Sole Beach» ist Teil der Schweizer Hospitality und Landwirtschaftsgruppe The Living Circle. Zur Gruppe gehören auch das Widder Hotel und der «Storchen» in Zürich sowie das «Alex Lake Zürich» in Thalwil.
Hinzu kommen das Restaurant Buech in Herrliberg sowie die Landwirtschaftsbetriebe Schlattgut in Herrliberg, das Weingut Cantina alla Maggia sowie die Terreni alla Maggia in Ascona und das Château de Raymontpierre in Val Terbi.
mm/phg
Suvretta House: Total neues Spa
Das legendäre «Suvretta House» in St. Moritz will seine SpaExperience auf ein neues Level heben. Der SpaBereich wird umfassend renoviert und teilweise gebaut. Das Schweizer Architekturstudio Ritter Schumacher ist mit der Umsetzung beauftragt. Mit ihrem Design wollen sie das unverkennbare Selbstverständnis des «Suvretta House» weiterführen. Mehr Platz, mehr Design und mehr Innovation sind dabei Leitgedanken. Ritter Schumacher verbindet mit seinen Räumen Ästhetik, Funktionalität und Nachhaltigkeit zu massgeschneiderten Lösungen für die Gäste und den Anforderungen der Umgebung. Das Spa wird auf drei Ebenen erweitert. Auf dem ersten Level entsteht ein grosszügiger neuer Empfangsbereich. Das zweite Level bietet ein Wellnesserlebnis mit brandneuer Ausstattung. Das dritte Stockwerk wird vom ultimativen Wassererlebnis dominiert. Am 1. April 2025 starten die Bauarbeiten für die Renovierung des SpaBereichs. Die Wiedereröffnung ist für den 5. Dezember 2025 angesetzt.
Meinungen zu Influencern, Geld und den besten Hotels
Teodora Moncea,
Samih Sawiris,
Concierce des Jahres 2023, Kulm Hotel, St. Moritz, über Influencer: «Influencer werden aus mehreren Gründen überschätzt. Besonders stört mich, dass sie oft ein stark kuratiertes und idealisiertes Bild ihres Lebens zeigen, was unrealistische Erwartungen weckt und oberflächliche Werte an die junge Generation weitergibt. Überdies werden sie für das Bewerben von Produkten und Dienstleistungen häufig bezahlt, was ihre Glaubwürdigkeit und Authentizität beeinträchtigen kann. Ihr Einfluss scheint oft mehr von Trends und Popularität als von echtem Fachwissen bestimmt zu sein. Anstatt nach Anerkennung in den sozialen Medien zu streben, sollten wir uns darauf fokussieren, die beste Version von uns selbst zu werden. Das bedeutet, dass wir uns realistische Ziele setzen, unsere geistige und körperliche Gesundheit pflegen und Erfüllung in unseren Beziehungen und Leidenschaften finden.» kw.
Milliardär, ob er anderswo nicht schneller Geld verdienen könnte als im Tourismus:
«Doch, aber mein Business ist für mich mehr als eine Beschäftigung, mit der man Geld verdienen kann. Es ist eine Leidenschaft. Ich könnte nie etwas tun, ohne meinen Spass daran zu haben. Wer allein von der Gier nach Geld getrieben ist, verliert die innere Ruhe und ist erledigt. Ab einem gewissen Punkt sollte man zur Besinnung kommen. Diesen Punkt sehe ich bei etwa hundert Millionen Franken. Wer hundert Millionen hat und noch immer verbissen dem Geld hinterher rennt, hat ein Problem. Er sollte nicht mehr an seinem Vermögen arbeiten, sondern an seinem Verstand.» kw.
Niklaus J. Leuenberger,
Star der Welthotellerie, auf die Frage nach den drei besten Hotels in der Schweiz: «Es ist natürlich eine Frage des Geschmacks. Mein Herz hat immer für ‹The Dolder Grand› geschlagen, wo ich 1971 meine dreijährige KV-Lehre absolvierte, bevor ich in die Hotel fachschule Luzern eintrat. Herrlich, wie das ‹Dolder› seit 125 Jahren über der Stadt thront. ‹The Alpina Gstaad› ist für mich einmalig. Klein, heimelig und mit besten Materialien extrem teuer gebaut. Mit diesem Hotel wurde sehr viel richtig gemacht. ‹Badrutt´s Palace› hat St. Moritz so geprägt wie kein anderes Haus eine Destination je geprägt hat. Trotz der extremen Konkurrenz im Luxussegment hat das ‹Palace› seine Position immer verteidigt und steht wie kein anderes Haus für St. Moritz und Luxus. Nach den jüngsten Investitionen wird das erst recht so bleiben. Das Monument wird auch in hundert Jahren nichts von seinem Glanz verloren haben.» kw.
SV Group: Komplementäre Konzepte für Genf
Die SV Group eröffnet gleichzeitig zwei ExtendedStayUnterkünfte in Genf. Das SVeigene «Stay KooooK»Konzept und das etablierte «Residence Inn by Marriott». Beide adressieren die wachsende Nachfrage nach flexiblen Wohnlösungen. Das «Stay KooooK Genf City» präsentiert 84 flexible Serviced Apartments, die ein modernes Zuhause auf Zeit mit CommunityCharakter bieten.
Ergänzend dazu bietet das «Residence Inn Geneva City Nations» 99 grosszügige Studios verteilt, konzipiert für Gäste mit Präferenz für einen ruhigen, komfortablen Langzeitaufenthalt. Diese Expansion er weitert das Hotelportfolio der SV Group auf 23 Properties, davon elf in der Schweiz.
Marco Meier, Managing Director SV Hotel, kommentiert: «Mit der gleichzeitigen Einführung von ‹Stay KooooK› und ‹Residence Inn› in Genf decken wir strategisch verschiedene Preissegmente und Zielgruppen im wachsenden ExtendedStayMarkt ab. Die SVEigenmarke ‹Stay KooooK› spricht mit seinem communityorientierten Konzept und attraktiven Preisen besonders jüngere Gäste an. Das ‹Residence Inn by Marriott› hingegen bedient mit seinem umfassenden Serviceangebot und grösseren Suiten die Bedürfnisse von anspruchsvollen Langzeitgästen.» mm/phg
Von der Dachterrasse des «Stay KooooK» geht der Blick bis zum Genfersee
Reka übernimmt Hotel Scaletta in S-chanf
Die Reka und die Stiftung Scaletta Schanf sind eine Partnerschaft für den Hotelbetrieb Scaletta über mindestens 20 Jahre eingegangen. Das Gebäude aus dem 16. Jahrhundert wurde 130 Jahre lang als Hotel genutzt. Langsam zerfallend, steht es seit über zehn Jahren leer im Dorfkern von Schanf. Die 2020 gegründete Stiftung Scaletta Schanf wird das Gebäude nun im Rahmen einer PrivatePublicPartnerschaft erwerben und umfassend sanieren.
Die Sanierung des historischen Hotels im Zentrum von Schanf wird im Frühjahr 2025 anlaufen. Eröffnet werden soll das Haus im Winter 2026/2027. Mit dem Hotel Scaletta erweitert Reka das Angebot ihrer
bereits bestehenden Ferienanlagen in Madulain und Scuol. Das Hotel Scaletta soll 27 Zimmer und acht Apartments umfassen. Zusätzlich zum Hotel wird Reka auch das Restaurant mit rund 120 Innen und Aussensitzplätzen betreiben.
Die Bau und Renovierungskosten belaufen sich auf 14,7 Mio. Franken, an denen sich Reka mit einem «namhaften Betrag» beteiligt. Finanziell involviert sind auch Banken, die Schweizerische Gesellschaft für Hotelkredit, der Kanton Graubünden, die Gemeinde Schanf, die Schweizer Berghilfe und private Gönner. mm/phg
V.l.n.r: Damian Pfister (Vizedirektor Reka), Vic Jacob, Herbert Schmid (Stiftungsratspräsident), Mengia Mathis, Roland Lymann, Riet Campell (Gast) und Niculin Arquint. (Nicht auf dem Foto ist Stiftungsrat Thomas Nievergelt).
Transgourmet übernimmt Saviva
Die zwei Grosshändler wirtschaften seit diesem Sommer unter dem Dach von Transgourmet. Vom Zusammenschluss erwartet Transgourmet für die Kunden «viele neue Chancen in den Bereichen Logistik, Vertrieb und Sortiment». Bei der Übernahme sind alle SavivaMitarbeitenden vom neuen Eigentümer Transgourmet übernommen worden. Der bisherige SavivaBesitzer, der 83jährige Hermann Bader, sagte zur Übernahme: «Der gemeinsame Weg mit der Transgourmet ist die ideale Lösung, um Saviva weiterhin in eine erfolgversprechende Zukunft zu führen. Der Zusammenschluss er weitert das Frischesortiment, bringt ein dichteres Verteilnetz, was die Möglichkeit bietet, den Transport nachhaltiger zu gestalten. Zudem können die Kunden auf die bisherigen Ansprechpersonen zählen.»
Lena Steiner, CEO Saviva, verlässt das Unternehmen und übergibt die Führung an Walter Künzler, bisher Leiter des Saviva Supply Chain Managements. Der Vorsitzende der Geschäftsleitung der Transgourmet Schweiz AG, Philipp Dautzenberg, dankt der scheidenden SavivaCEO für die erfolgreiche Arbeit. Er freue sich, «dass mit Walter Künzler eine mit der Saviva und der GastronomieBelieferung bestens vertraute Person die Führung übernehme». mm/phg
Was macht eigentlich …
Niklaus J. Leuenberger
In der Welthotellerie gibt es schillernde Persönlichkeiten, über die sich grossartige Bücher schreiben lassen. Eine dieser herausragenden Figuren ist Niklaus J. Leuenberger. Seine Eltern betrieben in einem Oberaargauer Nest einen kleinen Dorfladen und hatten volles Verständnis, als der Sohn als 16-Jähriger beschloss, die Welt zu erobern. Mit der Verwirklichung seines Planes begann der junge Nik 1971 als KV-Lehrling im Zürcher Grand Hotel Dolder. Nach der Lehre schloss er die Hotelfachschule Luzern ab, arbeitete zwei Jahre im Basler «International» und trat 1980 in die Peninsula-Gruppe ein. Er startete in Manila, ging später nach Hongkong und Peking und kehrte zurück nach Hongkong. Sein erklärtes Ziel war es, mit dreissig Jahren General Manager eines Luxushotels zu sein. Eine Woche vor dem Geburtstag ging der Traum in Erfüllung: Leuenberger wurde an die Spitze des «The Garden Hotel» im chinesischen Guangzhou berufen, mit dem Peninsula einen Fünfjahresvertrag abgeschlossen hatte. «Der Komplex hatte 1200 Zimmer und Suiten, 360 Büros, 160 Wohnungen, 13 Restaurants mit 3400 Plätzen und fast 3000 Mitarbeiter», erinnert sich Leuenberger. Er blieb drei Jahre, kam dann über Umwege als General Manager ins «Peninsula» New York, entwickelte und eröffnete das «Peninsula» Chicago und wurde schliesslich Senior Vice President der edlen Gruppe. Nach über einem Vierteljahrhundert bei Peninsula wechselte er ins «New York Palace Hotel» und kümmerte sich anschliessend um die Eröffnung eines Hotelkomplexes in Doha. Dann kehrte er in die Heimat zurück. 2012 eröffnete Leuenberger das neue Luxushaus «The Alpina Gstaad» und findet es grossartig, dass das Hotel heute von Nadine Friedli geleitet wird. «Die haben jetzt drei starke Frauen an der Spitze», schmunzelt er. «Die Hausdame und die Personalchefin wurden 2011 noch von mir eingestellt.»
Nach dem Abstecher in die Schweiz ging es zurück in die USA. Nach langen Interviews mit allen Investoren wurde er als Senior Vice President Resort Operation des 3,5-MilliardenDollar-Projekts «Baha Mar» in Nassau engagiert. Vier Hotels mit 1200 Zimmern und Suiten, ein Casino und ein riesiger F&BBereich waren geplant. «Dann, zwei Monate vor der Eröffnung, ging der ganze Laden bankrott», sagt Leuenberger. «Nachdem wir monatelang trainiert hatten, musste ich den 2600 von geplanten 5000 Mitarbeitern klar machen, dass sie keinen Job mehr hatten; es war schrecklich.» Das Resort wurde später von der Rosewood-Kette übernommen und soll heute gut laufen.
Nach dem Abenteuer in Nassau eröffnete er das grösste Resort im zentralamerikanischen Belize und konnte den Betrieb nach sechs Monaten Laufzeit übergeben. Es folgten Beratungsmandate für ein Resort auf Singer Island (Florida) sowie für einen kanadischen Hotelentwickler. «Dessen Projekte in Belize und Mexiko sind nach der Pandemie hinter die Herdplatte gerutscht», lacht Leuenbeger, «und da liegen sie wohl noch heute.»
Seit gut acht Jahren lebt er mit seiner Frau Connie, mit der er seit zweiundvierzig Jahren verheiratet ist, in Punta Gorda, eine halbe Stunde nördlich von Fort Meyers an der Westküste Floridas. Es ist sein einundzwanzigstes Zuhause, und er nimmt es endlich ruhiger. Manchmal steigt er in Gedanken in einem Helikopter hinauf in luftige Höhen und inspiziert sein Leben von oben. Er sieht dann «eine grossartige Frau, die mir in meinem verrückten Leben immer zur Seite stand, und drei wundervolle Töchter, die in Hongkong und Manila geboren wurden». Viele seiner beruflichen Wünsche seien in Erfüllung gegangen, vieles habe er richtig gemacht, sagt er sich in diesen ruhigen Momenten. «Und dann bin ich doch recht zufrieden mit meinen ersten siebzig Jahren.»
Karl Wild
Junge Führungskräfte sollen die kulinarische Zukunft im Grand Hotel des Bains Kempinski St. Moritz prägen
Jonas Starkowski und Michel Caglioni sind die zwei neuen Spitzen für die Kulinarik des Grand Hotels Kempinski. Starkowski steigt in die Position des Executive Chefs auf. Caglioni wird Executive Souschef. Gemeinsam haben sie die Ambition, das kulinarische Erlebnis in St. Moritz auf ein neues Niveau zu heben.
DJonas Starkowski, neuer Executive Chef für die «Kempinski»-Kulinarik in St. Moritz.
ie beeindruckende kulinarische Laufbahn von Jonas Starkowski bei «Kempinski» begann 2014 im «Kempinski Munich Airport», wo sein aussergewöhnliches Talent schnell ins Auge fiel. Bereits ein Jahr später wechselte er zum Grand Hotel des Bains Kempinski St. Moritz und schaffte es in nur drei Jahren, vom Commis de Cuisine zum Souschef aufzusteigen. Auf seiner Suche nach kulinarischer Perfektion führte ihn sein Weg auch nach Zermatt ins «The
Michel Caglioni unterstützt ihn als Executive Souschef.
Omnia», in dem er als Chef Gardemanger seine Fähigkeiten weiter verfeinerte, gefolgt von einer Position als Headchef für eine private Familie. Seine Verbundenheit zu «Kempinski» brachte ihn 2022 zurück nach St. Moritz, wo er zum Executive Souschef befördert wurde. Als Executive Chef ist Jonas entschlossen, die kulinarische Landschaft des Hauses weiter zu prägen und neue Massstäbe zu setzen.
Michel Caglioni entdeckte seine Leidenschaft für die Kochkunst im Restaurant seiner Eltern, wo seine kulinarische Reise ihren Anfang nahm. Nach einer fundierten Ausbildung in Chiavenna sammelte er während vier Sommersaisons im Grand Hotel Tremezzo am Comer See wertvolle Erfahrungen. Seine Karriere nahm weiter Fahrt auf, als er im Badrutt’s Palace Hotel in St. Moritz vom Commis zum Chef de Partie aufstieg. In Ascona zeigte Michel seine herausragenden Fähigkeiten als Souschef sowohl im «Giardino» als auch im «Castello del Sole». Vor drei Jahren kam Michel zu «Kempinski», wo er zum Erfolg des Restaurants Cà d’Oro beitrug (zwei MichelinSterne). Zuletzt brillierte er als italienischer Chefkoch im renommierten Restaurant Da Adriano (14 GaultMillauPunkte). Mit Michels Beförderung zum Executive Souschef wurden seine Hingabe und seine aussergewöhnliche kulinarische Expertise unterstrichen, die das gastronomische Angebot des Hotels weiter aufwerten soll. mm/phg
In Ras Al Khaimah, Doha, Shanghai und im Oman überzeugte André Kaiser zuletzt mit seinen Kochkünsten. Ab sofort übernimmt er im «The Chedi Andermatt» die Gesamtverantwortung für die kulinarischen Outlets. Die Berufung des weit gereisten André Kaiser zum Culinary Director ist ein Höhepunkt seiner bisherigen Karriere. Seit gut 20 Jahren kocht der Deutsche professionell. Er startete mit einer Ausbildung im Maritim Seehotel Holsteiner Hof in Timmendorfer Strand und bewegte sich anschliessend weiter nach Sylt, wo er im Hotel Wathof erste
André Kaiser ist «Chedi»-Direktor für die kulinarischen Outlets
GaultMillauPunkte sammelte. Eine prägende Phase erlebte André Kaiser in Qatar für die Kempinski Residences & Suites Doha. «Sein» europäisches Restaurant und der Business Lunch wurde vom Time Out Magazine ausgezeichnet. Vier Jahre zog es ihn nach Shanghai, wo er im «The One» Managed by Kempinski das Training für Service und Küche optimierte. In dieser Zeit erhielt er das «Hospitality Management Diploma» der Cornell University New York.
Weitere Positionen folgten im ShangriLa Barr Al Jissah Resort & Spa im Sultanat Oman, Fairmont Singapore & Swissôtel
The Stamford Singapore und im Fairmont Doha. Dort arbeitete André Kaiser als Executive Chef an MegaEvents wie dem FIFA World Cup 2022, dem Fairmont Global Leadership Summit 2023 sowie dem Qatar Economic Forum 2023 mit. Nur wenige deutschsprachige Köche bringen ein vergleichbares Repertoire für die hochstehenden Restaurants des «The Chedi Andermatt» mit. «Ich freue mich darauf, einmal in alpiner Umgebung zu arbeiten», sagt André Kaiser, «und dabei die so unterschiedlichen RestaurantAngebote zu unterstützen.» mm/phg
Sandro Zollinger neuer Direktor im JUFA Hotel Savognin
Bevor Sandro Zollinger nach Savognin wechselte, leitete er während fünf Jahre das Hotel Bellevue in Wiesen bei Davos. «Savognin und das ganze Val Surses bieten eine einzigartige Kombination aus ursprünglicher Natur, breitem touristischem Angebot und regionaler Kultur. Diese Einzigartigkeit möchten wir mit dem JUFA Hotel verschmelzen», motiviert Zollinger seinen Wechsel.
Das JUFA Hotel in Savognin ist ein Familien und Aktivhotel und setzt stark auf Nachhaltigkeit. Das im Jahre 2021 fertiggestellte Hotel wurde vom lokalen Holzbauunternehmen zu fast 100 Prozent aus Holz der Region gebaut und bildet die Basis dieser Positionierung.
Regionalität und Internationalität
Das Hotel ist eine Partnerschaft mit dem Parc Ela und dem Golfclub Alvaneu eingegangen, um die regionale Verankerung weiter zu stärken. Diese Partnerschaften werden als wichtiges Puzzleteil gesehen, um die Sommersaison und die nachhaltige Verantwortung zu stärken. Der Parc Ela bietet den Gästen Natur
erlebnisse, die über das übliche Ferienangebot hinausgehen. Die Partnerschaft mit dem Golf Club Alvaneu Bad sieht Zollinger als «perfektes Beispiel dafür, wie wir unseren Gästen zusätzlichen Mehrwert bieten können». Mit diesen Partnerschaften sollen vor allem Sommerpotenziale ausgeschöpft werden. Denn mit der Wintersaison sei man bereits sehr zufrieden. Ein Ziel von Sandro Zollinger ist es, neue Märkte zu erschliessen. Dabei setzt er auf die gute internationale Lage am Julier, an einer europäischen NordSüdVerbindung. Zudem biete auch die Nähe zur international beliebten BerninaExpressLinie «beste Voraussetzungen», um erfolgreich zu sein. mm/phg
Sandro Zollinger, der neue und ambitionierte Direktor des JUFA Hotel Savognin.
Raphael Pedroncelli neuer General Manager im «Ameron Zürich»
Urbaner Lifestyle mit einem Hauch mediterranem Flair – dafür steht das «Ameron Zürich Bellerive au Lac». Dieses Motto mit Leben zu füllen ist künftig die Aufgabe von Raphael Pedroncelli. Der erfahrene Hotelier kommt aus dem «Storchen» in Zürich, wo er seit 2010 tätig war und zuletzt in der Position des Managing Director Operations fungierte. Jetzt hat er die «Ameron»Hotelleitung von Leonie Neberich übernommen. Sie hat die AlthoffHotelgruppe nach dreizehn Jahren für eine neue berufliche Herausforderung verlassen.
Raphael Pedroncelli wurde die Leidenschaft fürs Gastgeben in die Wiege gelegt – im elterlichen Landgasthof absolvierte er die Ausbildung zum Koch. Nach dem Abschluss an der Hotelfachschule in Zürich und einem Aufbaustudium des Verbandes Hotellerie Suisse machte sich der heute 40 Jährige schnell ausserhalb des F&BBereichs einen Namen. Im Jahr 2015 wurde er als «Junger Hotelier des Jahres» ausgezeichnet. Über Stationen bei der MövenpickGruppe und im Hotel Eden Roc Ascona kam er zum «Storchen». Dort begleitete er den Prozess vom VierSterneSuperiorHotel zum FünfSterneLifestyleProdukt. Als neuer «Ameron Zürich»Ge
neral Manager profitiert er nicht nur von seiner weitreichenden Erfahrung, sondern auch von einem starken Netzwerk in der Schweizer Hotellerie.
Raphael Perdoncelli sieht die GMAufgabe als neue Herausforderung: «Ich habe die Transformation durch die AlthoffGruppe und die Eröffnung im Portfolio der Ameron Collection 2021 sehr genau verfolgt. Das Design ist überaus ansprechend, die Gastronomie ein Erlebnis und der Service kommt, wie überall bei Althoff, von Herzen. Ich freue mich, die Position des General Managers diesem traditionsreichen Haus zu übernehmen und dieses wunderbare Hotel weiter zu gestalten.» mm/phg
Althoff-Hotels stehen seit 40 Jahren für Qualität und Luxus
Die AlthoffHotels feiern 2024 ihr 40jähriges Bestehen. Seit der Gründung durch Thomas H. Althoff hat sich die deutsche Unternehmensgruppe zu einem der führenden Akteure der europäischen Hotellerie entwickelt. Sie umfasst 16 Hotels in der Schweiz, Deutschland, Frankreich und im Vereinigten Königreich. Ameron Hotels in der Schweiz gibt es in Davos, Luzern («Flora») und Zürich («Bellerive au Lac»).
Die Gruppe führt drei Marken – Althoff Collection, Ameron Collection und Urban Loft –, die in ihrer Selbstverpflichtung für herausragende Gastlichkeit, exzellente Kulinarik und stilvolles Design stehen. Als Zwanzigjähriger pachtete Thomas H. Althoff sein erstes Hotel mit 40 Zimmern
und übernahm dabei sämtliche Aufgaben selbst – vom Putzen über das Kellnern bis zum Empfang. 1984 eröffnete er gemeinsam mit seiner Frau Elke DiefenbachAlthoff das Hotel Regent International in Köln und gründete damit die heute als AlthoffHotels agierende Gruppe. Es war immer Althoffs Anspruch, das Qualitätssegment der Branche mitzuprägen und seine Luxushotelmarke zu einer der führenden in Europa zu machen. Heute beschäftigt die Gruppe rund 1500 Mitarbeitende und bietet über 2000 Zimmer. Die Althoff Collection ist als eine der wenigen inhabergeführten Luxushotelmarken erfolgreich. 2020 übergab Thomas H. Althoff die operative Leitung an Frank Marrenbach, bleibt aber weiterhin Chairman of the Board und Mehrheitsgesellschafter. mm/phg
Frank Marrenbach, Chairman of the Board (links) und Gründer
Thomas H. Althoff
Anja Jungo: «Spettacolo»-Küchenchefin im «Lenkerhof»
Das renommierte FünfSterneSuperiorHotel «Lenkerhof gourmet spa resort» hat Anja Jungo zur neuen Küchenchefin des Gourmetrestaurants «Spettacolo» ernannt. Die 31jährige Bielerin wird zudem Stellvertreterin von Executive Küchenchef Stefan Lünse.
Anja Jungo startete ihre Kochkarriere in Nidau bei Biel. In den folgenden Jahren sammelte sie wertvolle Erfahrungen in mehreren renommierten Restaurants im In und Ausland. Besonders hervorzuheben ist ihre neunjährige Tätigkeit bei der KempinskiHotelgruppe, in der sie unter anderem in Hamburg, Engelberg, Riga sowie zuletzt als SousChefin im Kempinski Grand Hotel in St. Moritz tätig war. «Wir sind uns sicher, mit Anja eine ambitionierte und talentierte Köchin für unser Team gewonnen zu haben, und wir freuen uns auf die kulinarischen Akzente, die sie setzen wird», sagt Jan Stiller, Direktor des Relais & Châteaux Hotels.
Der «Lenkerhof» bietet seinen Gästen drei exquisite Restaurants zur Auswahl: das Gourmetlokal «Spettacolo», das auf eine italienischfranzösische Küche spezialisierte «Oh de Vie» und das traditionelle Bergrestaurant «Bühlberg». Im «Spettacolo» wird ein GourmetErlebnis geboten, bei dem die Gäste täglich sechs Gerichte aus einer Auswahl von 15 wechselnden Kreationen wählen können. Ein Highlight ist das Käsebuffet mit über 30 Käsesorten. Für dieses herausragende Konzept wurde das «Spettacolo» zuletzt mit 17 GaultMillauPunkten ausgezeichnet. mm/phg
Der Name eines Hotels sorgt für den ersten Eindruck. Was ist heute ein guter Hotelname? Welche Kriterien muss er erfüllen? Der «Hotelier» hat mit Fabian Messer gesprochen. Er befasst sich seit vielen Jahren erfolgreich mit neuen, aber auch mit «verbrauchten» Hotelnamen, die ein Namelifting brauchen.
Hilmar Gernet
«Direktor eines SechsSterneHotels», so lautete der Titel eines Schüleraufsatzes, den Fabian Messer in der vierten Klasse geschrieben hat. Die Hotellerie hat den 35jährigen seither nicht mehr losgelassen. Hoteldirektor ist er zwar nicht geworden, aber die Positionierung von Hotels ist zu seiner Leidenschaft, zu seinem Beruf geworden. Erst in einer Agentur, in der der studierte Wirtschaftspsychologe erfolgreich als Creative Director und Lead Strategist arbeitete. Mit den Jahren entwickelte sich der Wunsch, etwas Eigenes aufzubauen und dabei vor allem das Kollaborative zu fördern. So machte er sich dieses Jahr selbstständig und spürt seither «den Kitzel der Selbstständigkeit». Als «freischaffender Freigeist» könne er sich mehr Raum geben und widmet sich dem gut angelaufenen Aufbau seiner Firma Ferus Society.
Ein guter Hotelname
«Eine Marke von A bis Z orchestrieren, individuelle Lösungen finden, die nicht nur schön, sondern begreifbar und erlebbar sind», das ist seine Motivation, um Hotels einen neuen Auftritt zu geben. Die Suche beginnt mit der Positionierungs und BrandPhase, die schliesslich zu einem neuen Namen führt. «Der Name ist der erste Berührungspunkt», so Fabian Messer. «Er ist Ausdruck des Markenkerns – auch bei einem Hotel». Was ist denn ein guter Name? Wichtig sei, sich von «Standardvorgaben zu lösen». Der Name soll den Kern treffen, auffallen und möglichst einmalig sein, was heute «eine grosse Herausforderung» sei. Er dürfe nicht langweilig sein, soll sich in der Zukunft weiterentwickeln lassen und müsse rechtlich schutzfähig sein, erläutert Messer.
Eine Hotelname muss auch im Stresstest von Internationalisierung, Globalisierung und Digitalisierung bestehen. Unabdingbar ist weiter, dass er sich für digitale Buchungsplattformen eignet, für Google und für eine eigene Domain bzw. Webseite. Kurz sollte er sein. Emotional, selbstverständlich: «Der Name ist der erste Bezugspunkt. Der erste Eindruck beim Lesen oder Hören prägt, regt an oder eben nicht.» Schliesslich lässt sich aus einem guten Namen ein spannendes Storytelling entwickeln, das die Marke weiterträgt.
Ein Label will ich nicht sein
Man merkt, hier spricht ein erfahrener, ja, was eigentlich. Ein Positioner? Ein sprachsensibler Mann, der gerne im Team arbeitet. «Ein Allrounder, der alles kann, bin ich nicht», sagt Fabian Messer von sich. «Ich arbeite immer mit Experten zusammen. Ich bin der
Fabian Messer
In den letzten zehn Jahren war Fabian Messer Mitglied der Geschäftsleitung der Positioner SA in Lugano. Dort hat er das Unternehmen gezielt international ausgerichtet und es von einer Digitalagentur zu einer Full-Service-Agentur weiterentwickelt. Besonders in den letzten fünf Jahren war er für den Aufbau und Leitung des Bereichs Positionierung und Branding verantwortlich. Seit August dieses Jahres konzentriert sich Fabian Messer auf den Aufbau seiner Firma FERUS Society GmbH. Dabei bringt er jahrelange inter nationale Erfahrung in der Hotellerie (z. B. Neu eröffnung «Schweizerhof» Bern, Marketingverantwortung «Badrutt’s Palace», St. Moritz, Städtehotellerie New York) und im Agenturgeschäft mit ein. Das junge Unternehmen spezialisiert sich auf die Transformation, Positionierung und Vermarktung von Hotelmarken. phg
Orchestrierer, der PositionierungsArchitekt.» Er spanne gerne den Fächer zu anderen Disziplinen auf, zu Innenarchitektur, Marketing oder Design. «Es geht mir darum, das Kreative mit dem Wirtschaftlichen harmonisch und mit maximaler Wirkung zu verbinden. Dabei arbeitet er gerne im Hintergrund. «Ein Label will ich nicht sein», sagt er.
Naming ist ein Prozess
Vielleicht lassen sich Fabian Messers und seine zurückhaltende, reflektierte Art am besten mit seiner Art und Weise des Arbeitens beschreiben. Er hat den Anspruch und möchte einen «Brand und das Drumherum bauen». So will er ein Erlebnis schaffen, das alle Sinne anspricht und kommerziell erfolgreich sein wird. Er zählt auf «Experience und Transformation». Aus beiden Quellen schöpft er im Strategieprozess,
Fabian Messer
wenn ein neuer Hotelname oder eine neue HotelPositionierung entstehen soll. Dabei lässt er sich meistens von der Devise leiten: «Weniger ist mehr».
Einen Namen und damit eine Positionierung für ein Hotel zu finden, dauerte eigentlich drei bis sechs Monate. «Häufig stehen kaum vier Wochen zur Verfügung», berichtet er aus der Realität. Unabdingbar sei jedoch der kollaborative Prozess, vor allem bei inhabergeführten Hotels. In der ersten Prozessphase – idealerweise an einem «anderen Ort» als im Hotel, das neu verortet werden soll – geht es Messer um «die Analyse, das Setting, die Kreativität und um die strategischen Ziele». Der «BrainstormingWalk» ist ein Instrument, das er dafür gerne und häufig einsetzt und nicht selten Überraschendes ergibt.
Die zweite Phase widmet sich «Wort und Themenfeldern», die für das Hotel passen. Es wird nach Wörtern gesucht, die das Gesuchte, das Treffende ausdrücken. «Sobald man diese hat, geht man anschliessend zu Synonymen und in verschiedene Sprachen. Daraus leitet man dann den Namen ab. Man kann bildhafte Namen oder abstrakte Namen entwickeln. Die bildhaften Namen sind heute schwieriger, da viele Namen bereits verwendet werden», schildert Messer die Strategiestartphase. Manchmal entstehen dabei Mindmaps mit vielen hundert Begriffen, die anschliessend auf zehn bis zwanzig verdichtet werden. Erfahrungsgemäss gehörten diese bereits zum engeren Feld des Markenkerns. Während des Strategieprozesses ist es Messer wichtig, nie zu fragen: «Was hältst du von diesem oder jenem Namen?» Nie lässt er über einen Namen abstimmen. Entscheidend für ihn sind bei der
Transformation und im Storytelling die Antworten auf die Frage: «Was kommt Dir beim neuen Namen in den Sinn?»
Namen-Kern und -Trends
«Ein Name muss den Kern treffen», das war Fabian Messers Antwort auf Frage, ob «Nomen est omen» noch immer gelte. Früher wurde der Kern oft mit geografischen Bezeichnungen getroffen (Bellevue, zur Post, zum Rathaus, an der Aare). Kulturelle, historische und lokale Bezüge haben für ihn weiterhin eine Bedeutung. Aber sie müssen aufgefrischt, zeitgereicht adaptiert werden, da viele Namen «verbraucht», «vergriffen» oder auch «zu häufig verwendet» seien.
Heute sind Hotelnamen häufig kurz, geeignet für den digitalen Gebrauch. «Nicht sehr sexy sind beschreibende Namen», meint Messer. Zu den Trends gehören kreative Namenkonstrukte, (fiktive) Personennamen oder Zahlen. Wichtig ist dem Positionierer, dass Namen in verschiedensten Sprachen ausgesprochen werden können und in keiner Sprache eine negative Bedeutung haben. Der wichtigste Kern und Trend eines Hotelnamens ist Fabian Messer, dass er Träume wachruft.
Political Correctness bei Hotelnamen
Der Name «Hotel Mohren» ist der Klassiker in der Debatte, über die Political Correctness historischer Hotelnamen. Zu finden Mohren-Hotels beispielsweise in Willisau, in Huttwil oder an verschiedenen Orten in der Bodensee-Region: Reichenau, Hagnau, Oberstdorf etc. Wie hält es Fabian Messer mit solchen Namen? Er überlegt lang. Man spürt, wie es mit ihm denkt. Er wischt die Frage aber nicht weg, sondern antwortet: «Das ist ein heikles und sensibles Thema. In diesem Bereich ist im Wandel der Zeit eine neue kulturelle Sensibilität entstanden. Geschichte und Zeitgeist stehen einander gegenüber.» Wichtig ist ihm, dass ein Diskurs geführt und eine Lösung gefunden werde, die den Kontext des betroffenen Hotels und auch betroffene Personen einbindet. Die Geschichte dürfe nicht gelöscht werden. Zugleich befürworte er solche Namen nicht. «Nicht hinsehen, sich nicht damit beschäftigen, geht nicht.» phg
Projekt: Essential by Dorint Interlaken
«KI wird für die Hotellerie überlebenswichtig sein»
Riccardo Giacometti führte Luxushäuser in Asien und Europa, erlebte bewegte Zeiten in Zürich und Flims und ist heute eine Kapazität auf den Gebieten Digitalisierung und Künstliche Intelligenz. Die Liebe zur Spitzenhotellerie aber ist geblieben.
Karl Wild
Vor vier Jahren mussten Sie als General Manager des «Atlantis by Giardino» das Luxushotel schliessen. Was macht das mit einem?
Riccardo Giacometti: Ich wusste, dass ich das Hotel für den Verkauf vorbereiten sollte. Die Schliessung fiel mir dennoch emotional schwer. Ich erinnere mich an die vielen Gespräche mit den Mitarbeitern, die plötzlich vor einer unsicheren Zukunft standen. Besonders während Corona waren diese Gespräche sehr belastend. Es ging mir nicht nur um die Zukunft des Hotels, sondern vor allem um die Menschen, die dort arbeiteten.
Sie wurden dann noch kurz ins «Waldhaus Flims» geholt. Was haben Sie dort vorgefunden, gab es überhaupt noch etwas zu retten?
Nachdem ich das AtlantisProjekt abgeschlossen hatte, gründete ich meine eigene Firma und fokussierte mich auf Digitalisierung und Beratung. Als ich ins «Waldhaus Flims» kam, war es in einer wirklich schwierigen Lage. Die Situation war das Ergebnis von Missverständnissen und falschen Erwartungen seitens der Besitzer, die den Schweizer Markt nicht wirklich verstanden hatten. Ich erinnere mich, dass ich 2017 schon einmal ein Angebot für das «Waldhaus» abgelehnt hatte, weil ich kein gutes Gefühl betreffend die Besitzerschaft hatte. Als ich dann 2021 als Berater zurückkam, bestätigte sich mein Eindruck: Es fehlte an einer klaren Vision und einem
langfristigen Plan. Doch ich war überzeugt, dass das Waldhaus Potenzial hatte, wenn man bereit war, Zeit und Ressourcen zu investieren. Leider fehlte den Besitzern die Geduld, was das Ende bedeutete.
Weshalb hatte das «Waldhaus» eigentlich fast immer Probleme? Die Hauptgründe liegen tief in dessen Geschichte. Das «Waldhaus» hatte seit den 1960erJahren nur selten wirklich profitabel gearbeitet, und dann auch nur durch den Verkauf von Ländereien. Es gab strukturelle Probleme, die bei der letzten Renovierung einfach nicht angegangen wurden. Statt die Wurzeln des Übels zu erkennen, konzentrierten sich die Besitzer auf kosmetische Änderungen in der Hoffnung, dass ein frischer Anstrich und neue Teppiche ausreichen würden. Doch das war eine Illusion. Ein Hotel dieser Grösse und Historie braucht mehr als oberflächliche Renovierungen – es braucht eine klare Vision, eine tiefe Kenntnis des Marktes und vor allem Respekt vor den Bedürfnissen der Gäste und Mitarbeiter.
Vor vier Jahren haben Sie Ihre eigene Consultingfirma Cross-Point Swiss Hospitality Lab gegründet. War es immer Ihr Traum, einmal selbstständig zu werden?
Das war nie mein Traum. Ich habe es geliebt, in grossen Hotels zu arbeiten, Projekte zu leiten und Teil eines Teams zu sein. Als das «Atlantis»Projekt endete, hatte
ich eigentlich geplant, nach China zurückzukehren, wo ich ein Angebot von Universal Studios hatte. Aber dann kam Corona und damit die Unsicherheit. Was nun? 2008 habe ich die Finanzkrise miterlebt. Damals war ich Direktor der Hotels «Imperial» und «Bristol» in Wien und wusste, dass es ungefähr zwei Jahre dauern würde, bis sich die Hotelbranche wieder erholt. Diese Zeit wollte ich nicht ungenutzt lassen, und so habe ich mich entschieden, meine Leidenschaft für Digitalisierung in eine neue berufliche Richtung zu lenken. Es war ein Schritt ins Ungewisse, aber auch eine spannende Herausforderung. Heute bin ich froh, diesen Weg gegangen zu sein, auch wenn er nicht geplant war.
Sie haben sich in der Luxushotellerie spezialisiert auf Digitalisierung, Künstliche Intelligenz, Steigerung der Rentabilität und haben Abschlüsse in Hotelmanagement, Finanzen, Revenue Management und Coaching. Wie kam es ausgerechnet zu dieser Spezialisierung?
Das liegt an meiner Neugierde und dem Wunsch, in meiner Karriere keine Lücken zu lassen. Als ich mich in der Luxushotellerie hocharbeitete, wurde mir schnell klar, dass ich mehr Wissen in bestimmten Bereichen brauchte, um erfolgreich zu sein. Also habe ich gezielt Kurse in Finanzen, Revenue Management und anderen wichtigen Bereichen belegt. Schon als Kochlehrling Anfang der 90erJahre half ich den Küchenchefs in St. Moritz, den PC zu bedie
Riccardo Giacometti
Der Engadiner Riccardo Giacometti stammt aus der Dynastie des berühmten Künstlers und Bildhauers Alberto Giacometti. Vor einem Vierteljahrhundert absolvierte er im Zürcher Luxushaus «Atlantis» ein Praktikum und machte danach Karriere in asiatischen und europäischen Spitzenhotels, ehe sich der Kreis schloss. Vor vier Jahren musste er als General Manager das «Atlantis by Giardino» schliessen und gründete die Firma Cross-Point Swiss Hospitality Lab, die heute weltweit und mit grossem Erfolg auf den Gebieten Datenanalysen, Künstliche Intelligenz und Unterstützung von Führungskräften tätig ist.
nen und ExcelKalkulationen sowie MenüEngineering zu erstellen. Ich war der erste Lehrling, der bei der Lehrabschlussprüfung seine Rezeptsammlung auf dem Laptop präsentiert hat. Im Militär als Fourier habe ich dann mit einem Kollegen, der Programmierer war, ein kleines Tool entwickelt, um die Buchhaltung zu vereinfachen. Diese frühen Erfahrungen haben meine Leidenschaft für Technologie geprägt. Später, Anfang der 2000erJahre, als ich im «Sheraton» am Frankfurter Flughafen arbeitete, erstellte ich eigene Skripte, um Daten aus den Systemen zu ziehen und die Personalplanung effizienter zu gestalten. Diese Begeisterung für Daten und Technologie hat sich im Laufe der Jahre weiter vertieft. Heute sehe ich in der Künstlichen Intelligenz die nächste grosse Welle, die die Hotellerie grundlegend verändern wird. Es ist unglaublich spannend, Teil dieser Entwicklung zu sein und mitzuerleben, wie Technologie unsere Branche revolutionieren kann.
Wie ist Ihr neues Geschäft angelaufen? Es lief langsam an, wie es wohl bei den meisten neuen Unternehmen der Fall ist. Ich startete mit einigen Projekten für Bekannte, vor allem im Bereich der Digitalisierung. Doch durch mein globales Netzwerk wuchs das Geschäft schnell, und ich konnte Kunden in aller Welt gewinnen –von der DACHRegion über den Mittleren Osten bis nach Asien. Interessanterweise kam am Anfang ein Grossteil der Aufträge nicht aus der Schweiz, sondern aus dem
Ausland. Die Hotellerie in der Schweiz ist ein hartes Pflaster, besonders für jemanden wie mich, der hier relativ unbekannt ist. Trotzdem habe ich es geschafft, ein internationales Geschäft aufzubauen, das sich zunehmend im digitalen Bereich abspielt. Meine Leidenschaft für die Hotellerie bleibt bestehen, aber mein Hauptfokus liegt jetzt auf Datenanalysen, Künstlicher Intelligenz und der Unterstützung von Führungskräften, die diese Technologien implementieren wollen.
Welche Art von Unternehmen setzt auf Sie?
Ich arbeite vorwiegend mit Hotels und Unternehmen im Luxussegment, sowohl in der DACHRegion und Europa als auch weltweit. Zusätzlich halte ich Vorlesungen und KeynoteVorträge, um CEOs dabei zu unterstützen, die Chancen der digitalen Welt zu erkennen und effektiv zu nutzen. Zu meinen Kunden zählen aber auch eine Bank sowie mittelständische Betriebe, und ich gebe Vorlesungen an renommierten Hotelfachschulen in Holland und Österreich. Mit meiner Erfahrung als Geschäftsführer integriere ich Technologie nahtlos in Geschäftsprozesse, um wertvolle Zeit für Familien, Teams und Gäste zu gewinnen.
Wie wichtig wird die KI für die Hotellerie?
Künstliche Intelligenz wird für die Hotellerie überlebenswichtig sein. Sie bietet uns die Möglichkeit, Aufgaben effizienter zu
erledigen und wieder mehr Zeit für das Wesentliche zu haben – die Menschen. Leider haben viele Hoteliers noch nicht erkannt, welches Potenzial in KI steckt. Sie nutzen KI, um Gästebewertungen zu beantworten oder EMails zu schreiben, aber das ist nur die Spitze des Eisbergs. Ein KIAssistent, der jederzeit verfügbar ist, ist ein unschätzbares Hilfsmittel. Im Winter 2022/23 habe ich im «Seehof» Davos das WEF fast allein mit Hilfe von KITechnologie organisiert, da viele Schlüsselpositionen fehlten, und es lief hervorragend. Für mich steht fest: Jedes Hotel sollte einen auf die spezifischen Bedürfnisse zugeschnittenen KIAssistenten haben. Die Zukunft der Hotellerie wird stark durch KI beeinflusst. Wer diese Technologie nicht nutzt, wird Schwierigkeiten haben, mitzuhalten, denn sie bietet ungemein viel Mehrwert.
Könnten Sie sich vorstellen, je wieder selbst ein Luxushotel zu führen?
Ich liebe die Hotellerie und könnte mir das durchaus vorstellen – allerdings nur projektweise. Ich bin kein Verwalter, der über Jahrzehnte in einem Hotel bleibt. Meine Stärke liegt darin, Hotels neu zu positionieren und Konzepte zu entwickeln. Sobald ein Hotel stabilisiert ist, sollte jemand anderes übernehmen, der sich um den langfristigen Feinschliff kümmert. Wenn ich ein Hotel wieder übernehmen würde, müsste es etwas ganz Besonderes sein.
Markus Granelli ist seit fünfzehn Jahren beim «Dolder».
Markus Granelli – ein
Glücksfall für die Hotelikone am Zürichberg
«The Dolder Grand» feiert seinen 125. Geburtstag. Und das in einer atemberaubenden Verfassung. Dank Urs E. Schwarzenbach ist der Märchenpalast am Zürichberg heute ein City Resort von absoluter Weltklasse. Der Eigentümer und Investor hat aber nicht bloss ein geniales Händchen, wenn es um Finanzgeschäfte geht, er glänzt auch in der Auswahl von Führungspersonen. Sein General Manager Markus Granelli ist ein weiterer Volltreffer – ein wahrer Glücksfall für die Hotelikone.
Karl Wild
Das «The Dolder Grand» bietet eine wundervolle Aussicht auf Zürich und den See.
Wenn wir um die Jahrhundertwende das ehrwürdige Grand Hotel Dolder besuchten, kamen stets Fragen auf, ein wenig Rat und Hilflosigkeit auch. Bei genauerem Hinsehen entdeckte man an der Hausfassade nämlich ganz feine Risse, die offenbar immer wieder überstrichen wurden. Die Zimmer wirkten zwar sauber und gepflegt, aber irgendwie von vorgestern. Im Restaurant «Rotonde», das noch immer Kultstatus genoss, waren Stühle und Tische altbacken, das Geschirr bleich, die Toiletten beelendend. Henry Hunold, einer der grossen Schweizer Hoteliers alter Schule, tat sein Bestes, um dem Hotel den letzten Rest von Glanz zu erhalten. Gegen den Zahn der Zeit kam aber auch er nicht an. «Leise rieselt der Kalk», urteilten wir damals in der «Bilanz» über das «Dolder».
Vier Jahre Um- und Neubau Und dann kam, gewissermassen aus dem Nichts, Urs E. Schwarzenbach (siehe Seite 32). Der unverhofft aufgetauchte Retter übernahm von der Familie SchweizerWehrli die Aktienmehrheit und liess das Hotel 2004 schliessen. Sein Freund, der britische Stararchitekt Norman Foster, renovierte das historische Hauptgebäude wunderschön und verpasste dem Komplex zwei imposante neue Flügel. Vier Jahre später wurde das Grand Hotel Dolder als «The Dolder Grand» mit einer grandiosen Feier wieder eröffnet. Es war eine Fete der Superlative.
Als ersten General Manager setzte Schwarzenbach Thomas Schmid ein. Er war aus dem Aroser «Tschuggen» gekommen, begleitete die ganze Bauphase und führte das Hotel während der ersten vier Jahre souverän in die neue Ära. Sein Nachfolger wurde Mark Jacob, der «The Dolder Grand» acht Jahre lang geschickt weiterentwi
ckelte. Jacob war für das Hotel genauso ein Glücksfall, wie er es seit dem vergangenen September für das «Les Trois Rois» in Basel ist.
Schlüsselerlebnis im «Peninsula» Hongkong
Weil Schwarzenbach – zumindest, was sein Hotel angeht – auf Kontinuität setzt, ernannte er vor vier Jahren Jacobs Stellvertreter Markus Granelli zum neuen General Manager. Und längst steht fest: Auch mit Granelli landete der Besitzer einen Volltreffer. Der Zürcher mit unverkennbaren schwedischen Wurzeln («Immer, wenn ich ABBA höre ...») besuchte nach Schulen in Zürich und Davos die Hotelfachschule Lausanne. Seine Liebe zur Hotellerie aber entdeckte er schon viel früher.
Als Zehnjähriger hatte er «das grosse Glück», im «Peninsula» in Hongkong zu übernachten und war zutiefst beeindruckt. Er erinnert sich genau daran, dass es im Badezimmer ein Telefon gab, «was damals noch ein absolutes Highlight war». Dass er dann beim Room Service auch noch etwas bestellen konnte, «fühlte sich an wie ein wahr gewordener Traum». Dieser Aufenthalt sei ein Schlüsselerlebnis gewesen, sagt Granelli. «Er hat den Funken in mir gezündet und die Faszination für die Hotellerie geweckt.»
In Singapur auch privates Glück Im Restaurant des «Radisson Blu» in Brüssel absolvierte er nach der Hotelfachschule sein Küchenpraktikum, unterstützte danach im «The Berkeley» in London die Eventabteilung und ging dann nach Singapur. Vier Jahre war er im «Raffles», zwei Jahre im «Four Seasons», erst als Restaurant Manager, schliesslich als Operations Manager. Der Aufenthalt in Singapur hat ihm auch privat Glück gebracht: «Ich habe dort meine wunderbare Frau Angela ken
Im
blooms kommen viele Köstlichkeiten aus dem eigenen Garten.
Gartenrestaurant
Markus Granelli
Diese beiden Bilder zeigen eindrücklich die grossen, luxuriösen Suiten.
nengelernt.» Die drei gemeinsamen Söhne Lucas, Nicolas und Jonas sind 16, 15 und achtjährig.
Die Auslandsaufenthalte haben ihm den Horizont erweitert und das interkulturelle Verständnis geschärft, ist Granelli überzeugt. «Man sieht, wie unterschiedlich Menschen in den verschiedenen Regionen der Welt reisen, welche Erwartungen sie in allen Bereichen haben und wie sie reagieren.» Das erfordere ein schnelles Anpassungsvermögen und Flexibilität. «Man lernt, mit ungewohnten Situationen effizient und kreativ umzugehen.»
Der Vater als grosses Vorbild
Viele inspirierende Führungspersönlichkeiten habe er auf seinem beruflichen Weg kennengelernt und ihnen eine Menge abgeschaut, sagt Granelli. Sein grösstes Vor
bild, seine grösste Inspiration aber bleibt sein Vater, der bis zu seiner Pensionierung vor fünfzehn Jahren auf einer schwedischen Bank gearbeitet hat. «Er hat mir nicht nur vorgelebt, wie man Beruf und Familie in Einklang bringt, sondern auch, was wirkliche Wertschätzung bedeutet.» Er sei jedem Menschen auf Augenhöhe und mit Respekt begegnet, den Fokus habe er immer auf Understatement, nie auf Selbstdarstellung gelegt. «Das hat mich tief beeinflusst und geprägt.» Ein Glücksfall und Vorbild in mancher Hinsicht sei auch Managing Director André Meier, mit dem er in der Geschäftsleitung der Dolder Hotel AG eng zusammenarbeitet.
Auch Freude und Spass
Mittlerweile ist Markus Granelli seit fünfzehn Jahren im «The Dolder Grand». Zuerst als Director of Food & Beverage, dann
zusätzlich als Resident Manager und jetzt als General Manager und Chef von 355 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Sein Führungsstil basiert auf Vertrauen, Respekt und Hilfsbereitschaft. «Es ist mir wichtig, dass wir stets auf Augenhöhe kommunizieren und dass alle die Möglichkeit haben, sich aktiv einzubringen.» Ein besonderes Anliegen ist ihm, dass Freude und Spass, aber auch Humor nicht zu kurz kommen. «Ich bin überzeugt, dass sich diese Werte hervorragend mit dem Auftritt als Luxushotel der Extraklasse vereinbaren lassen.»
Vieles ist neu geworden
Vieles ist neu geworden, seit Granelli vor fünfzehn Jahren gekommen ist. Seine Vorgänger Thomas Schmid und Mark Jacob haben ihm ein hervorragendes Produkt übergeben, das er mit Freude und Leiden
Ein Teil der Canvas Bar & Lounge.
Heiko Nieder in seinem Garten beim Kräutersammeln.
schaft weiterentwickelt hat. Besonderer Wert wurde darauf gelegt, das Hotel als FoodDestination zu positionieren. Und das ist hervorragend gelungen – von der Eröffnung des Gartenrestaurants blooms über saisonal wechselnde PopupKonzepte bis zur kürzlich fertiggestellten CanvasBar. Sogar die neu gestaltete Kantine für die Mitarbeiter ist eine Wucht.
Heiko Nieder, «ein Riesengewinn»
Dass «The Dolder Grand» auch kulinarisch eine tolle Erfolgsgeschichte schreibt, liegt hauptsächlich an Culinary Director Heiko Nieder, einem Mann der ersten Stunde nach der Wiedereröffnung. Im berühmten «The Restaurant», das mit zwei MichelinSternen ausgezeichnet ist, kocht er seit Jahren auf DreiSterneNiveau. Und seine Kreativität und seine Innovationsfreude ziehen sich durch alle vier Restaurants und die Popups. «Es ist ein Riesengewinn, eine derart loyale, kreative und motivierte Persönlichkeit mit einem aussergewöhnlichen Können und höchsten Qualitätsansprüchen im Team zu haben», weiss Granelli. Wer schon in Heiko Nieders «The Restaurant» diniert hat, kennt noch ein paar weitere Vorzüge des bescheidenen Starkochs: Seine ansteckende Lebensfreude zum Beispiel. Oder sein Charisma.
Bedürfnisse haben sich geändert
Der grösste Teil der Gäste im «The Dolder Grand» stammt aus der Schweiz, knapp dahinter kommen die Deutschen und die Amerikaner. Es folgen der Mittlere Osten sowie weitere europäische Nationen, und auch die Nachfrage aus Asien steigt. Rund 70 Prozent sind Freizeitgäste, 30 Prozent Businessgäste. Anspruchsvoller als vor fünfzehn Jahren seien die Gäste auch auf dem Niveau eines «Dolder» nicht geworden, aber ihre Bedürfnisse hätten sich geändert, sagt Granelli. Individueller Service sei wichtiger denn je, und gerade das mache die Arbeit spannend. Es gehe darum, jedem Gast das massgeschneiderte Erlebnis zu bieten. «Jeden Wunsch, jede Laune sehen wir als Herausforderung, die wir mit einem Lächeln annehmen.» Natürlich gebe es auch schwierige Gäste, aber vom richtigen Umgang mit diesen profitiere man am meisten. Grenzen gebe es natürlich schon, sagt Granelli. Wenn eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter respektlos behandelt werde, mische er sich ein. Und bei sexueller Belästigung, Rassismus oder Diskriminierung kennt er Nulltoleranz. «Dass wir dann Leute aus dem Hotel weisen müssen, kommt immer wieder mal vor.»
Manchmal wird’s auch lustig Nicht selten wird es aber auch lustig. Manchmal werden Geburtstage schon auf unglaublich verrückte Weise gefeiert, mit Tauben oder Pferden zum Beispiel. Oder ein Gast wünscht, dass auf seinem Balkon ein englischer Rasen für sein Hündchen verlegt wird, weil sich das Tierchen nur dann richtig heimisch fühlt. «Wir lassen keinen Wunsch unerfüllt», sagt Granelli. Wenn Superstar Rihanna nach einem Konzert um Mitternacht plötzlich noch Lust auf eine Runde Schlittschuhlaufen hat, werden auf der DolderKunsteisbahn halt die Flutlichter eingeschaltet. «Und wenn sich Justin Bieber in unserer Canvas Bar & Lounge kurz entschlossen ans Klavier setzt und ein kleines Privatkonzert gibt, bleibt das allen in bester Erinnerung.»
Wenn mal alles schiefläuft … Weniger lustig ist’s dann, wenn wirklich alles schiefläuft. Einmal wurde ein Gast am Flughafen mit dem Minibus abgeholt, bestellt hatte er aber eine Limousine. Auf dem Kuchen stand nicht «I love you Baby», sondern «Happy Birthday Baby». Für den Helikoptertrip auf die Rigi wurden nicht die bestellten veganen Sandwiches eingepackt, sondern Roastbeefbrote. Das war
Küche mit Kohleherd, 1907.
zu viel für den Gast, der an eine versteckte Kamera glaubte. Granelli musste sich aufrichtig entschuldigen. «Aber in solchen Situationen kann man eine Beziehung aufbauen, der Gast ist seither Stammgast im Hotel.»
Eldorado für Kunstliebhaber
«The Dolder Grand» ist heute nicht bloss das schönste und beste City Resort Europas, es ist auch ein Eldorado für Kunstliebhaber. Sie werden vom Hotel fast magisch angezogen, denn im öffentlichen Bereich des Palastes hängen über hundert Werke der wohl bekanntesten Künstler der Moderne, alle aus der privaten Sammlung von Urs Schwarzenbach. Einige Werke sind mit QRCodes versehen, die dem Besucher tolle Infos über den Künstler und sein Werk vermitteln. Und, ach ja, dann war da noch ein Techtelmechtel des «Dolder»Besitzers mit den Steuerbehörden. Die von den Medien
genüsslich aufgebauschte Angelegenheit ist längst erledigt. Die im Hotel kurzzeitig abgehängten Kunstwerke sind längst wieder an ihrem Platz.
Attraktive Jubiläumsevents
Seinen 125. Geburtstag feiert «The Dolder Grand» mit einer Reihe von attraktiven Jubiläumsevents. Eine der genialsten Ideen: Zwei Monate lang fahren in London zweihundert Busse mit dem Branding «The Dolder Grand» durch die Stadt. London ist die Wahlheimat von Guy Schwarzenbach, dem Präsidenten des «Dolder»Verwaltungsrates und Sohn des Besitzers. Abschliessender Höhepunkt der Jubiläumsveranstaltungen ist ein grosses Feier im prächtigen Ballsaal des Hotels im Kreis von Familien und Freunden des Hauses.
Der Zeitpunkt für die Festivitäten könnte nicht besser sein. «The Dolder Grand»
erreichte 2023 ein Rekordergebnis und war oft restlos ausgebucht. Im laufenden Jahr war das noch häufiger der Fall. Es herrscht Lebensfreude im Hotel, manchmal vibriert es gar. Das Vorjahresresultat wird heuer voraussichtlich übertroffen, und die (gewaltigen) Investitionen sollten erneut vollumfänglich aus eigenen Mitteln finanziert werden können.
Perfektes Teamwork
Es sind grandiose Erfolge, hinter denen ein hoch motiviertes Team steht, das in Sachen Gastfreundschaft, Servicequalität und Professionalität in sämtlichen Bereichen absolute Weltklasse ist. Hinter dem Erfolg steht aber vor allem auch Markus Granelli, der sich längst einen Platz im engsten Kreis der Schweizer Spitzenhoteliers gesichert hat. Noch nie in 125 Jahren stand «The Dolder Grand» vor einer derart verheissungsvollen Zukunft.
Auf 4000 m 2 bietet «The Dolder Grand» aktive und passive Erholung.
Die Spa-Welt wurde mehrfach ausgezeichnet.
125 Jahre – eine bewegte Geschichte
Dem Zürcher Unternehmer Heinrich Hürlimann (1841–1910) schwebt beim Blick auf die Alpen und die Stadt vor, am Adlisberg eine neue Form von Erholung und Freizeitgestaltung entstehen zu lassen. Er beauftragt den Schweizer Architekten Jacques Gros (1858–1922) damit, diese Vision mit dem Bau des «Dolder Grand Hotel & Curhaus» umzusetzen. Am 10. Mai 1899 wird das Hotel eröffnet, ausgestattet mit 220 Betten, Lese- und Billardzimmer, Café-Restaurant, gedeckten Veranden, Terrassen, zwei Liften und Telefon bietet es für die damalige Zeit einen eher zurückhaltenden Luxus. Eine Übernachtung im Doppelzimmer kostet in der Hauptsaison zwischen 12 und 20 Franken.
Ab 1915 Ganzjahresbetrieb
Um die ausländischen Gäste zu beherbergen, die nach dem Ersten Weltkrieg dauerhaft in Zürich weilen wollen, stellt das Hotel ab 1915 vom Saisonbetrieb auf den ganzjährigen Betrieb um. Bis 1924 erhalten alle Gästeunterkünfte fliessend Wasser oder Privatbäder, ein Personaltrakt kommt dazu, und der seeseitige Haupteingang weicht der «Rotonde», einem halbrunden Restaurant mit grandiosem Blick auf den See und das Bergpanorama, das Kultstatus erreicht.
Golfen, Schwimmen, Eislaufen
Zu den Meilensteinen gehört die Errichtung der Sportanlage Dolder Sports zu Beginn des letzten Jahrhunderts. Der 1907 angelegte «Dolder»-Golfplatz am Südhang des Adlisbergs gehört neben Tennis zu den attraktiven Freizeitangeboten der gehobenen Hotellerie. 1931 folgt die «Dolder»-Kunsteisbahn. Sie ist zu dieser Zeit die grösste und modernste Eisbahn Europas und die erste in der Schweiz, die über die technische Infrastruktur zur maschinellen Gefrierung von Wasser verfügt. In unmittelbarer Nähe entsteht 1934 das «Dolder»-Wellenbad. Neben dem Sportangebot gibt es auch Unterhaltungsangebote wie Modeschauen, Tanzveranstaltungen und Meisterschaften von lokalen und nationalen Schwimmverbänden.
Schwierige Kriegszeiten
Die Kriegsjahre treffen das Grand Hotel schwer. 1940 logieren nur noch ein Dutzend Gäste im Hotel.
Aufschwung
Die Rückkehr der Gäste aus dem europäischen Ausland zu Beginn der Fünfzigerjahre läutet den Aufschwung ein. Die Sommermonate sind geprägt von einer regelmässigen Vollauslastung, und 1953 verkündet Hoteldirektor Krähenbühl stolz die höchsten Einnahmen und den höchsten Ertrag seit
Eine Ikone im Entstehen, 1897
Öffentlicher Verkehr:
Dolder-Grand-Tram, 1905
der Gründung des Hotels. Um den steigenden Bedarf an Konferenzmöglichkeiten zu decken, werden neue Räume geschaffen. Bis 1953 sind 100 der 150 Zimmer mit privaten Badezimmern ausgestattet. 1992 wird das eigene Parkhaus fertiggestellt.
Die goldenen Jahre
1964 eröffnet das Grand Hotel Dolder einen Neubau mit 60 exklusiven Zimmern. Besonders stolz ist man auf die prominenten Gäste, die im Hotel logieren. Die Kundschaft wird zunehmend globaler. Das Grand Hotel ist immer wieder Treffpunkt für die royale, politische und wirtschaftliche Prominenz und Schauplatz der Unterhaltungs- und Filmindustrie. Der Schah von Persien stattet dem «Dolder» 1975 einen Besuch ab. In den darauffolgenden Jahren besuchen Henry Kissinger, Nelson Mandela, internationale Filmstars und Künstler wie John Wayne, Richard Widmark, Heinz Rühmann, Sophia Loren, Curd Jürgens, Roger Moore und Artur Rubinstein das Grand Hotel. Auch Prinz Charles ist 1980 Gast am Adlisberg.
Wechselhafte Zeiten
Auf erfolgreiche Jahre folgen wechselhafte Zeiten. Gegen Ende der 90er-Jahre zeigt sich, dass umfangreiche Investitionen getätigt werden müssen. In den letzten Jahren vor der Schliessung tragen sich prominente Personen wie Nelson Mandela, Liz Taylor, Michael Jackson, Luciano Pavarotti, Prinz Philip und Michail Gorbatschow ins Gästebuch ein.
Retter Urs. E. Schwarzenbach
Zu Beginn der 90er-Jahre gerät das Grand Hotel Dolder mangels Geld für dringend notwendige Investitionen in ernsthafte Schwierigkeiten. Die Rettung kommt in der Person von Urs E. Schwarzenbach, der 2001 von der Familie Schweizer-Wehrli die Aktienmehrheit erwirbt und die Finanzierung sicherstellt. 2008 wird das Hotel als «The Dolder Grand» wiedereröffnet. Mit einem wunderbar restaurierten Altbau, zwei neuen Flügeln, 175 Zimmern und Suiten und einem 4000 Quadratmeter grossen Spa. 12 000 Besucher kommen an drei Tagen der offenen Tür und sind begeistert vom neuen «The Dolder Grand».
Er kam aus dem Nichts
Urs E. Schwarzenbach war ein Nobody. Heute ist er Milliardär, Financier, Investor, Mäzen, ImmobilienTycoon und Besitzer des Zürcher Nobelhotels «The Dolder Grand». Mit 440 Millionen Franken hat er das Märchenschloss am Zürichberg vor dem drohenden Untergang gerettet und zu einem der schönsten und besten City Resorts der Welt gemacht.
Karl Wild
Urs Schwarzenbach ist ein aussergewöhnlich interessanter Mann. Interviews gibt er äusserst selten, am liebsten gibt er gar keine. Unterhalten freilich kann man sich mit ihm. Und das sogar glänzend. Der Moment muss einfach stimmen. Auch an Anlässen jeglicher Art lässt er sich kaum blicken. Vom Sechseläuten, dem traditionellen Zürcher Frühlingsfest, einmal abgesehen; schliesslich ist er Zünftler. Eine Ausnahme macht er auch dann, wenn «Die 100 besten Hotels der Schweiz» (das Original unter den Ratings) in seinem Palast gefeiert werden. Im vergangenen Mai mischte er sich wieder gut gelaunt unter die zweihundertfünfzig geladenen Gäste und freute sich, dass «The Dolder Grand» erneut als bestes Stadthotel im Land ausgezeichnet wurde.
Wie im Märchen
Seine Geschichte hat märchenhafte Züge. Anfänglich hatte nämlich nichts auf einen derart steilen Aufstieg in die glamouröse Welt der Superreichen hingedeutet. Während der Zeit im Gymnasium tendierte der als Sohn eines Druckereibesitzers in Thalwil aufgewachsene Schwarzenbach zu einem Ingenieurstudium. Er interessierte sich für Tunnel oder Brückenbauten, realisierte aber rasch, «dass man damit nie Geld verdienen oder gar reich werden kann». Und Geld verdienen wollte er schon früh. Ihm graute davor, im Durchschnitt unterzugehen.
«Auch als Architekt oder als Kunstmaler hätte ich es nie an die absolute Spitze gebracht», vermutet er. In der Schule hatte er zwar mal einen Malwettbewerb gewonnen, «doch ein Picasso wäre nie aus mir geworden». In der Folge fehlte ihm der Ehrgeiz, sich auf diesen Gebieten ins Zeug zu legen. Und Ehrgeiz hält er für «unabdingbar, um es irgendwo an die Spitze zu bringen». Sozusagen aus Verlegenheit heuerte er 1968 schliesslich bei der damaligen Schweizerischen Bankgesellschaft an. Vier Jahre später ging er nach London und gründete 1976 sein eigenes Devisenhandelsunternehmen. Es war der Beginn einer wundersamen Geldvermehrung.
Gegen den Strom geschwommen
Anfang der 80erJahre setzte Schwarzenbach auf dem heissen Finanzplatz London gegen jegliche Vernunft auf einen Kursanstieg des britischen Pfunds. Der Kurs stieg und stieg. Als er verkaufte, war sein Jugendtraum in Erfüllung gegangen. Er hatte viel, unheimlich viel Geld. «Nur wer den Mut hat, gegen den Strom zu schwimmen, hat Erfolg», weiss er. Seine Wangen glühen, wenn er von dieser Zeit erzählt.
Seit seinem ersten ganz grossen Coup ist Schwarzenbach in der glücklichen Lage, sich alles leisten zu können, was er will. Sein Vermögen wird auf 1,5 bis 2 Milliarden Franken geschätzt. Er besitzt Immobilien und Ländereien in und um Zürich,
in St. Moritz, Zermatt, Frankreich, Marokko und Grossbritannien sowie mehrere Farmen in Australien. Neben einem Privatjet, einem Helikopter und einer Segeljacht gehören ihm die Engadin Airport AG, das Flugunternehmen Swiss Jet, die St. Moritz Polo AG sowie eine atemberaubende Kunstsammlung.
«Es gibt immer einen, der mehr hat» Bis vor zwei Jahren war er Honorarkonsul der Mongolei, wo er an der Golomt Bank beteiligt ist. Früher war er auch ein sehr guter Skeletonfahrer und zählte zu den besten AmateurPolospielern. In Anlehnung an seinen Namen gründete er in den 80erJahren sein Black Bears PoloTeam. 2007 kaufte er für etwa 90 Millionen Franken ein komplettes englisches Dorf mit vierundvierzig Häusern. Kurz zuvor hatte er bereits für 50 Millionen Franken den Landsitz Culham Court erstanden. Schwarzenbach lebt in England und der Schweiz, ist seit fünfzig Jahren mit der Australierin Francesca Mulhall verheiratet und hat einen Sohn und eine Tochter. Ob er Milliardär ist oder nicht, ist ihm gar nicht so wichtig. «Es gibt immer einen, der noch mehr hat. Nur wer das akzeptiert, lebt in Frieden. Der andere macht sich kaputt.»
Keine fremden Herren im Haus Einer breiten Öffentlichkeit bekannt wurde Schwarzenbach 2001, als er von der Familie SchweizerWehrli die Aktienmehrheit
Urs E. Schwarzenbach, Financier und Spiritus Rector des Dolder Grand
am verstaubten Zürcher «Grand Hotel Dolder» erwarb. Weil die Banken zu viel Zins forderten, entnahm er die für den Um und Neubau erforderlichen 400 Millionen Franken der Privatschatulle.
Die einst lange Liste von Managementfirmen und Kauflustigen, die am Dolder Grand Interesse bekunden, ist mittlerweile kürzer geworden. Es hat sich herumgesprochen, dass Schwarzenbach keine fremden Herren im Haus will. «Falls jemand kommt und mir eineinhalb Milliarden Franken auf den Tisch legt, würde ich den Fall sicher mit der Familie besprechen», sagt er. Und fügt gleich an: «Aber ich wüsste ja gar nicht, was ich mit dem Geld anfangen sollte.»
«To be happy»
Schon seit Jahren plant der mittlerweile 76Jährige, das Matterhorn zu besteigen. Anschliessend soll der Kilimandscharo drankommen, zum krönenden Abschluss dann der Mount Everest. Eine Knie und eine Hüftoperation haben seine Pläne etwas durcheinandergebracht, «und ein paar Kilo abnehmen muss ich auch noch», sagt er. «Aber ich werde immer meine Ziele und Pläne haben. Selbst wenn ich mal gestorben bin, habe ich schon wieder ein Ziel vor Augen – ich möchte in den Himmel.» Ernsthafter fügt er dann bei, was er anstrebe, sei «to be happy». Und glücklich sei er eigentlich immer gewesen.
Neue «Zellen» im Hotel Kloster Fischingen
Viele reizvolle Wege führen seit Jahrhunderten zum Kloster Fischingen im Thurgau. Das DreiSterneHotel im monumentalen Barockkloster bietet vierzig «Zellen», pardon komfortable, sorgfältig neu gestaltete Zimmer. Die Verbindung von bestehender Einfachheit und sanftem Luxus ist den Innenarchitekten Jürg Brawand und Monika Eisenring von Teo Jakob Winterthur beispielhaft gelungen. Formen und Farben harmonieren mit jenen aus dem Barock und setzen doch einen klaren Kontrapunkt. Jedes Zimmer bietet Sicht auf einen der beiden Klostergärten und ist individuell gestaltet. Auffallend sind Möbel, die von den Handwerkern der eigenen Schreinerei aus heimischem Holz gezimmert worden sind.
Statt Zimmernummern gibt es Schilder mit den Namen von einstigen Mönchen und Schwestern. Wenn möglich, weist Gastgeber und Hotelier Murat Baki den Gästen ein Zimmer mit ihrem Vornamen zu, zum Beispiel Andreas, Martin, Barbara, Cäcilia. Vergeblich sucht man ein TVGerät oder Radio im Zimmer, was gewollt ist und geschätzt wird.
Der neue Küchenchef Peter Vogel, ein Bayer aus Unterfranken, fokussiert sein Wirken in der Klosterküche auf Kreisläufe. Angelehnt an die Permakultur seien nur geschlossene Kreisläufe nachhaltig. «Klöster waren immer Selbstversorger, haben vieles haltbar gemacht und Reste verwertet. Das passt wunderbar zu diesem Ort, und ich sammle Zutaten in der Natur auch selbst, um sie für das Restaurant zu verarbeiten», versichert der Koch, der auch von überlieferten Rezepten fasziniert ist. mm/phg
Die Klosteranlage mit Hotel im Überblick
Das Doppelzimmer deluxe
Auch Tagungen können in der «geistigen» Klosteratmosphäre durchgeführt werden.
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Die Gäste-Lounge
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Fünfter Stern für das Hotel Schweizerhof in Zürich
Neuer Meilenstein für das Traditionshaus. Kürzlich ist das renommierte Hotel Schweizerhof, das zu World Hotels gehört, mit dem fünften Stern ausgezeichnet worden. Die TopKlassifizierung ist das Ergebnis einer zehnjährigen kontinuierlichen Weiterentwicklung sowie Investitionen von rund 15 Millionen Franken.
Seit fast 150 Jahren empfängt und begeistert das Hotel Schweizerhof Zürich Gäste aus aller Welt. Das Hotel Schweizerhof mit 95 Zimmern und Suiten Zürich wird mit dem zusätzlichen Stern zum zentralsten Fünf
SterneHotel direkt beim Hauptbahnhof Zürich. «Wir sind stolz und erfreut über diese neue Klassifizierung. Sie ist das Ergebnis harter Arbeit, Engagement und der kontinuierlichen Bemühungen, unseren Gästen das Beste zu bieten», sagt Andreas Stöckli, General Manager des Hotels am Bahnhofplatz. «Unser Ziel war es immer, die Tradition des Hauses zu ehren und gleichzeitig die Bedürfnisse der Zukunft vorausschauend zu antizipieren.»
Schlüssel zum Erfolg
Der «Schweizerhof» blickt auf eine lange und stolze Geschichte zurück. 1876 als Hotel National erbaut und ein Jahr später eröffnet, hat sich das traditionsreiche Haus durch mehrere Erweiterungen, Umbauten und Namensänderungen kontinuierlich weiterentwickelt. Zu den wegweisenden Modernisierungen und Verbesserungen in den letzten zehn Jahren gehörte die Zusammenlegung von Zimmern, wodurch ihre Anzahl von ursprünglich 115 auf 95 reduziert wurde. Aber auch die Schaffung eines funktionalen BoutiqueGyms, moderne Sitzungszimmer und die Auffrischung der Eventräumlichkeiten.
Drei-, Vier-, Fünf-Sterne-Phasen
Bereits seit dem Jahr 2020 sammelte das Hotel Schweizerhof Zürich erste FünfSterneErfahrungen durch die Lancierung der exklusiven Suiten «The Dufour by Hotel Schweizerhof Zürich». Der Feldtest war erfolgreich und trug massgeblich zur Entscheidung bei, den gesamten Hotelbetrieb auf FünfSterneNiveau anzuheben.
Der Entschluss, dem Hotel den fünften Stern zu verleihen, kommt auch einer Rückbesinnung auf die glanzvolle Vergangenheit des Hauses gleich. In den Anfängen als Grand Hôtel eröffnet, erlebte das Haus verschiedene Klassifizierungen, einschliesslich DreiSternePhasen und zuletzt als VierSterneSuperiorHotel. Der Wechsel zur FünfSterneKategorie sieht die Hotelführung als Anspruch, sowohl die Tradition des Hauses zu ehren als auch die künftigen Bedürfnisse der Gäste vorausschauend zu antizipieren.
mm/phg
Das Hotel Schweizerhof Zürich schmückt sich ab sofort mit fünf Sternen.
… und ein sicherer Ort für die Weinlagerung.
Erste wineBANK der Schweiz in Bern
Die erste wineBANK in der Schweiz, ein Private Members Club, hat sich in der Berner Kramgasse etabliert. Der Club, der 13. seiner Art in Europa, vereint im stilvoll inszenierten Altstadtkeller «höchste Ansprüche an Weinlagerung und Genusskultur». Allerdings sei es nicht nur ein sicherer Ort für die Weine der Clubmitglieder, sondern biete auch einen besonderen Rahmen für gesellige Abende und Geschäftstreffen.
Realisiert wurde die wineBANK in Bern von Unternehmern aus Bern, Zürich und Zug. Mitgründer und Gastgeber ist Diplomhotelier Maurice Bridel. Er führt mit seiner Frau Christina die Restaurants Bonbec, Bay und Sua in Bern. «Wir werden in den kommenden Monaten eine lebendige WeinCommunity aufbauen. Die Nachfrage ist gross. Die ersten 50 Mitglieder haben bereits ihre Weinschätze in der wineBANK eingelagert», erklärt der Gastronom. «Ein wichtiger Bestandteil des Angebots sind ‹money can’t buy›WeinErlebnisse. Im Rahmen von hochkarätigen Anlässen sollen herausragende Persönlichkeiten zu Gast sein, mit denen fantastische Weine verkostet würden», blickt Maurice Bridel in die Zukunft. mm/phg
Die wineBANK ist ein Ort für gesellige Abende …
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«Blindekuh» – Geschichte einer gelungenen Inklusion
«Blindekuh», das weltweit erste Dunkelrestaurant, feiert sein 25jähriges Bestehen. Das besondere ErlebnisKonzept ist seit der Eröffnung 1999 ein Schweizer Exportschlager und international kopiert worden.
Seit 1999 wird im ersten Dunkelrestaurant Blindekuh in Zürich in völliger Dunkelheit gegessen. Heute gibt es in verschiedenen Ländern Dunkelrestaurants. Inspiriert von der Ausstellung «Dialog im Dunkeln» im Museum für Gestaltung in Zürich, war die «Blindekuh» das erste Restaurant seiner Art. Während der ersten Jahre betrug die Wartezeit für einen Tisch bis zu acht Monate. Heute besuchen jährlich rund 20 000 Gäste die «Blindekuh», um ein kulinarisches Erlebnis ohne visuelle Ablenkungen zu erleben. Gleichzeitig ist die Stiftung Blindekuh eine der grössten Arbeitgeberinnen für blinde und sehbehinderte Menschen in der Schweiz. Aktuell bietet sie etwa 60 Mitarbeitenden – davon etwa die Hälfte blind oder sehbehindert – in den Restaurants in Zürich und Basel eine Anstellung, oft als erste feste Arbeitsstelle in ihrer Laufbahn.
Gefeiert wurde das 25 JahrJubiläum kürzlich im Museum für Gestaltung in Zürich. Bei der Erinnerung an die Ursprünge der «Blindekuh» sagte Christina Fasser, Präsidentin Retina Suisse und Stiftungsratspräsidentin Blindekuh: «Mit einem klaren Fokus auf soziale Integration und sinnstif tende Begegnungen begeistert das Restaurant viele Menschen und regt zum Nachdenken an. Auch nach 25 Jahren bleibt die
‹Blindekuh› ihrer Mission treu, Menschen mit Sehbehinderungen einen sicheren Arbeitsplatz zu bieten und den Dialog zwischen Sehenden und Blinden zu fördern. Die Betriebe der ‹Blindekuh› sind ein ausgezeichnetes Beispiel gelebter Inklusion.» mm/phg
Fun Facts zur «Blindekuh»
– Dass die Blindekuh 1999 das erste Dunkelrestaurant der Welt war, wussten die Gründungsmitglieder zunächst gar nicht.
– Lachs wurde von der Speisekarte gestrichen, weil der Fisch im Dunkeln leicht leuchtet – dank lumineszierender Bakterien auf seiner Haut.
– Noch nie hat ein Gast die «Blindekuh» bei Licht gesehen.
– Das Küchenteam der «Blindekuh» ist sehend und in der Küche brennt Licht.
– Über dem Gastraum ist ein Raum für die Blindenhunde des Personals.
– 2011 wurde der Begriff «Dunkelrestaurant» offiziell in den Duden aufgenommen.
Igeho wird 60 und bleibt der Trendsetter
Die Igeho 2025 findet vom 15. bis 19. November 2025 in der Messe Basel statt. Gemeinsam mit Fachbesucherinnen und Fachbesuchern aus Gastronomie, Hotellerie, Takeaway und Care feiert die Branchenplattform ihr 60 jähriges Bestehen. Der Fokus der Messe liegt, wie es sich für jedes und ganz besonders dieses Jubiläum gehört, auf der Zukunft des HospitalitySektors.
Bei einem Jubiläum darf eine Rückschau auf die vergangenen 60 Jahre – teilweise sogar in SchwarzWeiss –nicht fehlen. Ebenso finden an allen Messeabenden Jubiläumspartys im Lokal Bambusnest im Rundhof der Messe Basel für Besucher und Aussteller statt.
Sehr viel Neues
Noch wichtiger als ein Blick in die Vergangenheit ist die Gestaltung der Hospitality in den kommenden Jahren. Für eine Plattform mit 60jähriger Tradition ist es von grösster Bedeutung, sich mit der Zukunft der Branche zu beschäftigen. Der Igeho Rising Star wird nach erfolgreicher Lancierung im 2023 erneut durchgeführt. Der Award zur Förderung von Startups widmet sich im kommenden Jahr den Innovationen der FoodTechIndustrie und wird in Zusammenarbeit mit dem Swiss Food & Nutrition Valley durchgeführt.
Zudem wird auf der Igeho 2025 die Sonderschau Food Tech initiiert. Da können sich Unternehmen präsentieren, die das Potenzial haben, die künftigen Speisen auf den Tellern wegweisend zu beeinflussen. In der durch den Schweizer Kochverband organisierten Kocharena dürfen sich junge Talente sowie gestandene Kochstars auf der grossen Bühne dem Publikum präsentieren. Wie die Bedürfnisse von Hotelgästen in Zukunft aussehen und wie sich ein Hotelaufenthalt in einigen Jahren gestaltet, diese Fragestellungen wurden gemeinsam mit der FraunhoferGesellschaft erarbeitet. Das Projektteam der Igeho wird die erarbeiteten Erkenntnisse weiterentwickeln und die Resultate auf der Igeho 2025 präsentieren. Neu lanciert die Igeho am letzten Messetag den Young Professionals Day, der sich an den Branchennachwuchs richtet.
Das Weinfestival Basel 2025 wird erstmals zeitgleich mit der Igeho stattfinden,
Igeho, die Plattform zum Wissensaustausch und Netzwerken.
Igeho und MCH-Group
Benjamin Eulau, Brand Director der Igeho.
somit kann sich der HospitalityBranchentreffpunkt über einen grossen Ausstellerzuwachs im Bereich des Weinhandels und der Winzer freuen. Beim Weinfestival wird man rund 3000 verschiedene Weine aus aller Welt verkosten können. Selbstverständlich ist ein Besuch des Weinfestivals Basel 2025 im IgehoBesucherticket inbegriffen.
Barbesuche heisst eine weitere neue Sonderschau. In dieser stehen Spirituosen, Dinks und alles, was es für eine lebendige und professionelle Barkultur braucht. Mit dem Award Swiss Spirits Review, dem Verein Basel BarTender, dem Drinks Magazin und der Spirituosenakademie konnte die Messeleitung bereits namhafte Partner für die Sonderschau gewinnen.
Die Lefa, der 2023 lancierte Branchentreffpunkt für das lebensmittelverarbeitende Gewerbe, wird vollständig in die Igeho 2025 integriert und richtet sich mit seinem
Die Igeho ist die bedeutendste internationale Branchenplattform für Hotellerie, Gastronomie, Takeaway- und Care-Institutionen in der Schweiz. Als Live-Marketing-Plattform bietet sie der HospitalityBranche einen umfassenden Marktüberblick, interessante Networking-Möglichkeiten und neue Impulse rund um das Thema Gastfreundschaft. Die nächste Igeho findet vom 15. bis 19. November 2025 in der Messe Basel statt. Eigner der Messe ist die MCH Group mit Sitz in Basel. Sie ist ein international tätiges Erlebnismarketing-Unternehmen mit einem umfassenden Dienstleistungsnetzwerk und einem internationalen Angebot von Erlebnismarketing-Lösungen. Jährlich werden 17 eigene Events und Messen in der Schweiz (z. B. Igeho, Swissbau, Giardina) und rund 170 Gastveranstaltungen organisiert. Das Unternehmen beschäftigt über 800 festangestellte Mitarbeitende in der Schweiz und in den USA. mm/phg
Angebot an Fachkräfte aus Metzgereien, Bäckereien und Käsereien.
Abwechslungsreiche Bühnen und Formate
2023 lancierte Formate wie die Cheminée Chats für Podiumsgespräche und PodcastAufnahmen sowie das IgehoAtelier für Masterclasses, RoundTables, Präsentationen oder geführte Rundgänge hat die Messeleitung für die Igeho 2025 weiterentwickelt. Gemeinsam mit der Kocharena und der BarbesuchBühne sorgen die Cheminée Chats sowie das IgehoAtelier für ein kurzweiliges und abwechslungsreiches Programm für das Fachpublikum.
Breite Unterstützung für Igeho
«Es freut uns, dass wir mit der Igeho auf die breite Unterstützung der Branchenverbände zählen dürfen. Die Hotel & Gastro Union, GastroSuisse, der SVG – Schweizer Verband für Spital, Heim und Gemeinschaftsgastronomie sowie CafetierSuisse
sind bereits als Partner mit dabei», freut sich Benjamin Eulau, Brand Director der Igeho. Zahlreiche Aussteller haben sich bereits für die Igeho 2025 angemeldet. Unter anderem präsentieren die Unternehmen Transgourmet/Prodega, Schwob, Hugentobler Schweizer Kochsysteme, Pacovis, Gehrig Group, Meiko (Suisse), Salvis und die Brauerei Locher ihre Produkte und Dienstleistungen an der Igeho 2025. mm/phg
Am Battle of Zagg werden die besten Koch- und Serviceteams auserkoren.
Das Restaurant Dyhrberg bietet ein Restauranterlebnis der speziellen Art.
Die Zagg bietet Inspiration und fördert den Nachwuchs
Vom 20. bis 23. Oktober 2024 wird die Zagg wieder zum nationalen Treffpunkt für die Gastronomie und Hotellerie. Die Messe bietet einen attraktiven Rahmen, um die wichtigsten Neuheiten und Trends zu entdecken und sich mit Berufskolleginnen und Geschäftspartnern auszutauschen.
Im Oktober wird bei der Messe Luzern wieder gekocht, serviert, probiert, erklärt und inspiriert. Die 180 Aussteller zeigen während vier Tagen neue Produkte und Dienstleistungen zu unterschiedlichen Themen wie zum Beispiel Lebensmittel, Technologie, Ambiente oder Nachhaltigkeit. Aktuelle und zukünftige Fachkräfte können sich von exklusiven Angeboten inspirieren lassen und sich mit Menschen aus der Branche vernetzen. Begleitet wird die Messe von einem attraktiven Rahmenprogramm.
Der Nachwuchs steht im Fokus
Ein Hauptaugenmerk legt die Zagg in diesem Jahr auf den Nachwuchs. Während vier Tagen bietet sie eine Plattform, um die Branche noch besser kennenzulernen. Am Dienstag, 22. Oktober 2024, werden im Forum am Tag des Nachwuchses ausschliesslich Themen rund um und für die zukünftigen Fachkräfte der Branche behandelt. Zudem übernehmen Lernende des Kantonsspitals Luzern die Küche des
Restaurants Dyhrberg. Mit diesem bietet die Zagg ein für die Messelandschaft einzigartiges Restauranterlebnis an.
Attraktives Rahmenprogramm Neben den attraktiven Ständen der Aussteller bietet die Zagg auch eine Vielzahl an Erlebnissen. Im Battle of Zagg kochen jeden Tag zwei Betriebe gegeneinander und den Service übernimmt eine Restaurationsfachklasse, die sich ebenfalls im Wettbewerb befindet. Im Zagg Forum steht die Wissensvermittlung im Zentrum. Hier erhalten die Besuchenden Informationen zu aktuellen Themen, neuen Produkten oder hilfreichen Dienstleistungen.
Wer nicht bis im Oktober warten will, kann sich bereits jetzt unter zagg.ch auf die Zagg vorbereiten. Die Aussteller präsentieren sich nicht nur an der Messe selbst, sondern online auch vor und nach der Messe mit ihren Lösungen und Produkten. Tickets können ebenfalls unter zagg.ch erworben werden.
Individuelle Lösungen für unvergessliche Kaffeemomente
In einer Zeit, in der die HospitalityBranche mit Personalmangel, fehlenden Fachkräften und steigenden Betriebskosten zu kämpfen hat, bietet Franke Coffee Systems zukunftsweisende Lösungen, die Sie unterstützen.
Tauchen Sie ein in die Welt der professionellen Kaffeezubereitung und besuchen Sie uns auf der ZAGG. Entdecken Sie, wie unsere vielseitige ALinie Ihnen hilft, auch mit weniger Personal mehr Effizienz zu erreichen. Dank ihrer bewährten Zuverlässigkeit und der Fähigkeit, eine breite Vielfalt an Getränken rasch und einfach zuzubereiten, sorgt die ALinie für herausragende Qualität, auch bei hohem Gästeaufkommen.
Im Fokus steht dieses Jahr die preisgekrönte MyticoLinie, die Tradition und Innovation vereint. Ausgestattet mit modernsten Franke Coffee Technologies sorgt Mytico dafür, dass Sie auch bei Personalmangel mühelos Getränke in höchster
Qualität servieren können. Mytico zelebriert die Kunst der Kaffeezubereitung und zieht dabei mit ihrem eleganten und preisgekrönten Design alle Blicke auf sich – ein Highlight in jedem Gastronomiebetrieb.
Franke Coffee Systems bietet massgeschneiderte Lösungen, damit Sie sich ganz auf das Wesentliche konzentrieren können: Ihre Gäste. Mit durchdachter Technologie und Liebe zum Detail sorgen wir dafür, dass jeder Kaffee zum unvergesslichen Moment wird.
Besuchen Sie uns auf der ZAGG 2024 und lassen Sie sich von unseren Experten beraten. Gemeinsam finden wir die beste Lösung für Sie, um Ihr Kaffeegeschäft auf ein neues Niveau zu bringen.
Franke
Halle 2, Stand B 2041 coffee.franke.com
Zeitlose Eleganz und herzliche Gastfreundschaft
Tauchen Sie ein in eine Welt aussergewöhnlichen Designs, kulinarischer Genüsse sowie raffinierter Eleganz und zeitloser Schönheit. Unsere Innenarchitektur vereint Ästhetik und Funktionalität in Räumen wie Restaurants, Gästezimmern, Lounges, Empfangsbereichen, Bars und vielem mehr. Unser Ziel ist es, eine einladende Atmosphäre zu schaffen, die Ihre Gäste begeistert und den Bedürfnissen moderner Reisender entspricht. Das InnenarchitekturTeam der beck konzept ag plant jedes Detail mit grösster Sorgfalt –von der Auswahl der Materialien und der Lichtinszenierung bis hin zu Farben, Formen und Möbeln. So entsteht eine stimmige Umgebung, die die Einzigartigkeit Ihres Betriebs betont. Gemeinsam
gestalten wir Räume, die nicht nur die Geschmacksnerven, sondern auch alle Sinne Ihrer Gäste ansprechen oder zu einer einladenden Oase der Entspannung werden. Wir verstehen, dass Ihr Restaurant weit mehr ist als ein Ort zum Essen, und Ihr Hotel mehr als nur eine Übernachtungsmöglichkeit – es ist eine Erlebniswelt. Erleben Sie die Kunst der Innenarchitektur in der Gastronomie und Hotellerie und verwandeln Sie Ihren Ort in ein unvergessliches Erlebnis!
Wir freuen uns darauf, Sie persönlich an unserem Stand willkommen zu heissen.
Beck Konzept AG Halle 1, Stand D 1102 beck-konzept.ch
Das beste Wasser für die Gastronomie
Normalerweise wird in Restaurants abgefülltes Mineralwasser in Flaschen angeboten. Doch es gibt eine weitaus kostengünstigere, bequemere und nachhaltigere Alternative: Leitungswasser, welches ja sowieso ins Haus sprudelt.
Die BWT WasserBar ist ein ZapfhahnSystem, welches speziell für die Gastronomie entwickelt wurde. Es filtert und kühlt das Leitungswasser, versetzt es mit Kohlensäure und mineralisiert es mit Magnesium. Durch diese Aufbereitung wird die Wasserqualität gesteigert. Gastronomen können das aufbereitete Wasser in Flaschen oder Gläser abfüllen und so den Gästen servieren.
In Zeiten, in denen Regionalität und Nachhaltigkeit für Gäste immer wichtiger werden, können so Gastronomen mit lokalem Wasser punkten. Gekauftes Wasser in Flaschen muss von der Abfüllstation ins Restaurant transportiert, vom Lagerraum zum Gast gebracht und später das Leergut recycelt werden. Mit aufbereitetem, lokalem Leitungswasser reduzieren Gastronomen den Ausstoss von unnötigem CO2 durch Transporte und Kühlung. Man spart Platz im Lager und Kühlraum. Leitungswasser ist in der Schweiz zudem sehr günstig.
BWT Aqua Halle 1, Stand A 1003 bwt.com/wasserbar
Guten Zmorgen Schweiz
Mit dem Zmorge begrüssen Sie Ihre Frühstücksgäste. Da spielen Branche und Betrieb keine Rolle, denn wir alle wissen, was uns schmeckt und was wir von einem guten Zmorgen erwarten. Umso wichtiger ist, dass Sie Ihre Gäste mit einem vielfältigen und hochwertigen Angebot überraschen. Wir helfen Ihnen dabei! Ein guter Tag beginnt mit Hero – Sie frühstücken mit einem Lächeln im Gesicht: Zelebrierer freuen sich über das reichhaltige Buffet, herrliche Brote, fruchtige Konfitüren und regionalen Käse. Der MüesliAnhänger hingegen sucht den direkten Weg zu den schmackhaften Mischungen, während sich das Süssmaul als ewiges Kind mit viel SchoggiAufstrich und zwei frischen Croissants eindeckt. Ob Gesundheitsfreaks oder lebensfrohe Schlemmer: Mit unseren Produkten decken Sie genau die Bedürfnisse Ihrer Frühstücker ab!
Hero
Halle 1, Stand B 1057 gastro.hero.ch
Hugentobler mit X2 in Luzern
Fachkräftemangel, hohe Energiekosten, neue Arbeitszeitmodelle – das Schweizer Familienunternehmen hält in Zeiten wie diesen Lösungsansätze bereit: ungewohnte Prozesse und Dienstleistungen, die begeistern, neue Arbeitszeitmodelle erlauben und die Rentabilität um 10–15 % steigern. Sprechen Sie mit dem HugiTeam und den GastroPerspektivCoaches über die «Swiss Systems».
Mit am neuen HugiStand: der X2DemoHerd. Die neuste Induktionsgeneration im «Schweizer Herd» steht für pure Energieeffizienz und Power, gekoppelt mit immenser Flexibilität bei Kochfeldern und Bedienung.
Auch vor Ort: Holdomaten, Kombidämpfer, Schockfroster / Schnellkühler, der Schweizer Herd, SousVideBäder, Fritteusen und Pastakocher, Tischgeräte, Griddles … Wir freuen uns auf Sie!
Hugentobler
Halle 1, Stand B 1045 hugentobler.ch
X2 – beträchtliche Vielfalt an Kochfeldern und Bedienkonzepten im Schweizer Herd.
Erhöhte Prozesssicherheit und Kaffeequalität
An der diesjährigen ZAGG präsentiert die Schaerer AG ihre aktuellen Produkthighlights und ihre ganzheitliche Lösungskompetenz im Bereich professioneller Kaffeemaschinen. Auf dem Messestand erhalten die Besucher*innen einen umfassenden Eindruck, wie sie mit den Kaffeekonzepten der Marke Schaerer und ihrer Schwestermarke WMF ihr Kaffeegeschäft noch umsatz und kundenorientierter gestalten können. So ermöglichen die Schaerer Coffee Soul 2stepKonfiguration oder das TwinMilkSystem für die Schaerer Coffee Skye die schnelle Zubereitung einer Vielzahl von Kaffeespezialitäten – mit Milch oder veganen Pflanzendrinks. Für Effizienz steht auch das Reinigungs
system Schaerer ProCare. Bis zu 100 Tage lang übernimmt es vollautomatisch die Reinigung des Kaffee und Milchsystems. Aus dem umfangreichen WMFPortfolio ist besonders die Anfang des Jahres vorgestellte halbautomatische Siebträgermaschine WMF espresso NEXT hervorzuheben. Sie vereint einzigartiges BaristaFlair mit höchster Prozessautomatisierung.
Schaerer Halle 2, Stand B 2063
Schaerer.com
Der authentische Snack
KADI Frühlingsrollen: knusprig, optisch ansprechend, in Langenthal hergestellt und in unterschiedlichen Variationen erhältlich. Begeistern Sie Ihre Gäste mit dem authentischen Geschmack und entführen Sie ihre Sinne in den Fernen Osten. Inspiriert von Rezepten aus Vietnam, Thailand und China überzeugen die KADI Frühlingsrollen mit ihrem authentischen Geschmack. Die knusprige Spezialität mit dem hauchdünnen Teig und den leckeren Zutaten in Schweizer Qualität erfreut sich bei Schweizer Gästen grosser Beliebtheit. Auch bei Küchenchefs finden die KADI Frühlingsrollen grossen Anklang, da die schmack
haften Leckerbissen einfach und originell kombiniert werden können – und das mit minimalem Zeitaufwand. Ideal geeignet sind sie als Hauptspeise mit Salat, für Apéros oder als Snack im TakeAway Bereich – der knusprige Genuss für jede Gelegenheit.
Geheimtipp: An der Zagg 2024 werden beim KADI Food Truck unter anderem die neuen KADI Curry Frühlingsrollen mit Planted und Gemüse zu probieren sein.
KADI
«Partnerzone Mundo», Halle 1, Stand A 1023 kadi.ch
Echte Schweizer Qualität seit 1974
Leidenschaft, Bäckerstolz und Innovationsgeist prägen seit jeher die 1974 gegründete Romer’s Hausbäckerei AG. Das Traditionsunternehmen freut sich, sein vielfältiges Sortiment an hochwertigen Tiefkühlbackwaren und Konditoreiprodukten als Mitausstellerin am Stand der Vermo AG zu präsentieren. So zum Beispiel das «Pane Nostrano», die würzige Brotspezialität aus Weizen und Roggenmehl. Oder die MiniSchoggigipfel aus feinstem Buttergipfelteig und einem zartschmelzenden Schoggistängeli. Ein himmlischer Genuss für alle Naschkatzen ist Romer’s Schoggikuchen ohne Mehl. Mit
viel feinster Kuvertüre und Haselnüssen bleibt er tagelang feucht und saftig. Der Kuchen ist ungeschnitten, so kann er nach Belieben portioniert und für eigene Kreationen verwendet werden. Diese und noch viele weitere Köstlich keiten in bester Schweizer Qualität erwarten die Messebesucher an der diesjährigen Zagg.
Romer's Hausbäckerei
Halle 2, Stand A 2001 romers.swiss
Mit Frische zum Genuss
Frische Zutaten sind der Schlüssel zu kulinarischen Meisterwerken. In der Gastronomie, wo Geschmack und Qualität den Unterschied ausmachen, liefert Pistor genau die Produkte, die unvergessliche Genussmomente schaffen.
Neben frischem Obst und Gemüse bietet Pistor eine vielfältige Auswahl an Milch und Molkereiprodukten. Von cremiger Butter bis hin zu würzigem Käse und Spezialitäten aus Schaf und Ziegenmilch. Dazu kommen vegane Alternativen, die den Bedürfnissen der modernen Gastronomie gerecht werden.
Pistor arbeitet eng mit regionalen Partnern zusammen, damit die Frische schnell und zuverlässig bei den Kunden und Kundinnen ankommt.
Unabhängige Partnerin
Genuss beginnt mit der Wahl der richtigen Zutaten – und Pistor liefert genau das. Als unabhängige Partnerin in der Gastronomie sorgt Pistor dafür, dass jedes Gericht unverwechselbar wird. Mit einem Engagement, das weit über die reine Lieferung hinausgeht, setzt die Grosshändlerin neue Standards. Ihre Gäste werden den Unterschied schmecken.
Lassen Sie sich inspirieren und erleben Sie, wie Pistor Ihre Küche mit Frische zum Genuss führt.
Pistor
Halle 2, Stand D 2101 pistor.ch/zagg
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Alkoholfreie Weine sind gekommen, um zu bleiben
Marc Almert
Bis vor Kurzem gab es Artikel zu diesem Thema nur im «Dry January». Warum schreibt also ausgerechnet ein Sommelier kurz vor der genussvollsten Zeit des Jahres zum Thema alkoholfrei? Offen gesprochen: Weil es Umsatz bringt.
Wie viele andere Zürcher auch, war ich neugierig, was Michel Péclard im «Lulu» an der Oper an Wein ausschenkt. Siehe da, beim Besuch auf der Terrasse verbarg sich inmitten der offenen Weine ein alkoholfreier Riesling aus dem Rheingau – im glasweisen Ausschank. Auch im «Baur au Lac» haben wir schon lange alkoholfreie Weine auf der Karte, und im «Marguita» schenken wir einen französischen alkoholfreien «Bubbly» aus. Für diesen Weisen spannten ein Topmodel, eine GuideMichelinDirektorin und ein Champagnerhaus erfolgreich zusammen.
Im Moment erlebe ich kein WeinEvent, bei dem dieses Thema nicht besprochen wird. Sei es bei einem Bildungsbootcamp für junge Sommelièren und Sommeliers in Sevilla, oder auf der französischen Leitmesse Vinexpo in Paris. Der Tenor: «Die Weinbranche kommt um dieses Thema nicht herum. Nicht
Marc Almert
ASI Best Sommelier of the World 2019, Chef Sommelier «Baur au Lac», Stellvertretender Geschäftsführer Baur au Lac Vins
zuletzt aufgrund der neuen Losung der Weltgesundheitorganisation (WHO): ‹Jedes Glas ist eins zu viel›.» Das mag nicht jedem in der Weinbranche schmecken, aber den Kopf in den Sand zu stecken, hilft wohl noch weniger.
Bis vor kurzem waren es vor allem Health Resorts, die stark auf alkoholfreie Begleitungen setzten, z. B. das Memories im «Grand Resort Bad Ragaz». Oder vegetarische Restaurants, wie das Zürcher Hiltl. Lange waren diese Begleitungen dominiert von Säften, (Eis)Tees, Kombuchas, Mocktails, Bieren und anderen Alternativen. Zunehmend findet man ernst zu nehmende alkoholfreie Weine und vor allem Schaumweine auf den Getränkekarten.
Woher kommt der Wandel? Nun, um einem Wein den Alkohol zu entziehen, müssen die Weingüter recht brutal vorgehen. Umkehrosmose, Schleuderkegelkolonnen oder VakuumDestillation sind die gängigsten Methoden. Dabei geht nebst dem Alkohol auch viel vom Geschmack verloren. Doch dank technischer Optimierungen und erlaubten Zusätzen wie z. B. Zitronensäure gewinnen diese Produkte zunehmend an Finesse und Aroma.
Ferner spürt man auf Gastseite einen zunehmenden Wunsch nach spannenden Alternativen, die gleichwertig wie Wein offeriert und serviert werden. Aus Gastgebersicht sollte ich somit als Sommelier mehr anbieten können als nur einen Orangensaft oder eine Cola. Hier meine ich explizit nicht nur die Restaurantkarte, sondern vor allem auch das Eventgeschäft. Dort wird bislang nur selten proaktiv ein alkoholfreier (Schaum)Wein angeboten. Mein Tipp: Probieren Sie es aus, Sie werden überrascht sein, wie stark sich der Umsatz im Vergleich zu Wasser, Cola und Saft steigern lässt.
El Salvador: Auf der Suche nach dem perfekten Bourbon
So, wie wir als Rast Kaffee zum einen etablierte Kaffeetraditionen auf höchstem Qualitätsniveau kontinuierlich und konsequent pflegen, gehen wir zum anderen aber auch immer wieder auf Reisen, um Neues zu entdecken und zu probieren. Unsere Neugier bringt uns zu den besten Kaffees und den interessantesten Kaffeeproduzenten in allen Anbaugebieten. Gerne nehmen wir Sie als Leserin und Leser mit auf unsere Kaffeereisen. Beispielsweise nach Mittelamerika, nach El Salvador.
Adrian Gisler
El Salvador ist das zentralamerikanische Land mit der höchsten Bevölkerungsdichte – flächenmässig ist es aber das kleinste. Der ehemals viertgrösste Kaffeeproduzent der Welt produziert heute qualitativ hochwertige Kaffeesorten: Der Kaffeeanbau hat sich von der mengen zu einer qualitätsorientierten Produktion gewandelt. In El Salvador wurde Kaffee bereits Mitte des 18. Jahrhunderts kultiviert und hat seinen festen Platz in der Kultur des Landes. Sein Anbau wird als Kunst erachtet – Qualität beim Anbau und bei der Ernte der reifen Kirschen sehen die Kaffeebauern daher als ihre oberste Pflicht.
Lange Familientradition im Kaffeeanbau
Von der Hauptstadt San Salvador aus führt unser Weg zuerst zum Familienunternehmen Pacas. Viele salvadorianische Farmer wie die Pacas verfügen über eine lange Familientradition im Kaffeeanbau und arbeiten mit grosser Leidenschaft an der Verbesserung ihrer Ernte. Wir besuchen die Finca San Joaquin, die seit 1905 im Besitz der Familie Pacas ist. Die Ururgrossmutter Petrona Palacias de Diaz hat die Finca damals erworben. Petrona benannte die Farm nach dem Heiligen Joaquin, dem Schutzpatron der Stadt, aus der ihre Familie ursprünglich stammt. Als die Grossmutter den Betrieb erbte, war er 17 Hektar gross. Sie war entschlossen, die Qualität und Produktivität ihres Betriebs zu steigern. Ihre harte Arbeit zahlte sich aus; heute werden 45,97 Hektar bearbeitet.
Ideale Bedingungen für langsame Reifung
Die Familie nennt ihre Finca «die Farm der Morgensonne», weil die Kaffeebäume von Sonnenaufgang bis Mittag im direkten Sonnenlicht stehen. Danach ermöglicht die Lage der Farm hinter den Bergen eine schattige Umgebung für den Anbau von süssen, dichten Bohnen. Die kühleren Nachmittage schaffen die idealen Bedingungen für die langsame Reifung der Kirsche mit einer intensiven Zuckerkonzentration.
Später haben wir auch die Cooperative Cuzcachapa besucht, die grösste Kaffeekooperative El Salvadors. Die Kooperative Cuzcachapa de R. L. wurde 1966 von 56 Kaffeeproduzenten gegründet mit dem Ziel, gemeinsam eine für alle Kaffeeproduzenten soziale und wirtschaftliche Weiterentwicklung anzustreben. So unterstützt die Genossenschaft auch Spitäler und lokale Schulen.
Perfektes Klima, mineralreiche Vulkanböden El Salvador verfügt über optimale Bedingungen für die Kaffeeverarbeitung: ein perfektes Klima und durchlässige, mineralienreiche Vulkanböden. Die lange Trockenzeit fällt in der Regel in die Erntezeit, was das Trocknen des Kaffees in der Sonne erleichtert. Erst werden die Kirschen in einer extrem dünnen Schicht ausgelegt und häufig geharkt, um eine gleichmässige Trocknung zu gewährleisten. Während der Kaffee trocknet, werden die Schichten verdickt, damit die Kirschen langsamer trocknen. Auch diese dickeren
In El Salvador werden die Kaffeekirschen an der Sonne ausgelegt und häufig geharkt, um eine gleichmässige Trocknung zu gewährleisten.
Schichten werden häufig geharkt, um eine gleichmässige Trocknung zu gewährleisten. Es dauert etwa 10 bis 15 Tage, bis die Kirschen getrocknet sind.
Kaffee aus El Salvador ist angenehm weich und säurearm. Sein Profil wird von einem dezenten Körper und zurückhaltender Säure geprägt. Im Mund zeigt er sich cremig und angenehm süss. Vielfältige Noten, von Schokolade und Karamell bis hin zu Trockenfrüchten und Zitrone, runden das Geschmackserlebnis ab. Der Abgang ist angenehm und langanhaltend.
In El Salvador wird ausschliesslich Arabica angebaut. Dabei handelt es sich zum überwiegenden Teil um die Varietät Bourbon, einen Drittel machen die einheimischen, äusserst beliebten und hoch bewerteten Sorten Pacas und Pacamara aus. Pacas ist eine natürliche Mutation von Bourbon und wurde 1949 von der Familie Paca in El Salvador selbst entdeckt; Pacamara ist eine 1958 in El Salvador entstandene Kreuzung aus den Sorten Pacas und Maragogype. Wie Maragogype trägt Pacamara ausgesprochen grosse Blätter, Früchte und Bohnen. Der Anbau erfolgt an den meerseitig gelegenen Berghängen. In den Plantagen spenden IngaBäume den empfindlichen Kaffeepflanzen den nötigen Schatten.
Beeindruckt haben mich in El Salvador besonders die vielfältige Natur des Landes sowie die Gastfreundschaft. Aber auch die Kaffees, die das Land zu bieten
hat, haben einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Seien Sie gespannt: Schon bald haben wir wieder Kaffee aus El Salvador in unserem Sortiment, welcher auch Sie begeistern wird!
Der Experte
Adrian Gisler leitet zusammen mit Evelyne Rast und Beatrice Rast die Rösterei Rast Kaffee mit Sitz in Ebikon bei Luzern. Das inhabergeführte Familienunternehmen gewann 2022 zum zweiten Mal die Auszeichnung «Röster des Jahres».
www.rast.ch
Adrian Gisler.
El Salvador
Weinfreunde treffen sich
am Weinfestival Basel 2025
Vom 26. Oktober bis zum 3. November wird das Weinfestival Basel 2024 in der Halle 2 der Messe Basel stattfinden. 90 Aussteller, vorwiegend Weinhändler und Winzer, werden Weine aus den sechs Weinregionen der Schweiz sowie aus aller Welt den Besucherinnen und Besuchern zur Degustation anbieten. Die Messe Basel wird somit für neun Tage zu dem Treffpunkt aller Weininteressierten der Nordwestschweiz.
Lisa Tang
«Wir haben das Konzept des Weinfestivals der letzten Jahre weiterentwickelt und möchten in Zukunft mit dem Festival noch mehr Erlebnis für die Weinliebhaberinnen und Weinliebhaber bieten», berichtet René Zürcher, Chef de Produit des Weinfestivals Basel 2024. «Wir haben unser eigenes Rahmenprogramm im Vergleich zum Vorjahr deutlich ausgebaut und bieten in Zusammenarbeit mit bekannten Weingütern und Partnern BoutiqueWorkshops, an denen die Besucherinnen und Besucher Wein erleben können.» Château Angélus – einer der bekanntesten Namen im Bordelais – wird
am 26. Oktober eine aussergewöhnliche Vertikalverkostung präsentieren. Am 28. Oktober findet die Käsezeremonie mit Maître Antony statt, in der das Pairing von Wein und Käse im Vordergrund steht. Ein weiteres Beispiel für solche Erlebnisse ist die Riedel Wine Glass Experience am 29. Oktober, bei der Workshopteilnehmende erleben dürfen, welchen Einfluss die Gläser auf den Geschmack verschiedener Weine ausüben. Vom Weinbasiskurs über das GinTasting oder das Pairing von Schokolade und Wein bis hin zur Degustation von SpitzenRieslingWeinen des Weinguts Dr. BürklinWolf – das vielseitige Programm des Weinfestivals Basel 2024
Am Weinfestival können Schweizer und internationale Weine degustiert werden.
bietet für alle Teilnehmenden neben der klassischen Degustation spannende Erlebnisse an.
Doch damit nicht genug. «Vinum», das Magazin für Weinkultur, wird vom 1. bis zum 3. November insgesamt 14 kostenlose Masterclasses zu Weinen aus den verschiedensten Regionen der Welt auf dem Weinfestival durchführen.
Doch sollen am Weinfestival nicht nur die Wissensvermittlung und Erfahrung im Vordergrund stehen. Das Festival bietet auch Raum für gemütliches Beisammensein, Fachsimpeln im Freundeskreis oder
für kulinarische Höhenflüge im Gastronomiebetrieb.
In enger Zusammenarbeit mit Kunst Werk Basel lanciert das Weinfestival die «WINEArt by …», um auf dem Festival die Themen Wein und Kunst miteinander zu verschmelzen. Mit diesem Format erhalten Künstlerinnen und Künstler die Möglichkeit, ihre Werke auszustellen und einem grossen Publikum präsentieren zu können.
Weitere Informationen unter www.weinfestivalbasel.ch.
Cuisine sans frontières –Friedensarbeit in der Küche
Im Ermitage Wellness & SpaHotel in GstaadSchönried haben die beiden Besten der ecuadorianischen Gastronomieschule El Fogon ein dreimonatiges Praktikum absolviert. Als Höhepunkt bekochten sie illustre Gäste, darunter Veronica Augusta Bustamante Ponce, die Botschafterin Ecuadors in der Schweiz. Der Berufsaustausch entstand in Zusammenarbeit mit der Friedensorganisation Cuisine sans frontières.
Hilmar Gernet
Es war nicht nur ein Praktikum, sondern ein echter Austausch zwischen Fidel Geovanny Grefa Aguinda und Loly Magaly Chamikit und den Köchen im «Ermitage». Die beiden Jungköche haben in der Schweiz viel über Genauigkeit und Liebe zum Detail beim Anrichten gelernt. Ihrerseits brachten sie viel Wissen zum Umgang mit Fisch, Gemüse und Gewürzen ein. Das «Ermitage» in GstaadSchönried ist seit letztem Jahr als Ausbildungshotel Partner der Schweizer Friedensorganisation Cuisine sans frontières.
Cuisine sans frontières bietet im ecuadorianischen Regenwald gemeinsam mit der Gastronomieschule «El Fogo» eine gastronomischtouristische Fortbildung an. Das Programm befähigt Indigene, ein touristisches Unternehmen zu führen. Gleichzeitig ist die Schule ein Ort des Austausches und des Empowerments für junge Einheimische. Die Organisation kämpft sozusagen mit dem Kochlöffel dafür, dass die
Jugendlichen im bedrohten, aber eigentlich durch die UNESCO geschützten Regenwald eine berufliche Perspektive haben. Bedroht ist der Regenwald vor allem durch die Übernutzung durch die Erdöl und Palmölindustrie.
Menü der Freundschaft
Im Rahmen des Austauschprojekts bietet das «Ermitage» als Ausbildungshotel den zwei besten Absolventinnen und Absolventen von «El Fogon» für drei Monate einen Ausbildungsplatz an. In diesem Jahr haben die 20 jährige Loly Magaly Chamikit Wisuma und der 25jährige Fidel Geovanny Grefa Aguinda das Praktikum in der Schweiz absolviert. Zum Abschluss kochten die beiden ein Menü der Freundschaft. Sie servierten Ceviche mit Garnelen und vegetarische Cevichocho, Rindfleisch mit Chimichurri und Salsa de Mauro, alles typische ecuadorianische Gerichte. Ceviche war der Klassiker aus ihrer Heimat, wobei sie Vertrautes mit Modernem verbunden haben.
Fidel Geovanny Grefa Aguinda, Küchenchef Giuseppe Colella, Loly Magaly Chamikit Wisuma und Hoteldirektor im Ermitag Gstaad-Schönried, Romuald Bour, freuen sich über die gelungene, friedliche Arbeit und den überseeischen Austausch.
Ohne viele Worte: Austausch auf Augenhöhe
Hoteldirektor Romuald Bour zog nach dem Praktikumsschluss ein Fazit voller Freude: «Der Austausch mit Loly und Fidel war für alle bereichernd. Wir haben sehr viel gegenseitig gelernt – nicht nur über das Kochen.» Er freut sich, den Austausch mit den besten «ElFogon»Absolventen im nächsten Jahr fortzusetzen.
Die Geschäftsleiterin von Cuisine sans frontières, Silvana Lindt, zieht ebenfalls eine positive Bilanz: «Der Austausch ermöglicht den jungen Menschen eine echte Perspektive in Ecuador. Das Projekt beweist, dass man sich beim Kochen ohne viele Worte und mit ganz unterschiedlichen Lebensentwürfen auf Augenhöhe begegnen und finden kann. Die jungen Berufsleute nehmen neben den neuen Berufsskills auch neu gewonnene Freundschaften mit nach Hause.»
www.cuisinesansfrontieres.ch
Patisserie und kalte Küche
Loly und Fidel, die besten Absolventen von «El Fogon», der Gastronomieschule im ecuadorianischen Regenwald, sammelten drei Monate Berufserfahrung im «Ermitage» in Gstaad-Schönried. Was haben sie dort, dank des Projekts Cuisine sans frontières, gelernt?
Loly: «Ich habe so viel über die Küche und das Anrichten von Gerichten gelernt. Die Präzision und die Liebe zum Detail sind hier unglaublich. In der Patisserie habe ich trotz meiner Ungeduld viel gelernt, vor allem Genauigkeit und Liebe zum Detail. Auch das Anrichten der Teller, das sogenannte ‹Schicken›, und die individuelle Art und Weise, wie jeder arbeitet, haben mich fasziniert. Das Schneiden von Gemüse, das Abschmecken und der Druck, unter dem hier gearbeitet wird, haben mich stark geprägt.»
Fidel: «Ich habe viel über die kalte Küche gelernt, über die verschiedenen Salate, Gemüse sowie vegane und vegetarische Gerichte. Das gleichzeitige Anrichten der Speisen war eine Herausforderung, aber ich habe schnell gelernt, und mittlerweile kann ich allein anrichten. Alle Köche hier haben eine andere Arbeitsweise, und von jedem das Beste zu lernen, ist ein grosser Schatz.»
Nachhaltig bedeutet, dass etwas so gestaltet oder genutzt wird, dass es langfristig bestehen kann, ohne die Ressourcen oder die Umwelt zu schädigen. Künftigen Generationen soll eine Welt weitergegeben werden, mit der Chance, diese selbst weiterentwickeln zu können. Nachhaltigkeit ist für Michéle Müller sehr konkret. Ihre Nachhaltigkeitsgedanken drehen sich um Saisonalität, Food Waste, Hotelwäsche und die Hotelmitarbeitenden.
Michéle Müller
Für uns als Dienstleister bedeutet dies, dass auch die Lieferwege berücksichtigt werden müssen. Idealerweise sind diese kurz, was sich auf die Auswahl der Lieferanten auswirken sollte. In kleinen Ortschaften ist es schon Praxis, dass Kleinunternehmer oder Produzenten ihre Produkte von Grosslieferanten mitliefern lassen. Neben vielen anderen Faktoren hat dies mit dem Personalmangel zu tun, aber auch damit, Transportkosten zu reduzieren. Dies ist auch mit einer Verringerung des CO2Ausstosses verbunden. Nichtsdestotrotz kommen noch immer viele Lebensmittel von weit her.
Saison
Ich frage mich, ob das notwendig ist. Es müssen nicht immer die Avocado oder die Mango auf dem Buffet sein. Es sollte mit Bedacht konsumiert und eingekauft werden. Ich persönlich bevorzuge saisonale Produkte. Für mich gibt es nichts Besseres als frische Beeren im Sommer, am besten die, die man selbst gepflückt hat. Den Apfel
oder die Birne im Spätsommer oder im Herbst zu essen, ist ein wahrer Genuss –der Geschmack ist unvergleichlich. In meiner Kindheit gab es solche Leckereien nur, wenn sie Saison hatten.
Aber all diese Produkte sind das gesamte Jahr über im Supermarkt zu finden, was uns dazu verleitet, sie auch in der Nebensaison zu konsumieren. Die ganzjährige Verfügbarkeit dieser Leckereien führt manchmal zu einer Verzerrung unseres Verständnisses dafür, wann die Jahreszeit sie eigentlich anbietet. Weisser Spargel aus den warmen Nachbarländern ist im Supermarkt schon zu finden, wenn der heimische Spargel noch lange nicht reif ist. Das finde ich immer sehr schade. Ich denke, man sollte wieder so essen wie unsere Grosseltern früher – mit mehr Bedacht auf das Lebensmittel. Wie es der Name sagt, «Leben» an erster Stelle und dann das «Mittel». Durch den Einkauf von lokalen und saisonalen Produkten unterstützt man lokale Betriebe und Produzenten, und zugleich werden dem Gast
authentische und regionale Erlebnisse geboten.
Food Waste
Food Waste und Überproduktion stellen ein grosses Problem dar. Es werden zu grosse Mengen an Lebensmitteln weggeworfen. Lebensmittelverschwendung hat ökologische, wirtschaftliche und soziale Folgen. In Hotels und Restaurants werden häufig zu viele Speisen zubereitet, um sicherzustellen, dass jeder Wunsch der Gäste erfüllt werden kann. Gerade in der Gastronomie führt die schwankende Nachfrage oder die Nachfrage nach allem zu Überbeständen, die am Ende des Tages entsorgt werden müssen.
Verschwendung von Lebensmitteln trägt erheblich zur Umweltverschmutzung bei, da für die Produktion dieser Lebensmittel grosse Mengen an Ressourcen wie Wasser, Energie und Land verbraucht werden. Wenn Lebensmittel im Müll landen, führen sie zudem zu erhöhten Treibhausgasemissionen. Schulungen für Mitar
Michéle Müller machte im «Kempinski Palace Engelberg» den Weg von der Köchin zur leitenden F&B-Managerin
beiter können helfen, das Bewusstsein für Food Waste zu schärfen und ihnen beizubringen, wie sie Verschwendung reduzieren können. Die Reduzierung von Food Waste ist ein wichtiger Schritt in Richtung wirtschaftlicher und ökologischer Nachhaltigkeit.
Hotelwäsche
Früher wurde Bettwäsche täglich gewechselt. Energie und Wasserkosten, aber auch der Waschmittelverbrauch waren zu der Zeit, glaube ich, noch nicht Teil der wirtschaftlichen Sichtweise. Das hat sich, Gott sei Dank, mittlerweile geändert. Jetzt wird Bettwäsche im Durchschnitt alle drei Tage oder auf Nachfrage gewechselt. Der Durchschnittsgast bleibt meist auch nur ein paar Tage, und möchte nicht mehr, dass die Bettwäsche täglich gewechselt und gewaschen wird.
Hotels sind sehr erfinderisch geworden, wie sie signalisieren, dass die Bettwäsche nicht mehr täglich gewechselt werden soll. Bei uns im «Kempinski Palace Engelberg»
ist es ein Holzengel, der die Botschaft überbringt. Das kommt bei Gästen sehr gut an. Jeder Gast kann für sich selbst entscheiden. Das spart viel Wasser, Energiekosten und natürlich Arbeitskraft.
Nachhaltigkeit wird für viele Reisende immer wichtiger. Hotels, die sich als umwelt und sozial verantwortlich positionieren, ziehen Gäste an, die auf dieses Thema achten und vor allem während ihres Aufenthalts mehr erfahren wollen. Soziale Nachhaltigkeit bedeutet nicht nur, die Umwelt zu schützen, sondern auch sicherzustellen, dass gesellschaftliche und menschliche Bedürfnisse berücksichtigt und gewahrt werden.
Mitarbeiter
Nachhaltigkeit wird auch in der Führung der Mitarbeiter grossgeschrieben. Das bedeutet, langfristige und verantwortungsvolle Strategien einzusetzen, um Mitarbeiter zu leiten und zu entwickeln. Es ist unser aller Ziel, ein gesundes, motivierendes und stabiles Arbeitsumfeld zu schaffen, um langfristig Mitarbeiter zu halten. Sie müssen kontinuierlich gefördert werden, um ihre beruflichen und persönlichen Fähigkeiten zu entwickeln. Das physische und psychische Wohlbefinden der Mitarbeiter im Auge zu behalten und Massnahmen zu ergreifen, sind unabdingbar. Ressourcen sollen stets effizient genutzt und eingesetzt werden, um unnötigen Verschleiss von Arbeitskraft und Motivation zu vermeiden. Das Wohlbefinden des Mitarbeiters steht an oberster Stelle. Dies führt zu höherer Motivation, geringerer Fluktuation und
verbesserten Serviceleistungen, was wiederum die Gästezufriedenheit erhöht.
Rentner
Immer mehr Unternehmen erkennen den Wert älterer Mitarbeiter und nutzen deren Fähigkeiten und stellen Rentner ein. In vielen Branchen herrscht ein zunehmender Mangel an qualifizierten Arbeitskräften. Sie verfügen über langjährige Erfahrung und Fachwissen, das direkt genutzt werden kann. Durch ihre Lebenserfahrung und ihre Kompetenz sind ältere Mitarbeiter oft gelassener und oder stressresistenter. In hektischen Situationen bewahren sie oftmals mehr Ruhe.
Rentner können als Mentoren jüngere Mitarbeiter betreuen und ihnen helfen, so bleibt wichtiges Knowhow im Unternehmen erhalten. Viele Rentner sind bereit, in Teilzeit oder auf projektbezogener Basis zu arbeiten. Das bietet Unternehmen die Möglichkeit, flexible und kostengünstige Lösungen für ihren generellen Personalbedarf oder in Stosszeiten zu finden.
Wirtschaftliche Nachhaltigkeit in der Hotellerie bedeutet, dass Hotels langfristig profitabel bleiben, während sie gleichzeitig ökologische und soziale Verantwortung übernehmen und auch zur Schaffung eines nachhaltigen und zukunftsfähigen Gastgewerbes beitragen.
Arbeitsplatzbezogene Krankheit ist ein rechtlich schwieriges Phänomen
In der Rechtsprechung ist anerkannt, dass an sich gesunde Arbeitnehmende, bezogen auf ihren Arbeitsplatz, arbeitsunfähig sein können. Kürzlich hat das Bundesgericht entschieden, dass bei ausschliesslicher Arbeitsunfähigkeit, bezogen auf den Arbeitsplatz, der Kündigungsschutz nicht greift. So begrüssenswert dieses Urteil ist, so schwierig ist der praktische Umgang damit.
Martin Schwegler
Früher – also noch vor rund 30 Jahren – als ich meinen Weg als Anwalt startete, war man krank, wenn man körperlich nicht fit war. Selbstverständlich, dass jemand psychische Probleme hatte und deswegen nicht arbeiten konnte, gab es auch, aber selten. In den letzten Jahren hat man in der Praxis gehäuft mit der Situation zu tun, dass Arbeitnehmende nur bezogen auf den aktuellen Arbeitsplatz krank sind, aber sonst eigentlich arbeitsfähig wären. Eine solche arbeitsplatzbezogene Arbeitsunfähigkeit ist häufig eine Folge von Konflikten am Arbeitsplatz oder von Überforderung mit der Arbeit. Nun machen aber viele Arbeitgebende zunehmend die Erfahrung, dass nach einer Kündigung ein Arztzeugnis eingereicht wird, obwohl die betroffene Person vorher völlig gesund wirkte. Nicht selten kommt so ein Arztzeugnis von einem allgemeinpraktizierenden Arzt.
Krankheit löst Sperrfrist aus Nach Art. 336c OR darf arbeitgeberseitig im Falle von Krankheit erst nach Ablauf einer Sperrfrist gekündigt werden. Die Sperrfrist ist abhängig von der Anstellungsdauer. Tritt die Krankheit nach bereits erfolgter Kündigung ein, so verlängert sich die Kündigungsfrist um die entsprechende Sperrfrist. Sinn und Zweck dieser Sperrfristen war und ist es, zu vermeiden, dass
kranke Arbeitnehmende bei der Stellensuche benachteiligt sind, weil sie die dafür nötige Zeit nicht aufbringen können. Als man die Sperrfristen einführte, dachte man vorab an physische Krankheiten wie beispielsweise eine Lungenentzündung, aber sicher nicht an das damals noch unbekannte Phänomen der arbeitsplatzbezogenen Arbeitsunfähigkeit.
Neue Phänomene bewirken Anpassung Jahrelang wurden alle Formen der unverschuldeten Arbeitsunfähigkeit gleichbehandelt: Es galt der gesetzliche Kündigungsschutz. In diesem Frühling hat das Bundesgericht erstmals eine differenzierte Sichtweise angewandt und in einem Urteil (BGer 1C_595/2023 vom 26. März 2024) festgehalten, dass die Sperrfristen im Falle von arbeitsplatzbezogener Arbeitsunfähigkeit nicht zur Anwendung kommen. Das ergibt sich aus der Logik der Sperrfristen: Wenn Arbeitnehmende bei ihrer Stellensuche überhaupt nicht eingeschränkt sind und ausserhalb ihrer bisherigen Arbeitsstelle voll einsatzfähig sind, dürfen sie gleich behandelt werden wie gesunde Arbeitnehmende.
Das Problem sind die Arztzeugnisse
So weit, so gut, aber wie erkennt die Arbeitgeberseite, dass es sich nur um eine betriebliche Arbeitsunfähigkeit handelt und nicht um eine schwerere Erkrankung?
Martin Schwegler, lic. iur. / RA
Der Autor dieses Beitrags ist seit 1994 Dozent für Arbeitsrecht an der SHL Schweizerischen Hotelfachschule Luzern. Hauptberuflich ist er in der von ihm gegründeten Anwaltskanzlei Schwegler & Partner Rechtsanwälte und Notare AG in Menznau (LU) tätig. 2020 hat er die correct.ch ag gegründet, die arbeitsrechtliche Dienstleistungen für die Hotelund Gastrobranche anbietet. Ein Produkt der Firma ist correctTime, eine Zeiterfassung, die nach L-GAV und ArG korrekt rechnet.
Begeben sich Arbeitnehmende in eine stationäre Behandlung oder werden sie fachärztlich begleitet, indem sie von einem Psychiater behandelt werden, dann sind das Indizien gegen eine arbeitsplatzbezogene Arbeitsunfähigkeit. Nur erfahren das die Vorgesetzten kaum. Denn Ärzte müssten von ihrem Berufsgeheimnis befreit werden, und das machen Arbeitnehmende selten. Deshalb wäre man auf detailliertere Arztzeugnisse angewiesen. Aber die im Einsatz stehenden Standardzeugnisse kennen nur den Unterschied zwischen Krankheit und Unfall. Die Ärzte müssen nicht angeben, ob die Arbeitsunfähigkeit allgemeiner Art oder nur bezogen auf den Arbeitsplatz gegeben ist.
Mitarbeitende müssen (vielleicht) Auskunft geben
Manchmal hoffen Arbeitgebende auf ihre Taggeldversicherung, denn diese hätte die Mittel, um abzuklären, welcher Art die Krankheit ist. Bis diese tätig werden, dauert es, zumal sie die ersten Tage und Wochen meist noch nicht zahlen müssen. Viele Arbeitgebende haben eine Taggeldversicherung mit einer Aufschubzeit von 30 Tagen im Regelfall abgeschlossen. Natürlich kann arbeitgeberseitig eine Konsultation bei einem Vertrauensarzt angeordnet werden. Das gelingt aber nur, wenn man innert nützlicher Frist
Vertrauensärzte findet, welche fachlich einschlägig qualifiziert sein sollten. Da Psychiater sowieso gänzlich ausgebucht sind, ist das ein sehr schwieriges Unterfangen.
In der juristischen Fachwelt wird die Meinung vertreten, dass Arbeitnehmende im Falle von psychischer Erkrankung aufgrund ihrer Treuepflicht verpflichtet seien, Auskunft zu geben. Sie müssten dabei nicht den Krankheitsgrund angeben, sondern nur, ob dieser allgemein ist oder stellenbezogen. Relevant ist diese Thematik nur bezogen auf den Kündigungsschutz.
Der Lohnfortzahlungsanspruch nach Art. 324a OR ist so oder so gegeben, egal welcher Art unverschuldete Arbeitsunfähigkeit ist.
Verweigert ein gekündigter Arbeitnehmer die Auskunft, so ist absehbar, dass der Fall vor dem Arbeitsgericht landet, wenn der Arbeitgeber die Sperrfristen nicht anwendet und die Lohnzahlung einstellt. Erst vor dem Arbeitsgericht erfährt man dann, ob im konkreten Fall eine betriebsbezogene Arbeitsunfähigkeit gegeben war und ob eine Pflicht zur Auskunft bestanden hätte. Dies ist eine wenig erbauliche Perspektive. Viele Arbeitgebende werden deshalb den Weg des geringsten Widerstandes gehen und die Situation gleich wie alle anderen Krankheiten handhaben.
Influencer-Marketing: Strategien zur Steigerung von Sichtbarkeit und Buchungen
Seit spätestens 2016 ist InfluencerMarketing in der Hotellerie ein bekanntes und effektives Werkzeug. Viele Hoteliers nutzen es bereits, um ihre Sichtbarkeit und Attraktivität zu steigern. Diese Strategie setzt auf die Reichweite und Authentizität von SocialMediaInfluencern, um eine engagierte Zielgruppe zu erreichen. Damit InfluencerMarketing optimal genutzt werden kann, sollten einige wesentliche Punkte beachtet werden.
Je nach dem Umfang des zu vermarktenden Themas bieten sich unterschiedliche InfluencerKategorien an: NanoInfluencer mit 1000 bis 10 000 Followern, MicroInfluencer (10 000 bis 50 000) oder MidtierInfluencer (50 000 bis 500 000). NanoInfluencer haben zwar eine kleinere Reichweite, punkten jedoch mit einer besonders engagierten Community und eignen sich hervorragend für Nischenmärkte oder lokale Zielgruppen. Für breiter gefasste Themen wie die Promotion eines Resorts oder einer Destination sind Micro oder MidtierInfluencer besser geeignet, da sie eine grössere Zielgruppe erreichen und die Sichtbarkeit des Angebots signifikant erhöhen können. Die Wahl des Influencers sollte immer sorgfältig auf die Zielgruppe und die Marketingziele abgestimmt werden, um die potenziellen Gäste präzise anzusprechen und die Wahrscheinlichkeit einer Buchung zu erhöhen.
Ein grosser Vorteil des InfluencerMarketings liegt in der Authentizität, die Influencer in ihre Inhalte ein
fliessen lassen. Während traditionelle Werbung oft als aufdringlich oder unglaubwürdig wahrgenommen wird, gelten die Empfehlungen von Influencern als vertrauenswürdiger. Insbesondere Millennials lassen sich stärker von Influencern beeinflussen als durch klassische Medien oder GoogleSuchen. Dies lässt sich durch Robert Cialdinis Prinzipien der Überzeugung –insbesondere die soziale Bewährtheit und Autorität –erklären: Menschen vertrauen den Empfehlungen von Personen, die sie als Experten wahrnehmen oder mit denen sie sich identifizieren.
Die Messbarkeit des Erfolgs von InfluencerKampagnen ist jedoch nicht immer eindeutig. Ohne spezielle Angebote oder Rabattcodes kann es schwierig sein, den direkten Einfluss auf den Umsatz nachzuweisen. In solchen Fällen liefern Kennzahlen wie Interaktionen, Reichweite und EngagementRate wertvolle Einblicke in die Wirksamkeit der Kampagne. Diese Metriken zeigen, wie gut die Botschaft beim Publikum ankommt.
Langfristige Kooperationen mit Influencern sind oft besonders vorteilhaft, da sie eine tiefere und glaubwürdigere Verbindung zwischen Influencer und Hotel fördern. Wiederholte positive Erwähnungen durch den Influencer stärken das Vertrauen der Follower und führen langfristig zu höheren Buchungsraten und stärkerer Markenbindung. Im Gegensatz dazu können kurzfristige Kampagnen, etwa zur Einführung eines neuen Produkts oder zur Bewerbung von Sonderaktionen, in bestimmten Situationen sinnvoll sein. Sie
Eva Stächelin
«Wollen auch Sie Ihre Kenntnisse im Bereich OnlineMarketing, Distribution und Revenue-Management vertiefen, dann bietet Ihnen der Lehrgang Director of E-Commerce die beste Möglichkeit. Innovativer Lehrgang im hybriden Unterrichtsmodell, L-GAV subventioniert. Informieren Sie sich jetzt unter Hotel & Gastro Union und SHS Academy.»
bieten die Möglichkeit, kurzfristig eine hohe Aufmerksamkeit zu generieren, wenn es darum geht, schnell auf aktuelle Angebote aufmerksam zu machen.
Hoteliers können gezielt auf Plattformen wie Instagram, TikTok und YouTube nach passenden Influencern suchen, indem sie relevante Hashtags wie #BoutiqueHotel oder #LuxuryTravel nutzen. Wichtige Kriterien bei der Auswahl sind die Anzahl der Follower, die EngagementRate und die Art des Contents. Alternativ helfen spezialisierte InfluencerMarketingAgenturen bei der Suche nach Influencern, die den gewünschten Kriterien entsprechen. Hotels können Influencern attraktive Angebote wie kostenlose Übernachtungen, Verpflegung oder exklusive Erlebnisse anbieten, um die Zusammenarbeit attraktiv zu gestalten. Je nach Reichweite und Plattform können die Kosten pro Post von CHF 500 (NanoInfluencer) bis zu CHF 10 000 (MicroInfluencer) variieren.
InfluencerMarketing bietet Hoteliers eine zeitgemässe und effektive Möglichkeit, ihre Reichweite zu erhöhen und authentische Verbindungen zu potenziellen Gästen zu knüpfen. Die sorgfältige Wahl des InfluencerTyps, die Messung der Kampagnenergebnisse und die Anpassung der Strategie sind entscheidend für den Erfolg. Langfristige Partnerschaften fördern eine nachhaltige Präsenz, während gezielte Kurzzeitkampagnen schnelle Erfolge ermöglichen. In einer digitalisierten Welt wird InfluencerMarketing gerade bei der Ansprache der Millennials und der Generation Z weiter an Bedeutung gewinnen.
Eva Stächelin, Marketing und Partnership Manager, SHS Academy
Den Chef anstatt die Hotline
Eine Geschichte über die Vorteile eines Unternehmens, in dem der Inhaber und die Inhaberin persönlich Anrufe entgegennehmen.
Marianne
und Rolando Vonlanthen
In wildem Stakkato klopft Gabriela Kaufmann* ihre Schuhsohle auf den frisch geölten Parkettboden, während sie vor dem Telefon sitzt und sich die ellenlange Ansage der Computerstimme anhören muss. Ungeduldig wählt sie sich durch das mehrstufige Menü. Endlich klingelt es am anderen Ende, dann knackt es, und ihre Stimmung sackt in den Keller: «Alle unsere Leitungen sind besetzt. Wir bitten Sie um einen Moment Geduld, gleich sind wir für Sie da.»
Während Gabriela darauf wartet, endlich jemanden ans Telefon zu bekommen, versucht sie zum gefühlt 100. Mal, die Software zum Laufen zu bringen. Nichts geht mehr, während die Schlange der wartenden Gäste vor der Rezeption immer länger wird.
Wer kennt sie nicht, die Hotlines, bei denen man länger wartet, als die Beantwortung der eigenen Frage dauert. Niemand hängt gerne in der Warteschleife. Im Notfall möchten wir am liebsten den Chef oder die Chefin direkt ans Telefon bekommen, wir möchten mit jenem kompetenten Menschen reden, der unser Problem im Nu erkennt und löst.
Schweizer Hotelverwaltungssoftware
Es gibt sie noch, die Trouvaillen, wo tatsächlich der Chef direkt den Anruf entgegennimmt. Rolando und Marianne Vonlanthen haben 1995 CASY Hotel Software
gegründet und ihre eigene Hotelverwaltungssoftware auf den Markt gebracht. Nachdem sie über 20 Jahre ein Hotel geführt haben, sind ihre Erfahrungen in die eigene Hotelverwaltungssoftware geflossen. Mit ihrem Produkt haben sie sich einen Namen für gute Schweizer Qualität gemacht – und sollte es trotzdem einmal Probleme geben, nimmt der Chef persönlich das Telefon entgegen.
(* Name fiktiv)
Über CASY
CASY ist ein inhabergeführtes Unternehmen mit Stammsitz in Locarno und einem weiteren Standort in Zürich. Als kleines Unternehmen bietet es der Kundschaft eine topmoderne, modular aufgebaute und intuitiv zu bedienende Hotelverwaltungssoftware, die mit jedem Konkurrenzprodukt mithalten kann.
www.casy.ch
Roman Migliorato verstärkt das Hotel-Boost-Team
Gebündelte Erfahrung und Expertise für digitale Transformation und Performance in der Hotellerie.
Eva Stächelin
Hotel Boost ist ein von Branchenführern gegründetes Startup, das sich zum Ziel gesetzt hat, die digitale Transformation mithilfe von TechPartnern smart und effizient umzusetzen. Mit Roman Migliorato als Senior Consultant baut Hotel Boost seine Kompetenzen deutlich aus und plant, mit jungen Talenten ein digitales Team aufzubauen.
Roman Migliorato bringt dank seiner 20 jährigen Erfahrung bei The Living Circle wichtige operative Branchenkenntnisse ein. Als Chief Marketing Officer und Mitglied der Geschäftsleitung war er zuletzt für die Bereiche Marketing, Revenue und Sales verantwortlich und leitete das gesamte Verkaufsteam.
Der Name Hotel Boost ist Programm: Gemeinsam mit den Gründern Melanie Staub (ehemalige Director of Business Development bei RoomPriceGenie), Gianluca Maronigu (Geschäftsführer bei SHS & SHS Academy) und Martin Werlen (Geschäftsführer der Bocco Group) verfolgt Roman Migliorato das Ziel, Schweizer Hotels für die digitalen Herausforderungen der Zukunft umfassend fit zu machen. «Angesichts des rasanten technologischen Wandels, der zunehmenden Konkurrenz und des Fachkräftemangels stehen viele Hoteliers vor der Herausforderung, ihre Prozesse effizienter zu gestalten, ihre digitale Reife zu erhöhen, neue Vertriebskanäle zu erschliessen und gleichzeitig die Gästezufriedenheit zu sichern. In der Technologie liegen grosse Chancen – und wir unterstützen Hoteliers, die passenden Lösungen zu finden und diese optimal zu nutzen», erklärt Melanie Staub, CEO von Hotel Boost.
Seite an Seite mit Hoteliers
Mit massgeschneiderten Paketen in den Bereichen Digitalisierung, Marketing und RevenueManagement verhilft Hotel Boost zu mehr Direktbuchungen, höherer Effizienz und gesteigerter Zufriedenheit bei Gästen und Mitarbeitenden. Hotel Boost versteht diese Herausforderungen und arbeitet eng mit Hotels und Technologieunternehmen zusammen, um ihnen geeignete Tools und das Wissen zur Verfügung zu stellen, das sie benötigen, um langfristig am Markt erfolgreich zu sein. «Gerade kleine und mittlere Betriebe brauchen Profis an ihrer Seite, die sie strategisch und taktisch begleiten. Wir bieten eine 360 GradSicht, die im Technologiedschungel den Überblick verschafft und den Unternehmern mehr Zeit für ihre zentrale Aufgabe gibt: die Präsenz bei den Gästen und Mitarbeitenden», ist Roman Migliorato überzeugt.
Kostenloser Check für 30 Hotels
First Movers sind am Zug: Um Hoteliers bei der digitalen Transformation zu unterstützen, bietet Hotel Boost derzeit einen kostenlosen digitalen Check für die ersten 30 Hotels an. Dieser hilft Betrieben, ihre aktuelle digitale Strategie zu analysieren, Schwachstellen zu identifizieren und massgeschneiderte Lösungen zu empfehlen, die ihre Abläufe verbessern und ihre Wettbewerbsfähigkeit stärken.
Weitere Informationen zur Teilnahme am digitalen Check von Hotel Boost: digitalcheck@hotelboost.ch
Roman Migliorato
Keine Lust auf neue Tools?
Eine Geschichte von «Hm, okay» zu «Nie wieder ohne!»
Julian Leitner, Gründer und CEO Smart Host GmbH
Graut Ihnen vielleicht vor der nächsten SoftwareDemo, oder sind Sie begeistert von Innovationen, stossen aber auf taube Ohren im Team? Egal, wo Sie sich einordnen, dieser Artikel ist für Sie.
AnnCatrin Rüttimann, Marketingleiterin des Seehotels Wilerbad, kennt dieses Problem: «Hm, ja okay …», so die anfänglich zurückhaltende Reaktion einiger Teammitglieder auf das neue HotelCRM Smart Host.
Verständlich! Viele Softwaretools in der Hotellerie sind komplex, erfordern lange Einarbeitung und technisches Verständnis. Doch die Zeit der Mitarbeitenden ist wertvoll – sie sollten für ihre Gäste da sein!
Laut Skift & Oracle Hospitality priorisieren 52 Prozent der Führungskräfte den Einsatz von KI und Analytik für personalisiertes Marketing. Gute Gästekommunikation endet nicht beim Checkout. Sie begleitet den Gast von der Planung bis zur Reaktivierung.
Händisch ist das kaum zu bewältigen. Unattraktive Angebote, Streuverlust oder manuelle Segmentierung nerven Mitarbeiter und Gäste. AnnCatrin wusste: Ein CRM muss her, das benutzerfreundlich und für den Hotelalltag gemacht ist.
Das Ergebnis? «Alle sind total begeistert und möchten das System auch gar nicht mehr wegdenken!» Dank HotelCRM versendet das Seehotel Wilerbad nun attraktive Angebote, Umfragen und Korrespondenz in wenigen Klicks, teilweise sogar automatisiert. Und das Beste? «Egal, wie lang wir Smart Host schon verwenden oder wer auch neu im Team ist – es ist einfach zu begreifen und sehr gut umzusetzen.»
Über den Autor
Julian Leitner ist Gründer und CEO von Smart Host, aufgewachsen in der Südtiroler Hotellerie, bevor er sich der Start-up-Welt zuwandte. Inspiriert von seiner Zeit bei Zalando, gründete er Smart Host, um die Vermarktungslogik des E-Commerce auf die Hotellerie zu übertragen. Heute hilft sein Unternehmen Hoteliers dabei, besser mit ihren Gästen zu kommunizieren.
Software in der Hotellerie sollte Mehrwert schaffen, nicht frustrieren. Hinterfragen Sie die Bedürfnisse Ihres Teams und finden Sie gemeinsam eine Lösung, die Spass macht und Resultate liefert !
Tipps:
– Setzen Sie auf einfache Bedienbarkeit und guten Kundenservice, der Ihrem Team bei Fragen zur Seite steht.
– AllinoneLösungen verkürzen die Einarbeitungszeit.
– Aufpassen: Viele Anbieter versprechen eine Integration, liefern aber nur einen einseitigen Abgleich. Achten Sie auf die zweiseitige Anbindung an Ihr PMS und sparen Sie Zeit durch automatisierte Synchronisation der Gästeinformationen und Buchungsdaten.
Lust auf ein Marketingtool für Direktbuchungen und mehr Zeit für den Gast?
www.smart-host.com/de/produkt/demo
3,8 % bzw. 4,2 %, 6,8 %, 8,1 % bzw. 8,8 % – ein
Mehrwertsteuer-Dschungel
Der Ständerat hat entschieden, noch keine Entscheidung zur Mehrwertsteuer für die Hotellerie zu treffen. Er folgte Ständerat Erich Ettlin, der vorgeschlagen hatte, zusätzliche Abklärungen zu treffen. Im Gespräch mit dem Hotelier spricht sich Ettlin für eine «differenzierte Gesamtschau» zur Revision der Mehrwertsteuer aus.
Hilmar Gernet
Die Perspektiven für den Finanzhaushalt des Bundes sind trüb. Eine hochkarätige Expertengruppe unter dem Vorsitz des ehemaligen Chefs der eidgenössischen Finanzverwaltung, Serge Gaillard, machte Vorschläge, um rund 4 Milliarden Franken einzusparen. So soll auch die Aufhebung der verschiedenen MehrwertsteuerSondersätze geprüft werden. In ihrem Bericht «Aufgaben und Subventionsüberprüfung 2024» zu Händen des Bundesrates schreibt die Expertengruppe: «Mit einem Einheitssatz bei der MwSt von 6,8 Prozent wären Zusatzeinnahmen von jährlich rund einer Milliarde möglich.» In der Vereinheitlichung des Satzes sieht sie «erhebliches Potenzial», um «Mehreinnahmen zu generieren und gleichzeitig substanzielle Effizienzverbesserungen zu erreichen.»
Mehrwertsteuer-Debatte erst am Anfang
Eine politische Entscheidung über einen neuen MwStSatz braucht Zeit. Bis Ende 2027 wird ein neuer Satz nicht parat sein. Dann läuft die aktuelle Regelung für den MwStSondersatz (3,8 Prozent) in der Beherbergungswirtschaft aus. Soll ab 2028 der heute ordentliche MwStSatz von 8,1 Prozent auch für die Hotellerie
gelten, wie es der Bundesrat vorschlägt? Oder wird ein Einheitssatz von beispielsweise 6,8 Prozent (Expertengruppe Gaillard) eingeführt. Oder kommt es ab 2026 zum ordentlichen Satz von 8,8 % zur Finanzierung der 13. AHVRente, wie der Bundesrat am Freitag, 13. September (!), vorgeschlagen hat (vorbehältlich einer Volksabstimmung)? Oder bleibt vorerst alles, wie es ist – beim MwStDschungel?
Ständerätin Esther Friedli (SVP, SG) und Nationalrat Philipp Bregy (Mitte, VS) verlangen in gleichlautenden Motionen, dass das heutige MwStRegime für die Beherbergungswirtschaft (3,8 Prozent) über 2027 weitergeführt wird. Der Ständerat hat den Vorstoss von Friedli in der Herbstsession erstmals behandelt und sich für Vorabklärungen entschieden. Damit folgte er einem Antrag von Ständerat Erich Ettlin (Mitte, OW), Vizepräsident der Kommission Wirtschaft und Abgaben (WAK). Esther Friedli erklärte in der kurzen Debatte im Ständerat übrigens, dass sie mit diesem Vorgehen einverstanden ist. Der Hotelier fragte Ettlin, warum er diese Zusatzschlaufe in der WAK als sinnvoll erachtet.
«Parallel zwei Modelle revidieren, macht wenig Sinn»
Warum erachten Sie es als sinnvoll, das heutige Mehrwertsteuer-Regime für die Hotellerie nicht einfach in bewährter Manier weiterzuführen, sondern weitere Abklärungen zu treffen?
Erich Ettlin: Es ist mir wichtig, dass wir eine umfassende Betrachtung der Belastung der Beherbergungswirtschaft und des Tourismus vornehmen. Dazu gehört es, das europäische Steuerumfeld zu analysieren. Als Exportbranche erzielt sie etwas mehr als die Hälfte der Übernachtungen mit ausländischen Gästen. Wenn wir für sie eine stärkere Steuerbelastung einführen, so kann sich das negativ auf die Wettbewerbsfähigkeit des schweizerischen Tourismus insgesamt auswirken. Es gibt praktisch in allen europäischen Staaten, mit Ausnahme von Dänemark, einen Sondersatz für den Tourismus.
Die Wettbewerbsfähigkeit ist ein zentraler Punkt für die Exportbranche Tourismus und Beherbergung. Gibt es noch weitere Themen, welche die WAK im Kontext der MehrwertsteuerDebatte zur Hotellerie aufgreifen will? Zu bedenken sind auch Entwicklungen wie beispielsweise der Overtourismus. Obwohl das Phänomen sehr unterschiedlich und nicht überall auftritt, gibt es Regionen, wo beachtliche Aufwendungen erforderlich sind. Welche Entwicklungen im Schweizer Tourismus sind in den nächsten Jahren generell zu erwarten. Ein weiterer Punkt ist das hohe Lohnniveau in der Schweiz. Solche Fragen zur Wettbewerbsfähigkeit und auch andere Aspekte sollen vertieft angeschaut werden, bevor eine MehrwertsteuerEntscheidung gefällt wird.
Welchen Einfluss hatten die Vorschläge der Expertengruppe Gaillard, die vorschlägt, einen einheitlichen Mehrwertsteuersatz einzuführen?
Die Idee, die MehrwertsteuerSondersätze abzuschaffen, ist nicht neu. Jetzt ist sie erneut zu prüfen und zu diskutieren. Wenn man zum Schluss käme, dass ein Einheitssatz eingeführt werden sollte, wäre es eigenartig, jetzt eine Verlängerung des Sondersatzes für die Hotellerie zu beschliessen. Parallel zwei MehrwertsteuerModelle zu revidieren, Sondersätze und Einheitssatz, macht wenig Sinn. Deshalb ist es wichtig, eine Gesamtschau vorzunehmen.
Die Wirtschafts- und Abgabenkommission des Ständerats kann Anhörungen mit den betroffenen Branchen durchführen, bevor sie in die Debatte einsteigt und entscheidet. Die Meinungen dürften bereits gemacht sein?
Eine Anhörung dient dazu, dass sich die WAK und der Ständerat eine umfassende und unabhängige Meinung bilden können. Dazu könnten z. B. HotellerieSuisse oder GastroSuisse sowie Vertreter beispielsweise der Wissenschaft zu den Tourismusentwicklungen, das Staatssekretariat für Wirtschaft Seco etwa für Wirtschafts und Marktentwicklungen, die Eidgenössische Steuerverwaltung für den internationalen Steuervergleich oder noch andere Interessengruppen angehört werden. Zudem wird der neue Mehrwertsteuersatz von 8,8 Prozent zur Finanzierung der 13. AHVRenten in die Analyse und in die Überlegungen einfliessen. So entsteht schliesslich eine differenzierte Gesamtschau.
Interview von Hilmar Gernet
Erich Ettlin, Ständerat.
3. Swiss Hospitality Investment Club in Zürich
So spannend und so vielfältig war der InvestmentClubEvent noch nie. Ein Galopp mit SpeedDiskussionen und InfoHighlights jagte sich durch den Tag. Der hochkarätige Networking und InfoAnlass hat sich seinen festen Platz in der HotellerieAgenda erkämpft.
Hilmar Gernet
Mit einem Kaleidoskop aus Berichten und Statements werden einige Highlights des Hospitality InvestmentInformationsBouquets beleuchtet. Dazu gehören Entwicklungen und Erfolgsfaktoren der Hotellerie; Nebenwirkungen von TaylorSwiftKonzerten und ESC für die Hotels; Haltungen zu HotelmanagementVerträgen und Datenmanagement; Ideen von HospitalityLuxus und KapselHotels; wir werfen einen Blick in die geheime Landschaft des Hotelkauf und verkaufs; lernen, wie gestrandete Hotelimmobilien zu neuen Chancen werden können, und erfahren schliesslich, warum man sich für die Esskultur um die Welt «fressen» muss.
Die Gründer und Organisatoren Ion Eglin, Tanja Millner und Daniel Schneider (v.l.n.r.) sind total happy mit der 3. Ausgabe des Swiss Hospitality Investment Club.
Investment-Club-Erkenntnisse und vermeintliche Selbstverständlichkeiten
«Der ESC (European Song Contest) in Basel 2025 wird für die Hotellerie in Basel und der Region auf jeden Fall ein Erfolg.
Taylor Swift erzeugt für die Hotellerie KonzertStädte einen kurzfristigen, erfreulichen Nebeneffekt. Die Auslastung und die Zimmerpreise konnten in den Tagen rund um ihre Konzerte um 56 Prozent gesteigert werden.»
Thomas Emanuel, Senior Director, STR
«Es hat, obwohl einige meinen, der Hotelmarkt sei gesättigt, noch viel Platz für neue Konzepte. Die junge Generation hat viele neue Ideen – immer wieder.»
Ion Eglin, Swiss Hospitality Investment Club, Präsident
«A Hotel is more than a place to be. It is a good palce.» Und was macht dieses Gute aus? «Gutes Essen und Trinken, gute Musik, gutes Design, eine gute Atmosphäre. Und das Hotel muss zu den Leuten und zur Umgebung passen.»
Besonderen Wert legt die Mama-ShelterHotelkette auf sehr gutes Essen und Trinken. Damit würden 60 bis 65 Prozent der Einnahmen erzielt.
Serge Trigano, Co-Founder & CEO Mama Shelter, Hotel-Visionär
«Das Wichtigste für den Erfolg eines Hotels – lange bevor es um Investments geht – ist ein überzeugendes, funktionierendes und vor allem schlankes Konzept.»
Benjamin Habbel, Managing Partner & Co-Founder, Limestone Capital/Aethos Hotels
«Der beste Schutz vor der Kündigung eines Hotelmanagement-Vertrags ist ein ausbalancierter Vertrag, der den Interessen von Eigentümer und Betreiber gerecht wird.»
Robert Schlup, Wirtschaftsanwalt, Unter nehmer, Pionier des Hotelmanagement-Vertrags
«Wir sind Hoteliers und nicht Immobiliers. Deshalb können wir Steigerungen im LebenshaltungskostenIndex nicht an unsere Gäste weitergeben.» Dennoch meinte Werner, dass Kosten, wenn sie einen bestimmten Indexwert überschreiten, heute an die Gäste übertragen werden müssten.
Marc Werner, Rechtsanwalt, Head of Global Hotels Leisure & Gaming Group, Hogan Lovells
Ion Eglin im Gespräch mit Jürg Schmid.
Wohin
geht die Reise beim Hospitality-Luxus?
Ion Eglin unterhielt sich mit Jürg Schmid, VR
Präsident The Living Cercle und ehemaliger Direktor von Schweiz Tourismus (1999–2017), über Luxus und generelle Hotelperspektiven. Luxus definierte Schmied als «etwas Irrationales», das man wollen müsse, wie beispielsweise sehr teure Markenhandtaschen.» Luxusbestandteile sind nach Schmid «Emotionen, Geschichte, Erlebnisse und Erinnerungen». Es sei die Erinnerung an einen Hotelaufenthalt das beste Kundenbindungsinstrument, sagte er weiter.
Zur Entwicklung der Hotellerie am Beispiel von Zürich meinte er, dass sich die Stadt in den letzten Jahrzehnten zur Freizeitstadt entwickelt habe. Gab es in den achtziger Jahren 80 Prozent Business und 20 Prozent Freizeittourismus, so sei es heute ziemlich genau umgekehrt. Als wesentlichen Grund für diese Entwicklung machte er die Social Media aus. «Sie sind ein absoluter Booster für die Erlebnishotellerie, weil man die Erlebnisse mitnehmen und teilen kann.» phg
Sind Kapsel-Hotels die Hotelzukunft?
Hideteka Yonemoto, Director of International Development, nine hours, Tokio, erläuterte, dass die ninehoursHotels 2009 gegründet wurden. Heute ist das Unternehmen mit 25 KapselHotels in Japan Marktführer und will global expandieren. Die Hotels liegen alle in der Nähe von wichtigen Bahnhöfen bzw. Verkehrsknotenpunkten. Der Name «nine hours» weist auf die Aufenthaltsdauer in einem KapselHotel hin. Wie Hideteka erläuterte, legen die Gäste in CapsuleHotels grossen Wert auf Design, auf Look and Feel. Die Kosten für eine Übernachtung in einer der sechs Quadratmeter grossen Kapseln in Tokio liegen bei rund 40 Franken. Dabei inbegriffen ist die Mitnutzung der gemeinschaftlichen Serviceräume, wie Dusche oder Aufenthaltsräume.
Der Moderator Daniel Schneider fragte in die Diskussionsrunde etablierter HotelManager und Fachleute: «Is reduce to the minimum the future of hospitality?» Hier ihre Antworten:
Thiermo Willms, VicePresident Development DACH, Accor: «Ja, es wird ein Teil des Angebots unter dem Schirm eines Hotels oder einer Hotelkette sein und bleiben. KapselHotels sind ein Teil des heutigen Lifestyles.»
Tim Zeichhardt, VicePresident, International Development DACH, Marriott Internationale: «Hotelzimmer ohne Fenster sind heute ein akzeptiertes Angebot. Wir sprechen von «lean luxury», beispielsweise in den moxyHotels. Das gesamte Angebot muss stimmen –und schlafen ist ein wichtiges Element.»
Waleed Julier, Private Equite Experte und Berater u. a. der Private Equite Engagements von König Charles III. Er lüftete das Geheimnis, dass der König schon lange, bevor er auf den Thron kam, in HospitalityProjekte und Unternehmen investiert sei. Er beobachte auch in diesem Kontext in der Schweiz die Hotelmärkte von Genf und Zürich. Wert legt er dabei auf Objekte in der Stadt in der Nähe von Verkehrsknotenpunkten. phg
Daten im Hotel-Management
Über ihr Verhältnis zu Daten berichtete
Ute Dirks, General Manager «Hermitage», Luzern: «Als langjähriges Kettenkind (Hotelketten), wo Daten schon längst systematisch genutzt werden, habe ich heute das Glück, als angestellt Managerin in einem Hotel in Familienbesitz mit sehr vielen Gästedaten arbeiten zu können. Das ist mit grosser Verantwortung und mit Vertrauen verbunden, das mir und meinem Team vom Verwaltungsrat entgegengebracht wird. Ich habe jedoch den Eindruck,
dass in der privaten Hotellerie noch wenig und nicht systematisch mit Daten gearbeitet wird. Die Marktdaten sind sehr wichtig und wir richten unser Marketinghandeln auch nach diesen aktuellen Daten aus. Wir beobachten und analysieren die Daten täglich; auch die Umsatzdaten und geben sie an die Mitarbeitenden weiter. Sie sehen, welchen Erfolg wir erzielt haben, und wir feiern diese Erfolge gemeinsam. So machen Zahlen nicht Angst, sondern Spass.» phg
Gestrandete Hotel-Immobilien
In Immobilienfonds gäbe es viele wertlose, unverkäufliche Immobilien. In Schweizer Immobilienfonds sollen es bis zu 60 Prozent sein, in Deutschland sogar bis zu 80 Prozent. Diese Diagnose stellte Markus Burkhard, Gründer und Vorsitzender der Geschäftsleitung von Strotbek Capital Partners AG, einem Unternehmen in der Restrukturierungsberatung. Den Anteil gestrandeter Hotelimmobilien in deutschen Immobilienfonds schätzt er auf 77 Prozent (Wohnimmobilien: 42 Prozent, Büroimmobilien: 67 Prozent). Zugleich sieht er in der Immobilienkrise eine Chance für neue Investoren, wenn gestrandete Immobilien restrukturiert werden. Bei Hotels beurteilt er die «Restrukturierungsfähigkeit» durch neue Konzepte auf 78 Prozent, wesentlich höher als bei Büro (59 Prozent) oder Wohnimmobilien (27 Prozent). Mit anderen Worten: Die Krise kreierte auch neue Hoffnungen. phg
Geheimnisvoller Schweizer Hotelmarkt
Julia Wyss von CERE, Lead Hotels & Operational Real Estate Switzerland, gab mit ihren Zahlen einen kleinen Einblick in die Dimensionen eines weitgehend geheimen hiesigen Hotelmarktes. Im Jahr 2023 haben in der Schweiz Hotels im Wert von CHF 320 Mio. die Hand gewechselt. Fünfzig Prozent dieser Geschäfte betrafen Hotels in Genf.
In der ersten Jahreshälfte 2024 sind Transaktionen in der Grössenordnung von rund CHF 300 erfolgt.
Auf dem Markt würden sich aktuell HotelImmobilien im angestrebten Wert von rund CHF 1,2 Mrd. befinden. In ihrem Vortrag zog Wyss zur Situation des HotelTransaktionsmarktes ein Fazit in drei Punkten: «Erstens: Der Markt ist noch immer intransparent und variabel. Zweitens: 2023 war der Markt sehr instabil. Drittens: Für das Jahr 2024 ergibt sich ein «positives Momentum», da der Markt etwas stabiler erscheint.» phg
Esskultur – lokal, global, brutal, exotisch
Richard Küng, Koch und Autor, stellte seine Diskussionsrunde beim 3. Swiss Hospitality Investment Club unter den Titel «Esskultur im Wandel – lokal, global, brutal und exotisch». Sehr kontrovers diskutierten zwei ausgebildete, ehemalige Köche und heutige Unternehmer Trends beim Essen und beim Wein.
Hilmar Gernet
Oliver Altherr, Gründer von Smith & Smith, der Eternaly konzipierte, das neue Esserlebnis beim Freizeitpark in Rust. Küng fragte ihn, ob es für das Essen dieses ganze Brimborium brauche. Altherr sagte, dass man da in einer völlig neuen Art und Weise esse. Angefangen mit den 16 Restaurantsitzen in einer 360GradAnordnung, bei der man die anderen Gäste in einer immer wieder neuen Perspektive sehe und erlebe. Das EternalyKonzept sei für Metropolen gemacht, meinte Altherr weiter: Dubai, Las Vegas, Tokio, Emirates, wo viele Touristen sind. Auch wenn in Rust heute Sterneköche am Herd stehen, so zeigt er sich überzeugt, dass die Qualität auch bei einer weltweiten Umsetzung sicherzustellen ist. Für dieses Projekt findet man immer Topköche.
Ganz überzeugen liess sich Küng vom neuen Konzept noch nicht, wenn er meinte: «Kann das Essen mit Freunden in diesem Spektakel bestehen? Das Spektakel sollte doch auf dem Teller stattfinden und nicht in der Ablenkung vom Essen.» Altherr konterte: «Die gute Küche ist die Basis. Das sinnliche Erfahren des Essens ist das Ziel – Raum, Geschmack, Duft.»
Ungelöst: Fachkräftemangel und Wein
Markus Liechtenstein, CEO und CoFounder Eatrenalin, der zweite Podiumsteilnehmer, kümmerte sich um den Wein zum Essen. Dass immer weniger Wein getrunken werde, erachtet er als «dramatisch». «Der Weingenuss ist eine Herausforderung wegen der
Gesundheit. Eine Lösung haben wir noch nicht.» Ebenfalls noch keine Lösung hat die Branche für den Fachkräftemangel in klassischen Restaurants. «Wir müssen dort lernen, eine TopKüche über Prozesse zu gewährleisten, ohne dass in jedem Restaurant ein absoluter Spitzenkoch am Herd steht. Das ist für uns die Herausforderung des Fachkräftemangels.»
Vegan und regional
Zur Situation der veganen Küche waren sich Liechtenstein und Altherr einig. «An vielen Orten gibt es vier Menüs, und das vierte Menü ist das VegiMenü. Und so sieht es auch aus», brachte es Lichtenstein auf den Punkt. Altherr fügte bei: «Ein veganes Menü braucht mindestens so viel Aufwand wie ein Spitzenmenü.» Und er äusserte einen Wunsch: «Auch die Gäste müssten sich ändern, am liebsten wären mir 100 Prozent vegane und alkoholfreie Gäste.»
Die Sinnhaftigkeit einer regionalen Küche begründete Liechtenstein beinahe philosophisch: «Es gibt einen tiefen emotionalen Wunsch des Menschen nach Kultur. Regionalität bedeutet auch in der Küche kulturelle Erkennbarkeit.» Das gelte auch beim Wein, fügte er bei. Der weitgereiste und erfahrene Koch und Autor Richard Küng zog sein besonderes Fazit aus der SpeedDiskussion: «Man muss sich die Zeit nehmen, um sich andere Konzepte zum Essen anzusehen. Man muss reisen, man muss sich durch die Welt fressen.»
Fazit: Mehr Chancen, Herausforderungen und
neue Standards
Die Organisatoren haben mit dem 3. Swiss Hospitality Investment Club neue Standards gesetzt. In der 4. Ausgabe am 28. August 2025 sollen diese getoppt werden. Gegenüber
Chefredaktor Hilmar Gernet zogen sie Bilanz.
«Wir leben in einer für die Hotelbranche aufregenden Zeit mit vielen Herausforderungen und noch mehr Chancen im Markt. Das hat unser dritter Swiss Hospitality Investment Club gezeigt.»
Ion Eglin, Partner & President Swiss Hospitality Investment Club, Bratschi AG
Verpachtung oder Verkauf
• Das Restaurant ist schön hell renoviert
• Küche ist renoviert und in einem Top-Zustand
• neues Dach
• Restaurant vorne hat 24 Plätze / hinten 42 Plätze (kann bis 80 aufgestockt werden)
• Grosse Bar in der Mitte des Restaurants
• Pizzeria im hinteren Bereich
• Eine grosse Sonnenterrasse mit Blick auf die Berge und nach Riedbrig/Simplon/Naters mit 80 Plätzen
• Grosser Keller mit Waschraum und Garage für Pistenfahrzeug
• 3 renovierte Hotelzimmer für 2–3 Personen inkl. Dusche/WC
• 6 Personalzimmer
«Für einen gelungenen Event braucht es interessante Location, interessante People und interessanten Content. Das ist die Quintessenz zu unserem Anlass und das zu bieten, ist uns gelungen. Und diese Essenz aus dem dritten Event ist auch der Massstab für den vierten Anlass 2025.
«Die Location Samigo, in Zürich direkt am See, hat frische Impulse gegeben und damit haben wir einen Standard gesetzt und das Publikum war qualitativ noch hochwertiger als bisher schon.»
Tanja Millner, Managing Director Swiss Hospitality Investment Club
• 35 Plätze im Touristenlager (renoviert) in 4 Räume aufgeteilt – 8–10 Personen in einem Raum
• Dusche/WC für die Lagergäste (grosser Waschraum)
• 2 × Dusche/WC für Personal
Auf der Belalp im schönen Wallis gibt’s Saisonbetrieb: eine Sommer und eine Wintersaison.
Hotel Restaurant Pizzeria Aletschhorn
Familie Eggel
3914 Belalp
info@aletschhorn.ch
Tel. +27 923 29 80
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Die Weissensteinsuite im gleichnamigen Hotel verbindet die Historie mit der Moderne.
Die Renovierung historischer Hotels verlangt Balance
Die Renovierung eines historischen Hotels ist mehr als nur eine bauliche Herausforderung. Es gilt, ein Bauwerk in seiner historischen Substanz zu erhalten und es auf den neuesten Stand der Technik zu bringen. Hinzu kommen strenge Vorgaben des Denkmalschutzes. Der Hotelier sprach mit Robert Diepenbrock, Leiter INVITA Hospitality Projects by BAULINK AG, und Dennis Stemann, Niederlassungsleiter BAULINK AG in Bern, über ihre Erfahrungen bei der Renovierung historischer Hotels.
Interview von Hilmar Gernet
Das Gespräch mit den beiden Experten dreht sich um das Spannungsfeld zwischen den Wünschen der Hotelbesitzer oder Investoren und der Denkmalpflege und darum, wie in einem konstruktiven Prozess unterschiedliche Interessen aufgelöst werden müssen, um ein historisches Hotel nachhaltig, ökologisch, ästhetisch und betrieblich fit zu machen für die Zukunft. Diesen Anforderungen stehen häufig denkmalpflegerische Aspekte wie historische Werte oder das Gemeinwohl gegenüber. Treiber für eine Sanierung sind häufig ein Update und ein Upgrade des Hotels. Und wie könnte es anders sein, spielt Geld bei allen Projekten eine wesentliche Rolle.
Robert Diepenbrock und Dennis Stemann waren an zahlreichen aufwändigen Renovationsprojekten beteiligt. Beispielsweise beim Hotel Weissenstein auf dem Solothurner Hausberg, das von der BAULINK AG von Grund auf saniert und von INVITA ausgestattet wurde. Oder bei den Grossprojekten in den Luxushäusern «Mandarin Oriental Savoy» in Zürich und im «Mandarin Oriental Palace» in Luzern, wo INVITA Hospitality Projects für die Ausstattung zuständig war.
Ohne den Einfluss der Denkmalpflege ist eine Sanierung von historischen Hotels heute nicht mehr möglich. Welche Erfahrungen haben Sie in der Zusammenarbeit mit den Denkmalbehörden gemacht?
Robert Diepenbrock: Die ganze Auseinandersetzung gleicht einer Quadratur des Kreises, die wir gemeinsam hinkriegen müssen. Die Denkmalpflege spielt tatsächlich eine zentrale Rolle bei solchen Projekten. Sie gibt nicht nur Empfehlungen, sondern sie definiert auch konkrete Vorgaben, die wir in unseren Planungen berücksichtigen müssen. Somit sind wir gemeinsam mit allen Beteiligten immer auf der Suche nach Lösungen, die alle zufriedenstellen. Diese Kompromisslösungen sind nicht immer einfach, aber unerlässlich.
Kürzlich war ich im Hotel Weissenstein. Dort scheint mir die Quadratur des Kreises zwischen Denkmalschutz und Modernisierung gelungen zu sein. Wie haben Sie das geschafft?
Diepenbrock: Das «Weissenstein»Projekt ist tatsächlich ein Paradebeispiel für eine gelungene Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Stakeholdern. Der Anbau eines Konferenzzentrums, die sogenannte «Trinkhalle», war eine grosse Herausforderung. Hier mussten wir moderne bauliche Anforderungen, ästhetische Gesichtspunkte und den Denkmalschutz miteinander in Einklang bringen. Diese technischen und ästhetischen Anforderungen mussten in den Entwurf integriert werden, ohne den historischen Charakter zu beeinträchtigen. Da hatte der bauliche Teil einen viel
grösseren Anteil als der Innenausbau. Dort haben wir teilweise bei Möbeln Abstriche gemacht oder bei der Tapetenauswahl Kompromisse gefunden.
Besonders aufgefallen sind mir in meinem Zimmer im Hotel Weissenstein die freistehende Badewanne und die stilvollen Wasserhähne. Sind das Originale?
Diepenbrock: Nein, das sind keine Originale, sondern neue Installationen im historischen Design. Hier haben wir bewusst auf Elemente gesetzt, die den historischen Charme des Gebäudes unterstreichen, ohne die Funktionalität moderner Ausstattung zu vernachlässigen. Auch hier war der Spagat zu meistern – moderne Technik in einem klassischen Stil zu vertretbaren Kosten zu realisieren.
Der Anbau des neuen Konferenzzentrums auf dem Weissenstein war sicherlich eine der grösseren Herausforderungen?
Dennis Stemann: Eine der grössten Herausforderungen war die Integration moderner Sicherheitsanforderungen, insbesondere in Bezug auf Brandschutz und die bauliche Struktur des historischen Gebäudes. Gleichzeitig mussten wir den Vogelschutz berücksichtigen, da die Lage des Hotels auf dem Berg eine natürliche Zugvogelroute kreuzt. Auch die grosse Glasfront des Konferenzzentrums stellte uns vor technische Herausforderungen, insbesondere in Verbindung mit diesen Umweltaspekten.
Haben Sie einen festen Plan oder ein Manual für den Umgang mit Denkmalbehörden, oder verlangt jedes Projekt in dieser Hinsicht eine besondere Herangehensweise?
Stemann: Jedes Projekt ist einzigartig. Natürlich gibt es gewisse Standardverfahren und Abläufe, die wir befolgen. Der Schlüssel zum Erfolg liegt immer in der Kommunikation. Es ist unerlässlich, dass man die Denkmalbehörden frühzeitig ins
Robert Diepenbrock
Dennis Stemann
Boot holt, regelmässig vor Ort ist und Lösungen gemeinsam erarbeitet. Jedes Projekt hat seine eigenen Herausforderungen, sei es aufgrund der Bausubstanz oder der spezifischen Anforderungen der Denkmalpflege. Persönliche Absprachen und Flexibilität sind unerlässlich für das Gelingen.
Auflagen oder Kompromisse führen oft zu höheren Kosten als ursprünglich geplant. Wie gehen Sie damit um?
Stemann: Ja, höhere Kosten sind oft unvermeidbar. Nehmen Sie das Beispiel der historischen Holzböden im Hotel Weissenstein: Wir haben diese restauriert und wieder eingebaut, anstatt neue Böden zu verlegen. Das war deutlich teurer, aber es hat dem Gebäude eine besondere Patina und Authentizität verliehen. Es gibt jedoch auch Projekte, bei denen die zusätzlichen Kosten durch Kompromisse im Design oder durch effizientere Planungen abgefedert werden können. Wichtig ist, dass der Bauherr von Anfang an versteht, dass solche Projekte selten ohne Budgetan
Historisierendes Design
passungen auskommen. Das bedeutet aber nicht, dass immer Mehrkosten entstehen, es können auch einfach nur Kostenverlagerungen sein.
Was sind Ihrer Meinung nach die Treiber, die Hauptgründe für eine Hotelsanierung? Geht es um die Erschliessung neuer Geschäftspotenziale? Sind es energetische oder ökologische Gründe? Oder geht es eher um ein Luxus-Upgrade? Diepenbrock: Es ist oft eine Kombination verschiedener Überlegungen. Einerseits geht es darum, das Hotel auf den neuesten Stand der Technik zu bringen und den Gästen zeitgemässen Luxus zu bieten. Andererseits spielen energetische und ökologische Gründe eine immer grössere Rolle, gerade in Zeiten steigender Energiekosten. Das Upgrade eines Hotels ist dabei nicht nur eine ästhetische Angelegenheit, sondern auch eine betriebswirtschaftliche Entscheidung, um das Haus zukunftsfähig zu machen.
Die neue «Trinkhalle» auf dem Weissenstein ist ein Kongressort und eignet sich auch für gesellschaftliche Anlässe.
Die renovierten Zimmer sind ein Gesamtpackage: Beleuchtung, Möbel, Tapeten, TV-Gerät kombiniert mit historischen Mauern und Holzböden.
Können Sie ein Beispiel nennen, wie es gelingt, durch eine Sanierung nachhaltig zu sein und Kosten einzusparen?
Stemann: Ein gutes Beispiel ist die Implementierung von SmartRoomSystemen. Diese Systeme ermöglichen es, den Energieverbrauch in nicht genutzten Räumen zu minimieren, indem Heizung, Beleuchtung und Klimaanlage automatisch heruntergeregelt werden. Das spart nicht nur Kosten, sondern verbessert auch die Energieeffizienz des gesamten Gebäudes.
Haben Sie es schon erlebt, dass ein Projekt aufgrund von unvorhergesehenen Budgetbeschränkungen oder Anforderungen der Denkmalpflege abgebrochen wurde?
Stemann: Ja, das kommt vor. In manchen Fällen führt die Kombination aus hohen Denkmalschutzanforderungen und begrenztem Budget dazu, dass ein Projekt nicht realisierbar ist. Ich erinnere mich an ein Hotel in einer sehr guten Lage, das
renoviert werden sollte. Nach den ersten beiden Besprechungen war klar, dass die Kosten für die Anpassungen, insbesondere im Bereich Brandschutz und Erschliessung, das Budget weit überstiegen. In solchen Fällen muss nicht unbedingt aufgegeben werden. Oft sind eine Reduzierung oder eine etappenweise Durchführung die Lösung, die das Projekt dennoch zum Ziel bringen.
Gibt es Unterschiede bei der Umsetzung von Projekten, je nachdem, ob ein Hotel inhabergeführt oder Teil einer Hotelkette ist?
Diepenbrock: Ja, definitiv. Bei inhabergeführten Hotels ist oft eine sehr enge emotionale Bindung zur Immobilie vorhanden. Hier geht es nicht nur um betriebswirtschaftliche Effizienz, sondern mehr auch um den Erhalt des persönlichen Erbes. Bei Hotelketten hingegen stehen standardisierte Prozesse und Wirtschaftlichkeit im Vordergrund. Dennoch gilt auch hier: Am Ende des Tages müssen wir immer eine
Der rechteckige Erweiterungsbau auf dem Weissenstein war eine denkmalpflegerische Herausforderung und musste Rücksicht nehmen auf den Vogelzug.
massgeschneiderte Lösung finden, die sowohl den Betreiber als auch die Gäste zufriedenstellt.
Wie beurteilen Sie die Geschäftsaussichten im Bereich der historischen Hotelrenovierung? Viele historische Hotels sind ja bereits saniert.
Diepenbrock: Die Perspektiven sind durchaus positiv, aber es wird schwieriger, geeignete Projekte zu finden. Viele der grossen, prominenten Hotels sind tatsächlich bereits saniert. Gleichzeitig bleibt die Nachfrage nach einzigartigen, historischen Hotels hoch, gerade im Luxussegment. Auch der Tourismus hat generell wieder deutlich zugelegt und dürfte weiterwachsen, was für die Hotellerie ein gutes Zeichen ist. Historische Hotels haben in diesem Kontext einen besonderen Stellenwert, da sie eine Verbindung zur Vergangenheit und so einen Exklusivitätsfaktor bieten, den moderne Neubauten nicht erreichen.
«Interlaken rocks» –Essential by Dorint eröffnet
In traumhafter Lage zwischen dem Thuner und Brienzersee und mit Blick auf das imposante Bergmassiv von Eiger, Mönch und Jungfrau liegt das neue Essential by Dorint Interlaken. Inspiriert von dieser einzigartigen Kulisse hat die APPIA Contract GmbH ein stylisches und modernes Interior Design für das Hotel realisiert.
Im Herzen der Ferienregion Interlaken wurde das Essential by Dorint neu eröffnet. Es ist das fünfte Schweizer Haus der Dorint Gruppe und neben dem Dorint Hotel Blüemlisalp / Beatenberg bereits das zweite in der Stadt. Rob Bruijstens, Geschäftsführer der Dorint Hotels & Resorts Schweiz, zeigt sich begeistert: «Wir freuen uns sehr über den guten Start im Interlakener Markt. Die Performance vom Hotel übersteigt unsere Erwartungen.»
Dem gelungenen Start gingen rund drei Jahre intensive Planungs und Bauarbeiten voraus. Mitten im Stadtzentrum und in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs wurde der moderne Gebäudekomplex mit Wohnungen, Geschäften sowie dem Hotel neu errichtet.
Bei letzterem war das Design & Build Unternehmen APPIA Contract GmbH aus Dietersburg / Deutschland massgeblich beteiligt. Mit viel Liebe zum Detail hat Appia ein InnenarchitekturKonzept ganz nach dem Motto «Interlaken rocks!» entworfen. Dieses spiegelt nicht nur den coolen Lifestyle wider, den das Hotel versprüht, sondern schafft sprichwörtlich eine Verbindung zur Region. Wunsch der Bauherren war es, das Thema Wasser und Berge modern und subtil zu interpretieren. Natürliche Materialien und abstrakte Formensprache spielen dabei eine zentrale Rolle.
Von der Natur inspiriert: Innenarchitektur für 94 Hotelzimmer
Die in den Hotelzimmern vorherrschenden Farbtöne Grün und Grau adaptieren die Farben des smaragdgrünen Thunersees und der schroffen Felsen der umliegenden Berge. In Kombination mit warmen, erdigen Farbtönen und Eichenholz entsteht eine gemütliche Atmosphäre. Abgesteppte Bettkopfteile in sanftem Steingrau ahmen in abstrakter Form die Bergkulisse nach. Komplettiert wird das Design
Konzept mit tropfenförmigen Pendelleuchten und Bezugsstoffen in strahlendem Gelb. Appia zeigte sich nicht nur für die Innenarchitektur verantwortlich, sondern übernahm auch die gesamte FF&EAusstattung. Viele der Möbel, darunter Einbauschränke, Schreibtische, Waschtische und Regale, stammen aus der hauseigenen Möbelfertigung von Appia. Ein Detail, das sich wie ein roter Faden durch das Designkonzept zieht, sind die filigranen Metallelemente in Messingoptik. Sie verleihen den Möbeln eine Leichtigkeit, sodass sie im Raum zu schweben scheinen. Auch in den Badezimmern setzt sich das Farbkonzept mit dunkelgrünen Fliesen und einem grauen Waschtisch auf einer messingfarbenen Metallkonsole fort.
Mehr Raum für längere Aufenthalte:
21 Apartments
Insgesamt hat das Essential by Dorint 94 Hotelzimmer, die sich auf die Kategorien Essential Zimmer, Superior Zimmer und Junior Suite verteilen. Im angrenzenden Gebäudeteil stehen weitere 21 Long Stay Apartments zur Verfügung, die jeweils bis zu vier Gästen Platz bieten. «Die grosse Auswahl an Zimmerund Apartmenttypen bietet eine Lösung für sowohl Einzelreisende als auch Familien. Dies in Kombination mit der sehr zentralen Lage wird von den Gästen sehr geschätzt», erläutert Rob Bruijstens. Die Apartments verfügen über den Komfort einer schicken Wohnung – mit voll ausgestatteter Küche, getrennten Schlafräumen sowie einer Terrasse. Die Innenarchitektur ist angelehnt an das Design der Hotelzimmer. Die Entscheidung, Long Stay Apartments in das Angebot aufzunehmen, fiel erst während der Bauphase. Diese Änderung brachte einige Herausforderungen mit sich. Appia konnte jedoch durch langjährige Expertise effiziente Lösungen bieten, indem beispiels
weise die Möbelkonstruktionen so elektrifiziert wurden, dass die bereits vorhandene Elektroinstallation unverändert bleiben konnte. Rob Bruijstens lobt: «Die Dorint Hotels & Resorts in der Schweiz haben mit der Firma Appia bereits eine jahrelange erfolgreiche Zusammenarbeit. Die bewährte konstruktive, offene und sehr partnerschaftliche Beziehung mit Appia hat massgebend dazu beigetragen, dass wir in Interlaken neue Massstäbe in Innendesign und Funktionalität setzen konnten. Die aufgeschlossene und innovative Innenarchitektur, die sehr präzise und verlässliche Planung, die professionelle Begleitung und Umsetzung des Innenausbaus und nicht zu vergessen, die Unterstützung im ‹After Sales› überzeugen uns immer wieder, dass wir mit der Firma Appia den idealen Partner für unsere Projekte haben.»
Lobby im Industrial Style mit «Instapoint» Im Erdgeschoss beeindruckt der öffentliche Bereich im modernen OpenLobbyConcept. Die einzelnen Zonen gehen fliessend ineinander über und bieten Raum für Begegnungen. «Unser Ziel war es, die Lobby im modernen Industrial Style zu gestalten und gleichzeitig die Verbindung zur Natur zu bewahren. Das schaffen wir durch eine klare Formensprache kombiniert mit der schwarzen Decke, Sichtbeton und messingfarbenen Metallregalen. Als Eyecatcher haben wir eine grüne Mooswand hinter der Empfangstheke prominent in Szene gesetzt», erläutert das InnenarchitekturTeam von Appia. Der Rezeptionstresen ist eine Interpretation von Gestein in kubischen Formen. Dafür wurden alle Flächen präzise auf Gehrung verarbeitet. Indirekte LEDBeleuchtung verstärkt den Effekt. Ein besonderes Highlight ist die Kletterwand in der Lobby. In Verbindung mit dem beleuchteten Schriftzug «Interlaken rocks!» ergibt sich ein cooles Fotomotiv. «Bei unseren Entwürfen legen wir Wert darauf, sogenannte ‹Instapoints› zu integrieren, die Gäste dazu anregen, ihre Urlaubserinnerungen in sozialen Medien zu teilen», so das Team von Appia. Bequeme Sitzmöbel in royalem Blau, dunklem Violett
und einem warmen Rostorange runden das Gesamtbild der Lobby ab. Rob Bruijstens fügt hinzu: «Appia hat mit ihrem einzigartigen Konzept eine Balance zwischen regionaler Verwurzelung und internationalem Flair geschaffen – ein Ort, der den Gästen die Schönheit der Natur erlebbar macht und gleichzeitig höchsten Komfort bietet.»
Design trifft Kulinarik: Frühstücksbereich
Auch der angrenzende Frühstücksbereich überzeugt durch durchdachtes Design. Eine Akustikdecke aus grauen Holzlamellen und Filz sorgt nicht nur für eine angenehme Atmosphäre, sondern führt die Gäste visuell durch den Raum. Die abwaschbare, graue Tapete hinter dem Buffet spielt mit floralen Motiven, während ein Raumtrenner mit Holzlamellen das Bergmassiv symbolisiert. Das Frühstücksrestaurant bietet Platz für bis zu 52 Gäste. Weitere Sitzmöglichkeiten für bis zu 63 Personen befinden sich im Barbereich mit Hochtischen.
Symbiose aus moderner Architektur und alpiner Natur
Das Essential by Dorint Interlaken verbindet modernes Design und Komfort mit einer tiefen Verbundenheit zur alpinen Natur. Jedes Detail spiegelt die Schönheit der Umgebung wider und bietet den Gästen ein einzigartiges Erlebnis – sei es für einen Kurzaufenthalt oder einen längeren Urlaub. Rob Bruijstens hebt die gute Zusammenarbeit mit Appia hervor: «Mit dem Essential by Dorint Interlaken wurde das erste Neubauprojekt der Essential by Dorint Marke in der Schweiz realisiert. Nach der erfolgreichen Zusammenarbeit in der Weiterentwicklung unserer drei Bestandshäuser in Beatenberg, Basel und Zürich haben wir Appia auch in diesem Projekt wieder als sehr verlässlicher Partner geschätzt. Die sehr enge Zusammenarbeit im gesamten Prozess von Design bis zur Ausführung hat unter anderem dazu beigetragen, dass wir in Interlaken mit dem Essential by Dorint neue Massstäbe setzen konnten.»
Die gelungene Renovation eines historischen Engadinerhauses
Das Hotel Steinbock gilt als das älteste Hotel Pontresinas, dessen Grundmauern aus dem Jahr 1651 stammen. Seit drei Generationen ist es in Familienbesitz und wird von der Besitzerfamilie geführt.
Suzanne Schwarz/Virginia Maissen, Fotos: Andrea Diglas
Der erweiterte Zugang des Hotels mit der neuen Reception empfängt die Gäste des Hotel Steinbock
Humorvolle Dekorationselemente wie diese Wandleuchten überraschen und regen zum Schmunzeln an
Das schöne alte Engadinerhaus erstrahlt nach der Erweiterung und Umgestaltung in neuem Glanz
Mit der Neugestaltung wurde ein besonderes Augenmerk auf den Standort des Hotels gelegt, die Engadiner Bergwelt sowie ihre Flora, Fauna und Farbenwelt. Durch wenige, gezielte architektonische Eingriffe in der neuen Lobby wird das Gefühl von Indoor/OutdoorLiving erzeugt. Gestalterische Klarheit und Offenheit heissen die Gäste mit Natur, Freiheit und Gemütlichkeit willkommen. Natürliche Materialien, traditionelle Handwerkskunst und künstlerisch individualisierte Gestaltungskonzepte vermitteln das besondere Wohlgefühl von Tradition und Authentizität. Eingestreute humorvolle Dekorationselemente regen zu Leichtigkeit und zu Gesprächen unter den Gästen an. Das Hotel Steinbock wird so zum generationenübergreifenden Treffpunkt.
Die Herausforderung der Neugestaltung lag auch darin, das ehrwürdige und historische Gebäude mit einem in die Jahre gekommenen Anbau aus den 50erJahren stilistisch zu verbinden. Um die gewünschte Harmonie zu erzeugen, wurden Akzente durch tradi
tionelles lokales Handwerk wie Kalkverputz, Holz und andere Naturmaterialien wie Geflecht gesetzt. Dem Anbau wurde durch die neue, grosszügige Sprossenfensterfront ein Anflug von einer Orangerie oder einem Atelier verliehen. Der Zugang zum Hotel wird somit erweitert und lädt zum Entdecken und Verweilen ein. Das Hotel öffnet sich nach aussen und ist nun auch durch die neu geschaffene Terrasse zugänglich. Der Innen und Aussenbereich verschmelzen optisch zu einem grosszügigen Raumerlebnis.
Die Natur in die «vier Wände» des Hotel Steinbock zu bringen, ist der zentrale Aspekt des Konzepts von Virginia Meissen. Die Stoffe der Möblierung wurden im Eigendesign mit Pflanzen und Käfern bedruckt und verleihen dem Restaurant einen individuellen und persönlichen Charakter. Als Inspiration dienten ausgewählte Blumen und Kräuter aus klassischen HerbarienLehrbüchern sowie Texte aus dem 19. Jahrhundert. Letztere stammen aus dem Digitalarchiv der ETH Zürich. Eine Alpsommerwiese mit ihren Insekten und deren Geräusche und Melodien war die Inspiration für einen weiteren Stoff. Dazu wurden Noten
Handgeschöpfte
Steinzeug-Fliesen führen vom Eingangsbereich bis zum Treppen aufgang zu den Etagen
blätter des Komponisten Ludovico Einaudi kombiniert, welcher selbst oft im Engadin lebt und komponiert; «I giorni» ist der Titel des ausgewählten ikonischen Stücks. Das Konzept und die Realisation von 63 Herbarien mit lokal gepflückten und getrockneten Pflanzen wurden von der Designerin und Künstlerin Andrea Ramirez umgesetzt.
Rezeption und Lobby «TIERGARTEN»
Die Rezeption wurde offener gestaltet, vorhandene Mauern entfernt und mit der Rezeptionstheke ein wahres Schmuckstück installiert. Der Bereich lebt auf durch verschiedene Handwerkskünste wie Massschreinerarbeiten, Geflecht und durch einen Terrazzoboden mit extra grossen Steinen, die vor Ort Stein um Stein angeordnet wurden. Der Empfang wird persönlicher und kreiert mehr Nähe zwischen Personal und Gästen. Durch das Weiterführen des Pflasterbodens auf die Terrasse werden beide Orte verbunden und als einheitlicher und grosszügiger Raum wahrgenommen. Die Tierköpfe sind teilweise Leihgaben aus dem Museum Alpin in Pontresina. Die Wände im Gang wurden in traditioneller Technik, aber im Muster neu interpretiert verputzt. Vorab wurde intensiv über die Kunst des Verputzens recherchiert und sich an traditionellen Vorlagen orientiert.
Kalk und Sumpfkalk sind die wichtigsten historischen Baumaterialien Europas. Ebenso bedeutend ist Kalk in künstlerisch wertvollen Wandmalereien. Die Expertin und Künstlerin Tina Spiller fertigte prachtvolle Mustervorlagen an, welche von ihr und lokalen Handwerkern meisterlich ausgeführt wurden.
Der Boden des gesamten Eingangsbereichs wurde vollständig durch einen traditionellen SteinzeugPflasterbelag ersetzt; bis hin zu den Restaurantzugängen, dem
Treppenaufgang zu den Etagen sowie in der gesamten Lobby und auf der Terrasse. Durch diesen typischen Wegebelag eines Aussenbereichs entstand das Indoor/OutdoorGefühl.
Für die Gestaltung der Lobby liess sich Maissen von einer Orangerie mit ihrer typischen, prägenden Fensterfront und dem lebendigen Treiben in einer Huntinglodge inspirieren. Grosse Teppiche kreieren Wohlfühlinseln und kleine, individuelle Sitzeinheiten bieten Gelegenheit für entspanntes Ruhen oder Kommunizieren. Die Jagdwand mit Trophäen – absichtlich etwas überzeichnet und mit einem Augenzwinkern dekoriert – kokettiert mit der einheimischen Tierwelt. Gewehre, alte Bilder, kleine Handarbeiten sowie eine antike Hobelbank verweisen auf die Tradition des Jagens und des geselligen Zusammenseins. Geflochtene Wandtäfer und die stoffbespannte Decke vermitteln Zugänglichkeit, Gemütlichkeit und Wärme. Die Teppiche in der Lobby und in der Stüva «Farfalla» sind Eigendesigns des Virginia Maissen Interior Design Studios für das Hotel Steinbock und greifen das jeweilige Thema der Räume auf. In der Lobby sind dies Fussabdrücke der Engadiner Waldbewohner wie Steinbock, Rotfuchs, Schneehase und Murmeltier; ganz so, als wäre es auch ihr Zuhause, und als würden sie über den Teppichboden durch das Haus ein und aus spazieren.
Die Speiseräume «Flora» und «Farfalla» stehen im Namen der Natur. «Flora» ist in angenehmen, freundlichen und hellen Naturtönen gehalten und inspiriert von der Engadiner Pflanzenwelt. Die helle Atmosphäre des Designs und durch die beidseitigen Fenster fallendes Tageslicht machen das «Flora» zum beliebten Frühstückssaal.
Die Lobby ist ein Raum zum Verweilen und Entspannen, gestaltet im Stil einer Orangerie und Hunting Lodge
Die mystische Stimmung eines Zauberwaldes überrascht in den neuen Toiletten
Flora, Fauna, die Farben der des Engadins sowie bequeme Sessel prägen die Inneneinrichtung
Virginia Maissen
Die gebürtige Bündnerin Virginia Maissen, Innenarchitektin VSI.ASAI., gestaltet und belebt seit über 20 Jahren Räume mit authentischer Leichtigkeit und schafft spannende Verbindungen zwischen Moderne und Tradition. Als stilsichere Creative Director verbindet sie technische Komplexität und handwerkliche Präzision mit müheloser Eleganz. Mit ihrem Studio VIRGINIA MAISSEN INTERIOR DESIGN (VMID) in Zürich und einem sicheren Gespür für das Zusammenspiel von Mensch, Ort, Gastlichkeit und Design kreiert sie einzigartige Innenräume für Hotels, Restaurants, Bars und Shops. Ihr jüngstes Werk ist das geschichtsträchtige Hotel Steinbock in Pontresina. Derzeit arbeitet sie mit ihrem Team an weiteren Hotels in der Toskana, in Zermatt und in Rapperswil.
hotelsteinbock.ch virginiamaissen.com
Die mit Motiven aus der Natur bedruckten Stoffe sind Eigenentwürfe von Virginia Maissen. Die Wandgestaltung mit lokalen Pflanzen aus Herbarien gestaltete Andrea Ramirez.
Durchblick im Gastrobereich mit Augenzwinkern und Anlehnung an die Tradition des Jagens.
Im gemütlichen «Farfalla» prägt der Schmetterling mit seinen Farben und Formen das Bild. Eine Schmetterlingssammlung und zarte Blumengemälde vom Dachboden der Gastgeberfamilie wurden hier neu in Szene gesetzt. Detailreiche, lange, schwere Vorhänge sowie ein übergrosser HirschgeweihLüster verleihen dem Raum Eleganz und Tradition. Dieser Kronleuchter stellt auch die Verbindung zur Lobby mit ihren Jagdtrophäen her.
Das «Colani» wurde weitgehend im schon vorhandenen Engadiner Stil belassen und behutsam aufgefrischt. Traditionelle Stabellen wurden beibehalten und mit hochwertigen Stoffen, im Muster an die Lodge anlehnend, neu bezogen. Üppige Vorhänge sorgen aus
serdem für wohltuende Gemütlichkeit. Wandschmuck sind eine durch einen glücklichen Zufall gefundene HerbariumSammlung aus den 50erJahren und eine aus dem Fundus des Hotels Steinbock kreierte Bilderwand. Durch die individuelle Neugestaltung aller drei Räume können die Gäste dieselbe Speisekarte im persönlichen Wunschambiente geniessen.
Die Toiletten wurden ebenfalls komplett saniert und neugestaltet. Dunkle Farben, viele Spiegel und die Tapete erzeugen die mystische Stimmung eines Zauberwaldes. Der massgefertigte schwere Trog in schwarzer Keramik erinnert an die Kraft des Wassers und seiner Quelle im Engadin.
Die barocke Hausfassade zur Strassenseite heisst alle willkommen, Gäste wie Zunftherren der Schlüsselzunft
Schlüssel zur Gastfreundschaft im ältesten Basler Zunfthaus
Das Zunfthaus zum Schlüssel ist nicht nur das älteste Zunfthaus Basels. Es ist während der drei schönsten Tage des Jahres – der Basler Fasnacht – das pulsierende Herz der Stadt, Treff und Ruhepunkt der Cliquen sowie Besuchenden aus aller Welt. Legenden bedürfen jedoch ebenfalls einer Renovation, und so wurde das Haus mit seinem Restaurant während nur vier Monaten umgebaut und im Herbst 2023 wieder eröffnet.
Suzanne Schwarz, Fotos: Rainer Schär
Endlich wieder geöffnet
Ein Aufatmen der Bevölkerung ging durch die Stadt, als es hiess: «Der ‹Schlüssel› ist wieder offen.» Der beliebte Treffpunkt mitten in der Einkaufs und Flaniermeile Freie Strasse wurde schmerzlich vermisst. Nun kann wieder drinnen wie draussen gesnackt, getafelt, getagt und angestossen werden. Ein elegantes Restaurant, die unkonventionelle BistroBar im neu überdachten
Innenhof sowie der gepflegte Aussenbereich laden dazu ein. Kleine und grössere Gesellschaften lieben den grossen repräsentativen historischen Saal im Obergeschoss oder treffen sich in der intimeren Vorgesetztenstube.
1308 wurde das Haus erstmals erwähnt, zwei Häuser eigentlich, ein Vorder und ein Hinterhaus. Seit 1404 ist es im Besitz der Stube zum Schlüssel, die sich seitdem Zunft zum Schlüssel nennt. 1883 erfolgte
Samuel Buri gestaltete 1985 das monumentale Wand gemälde und entwarf nun auch das Motiv der gedruckten KissenBezugsstoffe im Bistro
Das ans Restaurant angrenzende Bistro in schlichten, edlen Farben und Materialien erfreut sich grosser Beliebtheit
Die hölzerneTreppe mit barocken Schnitzereien führt vom Eingangsbereich zu den Sälen im Obergeschoss.
Das neu freigelegte, verglaste Oberlicht bildet den Übergang vom Vorder- zum Hinterhaus.
der historische Umbau zum öffentlichen Restaurant und erst in den 1955erJahren erfolgte ein weiterer Umbau mit Überdachung des Hofs. 1985 dann erhielt die Brandmauer zum Nebengebäude ein monumentales Wandbild des bekannten Malers Samuel Buri. Der nun neuerliche Umbau erfolgte durch Villa Nova Architekten mit Christian Lang. Er zeichnete bereits 2007 verantwortlich für den Umbau im Erdgeschoss mit der Öffnung der Arkaden zum Hof. Für die Innenarchitektur beauftragten die Architekten Iria Degen Interiors.
Bitte eintreten!
Betritt man das elegante Restaurant, fällt sogleich die helle und leichte, ja unbeschwerte Stimmung auf. Der zweite Blick geht dann zum heimlichen Star des Restaurants, dem prächtig dekorierten, farbenfrohen Kachelofen mitten im Raum. In Szene gesetzt wird er durch die zurückhaltende Wahl der Farben und Materialien, die ihn umgeben: lichtgrau gestrichene Wände, schwarzblau gepolsterte, dunkelbraun gebeizte Holzstühle und bänke zum helleren, warmen Eichenparkettboden und diskretem Licht aus den übernommenen Wandappliquen: ein Wohlfühlambiente, das Klarheit und hohe Wertigkeit ausstrahlt. Ein Gestaltungskonzept wie es Basel und Baslern entspricht – diskret, von hoher Qualität und Eleganz. Das neue Ensemble wurde denn auch von den Zunftbrüdern, den Gästen wie den Mitarbeitenden rasch und freudig angenommen.
Der Ofen, ein Geschenk der Familie von Passavant, stand ursprünglich im grossen Zunftsaal im Obergeschoss, fand dann
anlässlich einer früheren Renovierung einen Platz unten im Restaurant, allerdings wird er wenig beachtet. Er zeigt Bilder aus Basels Vergangenheit wie etwa die Predigt Oekolampads im Münster oder Rudolf von Habsburg im Feldlager vor Basel (Quelle: Kantonale Denkmalpflege BaselStadt). An seinem neuen Standort darf er nun seine Pracht entfalten, die Gäste erfreuen und staunen lassen. Die lichtgraue Wand und das angenehme Licht setzen ihn perfekt in Szene.
Das ans Restaurant anschliessende Bistro, unter dem beim Umbau eingesetzten neuen und energetisch sanierten Oberlicht, ist schlicht gehalten, die räumliche Öffnung dank herausgebrochener Wände hat auch diesen Bereich aufgewertet und Buris Wandbild zum neuen Hingucker gemacht. Hinzu kommt, dass man sich auf der Bank mit den von Samuel Buri passend zu seinem Bild neu gestalteten Sitzkissen bequem niederlassen kann. Die Bodenplatten sind im für Basel typischen roten Sandstein, das Interieur mit dem bestehenden Bartresen in Walnuss und matter Zinnabdeckung atmet den Charme einer französischen Bar und ist ein Entwurf der Architekten. Über allem schwebt eine filigrane Lichtskulptur, ein Geschenk der befreundeten Zunft zu Hausgenossen, auch sie wurde mit heutiger Technik ausgerüstet. Das räumlich aber nicht optisch abgetrennte Bistro offeriert von morgens bis abends, was immer Gäste sich wünschen, als Spezialitäten gelten die Tapas.
Auch im Zunftsaal im Obergeschoss wie der Vorgesetztenstube wurde sachte renoviert. Die Böden wurden restauriert, die bildhaften Meisterwappen aufgefrischt.
Etwas über eine Million Franken haben die Arbeiten im Zunfthaus zum Schlüssel schliesslich gekostet. Das notwendige Kapital wurde durch eine Spendensammlung unter den Zunftbrüdern aufgebracht.
Zünftig verbunden
Im ältesten Zunfthaus von Basel empfängt das Restaurant in der Zunftstube und im Bistro neben seinen «Hausherren» das ganze Jahr auch Gäste, die in Basel leben oder zu Besuch sind. Es ist Stammlokal einiger Service Clubs, nicht zu sprechen von seinem Ruf als «Basels FasnachtTreffpunkt». Dazu kommt der Aussenbereich in der belebten Flaniermeile Freie Strasse. Das sind anspruchsvolle Anforderungen, denen der Chef Andreas Uebersax mit seinem rund 20köpfigen Team gerecht werden muss. Hat er Bankette in den oberen Zunftsälen, und die hat er fast jede Woche, wird es noch anspruchsvoller. Dabei hilft ihm seine Erfahrung, hat er doch vor 17 Jahren bereits seine Küchenchefstelle im «Schlüssel» angetreten und hat in 24 Jahren als Partner und Mitinhaber der Solbad Gastronomie AG vieles erlebt, entdeckt und für seine Gäste gekocht.
Die Karte im Bistro und Aussenbereich tagsüber basiert auf kleinen Köstlichkeiten wie Snacks oder Tapas, die gern auch auf einer Etagere zum Afternoon Tea oder Apéro gereicht werden. In der Zunftstube der Business Lunch in drei Gängen über die Mittagszeit ist eines der Gerichte, die am Abend als Vier oder FünfGängeGourmetMenu auf der Karte stehen. Diese Saisonkarte wird alle zwei bis drei Monate gewechselt und weist die beliebten Fischund Fleischgerichte auf, wie auch vegeta
rische oder vegane Kompositionen, deren Zutaten – so Uebersax – mittlerweile so gut und zahlreich seien, dass die Gäste oft nicht wissen, dass ihre Vorspeise oder das Dessert vegan waren, sie sind einfach nur interessant und gut! Nach seinen Spezialitäten gefragt, nennt Andreas Uebersax die mehrgängigen thematisch zusammengestellten SaisonMenus. Das können CurryVarianten, Trüffel, Safran oder wie jetzt im Herbst, Wildmenus sein.
Verantwortung und Demut Villa Nova Architekten sind bekannt und geschätzt für ihre Erfahrung und Innovationen beim Umbau historischer Gebäude, wie etwa das Hotel Trois Rois oder der Spiesshof in Basel. Iria Degen Interiors gehört zu den renommiertesten modernen Büros für Innenarchitektur. Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit zweier stilbildender und – könnte man denken – so unterschiedlicher Gestalter? Wo gibt es die Schnittstellen zwischen Architektur und Innenarchitektur, die schliesslich über den Erfolg entscheiden? «Sich einlassen können, Teamfähigkeit, Grosszügigkeit in der Ausführung», sagen sowohl Iria Degen wie Christian Lang. «Jedes Projekt immer wieder neu und auf den Ort wie den Auftraggeber bezogen planen.» In diesem Fall waren das 111 mitdenkende Bauherren und Zunftbrüder! Und «man darf bei historischen Gebäuden nicht zu viel wollen», ergänzt Iria Degen. Man müsse unterstützen, bewahren was vom wertvollen Bestand da ist und möglichst viel sinnvoll übernehmen; die Elemente verbinden und aus Einzelteilen wieder ein Ensemble machen. Verzichten worauf man verzichten könne, etwa auf Vorhänge, wenn man mit der alten Hauptpost ein so attraktives
Tageslicht fällt auch auf das darunterliegende Bistro. Eyecatcher im Restaurant ist der prächtig dekorierte Kachelofen, von zurückhaltenden Farben in Szene gesetzt
Gegenüber habe wie hier. Keine Effekthascherei, einen Raum wirken lassen, der so viel hergibt. Eigentlich unsichtbare Innenarchitektur!
Dass diese Arbeiten in Zusammenarbeit mit der Kantonalen Denkmalpflege BaselStadt in nur vier Monaten möglich waren, verdient Bewunderung und grossen Dank an alle Beteiligten.
Weitere Informationen zum ältesten erhaltenen Zunftshaus Basels: Martin Möhle –Das Zunfthaus zum Schlüssel in Basel. Kunstführer in Zusammenarbeit mit E. E. Zunft zum Schlüssel und Kantonale Denkmalpflege BaselStadt. ISBN 9783 037973110. Iriadegen.com villanova.ch schluesselzunft.ch
Mehr Licht, mehr Atmosphäre
Wann hat Sie das letzte Mal die Atmosphäre eines Lokals so richtig begeistert? Woran lag es? Bestimmt auch an der Beleuchtung, am anregenden Spiel des Tageslichts oder der gepflegten Beleuchtung durch das Kunstlicht.
Suzanne Schwarz
Sie denken, die Gäste achten eher darauf, was aus der Küche kommt? In Erinnerung bleibt ebenso eine schöne Atmosphäre, auch wenn der Laie die Gründe dafür nicht benennen kann. Würden Sie mit einer lieben Begleitung irgendwohin gehen, wo Sie sich im fahlen oder kalten Licht gegenübersitzen? Oder ein erfolgreich abgeschlossenes Geschäft im schummerigen Ambiente feiern? Eher nicht.
Einig sind wir uns wahrscheinlich, dass der liebe Gott wohl das schönste Licht macht. Danach aber kommen gleich die Lichtdesigner, damit meine ich nicht wie ehedem die Aussendienstler mit ihren Köfferchen, die vor allem von den Leuchten sprechen, die sie verkaufen wollen, und nicht vom Licht an sich. Lichtdesigner heute haben einen wissenschaftlichen, gestalterischen wie wirtschaftlichen Background, sie sind kreativ und verleihen Räumen erst Leben und Wirkung. Übrigens, sowohl Innen wie Aussenräumen. Die richtige Wahl der Beleuchtung ist zum Glück als architektonisches Gestaltungselement heute anerkannt und
Licht in Verbindung mit Architektur sorgt für jeder Situation angepasste stimmungsvolle Beleuchtung (Lichtdesigner: Michael Josef Heusi GmbH, Fotograf: Reto Häfliger)
ausreichendes Tageslicht ist seit ein paar Jahren in Form einer schweizerischen und europäischen Norm bei Bildungsbauten, Bürobauten und allen weiteren Gebäuden, die regelmässig und über eine längere Zeit genutzt werden, Pflicht.
Kunst und Tageslicht in Einklang
Die gezeigten Beispiele illustrieren nur einige der vielen Möglichkeiten, das richtige Kunstlicht in den Raum zu bringen. Sogar Architekten und Innenarchitektinnen zögern heute nicht mehr, für ihre Projekte eine ausgewiesene Fachperson bei der Gestaltung des Lichts beizuziehen.
Ein Gespräch mit dem ausgebildeten Innenarchitekten VSI.ASAI. REG A und Lichtdesigner MScLL IALD Michael J. Heusi zeigt ein paar Leitlinien auf. Seine Firma gewann für den Mühlesaal auf der Klosterinsel Rheinau den Schweizer Prix Lumière 2023 sowie den Sonderpreis der Jury des Deutschen LichtdesignPreises 2021 für die Aussenbeleuchtung des Stadtgartens Chur.
Heusi weist zunächst auf einige Grundsätze hin: «Die Gestaltungsmöglichkeiten im Rahmen des gewählten Lichtkonzeptes sind grenzenlos, egal ob Wand, Decken
Diese Wegbeleuchtung sorgt für Sicherheit und Atmosphäre
oder Tischleuchten. Wie das Tageslicht soll auch das Kunstlicht zu unterschiedlichen Zeiten mit dem Raum spielen. Abends das Licht etwas dimmen und mehr Akzentbeleuchtung für eine gepflegte Schattigkeit. Oder intensive, brillante Beleuchtung für einen lebhafteren Teil des Raumes, der Bar, des morgendliche Cafés oder den grossen Speisesaal.
Wichtig sind auch die Lichtfarbe und ebenso der direktstrahlende Anteil des Lichts. In Räumen mit viel Tageslicht ist
Gedimmtes Licht und Akzentbeleuchtung sorgen für Stimmung in einer gepflegten Schattigkeit.
eine variable Farbtemperatur von Vorteil. In einem Spa vereint sich Kunstlicht tagsüber im Idealfall mit dem einfallenden Tageslicht und färbt sich mit der untergehenden Sonne warmtonig. Mittags bringt direktes, brillantes Licht das Menu zur Geltung und schafft eine wertige Atmosphäre. Am Abend und in der Nacht soll es gemütlich und erholsam sein, also ist warmes, gedämpftes Licht angesagt, egal ob aus Leuchtern an Decke und Wand oder Tischleuchten. Dort immer gern zusammen mit einer schönen Kerze.»
Im Spa sorgen Kunstund einfallendesTageslicht für Erholung und gute Laune (Bild: Spa im Waldhotel Bürgenstock, Studio Matteo Thun)
Poesie und Magie, dies und noch viel mehr kann richtig eingesetztes Licht, drinnen wie draussen.
Licht in Verbindung mit Architektur Anschaulich werden diese Theorien durch die gezeigten Beispiele in Innen wie Aussenräumen. Etwa die Beleuchtung im erwähnten Mühlesaal auf der Klosterinsel Rheinau. Hier wurde anlässlich der Renovation dem Licht in Verbindung mit der Architektur entsprechende Beachtung geschenkt. Michael J. Heusi entschied sich für eine Lichtanlage aus einer Vielzahl mundgeblasener Pendelleuchten und in die Decke eingebauter linearer Downlights. Die barocke Perle wurde als formale Ausgangslage für gependelte, leuchtende gläserne Objekte genommen. Multiplikation und Verdichtung führen zu einer übergeordneten Grossform, die eine dynamische Geste beschreibt. Der Perlenschwarm besteht aus einhundert mit Optik und Diffusor ausgerüsteten Perlen und fast zweihundert Perlen ohne Lichttechnik, alles mundgeblasene Unikate. Die irisierende Beschichtung und die daraus resultierenden regenbogenfarbigen Reflexe führen zu einer faszinierenden Gesamterscheinung der 291 Perlen. Tiefstrahlende lineare MultireflektorDownlights, in der Decke versteckt, komplettieren die Lichtanlage. Insgesamt sind zwei dynamische und sechs statische Szenen von moderat bis dramatisch wählbar, um die verschiedensten Nutzungen bei Hochzeitsbanketten über Konzert bis Konferenz zu beleuchten.
Und draussen?
Oft und zu Unrecht vergessen wird die Aussenbeleuchtung. Egal, ob es sich um die Verbindung zwischen Strasse und Haustür handelt oder um einen Weg durch einen Garten oder über eine Terrasse –diese Strecken haben eine wichtige Funktion. Die richtige Wegbeleuchtung ist sowohl eine funktionale Anforderung zum Sehen in der Nacht als auch Stimmungsmittel und wichtige Orientierungshilfe. Die gezeigten OutdoorLeuchten erfüllen nicht nur ihre Aufgabe tadellos: Sie verleihen dem Aussenbereich auch einen magischen Touch. Da sich in der Nacht die Wahrnehmung der Umgebung verändert, helfen diese Leuchten dabei, dem Aussenbereich Form und Gestalt zu geben, die Gäste und Besucher einer Hotelanlage auf die dort vertretenen Werte der Gastfreundschaft einstimmt.
Mjh.ch davidegroppi.com vibia.it
«Die Marke entsteht von innen heraus»
Wenn es darum geht, individuelle Kundenerlebnisse zu gestalten, weiss Lilian Roten, wie das am besten gelingt. Die Walliser Markenarchitektin und Hotelière mit eigenem Boutiquehotel «Hotel de Londres» in Brig bringt viel Erfahrung in der internationalen Branche mit. Im Interview sagt sie, was einen Betrieb erfolgreich macht.
Lilian Roten, Hotelière, Geschäftsführerin, Markenarchitektin und Maximizer, brennt für die Hotellerie. Ihr Unternehmen «DesignJourney» hilft Gastgeberinnen und Gastgebern, ihre Gästeerlebnisse und damit ihre Marke aktiv zu gestalten. Die ehemalige Absolventin der EHL bringt mehr als 25 Jahre internationale Erfahrung in der Hotellerie mit. Sie gibt ihr Wissen auch als HotellerieSuisseCoach, als GastDozentin an Schweizer Hotelfachschulen weiter und ist Mitglied in Verwaltungsräten und Vorständen. Lilian Roten verfügt über ein PostgraduiertenDiplom in Innovation und Strategie der Universität Oxford sowie ein Advanced Certificate in Luxus der HEC Paris.
Markenwachstum, Erlebnisgestaltung und Kommunikationsstrategien sind ihr Spezialgebiet. Mit ihrem Wissen unterstützt sie Hotelièren und Hoteliers darin, einzigartige Kundenerlebnisse zu schaffen, nachhaltige Veränderungen voranzutreiben und innovative Lebensräume erlebbar zu machen. Ein wichtiger Aspekt, wenn es darum geht, Gäste zu halten und neue zu gewinnen. In ihrem 18ZimmerHaus Hotel de Londres in der Altstadt von Brig hat sie ihr Wissen gekonnt in die Praxis umgesetzt.
Lilian Roten, was fasziniert Sie an der Hotellerie?
Die Hotellerie ist ein faszinierendes Berufsfeld, nie langweilig, hier treffe ich auf verschiedene Menschen mit unterschiedlichen Wünschen, Hoffnungen und manchmal auch Ängsten. Für Menschen da zu sein,
Interview von Christine Künzler
Lilian Roten gibt ihr Wissen auch als Coach weiter.
Einladend: die «Londres»-Lobby.
ihnen etwas Gutes zu tun – ist sehr befriedigend und bereichernd und hat mir ermöglicht, im Ausland zu leben, viel zu reisen und fremde Kulturen und Bräuche kennenzulernen.
Sie führen nicht nur Ihr Hotel, Sie sind auch Marken-Architektin. Wie bauen Sie eine Marke auf?
Eine Marke aufzubauen, braucht Zeit und Leidenschaft. Der Markenbildungsprozess beginnt für mich damit, den Sinn und Zweck eines Unternehmens klar zu definieren. Dann entwickeln wir ein Unternehmenserlebnis, Produkte und Dienstleistungen, so, dass alles zusammenpasst. Dieser Prozess mündet in einen Leitsatz und hält fest, was wir dem Gast bieten wollen. Partner, Gäste und Mitarbeitende sind in den Prozess involviert. Gemeinsam erar
beiten wir drei bis vier Begriffe, die als Inspiration für Produkte und Serviceleistungen dienen. Um aus einer Idee eine Vision, ein einzigartiges Erlebnis oder einen Erlebnisort zu schaffen, bedarf es vieler Schritte und klare, prägende Entscheidungen sowie Geduld und Ausdauer. Wichtig ist mir sicherzustellen, dass die Ergebnisse in die Unternehmensführung und in die operativen Abläufe einfliessen. Jede und jeder im Hotel ist mitverantwortlich und legt entweder einen Baustein zum Fundament der Marke oder reisst einen davon ab.
Die passende Marke zu finden, dürfte demnach ein anspruchsvoller Prozess sein …
Die Marke entsteht von innen heraus. Besonders, wenn das Hotel inhabergeführt ist, stellt sich die Frage, weshalb das Hotel
existiert, was Freude bereitet und was Zufriedenheit bringt. Bin ich ein geselliger Typ, sollten sicher Events Teil des Programms sein. Bin ich jemand, die sich privat um Ernährung und Sport kümmert, ist das eine gute Ausgangslage, um das Hotel auf Gesundheit und Wohlbefinden auszurichten. Gastgeber zu sein, ist anstrengend, man gibt viel von sich selbst, deshalb ist es wichtig, einen Leitfaden zu finden, an diesen zu glauben und Entscheidungen dann auch konsequent zu treffen.
Mit originellen Gästeerlebnissen binden die Gastgeberinnen und Gastgeber ihre Stammgäste und ziehen neue Kunden an. Es lohnt sich also, dafür Zeit zu investieren … Wir Hoteliers sind in das Tagesgeschäft eingebunden, gerade der operative Betrieb
Zur behaglichen Wohnstube gehört eine offene Küche.
Boutiquehotel Hotel de Londres
Der Name des Hotel de Londres erinnert an die Zeit, als die Bergwelt durch die Engländer Ende des 19. Jahrhunderts erobert wurde. Vor gut einem Jahr hat Lilian Roten ihrem Hotel ein neues Gesicht verliehen: eine harmonische Fusion aus britischer Eleganz und typischer Walliser Tradition. Das neue Ambiente schafft einen Rückzugsort, der inspiriert, entspannt und zum Entdecken einlädt. Im ersten Stock des Hauses treffen die Gäste auf das Flair eines britischen Sommers mit seinen grünen Wiesen und der gemeinsamen Zeit mit Freunden und Familie. Das schweizerische Picknick, das für Bodenständigkeit und Regionalität steht, hat den Eingangsbereich im Erdgeschoss inspiriert. Der Aufenthaltsraum gleicht einer behaglichen Wohnstube mit offener Küche, an der Honesty Bar bedienen sich die Gäste selbst. Zusammen mit Cateringpartnern und Gastköchen, Sommeliers und lokalen Produzenten lädt das Hotel de Londres regelmässig zu kulinarischen Entdeckungen ein. ck www.hotel-delondres.ch
Das Frühstück im Briger Hotel ist beliebt.
fordert sehr viel Präsenz. Da bleibt wenig Zeit, um herauszufinden, was uns wirklich ausmacht, was unsere Kernbotschaft sein soll und mit welchen Eindrücken ein Gast nach Hause gehen soll. Wenn ich meinem HotelTeam sage, dass sich unsere Gäste wie zu Hause bei Freunden fühlen sollen, beeinflusst das die Art und Weise, wie wir in unserem Haus die Gäste begrüssen und was ich von den Gästen erwarten kann. Für mich persönlich bedeutet das die Formel: Strategische Unternehmensführung + Gutes Design + Operative Exzellenz.
Sie selbst sind Besitzerin eines Boutiquehotels in Brig, führen das Haus jedoch nicht operativ. Wie viel Freiheit lassen Sie Ihrer Hoteldirektorin? Wir haben keine Hoteldirektorin und keinen Hoteldirektor, jedoch sehr gute Mitarbeitende, die sich als Gastgeber sehen und sich schnell mit dem Hotel, unserer Vision und unseren Werten identifiziert haben. Ich weiss aus Erfahrung, dass Erfolg vor allem auf Teamgeist basiert – und darauf, dass jede und jeder das Hotel auch ein wenig als sein Eigenes sieht. Die Antwort auf die Frage, wieviel Freiheit das Team geniesst, lautet wohl: Sie haben alle Freiheiten, die sie wollen.
Bei Ihrer letzten Renovation 2023 haben Sie Ihrem Hotel ein originelles Design verpasst. Wie reagieren Ihre Gäste? Besonders die gemütliche Wohnstube mit der 24/7 Honesty Bar kommt sehr gut an. Denn in vielen Hotels müssen sich die Gäste oft auf ihr Zimmer zurückziehen, weil die Bar um 12 Uhr schliesst und die Lobby verlassen oder wenig einladend wirkt. Die Gäste reagieren auch sehr gut auf unser Team und schwärmen von unserem Walliser Frühstück. Sie spüren, dass das Hotel nicht nur für mich ein Herzensprojekt ist.
Sie arbeiten mit an einem HospitalityForschungs- und Praxisprojekt der Hochschule Luzern. Dort geht es unter anderem darum, Gästeerlebnisse messbar zu machen. Anhand von welchen Kriterien?
Es gibt zwei wichtige Ergebnisse, die wir für jeden Betrieb benötigen: Einerseits den Customer Impact Score (CI), eine Gästebefragung, die nach der emotionalen Wirkung, Individualität und Funktionalität ausgewertet wird. Andererseits den Customer Centricity Score (CC), eine Befragung der Mitarbeitenden zur Unternehmenskultur, zu den Prozessen und deren Umsetzung. Zwischen dem CIScore und dem CCScore besteht eine Wechselwirkung. Wir wissen also, dass sich Gäste und Mitarbeitende gegenseitig beeinflussen. Dieses Wissen müssen wir nutzen, um sowohl die Gästeerlebnisse als auch die Arbeitsbedingungen und Entwicklung für unsere Mitarbeitenden kontinuierlich zu verbessern. Wir Hoteliers brauchen Feedback, mit dem wir arbeiten können, um finanzielle und personelle Ressourcen gezielt einzusetzen, das ist das Ziel unseres Projektes.
Wo steht die Schweizer Hotellerie in fünf Jahren?
Hotels werden nahbarer – und doch gibt es immer noch Raum für die traditionelle Hotellerie. Viele Hotels schreiben bereits bessere Zahlen als vor Covid – und ich denke, das wird anhalten. Die Hoteliers wollen sich nun fokussieren – nicht alles neu erfinden, sondern das, was sie gut machen, weiter verbessern. Ich freue mich darauf, neue kreative Ansätze für Hotels, Restaurants und Bars zu sehen – besonders im Oberwalliser Tal.
www.design-journey.com
Eine Attic Loft Suite im Hotel de Londres.
Das Innenarchitektur Team der beck konzept ag beim Brainstormen
Innenarchitektur als
Storytelling: Der kreative Weg zu räumlicher Exzellenz
Mit Storytelling zu einem eigenständigem Innenarchitekturkonzept, welches alle Sinne anspricht und ein Erlebnis bietet.
In der Innenarchitektur geht es darum, Räume zu gestalten und ein Erlebnis zu schaffen. Jeder Raum erzählt eine Geschichte, vermittelt eine Botschaft und spricht durch Farben, Formen, Materialien und Licht die Emotionen seiner Besucher an. Um dabei einen roten Faden in das gesamte Projekt zu bringen, spielt in der Innenarchitektur Storytelling eine zentrale Rolle. Innenarchitekten konzipieren Räume, die unsere Sinne ansprechen, um ein unvergessliches Erlebnis für den Gast zu schaffen.
Analyse und Workshop
Bevor die ersten Ideen auf Papier gebracht werden, beginnt der kreative Prozess mit einer gründlichen Analyse des Projekts. Der Standort, das Zielpublikum sowie die angestrebten Werte der Bauherrschaft sind essenzielle Elemente, die den Grundstein legen. Workshops mit der Bauherrschaft werden zunehmend als wertvolles Instrument genutzt, um Visionen gemeinsam zu entwickeln, Bedürfnisse zu klären und Vorstellungen zu Raumaufteilungen, Abläufen und der gewünschten Atmosphäre zu diskutieren.
Entwurfsprozess
Sobald die Vision definiert ist, geht es in die Phase der Entwurfserstellung. Innenarchitektur ist ein interdisziplinäres Feld, das Fachwissen aus Architektur, Design, Ergonomie und Materialkunde erfordert. Kreative Freiheit trifft hier auf technische Expertise, um innovative Lösungen zu schaffen. Durch Brainstorming und intensiven Austausch im Team entstehen Entwürfe, die auf ihre Machbarkeit geprüft, weiterentwickelt und verfeinert werden. Unterschiedliche Perspektiven bereichern dabei das Konzept und stellen sicher, dass alle Aspekte – von der Funktionalität bis zur Ästhetik – berücksichtigt werden.
Die Bauherrschaft wird in enger Zusammenarbeit in den Prozess eingebunden. Diese direkte Zusammenarbeit schafft Vertrauen und stellt sicher, dass das Endergebnis sowohl die Erwartungen des Kunden erfüllt als auch das gestalterische Potenzial voll ausschöpft. Die Bauherrschaft kann sich vollumfänglich mit dem Projekt identifizieren was Schlussendlich der Schlüssel zum Erfolg ist.
Das Materialkonzept zeigt das Zusammenspiel von Materialien und deren Haptik. Im Rendering treffen alle besprochenen Punkte aufeinander.
Liebe zum Detail
Was einen herausragenden Raum von einem Guten unterscheidet, ist die Liebe zum Detail. In der Innenarchitektur spielen die kleinen, oft unscheinbaren Elemente eine entscheidende Rolle. Es geht um das Zusammenspiel von Materialien, die Haptik von Oberflächen, die Farben und Texturen, die sich harmonisch oder kontrastreich ergänzen. Von der Wahl der richtigen Beleuchtung über massgeschneiderte Möbel bis hin zur Platzierung von Kunstwerken – jedes Detail ist wichtig, um eine Atmosphäre zu schaffen, die den Raum einzigartig macht.
Dabei sind ästhetische Überlegungen ebenso wichtig wie die Funktionalität. Ein gut gestalteter Raum muss im Alltag funktionieren und gleichzeitig emotional ansprechend sein. Ob es um den Komfort von Möbeln, die akustische Gestaltung oder das Zusammenspiel von natürlichem und künstlichem Licht geht – die Liebe zum Detail macht aus einem Raum ein echtes Erlebnis.
Eigenständiges Konzept
Am Ende des kreativen Prozesses steht ein Innenarchitekturkonzept, das für sich selbst spricht. Es vereint die Ideen des Architekten mit den Anforderungen und Träumen der Bauherrschaft zu einem harmonischen Ganzen. Ein gelungenes Konzept ist klar, stark und erzählt auf den ersten Blick eine Geschichte, die sich durch den gesamten Raum oder das Gebäude zieht.
Dieses Konzept muss eigenständig wirken, ohne viele Erklärungen zu benötigen. Es ist das Ergebnis von kreativen Ideen, intensiver Teamarbeit, Kundenworkshops und dem Streben nach Perfektion bis ins kleinste Detail. Ein Raum, der nach einem durchdachten Konzept gestaltet ist, wird intuitiv verstanden und hinterlässt einen bleibenden Eindruck bei den Besuchern.
Um das Raumkonzept zu vervollständigen, integriert beck konzept auch die grafische Gestaltung in das Gesamtkonzept. Ein konsistenter visueller Auftritt, der die Corporate Identity des Kunden widerspiegelt, gehört ebenso zur Innenarchitektur wie die Gestaltung des physischen Raums. Signaletik und Corporate Design werden von Anfang an in den kreativen Prozess einbezogen, um ein einheitliches und kohärentes Erlebnis zu schaffen.
Ein Erlebnis für den Gast
Das ultimative Ziel jeder Innenarchitektur ist es, ein Erlebnis zu schaffen, das den Gast emotional berührt. Räume sollen Geschichten erzählen, Emotionen wecken und zum Verweilen einladen. Die Gestaltung ist dann gelungen, wenn der Gast sich in einem Raum wiederfindet und gleichzeitig inspiriert wird. Jeder Raum hat das Potenzial, mehr zu sein als nur eine funktionale Fläche – er kann ein Ort sein, der überrascht, begeistert und zum Wohlfühlen einlädt.
Es ist Zeit für grosse Ideen. Wir begleiten Sie auf dem Weg, Ihre Vision umzusetzen.
beck konzept ag – Innenarchitektur für Gastronomie, Hotellerie, Ladenbau und Wohndomizile
Vanessa Gromer stellt mit Ihrem Team im Unisono-Support-Center Lörrach sicher, dass Sie das Umsatzpotential der Hotels voll ausschöpfen und die Kunden optimal beraten werden. Sie verfügt über langjährige Erfahrung in den Bereichen Reservation, Distribution, Revenue-Management, Sales und PR.
Lösungsansatz: Outsourcing des Reservation-Managements
Die operativen Abläufe vor Ort zu sichern, wird immer herausfordernder für die Hoteliers und ihre Teams, da werden die administrativen Arbeiten oftmals vernachlässigt. Frust im Team entsteht durch überfüllte Postfächer, Telefonanrufe in Momenten, in denen bereits alle besetzt sind, und auch noch Facebook und Whatsapp Anfragen; ah, und da sind ja noch die physischen Arrivées – der Tag findet schlicht kein Ende. Das ist die Realität. Wie könnte es auch anders sein?
Mit den aktuellen und zukünftigen Herausforderungen der personellen Ressourcen sowie digitalen Tools stellt sich mehr denn je die Frage, welche Aufgaben effektiv noch physisch in einem Hotelbetrieb ausgeführt werden müssen, ohne dabei den Aspekt des Gastgebertums aus den Augen zu verlieren.
Auf dieser Basis bietet Unisono Hospitality ihre Dienstleistungen an. «Wir fungieren als Backoffice für Individualbetriebe, bieten einen kompletten Reservierungsservice inklusive Telefonzentrale an. Damit können das Umsatzpotenzial voll ausgeschöpft und die Gäste beim Buchungsprozess begeistert werden. Und das Team vor Ort kann sich auf die Aufgaben, die mit dem Aufenthalt in Verbindung stehen, konzentrieren», erklärt Yasmin Cachemaille Grimm die Vorteile des Outsourcing.
Aus Bedenken wird Vertrauen
Vanessa Gromer, Standortleiterin Lörrach, die mit ihrem Team alle Schweizer UnisonoBetriebe betreut, leuchten die Augen, wenn sie erzählt, wie vor kurzem ein Gast in einem Zürcher Hotel anreiste und Mitarbeiterin Marie in der Reservation sehen wollte. Sie hatte ihr eine heimische belgische Schokolade mitgebracht, um sie ihr persönlich zu übergeben, zum Dank für ihre Unterstützung bei der Reservation. Es sind solche speziellen Momente, in denen sich Marie ebenso freut wie das ganze Team vor Ort. Denn das Erlebnis für einen zufriedenen Gast beginnt bereits weit vor der eigentlichen Anreise, wenn Vorfreude und Neugier geschaffen werden können.
Vanessa Gromer kennt und versteht die unterschiedlichen Rahmenbedingungen. Sie telefoniert und trifft sich mit den Hoteliers und führt KurzWorkshops durch, die als Grundlage für die Zusammenarbeit dienen, um das externe Onboarding vorzubereiten.
Yasmin Cachemaille Grimm
Wichtig ist es ihr, auf Bedenken einzugehen, die auftauchen können, wenn ein so wichtiger Teil wie den Zimmerverkauf an einen externen Dienstleister vergeben wird.
Bereits bestehende Prozesse und Standards werden bestmöglich übernommen. So beispielsweise die detaillierten Vorgaben zur Bearbeitung von einzelnen Reservierungen, das Handling von Stornierungen, das Wording im Schriftverkehr oder die Tonalität des Hauses (z. B. «Du»Kultur). Vanessa Gromer steht
So funktioniert es
– Unisono arbeitet direkt im PMS-System über einen Cloud-Zugang des Betriebs.
– Die Reservierungs-Anrufe werden von Hotelprofis im Namen des Betriebs entgegengenommen.
– Sämtliche Korrespondenz erfolgt im Namen des Betriebs (E-Mail etc.) und aus den bestehenden Systemen.
– Bestehende Prozesse und Standards der Hotels werden übernommen, wenn gewünscht.
– Der Hotelier hat jederzeit Zugriff auf die Korrespondenz.
– Das Unisono-Team pflegt einen engen Kontakt mit den Mitarbeitern vor Ort.
– Die Mitarbeiter von Unisono kennen den jeweiligen Betrieb, dessen Team und die Umgebung aus Besuchen – sie sind Teil des Teams.
– Sämtliche Daten werden ausschliesslich in den hoteleigenen Systemen verarbeitet und gespeichert.
ebenfalls zur Seite, wenn es darum geht, eingefahrene Prozesse und Strukturen zu optimieren.
Auch wenn die Bedürfnisse stark variieren, realisieren viele Hoteliers erst mit der Abgabe dieser Aufgaben, wie viel Potenzial vor Ort frei wird, um sich der Loyalisierung der Gäste und dem Ausbau der Erlebnisse vor Ort zu widmen. Bei einigen Betrieben zeigt sich bereits nach kurzer Zeit, dass Ausfalltage abnehmen, Fluktuationen in den Teams besser aufgefangen werden können, und die Rollen der einzelnen Teammitglieder sich verändern.
UNISONO – wer, was, wie, warum
Rund um die Frage wie Individualhotels verstärkt von den SynergieEffekten einer Hotelgruppe profitieren könnten, ohne ihre Eigenständigkeit zu verlieren, entstand das 360°Backoffice und ManagementModell von UNISONO Hospitality. Hoteliers können sämtliche SupportFunktionen entlang der Gästereise an UNISONO auslagern, welche nicht direkt vor Ort, im Betrieb, benötigt werden. An 365 Tagen im Jahr und rund um die Uhr.
Mittlerweile sind über 50 Hotelprofis bei Unisono Hospitality tätig. Sie betreuen mehr als 100 Hotels und ApartmentAnbieter. In den vergangenen vier Jahren hat sich die junge Firma zu einem festen Bestanteil in der Branche entwickelt.
Die Vorteile für den Hotelier
– Unabhängigkeit von personeller Fluktuation
– Sicherung des Know-How
– Optimierung der Betriebskosten
– Reduzierung von Ausfalltagen
– Erhöhung der Gästezufriedenheit
– Mehr Freiraum für sich und das Team vor Ort
– Keine Anpassungen der Systemlandschaft als Voraussetzung
– 100 % Hotelprofis mit langjähriger Erfahrung
Hinter Unisono Hospitality stehen drei in der Branche bekannte Gesichter. Mit Urs Grimm und Yasmin Cachemaille Grimm, Vollbluthoteliers seit 25 Jahren im In und Ausland, und Nils Betschart, langjähriger Gastrochef bei Freddy Burger. Die drei haben sich zusammengetan, mit dem Ziel, die Hotel und Gastrobranche mit innovativen Lösungen voranzubringen.
Das Gründertrio von Unisono-Hospitality: Yasmin Cachemaille Grimm, Urs Grimm, Nils Betschart (im Uhrzeigersinn).
Die in der Schweiz hergestellten Kosmetikprodukte von Schnarwiler Cosmetics hinterlassen nicht nur bei Ihren Gästen einen bleibenden Eindruck, sondern sorgen dafür, dass ein Stück des Aufenthalts mit nach Hause genommen wird. Immer mehr Gäste kaufen die beliebten Produkte für den eigenen Gebrauch – ein Zeichen für Qualität, die überzeugt.
Effizienz trifft auf Design: Das ReUseLoop-System im Housekeeping.
Schnarwiler Cosmetics versteht die besonderen Herausforderungen des Housekeepings und hat in enger Zusammenarbeit mit Hotelmitarbeitern das ReUseLoop-System entwickelt. Dieses patentierte System erlaubt es, die Kosmetikprodukte in den Gästezimmern schnell und einfach auszutauschen. Zeit ist im Housekeeping ein entscheidender Faktor, und dank dieses innovativen Systems können die Kosmetikflaschen im Handumdrehen wieder befüllt werden – ohne dabei Kompromisse beim Design einzugehen. Denn wie man sagt: «Das Auge isst mit.»
Shampoos, Seifen und Bodylotions werden in stilvoll gestalteten Flaschen präsentiert, die den ästhetischen Ansprüchen jedes Hotels gerecht werden.
Individuelles Flaschendesign für Ihr Hotel Ein besonderes Highlight: Das Flaschendesign kann bereits ab einer Bestellmenge von 100 Stück pro Sorte individuell angepasst werden. Hoteliers haben so ausreichend Flaschen mit ihrem eigenen Design, um diese an Gäste zu verkaufen. Das lohnt sich bereits ab 10 Zimmern – die Flaschen werden leer geliefert und können vor Ort im Hotel frisch und bedarfsgerecht befüllt werden. Dies bietet Hoteliers eine hervorragende Marge beim Verkauf der Produkte. Ob mit Ihrem eigenen Logo, speziellen Farben oder Designelementen – Schnarwiler arbeitet eng mit Ihrem Grafiker zusammen, um Ihre persönlichen Vorstellungen zu verwirklichen. Nahezu alles ist möglich, um die Produkte perfekt auf das Erscheinungsbild Ihres Hotels abzustimmen.
Nachhaltigkeit trifft auf Tradition Für Hoteliers, die Wert auf SWISS MADE, Nachhaltigkeit und 100 % natürliche Inhaltsstoffe legen, bietet Schnarwiler die ideale Lösung. Seit fast 40 Jahren beliefert das Unternehmen die Hotellerie mit einer umfassenden Körperpflegelinie, die sowohl durch Qualität als auch durch Umweltbewusstsein überzeugt. Das reduziert nicht nur Plastikmüll in den Zimmern, sondern begeistert auch umweltbewusste Gäste.
Kein Abfall – Werden Sie ein Trash Hero!
Durch die jahrelange exklusive Zusammenarbeit von Schnarwiler Cosmetics mit dem NGO Trash Hero haben unsere Hotelpartner die Möglichkeit, von einem bewährten Kreislaufsystem zu profitieren. Kein Abfall – das ist möglich! Die leeren Kanister werden bei uns gründlich gereinigt, desinfiziert und anschliessend wieder frisch befüllt. Zusätzlich wird automatisch ein Teil des Umsatzes an die NGO gespendet, die sich weltweit gegen Plastikverschmutzung einsetzt. So leisten Sie als Hotelier nicht nur einen Beitrag zur Nachhaltigkeit, sondern unterstützen gleichzeitig den globalen Kampf gegen Plastikmüll. Weitere Infos: www.trashhero.org
Fazit: Mehrwert für Hoteliers und Gäste Mit Schnarwiler Cosmetics entscheiden Sie sich nicht nur für hochwertige und nachhaltige Produkte, sondern auch für einen Partner, der die speziellen Bedürfnisse der Hotellerie versteht. Das innovative ReUseLoopSystem, kombiniert mit massgeschneidertem Design und umweltfreundlichen Inhaltsstoffen, bietet Ihnen und Ihren Gästen einen spürbaren Mehrwert – Tag für Tag.
Im November soll entschieden werden, ob und wie es mit der Hotelfachschule Zürich weitergeht. Experten arbeiten intensiv an einem Sanierungskonzept. Es sieht neue Ausbildungspartnerschaften, neue Finanzen und ein neues Geschäftsmodell vor.
Hilmar Gernet
Die Rede war von mindestens zehn Jahren Missmanagement und von Desaster, als im Frühling verschiedene Medien über das mögliche Aus der Hotelfachschule Zürich berichteten. Hinzu kamen finanzielle Sorgen. Man hatte sich mit dem Schulneubau in der Höhe von rund 32 Mio. Franken übernommen. Als Sofortsparmassnahme wurden fünf Personen per Ende Mai entlassen. Derzeit werden nur noch die Ausbildungen der eingeschriebenen Studierenden abgeschlossen. Neue Studenten wurden im August nicht mehr aufgenommen.
Nun gibt es vielleicht eine neue Chance, die das Überleben und einen Neustart der Hotelfachschule sichert. Hochkarätige, erfahrene Fachleute arbeiten an der Rettung. Bis Ende Oktober werden eine Auslegordnung erarbeitet und realistische Zukunftsoptionen skizziert. Aufgrund dieser Analysen und Perspektiven wird die Trägerschaft der Hotelfachschule, der Branchenverband GastroSuisse, über das «Go» oder «No go» entscheiden. Dabei wird die finanzielle Zukunft der zentrale Punkt sein, denn für den Verband war bzw. ist die Ausbildungsstätte in Zürich nicht mehr zu stemmen.
Ideen für die Zukunft
Die Retter erachten den heutigen Standort an der Seestrasse 141 in Zürich, relativ weit vom Zentrum entfernt, offenbar als nicht geeignet, um die Schule weiterzuführen. Man prüft derzeit die Idee eines «Campus». Dabei sind Partnerschaften mit anderen
etablierten Ausbildungsanbietern auf dem Prüfstand, aber offenbar auch Modelle, die an einem anderen Standort räumliche Expansionsmöglichkeiten zulassen.
Ein weiterer zentraler Punkt des Rettungsplans ist eine Verbesserung der Qualifikationsmöglichkeiten. Studierende erwarten heute, dass ihre Ausbildung anschlussfähig für andere Bildungsinstitutionen ist. Auf jeden Fall will man deshalb sicherstellen, dass ein Bachelor angeboten werden kann. Dafür braucht es die Kooperation mit einer Fachhochschule. Abklärungen dazu laufen unter anderem mit der Fernfachhochschule Schweiz in Brig.
Komplett neues Geschäftsmodell Neben neuen Ausbildungsideen beschäftigen die Arbeitsgruppen vor allem der grosse Investitionsbedarf der Hotelfachschule. Soll für sie überhaupt eine Überlebenschance bestehen, so sagt eine gut informierte Quelle unmissverständlich, benötige die Schule zügig einen zweistelligen Millionenbetrag. Zudem brauche sie ein komplett neues Geschäftsmodell. Affaire à suivre, allerdings nicht mehr allzu lange. Der Entscheid über die Zukunft der Hotelfachschule Zürich dürfte (und müsste noch in diesem Jahr fallen). Denn GastroSuisse hatte in einer Medienmitteilung vom 27. Mai mitgeteilt, dass man mit den Mitteln seiner Mitglieder künftig «noch haushälterischer» umgehen wolle.
Weihnachtsmusik in Hotels: Ein Schlüsselfaktor für die Positionierung
Weihnachten ist eine Zeit der Freude, Besinnung und festlichen Dekoration – begleitet von der dazu passenden Weihnachtsmusik. Viele Hotels nutzen diese besondere Stimmung, um ihren Gästen ein einladendes und stimmungsvolles Ambiente zu bieten. Ein sorgfältig zusammengestellter Mix aus hochwertigen und überraschenden Weihnachtssongs ermöglicht die Verbindung der Adventszeit mit dem Markenimage eines Hotels oder Restaurants. Der Musikservice DMD2 Music hat sich unter anderem auf massgeschneiderte Weihnachtschannels spezialisiert, die genau diesen Anspruch erfüllen.
Musik weckt Emotionen und Erinnerungen und trägt ganzjährig dazu bei, die Atmosphäre in einem Hotel zu bereichern und seine Identität zu unterstreichen. Gerade zur Weihnachtszeit kann der gezielte Einsatz von Musik einen grossen Unterschied machen, da die emotionale Wirkung im Advent besonders stark ist. Sorgfältig ausgewählte Weihnachtsmusik ergänzt perfekt die festliche Dekoration und verstärkt damit die weihnachtliche Stimmung im ganzen Haus.
Die Digital Media Distribution AG bietet mit DMD2 Music ganzjährig bedürfnisgerechte MusikChannels, die Hotels und Restaurants dabei helfen, das Gästeerlebnis auf ein neues Niveau zu heben. Momentan besonders hervorzuheben sind spezifisch kuratierte Weihnachtschannels.
Auch dieses Jahr werden zahlreiche neue Weihnachtssongs veröffentlicht. Viele Künstlerinnen und Künstler möchten ihre persönliche Interpretation der Weihnachtszeit teilen und Themen wie Familie, Liebe,
Frieden und Hoffnung aus ihrer Perspektive beleuchten. Mit neuen Weihnachtsliedern wird tendenziell auch ein jüngeres Publikum angesprochen, das sich vielleicht nicht so stark mit klassischen Weihnachtsliedern identifiziert. Und last but not least ist Weihnachten eine der umsatzstärksten Zeiten auch für die Musikindustrie. Neue Weihnachtssongs bieten die Möglichkeit, diese Marktchancen zu nutzen.
Die Musikredakteure von DMD2 sichten in diesen Tagen die Neuerscheinungen auf ihre Eignung für den Einsatz in der Hotellerie und Gastronomie. Ob traditionelle, moderne, jazzige oder poppige Weihnachtssongs – DMD2 Music hat mit seinem Schatz von über 8000 Weihnachtstiteln in verschiedenen Genres genügend musikalische Zutaten, um ein unvergessliches Weihnachtserlebnis zu schaffen, wie die kleine Playlist mit überraschenden JazzHighlights eindrucksvoll zeigt (siehe Kasten).
Neben den massgeschneiderten Programmen stellt DMD2 Music auch über 80 vorkonfigurierte reine MusikChannels unterschiedlichster Genres zur sofor
tigen Nutzung bereit. Darunter finden sich auch vier unterschiedliche Weihnachtsprogramme.
Dank der einfachen Integration in bestehende Soundsysteme und der kontinuierlichen Aktualisierung der Musikbibliothek erhalten Hotels mit DMD2 Music eine unkomplizierte Lösung für ihre musikalische Untermalung. Gut zu wissen: Sämtliche Programme sind für den kommerziellen Einsatz in der Hotellerie und im Gastgewerbe lizenziert.
Die Berner Musikspezialisten bieten Neukunden jetzt ihr MusikStreamingangebot «Premium Plus» mit 50 % Rabatt an. Ideal, um rechtzeitig für die richtige Stimmung in der Weihnachtszeit zu sorgen.
Mehr Informationen:
Digital Media Distribution AG Bernstrasse 99, 3122 Kehrsatz 031 961 61 12, dmd2.com, info@dmd2.com
12 Jazz-Songperlen, die sich gut in jeder Christmas-Playlist machen
Jeder kennt Klassiker wie «White Christmas» oder «Jingle Bells», zweifellos unverzichtbare Hits in jeder Weihnachtsplaylist. DMD2 Music hat eine Auswahl weniger bekannter Jazz-Titel getroffen, die sich ideal in eine X-Mas-Playlist einfügen und dem Musikmix eine besondere Note verleihen.
«The Christmas Song (Chestnuts Roasting on an Open Fire)» – Nat King Cole. Ein echter Jazz-Klassiker, der mit Nat King Coles sanfter Stimme und weichen Klavierklängen die Wärme der Weihnachtszeit perfekt einfängt.
«Have Yourself a Merry Little Christmas» – Ella Fitzgerald. Ella Fitzgeralds jazzige Interpretation dieses Weihnachtsklassikers bringt eine gefühlvolle, warme Atmosphäre in jedes weihnachtliche Setting.
«Christmas Time Is Here» – David Benoit. Berühmt aus dem Soundtrack des Animationsklassikers «A Charlie Brown Christmas», ist dies einer der entspanntesten und stimmungsvollsten Jazz-Weihnachtssongs überhaupt.
«Hang Your Lights» – Jamie Cullum. Ein fröhlicher, energiegeladener Jazz-Song, der mit funkigen Elementen und Cullums markanter Stimme für festliche Stimmung sorgt.
«Count Your Blessings Instead of Sheep» – Diana Krall. Eine sanfte, gefühlvolle Interpretation eines Weihnachtsklassikers, der mit Kralls samtiger Stimme und ihrem minimalistischen Klavierspiel Wärme und Intimität verleiht.
«Cool Yule» – Bette Midler. Ein spritziger Jazz-Song, der mit seinen lebhaften Rhythmen und Midlers verspielter Darbietung perfekt für eine beschwingte, festliche Atmosphäre ist.
«I’ve Got My Love to Keep Me Warm» – Dean Martin Dieser elegante Song von Dean Martin kombiniert Wärme und Romantik, ideal für die kalte Jahreszeit.
«Snowfall» – Tony Bennett. Eine sanfte, nostalgische Ballade, die Tony Bennetts warme Stimme und ein wunderschönes Orchesterarrangement perfekt zur Geltung bringt.
«Purple Snowflakes» – Gregory Porter. Ein moderner, jazziger Weihnachtssong, der mit Porters samtiger Baritonstimme eine warme, festliche Stimmung erzeugt.
«Warm in December» – Samara Joy. Der Song vermittelt eine gefühlvolle, nostalgische Stimmung und erinnert an klassische Jazz-Weihnachtslieder, jedoch mit einem frischen, modernen Touch.
«Christmas Dreaming (A Little Early This Year)» – Frank Sinatra. Ein weniger bekannter Song von Sinatra, der mit sanften Jazzklängen und seiner unverkennbaren Stimme eine träumerische, weihnachtliche Stimmung aufkommen lässt.
«Wrapped up in your Smile» – Dave Koz. Ein sanfter, gefühlvoller Jazz-Song, der vor allem durch Koz’ meisterhaftes Saxophonspiel besticht. Mit seinem weichen, fliessenden Sound strahlt das Stück festliche Wärme und emotionale Tiefe aus.
«NextGen-Board will greifbare Ergebnisse liefern»
Für die RomantikHotelgruppe hat die strategische Zukunftsplanung längst begonnen. Vor anderthalb Jahren wurde das NextGenBoard eingeführt. Der Hotelier sprach mit Kaja Danzer und Laura HübingerGeorg über ihre Arbeit im NextGenBoard, ihre Ziele und die Schwierigkeit, Termine für die «Zukunft» zu finden.
Hilmar Gernet
Jung und schon ganz Hotelprofi, antworten Kaja Danzer und Laura HübingerGeorg auf die Frage, mit welchen Erwartungen sie bei NextGen einstiegen.
Kaja: «Erwartungen hatte ich wenige, ich bin vor allem am Austausch unter jungen Hoteliers interessiert. Diese Hoffnung hat sich mehr als erfüllt.»
Laura: «Mich interessiert im Hotel der Übergang zwischen den Generationen, da möchte ich mich einbringen. Interessiert bin auch an der Bedeutung, die ein Hotelstandort für die Entwicklung eines Betriebes hat.»
Kaja Danzer, 23jährig, studierte Betriebswirtschaft für Tourismus, Hotellerie und Gastronomie an der Dualen Hochschule BadenWürttemberg DHBW in Lörrach. Sie schloss das duale, praxisorientierte Studium 2023 ab und arbeitet gegenwärtig in einem Hotel in Namibia als Volunteer, sprich als Allrounderin. Sie sei ein «Hotelkind», sagt sie von sich und wird ins elterliche Romantik Hotel Achterdiek auf der Nordseeinsel Juist einsteigen.
Laura HübingerGeorge, 36jährig, ist gelernte Hotelkauffrau. Gemeinsam mit ihrem Ehemann haben sie als angestellte Manager und Gastgeber die Geschäftsführung und Leitung des Romantik Jugendstilhotels Bellevue an der Mosel in TrabenTrarbach (RheinlandPfalz) inne. In diesem Hotel hatte sie bereits erfolgreich ihre Ausbildung absolviert.
Drei Schwerpunkte
Es sind drei strategische Schwerpunkte, die sich das NextGenBoard der Romantik Hotelgruppe, vorgenommen hat: ArbeitgeberAttraktivität, Künstliche Intelligenz KI und Nachhaltigkeit. Dazu sind Arbeitsgruppen gebildet worden, die derzeit Grundlagen und Konzepte erarbeiten. Eine erste Erfahrung, welche die beiden Strateginnen machten, war, dass es schwierig ist, zu den grossen Themen
«Präsenztermine» mit allen BoardMitgliedern zu vereinbaren. Eine Jahresplanung sei kaum möglich. Seit der Gründung vor anderthalb Jahren fanden drei mehrtägige Workshops statt. Zudem hat jedes Mitglied einmal pro Monat einen «jour fix» mit dem Vorstandsvorsitzenden der Romantik Hotels & Restaurants Thomas Edelkamp.
Romantik-Onboarding-Box
Eine erste greifbare Massnahme konnte das NextGenBoard bereits verwirklichen, und zwar im Feld ArbeitgeberAttraktivität. Kaja berichtet: «Wir fragten uns, was in Hotels noch fehlt. Dabei bemerkten wir, dass viele Mitarbeitende zwar realisieren, dass sie ein wesentlicher Teil des Hotels sind. Sie wissen aber häufig nicht, dass sie zugleich Teil der RomantikHotelgruppe sind. So kreierten wir die RomantikBox. Sie enthält alle relevanten Informationen für die Mitarbeitenden.»
«Man muss wissen, dass ein Wesensmerkmal der RomantikGruppe die familiären Hotels mit flachen Hierarchien sind. Wie in einer Familie, gibt es da gute und weniger gute Tage», ergänzte Laura.
Mitarbeiterbefragung geplant
Bereits beim Kongress 2023 ermutigte das NextGen Board die Hoteliers, an der Top Arbeitgeber Studie teilzunehmen, die von der Hochschule für Wirtschaft Berlin wissenschaftlich erhoben wird. In einem nächsten Schritt soll dann eine eigens für die RomantikGruppe auswertbare Mitarbeiterbefragung integriert werden.
Laura Hübinger-Georg
Kaja Danzer
Laura: «Wir wollen die Bedürfnisse klären. Dem Board ist es wichtig, die Basis zu hören, die Hoteliers und die Mitarbeitenden. Denn wir wollen greifbare Ergebnisse liefern.»
Ein umfangreicher Fragebogen bildet auch die Basis für den NextBoardSchwerpunkt Nachhaltigkeit. Jedes RomantikHotel, so das Ziel, soll sich dafür Zeit nehmen.
Beim Kongress 2024 hat das NextGenBoard angekündigt, dass sich RomantikGruppe vorbereitet, die erste Hotelkooperation zu sein, mit gesamtheitlichem und EUkonformem Nachhaltigkeitsansatz. Der erste Baustein ist die Durchführung einer wissenschaftlichen Bestandsaufnahme und analyse der bestehenden Nachhaltigkeitsaspekte aller Romantik Hotels & Restaurants. Diese als Grundlage für den nachhaltigen Markenaufbau.
Kaja: «Es geht darum, ein aussagekräftiges NachhaltigkeitsReporting aufzubauen. Vorgesehen sind drei Phasen: In Phase 1 ging es darum, den Status Quo zu erheben. Jetzt sind wir in Phase 2, in der die Emissionen im eigenen Hotel erhoben werden. Phase 3 wird die Ergebnisse in Handeln umsetzen.»
Einen grossen Informationsbedarf stellt das NextGenBoard bei Themen zu KI fest – Service Roboter, ChatGTP, BotInformation. «Aber da brauche man wohl noch zwei bis drei Jahre Zeit, um ein umfassendes KIProjekt zu lancieren», sagte Thomas Edelkamp. «Jedes Mitglied der Hotelgruppe hat spezifische Anforderungen für die individuelle Operation.»
Schnelle Wege brauchen Zeit
Die Arbeit des Boards findet nicht in Abgeschiedenheit statt, vielmehr werden die bestehenden Kommunikationskanäle der Gruppe genutzt. Über den «Newsletter» der RomantikGruppe und das «SonntagsBriefing» an die Hoteliers und die Mitarbeitenden wird regelmässig über die Aktivitäten des NextGenBoard informiert. «Weil die Präsenz bei Anlässen irgendwo in Deutschland wegen der grossen Distanzen schwierig ist, nutzen wir vor allem WhatsApp. Das ist wichtig, weil wir Inputs auch von NichtBoardmitgliedern haben möchten. Aber zugegeben, beim institutionalisierten Input stehen wir noch am
Anfang», analysiert Kaja die Mühen der Ebene.
Herzensprojekte
Das Wohlwollen, welches dem NextGenBoard in der RomantikHotelgruppe entgegengebracht wird, ist sehr gross. Kaja: «Die Älteren freuen sich über unsere Vorschläge und Präsentationen und nehmen das Neue gut an. Sie sehen, dass wir ihre Inputs aufnehmen, von denen es aber noch mehr geben dürfte. Es wird anerkannt, dass wir versuchen, das Hotelleben einfacher zu machen. Ein Herzensanliegen ist mir das Onboarding; denn zu viele verlassen unsere Branche.»
Auf die Frage, wo sie das NextGenBoard in zwei Jahren sehen und ob es für sie in dieser Zeit ein Herzensprojekt gäbe, sagte Laura: «Unsere drei Themen, ArbeitgeberAttraktivität, KI und Nachhaltigkeit liegen mir am Herzen. Zusätzliche Themen wollen wir derzeit keine anstossen. Um unser Aufgaben gut erfüllen zu können, benötigen wir mehr Manpower, um den Austausch zu stärken und mehr Inputs zu verarbeiten.»
«NextGen-Board hat unser Denken merklich verändert»
Thomas Edelkamp, Vorstandsvorsitzender der Romantik Hotel & Restaurants Gruppe, initiierte das NextGenBoard. Wie blickt er auf die Startphase?
Was hat sich mit dem NextGen-Board im Aufsichtsrat und in der RomantikGruppe verändert? Ist überhaupt etwas bemerkbar?
Thomas Edelkamp: «Es gibt ein merklich verändertes Denken in der Gruppe und in der Art, wie Projekte angegangen werden. Immer stellt man sich heute die Frage: Was sagt die NextGen dazu. Ich sehe darin den Beginn einer Kulturveränderung in der Romantik Gruppe.»
Mit dieser Entwicklung können Sie nur zufrieden sein.
«Ich bin super zufrieden. Die drei vom NextGenBoard gewählten, strategischen Themen sind fundamental wichtig. Die Strategie unsere Hotelgruppe wird damit in einer guten Form nach vorne gebracht.»
Gibt es eine Erkenntnis aus dem NextGen-Board, die Sie überrascht hat?
«Ja, ich hätte nicht unbedingt daran erwartet, dass die NextGen den OnboardingProzess in unsere Hotelgruppe für Mitarbeitende als so wichtig erachtet. Sie liegt damit völlig richtig. Im Übrigen sind es viele kleine PuzzleSteine, die ich Austausch mit den Mitgliedern des NextGenBoards erfahre, die uns weiterbringen.»
Der Start ist geglückt. Wie steht es um die Anregung, dass das NextGen-Board noch mehr Manpower, mehr organisatorischen Support brauchen könnte?
«Ende des Jahres werden wir uns ansehen, mit Blick auf die Erfahrungen aus den Jahren 2023 und 2024, ob die Ressourcen genügen. Die notwendigen Verfügbarkei
ten stellen hohe Ansprüche an die NextGenBoardmitglieder, zumal sie an ihrem Arbeitsplatz, in ihren Hotels operativ stark eingebunden sind. Dieses Engagement kann ich nur loben und wir werden einen Weg finden müssen, wie diese Herausforderung zu meistern ist.»
Interview von Hilmar Gernet
Thomas Edelkamp
NextGen – so bleibt die Hotellerie für junge Talente attraktiv
Wie junge Talente an die Hotelbranche gebunden werden können, erfuhr Philipp Wettstein im Gespräch mit drei VDHMitgliedern. Drei Managerinnen zeigen auf, welche Strategien und Massnahmen sie in ihren Hotels entwickelt und ergriffen haben. Der Führungsstil, flexible Arbeitszeitmodelle und individuelle Möglichkeiten zur Weiterbildung sind zentral, um junge Menschen langfristig für die Branche zu begeistern.
Philipp Wettstein, VDH-Vorstand, Lehrgang 47
Ruby Mimi Hotel & Bar, Hotelmanager
In den Gesprächen wurden verschiedene Ansätze und Herausforderungen der Hotellerie im Umgang mit der nächsten Generation von Mitarbeitenden beleuchtet. Ein zentrales Thema war, wie die Branche ihre Attraktivität steigern kann, um für junge Talente attraktiv zu bleiben. Dabei kamen verschiedene innovative Konzepte zur Sprache, die den jungen Talenten Raum für persönliche und berufliche Entfaltung bieten sollen. So wurde über neue Führungsstile und flexible Arbeitsmodelle diskutiert, die nicht nur die Zufriedenheit der Mitarbeitenden fördern, sondern auch die Identifikation mit dem Unternehmen stärken.
Weitere wichtige Elemente sind die Möglichkeit zur Weiterbildung und die Etablierung einer Unternehmenskultur, die durch Offenheit und Vertrauen geprägt ist. Die drei VDHMitglieder Stephanie Ambros, Juliane Oehler und Arlette Scheidegger betonen, wie entscheidend es ist, den Mitarbeitenden echte berufliche Perspektiven zu bieten und gleichzeitig die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben zu gewährleisten. Vorbilder im Betrieb, transparente Kommunikation und eine gelebte Fehlerkultur spielen dabei eine zentrale Rolle. Zudem wurde aufgezeigt, wie sich die Hotellerie als Arbeitgeberin neu positionieren kann, um jungen Mitarbeitenden nicht nur eine interessante, sondern auch langfristig erfüllende Karriereperspektive zu bieten.
Arlette Scheidegger,
VDH-Mitglied, Lehrgang 48
Hotel Continental Park Luzern, Guest Relations Manager, Talent Coach
Die Hotellerie steht weiterhin vor der grossen Herausforderung, junge Talente langfristig in der Branche zu halten. Dieses Thema habe ich letztes Jahr in meiner Diplomarbeit im Rahmen des NDS unter dem Titel «Entscheidende Faktoren für den Verbleib von Lernenden in der Hotellerie» ausführlich beleuchtet.
Authentizität und Wertschätzung
Die nächste Generation erwartet mehr als blosse Anweisungen. Sie legt grossen Wert auf Authentizität, Vertrauen und die Möglichkeit, Verantwortung zu übernehmen. Führungskräfte sollten daher die Rolle eines Coaches einnehmen und ein Arbeitsumfeld schaffen, in dem Wertschätzung und regelmässiges Feedback selbstverständlich sind. Essenziell ist dabei eine transparente Kommunikation. Während viele Betriebe dies bereits verstanden haben und umsetzen, hinken andere leider noch hinterher.
Engagement und Einblicke
Im Hotel Continental Park beginnt alles bei der Rekrutierung von Lernenden. Ohne Ausbildung wird sich der Fachkräftemangel nicht lösen lassen. Wir engagieren uns in verschiedenen Projekten wie dem Berufswahlparcours, Kitchen Ninjas, Please Disturb, dem Zukunftstag und auf der Zentralschweizer Bildungsmesse ZEBI. Darüber hinaus nehmen wir an Programmen wie «Rent a Stift» teil, bei denen unsere Lernenden als Berufsbotschafter in Schulklassen tätig sind. Die Rekrutierung umfasst Praktika für Schnupperlernende, die von Dienstag bis Samstag bei uns Einblick in den Alltag gewinnen. So haben sie bereits von Beginn an die unregelmässigen Arbeitszeiten im Blick. Ein Bewerbungsgespräch mit den Eltern rundet den Prozess ab und stellt sicher, dass diese eingebunden sind, bevor wir uns für eine Kandidatin oder einen Kandidaten entscheiden.
Die Ausbildung startet mit zwei OnboardingTagen. Unser Ziel ist es, die Lernenden nicht nur zu fördern, sondern auch zu fordern und dabei unsere Versprechen konsequent einzuhalten. Eine enge Begleitung durch erfahrene Mitarbeitende im Rahmen eines Patensystems stärkt die Bindung und fördert die Leidenschaft für unsere coole Branche. Neu haben wir eine junge Vertrauensperson unter 25 Jahren, die den Lernenden und den anderen jungen Mitarbeitenden als Ansprechpartner zur Verfügung steht. Ausflüge zu Lieferanten oder anderen Hotelbetrieben bieten gute Gelegenheiten, neues Wissen zu erlangen und den Horizont innerhalb der Branche zu erweitern. In der Hotellerie, wo die Arbeitszeiten oft unflexibel sind, kann vorausschauende Planung zu einer besseren WorkLifeBalance beitragen. Unsere Dienstpläne werden daher einen Monat im Voraus erstellt.
Verantwortung und Weiterentwicklung
Die NextGen hat bei uns vielfältige Möglichkeiten zur Weiterentwicklung. Es gibt interne Schulungen, das Programm «Trainees train Trainees» und Schulungen, die von Luzern Hotels organisiert werden. Zudem übernehmen sie Projekte, wie etwa die Organisation von Veranstaltungen zur Nachwuchsförderung. Sie nehmen an verschiedenen Anlässen teil, wie dem NextGen Camp von HotellerieSuisse, oder arbeiten beim Greenfield Openair mit. Die Teilnahme von Lernenden oder jungen Mitarbeitenden an den Swiss Skills kann ich ebenfalls wärmstens empfehlen. Für viele junge Mitarbeitende ist die Möglichkeit zur Weiterentwicklung ein wesentlicher Faktor, um langfristig in der Branche zu bleiben. Viele Weiterbildungen werden durch den LGAV subventioniert und bieten sowohl den Mitarbeitenden als auch den Arbeitgebern wertvolle Qualifikationschancen. Dennoch wird dieses Angebot nicht ausreichend genutzt.
Welcome-Back-Ticket
Auch nach dem Austritt sollten die Kontakte zu ehemaligen Lernenden oder Mitarbeitenden gepflegt werden, beispielsweise durch einen AlumniClub, um die Bindung zu erhalten. Im Hotel Continental Park stellen wir «Welcome Back»Tickets aus, um Mitarbeitende, die wir gerne wieder im Team hätten, zurückzugewinnen. Es ist entscheidend, den Fokus auf die Menschen zu legen, denn glückliche Mitarbeitende bedeuten auch zufriedene Gäste.
Fazit
Die Hotellerie muss sich den gesellschaftlichen Trends anpassen, um Fachkräfte langfristig zu binden. Unsere Branche hinkt in dieser Hinsicht oft hinterher. Eine Kombination aus authentischer Führung, modernen Rekrutierungsprozessen, nachhaltigen Weiterbildungsmöglichkeiten und der spürbaren Passion für den Beruf, die durch Vorbilder im Betrieb verkörpert wird, kann die nächste Generation langfristig begeistern. Dabei fehlt es den Ausbildungsverantwortlichen oder Abteilungsleitern oft an Zeit. Dieser Faktor muss in der Jobbeschreibung nicht nur erwähnt, sondern tatsächlich berücksichtigt werden. Kleine, wirkungsvolle Massnahmen und eine wertschätzende Unternehmenskultur machen den entscheidenden Unterschied. Der erste Schritt gegen den Fachkräftemangel ist die Ausbildung, mit dem Ziel, die Talente langfristig im Unternehmen oder in der Branche zu halten. Es wird viel über die Generation Z gesprochen, aber die Generation Alpha bewirbt sich bereits für Lehrstellen ab Sommer 2025.
Juliane Oehler, VDH-Mitglied, Lehrgang 47
Park Hotel Winterthur, Chef de Réception, Stv. Direktorin
Der Hotel und Gastgewerbesektor steht vor der Herausforderung, die nächste Generation von Mitarbeitenden, die Next Gen, langfristig in der Branche zu halten. Ihre Erwartungen an Flexibilität, Förderung und WorkLifeBalance erfordern einen Wandel der Unternehmenskultur. Entscheidend sind dabei die Führungs, die Rekrutierungs und die Weiterbildungskultur.
Partizipatives Arbeiten fördern
Bei uns im Park Hotel Winterthur haben wir eine sehr flache Hierarchie. Dies begünstigt, dass wir Veränderungen schnell umsetzen können und unsere Mitarbeitenden stärker in Entscheidungen einbinden
Präsidiale Gedanken
Die Jungen
Roland Gasche, Präsident VDH, Dipl. Hotelier SHL
können. Als beispielsweise im Jahr 2020 die CoronaSituation aufkam, haben wir innerhalb weniger Tage den Betrieb so umgestellt, dass unsere Lernenden ihn «übernehmen» konnten. Sie haben unsere Strukturen völlig auf den Kopf gestellt und entschieden, ihre Dienste in Tätigkeitsfelder der Zeit nach aufzuteilen, anstelle von Abteilungen. Der Frühdienst hat zuerst das Frühstück gemacht, dann Gäste an der Rezeption ausgecheckt und später Zimmer gereinigt. Wir haben daraus Themen aufgenommen, welche wir heute noch so umsetzen. Mein Team wirkt aktiv an Prozessänderungen mit. Diese Form der Führung schafft Vertrauen, stärkt die Motivation und fördert die Identifikation mit dem Unternehmen.
Flexible Arbeitsmodelle anbieten
Die Next Gen schätzt Flexibilität und individuell angepasste Arbeitsmodelle. Im Park Hotel Winterthur haben wir in der Küche die VierTageWoche eingeführt und verzichten im ganzen Haus weitgehend auf die klassische Zimmerstunde. Ausserdem bieten wir Teilzeitmodelle an. So können Mitarbeitende berufsbegleitend ihre Berufsmatur abschliessen, studieren oder andere Weiterbildungen verfolgen. Wir versuchen bestmöglich auf individuelle Bedürfnisse einzugehen und die
Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben zu fördern.
Wissen teilen und fördern
Abwechslung, stetiges Lernen und Weiterentwickeln sind meiner Meinung nach für die Next Gen zentral. In unserem Betrieb erarbeiten Mitarbeitende Schulungen für Mitarbeitende, was den Wissensaustausch und das Verständnis fördert. Ich versuche, so oft es geht, kleine Schulungen einzubauen und die Sinnhaftigkeit der jeweiligen Aufgabe zu vermitteln. Zudem unterstützen wir die Teilnahme an externen Weiterbildungen. Dadurch bieten wir ein Umfeld, das persönliche und berufliche Weiterentwicklung unterstützt und die Motivation stärkt. Im Dienstplan werden Wünsche und Weiterbildungen frühzeitig berücksichtigt. Darüber hinaus dürfen in meinem Team die Mitarbeitenden abwechselnd den Dienstplan schreiben.
Fazit
Um die Next Gen zu halten, muss der Job des Hotelmanagers neu gestaltet werden. Partizipative Führung, flexible Arbeitsmodelle und eine gelebte Weiterbildungskultur sind in meinen Augen die Schlüssel, um als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen zu werden und die Zukunft der Hotellerie erfolgreich zu gestalten.
Was wurde in den letzten Jahren nicht alles über das Thema Next Gen, damit sind mehrheitlich die «Jungen» der Generationen Y und Z gemeint, geschrieben, gepostet und an Foren diskutiert? «Die Betriebe machen zu wenig, zu viele verharren nach wie vor in alten Mustern», heisst es auf der einen Seite. «Die Jungen sind verweichlicht», was vor allem an der falschen Erziehung liege, meinen andere.
Die «Jungen», so hört und liest man, sind digital versiert, suchen flexible Arbeitszeitmodelle und Sinnhaftigkeit im Job, sind an der persönlichen Entwicklung interessiert, wollen mitgestalten. Sie schätzen es, wenn sie gelobt werden, ihnen Verantwortung übertragen wird, dank kooperativem Führungsstil Wissen mit ihnen geteilt wird. Wenn ich mir diese, zugegebenermassen ausbaufähige, Zusammenfassung anschaue, so stelle ich fest, dass sie wenig mit den
Stephanie Ambros, VDH-Mitglied, Lehrgang 47
25hours Hotel Zürich West, Operations Manager
Als Operations Manager des 25hours Hotels Zürich West erlebe ich täglich
Herausforderungen und Chancen, die den heutigen Arbeitsmarkt prägen. Dabei wird eines immer klarer: Es ist an der Zeit, dass wir uns in der Hotellerie weiterentwickeln.
Die Anforderungen des Arbeitsmarktes haben sich verändert. Das gilt auch für die Erwartungen unserer Talente – vor allem der Generation Z. Wenn wir diese Mitarbeitenden langfristig binden und begeistern wollen, sollten wir neue Wege gehen und frische Impulse setzen, denn die Generation Z bringt einen neuen Geist in unsere Branche. Die jungen Menschen
sind digital versiert und fordern Flexibilität, Sinnhaftigkeit und ein Arbeitsumfeld, das Raum für persönliche Entwicklung bietet.
Verantwortung und Freiraum Für mich bedeutet das, den Mitarbeitenden echte Perspektiven zu bieten, sie zu fördern und wertzuschätzen, ihnen Verantwortung und Freiraum zu geben, aber auch eine klare Orientierung zu bieten. Starre Hierarchien sind fehl am Platz, denn dadurch geht das Vertrauen verloren, das die jungen Menschen spüren möchten. Sie suchen nach einem kooperativen Führungsstil, der sie nicht nur einbezieht, sondern ihnen Raum gibt, um ihre eigenen Ideen zu verwirklichen. Ebenfalls sollten wir uns fragen, welche strukturellen Veränderungen nötig sind, um diese neuen Wege zu beschreiten. Junge Menschen sind heute nicht mehr bereit, ihre persönlichen Interessen und ihr Privatleben zugunsten der Karriere zu opfern. Die Einführung von flexiblen Arbeitszeitmodellen, wie der VierTageWoche, bieten Benefits, die überzeugen. Diese sind aber nur ein Anfang. Unsere Unternehmenskultur sollte geprägt sein von einer offenen Kommunikation und einer Feedback und Fehlerkultur, die neue Ideen und Innovation fördert.
Arbeitsumfeld ein Schlüsselelement
Ein weiteres Schlüsselelement ist es, ein Arbeitsumfeld zu schaffen, das ethisch und ökologisch nachhaltig agiert. Nachhaltigkeit verleiht unserem Handeln eine tiefere Sinnhaftigkeit, da sie nicht nur ökologische Verantwortung zeigt, sondern auch einen positiven Beitrag für die Gesellschaft leistet. Dies umfasst sowohl kleinere Massnahmen wie die Vermeidung von Einwegplastik als auch die Umweltzertifizierung des Betriebes, womit dieser umfassende Kriterien für Umweltschutz und Nachhaltigkeit erfüllt.
Fazit
Die Rekrutierung und Führung der Generation Z erfordert somit mehr Flexibilität, Offenheit und ein echtes Verständnis für ihre Werte. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir diese Herausforderungen als Chance sehen sollten – sowohl für uns als Führungskräfte als auch für die Hotellerie insgesamt. So gelingt es, die Talente von Morgen zu erreichen und unsere wunderbare Branche für sie attraktiv zu gestalten.
Generationen selbst zu tun hat. Als «BabyBoomer» hatte ich genau die gleichen Bedürfnisse. Es ist also nicht neu, dass Mitarbeitende eine WorkLifeBalance, mehr Mitsprache und Mitgestaltung im Job suchen. Aber es war eine ganz andere Zeit. Die Nachfrage an Lehrstellen und Arbeitsplätzen war oft grösser als das Angebot, die «Macht» lag bei den Arbeitgebenden, die Arbeitsbedingungen waren nicht verhandelbar.
Wenn der Nachwuchs fehlt, weil das Angebot grösser ist als die Nachfrage, was mit der demographischen Entwicklung, aber auch mit der Zunahme an vielfältigen Angeboten zu tun hat, dann müssen Arbeitsbedingungen verhandelbar werden. Die Unter nehmenskultur muss angepasst, die Arbeitszeitmodelle flexibilisiert, das Mitgestalten gefördert und das Wissen tatsächlich geteilt werden.
Mein Fazit: Kooperativ und authentisch führen, moderne und sinnvolle Prozesse installieren, Weiterbildung als Teil des Jobs implementieren, mitreden und mitgestalten lassen sowie flexible Arbeitszeitmodelle anbieten waren, sind und bleiben Erfolgsfaktoren, um die nächsten Generationen für unsere tollen Berufe zu begeistern.
Liquide Anlage: Wein ist ein wahres
Passion-Investment
Wein war in den vergangenen Jahren eine lukrative Geldanlage. Wer vor zwanzig Jahren eine grössere Anzahl Kisten bekannter französischer Châteaus kaufte – und auf deren Konsum verzichten konnte – darf sich heute glücklich schätzen. Denn Wein ist, wie Kunst, ein PassionInvestment.
Shirley Amberg
Attraktiv ist diese Art zu investieren, weil rarer Wein inflationsgeschützt ist. Mit jeder Flasche, die irgendwo geöffnet wird, verteuert sich das stetig knapper werdende Angebot. Wenig erstaunlich, dass die Auktionshäuser täglich unzählige Fotos von verstaubten Flaschen mit vergilbten Etiketten zugeschickt bekommen. Dazu die Frage, ob diese Flasche einem Reichtum verschaffen kann. Oder zumindest ein bisschen wertvoll ist.
In den allermeisten Fällen lautet die Antwort: Nein. Denn die allermeisten wirklich wertvollen Flaschen befinden sich schon lange in sicheren Händen. Die Chance, dass im Keller des verstorbenen Onkels ein flüssiger Schatz liegt, ist etwa ähnlich gering, wie dass in seiner Briefmarkensammlung die «Blaue Mauritius» zu finden ist.
Es gibt nicht viele Möglichkeiten, mit Wein
Geld zu verdienen
Lediglich etwa zwei Prozent aller Weine weltweit kommen als Investment in Frage; davon stammen die
allermeisten aus dem Bordeaux. Da die tatsächlich lukrativen Tropfen schnell ausverkauft sind, kann eine Subskription sinnvoll sein. Jedes Jahr, etwa Anfang April, degustieren die verschiedenen Weingüter des Bordeaux zusammen mit Spezialisten die im vergangenen Herbst verarbeitete Ernte. Zwischen Mai und Juli werden dann die Preise der verkosteten Weine bekannt. Die Liste der Weine in Subskription wird generell gegen Ende Juni / Anfang Juli publiziert. Anhand dieser Liste können die Weine reserviert werden.
Dabei sollte auf die Punkte von Robert Parker, dem renommiertesten Weinkritiker der Welt, geachtet werden. Im Index der Weinbörse Livex besitzen rund zehn Prozent der Rebensäfte über 97 Punkte. Am interessantesten sind die Tropfen aus dem Bordeaux, die mit 99 oder gar 100 Punkten dekoriert sind. Entsprechend stolz ist dann jedoch auch der Preis der Flasche.
Lohnen kann es sich allemal: Beim Auktionshaus Sotheby’s lag im Jahr 2013 der Durchschnittspreis für
eine Flasche Wein aus dem Bordeaux bei 490 USDollar. Im Handel wurden diese Weine für durchschnittlich 122 USDollar erworben.
Neue Welt, zweite Wahl
Weine anderer berühmter Regionen, beispielsweise ein kalifornisches Edelcuvée, mögen vielleicht besser munden und genauso hoch bewertet sein, bleiben aber dennoch zweite Wahl.
Der Grund dafür ist, dass in der derzeitigen Schuldenkrise die nationalen Märkte für diese Weine mehr oder weniger verloren sind. Die kaufkräftigen Asiaten wollen beinahe ausnahmslos Weine aus alten, traditionellen Regionen mit sagenumwobenen Weingütern, Riten und Legenden kaufen.
Schon mancher Investor, der in Hongkong – dem wichtigsten Weinhandelszentrum Asiens – den berühmtesten spanischen Wein, den Pingus von Peter Sisseck, verkaufen wollte, erntete von den Chinesen lediglich ein verständnisloses Kopfschütteln. Das Ribera del Duero, die Region, in der die Trauben für den Pingus reifen, ist nur den wenigsten asiatischen Konsumen
ten bekannt. So werden viele Spitzenweine weder als Ersatz noch als Erweiterung in Betracht gezogen und stossen auf Ablehnung.
In meinen Augen muss Wein als reine Kapitalanlage etwa gleich frustrierend sein, wie wenn man sich teure Kunst in die Stube stellt, obwohl sie einem gar nicht gefällt. Um mit Wein Geld zu verdienen, braucht es also den richtigen Riecher und einen langen Atem. Es kann gut und gerne zehn Jahre dauern, bis der Wert des edlen Saftes steigt. Daher sollte stets auf die Haltbarkeit geachtet werden. Sollte es mit der Rendite nichts werden, kann der Wein immerhin noch selbst genossen werden. Sowieso sollten PassionInvestments immer von einer persönlichen Leidenschaft und Neugier, einer wahren Passion, getrieben sein.
Gefälschte Etiketten Wein sollte nicht aus besonders günstigen Quellen erworben werden, denn Flaschen und Etiketten werden zwischenzeitlich systematisch gefälscht. Der Wein sollte nur von autorisierten Weinfachhändlern stammen oder auf renommierten Auktionen gekauft
Shirley Amberg.
werden. Auf Auktionen wird Wein in der Regel kistenweise verkauft. Die Weinkiste sollte darum so gepflegt wie möglich sein. Das Etikett sollte unbeschädigt sein. Ein schadhaftes Etikett mindert den Wert des Weines massiv. Neben dem Zustand der Etikette sind der Zustand der Kapsel sowie der Füllstand der Flasche von Bedeutung. Bei der Lagerung darf nicht gespart werden. Die Weine sollten regelmässig – und mit Passion – umsorgt werden.
Mister Parkers Punkte
Das wohl einflussreichste WeinbewertungsPunktesystem wurde von Robert M. Parker Jr. entwickelt. Viele Weinliebhaber haben seine Bücher in den Regalen. Ich will ehrlich sein: Von Punkten und mit güldenen Medaillen beklebten Flaschen halte ich nicht viel. Freilich, Auszeichnungen und Punkte senken das Risiko, dass eine grausige Plörre gekauft wird. Robert M. Parker, Jr. wurde 1947 in Baltimore, Maryland, geboren. Sein Interesse an Wein begann 1967, als er einen Monat lang seine Freundin im Elsass besuchte. Diese Freundin ist nun seit fast 50 Jahren seine Ehefrau.
Parker erregte weltweites Aufsehen, als er den Jahrgang 1982 aus dem Bordeaux als superbes Jahr ausrief; im Gegensatz zu vielen anderen Kritikerkollegen, die der Ansicht waren, das Jahr sei zu säurearm und überreif ausgefallen. Die Debatte darüber, ob das Jahr 1982 ein alterungsbeständiges Jahr sei, dauert bis heute an. Jedoch scheint der Weinmarkt gesprochen zu haben, liegen die Preise dieser Weine doch weit über jenen der folgenden Jahrgänge.
Parkers Urteile wirken
Robert Parkers Geschmack hat vieles verändert. Besonders die Arbeit der Winzer. Produzenten reagieren auf seine Kritiken und produzieren oftmals nach seinem Geschmack: dichte, dunkle und dramatische
Weine. Es ist faszinierend, in gewissem Sinne auch bedenklich, wie ein einzelner Mann es verstanden hat, dem Weinbau seinen Geschmack zu diktieren. Dafür wurde er sogar vom französischen Präsidenten Jaques Chirac mit dem Orden der Ehrenlegion ausgezeichnet, obwohl sein Urteil einige kleine französische Weinproduzenten ruiniert hat.
Das System Parker ParkerPunkte werden entsprechend dem amerikanischen SchulnotenSystem vergeben, also zwischen 50 und 100 Punkten. Parker ist der Ansicht, dass die gängigeren 20erPunktesysteme zu wenig Flexibilität bieten. Sein Grundsatz lautet zudem, einen Wein eher unter statt überzubewerten. Die einzelnen Wertungen im ParkerSystem besagen:
– 50 bis 69 Punkte: schlecht bis unterdurchschnittlich
– 70 bis 79 Punkte: durchschnittlich
– 80 bis 89 Punkte: überdurchschnittlich bis sehr gut
– 90 bis 95 Punkte: hervorragend
– 96 bis 100 Punkte: ausserordentlich
Mit einem PlusZeichen (+) werden Weine markiert, denen Parker zutraut, sich mit der Lagerungszeit noch besser zu entwickeln.
Mit einem Fragezeichen (?) werden Weine markiert, bei denen Parker unsicher ist, ob diese Weine in korrekter Verfassung vorgefunden wurden, sich eventuell leicht fehlerhaft entwickeln würden oder Ähnliches.
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Karl Wild (kw) k.wild@hotelier.ch
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Laura Spielmann l.spielmann@weberverlag.ch
Redaktionelle Mitarbeit an dieser Ausgabe: Marc Almert (Sommerlier), Shirley Amberg (Sommelière), Stephanie Ambros (25hours Hotel Zürich West), Roland Gasche (Präsident VDH), Adrian Gisler (Rast Kaffee), Christine Künzler (Journalistin), Julian Leitner (Smart Host GmbH), Virginia Maissen (Innenarchitektin VSI.ASAI), Roman Migliorato (Hotel Boost), Michéle Müller (Kempinski Palace Engelberg), Juliane Oehler (VDH-Mitglied), Arlette Scheidegger (VDHMitglied), Suzanne Schwarz (Journalistin), Martin Schwegler (Rechtsanwalt), Eva Stächelin (SHS Academy), Marianne Vonlanthen (CASY), Rolando Vonlanthen (CASY), Philipp Wettstein (Vorstandsmitglied VDH)
Anzeigenverkauf Thomas Kolbeck t.kolbeck@weberverlag.ch
Aboverwaltung abo@weberverlag.ch Telefon 033 334 50 44
Layout Cornelia Wyssen
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Druck
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Bildnachweise
Patrick Baeriswyl, Seven Seals: Cover; LMEY: S. 6 (oben); Daniel Martinek: S. 7 (unten); Attila Czinke: S. 22, 25 (unten); Hiepler-Brunier: S. 23, S. 30–31; Digitale Massarbeit: S. 25 (oben), S. 28 (oben); Fabian Häfeli: S. 28 (unten); Nell Andris: S. 35; Christoph Arnet: S. 44; Martina Meier: S. 49 (oben); Andrea Campiche: S. 51; Romer’s Hausbäckerei AG: S. 51 (unten); MCH Group: S. 58–59; Felix Meinhardt: S. 65; parlament.ch: S. 73; Nicole Zimmermann: S. 87; eduardo-foto.ch: S. 95 (oben); Fernando Alda: S. 102; Davide Groppi Srl – ph Fausto Mazza: S. 103–105; fotografenandenmatten-soltermann.ch: S. 106; Gaelle Le Boulicaut: S. 107, 109; Pascal Gertschen: S. 108; LLH Productions: S. 112; Aleggs5963: S. 117; iStock: S. 126, 129; Guillaume
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1 Jahr (6 Ausgaben): CHF 120.–2 Jahre (12 Ausgaben): CHF 240.–Einzelausgabe: CHF 22.–, Ausland zuzüglich Porto
ISSN 1664-7548
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Offizielles
Publikationsorgan «Hotelier» ist das offizielle Publikationsorgan des Schweizer Sommelierverbands ASSP-SVS und der Vereinigung dipl. Hoteliers-Restaurateure VDH.
Cover Markus Granelli führt das Zürcher Traumhotel
«The Dolder Grand» in eine verheissungsvolle Zukunft
«Ich träume vom eigenen kleinen Boutiquehotel»
Womit langweilt man Sie am meisten?
Mit unnötigen Wiederholungen und fehlender Wertschätzung.
Was weckt Ihre Begeisterung? Menschen, die mit Leidenschaft und Aufmerksamkeit bei der Sache sind.
Was macht Sie glücklich?
Zeit mit meinen Liebsten zu verbringen und anderen Menschen Freude bereiten.
Was macht Sie traurig? Falsche Menschen und Ungerechtigkeit.
Ihr bisher grösster Erfolg?
Die Karriere, die ich mir bisher aufgebaut habe – vom Zimmermädchen bis zur Concierge des Jahres in der Schweiz und in Italien.
Der grösste Flop?
Dass ich mich nach dem Studium akademisch nicht weitergebildet habe, um meine Qualifikationen auf ein noch höheres Niveau zu bringen. Aber es ist nie zu spät.
Ihre Lieblingsbeschäftigungen?
Skifahren und Golf spielen.
Was möchten Sie gerne können?
Alle Sprachen sprechen und Gedanken lesen.
Welchen Traum würden Sie sich gern erfüllen?
Ich hätte gern ein eigenes kleines Boutiquehotel.
Ihr grösster Wunsch?
Dass meine Träume Realität werden.
Ein Jahr lang Ferien – was würden Sie tun?
Ich würde die Welt bereisen, um die perfekte Lage für mein eigenes Boutiquehotel zu finden. Ich würde mich von der Architektur, der Natur und dem Lebensstil inspirieren lassen, um einen Platz zu entdecken, der nicht nur mich, sondern auch meine zukünftigen Gäste fasziniert.
Welche drei lebenden Persönlichkeiten bewundern Sie am meisten?
Den Dalai Lama, den Schauspieler Anthony Hopkins und die «Vogue» Chefredaktorin Anna Wintour.
Wer wird Ihrer Meinung nach völlig überschätzt? Influencer. Dazu gäbe es viel zu sagen.
Mit welcher bekannten Persönlichkeit würden Sie gern einen Abend verbringen?
Mit Elon Musk.
Was wäre das Thema? Zukunftsvisionen.
Ist Ihr Leben heute spannender als vor zehn Jahren? Definitiv ja.
Wo leben Sie am liebsten?
In der Schweiz. Wegen der atemberaubenden Natur, der hohen Lebensqualität und der kulturellen Vielfalt. Die Kombina
tion aus majestätischen Bergen, klaren Seen und einer entspannten Atmosphäre macht das Leben hier besonders attraktiv.
Was haben Sie im Leben verpasst?
Gefühlsmässig bisher nichts. Da ich noch jung bin, habe ich die Möglichkeit, noch viele neue Erfahrungen zu machen und die Welt weiter zu entdecken.
Als was würden Sie am liebsten wiedergeboren werden? Als mich selbst. Ich bin glücklich mit meinem jetzigen Dasein.
Ihr Lebensmotto?
With passion or not at all.
Ihr Lieblingshotel – und warum?
Schwierig, nur eines zu nennen. Die «Aman Hotels & Resorts» allerdings stechen für mich heraus. Die Servicequalität ist ebenso aussergewöhnlich wie die exklusiven Standorte, die den Aufenthalt zu etwas Besonderem machen.
Ihr Lieblingsrestaurant –und warum?
Das «El Olivo» in Palma de Mallorca. Es bietet hervorragendes mediterranes Essen in einem charmanten Ambiente. Die Kombination aus leckerem Essen und dem schönen historischen Gebäude macht jeden Besuch zum Erlebnis.
Was soll man später einmal von Ihnen sagen?
Sie war zwar nicht perfekt, hatte aber eine grossartige Seele.
Teodora Moncea
In Cluj, der Kreishauptstadt der rumänischen Region Siebenbürgen, schloss Teodora Moncea das Gymnasium mit Bestnoten ab. Das berechtigte sie, kostenlos an der renommierten Babes-Bolyai-Universität, einer international an gesehenen Hochschule, Public Relations und Image Management zu studieren. Einmal besuchte sie eine Bekannte in Italien. Deren Onkel war Concierge und fragte sie, ob sie nicht aushelfen wolle. Sie begann an der Rezeption, verblüffte die Gäste rasch mit raffinierten Tipps und Tricks –und war plötzlich selbst Concierge. Dass sie es geblieben ist, bezeichnet sie als beste Entscheidung ihres Lebens. Glücklich darüber war man dann auch im Luxushotel in Rom, in dem sie arbeitete. Danach wechselte sie nach St. Moritz. Zuerst ins «Kempinski», dann vor sechs Jahren ins «Kulm». Jetzt ist «Kulm»Chef Heinz Hunkeler der Glück liche. Er bezeichnet die junge Frau, die sieben Sprachen spricht, als wahre Perle. Für die Gäste ist die Concierge des Jahres 2023 ganz einfach ein Schatz.
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