Hotelier_2023-05

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Missverständnis

Ssicht, Chance, fioffnung, Möglichkeend zum

survival of the Fittest. So lautet die Schlüsselerkenntnis aus der Evolutionstheorie des Naturforschers Charles Darwin (1809–1882).

Seit ihrer Publikation 1831 im Werk «Über die Entstehung der Arten» wurde sie mehrheitlich fehlinterpretiert und für eigene Interessen instrumentalisiert. Ein Missverständnis. Darwin meint nicht einen Kampf zwischen den, in dem die Stärksten, die Kraftvollsten, die Schnellsten überleben würden. Überleben und in der Entwicklung ihrer Art erfolgreich würden jene sein, die sich gut an die äusseren Bedingungen anpassen könnten. Diese Anpassungen an die Umstände, an die Realitäten, brachten und bringen eine riesige Vielfalt von Arten und Lösungen hervor.

Die amerikanische Biologin Lynn Margulis (1938–2012) entdeckte ein weiteres, zentrales Element für die Entwicklung auf unserem Planeten: Nicht der Wettkampf, sondern die Kooperation ist das dominante Prinzip, damit sich die Natur (und der Mensch als Teil davon) weiterentwickelt. Dabei gehe das Kooperationsprinzip über eine einfache Win-win-Situation hinaus. Durch Kooperationen entstünden neue Beziehungen, neue wechselseitige Verbindungen, die neue Potenziale hervorbringen könnten, als nebeneinander sich entwickelnde Einzelelemente. Neue Systeme würden entstehen, die ganz anders funktionierten und durch die Kooperation sprunghafte Fortschritte erreichten.

Vielleicht etwas viel Biologie für unser Fachmagazin. Dennoch interessante Gedanken, denen ich beim Lesen des Buches «Im Wald vor lauter Bäumen. Unsere komplexe Welt besser verstehen» von Dirk Brockmann begegnet bin. Und mit einigen Gedankensprüngen

oder über eine Gedankenbrücken kommt man dann auch in der Hotellerie an. Verschiedene Beiträge der aktuellen Ausgabe zeigen, wie unabdingbar Kooperationen, Netzwerke und Teamwork in der Branche sind.

Die Titelgeschichte zum «Giardino» würdigt das «Leuenrudel», die Führungsphilosophie des Gastgeber Ehepaares Daniela und Philippe Frutiger und das tolle Team um Generalmanager Wolfram Merkert. Die Igeho in Basel ist die Branchenplattform, zu deren Zielen das Netzwerken gehört, woraus neue Kooperationen entstehen können. Der Akzent zum Hospitality Investment Club zeigt in verschiedenen Facetten, dass Investment mindestens ebenso ein Kooperations-, wie ein Geldthema ist. Eine Art Krönung von Kooperation ist der Schwerpunkt zur Neuwahl des Präsidenten bzw. eines Co-Präsidiums und des Vorstandes von HotellerieSuisse. Per definitionem ist ein Verband eine Kooperation. Sie ist nur erfolgreich, wenn sie nach innen und nach aussen kooperiert. Da kommen keine Missverständnisse auf.

Dr. Hilmar Gernet Chefredaktor

52 Berghotel Mettmen gewinnt Prix Montagne Publikumspreis

54 Responsible-Hotels wachsen in allen Kategorien

56 Klein, originell und erfolgreich

60 Definitive Mindestlöhne für 2024

Titelgeschichte

16 Die Giardino Group – ein schönes Stück Schweizer Hotelgeschichte

26 Daniel Borer, stiller Mann im Hintergrund

HotellerieSuisse

28 Vom Hotelier zum Lobbyisten und Konfikocher

34 Wer führt HotellerieSuisse in die Zukunft? Und wie?

40 Sechs junge Stimmen für den Vorstand von HotellerieSuisse

Szene

44 Die Wohlfühloase hoch über dem Urnersee

49 Hotel Eiger Grindelwald wird zu Mountain & Soul Resort

50 Hotel Saratz: Erfahrene Persönlichkeiten neu an der Spitze

62 Messevorschau Igeho 2023

Essen und Trinken

84 Kaffee: Frische geht über alles

86 Wasser und Champagner – zwei Flüssigkeiten bewegen die Menschen

90 Mineral oder Hahnenburger – das ist (k)eine Frage

94 Mauler – erlesene Tropfen

Hospitality Investment Club

96

Hotelinvestments benötigen Liebe und Länge

99 Investments sind mehr als Geld

100 Grosse Volumen an Hotels stehen in der Schweiz zum Verkauf

102 In Zürich, Genf und den Bergen werden am meisten Hotels gehandelt

Architektur und Design

105 Wie sinnvoll ist ihr Hotel?

106 Ästhetik, Leichtigkeit, Leidenschaft – Ina Rinderknechts Ambitionen

110 Veränderung und Tradition – zwei Hotels im gleichen Dorf interpretieren zwei Leitlinien individuell

114 Im Wallhalla wird nicht nur Geschichte lebendig

116 … und es wurde Perlenlicht im Mühlesaal

118 Italianità Innenarchitektur-Hotspot in der Innerschweiz

120 Kultur am Meer: Die faszinierende Geschichte der Bäderarchitektur

122 Aussergewöhnliches Hoteldesign in den Tiroler Bergen

Hotelfachschule

124 State of Hospitality Report: Ein Blick auf die Zukunft der Hospitality-Branche

126 «Bettgeflüster – Backstage Hospitality»: SHL lanciert neuen Podcast

Recht

128 Negatives Image führt zwingend zu Fachkräftemangel

Politik

130 Bundesrat muss Situation für Personalwohnungen verbessern»

131 Kein Disneyland und «massvoller» Streit

Vereinigung diplomierter

Hoteliers-Restaurateure VDH

134 Chur: StadtFinden – Lehrgang bei Regen, im Gefängnis und mit Champagner

137 Diplomfeier mit grosser Spende an «Wunschambulanz»

Sommelierverband Schweiz SVS

138 Eine Sommelière in Uri hat ihren Traumberuf gefunden

141 Swiss Wine Tasting 2023

144 Am Markt

Schluss-Punkt

146 Tanja Münker: «Unsere Branche wird völlig unterschätzt»

Neues Team am Start: v.l.n.r.:

Johannes Fritz (Gastgeber), Sven Vogelsanger (Küchenchef) und Johannes Sommer (CEO).

Neue Dreier-Mannschaft für Hotel Dorfhus Gupf

Im Design- und Boutiquehotel Dorfhus Gupf im Ausserrhodischen Rehetobel wirkt seit kurzem ein neues Führungstrio: CEO Johannes Sommer, Betriebsleiter

Johannes Fritz, Küchenchef Sven Vogelsanger.

Das Hotel und Restaurant Dorfhus Gupf und das Gasthaus zum Gupf sind zwei verschiedene Häuser. Sie sind nicht zu verwechseln, auch wenn sie eng zusammenarbeiten und denselben

Eigentümer haben, Emil «Migg» Eberle. Der Ostschweizer Unternehmer ist Inhaber der Soleil Immobilien AG und da tat sich jüngst personell einiges.

Bildlegende

Johannes Sommer ist neuer CEO Gastronomie & Hotellerie der Soleil Immobilien AG. Ebenfalls neu amtet Johannes Fitz als Betriebsleiter mit Schwerpunkt Gastronomie im Dorfhus Gupf. Der 25-jährige Restaurantmanager und Sommelier verfügt über einen beachtlichen Leistungsausweis, den er sich in der Hauben- und Sternegastronomie erworben hat.

Neu ist auch der Schweizer Küchenchef Sven Vogelsanger. Der 30-jährige Koch hat in der legendären Fischerzunft in Schaffhausen (1 Michelin-Stern, 19 GaultMillau-Punkte) gearbeitet und sein Können unter anderem als Executive Sous-Chef in den FünfSterne-Hotels Seehof in Davos, Giardino in Ascona und zuletzt als Küchenchef im Oberwallis gezeigt. Als Küchenchef des Dorfhus Gupf setzt Sven Vogelsanger auf saisonale Produkte aus der Region sowie die restlose Verwertung des Tieres. Er möchte auch im Fischangebot das bisherige Niveau beibehalten. Als Koch mit der Goldenen Fisch-Auszeichnung ist dies für ihn Ehrensache. mm/phg

EHL – 130 Jahre Exzellenz

Markus Venzin, CEO der EHL-Gruppe, blick zurück: «Getreu ihrem Pioniergeist hat sich die EHL im Laufe ihrer reichen Geschichte ständig neu erfunden, um sich heute als weltweiter Massstab für die Ausbildung im Hotelmanagement zu etablieren.» Dabei habe man sich auf das einzigartige Know-how der Hotelbranche gestützt, um den Studenten einen auf den Menschen ausgerichteten Managementstil zu vermitteln. «In einem Zeitalter der Digitalisierung und Internationalisierung ist diese treibende Kraft relevanter denn je und wird hoffentlich auch in den nächsten 130 Jahren unser Leitprinzip bleiben», schwärmt Professor Venzin.

Historische EHL-Schlüsselmomente

1893 – Angesichts des herrschenden Tourismusbooms gründete der visionäre Hotelier Jacques Tschumi am 15. Oktober die Ecole hôtelière de Lausanne und begrüsste die ersten 27 Studenten.

1926 – Der Alumni-Verband wird mit 500 Absolventen gegründet. Heute hat die EHL ein beeindruckendes Netzwerk von über 30 000 Alumni in über 150 Ländern.

1943 – Der Zweite Weltkrieg zwang die EHL, ihre Türen zu schliessen. 1943 konnte die Schule dank einer Spendenaktion von 600 Alumni wieder eröffnen.

1989 – Nach einer Reform der Lehrphilosophie konzentriert sich die EHL auf die Vermittlung von Managementkompetenzen.

2013 – Die EHL übernimmt die Schweizerische Schule für Tourismus und Gastgewerbe in Passugg. Die EHL-Gruppe bietet damit neu Aus- und Weiterbildungskurse und Lehrstellen an.

2019 – Auszeichnungen: QS University Ranking stuft EHL als beste Schule der Welt in Hospitality & Leisure Management ein; Ausbildungsrestaurant, Le Berceau des Sens, erhielt einen Michelin-Stern.

2020 – EHL eröffnet in Singapur ihren ersten Campus in der Asien-Pazifik-Region. Er entwickelte sich zum Ankerpunkt für EHL-Studenten und Branchenkooperationen der Gruppe in der Region.

2022 – Nach fünf Jahren Bauzeit und einer Investition von CHF 250 Mio. wurde der neue Campus in Lausanne eröffnet. Die Ecole hôtelière de Lausanne nennt sich neu EHL Hospitality Business School.

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Die Berliner Schnauze und ihre Helden auf dem Teller

Weltenbummlerin Michéle Müller hat das berufliche Glück in Engelberg gefunden. Im «Kempinski Palace Engelberg» leistete sie Aufbauarbeit. Nun trägt die talentierte Köchin die gesamte Verantwortung für Kulinarik und Gastronomie.

Christoph Ammann

Wenn Michéle Müller im Wintergarden die Gäste beobachtet, die beim Afternoon Tea die kleinen Leckereien von der Etagère auf den Teller schaufeln, dann hüpft ihr Herz: «Ich freue mich über das hübsche Service und bin ein wenig stolz, es mit ausgesucht zu haben.»

Michéle Müller hatte nicht lange gezögert, als Anfang 2021 die Anfrage vom «Kempinski Palace Engelberg» eintraf. Sie arbeitete gerade als Executive Sous-Chefin im Hotel Adlon Kempinski am Pariser Platz in Berlin. Ihre Familie war glücklich, die Weltenbummlerin wieder regelmässig in die Arme schliessen zu können. Zuvor hatte Müller unter anderem in Italien, Irland, Qatar und den Vereinigten Arabischen Emiraten am Herd gestanden. Und in der Schweiz: «Ich wollte unbedingt wieder zurück. Ich hatte ja früher schon in Pontresina und Saas-Fee gearbeitet», ergänzt die 42-jährige.

Neu in übergeordneter Rolle

Was sie an der Aufgabe im einzigen Luxushotel in Engelberg fasziniert: «Ich durfte einen Betrieb mitaufbauen und -einrichten. Jeden Topf, jede Pfanne habe ich selber ausgewählt und meine Küchencrew zusammengestellt.» Seit kurzem bekleidet die Berlinerin die

Michéle Müller bringt Berliner Esprit nach Engelberg.

übergeordnete Rolle mit dem etwas umständlichen Titel Director of Food & Beverage in charge of Culinary Operations. «Die neue Aufgabe mit der Verantwortung für die gesamte Gastronomie, den Service und die kulinarische Ausrichtung bedeutet viel Büroarbeit und Planung. Aber es macht grossen Spass.»

Müller war eine der raren weiblichen Executive Chefs in Schweizer Nobelherbergen. «Darüber mache ich mir keine Gedanken. Ich bin es gewohnt, Verantwortung zu übernehmen und freue mich über die Anerkennung», so die Deutsche, die sich als sehr anpassungsfähig beschreibt: «Ich bin in meiner bisherigen

Karriere zumindest geografisch zwischen den Extremen gependelt, vom Schnee in die Wüste, und nun zurück zum Schnee.»

Viele ihrer Mitarbeitenden sind seit dem Start in Engelberg dabei. Das spricht für die Ambiance in der Küche des im Juni 2021 eröffneten «Kempinski Palace Engelberg». Obwohl sie jetzt viel weniger an der Front stehe, dulde sie den rauhen Umgangston nicht, der oft in männlich dominierten Brigaden herrsche. «Darauf weise ich neue Mitarbeiter hin», sagt Müller. «Aber als Berliner Schnauze bin ich in der Küche eine Freundin kurzer Sätze und klarer Ansagen.»

Blick aus der Titlis-Suite.
Habanos Cigar Lounge.

Gerne die Eltern überrascht

Warum wurde aus Michéle eine Köchin? «Ich habe schon in jüngsten Jahren gerne gekocht und Kuchen gebacken. Wenn meine Eltern vom Spaziergang zurückkehrten, haben meine Schwester und ich sie mit einer leckeren Mahlzeit überrascht.»

Nach der Lehre bei einem grossen Caterer in Berlin zog es sie zum ersten Mal in die Schweiz. Im «Kronenhof» in Pontresina arbeitete Michéle Müller sich bis zur Patisserie-Chefin hoch. Mittlerweile hat sie Fertigkeit und Talent auf sämtlichen Küchenstationen und in diversen Ländern bewiesen. «Aber nirgends habe ich eine so intensive Wertschätzung für das Produkt und das Handwerk in der Küche gespürt wie in der Schweiz», lobt sie. Das passe exakt zur persönlichen Philosophie. «Die Produkte sind die Helden auf dem

Teller. In unserem Haus soll man mit den Gerichten nahe an den Menschen sein und nicht zu kompliziert kochen.» Müller präzisiert: «Selbstverständlich sollen die Teller toll aussehen. Aber fünfzehn Schritte bis zur Vollendung sind einfach zu viel des Guten.»

Brasserie im «Cattani» Kürzlich hat man im Vorzeigerestaurant Cattani ein Brasseriekonzept eingeführt. «Wir wollen den internen und externen Gästen die Schwellenangst nehmen und sie zu regelmässigen Besuchen animieren», begründet Michéle Müller den Kurswechsel, der das kulinarische Flair der Grande Nation nach Obwalden bringt. Auf der Karte stehen Klassiker wie Terrine de veau et volaille oder Carré d’agneau. An der Qualität der Produkte ändert sich nichts. Michéle Müller und ihre fünfzigköpfige Crew zählen auf das Netzwerk, das

Cattani Brasserie.

Bergblick aus der Belle Epoque Suite.

in den letzten Jahren aufgebaut wurde, auf innovative und engagierte Lieferanten und Produzenten, wie den Ziegenkäsehersteller Toni Odermatt aus Stans.

Die überschaubaren Schweizer Entfernungen schätzt Michéle Müller auch in der raren Freizeit. «Natürlich geniesse ich die Natur in Engelberg, aber manchmal brauche ich eine kleine Auszeit und fahre zum Shoppen nach Luzern oder Zürich.» Der Beruf und die neue, noch anspruchsvollere Rolle im «Kempinski Palace Engelberg» seien fordernd: «Dieses Pensum schafft man nur, wenn man die Arbeit liebt und mit Begeisterung dabei ist.»

Maiensässzimmer in neuem Look

«Der anspruchsvollste Gast im Guarda Val bin ich»

Vor fünfzehn Jahren haben Sie das marode Hotel Guarda Val in Lenzerheide-Sporz in eines der besten Vier-Sterne-Superior-Ferienhotels der Schweiz verwandelt. Was waren ursprünglich die Beweggründe für den Kauf?

Wir waren damals auf der Suche nach einem Ferienhaus für unsere Grossfamilie. Ein Hotel zu kaufen, war nicht der Plan. Als mein Mann und ich aber hörten, dass aus dem Guarda Val Ferienwohnungen werden sollten, waren wir fest entschlossen, dies zu verhindern. Sporz drohte, ein Maiensäss mit meist geschlossenen Fensterläden zu werden. Durch das Hotel ist es ein lebendiger Ort geblieben, wo Menschen aus nah und fern 365 Tage lang die Schönheit und Ruhe der Bündner Berge geniessen und sich kulinarisch verwöhnen lassen können.

Haben Sie nie bereut, sich in der Hotellerie engagiert zu haben?

Nein. Ich habe das Glück, dass unsere Vision und unser entwickeltes Konzept fürs Guarda Val sich als realistisch und machbar herausgestellt haben. Das Hotel hat mir nie schlaflose Nächte bereitet. Im Gegenteil: Zu sehen, wie viele Leute sich am Guarda Val erfreuen, macht mich glücklich.

Standen Sie auch mal vor Herausforderungen, mit denen Sie nicht gerechnet hatten?

Eigentlich nicht. Das hat aber auch damit zu tun, dass wir seit Jahren das Privileg einer motivierten, sehr engagierten Direktion haben. Es kommt immer mal wieder vor, dass man um die Ecke denken und handeln muss, aber das macht die Arbeit in der Hotellerie auch spannend.

Wie zufrieden sind Sie mit der Auslastung des Hotels?

Wir erfreuen uns einer breiten, treuen Stammkundschaft. Nebst Individualgästen sind darunter auch zahlreiche Unternehmungen, die seit Jahren für Seminare, Workshops und Offsite-Meetings zu uns kommen.

Steht das Guarda Val heute so da, wie Sie es sich immer gewünscht hatten?

Die Einzigartigkeit des Hotels als Maiensäss mit elf historischen Gebäuden macht immer noch Freude. Herzliche, familiäre Gastfreundschaft ist zum zuverlässigen Markenzeichen des Guarda Val geworden. Diese Vision war im Rahmen der Neupositionierung des Hauses vor fünfzehn Jahren entstanden, und ich ziehe den Hut vor unserem Team, das diese Kultur tagtäglich lebt!

Jetzt wird das Hotel mit zwei Millionen für die Zukunft fit gemacht. Worauf werden bei der Renovation die Schwerpunkte gelegt?

Das Guarda Val ist ein Maiensäss. Das ist und bleibt unsere Identität. Wir bleiben uns und dem Ort treu. Die Renovation aller fünfzig Zimmer sowie der Seminarräumlichkeiten lässt das Guarda Val in frischem Glanz erstrahlen und beinhaltet kleine Anpassungen, die dem Gast den Komfort bieten, der heute erwartet wird.

Welche Pläne haben Sie noch mit dem Hotel?

Im Rahmen unseres Limitless-Konzepts laden wir unsere Gäste ein, die grossen und kleinen Wunder der Natur in und um Sporz zu entdecken. Dazu gehört auch das Erlebnis des Kochens über dem Feuer in unserer Outdoorküche Fö. Die Ideen gehen uns noch lange nicht aus.

Was kann man in einem einzigartigen Hotel wie dem Guarda Val noch verbessern?

Unsere Mitarbeitenden wissen, dass ich der anspruchsvollste Gast bin. Das grosse Ganze ist die Summe unzähliger Details, die aufeinander abgestimmt sein wollen. Meine Liste der kleinen und grösseren Optimierungen ist lang. Denn: Wer rastet, der rostet.

Cornelia Gantner

Bislang haben Sie wohl fünfzig Millionen Franken ins Guarda Val investiert?

Die Schätzung ist nicht schlecht. Seit wir das Guarda Val vor fünfzehn Jahren komplett neu aufgegleist haben, trägt das Hotel alle laufenden Kosten inklusive Investitionen selbst. Das entspricht unserem ursprüng lichen Businessplan und ist nicht zuletzt darauf zurückzuführen, dass wir damals mit mehr Betten und neuen Seminarräumlichkeiten die Kapazität des Hauses wesentlich ausgebaut haben.

Es ist ausgesprochen schwierig, gute Köche zu finden. Wie sind Sie auf Paul Berberich gekommen, der im Basler «Les Trois Rois» Sous-Chef des Drei-Sterne-Kochs Peter Knogl war?

Das Guarda Val bietet ein spannendes Wirkungsfeld für einen kreativen, ehrgeizigen jungen Mann. Wir sind begeistert, wie Paul Berberich unseren Wunsch nach einer dem Maiensässgedanken angelehnten Küche umsetzt.

Wie wichtig ist Ihnen eine gute Küche im Guarda Val?

Einzigartige, unverkennbare kulinarische Erlebnisse sind ein Grundpfeiler unseres Erfolgs als Vier-Sterne-Superior-Hotel in den Bergen. Das Angebot wird nicht nur von Hotelgästen, sondern auch von der

lokalen Bevölkerung sowie den zahlreichen Ferienwohnungsbesitzern der Region geschätzt.

Beschäftigen Sie sich derzeit mit neuen Projekten?

Sehr gerne würde ich ein Familien- und Gruppenferienhaus mit vielleicht 120 Betten bauen. Freundlich, innovativ, modular und an schöner Lage. Ein Ort für fröhliches, unkompliziertes, inspirierendes Zusammensein. Die Idee ist relativ jung, die Vision muss noch geschärft werden. Derzeit sehe und höre ich mich nach einer geeigneten Liegenschaft oder einem Grundstück um.

Hat es Sie überrascht, dass Urs Wietlisbach, Partner Ihres Mannes bei der Partners Group, mit dem Kulm in Arosa ebenfalls in die Hotellerie eingestiegen ist?

Nein. Urs hat bereits mit dem – wie ich finde äusserst gelungenen – Neubau des Berggasthauses AlpArosa sein Interesse für die Branche bekundet.

Welches Schweizer Ferienhotel bzw. Stadthotel bevorzugen Sie?

Ferienhotel: das Castello del Sole in Ascona. Stadthotel: Widder Hotel in Zürich.

In jungen Jahren zogen Cornelia und Alfred Gantner zusammen in die USA. Sie studierte Journalismus, er Finanzwissenschaften. Zurück in der Schweiz, gründete Alfred Gantner zusammen mit Urs Wietlisbach und Marcel Erni die Partners Group, einen auf Privatmarktanlagen spezialisierten Vermögensverwalter. Die drei schrieben in der Folge eine der tollsten Erfolgsgeschichten der Schweizer Finanzindustrie. Das Vermögen der drei Partner wird heute auf je zwei bis drei Milliarden Franken geschätzt. Nach dem Erwerb des Guarda Val war Cornelia Gantner die treibende Kraft bei der Konzeptentwicklung für das komplett renovierte und vergrösserte Hotel. Danach widmete sie sich verstärkt neuen Aufgaben. Mit dem vielbeachteten Dokumentarfilm «That Girl» verschaffte sich die fünffache Mutter 2020 einen famosen Namen als Regisseurin und Produzentin. Über die eigene Stiftung Second Mile unterstützt sie gemeinsam mit ihrem Mann seit fünfundzwanzig Jahren die humanitäre Arbeit im Bereich Bildung und Gesundheit. Dazu kam als Fortsetzung der Filmarbeit die Stiftung Be That Girl, die sich für mehr Selbstbestimmung im Leben junger Frauen in Afrika und Indien engagiert. Jetzt ist Cornelia Gantner wieder federführend bei der Erneuerung des Guarda Val und dessen konzeptioneller Ausrichtung auf die Zukunft.

Multitalent Cornelia Gantner

Was macht eigentlich …

Peter P. Tschirky

Aufgewachsen ist Peter P. Tschirky auf einem Bauernhof im idyl lischen, abgeschiedenen Weisstannental, einer heilen Welt unweit von Bad Ragaz. Und obwohl er weder Geld noch eine herausragende Schulbildung hatte, wollte er Karriere machen. Er wollte, gehauen oder gestochen, vor seinem 35. Geburtstag General Manager eines grossen Fünf-Sterne-Hotels sein. Über Zürich, München und Bahrein führte ihn der Weg nach Mallorca, wo er sein Ziel erreichte: Er wurde an die Spitze des berühmten Palastes Castillo Hotel Son Vida berufen und war danach federführend beim Zusammenschluss von den Hotels Arabella und Sheraton. Zusätzliche wichtige Positionen machten ihn zu einem führenden Touristiker auf der Baleareninsel. «Mein Glück war es, dass ich eine Frau hatte, die mich immer vollumfänglich unterstützte», bemerkt Tschirky.

2007 folgte er dem Ruf nach Bad Ragaz. Als Vorsitzender der Geschäftsleitung trimmte er das Resort in allen Bereichen auf Weltklasseniveau und durfte sich 2015 als Hotelier des Jahres feiern lassen. Als er nach zehn glanzvollen Jahren in Bad Ragaz altershalber zurücktrat, hinterliess Peter Tschirky seinem Nachfolger Marco R. Zanolari ein – auch wirtschaftlich – blühendes Resort mit einer einzigartigen Aura. «Ich habe viel mehr erreicht, als ich mir je erträumt hätte», sagt Tschirky. Und über sein Erfolgsrezept meint er: «Ich verlor nie die Bodenhaftung, habe immer dafür gesorgt, dass es meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gut geht und habe sie respektvoll behandelt. Sie gingen für mich dann gewissermassen durchs Feuer, was die Basis für meinen Erfolg war.»

Heute geniesse er die schönste Zeit seines Lebens. Die vielgepriesene Work-Life-Balance erreicht er mit der Pflege seines persönlichen Umfeldes, der Arbeit im Garten und mit Biken, seinem grossen Hobby. Dazu kommt, was er als geistige Betätigung bezeichnet. Er hat sich an zwei kleinen Firmen beteiligt. In der einen, die mit dem Biken zu tun hat, ist er Verwaltungsratspräsident, in der anderen Geschäfts führer. Einige Beratungsmandate hat er auch. Und soeben wurde er zum Verwaltungsratspräsidenten der Bergbahnen Splügen Tambo gewählt. «Dort war ich schon zuvor involviert», sagt Tschirky, «und die neue Herausforderung macht mir sehr viel Freude.» Reich werde er mit seinen Aktivitäten natürlich nicht, aber das sei auch nicht der Sinn: «Ich habe einfach meinen Spass an diesen Auf gaben und fühle mich irgendwie involviert.»

Drei Voraussetzungen sollten laut Tschirky erfüllt sein, damit das Leben nach dem Abschied von der grossen Bühne sinnvoll gestaltet werden kann: Man muss gesund sein, muss wissen, was man tun will und auch ein wenig Geld haben. Weil er diese Anforderungen erfüllt, ist ihm noch lange nicht langweilig. Freude hat er auch an seinem Sohn Jarik, der nach der Hotelfachschule Lausanne bereits in einer Kaderposition im neuen St. Moritzer Luxushotel Grace La Margna tätig ist. «Er hat die richtige DNA, um glücklich und erfolgreich zu werden», sagt der Vater. Frage der Sohn ihn um Rat, sei er da. Ansonsten verhalte er sich zurückhaltend. Schliesslich weiss keiner so gut wie er: «Jeder muss seine eigenen Erfahrungen sammeln und selbst für das Erreichen seiner Ziele kämpfen.»

Corina Gilgen verkauft neu die Schweizer Jugendherbergen

Corina Gilgen startete vor kurzem bei den Schweizer Jugendherbergen (SJH) als neue Sales Direktorin. In dieser Führungsposition wird sie als Mitglied des Management-Teams für sämtliche Verkaufsaktivitäten der SJH verantwortlich sein. «Gerade im Hinblick auf die bevorstehenden Neu- und Umbauprojekte, zum Beispiel in Martigny, Genf, Luzern oder Pontresina, ist es wichtig, den Verkauf auf eine solide Basis zu stellen und weiter zu stärken», sagt Janine Bunte, CEO der Schweizer Jugendherbergen.

Ihre berufliche Karriere startete Corina Gilgen mit einer Ausbildung zur Köchin. Im Anschluss folgten verschiedene weitere Aus- und Weiterbildungen, unter anderem zur Dipl. Hôtelière-Restauratrice an der Hotelfachschule Luzern sowie zur Dipl. Hotelmanagerin NDS an der Hotelfachschule Thun. Nach verschiedenen Positionen in unterschiedlichen Hotels war Corina Gilgen unter anderem als Geschäftsleiterin im Hotel Bristol Bern tätig. Die letzten sechs Jahre arbeitete sie als Hotelmanagerin im Hotel Savoy Bern sowie als Mitglied der Geschäftsleitung von BâleHotels. Als Präsidentin des Regionalverbandes HotellerieSuisse Bern+Mittelland war sie von 2019 bis 2022 tätig. In ihrer neuen Position folgt Corina Gilgen auf Katharina Leu, die das Unternehmen im August 2023 verlassen hat. mm/phg

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Corina Gilgen ist neu Director Sales der Schweizer Jugendherbergen.
Hotel Bären Adelboden

Die Giardino Group –ein schönes Stück

Schweizer Hotelgeschichte

Paradiesgarten im Giardino Ascona.

Daniela und Philippe Frutiger stehen hinter dem Erfolg der kleinen, feinen Giardino Group. Manches deutet darauf hin, dass die schöne Geschichte noch lange nicht fertig geschrieben ist.

Karl Wild

Sein «Albergo Giardino» in Ascona sei eine Oase der Liebe, pflegte Hans C. Leu mit einem Augenzwinkern zu sagen. Tatsächlich gibt es wohl kaum ein Hotel, in dem sich in den 80er- und 90er-Jahren so viel Prominenz aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft kennenlernen und – bisweilen recht ausgelassen – vergnügte. Im «Giardino», das während der letzten fünf Jahre mit Leu jeweils als bestes Ferienhotel der Schweiz ausgezeichnet wurde, kamen sich freilich nicht bloss die Gäste näher. Auch viele von Leus Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fanden hier zusammen. Manche gar fürs Leben. Damaris und Christian Lienhard etwa, die nach ihrer Zeit im «Giardino» mit dem «Hof Weissbad» im appenzellischen Weissbad aus dem Nichts eines der besten Schweizer Ferienhotels aufbauten und sich jetzt, dreissig Jahre später, etappenweise aus dem operativen Geschäft zurückziehen. Oder eben Daniela und Philippe Frutiger.

Karriere wie aus dem Bilderbuch

Der Berner Oberländer Philippe Frutiger hatte seine Karriere wie so viele erfolgreiche Hoteliers begonnen. Er absolvierte im «Victoria-Jungfrau» in Interlaken eine Kochlehre, besuchte anschliessend die Hotelfachschule Thun und landete dann fürs Servicepraktikum erstmals im «Giardino». Dort revolutionierte der kreative Paradiesvogel Leu dann die Luxushotellerie. Unter dem begeisterten Applaus von Gästen und Medien aus ganz Europa schaffte er Kleiderzwänge ab, erfand das Frühstücksbüffet, veranstaltete Showdinners, Gourmetpicknicks, Foodfestivals, Theaterabende am Seerosenteich und einiges mehr. Der junge Frutiger war tief beeindruckt von der Persönlichkeit und Philosophie des vor sechs Jahren verstorbenen

Daniela und Philippe Frutiger: Wenns brennt, sind sie auch im «Giardino».

Das Terrassen-Restaurant lädt ein zum kleinen Snack nach dem Spaziergang.

Querdenkers Leu, der als strenger Chef zu seinem Vorbild und dann zum väterlichen Freund wurde.

Einer aus dem Leuenrudel

Später kehrte Frutiger als F&B-Assistent ins «Giardino» zurück, lernte dort Spa-Managerin Daniela kennen und war bald Vizedirektor. Leu, ausgestattet mit einem phänomenalen Gespür für herausragende junge Leute, hatte in Frutiger rasch einen Rohdiamanten entdeckt. Im «Giardino» war es damals so, dass Paradiesvogel Leu sich fast ausschliesslich um das Wohl seiner Gäste kümmerte. Operativ geführt wurde das Hotel von seinen Vizes. Was zur Folge hatte, dass diese die Talentschmiede «Giardino» jeweils als fixfertige, gestählte Hoteliers verliessen. Frutiger und Christian Lienhard sind nur zwei in einer langen Reihe von Namen, die durch Leus Schule gingen und bis heute die Spitzenhotellerie mitprägen. Man nannte sie das Leuenrudel.

Totaler Erfolg im Simmental

Die jungvermählten Frutigers hatten um die Jahrhundertwende gar keine Zeit, um gemeinsame Zukunftspläne zu schmieden. Schon im 2002 wurden sie von Jürg Opprecht in den Lenkerhof gelockt. Dort, zuhinterst im Simmental, hatte der Berner Unternehmer ein dreihundertfünfzig Jahre altes, marodes Kurhaus für vierzig Millionen Franken um- und ausgebaut. Und die Frutigers, mittlerweile bereits Eltern der beiden Buben Morris und Justin, packten die Chance. Mit einem beispielhaften Effort führten sie das neue Lenkerhof Alpine Resort mitten unter die besten Fünf-Sterne-Hotels im Land. Im Jahr zwei nach der Eröffnung wurde das Haus bereits als bestes Schweizer Winterhotel ausgezeichnet. Philippe Frutiger war mit 33 Jahren der jüngste Direktor der Schweizer Luxushotellerie, ein Jungstar, dem eine grosse Zukunft vorausgesagt wurde.

Ein goldenes Händchen Und die Frutigers erfüllten die hohen Erwartungen. Auf die Rückkehr ins «Giardino» nach fünf Jahren im Simmental folgten zwar wilde Zeiten (siehe Seite 26: «Daniel Borer, stiller Mann im Hintergrund»), doch schliesslich waren sämtliche Schwierigkeiten überwunden. Mit dem «Giardino», das seinen Nymbus, seine Faszination nach der unwürdigen Verabschiedung von Leu im Jahr 2001 vorübergehend verloren hatte, ging es mit dem neuen Besitzer und den Frutigers schnurstracks wieder aufwärts. Ein goldenes Händchen hatten die Frutigers, als sie vor zehn Jahren Wolfram Merkert zum General Manager des «Giardino» ernannten. So ziemlich alle hatten den jungen Mann aus Waldshut anfänglich arg unterschätzt. Heute ist der omnipräsente Vollblutgastgeber, der ein tolles Team um sich geschart hat, aus dem «Giardino» nicht mehr wegzudenken. Ebenso wenig wie Claudio Caser, der Concierge des Jahres 2019, ein von den Gästen geradezu verehrtes Universalgenie, das seit der Hoteleröffnung 1986 dabei ist.

Spa-Königin Daniela Frutiger

Zur zentralen Figur wurde Daniela Frutiger vor fünf Jahren, als es um die Weiterentwicklung des Hotels ging. Zuerst wurden Garten- und Poolbereich, Terrasse, Wintergarten, Bar, Lobby und der Yoga-Pavillon neu gestaltet und erweitert. Architekt war der weltbekannte Designer und Künstler Daniel Pouzet, der dem «Giardino», immer unter Aufsicht von Daniela, ein atemberaubend schönes neues Gesicht gab. Dann folgte das Spa. Auch hier konnte Pouzet sein künstlerisches Flair voll ausleben, wurde von Daniela aber jeweils dann gebremst, wenn vor lauter Schönheit die Funktionalität unter die Räder zu geraten drohte. In dieser Hinsicht liess sich die ausgebildete Pharmaassistentin, Fachkosmetikerin, Wellnesstherapeutin und Spa-Managerin auf keinerlei Kompromisse ein.

Ruhe, Erholung und Inspiration sind im Lago-Preis inbegriffen.

Roof Lounge im Giardino Lago mit herrlicher Aussicht.
Einfach nur schön – Giardino Mountain.

Neu gestaltet wurde im Spa so gut wie alles. Geblieben ist die Qualität der Behandlungen. Unsere Testerinnen sind überzeugt, dass es in der Schweiz qualitativ kaum Besseres gibt. Daniela Frutiger rekrutiert die Mitarbeiterinnen persönlich zusammen mit ihrer langjährigen Spa-Managerin Cornelia Mittelstät, die das Team selbständig leitet. Federführend ist Daniela auch beim Thema Ayurveda. Die Angebote sind seit Jahren ein Renner. Testimonial, das Gesicht nach aussen, ist keine Geringere als die deutsche Schauspielerin Iris Berben.

Starkoch Fliegauf als Erfolgsgarant

Geradezu genial ist auch die Küche im «Giardino». Der Mann hinter dem durchschlagenden kulinarischen Erfolg ist Rolf Fliegauf, Koch des Jahres 2021. «Er ist eine wichtige Persönlichkeit für das ganze Unternehmen», weiss Philippe Frutiger. «Er entwickelt sich und sein Konzept laufend weiter, kocht nahe der

Perfektion und ist als Vorbild und Inspiration für junge Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht mehr wegzudenken.» Nicht zuletzt generiert der mit zwei Michelin-Sternen geschmückte Starkoch auch zahlreiche Logiernächte. «Eine herausragende Küche ist immer noch eines der besten Markenzeichen für ein Spitzenhotel», sagt Frutiger.

In Ascona geniesst man Fliegaufs spektakuläre Kreationen in atemberaubendem Ambiente direkt am legendären Seerosenteich. Im Winter verlegt der sympathische Starkoch sein Restaurant Ecco nach St. Moritz-Champfèr ins Giardino Mountain, ein lockeres, lässiges Fünf-Sterne-Superior-Hotel für drei Generationen. Fürs Giardino Mountain hat man sich ein interessantes Konzept ausgedacht: Während der Winter ein Selbstläufer der sich im Sommer und zu saisonalen Randzeiten in ein Luxury Bed & Breakfast verwandelt. «Das konkurrenzlose Konzept findet

Giardino Mountain Champfèr St. Moritz eine lässige Sommer- …

einen riesigen Anklang», freut sich Frutiger. «Und es erlaubt uns, unsere Mitarbeitenden ganzjährig anzustellen und die beiden Häuser weitgehend mit einem Team zu betreiben.» Zur Giardino Group gehört auch das hochrentable Boutiquehotel Giardino Lago in Minusio, eine Art Villa mit toller Terrasse und begeisterter Stammkundschaft direkt am Lago Maggiore.

Ein paar Dämpfer gab es auch

Auch in der kleinen, feinen Giardino Group verlief freilich nicht ganz alles den Erwartungen und Vorstellungen entsprechend. Das luxuriöse Fünf-SterneSuperior-Haus Atlantis by Giardino in Zürich etwa, ein Projekt, das zu Recht für tolle Schlagzeilen sorgte, musste aufgrund äusserer Umstände und Einflüsse aufgegeben werden. Das in den 70er-Jahren als Luxushotel erbaute Atlantis war während Jahrzehnten ein anderweitig genutztes, zunehmend verlotterndes Problemhaus. 2015 wurde es überraschend vom katarischen Scheich Khalifa bin Hamad Al Thani, der von 1972 bis 1995 regiert hatte, gekauft und während zweieinhalb Jahren total renoviert. Als er vor vier Jahren verstarb, wollten eine Vielzahl von Kindern seine Immobilien, Schiffe und Flugzeuge verkaufen.

Folglich wurde vor drei Jahren auch der Managementvertrag mit der Giardino Group aufgelöst.

Interessante Pläne hatte man auch in Grindelwald. Dem von der Giardino Group entwickelten Projekt eines Fünf-Sterne-Superior-Hotels gaben Branchenkenner zwar sehr gute Erfolgschancen, doch die Promotoren fanden einfach keine Investoren. Aufgrund der langen Verzögerungen, aber auch aus Reputationsgründen stieg die Giardino Group nach Ablauf der im Managementvertrag festgelegten Fristen aus dem Projekt aus. Die Promotoren redimensionierten danach das Bauvorhaben und eröffneten vor zwei Jahren das Vier-Sterne-Superior-Hotel Bergwelt Grindelwald, das sie heute höchst erfolgreich selbst betreiben.

Immer offen für neue Projekte

Mit ihren drei Hotels steht die Giardino Group heute in jeder Hinsicht sehr gut da. Gleichwohl hält man die Augen offen. «Sollte jemand mit einem spannenden Projekt an uns herantreten und ergäben sich Synergien mit unseren Betrieben, sind wir immer gesprächsbereit», sagt Philippe Frutiger. Zusammen

… und Winterdestination.

mit Daniela führte er das «Giardino Mountain» im Winter auch mal selbst, aber eigentlich sind die beiden immer da, wo sie gerade gebraucht werden.

Weil das Group Office seinen Sitz in Zürich hat, pendeln sie regelmässig zwischen Ascona, St. Moritz und Zürich. «Eigentlich sind wir Nomaden», sagt Frutiger.

Spannendes Nomadenleben

Spannend ist dieses Nomadenleben aber allemal. Mit ihrer Firma Giardino Services erarbeiten sie nämlich auch noch Konzepte für Investoren, unterstützen Hotels und Restaurants und kümmern sich gemeinsam um die Vermarktung, den Verkauf und Vertrieb der Marke Giardino. Philippe ist als Delegierter des Verwaltungsrates für Finanzen, Gastronomie und Ertragsmanagement zuständig. Daniela ist als VRMitglied verantwortlich für die Spa-Konzepte, Design und Dekoration der Hotels, für das Erscheinungsbild der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die eigene Kosmetiklinie dipiù und die Accessoires der Marke Giardino.

Gefragt auch von den Grossen

Vor einem Jahr hat Urs Wietlisbach das in vielerlei Hinsicht renovationsbedürftige Aroser Luxushotel Kulm gekauft. Wietlisbach ist Mitgründer des auf Privatmarktanlagen spezialisierten Vermögensverwalters Partners Group und als solcher zum SelfmadeMultimilliardär geworden. An der neu gegründeten Gesellschaft zur Rettung des «Kulm» hat sich mit zwanzig Prozent auch Samih Sawiris, Retter von Andermatt, beteiligt. Es ist eine geballte Ladung von Geld und Know-how mit Seltenheitswert.

Noch wird die Gesamtsituation analysiert und verschiedene Optionen für das «Kulm» geprüft. «Ein stark besetzter, prominenter Verwaltungsrat wird die Strategie für die Zukunft festlegen», hat Wietlisbach dem «Hotelière» schon vor Wochen verraten. Philippe Frutiger ist Mitglied dieses illustren, hochkarätigen Gremiums. Der einstige Kochlehrling aus dem Berner Oberland ist endgültig zum Branchen-Schwergewicht geworden.

Restaurant Ecco im Giardino Mountain, St. Moritz.

Daniel Borer, stiller Mann im Hintergrund

Daniel Borer ist ein überaus interessanter Mann. Mal ist er Allgemeinmediziner und kümmert sich um seine Patienten, mal ist er Investor und entscheidet über Millionen. Genau genommen sind es Rolex-Millionen. Sein Vater war Hauptaktionär von Rolex Biel, wo die Luxusmarke ihre Uhrwerke produzierte. Rolex Biel wurde vor fast zwanzig Jahren für 2,5 Milliarden Franken («Bilanz»Schätzung) an Rolex Genf verkauft, weil die Nachfolge nicht geregelt werden konnte. «Ich wollte nie was anderes werden als Arzt», sagt Daniel Borer. Seine Frau, eine Juristin, entschied sich für die Familie.

Ein Faible für alles Schöne

Die Freude am Geschäften liegt dem Arzt im Blut. Augenfällig dabei ist, dass er nicht auf das schnelle Geld aus ist, sondern exklusive Produkte bevorzugt. «Ich habe ein Faible für alles Schöne», sagt er. Zum Beispiel für schöne Hotels wie das «Giardino» in Ascona. 2006 verbrachte er dort erstmals ein Weekend und lernte zufällig den Völkl-Skifabrikanten und «Giardino»-Mitaktionär Gregor Furrer kennen. Wenig später sass Borer im Verwaltungsrat des Tessiner Kulthotels.

Borer sah sich jedoch nicht in der Rolle des Kopfnickers. «Ich wollte wissen, wie so ein Hotel funktioniert», sagt er – und entwickelte rasch eigene Vorstellungen betreffend die Weiterentwicklung des «Giardino». Vorbehaltlos unterstützt wurde er in

seinen Plänen von General Manager Philippe Frutiger, der kurz zuvor aus dem «Lenkerhof» gekommen war. Der Haken an der Sache: Die bisherigen Grossaktionäre mit Hans-Dieter Cleven (früher Finanzchef des Handelsriesen Metro) an der Spitze zogen nicht mit. 2010 zahlte Borer sie aus. Dann kaufte er auch die «Giardino»-Immobilien zurück. Der Cleven-Clan hatte sie zwei Jahre zuvor für 50 Millionen Franken an den Immobilienfonds LivingPlus der Credit Suisse abgetreten.

Investor, nicht Mäzen

Nun war der Weg frei. Die Giardino Group wurde gegründet, und in Minusio konnte kurz darauf das «Giardino Lago» eröffnet werden, ein trendiges Boutiquehotel direkt am See fürs Life- und BeachstylePublikum. Und dann war da natürlich die Chesa Guardalej in Champfèr bei St. Moritz. Das Hotel hatte in den 80er-Jahren mit seiner Saunalandschaft Trends gesetzt, konnte das Niveau aber später nicht mehr

Das Albergo Giardino wird vom Investor und Arzt Daniel Borer mit Liebe und Leidenschaft gepflegt.

halten. Der Besitzer bot die kriselnde Chesa der Giardino Group an, und die griff zu. Die Herberge am Fuss des berühmten Suvrettahangs wurde komplett renoviert und begeistert seither als jugendliches Luxushotel für drei Generationen.

Bis heute hat Borer rund zweihundert Millionen Franken in seine Hotels investiert. Dabei sieht er sich ausdrücklich als Investor, nicht als Mäzen. Und er versucht sich bei seinen Aktivitäten, wenn immer möglich im Hintergrund zu halten. Er möchte durch Leistung wahrgenommen werden, nicht als Sprössling der Rolex-Gründerfamilie. Der Gemeinschaftspraxis im Berner Seeland wird er freilich treu bleiben. Zwar arbeitet der Mittfünfziger bloss noch in einem kleineren Teilzeitpensum, doch ein gänzlicher Rückzug aus dem geliebten Beruf ist kein Thema. «Wenn ich Arzt bin, vergesse ich alles andere», sagt er. Das sei für ihn fast so, als nähme er eine Auszeit. «Und vor allem verliert man nie die Bodenhaftung.»

Eröffnung Bürgenstock mit Bundesrat Schneider-Ammann und Claudia

Züllig. 28. September 2018

Vom Hotelier zum Lobbyisten und Konfikocher

Drei Amtsperioden, zwei Krisen und das grosse Ziel erreicht: HotellerieSuisse ist für die Politik und die Beherbergungsbranche unverzichtbar geworden. Andreas Züllig blickt im Gespräch mit «Hotelière» auf neun fordernde, aber erfolgreiche Jahre als Präsident (2015–2023) zurück.

Hilmar Gernet

Österreich ist besser, billiger und sowieso freundlicher. Etwa so präsentierte sich das Image der Schweizer Hotellerie vor knapp zehn Jahren. Brauchte ein Hotel einen Bankkredit und bekam es einen, so war das fast wie ein Lottosechser. Das Rating der Hotels war, freundlich ausgedrückt, negativ. Investoren waren nicht interessiert. Politische Unterstützung in Bundesbern – Fehlanzeige. Der Tourismus und die Hotellerie waren 2014 ein Nonvaleur. In diesem Kontext stellte sich Andreas Züllig als Präsident zur Verfügung und wurde gewählt. Sein Programm für HotellerieSuisse erschien einfach. Es klang, wie fast immer, wenn neue Präsidenten antreten: Die Kommunikation und das Image nach innen und nach aussen müssen verstärkt und verbessert werden. «Tatsächlich, das klingt lapidar, aber es war eine Riesenkiste», sagt Andreas Züllig im Gespräch in seinem Schweizerhof in Lenzerheide.

Krisen bewältigen statt Konzepte schreiben

Statt Konzepte zu entwerfen, um den Verband neu zu positionieren, platzte am 15. Januar 2015 eine echte Krise in die Hotellerie. Die Eurokrise. An jenem Tag startete der Wechselkurs Euro-Franken mit 1.2015 Franken am Morgen und erreichte ein Tagestief von 0,8423 Franken. Der Grund für die Talfahrt war eine Entscheidung der Schweizerischen Nationalbank. Sie

gab bekannt, die Wechselkursuntergrenze des Frankens von 1.20 zum Euro nicht mehr zu verteidigen. «Von einer Minute auf die andere war die Schweizer Hotellerie zwanzig bis vierzig Prozent teurer als die europäischen Mitbewerber in den Nachbarländern. Und zugleich war das Ausland für die Schweizer sofort entsprechend günstiger», erinnert sich Züllig. Gefordert und notwendig blieb in dieser Situation weiterhin «Top-Qualität zu bieten, obwohl wir mit den schweizerischen Lohn- und Kostenbedingungen arbeiteten», erläutert er weiter. Diese Botschaft platzierte er bei seinen ersten präsidialen Auftritten. Statt sich einzuarbeiten war Krisenmanagement angesagt. Er sei kein Greenhorn gewesen, als er Hotellerie-Präsident wurde. Er habe immer schon ein Verständnis für Politik gehabt und sei politikaffin. Die konkrete Politik kannte er durch seine Tätigkeit als Gemeinderat der Gemeinde Vaz/Obervaz, zu der auch Lenzerheide gehört, und sein 10-jähriges Engagement als Präsident vom Hotelierverein Graubünden. Als FDP-Nationalratskandidat hatte er 2011 und 2019 auch noch einen Teil der Metapolitik bzw. der politischen Ochsentour kennengelernt.

Politisierende Hoteliers, eine rare Sorte Damals, 2015 in der Eurokrise, war Züllig plötzlich Gesicht und Stimme der Branche. Eine politische Rolle, die einem Hotelier eigentlich nicht auf den Leib

Claudia & Andreas Züllig im Schweizerhof auf der Lenzerheide. Er macht Freudensprünge, ohne abzuheben.

geschnitten ist. Er aber packte die Chance und gewann schnell an Ansehen und Reputation. Als praktizierender Hotelier gehört Andreas Züllig im nationalen Politikbetrieb zu einer raren Sorte. Weder im National- noch im Ständerat war in der 51. Legislaturperiode, die noch bis zur konstituierenden Sitzung des neuen Parlaments am 4. Dezember dauert, eine Hotelière oder ein Hotelier vertreten.

Warum sind Hoteliers in der Politik und im Parlament nicht vertreten?

Andreas Züllig: «Als Hotelier ist man Gastgeber und hat Verständnis für alles und jeden. Es gehört zu unserer Gastgeber-DNA, immer Verständnis zu haben. Der Gast ist der Gast. Wir widersprechen nicht gerne. In der Politik, in einer Partei, in einer Fraktion dagegen muss man sich als Person positionieren. In einer Debatte muss man kämpfen und auch widersprechen. Wir Hoteliers haben andere Kernkompetenzen. Kommt hinzu, dass ein politisches Engagement viel Zeit verlangt – nicht nur in einem Wahlkampf. Und die Ochsentour ist auch nicht jedermanns Sache.»

Als Präsident von HotellerieSuisse vertreten Sie eine für die Schweiz wesentliche Branche. Nach neun Jahren als oberster Lobbyist des Verbandes, der seine Interessen erfolgreich vertrat, verraten Sie uns das Erfolgsrezept?

Fachkräftemangel – viele kommen auch zurück

Obwohl Tourismus und Hotellerie für die Schweiz Schlüsselbranchen sind, kämpft sie, wie kaum ein anderer Bereich, um Fachkräfte. Die Work-Life-Balance sieht der HotelleriePräsident als eine der Hauptursachen dafür. «Wir arbeiten, wenn alle andern frei haben.» Das sei kaum kompatibel mit einem gesellschaftlichen Leben in einem Verein oder mit Freunden. Auch die Verträglichkeit mit einem Familienleben, sieht er als wichtige Aufgabe der Hotellerie. Dass viel aus der Branche weggehen, lässt sich nicht leugnen. Züllig stellt jedoch auch fest, dass viele auch zurückkommen.

In anderen Berufen, ohne den direkten Kontakt mit Menschen, fehle den Hotelmenschen offenbar etwas. Andreas Züllig weiss was es ist: «Die hohe direkte Wertschätzung von den Gästen. Das Menschliche, das man in den Hotel berufen bekommt.» Komplementär zur Wertschätzung der Mitarbeitenden ist für Züllig die Sozialpartnerschaft und die Suche nach neuen Arbeits- und Lohnmodellen wichtig. Seine Zuversicht in diesem Feld ruht in seiner unternehme rischen Zuversicht: «Diese Themen können wir selbst beeinflussen.» phg

Vorstand Graubünden Ferien als Vizepräsident mit Corinne Denzler, Jürg Schmid, Marcus Gschwend, Renato Fasciati und Reto A. Wilhelm. Mitglied des Vorstandes 2004–2022

Das Wichtigste ist eine klare Positionierung. Für diese Positionen gilt es, Allianzen zu bilden. Dabei muss man offen sein nach allen Seiten. Dazu braucht es Agilität. Man muss sich clever vernetzen. Es schadet auch nicht, den anderen politischen Akteuren einen Schritt voraus zu sein. Erfolgreich ist man im Verbandslobbying, wenn es gelingt proaktiv pragmatische, realisierbare Lösungen vorzuschlagen. Optimieren, nicht maximieren ist das Ziel – ein Grundsatz, den ich auch in meinem persönlichen Leben anwende. Es schadet auch nicht, sich in die anderen versetzen zu können. Empathie ist in meinen Augen wichtig für eine gute, gemeinsam gestaltete Politik. Gemeinsam eine Aufgabe zu lösen, das scheint mir typisch schweizerisch zu sein, selbst wenn unser politisches System langsam ist. Am Schlussfunktioniert es.

Tourismusallianz mit einer Stimme

Der Schweizer Tourismus mit seinen vielen Disziplinen präsentiert sich als sehr heterogene Landschaft. Dennoch gelinge es dem Schweizer Tourismus Verband unter der Leitung von Nationalrat Nicolo Paganini (Mitte, SG) sehr gut, eine Dachstrategie zu verfolgen. Es gelinge immer wieder den öffentlichen Verkehr, die Schweizer Pärke, die Parahotellerie, die Seilbahnen, die Hotels, Gastronomie und weitere Organisationen und Verbände in einer Tourismus-

allianz zu vereinen. Mittel und Kräfte würden so gebündelt. In den entscheidenden Themen spreche man mit einer Stimme, blickt Züllig auf die Vorteile der differenzierten Verbandslandschaft.

Corona: Booster für die Branche

Dieser geübten Allianz und ihrer funktionierenden Arbeitsweise ist es zu verdanken, dass es gelang, die zweite grosse Krise seiner Präsidentenjahren, die Coronapandemie, zu bewältigen. Andreas Züllig sagt sogar: «Die Coronakrise ist für die Branche zu einem Booster geworden.» Das hängt wesentlich damit zusammen, dass die Hotellerie eine Balance fand, zwischen spezifischer Interessenvertretung und einer unterstützenden lösungsorientierten Haltung für das Ganze. HotellerieSuisse moderierte nach innen, vertrat nach aussen eine klare Haltung und spielte so eine entscheidende Rolle.

In der Eurokrise und durch die 2015 neu definierten HotellerieSuisse-Strategie hatte man bei allen Partnern an Glaubwürdigkeit gewonnen, vor allem auch in der Politik und beim Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco). Rückblickend meint der scheidende Präsident: «Die Imagekorrektur ist gelungen.» Der Vollblut-Hotelier war inzwischen zum Vollblut-Lobbyist mutiert. Im eigenen Schweizerhof Hotelier zu sein, war er oft nur noch am Abend, wenn er nach einem Lobbying-Tag

Freizeitplausch mit Markus Ritter (Nationalrat und Präsident Schweizer Bauernverband) auf der Alp.

«Hotel-Sterne sind sehr wichtig»

«Green Egg Battle» in Lenzerheide mit Ralph Treuthardt.

aus dem Unterland nach Lenzerheide zurückkehrte.

Die Umstände zur Ausübung seines Amts waren für ihn nie ein Hindernis. «Der Verband kann ja nichts dafür, dass Bern aus Bünder Optik an der Peripherie liegt.» Die Entschädigung von 1200 Franken für einen der 120 bis 150 Tageseinsätze (häufig bis tief in die Nacht), ist in seinen Augen fair.

Strategie 2015: Fokus Hospitality

Einfluss und Bedeutung von HotellerieSuisse in der Schweizer Politik und Wirtschaft hingen und hängen nicht nur an der Person des Präsidenten. Es ist auch das Ergebnis der neuen Strategie, die er zusammen mit seinem Vorstand und der Geschäftsleitung 2015 entwickelt hatte. Neu war, den Hotelkunden, Partnern und die Verbandsmitglieder, die Hotels und ihre Bedürfnisse in den Mittelpunkt der Verbandstätigkeit zu stellen. Auf den ersten Blick erscheint dieses strategische Ziel nicht revolutionär. Vielmehr ist es die Selbstverständlichkeit jeder Verbandstätigkeit.

Was waren die wesentlichen Anpassungen und Neuerungen, die Sie mit der Strategie 2015 angestossen und durchgebracht haben?

«Wir wollten und mussten eine Fokussierung auf die Hospitality, auf die Beherbergung, durchbringen und hatten zugleich den Anspruch, in diesem Feld den füh-

Die Hotel-Sterne erfahren immer mal wieder Kritik. Damit kann der Präsident von HotellerieSuisse nichts anfangen. Zusammen mit echten, individuellen Gästebewertungen erachtet Andreas Züllig die Hotel-Sterne als sehr wichtig. «Sie legen Minimalstandards fest und zwingen die Hotels immer wieder in ihren Erfolg zu investieren.» So könnten die Erwartungen der Gäste erfüllt werden, die mit den Sternen geweckt werden. «Die Sterne-Klassifikation ist ein Qualitätsversprechen», sagt Züllig. Die breiten Angebote innerhalb einer Sterne-Kategorie sieht er als Vorteil für die Kunden und als Zeichen für die Individualität der einzelnen Hotels. Er sieht in ihnen eine unverzichtbare Orientierungshilfe für Hoteliers und für Gäste bezüglich des Angebots und der Preise. phg

renden Verband zu sein beziehungsweise zu werden. Es galt die unternehmerischen Aspekte und die entsprechenden Dienstleistungen für die Hotels ins Zentrum der Verbandstätigkeit zu rücken. Dafür waren personelle Wechsel in der Organisation notwendig, um ein wirkungsvolles Team für die operative und strategische Verbandsführung zusammenzustellen. Das gelang optimal.

Sehr lobbyistisch oder politisch klingt das noch nicht. Es waren eher Hausaufgaben, die 2015 gemacht werden mussten.

Das stimmt. Aber der Vorstand zusammen mit der Geschäftsleitung und ich hatten die klare politische Positionierung und das politische Engagement vom ersten Tag im Auge. Dazu gehörte auch, dass wir den Verband und die Mitglieder mit den beiden politischen Grossthemen Nachhaltigkeit und Innovation fit machen wollten.

Wenn Sie HotellerieSuisse heute im Vergleich zu Ihrer Startphase betrachten, welche Note erteilen Sie dem Verband?

Noten möchte ich nicht vergeben. Aber wenn wir 2014 in der öffentlichen Wahrnehmung knapp genügten, so haben wir heute ein wesentlich besseres, ich meine sogar ein gutes Image. Aber es gilt, für alle die in einem

Verband arbeiten, dass jeder in seiner Zeit, am Haus beziehungsweise Hotel weiterzubauen hat.

Eine Art Messgrösse für die Bedeutung der Hotellerie und des Tourismus in der Schweiz ist die Standortförderung durch den Bund. Für die Zeit von 2024 bis 2027 sieht der Bund rund 646 Millionen Franken an Fördergeldern vor.

Die Förderung des Tourismus ist eine wesentliche Staatsaufgabe. Die Schweiz als Entstehungsland des weltweiten Tourismus trägt mit ihrer Gastfreundschaft, ihrer Verlässlichkeit, ihrer Qualität und Innovation in grossem Masse zur Imageförderung für den Wirtschaftsstandort und unser Land insgesamt bei.

Die Gelder der Standortförderung dienen dazu, die

«In der digitalen Welt nimmt der Wert der analogen Welt zu»

Gefragt, was er dem Verband HotellerieSuisse in die Zukunft mitgeben möchte, meint Andreas Züllig: «Man soll auf dem bisherigen Weg weitergehen und mit Stolz für die Beherbergungsbranche einstehen.» Dabei bleibe, bei aller notwendigen und sinnvollen Digitalisierung, der Mensch im Mittelpunkt des Gastgewerbes. Die Digitalisierung ist für ihn unverzichtbar. Er gesteht allerdings auch ein, dass verschiedene internationale Hotelgruppen in diesem Feld weiter seien als die Schweizer Hotellerie. «Und das», bemerkt er, «mit Innovationen aus der Schweiz».

Er sieht die digitale Situation als Potenzial, das hierzulande noch genutzt werden könne. Der Abstand zu den Spitzenreitern ist in seiner Einschätzung aufzuholen. Völlig neue Hotelkonzepte sieht er nicht und er kennt die Szene gut. Engagiert er sich doch seit einigen Jahren im Start-up discover.swiss. Die digitale Plattform, eine Genossenschaft, will für alle Backend Tätigkeiten des Tourismus standardisierte Schnittstellen anbieten. Gerade, weil er sich intensiv mit den Herausforderungen und Chancen der Digitalisierung befasst, ist er überzeugt, dass in der technisierten, «digitalen Welt der Wert der analogen Welt zunimmt». Diese Einschätzung führt Andreas Züllig auf den Wesenskern der Hotellerie, das Gastgebersein, zurück. Der Gastgeber und die Gastgeberin machten mit ihrer Konstanz und Persönlichkeit den Unterschied. Auch wenn es industrielle Hotels gibt, so sei die erfolgreiche Hotellerie «kein Industrieprodukt». phg

Rahmenbedingungen, beispielsweise Marketing oder Digitalisierung, die Infrastruktur und Innovationen unterstützend zu finanzieren. Sie schafft einen Wert für die Schweiz und ist eine Investition und keine Subvention.

Schweizer Hotels sind Sehnsuchtsorte

Im internationalen Rundblick sind Schweizer Hotelbetriebe seit der Pionierzeit ein Ausdruck dafür auf modernste Art zu leben, analysiert Andreas Züllig. Man spüre die Geschichte, man habe hier das Original und auf beides könne die Schweiz sehr stolz sein. In der Aussenwahrnehmung geniesse die Schweiz und ihre Hotels in allen Segmenten – von den Jugendherbergen bis zu den Luxushäusern – höchstes Ansehen. «Es funktioniert. Es ist sauber. Das Zusammenspiel von Produkt, Preisen, Landschaft und Persönlichkeiten mit Engagement machen aus den Schweizer Hotels Sehnsuchtsorte», schwärmt Züllig. Und er fügt hinzu: «Wir allerdings haben leider die Tendenz eher das Schlechte, das Fehlende oder den Fehler zu sehen.» Auch Sehnsuchtshotels müssen von Zeit zu Zeit dafür sorgen, dass die Gastgeber ihre Nachfolge regeln können. Im wirtschaftlich höchst anspruchsvollen Umfeld sieht Andreas Züllig eine wichtige Aufgabe der älteren Generation und von HotellerieSuisse, die junge Generation zu motivieren, ins unternehmerische Risiko zu gehen. Er appelliert dabei auch an die Banken, ihren Beitrag in der Nachfolgeregelung zu leisten. Sie sollten mithelfen, dass Junge auch mit bescheidenen eigenen finanziellen Mitteln ein Hotel übernehmen können; vor allem wenn es Nachwuchskräfte sind, die nicht aus einer Hoteliersfamilie stammen. Bei allen Herausforderungen, die sie zu bewältigen haben, das Vertrauen in die junge Generation ist bei Andreas Züllig ungebrochen.

Andreas Züllig noch sind Sie Präsident von HotellerieSuisse. Welche Dinge möchten Sie 2023 noch ins Trockene bringen?

Die Ziele für 2023 haben wir auf die Konsolidierung der laufenden Projekte ausgerichtet. Wir haben bewusst keine grossen, neuen Projekte angerissen. In den letzten Jahren sind viele neue Dienstleistungen, neue Produkte lanciert und umgesetzt worden. Vor allem die Anstrengungen in der eigenen HotellerieBildungslandschaft, die wir unternommen haben, waren wichtig aber brauchen jetzt Zeit, bis sie Ergebnisse bringen. Diese Zeit muss man einem solchen Projekt geben – auch in der Zukunft.

Gibt es etwas, das Sie nach dem Ausscheiden vermissen werden?

Ganz bestimmt die vielen Kontakte in den zahlreichen Netzwerken – Wirtschaft, Politik, Tourismus, Kolleginnen und Kollegen – in denen ich für die Hotellerie mitwirken konnte. Weniger vermissen werde ich die volle, fremdbestimmte Agenda. Aber das gehört zur Aufgabe. Wenn beispielsweise kurzfristig Bundesrat Parmelin für den 21. Oktober zu einem Treffen zur Weinwirtschaft rief, so hatte dies oberste Priorität.

Sie waren in den letzten neun Jahren mit grösstem Engagement Lobbyist. Kommt jetzt wieder der Vollblut-Hotelier zum Zug?

Selbstverständlich werde ich wieder mehr im Schweizerhof Gastgeber sein. Aber es wird bestimmt mehr Life-Balance als Work sein. Noch etwas intensiver werde ich mich im Start-up discover.swiss, eine digitale Plattform für den Tourismus, engagieren. Ganz, ganz wichtig ist mir als Ausgleich die Produktion von Konfi aus einheimischen Früchten. Erst kurz vor unserem Gespräch habe ich Konfi aus Pfirsichen gemacht, die in Chur gewachsen und gereift sind.

Es bleibt für Sie ein Schlusspunkt, ein Schlusssatz nach dreimal drei erfolgreichen Jahren an der Spitze von HotellerieSuisse.

Ich habe es sehr gerne gemacht. Ich bin stolz darauf, wo wir heute stehen. Wir sind gut aufgestellt für die Zukunft. Auch HotellerieSuisse soll positiv denken und auch künftig die Chancen sehen – mit Blick auf die Risiken.

Von oben nach unten: Neben dem Präsidium HotellierSuisse fanden auch Pausen mit der Familie (Nico, Gian Andrea & Claudia) Platz. Beispielsweise in New York (2016).

Als Präsident nahe bei der Basis. «Please Disturb» mit Maria Fernanda Semadeni, Thomas Vogt und Jürg Domenig (v.l.n.r.).

Schlitteln auf der Lenzerheide mit seiner Frau Claudia.

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Wer führt HotellerieSuisse in die Zukunft? Und wie?

«Hotelière» lud die Kandidierenden ein, für das Präsidium von HotellerieSuisse ihr Wahlprogramm zu präsentieren. Alle nehmen die Möglichkeit wahr: Marie Forestier und Urs Bircher (kandidieren für ein Co-Präsidium), Claude Meier und Martin von Moos.

Hilmar Gernet

Nach neun Jahren muss Andreas Züllig wegen der Amtszeitbeschränkung das Präsidentenamt von HotellerieSuisse abgeben. «Hotelière» wollte von den potenziellen Nachfolgern im Originalton wissen, welche Prioritäten sie für die künftige Verbandsführung setzen. Bei der inhaltlichen Textgestaltung ihres Wahlprogramms waren die Kandidierenden selbstverständlich völlig frei. Als Anregung wurden ihnen einige mögliche Themen oder Fragen mitgegeben:

– Was ist ihre persönliche Motivation für die Aufgabe?

– Wie organisieren sie sich bzw. das Co-Präsidium, um das geforderte Pensum zu bewältigen?

– Was soll sich im Verband ändern?

– Was soll im Verband unverändert bleiben?

– Was ist in der politischen Lobbyarbeit für die Hotellerie dringlich anzupacken?

Gebeten wurden die Kandidierenden zudem um einen Zusatztext. Im Anfragemail schrieb ich, der Text solle «kurz, knackig und vielleicht auch mit etwas Humor oder Augenzwinkern» beantworten, was sie für das Präsidium differenziere, qualifiziere oder charakterisiere. Beschränkt war der Textumfang für alle auf 6000 Zeichen. Umrahmt werden die Texte zudem mit Fotos, die von den Kandidierenden zur Verfügung gestellt worden sind.

Marie Forestier

Die Hotelière Marie Forestier (38-jährig) führt seit 10 Jahren das Hotel Bon Rivage in La Tour-De-Peilz. Die Absolventin der Ecole Hôtelière de Lausanne EHL prägt seit vier Jahren die Verbandsleitung von HotellerieSuisse, seit dem Jahr 2023 auch als Vizepräsidentin. Ihr fundiertes Branchenwissen bringt sie zudem in der HOTELA ein, als Kassenvorstand AHV+FK+KK sowie als Stiftungsrätin BVG. Ihr Profil zeichnet sich aus durch ihr Know-how im strategischen und opera tiven Hotelmanagement, im Projektmanagement in den Bereichen Nachhaltigkeit und Innovation sowie im Krisenmanagement.

Urs Bircher

Der Hotelier und Stratege Urs Bircher (55-jährig) zeichnet sich aus durch seine fundierte Berufserfahrung in der Führung von Hotels sowie Tätigkeiten in Verwaltungs- und Stiftungsräten. Der Absolvent der Schweizerischen Hotelfachschule Luzern SHL weist einen Abschluss als Executive MBA HSG aus und prägt seit sechs Jahren die Verbandsleitung von HotellerieSuisse mit, u. a. als Präsident des Finanz- und Audit Komitee. Er amtet als Mitglied der Verwaltung der SGH, als Präsident der Stiftung Tschumifonds sowie als Stiftungsrat der Hotelfachschule Thun. Urs Bircher ist verheiratet und Vater von vier erwachsenen Töchtern.

Marie Forestier und Urs Bircher:

Vielfalt und Kontinuität mit Weitsicht

Co-Präsidium für HotellerieSuisse entspricht dem Zeitgeist. Zwei Persönlichkeiten, zwei Sprachen, zwei Generationen. Ein Ziel: ein starker Branchenverband für die ganze Schweiz.

Was ist ihre persönliche Motivation für die Aufgabe?

Marie Forestier: Als Verbandsleitungsmitglieder und ich als Vizepräsidentin von HotellerieSuisse kennen wir die Anliegen der Mitglieder bestens. Wir wissen um die Herausforderungen, die es zu bewältigen gibt. Ich bin begeisterte Hotelière und möchte mit der neuen Aufgabe einen weiteren Beitrag für die Branche leisten.

Urs Bircher: Als Hotelière und Hotelier mit grosser Berufserfahrung sowie einem sehr breiten Netzwerk, können wir uns beratend perfekt in die operativen und strategischen Themen einbringen. Zudem kennen wir die Strukturen und die Arbeitsweise des Verbandes. Das Präsidium wäre für uns die Fortsetzung unserer Arbeit als Branchenvertreter.

Der Aufwand für das Präsidium beträgt rund 120–150 Tage pro Jahr. Wie organisieren Sie das Co-Präsidium?

Urs Bircher: Genau dies spricht für ein CoPräsidium. Wir führen in einer perfekten Symbiose das Präsidium sowie das Vizepräsidium zusammen. Die Themen werden klar untereinander aufgeteilt mit gegenseitiger Unterstützung. So garantieren wir immer eine Stellvertretung und können als Duo breit abgestützt und effizient unsere Aufgaben wahrnehmen.

Marie Forestier: Wir bringen mit unseren Profilen eine grosse Bandbreite an Kompetenzen und Fähigkeiten mit. Will heissen, während ich in der Projektarbeit, Nachhaltigkeit und Innovation zuhause bin, bewegt sich Urs im wirtschaftlichen und politischen Netzwerk sowie bei den Finanzen zielsicher.

Was soll sich im Verband ändern?

Marie Forestier: Potenzial sehen wir darin, das Image der Branche auf dem Arbeitsmarkt zu stärken. Die bestehenden Ansätze mit der Entwicklung der Bildungslandschaft sowie der Lehrberufe unterstützen wir und

beabsichtigen, diese weiterzuentwickeln. Des Weiteren setzen wir auf Imagekampagnen.

Urs Bircher: Unser Ziel ist, die Bedürfnisse der Mitglieder noch besser zu verstehen und pragmatische Lösungen zu erarbeiten. Dazu gehört in unseren Augen ein starkes Team aus strategischer Sicht zu formen und eine neue Direktion gestaltend aufzubauen. Dies verlangt ganz klar einen intensiven Dialog mit den Mitgliedern und dem Team von HotellerieSuisse. Wir sehen hier Potenzial, um dann regional und national noch stärker gehört und angehört zu werden.

Was soll im Verband unverändert bleiben?

Urs Bircher: Als Verbandsleitungsmitglieder kennen wir die Strukturen und die Arbeitsweise. Die Organisation ist zuverlässig und agil. Wir wollen als lösungsorientierter und relevanter Arbeitgeberverband wahrgenommen werden. Dabei nehmen wir aktiv Stellung, setzen uns für die Anliegen und unserer Mitglieder ein und sind sicht- und hörbar. Marie Forestier: Der Verband ist dank der intensiven Arbeit der letzten Jahre sehr gut aufgestellt. Wir beabsichtigen, darauf aufzubauen und ihn zu stärken. Der eingeschlagene Weg, den ich als Vizepräsidentin voll mittrage, ist richtig. Wichtig erscheint mir, dass wir etwas lauter werden. Hier sehen wir den Vorteil unserer Kandidatur: Wir sind bekannt und vernetzt und können dort anknüpfen.

Was ist in der politischen Lobbyarbeit für die Hotellerie dringlich anzupacken?

Forestier/Bircher: Wir möchten gemeinsam mit anderen Verbänden auf die politischen, administrativen und regulatorischen Rahmenbedingungen einwirken, um einen vereinfachten Zugang zu Arbeitskräften aus Drittstaaten zu ermöglichen. So könnten wir sicherstellen, dass das Umfeld den Zugang der Unternehmen zu verfügbaren Arbeitskräften fördert. Das Engagement der Branche in nationalen und kantonalen Parlamenten soll

gefördert werden. Zudem wollen wir unsere Mitglieder unterstützen, die Klimaziele des Bundes zu erreichen. Dies bedeutet, dass wir auf eine marktfähige, liberale und wirtschaftsfreundliche Nachhaltigkeitsstrategie hinarbeiten. Zudem setzen wir uns für Finanzierungsanreize und gute Lösungen ein. Ganz klar ist, dass ein solches Engagement aber nicht ohne ein starkes Team bei HotellerieSuisse funktioniert. Wir sind bestrebt hier alle unsere Kräfte zu bündeln und tatkräftig zu unterstützen und zu stärken.

Sind Hotellerie und Tourismus mit Organisationen überstrukturiert?

Urs Bircher: Die verschiedenen Verbände und Branchenvertretungen führen bereits jetzt einen Dialog auf einer gesunden Ebene. Ich persönlich sehe darin keine Überstrukturierung. Es ist klar, dass wir diese Gespräche weiterführen werden.

Marie Forestier: Dem stimme ich zu. Durch unsere Aufgaben zum Beispiel in der HOTELA, in der SGH oder mit den Bildungsinstitutionen sehen wir Schnittstellen und Parallelen, die wir für die Verbandsarbeit von HotellerieSuisse optimal einsetzen können.

Was spricht für ein Co-Präsidium?

Forestier/Bircher: Doppeltes Engagement wird eindeutig mehr bewirken. Ein Co-Präsidium entspricht dem Zeitgeist. Kompetenzen werden zugunsten des Verbandes in Einklang gebracht und die Interessen der Mitglieder sind breiter abgestützt. Bei Entscheidungsprozessen werden diverse Perspektiven eingenommen. Zwei Personen stellen eine Kontinuität sicher, klar aufgeteilte Verantwortlichkeiten und Stellvertretungsfunktionen wirken sich effizient aus. Im Krisenmanagement geben zwei Personen die erforderliche Sicherheit. Im Co-Präsidium ist es möglich, die Interessen der Mitglieder gegenüber Politik, Behörden und weiteren Stakeholdern differenziert zu vertreten.

… habe ich mich als Direktor HotellerieSuisse mit Herz und Seele der Schweizer Hotellerie verschrieben. Mit Stolz und Demut darf ich sagen, dass ich keine Stunde dieses Engagements bereue. Im Gegenteil: Das Wirken in der Branche hat mir persönlich so viel zurückgegeben, wie kaum eine berufliche Station zuvor. Als konsequenter Vorwärtsdenker durfte ich innerhalb der nationalen Geschäftsstelle auf eine engagierte, motivierte Crew zählen, die meine Impulse in konkrete Leistungen umzusetzen verstand. Präsident Andreas Züllig und die Mitglieder des strategischen Verbandsorgans forderten mich immer wieder konstruktiv heraus, sodass wir uns gegenseitig als echte SparringPartner betrachten konnten. Für relevante Inputs sorgte der konstante Austausch mit den 13 HotellerieSuisse-Regionalverbänden. Und mein persönlicher Dialog beim Besuch von rund 500 Mitgliedern in allen Landesteilen ist Quelle dafür, dass meine Motivation für unermüdlichen Einsatz zugunsten der Branche bis heute ungebremst bleibt.

Umfassender Leistungsausweis Gemeinsam haben wir unseren Verband dynamisiert, modernisiert und transparenter gemacht. Mit dem eingeführten Zusammenarbeitsmodell den Regionalverbänden mehr Mitentscheidungskompetenzen gegeben, die weiblichen wie auch die jüngeren Mitglieder sichtbarer und besser in die aktive Mitarbeit bei der Branchenorganisation integriert. Wertvolle Hilfestellungen, wie das Coaching Programm für unsere Mitglieder erarbeitet, das Label Top Ausbildungsbetriebe als Instrument gegen den Fachkräftemangel verankert oder den Hospitality Summit als Leuchtturm für Innovation und Nachhal-

Claude Meier: Mein Versprechen an die Mitglieder von HotellerieSuisse Um aufzuzeigen, wie ich den Verband in die Zukunft führen möchte, habe ich allen Mitgliedern von HotellerieSuisse ein ausführliches Wahlprogramm zukommen lassen. Unter Einhaltung meiner Grundwerte unabhängig, politisch, vielfältig will ich als Impulsgeber dafür sorgen, dass

– wir auf Kontinuität in der Grundhaltung von HotellerieSuisse setzen.

– wir über Zukunftsorientierung in unserer Ausrichtung verfügen.

– wir konkretes Wirken in unserer täglichen Arbeit ins Zentrum stellen.

Das gesamte Wahlprogramm (d/f) mit Herausforderungen und Lösungsansätzen kann via InspirationTOUR@outlook.com bestellt werden. Ergänzend ist mein Lebenslauf über LinkedIn öffentlich einsehbar.

tigkeit initialisiert. Ebenso entscheidend sind die politischen Erfolge. Dazu gehören die Verankerung des MwSt.-Sondersatzes um weitere zehn Jahre, die Fair-Preis-Initiative, die Lex Booking oder zusätzliche finanzielle Mittel für die Vermarktung unseres Tourismuslandes. Solche Erfolge bauen auf dem Schmieden breiter politischer Allianzen, die für den langfristigen Erfolg von Verband und Branche entscheidend sind.

Politisches Handwerk und Fingerspitzengefühl für breite Allianzen Das politische Parkett ist seit meiner Jugend mein Spielfeld. Diese Erfahrung will ich weiter nutzen, um HotellerieSuisse als künftiger Präsident zu noch mehr Wirkung zu verhelfen. Denn wie entscheidend die politische Rolle eines Branchenverbandes ist, hat die Coronakrise eindrücklich gezeigt. Bereits im Februar 2020 initiierte ich die Tourismusallianz und

konnte zwölf nationale Tourismusverbände – inklusive GastroSuisse, Schifffahrtsverband und Seilbahnverband – dafür gewinnen und diese in den ersten sechs Krisenmonaten orchestrieren. So erreichten wir nicht nur fünf Treffen mit dem Bundesrat, sondern erwirkten auch CovidKredite, unbürokratische Kurzarbeitsregelungen und eine Härtefallregelung. Neben den Politikerinnen und Politiker in Bundesbern spielt auch das Agieren in den nationalen Wirtschaftsdachverbänden eine entscheidende Rolle. Es ist kein Zufall, dass das Präsidium von HotellerieSuisse in diesen wirtschaftspolitischen Dachorganisationen bei economiesuisse sowie beim Schweizerischen Arbeitgeberund Gewerbeverband Einsitz nimmt.

In Krisensituationen zeichnen sich Macher aus

Während die Coronakrise gerne als Krisenexempel dargestellt wird, dürfen wir nicht vergessen, dass unsere Branche auch beim Euroschock 2015 sowie im Zuge der drohenden Energiemangellage 2022 akut bedroht war. Die nächste Krise kennen wir nicht, kommen wird sie aber mit Sicherheit. Auch dann werden wieder rasche Entscheide, starke Allianzen und öffentliche Präsenz gefordert sein. Krisenmanagement lässt sich nicht delegieren, sondern muss durch ein agierendes Präsidium geführt werden, das politisch stark antizipiert, strategisch denkt und mutig handelt. Mein Rucksack ist gefüllt mit dreissig Jahren politischer Arbeit, mit breiten Kenntnissen der volkswirtschaftlichen Mechanismen und mit langjähriger Erfahrung in der Führung grosser Branchenverbände. Dadurch fühle ich mich bereit, in Zukunft an der Spitze unseres Verbandes zu stehen. Gestützt durch meine Branchenerfahrung der vergangenen Jahre

kann ich als Macher für optimale Rahmenbedingungen unserer Branche kämpfen –und zwar nicht nur im Krisenfalle.

Klare Vorstellungen und strategischer Weitblick für gute Rahmenbedingungen

Als Verband mit 3000 Mitgliedern beschäftigen wir über 80 000 Mitarbeitende und erwirtschaften ein Umsatzvolumen von jährlich rund 7,5 Milliarden Franken. Diesen Stellenwert dürfen wir keinesfalls kleinreden. Als zukünftiger Präsident will ich an die erfolgreiche Arbeit von Andreas Züllig anknüpfen, einerseits mit praktischen Hilfsinstrumenten unsere Mitglieder im Alltag weiter unterstützen aber auch gleichzeitig in essenziellen Fragen die bestmöglichen Rahmenbedingungen für unsere Branche erwirken:

– Ich setze mich für ein modernes, flexibles Arbeitsrecht ein, damit unsere Betriebe über unternehmerische Freiheit verfügen und behördliche Einschränkungen gestoppt werden.

– Ich engagiere mich mit Herzblut für eine starke Berufsbildung auch in den kommenden Jahren der Sparrunden bei der öffentlichen Hand.

– Ich stärke unsere politischen Allianzen, sodass unserer Branche auch in Zukunft das Rekrutieren von Mitarbeitenden aus dem europäischen Raum erlaubt bleibt.

– Ich engagiere mich aus Überzeugung für die Weiterentwicklung unseres L-GAV und bekämpfe gleichzeitig dessen Aushöhlung durch kantonale Initiativen seitens der Gewerkschaften.

– Ich fordere die Belebung der städtischen Zentren und eine Ausweitung der Tourismuszonen, weil wir sonst im Vergleich zum nahen Ausland erhebliche Nachteile erleiden.

– Ich kämpfe für ein Raumplanungsgesetz, das weniger einschränkend ist, um innovative Entwicklungen im Tourismus zu fördern.

– Ich will ein differenziertes Zweitwohnungsgesetz, weil nur so die Weiterentwicklung von Geschäftsmodellen der Beherbergungswirtschaft gefördert und der Strukturwandel fair begleitet werden kann.

– Ich verlange die Sicherstellung der Stromversorgung zu angemessenen Preisen bei gleichzeitiger Förderung nachhaltiger Energie, da die Eindämmung von Kostentreibern und der Umweltschutz für das Tourismusland Schweiz von höchster Relevanz sind.

Am 22. November 2023 wählen 199 Delegierte die Nachfolge von Andreas Züllig. Ich bin überzeugt, dass ich die acht Hotelièren und Hoteliers im strategischen Organ Verbandsleitung mit meiner Erfahrung, meinen Kompetenzen und meinem strategisch-politischen Know-how als Präsident so ergänzen kann, dass wir HotellerieSuisse gemeinsam in eine weiterhin erfolgreiche Zukunft führen können.

Herzlichen Dank für die Unterstützung und das Vertrauen

Frischer Wind bei HotellerieSuisse für die Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit der Branche

Die vergangenen Jahre waren für die Hotellerie und den Tourismus herausfordernd. Die Branche hat gezeigt, zu was sie fähig ist. An vielen Orten kann 2023 zu einem Spitzenjahr für die Hotellerie werden. Wir alle wissen aber, es gibt keinen Grund auszuruhen. Das wirtschaftliche Umfeld wird schwieriger, der globale Wettbewerb der Destinationen wird zunehmen.

Die Schweizer Hotellerie muss auch in Zukunft mit Spitzenqualität überzeugen. Die Branche auf dem Weg für eine anhaltende Wettbewerbs- und die Zukunftsfähigkeit zu begleiten, das ist der zentrale Auftrag von HotellerieSuisse.

Die Coronapandemie hat bekannte Abläufe und Strukturen radikal in Frage gestellt. Wir alle waren gezwungen, neue Wege zu gehen, Neues zu wagen. Als aktiver Hotelier und als Regionalpräsident weiss ich, was unsere Branche in solch herausfordernden Situationen bewegt und welchen praktischen Beitrag unser Verband erbringen kann und muss. Die gesamte Branche hat eine tolle Arbeit geleistet. Viele sind gar gestärkt aus dieser schwierigen Zeit gekommen. Wir haben uns auf das konzentriert, was wir wirklich gut können, und diese Stärken zuletzt ausgespielt.

Die Konzentration auf die Wettbewerbsfähigkeit unserer Branche und auf den direkten Mitgliedernutzen unserer Verbandsarbeit, ist der Kern meiner Kandidatur für das Präsidium von HotellerieSuisse.

Die Branche hat in den vergangenen Jahren vorgelebt, was HotellerieSuisse anstreben muss. Unser Verband hat unter Andy Züllig die letzten neun Jahre einen guten Job gemacht. Kontinuität aber kann mit Blick auf die kommenden Jahre kein Programm sein. Wir müssen agil und anpassungs-

Martin von Moos: Das differenziert, qualifiziert, charakterisiert mich

– Aktiver Hotelier durch und durch mit Erfahrung im In- und Ausland, in der Ketten- sowie in der Individualhotellerie.

– Meine «externe» Kandidatur bringt frischen Wind und neue Blickwinkel in die Verbandsleitung.

– Hotellerie am Familientisch: Ehefrau Rebecca und Sohn Nicola haben ebenfalls die Hotelfachschule abgeschlossen.

– Glaubwürdig, anpackend, nahbar –spricht mit einer Stimme.

– Fliessend zweisprachiger (d/f) Netzwerker: bin ich in allen Regionen der Schweiz und in vielen Organisationen gut vernetzt.

– Das Präsidium ist für mich kein Karriereschritt., Passion und Engagement für die Branche sind meine Motivation.

Martin von Moos

Hotelier, Geschäftsführer der Hotels Belvoir/Rüschlikon und Sedartis/Thalwil.

fähig bleiben, um die anstehenden Herausforderungen zu meistern. Diese sind zahlreich und uns allen hinlänglich bekannt: Ob Arbeitskräftemangel, Rentabilität, die Modernisierung oder Digitalisierung und Nachhaltigkeitserwartungen. In meinen Gesprächen mit Hoteliers aus allen Landesteilen kommen diese Themen immer wieder aufs Tapet.

Der wichtigste Auftrag von HotellerieSuisse ist es, den wirtschaftlichen Erfolg unserer Mitglieder zu ermöglichen. Die Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit der Hotellerie muss im Zentrum unserer Verbandsarbeit stehen. Meine Vision ist ein Verband, dessen innerer Zusammenhalt hoch ist und dessen positive Aussenwirkung in der Öffentlichkeit sichtbar und in den Betrieben spürbar ist.

Nicht alles anders, aber einiges besser machen

Ich bin überzeugt, dass unser Verband einen aktiveren Beitrag leisten muss und kann. Alle Angebote von HotellerieSuisse sollten stärker auf den praktischen Mitgliedernutzen fokussieren. Als ehemaliger Regionalpräsident der Zürcher Hoteliers habe ich gesehen, dass es im Zusammenspiel zwischen dem Nationalverband und den Regionalverbänden Verbesserungspotenzial gibt: Der Austausch ist zwar rege und gut, zuweilen wird aber zu viel Papier für zu wenig Ertrag in der Praxis generiert. Dies muss sich in Zukunft ändern. Auch hier gilt: Manchmal ist weniger mehr, wenn es dafür richtig gut gemacht wird.

Interessenvertretung in Bern

Es ist klar, dass es bei vielen der genannten Herausforderungen stark auf die richtigen politischen Weichenstellungen ankommt. Es wird entscheidend sein, die Interessen unserer Branche in Bern und in den Kantonen sicherbarer und mit Vehemenz zu vertreten. Die Verbandsarbeit in der Pandemie hat mir dies einmal mehr gezeigt. Mein Netzwerk in Politik und Verbänden will ich auch in Zukunft auf nationaler Ebene für die Interessen unserer Branche

einsetzen. Kurz vor der Wahl des Präsidiums von HotellerieSuisse wird auch das Parlament neu gewählt. Der direkte Kontakt und der kontinuierliche Austausch mit Parlamentariern und der Verwaltung sind zentral. Wenn es für uns darauf ankommt, muss die Tür offen sein, um aus unternehmerischer Perspektive Einfluss auf Entscheidungsprozesse zu nehmen.

Daneben braucht es eine verstärkte Zusammenarbeit mit den Tourismusorganisationen und einen neuen Anlauf im Austausch mit anderen Branchenverbänden. Es liegt auf der Hand, dass wir bei allen bestehenden Unterschieden in vielen Bereichen auch gemeinsame Interessen haben und in der Zusammenarbeit mehr erreichen können. Dies ist mir als Regionalpräsident stets gut gelungen. Als neuer Präsident von HotellerieSuisse würde ich dieser Zusammenarbeit auf nationaler Ebene einen grossen Stellenwert geben. Letztlich geht es darum, die Glaubwürdigkeit und Reputation des Verbandes weiter zu stärken, um unseren Einfluss auf nationaler Ebene geltend machen zu können.

Für einen konstruktiven Austausch mit unseren Partnern werde ich mich als Präsident von HotellerieSuisse genauso einsetzen, wie für eine Positionierung des Verbandes als dienstleistungsorientierten, agileren Akteur. Nur so können wir Impulse geben, um beispielsweise den anstehenden Digitalisierungsschub in der Hotellerie ebenso konstruktiv zu begleiten, wie Nachhaltigkeitsfragen im Tourismus. Die Digitalisierung wird die Abläufe in den Betrieben weiter optimieren und so auch dem Arbeitskräftemangel ein Stück weit entgegenwirken. Die Arbeitgeberattraktivität sowie Aus- und Weiterbildung sind aber ebenso wichtig. Nachhaltigkeitsfragen bleiben oben auf der Agenda und die Hotellerie muss glaubwürdige und tragfähige Antworten liefern, um das Thema positiv zu nutzen. Wir sollten alles daransetzen, dass unsere Branche, die sich hier bietenden Chancen packt.

Für alle Regionen und die gesamte Branche

Die Vielfalt ist unser Erfolgsrezept. Es braucht die Verbindung der traditionellen Stärken aus den Land- und Bergregionen mit dem Potenzial aus den urbanen Zentren. Die Schweizer Hotellerie wird immer mit Spitzenleistungen überzeugen müssen, um international konkurrenzfähig zu sein. Im weltweiten Destinationswettbewerb können wir nur gemeinsam bestehen. Wir profitieren langfristig von einer engen Kooperation. Das gilt auch für strukturelle und politische Aufgabenstellungen. Mit Blick auf teure Mieten für Mitarbeitende wird medial immer nur über die städtischen Zentren gesprochen, aber auch in den Bergregionen ist die Wohnungsnot wegen der Zweitwohnungsproblematik gross. Nicht nur bei diesem Thema brauchen wir gemeinsame Lösungen für Stadt-, Land- und Bergregionen.

Aus der Hotellerie für die Hotellerie Es ist mir wichtig, der Branche, die meine berufliche Laufbahn ermöglicht hat, etwas zurückzugeben. Darauf basiert meine Motivation, mich als Präsident in einer aktiven Rolle auf nationaler Ebene einzubringen. Mein Leben steht ganz im Zeichen der Hotellerie. Hospitality und Tourismus begeistern mich. Die Förderung unseres Branchennachwuchses ist mir schon immer besonders wichtig. Mit Passion führe ich Betriebe, ihre Kader und Mitarbeitenden. Zuletzt haben wir die Führungsaufgaben in den Hotels Sedartis und Belvoir neu organisiert. Ich bleibe mit einem reduzierten Pensum in der Geschäftsführung nah am Puls der Branche, werde aber genug Zeit für die Aufgabe als Präsident von HotellerieSuisse haben. Eine aus meiner Sicht ideale Konstellation zur Führung des Verbandes. Mit der gesamten Verbandsleitung will ich meine Erfahrung und Kompetenz aus der Unternehmens- und Verbandsführung für HotellerieSuisse einsetzen. Engagieren wir uns gemeinsam und mit positiver Energie im Interesse der Hotellerie in der Schweiz. Vielen Dank für Ihre Unterstützung und Ihre Stimme für meine Kandidatur für das Präsidium von HotellerieSuisse.

Sechs junge Stimmen für den Vorstand von HotellerieSuisse

Das Interesse junger Hotelièren und Hoteliers an der Verbandsarbeit ist bemerkenswert. Neu wird auch ein Junghotelier oder eine Junghotelière im strategischen Organ von HotellerieSuisse einsitzen. Unser Fachmagazin gibt den sechs Kandidatinnen und Kandidaten dazu eine kleine Plattform, um für ihre Wahl zu werben. Sie wurden gebeten, mit maximal 1200 Zeichen die folgenden zwei Fragen zu beantworten: Was ist die Motivation für ihre Kandidatur? Was wird konkret verändert oder verbessert, wenn Sie im Vorstand von HotellerieSuisse anpacken?

Die Plattform wird unterstützt vom abtretenden HotellerieSuisse-Präsidenten Andreas Züllig. Die Fotos der Kandidierenden hat uns Vinzenz van den Berg, Leiter Unternehmenskommunikation HotellerieSuisse, verdankenswerter Weise zur Verfügung gestellt. phg

Ruzica Dujmic

Meine Motivation, mich für HotellerieSuisse zu engagieren, gründet in meiner tiefen Überzeugung, dass man die Branche nicht aufgeben sollte. Mein Warum besteht darin, ein Vorbild für die jungen Talente zu sein. Gerne möchte ich ihnen zeigen, wie Work-Life-Balance in unserer Branche möglich ist. Aber noch wichtiger ist, ich möchte von den jungen Menschen lernen, um ihre Ideen in die Praxis umzusetzen. Nur so können wir die jungen Talente in unserer Branche halten und neue dazugewinnen.

In der Verbandsleitung sehe ich die Möglichkeit, diesen Ansatz umzusetzen. Ich möchte die Verbindung zwischen den Generationen stärken und sicherstellen, dass die Hotelleriebranche auch für kommende Generationen attraktiv und erfolgreich bleibt. Es ist mir wichtig, diesen Wandel anzustossen und die Branche voranzubringen. Das gelingt, indem wir zusammenarbeiten, Trends frühzeitig erkennen und uns an neue Gegebenheiten anpassen, um langfristigen Erfolg zu gewährleisten.

Manuela Eigenmann

Ich möchte mich auf nationaler Ebene engagieren, um unsere Branche fit für die Zukunft zu machen. Sie soll auch in den kommenden, herausfordernden Zeiten bestehen können und weiterhin Gäste begeistern. Deshalb setze ich mich täglich dafür ein, die Hotellerie für Mitarbeitende interessanter zu gestalten. Mir fällt es leicht mich mit neuen, herausfordernden Situationen auseinanderzusetzten und die wichtigen Fragen zu stellen. Mein Fokus liegt dabei in zwei Bereichen:

Ausbildung: In meinen Augen ist es wichtig, neue Ausbildungswege zu entwickeln. In meiner heutigen Position als Direktorin im Hotel-Restaurant Sonnenberg in Kriens arbeite ich bereits intensiv daran, neue Wege zu beschreiten und Menschen ohne Berufserfahrung für die Hotellerie zu begeistern.

Wertschätzung: Für mich ist es enorm wichtig, Wertschätzung gegenüber den Menschen zu zeigen, die ihren Beruf ausüben. Dies gelingt, indem wir die Mitsprache und Selbstbestimmung von allen Mitarbeitenden erhöhen. Im Hotel-Restaurant Sonnenberg haben wir ein Management-System eingeführt, das sich auf den Menschen, nicht auf die Leistung fokussiert und alle Mitarbeitenden in die Entscheidungsprozesse einbezieht.

Manuela Eigenmann, Direktorin, Hotel-Restaurant Sonnenberg, Kriens

Thomas Gratwohl

Der neugeschaffene Sitz für einen Junghotelier bzw. eine Junghotelière hat mich von Anfang an begeistert. Ich habe das Bedürfnis unsere Branche mitzuprägen, sieweiterzuentwickeln und gemeinsam an den Zielen das Verbandes zu arbeiten. Ich bin der Meinung, dass es sehr wichtig ist, – und das gerade in der heutigen Zeit mit all ihren Herausforderungen – auch die junge Generation an der Lösungsfindung zu beteiligen.

Mit meinem Engagement in der Verbandsleitung gewinnt HotellerieSuisse die Stimme eines motivierten und zielstrebigen Junghoteliers. Für unseren Branchennachwuchs stehe ich ein und möchte deren Bedürfnisse und Ideen im Verband platzieren und in der Weiterentwicklung der Hotellerie berücksichtigen. Zudem bin ich mit meinem Weg ein Vorbild für die jüngere Generation: Mit einer ersten Lehre zum Koch, der zweiten zum Restaurationsfachmann und der anschliessenden Ausbildung an der Hotelfachschule habe ich das Handwerk der Branche wie auch die Theorie der Unternehmensführung von Grund auf gelernt. Heute wende ich diese Kenntnisse in der täglichen Arbeit in der Direktion des «Nomad» in Basel an. Den Verband möchte ich weiter öffnen, zugänglicher machen und so die wertvolle Arbeit von HotellerieSuisse auch jungen Branchenmitgliedern klar aufzeigen. So kann ich sie zum Mitgestalten motivieren.

Thomas Gratwohl, Stv. Direktor, Nomad Design & Lifestyle Hotel, Basel

Carole Hauser

Es bestand für mich kein Zweifel für die Verbandsleitung zu kandidieren, als ich von der Position der Junghotelière erfahren habe. Mein ganzes Leben habe ich in der Hotellerie verbracht. Es gibt für mich nichts Spannenderes, als an der Quelle der Entwicklung der Schweizer Beherbergungsbranche zu sein und diese aktiv mitgestalten zu dürfen. Meine Reise begann in unserem eigenen Betrieb, dem Hotel Belvedere in Grindelwald und führte mich durch eine Ausbildung an der Universität St. Gallen und an der École Hotelière de Lausanne sowie durch vier spannende Jahre in London.

Meine Motivation für dieses Amt ist von meiner Leidenschaft für den Beruf und die Branche getrieben. Durch mein Engagement werden wir als Verband eine umfassendere Perspektive einnehmen können. Mit Freude darf ich die junge Generation, die Frauen und die LGBTQ+-Community vertreten sowie den Status quo herausfordern. Die Digitalisierung und Nachhaltigkeit möchte ich schneller vorantreiben. Ich werde mich aktiv für die Vielfalt unserer Branche einsetzen, sprich, sie in all ihren Facetten feiern. Mit Empathie und Wertschätzung möchte ich ein Vorbild sein und dazu beitragen, unserem Branchenimage zu neuer Stärke zu verhelfen.

Carole Hauser, Direktion/Owner family, Belvedere Swiss Quality Hotel, Grindelwald

Alain Köslich

Als junger Hotelier mit bereits vielfältiger Erfahrung will ich meine Kompetenzen und Visionen in die Verbandsleitung einbringen, junge Hoteliers repräsentieren und unterstützen, dabei möchte ich mich auf drei Bereiche fokussieren:

– Personalerhaltung und -gewinnung: Ich möchte mich dafür einsetzen, die Aufstiegsmöglichkeiten für Quereinsteiger in der Branche zu fördern, z. B. mit Onlinekursen oder Mentoringprogrammen. Darüber hinaus möchte ich einen Lehrlings- und Praktikumsfond einführen, um Betriebe und Schulen für die Ausbildung zu unterstützen. Zusätzlich kann die digitalisierte Weiterentwicklung der Kampagne PLEASE DISTURB die Attraktivität der Branche für junge Leute steigern.

– Vernetzung: Ich möchte die Kommunikation zwischen Hoteliers ausbauen, um den Austausch von Erfahrungen und Ideen zu ermöglichen.

– Innovationsförderung: Ich möchte die Zusammenarbeit zwischen Hoteliers und Technologieunternehmen fördern, um unsere Branche für die Zukunft zu rüsten. Dazu werde ich die Gründung eines Innovationsfonds und die Förderung von Forschungsprojekten vorschlagen.

Diese Massnahmen, davon bin ich überzeugt, werden einen wichtigen Beitrag zur Zukunftsgestaltung der Schweizer Hotellerie leisten.

Anna Schmutz

«Die Menschen bauen zu viele Mauern und zu wenige Brücken» – dieses Zitat von Isaac Newton spricht mir aus dem Herzen, wenn ich nach meiner Motivation für das Amt als Junghotelière gefragt werde. Die Hotellerie ist vielen äusseren Einflüssen ausgesetzt und die Verbandsleitung benötigt die entsprechende Voraussicht, um ihren Mitgliedern entsprechende Brücken bauen zu können.

Mal bedarf es einer Zugbrücke, um uns Hoteliers vor einer Bedrohung abschirmen zu können. Dann braucht es Fachwerkbrücken, die wichtige Voraussetzungen für unseren wirtschaftlichen Erfolg sichern und Beständigkeit versprechen. Vielleicht benötigt es auch einmal eine Drehbrücke, um flexibel auf Veränderungen zu reagieren.

Ich sehe uns Junghoteliers als wichtigen und notwendigen Bestandteil im Team der Brückenbauer, der Verbandsleitung. Mit unseren jungen Jahren schlagen wir die Brücke zwischen den beiden vorherrschenden Generationen. Wir verbinden. Als junge Selbstständige kenne ich die Hindernisse, die mit einer gemeinsam erbauten Brücke rascher überwunden werden könnten. Und was nicht vergessen werden darf: Ab und an bedürfen auch bestehende Brücken eines Updates.

Gadmer Lodge, Gadmen

Alain Köslich, F&B Manager und Teil der Geschäftsleitung im Alpine Hotel Perren, Zermatt.

Die Wohlfühloase hoch über dem Urnersee

Mondholz, vegetarische und vegane Küche, Mitarbeitende, die eigenständig funktionieren sollen: Martin Reichle setzt mit der vor gut einem Jahr eröffneten «Berglodge37» auf den Eggbergen neue Akzente. Er erfindet die Seminarhotellerie zum Wohle von Mensch und Natur neu.

Christoph Ammann

Der berufenen «Gärtner» Jörg Ziegler erklärt dem Eigentümer Martin Reichle (links) und Hotelier Pascal Schorno (rechts) die Blumenwelt.

Jörg Ziegler reicht Goldmelisse, Pfefferminze und Gänseblümchen. Gepflückt im Garten auf 1500 Meter über Meer. Blüten und Blätter schmecken nach reiner Natur. Zum Dessert gibt es eine frische Erdbeere aus dem eigenen Garten. Ziegler, gelernter Maurer und Sozialpädagoge, kümmert sich um alles, was rund um die «Berglodge37» auf der Sonnenterrasse hoch über Altdorf gedeiht. In einem handelsüblichen Hotel mit 37 Betten wäre ein so engagierter Gärtner ein Luxus. Aber die Lodge ist kein normales Hotel, sondern ein Herzensprojekt von Martin Reichle und Ruth Koch. Ziegler ist zudem hausinterner Nachhaltigkeits- und Sozialmanager. Sein Credo: «Die Bäume im Wald achten aufeinander. Wenn einer zehn Meter höher wächst als die umliegenden, schwächt er sich. Genau so muss auch ein menschliches Team funktionieren.»

Zurück zum Herzenssprojekt: Martin Reichle besitzt zusammen mit seinem Bruder Peter das Unternehmen Reichle & De-Massari (weltweit mehr als 1000 Mitarbeitende, Hauptsitz in Wetzikon ZH). R&M stellt Netzwerktechnik für die Kommunikationsbranche her. Dank mehr als 100 Millionen verkaufter RJ45Stecker konnte die «Berglodge37» finanziert werden.

Die Lodge vor imposanter Urner Bergkulisse.

Der Kaminraum mit ausgewählter Bibliothek.

Martin Reichle zog sich aus der operativen Führung des Familienunternehmens zurück. «Mit 55 Jahren wollte ich ein neues Kapitel beginnen und der Gesellschaft etwas zurückgeben.» Neben einigen Start-ups gehört sein Engagement der «Berglodge37». «Vor 15 Jahren hatten wir ein Ferienhaus auf den Eggbergen gekauft, das mittlerweile unser fester Wohnsitz ist», erzählt Reichle. «Als sich die Gelegenheit bot, hier ein altes Lagerhaus samt 3000 Quadratmetern Umschwung zu erwerben und ein Seminarhotel zu bauen, griffen wir zu.» Das Lagerhaus ist Geschichte. In nur 15 Monaten Bauzeit entstand ein wunderbares Hotel mit drei Gebäuden, 23 Zimmern und einer Suite, inklusive Seminarinfrastruktur und zwei Saunen.

Individualgäste vor allem an Wochenenden

Mitte Juli 2022 feierte man Eröffnung. Bereits haben zahlreiche Firmen und Organisationen Mitarbeitende, Kader und Top-Management zu Schulungen, Retraiten, Auszeiten und Workshops auf die Eggberge geschickt.

«Die heutige hektische Welt braucht Oasen», sagt Martin Reichle, «und wir decken genau dieses Bedürfnis ab.»

Vornehmlich an Wochenenden buchen auch Individualgäste. Sie wandern dann von der Lodge aus zum Wildheuerpfad oder zum Schächentaler Höhenweg. Der Kulissenwechsel ist eindrücklich: Die «Berglodge37» ist per Zug und Luftseilbahn ab Flüelen oder nur in gut eineinhalb Stunden ab dem Zürich HB erreichbar.

Das Geschäft mit den externen Seminaren soll der Anfang von etwas Grösserem sein. «Wir wollen bald selber Inhalte anbieten und eigene Seminare ausschreiben», sagt Reichle. Hauptthema: Impulse geben für mehr Vitalität im Leben. Der Hausherr denkt etwa an Schlafseminare, an Themen wie die Stressresilienz oder der Optimierung der Ernährung und Verdauung. Erste Versuche mit einer sanften Art von Detox sind bereits erfolgreich verlaufen. «Wichtig ist es, nicht missionarisch rüberzukommen», betont der enga-

gierte Eigentümer der Berglodge. «Wir sind weder politisch noch religiös vorbelastet, sondern überzeugt, dass die Gäste von hier Positives in den Alltag mitnehmen können.»

Traumjob für den neuen Chef

Mit Pascal Schorno ist seit Juni ein Hotel- und Gastroprofi an Bord. Der einstige Absolvent der Hotelfachschule Luzern führt den Betrieb operativ und entwickelt ihn weiter. Der Obwaldner war sechs Jahre für ein IT-Unternehmen unterwegs und blickte bei vielen Hotels hinter die Kulisse. «Das Angebot, die Lodge auf den Eggbergen zu leiten, konnte ich nicht ausschlagen», sagt Schorno. «Für mich geht hier ein Traum in Erfüllung.»

Martin Reichle und Ruth Koch hatten das Seminarhotel aus den Startblöcken gebracht. «Als Quereinsteiger unterschätzten wir die Aufgabe», bekennt Reichle. «Heute weiss ich, was es heisst, Hotelier zu sein. Ich zolle der Branche grössten Respekt!»

VIELSEITIGE ZUTRITTSLÖSUNGEN

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FÜR JEDEN ZUTRITTSPUNKT

Vielfältige Beschläge, Schlösser, Zylinder und Wandleser für Hoteltüren aller Art sowie Aufzüge, Zufahrten, Tore, Möbel u.v.m.

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FÜR MASSGESCHNEIDERTE SYSTEME

Flexible Kombination von virtueller Vernetzung, Funkvernetzung, Mobile Access, Online- und Cloud-Systemen.

FÜR EFFIZIENTEN BETRIEB

Kompatibel zu diversen PMS-Systemen, Kassenabrechnungssystemen und dem SwissPass. Nahtlose Digitalisierung mit mobilen Hotelservices und Check-inSystemen.

Die Philosophie der Berglodge wird in den Räumen sichtbar.
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Diese drei Themen fallen in der «Berglodge37» besonders auf:

1. Der Bau: Geheimnisvolles Holz

Nachhaltigkeit war beim Bau des alpinen Seminarzentrums oberstes Gebot. Mit der Urner Gotthard Holzbau GmbH holte man eine spezialisierte Holzbaufirma ins Boot, die für das Projekt nur Schweizer Holz einsetzte. Die «Berglodge37» ist das einzige Berghotel, dass zu 100 Prozent aus Schweizer Holz (mit Zertifikat) gebaut wurde. Auf den Eggbergen wurden 250 Bergkiefern, ein Drittel des benötigten Volumens, geschlagen und in einer mobilen Sägerei verarbeitet. Die Berglodge besteht neben den Mauern vor allem aus Mondholz – Stämme, die im Winter drei Tage nach Vollmond geschlagen werden, wenig Feuchtigkeit enthalten, nicht knarren und resistent gegen Pilzbefall und anderes Ungemach sind.

In den Zimmern riecht es heimelig nach Holz, sogar die Betten sind aus Mondholz gefertigt. Die Tür zum grosszügigen Bad gleicht einer Pforte zu Urgrossmutters Plumpsklo, samt Holzriegel und neckischer Luke. Weitere Gadgets: Zahnbürstenhalter und Handtuchhalter aus Restholz. Und unter den Betten warten riesige Schubladen, in denen die Gäste das Gepäck verschwinden lassen können.

2. Kulinarik: Lob der pflanzlichen Kost «Wir bieten ausschliesslich vegetarische Küche an», sagt Hotelchef Pascal Schorno. Viele Gerichte sind sogar vegan. In der Küche, wo mittelfristig Kochkurse stattfinden sollen, arbeiten drei talentierte Quereinsteigerinnen. In der «Berglodge37» gibt es Vollpension – Zum Zmittag immer Suppe, Salatbuffet und regionalen Käse, dazu etwa Gemüsestrudel. Am Abend versammeln sich die Gäste um eine Tavolata und beenden den Abend im gemütlichen Kaminraum mit Bibliothek. Bei den Getränken gilt Selbstbedienung und

-deklaration. «Der Verzicht auf Fleisch ist ein Beitrag zur Nachhaltigkeit», sagt Martin Reichle. «Das Feedback auf unsere Küche ist sehr positiv.»

3. Mitarbeiterführung: Flache Hierarchie

Bis auf ganz wenige Ausnahmen arbeiten Zentralschweizerinnen und Zentralschweizer in der Lodge, viele aus dem Kanton Uri. «Die Hierarchie ist ganz flach», sagt Pascal Schorno, der sich eher als Mentor und Coach denn als über allem thronender Direktor sieht. Auf der Payroll: 30 Leute, davon zehn Vollangestellte. Die Mitarbeitenden können die Abläufe selber festlegen, so Schorno. «Eigenverantwortung ist Motivation.» Reichle fügt an: «Schön zu sehen, wie die Angestellten hier aufblühen.»

Brancheninsider trauten Konzept nicht

Mit der wirtschaftlichen Entwicklung ist man zufrieden. «Wir sind im Plan», sagt Pascal Schorno. Martin Reichle kann sich ein Schmunzeln nicht verkneifen: «Neben den neun Doppel- auch vierzehn Einzelzimmer, vegetarische Kost – viele Brancheninsider trauten unserem Konzept nicht. Aber es funktioniert.»

Gerade zeigt der Hausherr seinen heimlichen Stolz, die beiden grosszügigen Seminarräume mit der Hightech-Ausstattung: Beamer? Von gestern! In der «Berglodge37» arbeitet man mit einem sechs Quadratmeter grossen LED-Screen. Bei Videokonferenzen zoomt die Kamera von selbst auf die Sprecherin oder den Sprecher. Dafür fehlt in den Zimmern der Fernseher. «Kanal 1 ist das linke, Kanal 2 das rechte Fenster», witzelt Reichle und zeigt auf das Traumpanorama mit Urnersee, Uri Rotstock oder der Südflanke der Rigi. Im Garten, der nahtlos in die umliegenden Matten übergeht, arbeitet Jörg Ziegler. Gerade stoppt er eine der Köchinnen, die Petersilie schneiden will: «Warte noch ein paar Tage, die Pflänzli dürfen noch länger wachsen.»

Die Zimmer riechen heimelig nach Holz.

Hotel Eiger Grindelwald wird zu Mountain & Soul Resort

Das Eiger Selfness Hotel in Grindelwald positioniert sich neu unter dem Namen Eiger Mountain & Soul Resort. Damit sollen die körperlich aktiven Aspekte des Angebots leichtfüssig mit mentalem Coaching verbunden werden. Der Begriff Selfness wird über Bord geworfen, nicht aber dessen Idee.

Nach fünfzehn Jahren wechselt das Haus an der Dorfstrasse 133 in Grindelwald das Klingelschild. «Der Begriff Selfness wurde von der Mehrheit der Gäste nicht richtig verstanden und hat sich nicht etablieren können», erklärt Inhaberin Gisela Heller. Während der Selfness-Gedanke im Sinn von Sichselbstsein nach innen weiter gelebt wird, feiert das Vier-Sterne-Hotel nach aussen den neuen Auftritt als Eiger Mountain & Soul Resort. Mountain & Soul steht für das Erleben von Ich-Zeit beziehungsweise Zeit zu zweit. Zeit, die mit Erlebnissen in der Natur oder Aktivitäten im Wellness- und Fitnessbereich (Eiger Spa – Fitness & Soul) gefüllt wird.

Intern steht bei der Selfness-Philosophie die kontinuierliche Team-Entwicklung mit dem Fördern von emotionalen und kommunikativen Fähigkeiten im Fokus. Extern schwingt das Selbstsein beim umfangreichen Kursangebot mit – samt Coaching, Personal Training, Outdoor-Aktivitäten.

Neue Positionierung: Me, You & Nature

Dazu passt auch der neue Slogan Me, You & Nature. «Wir sind überzeugt, dass der Mensch Auszeiten vom Alltag braucht, um Kraft zu tanken», sagt Gisela Heller. Die Neupositionierung bringt weitere Vorteile mit sich: Das Logo musste nur minim angepasst werden. Ihr Mann Daniel ergänzt: «Da wir nebst den Hotelzimmern und Suiten auch Appartements, Chalets, ein Restaurant mit Bar sowie Fitness und Wellness anbieten, passt auch die Bezeichnung Resort viel besser zu uns.» mm/phg

Die Gastgeber (3. und 4. von links), Gisela und Daniel Heller, haben mit ihrem Team dem Hotel Eiger eine neue Seele gegeben.

Hotel Saratz: Erfahrene Persönlichkeiten neu an der Spitze

Die sechste Generation der Eigentümerfamilie hat 2022 das Hotel Saratz Pontresina übernommen.

Mit der Neuausrichtung des Vier-Sterne-Hotels haben bekannte, erfahrene Köpfe im Verwaltungsrat Einsitz genommen. Als erstes ist ein neues Direktionspaar zu suchen.

Lucas Kuttler-Saratz übernahm anfangs Oktober 2023 das Verwaltungsratspräsidium des Hotels Saratz vom abtretenden Präsidenten Gérard Jenni. Bereits im Juli 2023 wurde der Verwaltungsrat mit Peter Kämpfer verstärkt. Der Direktor des Victoria Jungfrau Hotels in Interlaken führte als Hotelier erfolgreich diverse Vier- und FünfSterne-Hotels auch im Oberengadin. Neu im Verwaltungsrat ist auch Susanne Walti-Raetzer. Sie bringt langjährige Erfahrung im Bereich Strategie, Marketing und Verkauf (u. a. Procter & Gamble) und VR-Erfahrung mit.

Direktionspaar will Neues wagen Im Vorfeld der Reorganisation hatte das derzeitige Direktionsehepaar Yvonne Urban und Martin Scherer den Wunsch geäussert, das Hotel Saratz zum Ende der Wintersaison 2024 zu verlassen. Sie wollen sich neu orientieren. «Gastgeber des Saratz zu sein, von diesem einzigartigen Hotel, macht uns stolz. Die vielen persönlichen Begegnungen mit den Gästen haben uns immer mit Freude erfüllt. Nach fünf Jahren wollen wir im nächsten Frühjahr etwas Neues wagen», sagen Yvonne Urban und Martin Scherer.

Die abtretenden Führungspersönlichkeiten, Gérard Jenni und das Gastgeber- und

Direktionsehepaar, Yvonne Urban und Martin Scherer, haben eine entscheidende Rolle bei der erfolgreichen Gestaltung und Führung des Hotels Saratz in den letzten fünf Jahren gespielt. «Zusammen mit meinen Kolleginnen und Kollegen im Verwaltungsrat und mit tatkräftiger Unterstützung durch die Hoteldirektion konnten wir das Hotel Saratz in den pandemiebedingten, schwierigen Zeiten weiterentwickeln», blickt der abgetretene Verwaltungsratspräsident Gérard Jenni zufrieden auf das Erreichte zurück. mm/phg

Hotel Reine Victoria, St. Moritz
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Sie haben am meisten Stimmen gesammelt: Sara und Romano Frei-Elmer (rechts) und ihr Team des Berghotels Mettmen. Mit ihnen freuen sich Beatrice Zanella von der Schweizer Beghilfe (3. v.l.) und Marianne Lienhard, Regierungsrätin des Kantons Glarus (4. v.l).

Berghotel Mettmen gewinnt Prix Montagne Publikumspreis

Der Prix Montagne Publikumspreis 2023 geht an das Berghotel Mettmen GL. Er ist mit 20 000 Franken dotiert und von der Schweizerischen Mobiliar Genossenschaft gestiftet.

Der Hauptpreis Prix Montagne 2023 der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete und der Schweizer Berghilfe, dotiert mit 40 000 Franken, wurde der Wollspinnerei Vetsch in Pragg-Jenaz im Prättigau zugesprochen.

Das Berghotel Mettmen auf der Mettmenalp im Kanton Glarus steht mitten im ältesten Wildschutzgebiet Europas, im Freiberg Kärpf. Auf den Grundmauern einer ehemaligen Kantine hat das Ehepaar Sara und Romano Frei-Elmer das Hotel vor acht Jahren aufgebaut. Mit ihrer Herzlichkeit haben sie einen Begegnungsort für alle geschaffen, die es in die Berge zieht.

Dass das Hotel auf Begeisterung stösst, zeigte sich in der Onlineabstimmung um den Publikumspreis. Das Berghotel Mettmen überzeugte eine Mehrheit der fast 11 000 Stimmenden. «Das Berghotel Mettmen ist ein wunderbares Projekt. Sara und Romano sind herzliche Gastgeber, die den Mut hatten, ihre Vision umzusetzen und mit ihrem Team Tag für Tag ihr Bestes geben. Das verdient grosse Anerkennung», würdigte Belinda Walther Weger, Leiterin Public Affairs und Nachhaltigkeit, Schweizerische Mobiliar Genossenschaft, die Preisträger.

Wolle nutzen statt wegwerfen

Die Wollspinnerei Vetsch aus Pragg-Jenaz im bündnerischen Prättigau wurde aus insgesamt 56 eingereichten und sechs nominierten Projekten ausgewählt. «Dass wir den Preis nun nach Hause nehmen dürfen, ist der absolute Wahnsinn», freute sich Christoph Vetsch, Inhaber und Geschäftsführer der Wollspinnerei Vetsch. Seit über 130 Jahren gibt es die Wollspinnerei Vetsch. Sie verarbeitet von der Rohwolle bis zum fertigen Garnknäuel bis zu 15 Tonnen Wolle pro Jahr.

Für Jurypräsident Bernhard Russi ein würdiges Gewinnerprojekt: «Ohne die Wollspinnerei Vetsch müssten viele Landwirtschaftsbetriebe ihre Wolle ungenutzt wegwerfen. Die Spinnerei ist für die Region unentbehrlich und bewahrt ein traditionelles Handwerk.»

Cologna folgt auf Russi

Zum dreizehnten Mal zeichneten die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete (SAB) und

die Schweizer Berghilfe wirtschaftlich erfolgreiche Projekte und Unternehmen aus dem Berggebiet aus. Die Preisverleihung in Bern war die letzte von Bernhard Russi nach dreizehn Jahren als Präsident der Jury des Prix Montagne. Ab 2024 wird der mehrfache Olympiasieger Dario Cologna das Ehrenamt übernehmen.

Der glückliche Gewinner des Prix Montagne 2023: die Wollspinnerei Vetsch aus Pragg-Jenaz/GR.
Hotel Giardino, Ascona

Responsible-Hotels wachsen in allen Kategorien

Die Hotelkooperation Responsible Hotels of Switzerland ist im letzten halben Jahr um vier Hotels gewachsen. Mit dabei sind neu auch das Hotel Schweizerhof Luzern, das Wellness Hotel Stoos, die Stoos Lodge und das Hotel Krone Churwalden.

Die Responsible Hotels of Switzerland, im Frühjahr 2022 gegründet, vereinen bis heute rund vierzig Nachhaltigkeitsleader der Schweizer Hotellerie. Sie bieten Schweiz-Entdeckern mit hohem Anspruch ein Angebot für verantwortungsvolles Reisen. Auch die Hotels profitieren in der Kooperation vom Wissensaustausch.

Tomaten aus dem eigenen Anbau.

Rat der Mitarbeitenden

Dass sich auch ein luxuriöses Traditionshaus mitten in der Stadt um Nachhaltigkeit bemühen kann, beweist das Hotel Schweizerhof Luzern. Der FünfSterne-Betrieb leistet besondere Anstrengungen nicht zuletzt im sozialen Bereich. Das Luzerner Festivalhotel betreibt einen Mitarbeitendenrat, der durch freiwillige Mitarbeitende aus sämtlichen Abteilungen und Altersklassen geführt wird – ganz ohne Kader. Durch ein Anerkennungssystem werden die Mitarbeitenden zudem nach erfolgreichen Monaten speziell belohnt.

Einzigartiges Energiekonzept

Zwei der drei Stoos Hotels – die Stoos Lodge sowie das Wellness Hotel Stoos – haben sich den Responsible Hotels of Switzerland angeschlossen. Grossen Wert legen die Betriebe auf nachhaltige Energiekonzepte, womit die Eigentümerfamilie schon vor rund 40 Jahren startete. Damals wurde eine Solarthermieanlage auf dem Dach des heutigen Wellness Hotels montiert. Beim Neubau der Stoos Lodge legte man ein Augenmerk auf die Energieversorgung. Durch die Bremsenergie der Stossbahn und die Abwärmenutzung von Maschinen wird das Hotel und das Brauchwarmwasser CO2-neutral geheizt.

Regionalität ist Alltag

Das Neumitglied Hotel Krone befindet sich an ruhiger Lage im Dorfkern von Churwalden und hat sich bereits bei der Konzeption in allen Belangen das Thema Nachhaltigkeit auf die Fahne geschrieben. Der 2022 neu erbaute Betrieb hatte die Möglichkeit, ein bewusstes

Honig aus eigener Produktion gehört in vielen nachhaltigen Hotels zum guten Ton.

Restaurantkonzept zu entwickeln. Regionalität gehört hier wie auch bei den anderen Mitgliederbetrieben zur Tagesordnung. Lebensmittel, Getränke und weitere Produkte werden lokal eingekauft. Die Wahl fällt konsequent auf Schweizer Produzenten, die die ganze Wertschöpfung in der Schweiz erbringen. Der Honig beispielsweise kommt von den hoteleigenen Bienenvölkern, die in der Imkerei vom Heinzenberg angemietet wurden. mm/phg

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Klein, originell und erfolgreich

Boutiquehotels sind gefragt, das zeigen die Auslastungen dieser Häuser – aber auch die Bewertungen. Wir haben einen illusteren und illustrativen Querschnitt von Hotels mit guten Noten zusammengestellt. Zudem verspricht das Resonanzdenken Chancen für Hotels, die sich der Individualität verschrieben haben und ihr Gewerbe mit Leidenschaft betreiben.

Christine Künzler

Klein, anders, jenseits von 08/15, das ist eines der Erfolgsrezepte in der Hotellerie. Oft sind Häuser mit wenigen Zimmern flexibler und werden mit grossem persönlichem Engagement geführt. «Generell kann gesagt werden, dass Individualität gefragt ist», sagt Vinzenz van den Berg, Leiter der Unternehmenskommunikation HotellerieSuisse. Das zeige sich auch in der Nachfrage nach Boutiquehotels oder in den Auswahlkriterien wie Nachhaltigkeit und Regionalität, nach denen die Gäste buchen. «Authentizität und Ursprünglichkeit sowie kleine und feine Betriebe kommen bei den Gästen gut an.» Das gelte vor allem für Leisure Tourismus. «Ein erfolgreiches Konzept an einem Standort A ist an einem anderen Standort nicht zwangsläufig im selben Masse erfolgreich», gibt Vinzenz van den Berg zu bedenken.

Resonanz – ein Potenzial für kleinere Hotels

Das deutsche Zukunftsinstitut spricht von Resonanztourismus, «dem Weg zurück zur richtig verstandenen Gastfreundschaft». Resonanz sei heute ein Grundbedürfnis vieler Menschen. «Am Weg zum neuen

Resonanztourismus sind touristische Akteure gefordert.» Es gelte nicht mehr nur in Produkten, Angeboten und Verkäufen zu denken, sondern auch in Resonanzen. «Es geht darum, Beziehungen zu Menschen zu gestalten. Dieses Verständnis eröffnet der Tourismusbranche neue Handlungs- und Wertschöpfungsmöglichkeiten.» In diesem Feld haben kleine Hotels grosses Potenzial: Gastgeber kleiner, persönlich geführter Hotels können den direkten Gästekontakt optimal pflegen.

«Unglaublich leidenschaftlich» Originell und klein: Damit erfüllt das Hotel Bellerive in Zermatt alle Erfolgskriterien und steht in der Gunst der TripadvisorUser an vierter Stelle. Dass das kleine Hotel beliebt ist, bezeugen auch seine diversen Auszeichnungen. So rangiert das Haus unter anderem auf Rang zwei der 25 besten, kleinen Schweizer Hotels. Das Haus umfasst 21 Zimmer, drei Junior Suiten, einen Sky-Room und ein Duplex-Appartement. Alle Zimmer sind modern, komfortabel sowie stilvoll eingerichtet und als Rückzugsort zum Entspannen und Geniessen konzipiert. Gastgeber sind Katja und Mario Noti. In fast allen Tripadvisor-Kategorien ist das Hotel mit der Höchstnote

Das Boutiquehotel Laret glänzt nicht nur mit schönen Zimmern, sondern auch mit einem krea tiven Speiseangebot.

ausgezeichnet – mit einer Ausnahme: Das Preis-Leistungsverhältnis liegt ganz knapp unter der Höchstnote. Auch hier zeugen die Auslastung von 85 Prozent und der Anteil an Stammgästen von 55 Prozent von einer hohen Gästezufriedenheit.

Der persönliche Service und die individuelle Beratung sind dem Inhaberpaar sehr wichtig. Auch Mario Noti stellt fest, dass die Nachfrage nach kleinen Boutiquehotels generell sehr hoch ist. «Im Hotel Bellerive ist es uns ein Anliegen, ein aussergewöhnliches Gästeerlebnis zu schaffen, das modernen Luxus mit der Ruhe der Natur verbindet», betont er. Die engagierten Mitarbeitenden nehmen sich Zeit, die Vorlieben der Gäste zu verstehen und sicherzustellen, dass ihr Aufenthalt auf ihre individuellen Bedürfnisse und Wünsche zugeschnitten ist. «Der Schlüssel liegt in der Ausführung. Sie muss makellos, authentisch und unglaublich leidenschaftlich sein.» Zudem engagiert sich das Hotelteameam für Nachhaltigkeit und verantwortungsvollen Tourismus. «Zu unseren umweltfreundlichen Praktiken gehören Energieeinsparung, Reduzierung von Lebensmittelverschwendung und Digitalisierung.»

Bescheidenheit und Tradition

Gute Noten gibt es auch für das Laret private Boutique Hotel in Samnaun/Laret. Das Haus bietet 14 Zimmer mit «privatem Ambiente, Komfort und Bescheidenheit, Tradition und Moderne» und ist ein Kleinhotel für Erwachsene. Die Gastgeberfamilie Cornelia und Christian Metz-Jenal glänzt in vier von fünf Tripadvisor-Bewertungskategorien mit der Höchstnote 5. Einen halben Punkt Abzug gibt es bei der Lage. «Die herzliche Begrüssung bei der Ankunft, jeden Abend ein Fünf-GangMenü als kulinarischen Leckerbissen vom Feinsten sowie Freundlichkeit und Sauberkeit sind kaum zu überbieten», schreibt ein Gast auf der Bewertungsplattform.

Kein Wunder, dass die Inhaber mit der Auslastung und dem Stammgästeanteil sehr zufrieden sind. Genaue Zahlen wollen sie keine bekannt geben. Gründe für den Erfolg ihres Hotels sehen sie in der persönlichen Führung, im hochwertigen Zimmerstandard, im kreativen Speiseangebot und in der guten Servicequalität. Die Lage im urtümlichen Bergbauerndorf und das exklusive Angebot von 14 Zimmern komme bei den Gästen gut an. «Kleine Boutiquehotels sind dann gefragt, wenn ein klares

Profil erkennbar ist», fasst Cornelia MetzJenal zusammen. «Als kleines Hotel kann man nicht alles anbieten. Aber das, was man anbietet, muss man richtig gut und mit Herzblut machen.»

Klein und gut ausgelastet

Das «Zollhaus» in Bern ist ein One-SuiteHotel. Es verfügt also gerade mal über ein Zimmer. Der Gast nächtigt im alten Zollhaus auf der Berner Nydeggbrücke im historischem Gemäuer und auf zwei Etagen. Im ersten Stock lädt ein Doppelbett zum Schlafen ein, im Erdgeschoss ein funktionales Bettsofa. Gefrühstückt wird in den eigenen vier Hotelwänden oder auf der privaten Terrasse. Das Ein-ZimmerHotel ist dem Unternehmen Altes Tramdepot Brauerei Restaurant AG angegliedert. Bei Booking.com wird das «Zollhaus» als hervorragend kategorisiert, mit 9,3 von 10 Punkten. Das Hotel ist denn auch mit 80 Prozent gut ausgelastet. «Die Lage, das einmalige Konzept des One-Suite-Hotels und die Geschichte hinter dem Zollhaus sind für den Erfolg ausschlaggebend», sagt Celia Meier, Leiterin Administration der Altes Tramdepot Brauerei Restaurant AG. «Ich vermute, die Nachfrage nach Bouti-

quehotels steigt. Die Gäste suchen ein ganzheitliches Erlebnis. Bucht man eine Hotelkette, egal ob in Asien, Australien oder Europa, sind alle Hotels im selben Stil gebaut, da fehlt das individuelle Erlebnis.»

Zehn Zimmer hat das Maya Fastenhotel & Spa in Nax zu vergeben. Für sein innovatives Konzept und seine Projekte ist das Walliser Hotel mit mehreren internationalen Preisen ausgezeichnet worden, unter anderem mit dem Green Mobility Award. Das Haus liegt idyllisch, bietet einen atemberaubenden Blick auf die Alpen und hat sich auf Detox-, Fasten- und Wellnessprogramme spezialisiert. Auch dieses Hotel ist mit 75 bis 80 Prozent sehr gut ausgelastet. «Das liegt zum Teil an unserem Konzept, Ernährung und Heilfasten, und auch daran, dass wir ein ökologisches Hotel sind», sagt der Hotelinhaber Louis Papadopoulos. Auch er stellt fest: «Kleine Boutiquehotels sind seit einigen Jahren mehr und mehr gefragt.»

Exklusiv und extravagant Mit acht einzigartigen Zimmern punktet das «The River House» in Andermatt. Auch dieses Hotel schafft es fast auf die Höchst-

Die 10 Zimmer im Hotel Maya sind gut ausgelastet. Das Hotel ist mit mehreren Preisen ausgezeichnet worden.

Das Innendesign des Hotels Bellerive verbindet moderne Eleganz mit viel Details.

note der Bewertungsplattformen. Ihr Haus sei anders, heisst es auf der Hotelhomepage, es sei exklusiv und extravagant. Im Mittelpunkt steht die Ökologie in allen Bereichen. Die Philosophie des Hauses ist es, offen und flexibel auf die Gäste zuzugehen. Auf Tripadvisor fasst Kunde M. seinen Eindruck so zusammen: «Perfekt digital, perfekt renoviert, perfekt bequem, perfekt freundlich.»

Das Luzerner Hotel Barabas ist allein aufgrund seiner Räumlichkeiten originell, denn es ist in einem ehemaligen Gefängnis am Löwengraben untergebracht. Die Gäs te schlafen hier freiwillig in Zellen. Wenn auch in schön bunten und komfortablen. In der Doppelzelle für VIP-Verbrecher stehen Boxspringbetten und ein Privatbad. Letzteres steht auch jenen Gästen zur Verfügung, die eine Doppelzelle oder eine Drei- oder Vierbettzelle buchen. Zur Sechsbettzelle gehört ein Gemeinschaftsbad. Die Bewertungen auf den verschiedenen Plattformen bewegen sich bei 4 von 5 Sternen.

Das Hotel an der Aare in Solothurn zählt 16 Zimmer. Zu den in frischen Farben gehaltenen Zweier-, Dreier und Einbettzimmern gehören auch vier neu renovierte Langzeitstudios sowie genügend Raum, um Seminare durchzuführen. Die Lage am Rande der Solothurner Altstadt ist attraktiv, alles ist zu Fuss erreichbar. Auch dieses Haus glänzt mit einer guten Bewertung:

Note 5,4 von 6.

Neun Zimmer und eine Zwei-ZimmerSuite findet der Gast im «Signauhouse» in Zürich. Alle Räume sind geschmackvoll eingerichtet und bieten einen Ausblick auf den wunderschönen Garten. Für die Gastgeberinnen Suzanne Gross und Regula Brucker ist ihr Haus eine Stätte des Ankommens und Erholens, ein Ausgangspunkt für innere Einkehr und individuelle Entdeckungen. Die Bewertungen variieren je nach Plattform zwischen 4 und 5 Punkten. Für Kunde B. etwa ist das «Signauhouse die perfekte Oase für einen Zürichaufenthalt.»

Moderne Dusche im historischen Ambiente des One-Suite-Hotels Zollhaus.

Definitive Mindestlöhne für 2024

Die Sozialpartner in der Hotellerie und im Gastgewerbe haben sich für 2024 auf die Mindestlöhne geeinigt. Diese werden gemäss der Teuerung auf Basis der Septemberprognose 2023 erhöht. Zusätzlich steigen die Mindestlöhne real um fünf Franken pro Monat auf jeder Mindestlohnstufe. Beim Bundesrat haben die Sozialpartner die Verlängerung der Allgemeinverbindlicherklärung des L-GAV bis Ende 2024 beantragt.

Die Sozialpartner verhandeln gemäss des L-GAV jährlich über eine Anpassung der Mindestlöhne.

Am Tisch sitzen auf der Arbeitnehmerseite Hotel & Gastro Union, Syna und Unia sowie auf der Arbeitgeberseite HotellerieSuisse, GastroSuisse und Swiss Catering Association SCA.

Dank des L-GAV können sich Mitarbeitende im Schweizer Gastgewerbe von der Basis bis zur Spitze zu stark vergünstigten Konditionen weiterbilden. Das Aus- und Weiterbildungsprogramm des L-GAV umfasst aktuell 48 Aus- und Weiterbildungen. Die Angebote sind bis Ende 2023 weitgehend kostenlos. Im kommenden Jahr können die Ausbildungen zu stark vergünstigten Konditionen absolviert werden. Detaillierte Angaben zu den Lohnkategorien finden sich auf www.l-gav.ch. Informationen zum Aus- und Weiterbildungsprojekt des L-GAV finden sich über diesen Link: www.weiterbildung-inklusive.ch. mm/phg

Ab nächstem Jahr etwas mehr Geld in der Tasche.

Mindestlöhne 2024 gemäss L-GAV in CHF pro Monat (brutto):

Mindestlohnstufe

Kat. Ia (Mitarbeitende ohne Berufslehre)

Kat. Ib (Mitarbeitende ohne Berufslehre, mit Progresso-Attest)

Kat. II (Mitarbeitende mit eidg. Berufsattest o. ä.)

Kat. IIIa (Mitarbeitende mit eidg. Fähigkeitszeugnis o. ä.)

Kat. IIIb (Mitarbeitende mit eidg. Fähigkeitszeugnis und Weiterbildung)

Kat. IV (Mitarbeitende mit einer Berufsprüfung)

Praktikanten und Praktikantinnen

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2023 2024 (ab 1.1. resp. Sommersaison)

3582.– 3666.– (Teuerungsausgleich plus CHF 5.–)

3803.– 3892.– (Teuerungsausgleich plus CHF 5.–)

3927.– 4018.– (Teuerungsausgleich plus CHF 5.–)

4369.– 4470.– (Teuerungsausgleich plus CHF 5.–)

4473.– 4576.– (Teuerungsausgleich plus CHF 5.–)

5108.– 5225.– (Teuerungsausgleich plus CHF 5.–)

2303.– 2359.– (Teuerungsausgleich plus CHF 5.–)

Von erfolgreichen Gastgebenden und begeisterten

Fachbesuchenden

Die Igeho bietet Begegnungen und Austausch. Es ist der Treffpunkt in der Hospitality-Branche. Profitieren Sie von einer Vielzahl von Angeboten – für Besuchende und Ausstellende.

Es werden über 55 000 Fachbesuchende erwartet, die es zu begeistern und überzeugen gilt. Die Igeho bietet die Möglichkeit des leibhaftigen Erfahrens und Erlebens sowie mithilfe von persönlichen Begegnungen spontane Gespräche mit der Kundschaft, Partnerschaft, dem Berufskollegium und Befreundeten. Weiter erwarten Sie diverse Highlights: Kocharena, Cheminée Chats, Masterclasses, Innovation Area und Micro Area. Beobachten Sie Starköche, lauschen Sie spannenden Gesprächen, lernen Sie von den Besten.

Gemeinsam mit 450 Ausstellenden wird die Igeho zur Erlebniswelt der Gastlichkeit und gemeinsam schaffen sie eine zukunftsgerichtete Plattform. Die Igeho bietet alles für den Hospitality-Markt unter einem Dach vereint. Den Vorteil nutzen, Produkte präsentieren und kennlernen: Diese Möglichkeit bietet sich in den sechs Fachbereichen Kitchen Technology, Food & Beverage, Interior & Shopfitting / Outdoor, Coffee & Tea, IT & Digital sowie Table Top und in den beiden Sonderpräsentationen Innovation Area und Micro Area.

Als Medienpartner der Igeho ist es uns eine Ehre, Ihnen auf den nachfolgenden Seiten nicht nur einige Aussteller, sondern auch das Programm der Hotelière auf der Igeho vorzustellen.

Exklusiv:

Hoteli ` ere-Talk mit allen

Kandidierenden

für das

Präsidium HotellerieSuisse

Der Nutzen und Lesespass für die Leser sind die wichtigsten Ambitionen des Fachmagazins Hotelière. Für die Besucher der Igeho liegt der Nutzen in aktuellen Informationen und im Spass bei vielen Begegnungen. Exklusiv bietet «Hotelière» die Möglichkeit, alle Kandidierenden für das Präsidium von HotellerieSuisse in der argumentativen Auseinandersetzung zu erleben. Im zweiten «Hotelière»-Talk diskutieren wir die These: künstliche Intelligenz, das Ende der Gastfreundschaft?

Wer führt ab 2024 HotellerieSuisse? Und wie?

Samstagnachmittag, 18. November 2023, 13.30 Uhr

Thema: Welche Zukunft hat HotellerieSuisse als Dienstleister und Lobbyverband?

Gäste: Alle Kandidierenden für das Präsidium von HotellerieSuisse

– Urs Bircher und Marie Forestier: nominiert von HotellerieSuisse Berner Oberland, HotellerieSuisse Bern+Mittelland und HotellerieSuisse Région Suisse romande

– Claude Meier: nominiert von 80 Hotelièren und Hoteliers aus der ganzen Schweiz

– Martin von Moos: nominiert von HotellerieSuisse Zürich und Region

Moderation: Dr. phil. Hilmar Gernet, Chefredaktor «Hotelière»

KI – das Ende der Gastfreundschaft?

Mittwochnachmittag, 22. November 2023, 13.30 Uhr

Thema: Verdrängt die KI den wichtigsten Faktor, das Menschliche, aus der Hospitality-Branche?

Gäste:

– Roland Gasche, Präsident Verband Diplomierter Hoteliers

– Tim Moitzi, Managing Director, Neuro Campus Hotel, Das Morgen in Vitznau und Campus Hotel, Hertenstein

– Thomas Holenstein, CEO Precom Group (Sebotics)

Moderation: Dr. phil. Hilmar Gernet, Chefredaktor «Hotelière»

Das Fachmagazin «Hotelière» freut sich, Sie bei den Talks an der Igeho begrüssen zu dürfen.

Igeho Rising Star 2023: Der Final mit sechs innovativen Gründern

Die sechs Finalisten für den Igeho Rising Star 2023 stehen fest. Eine Fachjury und ein Publikumsvoting wählten je drei Start-ups aus. Ihre Innovationen werden sich im Finale in Basel um den Award messen. Transgourmet/Prodega und Igeho vergeben die Auszeichnung gemeinsam.

Die sechsköpfige Expertenjury wählte aus den neun Teilnehmenden des Public Votings drei Teams aus, die unabhängig von ihrer Platzierung im Public Voting das Finale im November 2023 erreichen:

– Field Food (Illnau): EggField – like eggs, but grown in a field – pflanzliche Ei-Alternativen

– olanga (Brugg): olanga.market, die B2BOnlineplattform für Überproduktionsund Nicht-Standardprodukte

– Simon & Josef (Giffers): Personalisierter Zimmerservice zur Steigerung des Gasterlebnisses

Über das Public Voting hatte die Schweizer Hospitality Community die Möglichkeit, für ihre Favoritinnen und Favoriten abzustimmen. Die drei Teams mit den meisten Stimmen, die nicht bereits durch die Jury ausgewählt wurden, qualifizierten sich für das Finale:

– IRISgo (Horw): Der IRISgo cup – Thermobecher Revolution Swiss Made

– kooky (Zürich): Nachhaltige Datenplattform und Rückgabe-Infrastruktur für Mehrweglösungen und die Kreislaufwirtschaft

– Luya Foods (Bern): Saftige und vielseitige Bio-Alternativen zu Fleisch aus Sojabohnenokara und Kichererbsen

Finale an der Igeho 2023

Die sechs Finalisten präsentieren sich während der gesamten Igeho 2023 (18. bis 22. November 2023) mit einem Stand im Bereich des Innovation Area.

Ihre Ideen können sie während zwanzigminütigen Präsentationen auf der IgehoBühne der Speakers Corner dem Fachpublikum näherbringen. Am Nachmittag des 22. Novembers gibt es sechs Elevator Pitches für die Fachjury und das Publikum. Im Anschluss werden die beiden Gewinner gewählt und mit dem Jury- sowie dem Publikumspreis ausgezeichnet.

Die Gewinner der beiden Kategorien erhalten ein Preisgeld in Höhe von CHF 2500.–.. Jurypräsident Prof. Dr. Claus-Heinrich

Daub zeigte sich nach Abschluss des Public Votings sehr erfreut: «Das breite Spektrum an innovativen Problemlösungen, die durch diese jungen Unternehmen geleistet werden, ist beeindruckend und zeugt von der Innovationskraft der Schweizer Hospitality Community.»

Die Expertenjury

Die Jury setzt sich aus folgenden Mitgliedern zusammen:

– Jurypräsident: Prof. Dr. Claus-Heinrich Daub, Professor für nachhaltige Unternehmensführung an der Fachhochschule Nordwestschweiz

– Pascal Bieri, Co-Founder von Planted Foods

– Marina Helm Romaneschi, Marketing & Strategie bei Swiss Food Research

– Prof. Daniel Huber, Partner beim Innovationsberatungsunternehmen inobooster. com und ehemaliger Co-Präsident von swissfuture

– Christine Schäfer, Forscherin und Referentin am Gottlieb Duttweiler Institut

– Raphael Wyniger, Inhaber der Wyniger Gruppe

Erlebniswelten

Sie möchten Ihren Gästen neue Erlebnisse beim Besuch Ihres Betriebes bieten? Wir bringen Ihre Räume dafür in die richtige Form. Als Spezialisten für die Planung und Gestaltung von Räumen für Gäste wie Restaurants, Aufenthaltsund Empfangsbereiche, Gästezimmer, Clubs, Bars und vieles mehr, schaffen wir neue und nachhaltige Erlebniswelten für Ihre heutigen und zukünftigen Kunden.

Neue Orte, die eine Geschichte erzählen können und auch Raum für neue, eigene Geschichten lassen. Durch den Einsatz von verschiedener Materialien, Inszenierungen mit Licht, Farben und Formen entstehen neue Oasen des Seins – für Sie und Ihre Gäste.

Unsere Zutaten sind: Kreativität, Liebe zum Detail, Ideenreichtum, ein Prise Verrücktheit, unser Wissen um die Eigenheiten von Gastronomie und Hotellerie, Flexibilität, klare Ziele begleitet von viel Empathie und Mut – Ihr Rezept für ein perfektes und erfolgreiches Projekt.

Innenarchitektur und Innenausbau aus einer Hand; bei der beck konzept ag erkennen unsere Berater Ihre Bedürfnisse, sind unsere Innenarchitekten die kreativen Köpfe, unsere Projekt- und Bauleiter die Organisationstalente und unsere Schreiner, alle qualifizierte Spezialisten in ihrem Handwerk.

Freuen Sie sich auf einen inspirierenden Einblick in unsere Arbeit. Wir freuen uns sehr, Sie persönlich kennen zu lernen.

Hallen 1.1, Stand D130, www.beck-konzept.ch

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WIR – mehr Gäste und bessere Auslastung für Hotels

Hoteliers, die mit WIR arbeiten, schätzen die Vorteile:

WIR bringt neue Gäste – denn WIR-Teilnehmer suchen ganz gezielt andere WIR-Teilnehmer und berücksichtigen diese bevorzugt.

WIR-Gäste sind treu – denn sie nehmen jedes Jahr WIR ein und geben es gerne da aus, wo sie gute Erfahrungen gemacht haben.

WIR steigert den Umsatz – denn WIR sitzt oft etwas lockerer als Schweizer Franken. Oft wird die bessere Zimmerkategorie gebucht und der teurere Wein bestellt.

WIR steuert die Auslastung – denn in der Nebensaison lassen sich gezielt WIR-Kunden mit einem attraktiven WIR-Annahmesatz anziehen.

WIR ist günstig – der Netzwerkbeitrag von zwei Prozent fällt nur auf den effektiven WIR-Einnahmen an – der in Schweizer Franken bezahlte Teil ist kostenlos. Die Kosten liegen somit deutlich unter denen der bekannten Buchungsplattformen.

Besuchen Sie uns an unserem Stand 1.1 / D049 an der Igeho und besprechen Sie mit uns Ihre Möglichkeiten, die Auslastung Ihres Betriebes zu erhöhen.

TERRAVIGNA: Familiengeführt. Unabhängig. Kundennah.

Sie finden uns an der IGEHO in Halle 1.1 Sektor F&B.

Transgourmet Quality

Die Produktelinie für qualitätsbewusste Geniesser feiert ihr 10-Jahr-Jubiläum: Zeit, der Erfolgsmarke den roten Teppich auszurollen.

Wie es der Name sagt: Das Quality-Label garantiert Qualität. Die Eigenmarke steht für ein Angebot auf dem Niveau ausgesuchter Herstellermarken. Transgourmet richtet sich damit an Kunden, die auf Markenqualität vertrauen, aber einen günstigeren Preis schätzen. Das breite Sortiment mit hohem Innovationsgrad deckt dabei die wichtigste Bedürfnispalette ab. Metzgerei- und Molkereiprodukte, Fisch, Früchte, Gemüse, Käse, Teigwaren, Saucen, Gewürze, Getränke, Reinigungs- und Hygieneartikel – das Quality-Sortiment ist äusserst divers und umfasst über 2000 Artikel.

Quality feiert Jubiläum

Vor 10 Jahren wurde Quality ins Leben gerufen, mit dem Ziel, die Bedürfnisse von Gastronomiebetrieben, denen Kulinarik wichtig ist und die nach Kontinuität und kompromisslos guter Qualität für ihre Gäste suchen, zu befriedigen. Bis heute gelingt dies gut, so erfreut sich die Eigenmarke über eine äusserst treue Anhängerschaft, die die Produkte schätzt. Anlässlich des 10-Jahr-Jubiläums lässt Transgourmet auch Kunden zu Wort kommen – denn ohne sie wäre die Marke heute nicht das, was sie ist.

Das Restaurant Schnabel – eines der ältesten und traditionsreichsten Restaurants der Stadt Basel – gehört zu den begeisterten Käufern von Quality-Produkten. Isabelle Bouarasse-Segesser, die das Restaurant zusammen mit ihrem Mann führt, erklärt, warum auch sie auf die beliebte Eigenmarke setzt: «Meistens, bevor wir ein Produkt neu in unsere Bestellliste aufnehmen, probieren wir verschiedene Marken aus und schauen, welches Produkt unseren Bedürfnissen am

besten entspricht. In unterschiedlichen Bereichen sind das dann immer wieder auch Eigenmarken von Transgourmet/Prodega – so zum Beispiel Quality. Wir sind sehr zufrieden mit diesen Produkten.»

Auf der Speisekarte des Restaurant Schnabels besonders beliebt ist die Pannacotta. Der Quality-Vollrahm kommt dabei als wichtige Komponente bei der Zubereitung zum Einsatz. Er ist ein gutes Beispiel für ein Produkt, das für den Restaurantgast zwar nicht direkt sichtbar, im Gaumen aber durch ein positives Genusserlebnis spürbar ist. Auch das macht die Eigenmarke unter anderem aus: Sie stellt verlässliche Qualitätsprodukte zur Verfügung, die oft nicht im Blitzlicht stehen, für den guten Geschmack eines Essens aber unverzichtbar sind.

Hinter den Kulissen der Erfolgsmarke

Damit die Eigenmarke nebst dem Restaurant Schnabel auch weitere Kunden begeistern kann, braucht es ein gut funktionierendes Team. Bei Transgourmet arbeiten zahlreiche Personen regelmässig für Quality – von verschiedenen Category und Marketing Managern über Grafiker bis hin zu Übersetzern. Auch Andrea Brügger, Teamleiterin Marketingkommunikation Eigenmarken, setzt sich täglich für die Eigenmarke ein. Wie sieht denn ihr Aufgabengebiet aus und was schätzt sie an ihrem Job besonders?

Wir haben bei ihr nachgefragt: «Ich bin bei Transgourmet/Prodega verantwortlich für die gesamte Marketingkommunikation aller Eigenmarken – so auch für Quality. Meine Arbeitstage sind sehr abwechslungsreich, denn jede Eigenmarke hat ihre eigenen Alleinstellungsmerkmale und ihr eigenes Zielpublikum in der Gastronomie. Jede Eigenmarke erfüllt

unterschiedliche Bedürfnisse in den Küchen unserer Gastronomiekunden, auf die wir eingehen. Dazu gehört die gesamte Marketingplanung und Umsetzung aller Aktivitäten. Von Fotoshootings über Videodrehs bis hin zu Produkteinführungen ist alles dabei. Dabei achten wir darauf, dass wir sowohl Online- wie auch Printkanäle zielgruppengerecht bespielen. Für mich persönlich ist es der schönste Job überhaupt, denn in der Lebensmittelbranche wird es nie langweilig. Es gibt immer etwas Neues und Spannendes zu entdecken und zu kommunizieren: Food is mood!»

Anlässlich des 10-Jahr-Jubiläums verrät Andrea Brügger uns auch noch, für welches Quality-Produkt ihr Herz besonders schlägt: «Mein absoluter Favorit sind die Spiessli mit Black Tiger Crevetten aus Vietnam. Unter unserer Eigenmarke Quality bieten wir nachhaltig gezüchtete Black Tiger Crevetten an, die frei von E-Nummern und Zitronensäure sind. Die Crevetten werden in natürlichen, überfluteten Mangroventeichen ohne Zufütterung in der Region Cà Mau im Mekongdelta gezüchtet, im Rahmen eines staatlichen Schutzprogramms. Dadurch erhalten die Kleinbauern vor Ort eine konstante Ernte und ein regelmässiges Einkommen. Jede einzelne Garnele wird von Hand aufgespiesst. Ich kann sie jedem empfehlen, der Wert auf Top-Qualität, Nachhaltigkeit und Genuss legt. Sie schmecken hervorragend und können mit gutem Gewissen gegessen werden. Nachhaltigkeit hat einen hohen Stellenwert, sowohl für mich persönlich wie auch für unser Unternehmen.

Quality an der Igeho

Zur Feier des Quality-Jubiläums sind zahlreiche Marketingmassnahmen geplant. Nebst spannenden Hintergrundbeiträgen auf der Website, Reportage-Videos von Kunden-Gastronomiebetrieben sowie diversen Wettbewerben werden auch Ausstellungen in den Prodega-Märkten umgesetzt. So soll die Marke jene Aufmerksamkeit erhalten, die sie verdient. Auch an der Igehowird Quality seinen Auftritt haben. So lässt es sich Transgourmet/Prodega als Branchenleader im Schweizer Abhol- und Belieferungsgrosshandel natürlich nicht nehmen, unter anderem auch seine

Eigenmarken ins Scheinwerferlicht zu rücken. Auf einer Ausstellungsfläche von rund 450m², zu finden in der Halle 1.1, erfahren Interessierte mehr über Sortiment und Dienstleistungen des Unternehmens. Auch die Kulinarik soll dabei nicht zu kurz kommen: Die Besucher werden mit Essen und Getränken verwöhnt.

Daneben ist Transgourmet/Prodega auch PresentingPartner von Rising Star 2023. Die Teilnahme an diesem Wettbewerb steht Gründenden und jungen Unternehmen offen, die innovative, nachhaltige Produkte und Dienstleistungen oder digitale Geschäftsmodelle entwickeln bzw. bereits anbieten. Gesucht werden frische Ideen für die Hospitalitybranche mit dem Potenzial, die Zukunft wegweisend zu beeinflussen. Der Igeho-Rising-Star-Award, unterstützt von Transgourmet/Prodega, wird in Zusammenarbeit mit einer unabhängigen Jury verliehen. Die sechs Finalisten stehen bereits fest und sind auf der Website der Igeho ersichtlich. Der Sieger wird am 22. November im Rahmen der Messe erkoren und prämiert.

Textile Träume werden wahr

Wenn zwei auf feinste Textilien spezialisierte Schweizer Unternehmen für die Igeho zusammenspannen, kann dies nur ihre Mission und Leidenschaft verstärken, ihren Kunden das Beste und Schönste zu liefern: Lifestyle für Tisch, Bett, Wellness und Garderobe bei feinster Qualität aus der Schweiz und Europa.

Aller guten Dinge sind drei Passionierte: das Schwesternduo aus der Innerschweiz, Claudia Schmid und Gabriela Pettenhofer zusammen mit der Zürcherin Andrea Welti.

Was 2019 mit einem Kennenlernen an der Igeho begann, trägt seit 2022 an der IFAS (Branchentreff für den Gesundheitssektor) in Zürich und 2023 an der Igeho die ersten Früchte: der Entscheid und die Umsetzung, gemeinsam an Messen aufzutreten. Erst recht, wenn die Produktepaletten sich so wunderbar ergänzen, die Philosophie der beiden Unternehmen am gleichen Strick zieht und die Synergien einen tollen Austausch zum Vorteil beider Unternehmen ermöglichen und fördern.

feel better than good The Care Collection

Als Schweizer Label bekannt für Lounge- und Wohlfühlmode im Prêt-à-porter-Bereich seit 1999, wird die Team Wear von feel better than good in der Schweiz und Europa mit einer bequemen, atmungsaktiven, langlebigen und pflegeleichten Microfaser namens ECONYL® nachhaltig hergestellt.

ECONYL®, eine regenerierte und recyclebare Faser auf Basis von Polyamid mit Elastan aus Italien, die äusserst strapazierfähig ist und Überproduktionen und ein mehrfaches Nachbestellen überflüssig macht. Die Teile werden mit Liebe zum Detail im Europaraum gefertigt, sind in allen Grössen figurschmeichelnd und bequem.

Das reichhaltige Baukastensystem für Profis in Hotellerie, Gastronomie, Wellness und Beauty ist ein gutes Investment in langlebige Team Wear und setzt schöne Massstäbe für das Aussehen und Wohlgefühl der Mitarbeitenden und bildet nicht die zuletzt die persönlichen Visitenkarten des Hauses gegenüber den Gästen.

Die grosszügige stilistische Palette lässt keine Wünsche offen, den richtigen Touch für das Unternehmen zu finden. Und wenn doch, so kann auch ein eigens für das Unternehmen entwickeltes Konzept konzipiert und umgesetzt werden. Wie zum Beispiel 2006 für The Dolder Grand: Spa Team Wear, eigene Bademäntel fürs Haus samt Merchandisingkonzept für die Gäste.

Zusammenfassend wirkt sich die hohe Qualität und ihre sinnvolle Beschaffungskette nachhaltig auf die Umwelt, die Unternehmen und ihre Budgets aus. Das

Sablier Rooftop Restaurant & Bar Zürich

Schmeichelnde Team Wear Küche und Service

Hotel Post Andeer –bestickte Frottierwaren und feinste Bettwäsche

Konzept und die vielen Produkte haben sich zur Freude aller Beteiligten bewährt.

Textilwerke AG TWB

1937 aus einer CH-Weberei entstanden, die Textilwerke AG TWB ist ein Familienunternehmen in zweiter Generation: klein und fein, mit viel Herzblut und Fokus auf Qualität, Nachhaltigkeit, Wirtschaftlichkeit und Design.

Im Zentrum ihres Schaffens stehen Speziallösungen und massgeschneiderte Produkte in enger Zusammenarbeit mit ihren Auftraggebern: Schlafkomfort auf höchstem Niveau, feinste Tischwäsche für die gehobene Kulinarik und nichts als Wellness im Bad zur Entspannung.

Das hochwertige Sortiment mit seiner kreativen und stilvollen Auswahl präsentiert Tischwäsche aus Baumwolle und Leinen, die die Tische eines manchen Gastgebers in der Hotellerie und Gastronomie schmücken. Genauso erfreut ihre Bettwäsche Gäste sowie das Housekeeping gleichermassen. Nicht zu vergessen sind die flauschigen Frottierwaren, die eine Wonne für die Haut sind, während die individuell bestickten Bademäntel das Auge entzücken.

Die Umsetzung erfolgt in enger Zusammenarbeit mit spezialisierten, europäischen Webereien und Produktionsstätten.

Viele namhafte Wäschereien setzen ebenso auf die partnerschaftliche Zusammenarbeit und vielfältige Produktepalette der TWB.

In ihrem neuen Showroom und der TWB-Boutique auch für Privatkunden zugänglich sind, lebt die Textilwerke in Root ihre Passion und Inspiration aus, indem alles Textile mit auserlesenen Accessoires wie Kissen, Plaids und Fellen sowie einer Outdoor-Kollektion mit coolen Lounges für Garten und Terrasse aus langlebigem, nachhaltigem europäischem Accoya® Holz ergänzt wird.

Igeho Basel 18.–22. November 2023

Gemeinschaftsstand Halle 1.1 – Stand D.112

Team Wear dipiù

Besondere Kaffeemomente

Hervorragender Kaffee rundet jeden Hotelaufenthalt ab – mit Franke Kaffeemaschinen ein Kinderspiel. Entdecken Sie die Möglichkeiten an der Igeho 2023.

Das Bewusstsein für eine gute Tasse Kaffee nimmt stetig zu und damit auch die Erwartungen der Kunden. Gäste achten auf eine hohe Qualität der Kaffeegetränke zum Frühstück oder als Abschluss nach einem köstlichen Essen. Ganz gleich, ob sie in einem hochwertigen Boutiquehotel oder in einer preisgünstigen, gemütlichen Pension übernachten, sie erwarten ein aussergewöhnliches Kaffeeerlebnis. Steigende Kosten für Zutaten, Energie, Miete und Zinsen drücken auf die Gewinnmargen, und gleichzeitig belastet ein weltweiter Mangel an Fachkräften die Hotelbranche zusätzlich.

Franke Coffee Systems, eine Division der Franke Gruppe, ist ein weltweit führender Anbieter von professionellen Kaffeemaschinen. Das Unternehmen verfolgt Marktentwicklungen und reagiert frühzeitig auf Trends mit neuen Innovationen und Lösungen, die auf die individuellen Bedürfnisse von Ihnen und Ihren Kunden eingehen. Ein morgendlicher Espresso in einem sonnigen Frühstücksraum, ein schneller Ristretto in einer Lobby Bar oder ein Cappuccino zum Gourmet-Dessert? Die professionellen Kaffeelösungen von Franke sind darauf ausgerichtet, aussergewöhnliche Momente zu schaffen, die einen bleibenden Eindruck bei Ihren Gästen hinterlassen.

Mytico – die neue Definition von Kaffeeexzellenz

Die Produktlinie Mytico von Franke Coffee Systems ist eine zukunftsweisende Ergänzung zum breiten Portfolio des Unternehmens. Sie bietet die ideale Lösung für die sich ständig verändernde Hotelbranche.

Mytico liefert viel mehr als nur hervorragenden Kaffee: Sie eröffnet eine ganz neue Art der professionellen Kaffeezubereitung. Die Verschmelzung von makellosem italienischem Design mit modernster Schweizer Qualität schafft die ideale Balance zwischen Form und Funktion. Mytico passt sich problemlos neuen Trends im Markt an und fügt sich harmonisch in die Umgebung ein. Gleichzeitig ist die hohe Qualität, Konsistenz und Zuverlässigkeit mit jeder Tasse gewährleistet. Sie bietet ein unvergleichliches Kaffeeerlebnis und verwandelt alltägliche Anlässe in unvergessliche Momente.

Mytico schafft ein harmonisches Gleichgewicht zwischen Tradition und Automatisierung. Die Maschine wurde entwickelt, um Kaffeeliebhaber zu begeistern. Ihre Funktionen können so programmiert werden, dass sie verschiedensten individuellen Vorlieben gerecht werden.

Mit der patentierten iQFlow-Technologie von Franke und den individuell programmierbaren Brühtemperaturen in zwei verschiedenen Brüheinheiten ist es mühelos möglich, jedes Mal die höchste Qualität in der Tasse zu erzielen. Die Mytico schafft mit ihren Eigenschaften wie Benutzer-

Für den perfekten Start in den Tag – die bewährte Franke A600 mit modularen Beistellgeräten.

freundlichkeit, Anpassungsfähigkeit und Produktivität unvergessliche Kaffeemomente, die Ihre Gäste immer wieder zurück kehren lassen.

Das benutzerfreundliche Design der Mytico macht die Kaffeezubereitung zu einem Vergnügen. Details, wie die markante Form, die traditionell anmutenden Ausläufe, die eleganten Barista Levers und Stellfüsse, werden zum Eyecatcher in Ihrer Lokalität. Dank der niedrigen Maschinenhöhe wird die Interaktion zwischen Barista und Kunde gefördert und unterstützt somit das Kundenerlebnis.

Der hochwertige Look schafft eine harmonische Atmosphäre und verleiht der Umgebung einen luxuriösen Touch. Mit der Auswahl aus sechs Franke Farben für die Seitenpaneele können Sie Ihrer Designvorliebe zusätzlich Ausdruck verleihen. Setzen Sie ein Zeichen und verleihen Ihrem Restaurant, Frühstücksraum oder Ihrer Lobby Bar einen unverwechselbaren Hauch von Eleganz.

Die A-Linie für Getränke in Barista-Qualität auf Knopfdruck Doch das ist nicht alles: Die umfangreiche Produktpalette von Franke ist so konzipiert, dass sie den unterschiedlichsten Bedürfnissen und Anforderungen gerecht wird. Durch umfangreiche Marktforschung und aufmerksames Zuhören bei den Herausforderungen der Kunden bietet Franke Coffee Systems eine breite Palette von vollautomatischen, innovativen Lösungen an, die Ihr Kaffeegeschäft verbessern und Ihnen einen Vorsprung gegenüber der Konkurrenz verschaffen.

Für diejenigen, die eine vollautomatische Kaffeezubereitung suchen, ist die bekannte

A-Linie die Antwort. Diese bewährten Maschinen liefern vollautomatische Kaffeelösungen, auf die Sie sich verlassen können. Sie sind vielseitig einsetzbar und garantieren Präzision, Konsistenz und Qualität in jeder Tasse. Basierend auf technologischen Innovationen, hochwertigem Design und zuverlässiger Leistung garantieren die Lösungen der A-Linie Ihren Gästen jedes Mal ein hervorragendes Kaffeegetränk.

Die intuitiven Touchdisplays von Franke ermöglichen die mühelose Zubereitung von Getränken in Barista-Qualität mit einem einfachen Tastendruck. Mit nur minimalen Kenntnissen wird Ihr Personal den intuitiven Ablauf schätzen und sich auf Wichtigeres konzentrieren können –nämlich das Wohlbefinden Ihrer Gäste.

Dank des modularen Systems ist jede Maschine der A-Linie anpassbar und erweiterbar mit Beistellgeräten, die ideal passen. Wenn Sie sich für eine Kaffeelösung von Franke entscheiden, gehen Sie eine Partnerschaft ein, die Sie in Ihren Geschäftsambitionen unterstützt.

Darüber hinaus bieten die Franke Kaffeemaschinen verschiedene automatische Reinigungsoptionen, um die höchsten Hygienestandards zu erfüllen, egal ob es sich um einen halb- oder vollautomatischen Prozess handelt. So können Sie sich darauf konzentrieren, aussergewöhnliche Kaffeeerlebnisse zu liefern, während sich die Wartung wie von selbst erledigt.

Digitale Dienstleistungen als Schlüssel zum Erfolg

Echtzeitdaten sind der Schlüssel zu einer umfassenden Kontrolle der kommerziellen und betrieblichen Leistung einer einzelnen

Kaffeemaschine oder einer ganzen Flotte. Mit den Digital Services von Franke können Unternehmen ihren Betrieb auf ein neues Niveau heben. Besitzer von Franke Kaffeemaschinen können durch fortschrittliche Analysen wertvolle Einblicke in die Getränkepräferenzen der Kunden gewinnen und proaktiv auf dynamische Markttrends reagieren.

Franke bietet die Möglichkeit, aus der Ferne die In-Cup-Qualität aufrecht zu halten, durch die Über wachung der Reinigungsintervalle, die Gewährleistung eines optimalen Betriebs und die effiziente Verwaltung des Zutatenbestands. Darüber hinaus können Maschinenwartung und Menü-Updates mühelos für die gesamte Flotte durchgeführt werden, um einen überall gleichbleibenden Auftritt zu gewährleisten.

Die fortschrittlichen digitalen Lösungen von Franke bieten zusätzlich auch den Vorteil der Unterstützung durch erfahrene Techniker online. Das reduziert Vor-OrtBesuche und unterstützt einen ununterbrochenen Kaffeeservice

Besuchen Sie Franke auf der Igeho 2023 in Basel

Franke Coffee Systems ist mit einem neu konzipierten Messestand an der Igeho 2023 in Basel vertreten. Besuchen Sie den Stand B121 in der Halle 1.1 vom 18.–22. November. Erleben Sie modernste Kaffeetechnologien live und finden Sie zusammen mit dem fachkundigen Team des Unternehmens neue Lösungen, die Ihr Kaffeegeschäft ankurbeln.

Erfahren Sie mehr unter coffee.franke.com

Das Team von Franke erwartet Sie an der Igeho in Halle 1.1 – Stand B121.

Einfach Wasser, aber besser!

Natürliches Trinkwasser – direkt an der Theke gezapft:

Mit der BWT WasserBar wird das Urgetränk Wasser zu Ihrem nachhaltigen Markenzeichen. Und das Transportieren, Lagern und Entsorgen von Einwegflaschen gehören der Vergangenheit an.

Die BWT WasserBar wird direkt an das Leitungssystem angebunden – ein grosses Plus für die Umwelt. Sie reduziert den Gebrauch von Millionen von Flaschen, es werden wertvolle Ressourcen gespart und auch CO2 -Emissionen durch unnötige Transportwege fallen weg. Ein Gewinn für das eigene Image und die Umwelt.

Für jedes Platzangebot die richtige Zapfsäule Egal, ob in einer grossen Kantine oder in einem kleinen Restaurant mit wenig Platz: Dank den verschiedenen Zapfsäulen kann die BWT WasserBar auf die Bedürfnisse jedes Betriebes zugeschnitten werden.

Wir helfen Ihnen bei der Umstellung Gerne übernehmen wir die komplette Abwicklung –von der Geräteberatung über die Installation bis hin zum Einbau. Um eine BWT WasserBar einzubauen, braucht es einen Strom- und Wasseranschluss.

Lassen Sie sich von unserem BWT WasserBar-Team an der Igeho Halle 1.0 Stand A402 alle Vorteile zeigen. Wir freuen uns auf Sie!

Wasser einfach und nachhaltig an der Theke zapfen.

Veredeltes Wasser direkt an der Theke!

VERZICHTEN SIE AUF TRANSPORT UND FLASCHENLAGERUNG.

BWT WASSERBAR

Das BWT WasserBar Sortiment umfasst Zapfsäulen in diversen Grössen und Kühler mit unterschiedlichen Leistungen. Massgeschneidert für Sie –lassen Sie sich von uns beraten.

Mehr Informationen: bwt.com/wasserbar

IGEHO : Für eine attraktive Weinkarte

Sehr geehrte Gastgeber und Gastgeberinnen

Seltene Preziosen, gesuchte Köstlichkeiten, unbekannte Meisterweine und solche, von denen Ihre Gäste nicht einmal wissen, dass es sie gibt. Was auch immer Sie suchen, wir haben die Weine, um die Einzigartigkeit Ihrer Küche zu stützen und die Attraktivität Ihres Restaurants stärken zu können.

Kommen Sie bei uns vorbei, erschliessen Sie sich die Möglichkeiten der Weinwelt Italiens –

an der IGEHO, Halle 1.1 Stand E124

Bis bald und mit freundlichem Gruss

Ueli Schiess

IGEHO Halle 1.1 Stand E 124 18. bis 22. November 2023

Öffnungszeiten: Samstag bis Mittwoch 9 bis 18 Uhr

Caratello Weine AG

Zürcher Strasse 204 E CH-9014 St.Gallen

T +41 71 244 88 55 info@caratello.ch www.caratello.ch

Der Weg zur einzigartigen Weinkarte

Caratello arbeitet mit den besten Produzenten Italiens zu sammen – Weinbauern, die dank Kompetenz und Leidenschaft jene Meisterweine erzeugen, die zu den Weltbesten gehören. Jeder Tropfen trägt ihre persönliche Handschrift, ist ihrer Erfahrungen und ihres jahrelangen Engagements – und gehört damit zu ihrer einzigartigen Persönlichkeit.

Im grossen Markt der gefälligen und austauschbaren Einheitsweine, gibt es unzählige Inseln, die sich aus dem Ozean der Masse herausheben. Es sind die Weine, die es dem Gastronom ermöglichen, die Einzigartigkeit seines Betriebes zu unterstreichen und sich durch seine sorgfältig komponierte Weinkarte ein klares Profil zu schaffen.

Es gibt Weine, die schmecken jedem. Und umso grösser ein Weingut wird, desto eher wird es unumgänglich, einen Einheitsgeschmack zu schaffen, der jenseits von Wetter, Lage und Jahrgang den Geschmack der grossen Masse trifft: ein Einheitsgeschmack, wie er bei vielen Lebensmitteln zunehmend anzutreffen ist.

Weine, die nicht jedem gefallen, ihre Liebhaber aber dort finden, wo Menschen sich einlassen können, neugierig sind, Vielfalt und Abwechslung suchen und das Geniessen als Erlebnis betrachten. Menschen, die Standpunkte beziehen, Perfektion erkennen können, Echtes von blossen Versprechungen zu unterscheiden wissen.

Unsere Aufgabe ist es, diese Inseln der italienischen Weinwelt zu finden und zu fördern. Die Opulenz, die dank der Klima erwärmung und den Fortschritten der Önologie bald für jeden erreichbar wird, ist nicht mehr das einzige Kriterium, genauso wichtig sind feine Geschmacksnuancen, Eleganz, Klarheit und eine Ausgewogen heit, die nur erreicht werden kann, wenn es dem Weinbauer gelingt, in der Kombina tion der Elemente seine persönliche Inter pretation eines Meisterwerks zu schaffen. Die Art wie er seine Reben anlegt, pflegt, schneidet oder die Art und Weise wie er die Trauben auf das Mass reduziert, die der Stock ausreifen kann sowie die Wahl des Erntezeitpunktes – dies alles ist wichtig, und noch vieles mehr.

Wer sich nur ein bisschen mit Wein be schäftigt, erkennt, welch ungeheure Viel falt von Interpretationen möglich ist, wa rum jeder Meisterwein die Handschrift seines Erschaffers trägt und einzigartig ist als auch erkennt warum unsere Aufgabe, dem Kunden die Möglichkeiten der italie nischen Weinwelt zu erschliessen, auch für uns spannend und herausfordernd bleibt.

Gesuchte Kostbarkeiten, berühmte Meisterweine, edle Tropfen, die noch fast niemand kennt, unterstreichen die Einzigartigkeit eines Lokals, unter stützen die Küche und erschliessen zusätzliche Verdienstmöglichkeiten.

Besuchen Sie uns, sprechen Sie mit uns: Igeho (Halle 1.1 Stand E 124)

Schaerer an der Igeho 2023

Kaffeekonzepte für höhere Prozesssicherheit, Kaffeequalität und Kundenerlebnisse

Unter dem Messemotto «We share, we care, we love it your way» präsentiert die Schaerer AG an der Igeho (Halle 1.1, Stand C118) ihre Produktneuheiten und ganzheitlichen Kaffeekonzepte für den Ausser-Haus-Kaffeemarkt. Die Exponate sind dabei in beispielhafte Einsatzszenarien eingebettet, die erlebbar machen, mit welchen Lösungen die Kaffeeexperten aus Zuchwil aktuellen Trends und Marktanforderungen begegnen. Im Fokus stehen dabei Konzepte, die dank eines hohen Automatisierungsgrads Prozesssicherheit bieten und gleichzeitig die individuellen Anforderungen des jeweiligen Geschäftsmodells berücksichtigen – darunter das neue Reinigungssystem Schaerer ProCare, digitale Lösungen für die Bestellung, Bezahlung und Kundenbindung sowie neue Features für die automatische Zubereitung von veganen Kaffeespezialitäten auf Basis von Pflanzendrinks. Ergänzt wird der Messeauftritt mit der Präsentation der Kaffeevollautomaten von WMF Professional Coffee Machines.

www.schaerer.com

Self-Ordering | Tischreservierung | Kundenbindung

Igeho, 18. bis 22. November 2023, Basel, Halle 1.1, Stand C118

GASTRONOVI LIVE ERLEBEN

Halle 1.1 | Stand B150

guten Zmorgen schweiz

Der gute Morgen beginnt mit …Mmmhhh! Wussten Sie, dass unsere hochwertigen Brotaufstriche zu den beliebtesten und vielfältigsten Frühstückslösungen gehören?

Erfahren Sie mehr über unsere Frühstücksund Brunchkompetenz:

Für die moderne Küche. Seit 1886. www.gastro.hero.ch

Alles im kühlen

Bereich

Entdecken Sie top Kühltechnologie auf der GKM-Kälteplattform – Qualität und Service sind bei uns selbstverständlich!

GKM-Kälteplattform –Igeho/Lefa 2023 in Halle

1.0, Stand C403. Erleben Sie auf der GKMKälteplattform die neuesten Highlights für Gastronomie, Hotellerie und Getränkehandel. Entdecken Sie die Qualität und Effizienz der HoshizakiEismaschinen, massgeschneiderte Lösungen für Ihre Bar und die vollautomatische Beermatic Dual-Tap-Zapfanlage. Lernen Sie unser vielseitiges Sortiment an Kühlund Tiefkühlschränken, Schockkühlern und Kühlvitrinen für Gastronomiebetriebe kennen. Für Metzgereien präsentieren

wir die Kühltheke MAX von Criocabin und die Reifekühlschränke MKG dry. Besuchen Sie uns und geniessen Sie einen Kaffee oder erfrischenden Drink auf unserer GKMKälteplattform. Lassen Sie sich von unseren innovativen Kühllösungen inspirieren. Wir freuen uns auf Sie!

Geniessen Sie

Besuchen Sie uns in der Halle 1.1 am Stand D057

Entdecken Sie die Appenzeller Bier-Vielfalt an der IGEHO

Special Edition Kiritsuke zum 20-Jahre-Jubiläum

Vor 20 Jahren gründete Messerspezialist

Michael Bach die Firma CeCo ltd, deren Import japanischer Keramikmesser und insbesondere der Kai Damaststahlmesser den Grundstein des heutigen Erfolgs legte. Ein weiterer wichtiger Meilenstein bildet das langjährige Engagement für die Schweizer Junioren- und Kochnationalteams. Der stetige Austausch mit top Chefs hat mittlerweile zu über 1000 Produkten geführt. Eines davon ist das Special Edition Kiritsuke von Kai, das zur Feier des 20-Jahr-Jubiläum für Igeho-Besuchende mit 20 % Rabatt erhältlich ist.

CeCo – world-of-knives Stand Halle 1.0, Stand D407 www.world-of-knives.ch

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WASSERAUFBEREITUNG

NEU DEFINIERT

BWT BESTAQUA ROC 14

Noch nie war es so einfach, Begleitstoffe aus dem Leitungswasser zu entnehmen und der Gastronomie reinstes Wasser bereitzustellen.

Für mehr Informationen:

Special Edition Kiritsuke für IGEHO Besucher mit 20 % Rabatt.

Hugentobler: Den Lottosechser knacken!

den Lottosechser in der Gastronomie: die Hugi-Family.

Arbeitskräftemangel, wachsende Energiekosten und Food Waste. Verantwortliche der Gastronomie erfahren in der Lotto-Lounge, wie sie den Lottosechser in der Gastronomie knacken: ungewohnte Prozesse und Dienstleistungen, die begeistern, beflügeln und die Rentabilität um 10–15 % steigern.

Das Hugentobler-Team brennt darauf, die jüngste Hardware moderner Küchen vorzustellen: Hold-o-maten, energieeffiziente Kombisteamer, Schockfroster/Schnellkühler, der Schweizer Herd mit der bahnbrechenden X2-Technologie, Sous-Vide-Bäder, Fritteusen und Pastakocher, Tischgeräte, Griddles … Mit dabei sind auch die beiden Partner «Trioleine» für ölsparendes Frittieren und «Sicotronic» für Energiemanagementsysteme.

www.hugentobler.ch Halle 1.0, Stand D104

Knacken mit Ihnen

Kaffee: Frische geht über alles

Kaffee ist ein Frischprodukt. Punkt. Auch wenn Kaffee zwar nicht wie Milch nach dem Ablaufdatum sauer wird, so verliert er nach einer gewissen Zeit seine Aromavielfalt. Darum gilt: Nur frisch gerösteter Kaffee schmeckt wirklich frisch. Denn nach der Kaffeeröstung unterliegt der Kaffee einer Vielzahl von physikalischen und chemischen Prozessen und nimmt schon minim vorhandene Fremdgerüche auf. Darum gilt der Grundsatz: Kaffee frisch rösten und frisch konsumieren.

Die wichtigste Angabe ist daher das Röstdatum – nicht etwa ein vermeintlicher Haltbarkeitstermin! Die Mindesthaltbarkeit ist ohne Aussage, zumal die Kriterien für die Mindesthaltbarkeit von Röstern oder Verkäufern selbst festgelegt werden und diese dann zwischen drei Monaten und zwei Jahren betragen kann. Konsumenten müssen sich unbedingt am Röstdatum orientieren. Als Gastronomin und Gastronom müssen Sie immer wissen, wann Ihr Kaffee geröstet wurde. Denn nur mit dem Röstdatum kann die für den effektiven Kaffeegenuss so bedeutende Frische garantiert werden. Rast Kaffee röstet deshalb erst nach Eingang der Kaffeebestellung und versendet den Kaffee röstfrisch.

Aromavielfalt sichern

Kaffee enthält bis zu 20 Prozent Fett. Wenn Fett nicht mehr frisch ist, schmeckt es ranzig. Das gesamte Kaffeearoma verblasst in der Tasse, es bilden sich ein schaler Geschmack sowie unangenehme Aromanoten heraus. Das ist die Art, wie sich Kaffee bei unsachgemässem Umgang wehrt. Während beispielsweise die

Milch schnell sauer wird, verdirbt Kaffee kaum. Aber er verliert seine Aromavielfalt. Dafür verantwortlich sind Licht, Sauerstoff, Feuchtigkeit sowie Mikroorganismen und Enzyme. Darum muss gerösteter Kaffee unbedingt luftdicht, kühl, trocken und dunkel gelagert werden. Aber nicht im Kühlschrank. Je frischer der Kaffee getrunken wird, desto grösser ist die Aromenvielfalt in der Tasse.

Das heisst im Alltag konkret: Röstkaffee soll für maximal acht Wochen eingekauft werden. Er darf nicht angehäuft, sondern muss möglichst frisch, optimalerweise innert sechs bis acht Wochen nach dem Rösten, genossen werden. Füllen Sie den Bohnenbehälter immer erst am Morgen auf – mit höchstens einem Tagesbedarf. Und mahlen Sie den Kaffee wenn möglich immer frisch.

Einfluss durch Reinigung der Maschine … Auch ist eine gründliche – tägliche – Reinigung der Kaffeemaschine nötig. Der verwendete Kaffee kann qualitativ noch so hochstehend sein – wird die Maschine nicht gepflegt und gereinigt, schlägt sich das rasch auf das Aroma nieder. Die Reinigung muss täglich erfolgen – unabhängig von der Kaffeemaschine und der Menge der zubereiteten Kaffeeprodukte. Diese zehn Minuten jeden Tag sind unabdingbar.

Bei den meisten Vollautomaten geschieht die Reinigung mithilfe des integrierten Reinigungsprogramms. Bei den meisten Halbautomaten hingegen lässt sich das Brühsieb entfernen und unter fliessendem Wasser und mit einer Reinigungstablette reinigen. Die Brühgruppe ist das Herzstück der Halbautomaten und benötigt

Evelyne Rast

Die Voraussetzungen für den perfekten Kaffee brauchen jeden Tag zehn Minuten Aufwand: Evelyne Rast bei der Kaffeezube reitung.

eine besondere Behandlung. In der Brüheinheit treffen gemahlener Kaffee und heisses Wasser aufeinander. Dieser Vorgang hinterlässt Rückstände. Alle entnehmbaren Teile – zum Beispiel der Wasserauffangbehälter – müssen ebenfalls täglich mit warmem Wasser und Entfetter gereinigt werden.

Das Duschsieb sowie der Siebträger und das Sieb werden in einem speziellen Reinigungsmittel mit Fettlöser eingelegt. So werden Ablagerungen, die sich festgesetzt haben, entfernt. Gleichzeitig wird das sogenannte Blindsieb mit Reinigungsmittel – Tablette oder Pulver, ganz nach Ihrer Wahl oder Empfehlung des Maschinenherstellers – gefüllt und wie ein normales Sieb wieder in den Siebträger eingesetzt. Dieses Blindsieb ist wasserundurchlässig. Dadurch werden auch die Ventile durchgespült. Das automatische Reinigungsprogramm kann jetzt gestartet werden. Falls die Maschine kein Reinigungsprogramm hat, kann durch abwechselndes Drücken der Wassertaste und kurzes Warten manuell ein Überdruck erzeugt werden. Während das Reinigungsprogramm läuft, kann die Tropfschale ausgewaschen werden.

Ein weiterer wichtiger Bauteil jeder Kaffeemaschine ist die Dampflanze, die nach jeder Benutzung von Milchresten befreit werden muss. Frische Milchreste lassen sich am einfachsten entfernen – also auf keinen Fall antrocknen lassen. Einfach die Dampflanze mit einem sauberen, feuchten Tuch abwischen und anschliessend für einen Dampfstoss kurz aufdrehen. So werden auch die letzten Milchreste herausgepustet.

… des Bohnenbehälters und der Mahlscheiben der Kaffeemühle Reinigen Sie regelmässig den Bohnenbehälter, mindestens einmal wöchentlich. Das rasch ranzig werdende Kaffeefett wird sonst von den frisch eingefüllten Kaffeebohnen aufgenommen. Die Mahlscheiben in der Kaffeemühle werden mit gepresstem Getreide, dem sogenannten Grindz, gereinigt. Hierfür muss der Bohnentrichter komplett entleert und mit dem Mühlenpinsel von Bohnenresten befreit werden. Dann wird der Grindz in den Trichter gefüllt und vermahlen. Dabei werden Kaffeepulverrückstände von den Mahlscheiben gelöst. Mit dem Pinsel müssen nach erfolgtem Mahlgang die Reste des Granulats abgewischt werden. Sodann können Sie die Mühle wieder mit Kaffeebohnen füllen und müssen so lange mahlen, bis nur noch Kaffee ohne Grindz-Reste aus der Mühle kommt.

So schaffen Sie in rund zehn Minuten maschinenseitig jeden Tag die Voraussetzungen für den perfekten Kaffee.

Die Expertin

Evelyne Rast leitet zusammen mit ihrer Schwester Beatrice Rast die Gourmetrösterei Rast Kaffee mit Sitz in Ebikon bei Luzern. Das inhabergeführte Familienunternehmen gewann 2022 zum zweiten Mal die Auszeichnung «Röster des Jahres».

www.rast.ch

Wasser und Champagner –zwei Flüssigkeiten bewegen die Menschen

Der Rohstoff für Champagner ist Wasser. Der Wassergehalt der Trauben liegt bei circa 80 Prozent. Der Wassergehalt von Champagner beträgt circa 85 bis 90 Prozent. Champagner ist ein Luxusgut. Wasser ist ein Menschenrecht. Was verbindet und trennt die beiden Flüssigkeiten? Aus den spontanen Gesprächen mit Jimmy Roser, General Manager Baur au Lac Vins, und Marc Kälin, Regional Manager BE WTR, sind beinahe philosophische Gespräche mit bedenkenswerten Aussagen geworden.

Interviews Hilmar Gernet

Wasser-Botschafter, Billig-Champagner und Vorsicht beim Champagner-Öffnen

Marc Kälin

«Wasser-Sommeliers sind wichtig. Sie sind Botschafter für das Wasser. So wie es Sommeliers für Wein, Bier, Brot oder Käse gibt. Alles, was zur Diskussion über Wasser beiträgt, ist wichtig.»

Jimmy Roser

«Es hat schon Tote und Verletzte gegeben beim Aufmachen einer Champagnerflasche. Man muss aufpassen, denn der hohe Druck, unter welchem der Korkzapfen steht, kann gefährlich sein. Ein Champagner muss vorsichtig geöffnet werden.»

«Billigen Champagner, aber Champagner, gibt es schon ab 30 Franken.»

Champagner ist veredeltes Wasser. Die leicht provokative Feststellung ist der Ausgangspunkt in den Gesprächen mit Jimmy Roser und Marc Kälin. Aus ihren beruflichen Erfahrungen und Tätigkeiten kennen sie die beiden Flüssigkeiten sehr gut. Champagner und Wasser sind ihnen bestens vertraut. Deshalb die erste Frage:

Was bedeuten Ihnen die beiden besonderen Getränke?

Marc Kälin: Champagner ist für mich pure Emotion und Genuss auf höchstem Niveau. Champagner, und eigentlich alle guten Schaumweine, kann man zu jedem Anlass trinken, nicht nur zum Geburtstag der Ehefrau. Aber am Schluss, obwohl Geschmacksache, ist ein gelagerter Jahrgangschampagner der Höhepunkt des Genusses.

Jimmy Roser: Wasser ist mehr als ein Getränk. Es ist eine Notwendigkeit für den Menschen. Wasser braucht absolute Reinheit. Es hat verschiedene Aromen, je nach dem Weg, den es durch den Boden und das Gestein genommen hat.

Marc Kälin, BeWTR, WassserExperte: Besitzt eine private Champagner-Sammlung.

Jimmy Roser, Champagner-Experte:

Trinkt Wasser nur, wenn er richtig Durst hat.

Kälin: Wasser ist Leben. Damit verbunden ist die Frage der Nachhaltigkeit. Dieses Thema haben wir genug diskutiert. Jetzt ist die Zeit zu handeln, statt Wasser in der Welt herumzutransportieren.

Roser: Champagner ist ein Luxusgetränk. Es geht einen sehr langen Weg geht von der Traube, über den Gärprozess in der Flasche bis in den Mund.

Was trinken sie lieber: Wasser oder Champagner?

Kälin: Wasser brauchen wir für ein gesundes Leben. Auf Wasser können wir nicht verzichten. Auf Champagner könnte ich – unter gewissen Schmerzen – verzichten. Dass das möglichst nicht eintritt, habe ich eine grosse Champagner-Sammlung.

Roser: Ich trinke zu wenig Wasser. Es hat mir einfach zu wenig Aroma. Eigentlich trinke ich Wasser nur, wenn ich richtig Durst habe. Aber selbst dann mische ich meistens Sirup bei. Champagner trinke ich zum Wachbleiben. Er putscht auf, macht fröhlich und ist erfrischend. Ein Essen mit Jahrgangschampagner ist kaum zu überbieten.

Wie stehen die beiden H2O-Flüssigkeiten zueinander?

Roser: Champagner hat sehr vielfältige Aromen – obwohl Wasser in kleinerem Mass auch verschieden schmeckt. Der Grund des Trinkens ist bei beiden unterschiedlich. Champagner erzeugt Gefühle, Erlebnisse. Es ist ein Luxus, wobei Wasser durchaus auch Luxus sein kann.

Kälin: Das ist eine Wertefrage. Champagner ist etwas vom Wertvollsten, was man trinken kann. Er hat seinen Preis aufgrund der aufwendigen Produktion mit viel Handwerk. Champagner ist rar, da er in einer kleinen Region produziert wird. Wasser hat heute, im Vergleich zu Champagner, noch keinen grossen Wert. Das wird sich ändern. Ich denke, dass ein Liter Wasser bis in wenigen Jahrzehnten den gleichen Preis haben könnte wie eine Flasche Champagner.

Was haben Wasser und Champagner gemeinsam?

Kälin: Beide gehören zum Leben und machen Freude. Beide sind Natur und brauchen Handwerk, um sie genussfähig oder sauber zu halten. Gerade die Reinigung von Wasser ist ein zentrales Element, das wir durch BE-WTR-Filteranlagen sicherstellen.

Roser: Natürlich ist die chemische Zusammensetzung weitgehend dieselbe – H2O.

Was unterscheidet die beiden Getränke in verarbeiteter Form, wenn man betrachtet, wie über sie gesprochen wird?

Roser: Champagner ist rar, eine Verfügbarkeitsgeschichte, die stark gesetzlich geregelt und kontrolliert ist. Und es gibt Produktionsbeschränkungen. Weil Champagner ein High-End-Produkt ist, gibt es auch viele kleine Häuser, die von ihrem Champagner gut leben können. Wichtig ist beim Champagner der Name, die Marke, die Story. Wasser dagegen ist ein Volumengeschäft, ein Rappengeschäft. Es braucht viel Wasser, um eine erfolgreiche Vermarktung realisieren zu können.

Kälin: Wasser ist ein Menschenrecht und soll wenig kosten. Am Dorfbrunnen ist es gratis. In der Gastronomie hat es selbstverständlich einen Preis. Als Startup setzen wir auf Marketing und fokussieren uns auf die Zielgruppe Hotellerie und Gastronomie. Man muss über uns und unsere Produkte reden, denn ohne Marketing kein Preis. Auch wir haben eine Story: Die Textur unseres Wassers ist cremig, silky und hat nicht zu viele Bubbles. Es passt zu Wein und zu Champagner.

Champagner und Wasser, das haben Sie angesprochen, sind zwei besondere Luxusgüter für die Menschheit.

Kälin: Durch die Klimaveränderung wird auch Wasserknappheit ein entscheidendes Thema. Dabei ist der Grundsatz, dass Wasser ein Menschenrecht ist. Wasser wird knapper und teurer. Wir müssen weitere Wasserquellen erschliessen, aber auch die bestehenden Ressourcen besser nutzen. Oder um es etwas salopp zu sagen: Heute geht noch zu viel Wasser den Bach hinunter.

Roser: Es ist nicht ausgeschlossen, dass künftig Kriege um Wasser und nicht mehr wegen Religionen geführt werden. Wasser ist ein strategisches Thema. Es geht beispielsweise um den Bau von Staudämmen, mit denen anderen Regionen das Wasser gestohlen wird. Wasser wird immer wichtiger.

Welche Perspektiven sehen Sie für die beiden Getränke?

Roser: Wasser steht auf jedem Esstisch. Wohin das aber führt, weiss ich nicht. Wasser und Champagner werden ein Hype bleiben. Wasser, sauberes Wasser, wird immer wichtiger. Es braucht viel Marketing in diesem Rappengeschäft. Ganz anders sehe ich es beim Champagner. Weil das Angebot überschaubar bleibt, wird es kein Cent-Geschäft. Champagner wird immer ein Luxus bleiben. In der Schweiz erleben wir gegenwärtig einen Champagner- und Schaumwein-Boom. Extrem im Kommen sind Schweizer Schaumweine. Sie werden von den Leuten immer mehr akzeptiert.

Kälin: Heute wird in der Öffentlichkeit noch zu wenig über Wasser diskutiert. Man redet im Kontext von Unwettern, Überschwemmungen oder wenn es zu wenig hat über Wasser. Wasser könnte ein Luxusgut werden. Wasser ist faszinierend und ein Teil der Natur. Es gibt so viele unterschiedliche Wasser mit unterschiedlichstem mineralischem Gehalt und spezieller Sensorik. Die Unterschiedlichkeit der Wasser zu entdecken, ist für BE WTR wichtig. Denn daraus leitet sich auch ein Teil unserer Vision ab – drink local, no plastic.

Inspiriert von der Natur, erfindet die Schweizer, nachhaltige Premium Wassermarke BE WTR das Wasser, wie Sie es kennen, neu.

Machen Sie es wie die Chefköche der Gastronomie und testen Sie die neue BE WTR AQTiV-Reihe. Sie werden Wasser mit einem delikaten Geschmack und einer seidigen Textur entdecken.

Finden Sie das BE WTR AQTiV-Wassersystem, das zu Ihnen passt.

Mineral oder Hahnenburger – das ist (k)eine Frage

Die Organisation Wasser für Wasser (WfW) will mit ihren Labels das Gastgewerbe zum sorgsamen Umgang mit Wasser motivieren. Plädiert wir dafür, vermehrt das vorzügliche Schweizer Leitungswasser zu servieren. Die Partnerbetriebe finden das eine gute Sache, aber die meisten verzichten nicht auf Mineralwasser.

Mit den Labels WfW Classic, WfW Green und seit diesem Jahr WfW Green Hotels holt die Luzerner Non-Profit-Organisation Wasser für Wasser (WfW) das Gastgewerbe ins Boot. Betriebe, die das Classic-Label tragen, servieren ihren Gästen neben Mineralwasser auch Leitungswasser. Die selbstbestimmten Einnahmen, die sie mit dem Hahnenwasser generieren, fliessen zu 100 Prozent in WfW-Projekte in Mosambik und Sambia.

Die Green-Label-Partnerbetriebe gehen weiter: Sie schenken ausschliesslich Leitungswasser mit oder ohne Kohlensäure aus, verzichten auf Mineralwasser und unterstützen die Projekte mit mindestens zehn Prozent ihres Wasserumsatzes. Auch die Green Hotels servieren Leitungswasser und bezahlen einen monatlichen Partnerschaftsbeitrag an WfW. Je nach Umsetzung des Konzepts bieten sie zusätzlich Mineralwasser an. Zurzeit sind es rund 370 Partnerbetriebe im Bereich Gastronomie und Hotellerie. Davon sind 43 Häuser als Green Hotels aufgeführt. Betriebe, die eine WfW-Auszeichnung tragen, können sich auch

beim Swisstainable-Programm von Schweiz Tourismus beteiligen.

Einsparen und sensibilisieren «Wir setzen uns konsequent für eine nachhaltige Wassernutzung in der Gastronomie ein und erfreuen uns an einem stetig wachsenden Netzwerk», sagt Nick Schwery, Projektleitung Kommunikation bei WfW. «Allein mit den 59 neu gewonnenen Partnerinnen und Partnern in diesem Jahr sparen wir bis zu 60 000 PETFlaschen pro Jahr und erreichen Tausende weitere Menschen, die wir rund um die Ressource Wasser sensibilisieren.» Das Partnerschaftsnetzwerk soll denn auch kontinuierlich ausgebaut werden. Denn jede neue Partnerschaft spare eine beträchtliche Menge an Plastikabfällen, Transporten und RecyclingEmissionen ein. «Schweizer Flaschenwasser hat einen bis zu 1500-mal grösseren CO2-Fussabdruck als Leitungswasser», gibt Schwery zu bedenken. «Zusätzlich schärfen die Partnerschaften unsere Sensibilisierungsarbeit und ermöglichen die Umsetzung unserer Wasser-, Hygiene- und Bildungsprogramme.»

Die meisten Hoteliers schenken nach wie vor Mineralwasser aus.

Eine edle Karaffe wertet Hahnenwasser auf.

«Eine gute Sache»

«Unsere Konzepte bieten den Partnerbetrieben nicht nur die Möglichkeit, ihre Verantwortung im Umgang mit Wasser zu zeigen, sondern auch ihre soziale Verpflichtung gegenüber der Gesellschaft zu demonstrieren», sagt Nick Schwery. «Wir unterstützen sie mit unseren Konzepten dabei, sich als umweltbewusste und nachhaltige Betriebe zu positionieren.» Das stärke ihre Glaubwürdigkeit und baue ein positives Image bei umweltbewussten Gästen auf. Dass die Gäste grundsätzlich gut auf die WfW-Labels reagieren, zeigt die Umfrage bei verschiedenen Green Hotels.

Die meisten der befragten Gastgeber schenken auch ohne Label Leitungswasser aus und sind offen für eine Partnerschaft mit WfW. Allerdings möchte niemand auf den Ausschank von Flaschenwasser verzichten. Das Hotel Ameron in Luzern ist eines der Häuser, welche die Anforderungen des WfW-Labels Green Hotel umgesetzt haben. «‹A green promise› ist unser Versprechen zur Nachhaltigkeit bei den Althoff-Hotels und fasst unsere Verpflichtungen gegenüber den Menschen und unserer Erde zusammen», begründet General Manager Jessica Ternes ihre Mitgliedschaft.

In ihrem Betrieb leisten auch die Gäste einen Beitrag zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Wasser: «Wenn sie auf ihre Zimmerreinigung verzichten, spenden sie einen Beitrag an die WfW-Projekte.»

Das Art Deco Hotel Montana in Luzern gehört auch zu den Green Hotels. «Wir finden das WfW-Konzept eine sehr gute Sache», sagt Franziska Furrer, Leiterin Marketing und Sales sowie Mitglied der erweiterten Geschäftsleitung. «Dieses Label sollte vermehrt in der Gastronomie eingesetzt werden.» Ihre Gäste können sowohl Leitungswasser als auch Mineralwasser ordern. «Sie verstehen, dass wir für das Leitungswasser eine Gebühr verlangen.» Das liegt, glaubt sie, daran, dass der Umgang mit Wasser im Hotel thematisiert wird.

Der «Alpenhof» in Grindelwald ist ebenfalls mit dem Label WfW Green Hotel ausgezeichnet. Für die Direktorin Margrith Stähli-Kaufmann «eine tolle Sache». Generell hat sie wenig Rückmeldungen von den Gästen, was sie als grundsätzlich positiv wertet. «Nur die asiatischen Gäste fragen, wo sie die leere Flasche füllen können.»

Hahnenburger kann mit oder ohne Kohlensäure serviert werden.

«Ich teile die Werte von WfW»

Jasmina Kühne, EarthCheck Coordinator im «The Alpina Gstaad», schätzt die Zusammenarbeit mit WfW, einer «seriösen Schweizer Non-Profit-Organisation, die viele Gemeinschaften nachhaltig unterstützt». Der klare und transparente Auftritt der Organisation, die Offenheit des Teams, Fragen zu beantworten, die langjährige Erfahrung und die Aktivitäten in der Schweiz sind für sie ausschlaggebende Pluspunkte. WfW sei jedoch nicht das einzige derartige Engagement des Hotels. «Wir untertützen Sozialprojekte seit Bestehen des Hauses.»

Das Zürcher «Helmhaus» ist erst seit Kurzem Partner von WfW. «Wir haben deshalb noch nicht viele Rückmeldungen, Reaktionen oder Erfahrungen gesammelt», fasst die Hotelmanagerin Esther Portmann zusammen. «Da ich die Werte von WfW teile, ist es für mich wichtig, dieses Projekt und damit die nachhaltige Nutzung von Wasser zu unterstützen.» Schon seit mehreren Jahren stellt das «Helmhaus»-Team seinen Gästen eigene Wasserkaraffen zur Verfügung. Es wird darauf hingewiesen, dass das Zürcher Wasser bedenkenlos getrunken werden kann. «Da wir über kein Restaurant verfügen, stellen wir den Gästen eine Karaffe von WfW zum Frühstück auf den Tisch. In den Gästezimmern informieren wir mit Postkarten und Untersetzern über die Organisation.» Für Esther Portmann spielt diese Partnerschaft eine zentrale Rolle beim Erreichen des Swisstainable-Labels. Das sei mit ein Grund für den Entscheid, das Green-Label einzuführen. «Für mich ist es jedoch grundsätzlich ein Anliegen, Ressourcen zu sparen und umweltfreundlich zu handeln. Wir werden weitere Massnahmen zum Erreichen dieser Ziele in unserem Hotel umsetzen.»

«Vorwiegend Schweizer Mineralwasser»

Nicht alle Befragten kennen die Organisation WfW oder möchten das Green-Label einführen. Sie schenken aber trotzdem Leitungswasser aus. Nicht alle geben an, zu welchem Preis sie das Schweizer Hahnenwasser verkaufen. Laut vorliegenden Angaben variieren die Preise zwischen fünf und neun Franken pro Liter. Luzi Seiler, Direktor des Parkhotels Margna in Sils Baselgia, kennt zwar die Organisation WfW. Doch für das «Margna» kann er sich ein solches Label nicht vorstellen. Seine Gäste können problemlos Hahnenwasser bestellen, ohne oder mit Kohlensäure. «Für viele Gäste ist es jedoch immer noch wichtig, Mineralwasser trinken zu können», hält er fest. «Vor zwei Jahren wollten wir auf Leitungswasser umstellen, doch die Gäste verlangten mehrheitlich Mineralwasser aus der Region – und dies trotz unserem hervorragenden Leitungswasser.» Mit Ausnahme des italienischen Restaurants setzen Seilers auf regional bezogenes Mineralwasser.

(Noch) nicht Mitglied bei WfW ist das Hotel Orchidee in Burgdorf. Direktor Ferdinand T. Salverda kennt die Organisation nicht, kann sich aber gut vorstellen, eines der Labels einzuführen. Heute schon serviert er in seinem Betrieb Leitungswasser, auf Mineralwasser will er nicht verzichten. Bei der Zusammenstellung seines Angebots achtet er auf das Design der Flasche, den Preis und die mineralische Zusammensetzung.

Auch Susana Rivero, Restaurantleiterin vom Berner Hotel National, hat noch nie von WfW gehört. Sie kann sich vorstellen, Partnerin zu werden. Das Leitungswasser, das sie ihren Gästen serviert, stammt aus dem hauseigenen Wassersystem. Allerdings ist der Ausschank von Mineralwasser für sie sehr wichtig. «Wir

achten jedoch darauf, vorwiegend Schweizer Mineralwasser zu servieren.»

Kein Fan von Labels

Claude Buchs, Gastgeber im Hotel Bella Tola in SaintLuc, kennt weder die Organisation WfW noch deren Labels. Er ist grundsätzlich kein Fan von Labels, «da viele Kunden die Labels gar nicht kennen und nicht wissen, wofür sie stehen». Er selber habe noch nie ein Hotel aufgrund eines Labels ausgewählt. Seiner Ansicht nach kann jedes Hotel auf der eigenen Website oder Social-Media-Kanälen sein Engagement für die Umwelt kommunizieren. Punkto Wasser wird im «Bella Tola» einiges gemacht – ganz ohne Label: «Wir servieren im Betrieb Hahnenwasser», sagt Claude Buchs. In jedem Zimmer steht eine Karaffe mit Leitungswasser. Minibar gibt es keine. «Für uns ist es wichtig, Wasser aus unseren Bergen zu servieren. Denn die Qualität unseres Leitungswassers ist sehr gut.» Er achte darauf, möglichst lokales Mineralwasser zu verkaufen. «Und unsere Fruchtsäfte stammen von kleinen Produzenten aus dem Wallis.»

Risiko «social washing»

Eine eigene Website für WfW-Hotels und -Restaurants sei zurzeit nicht geplant, sagt Nick Schwery von WfW. Die Gäste müssen sich die Betriebe auf der WfW-Seite selber suchen. Da stellt sich die Frage, ob sich WfW im Bereich Gastgewerbe optimal vermarktet. Jasmina Kühne vom «The Alpina» findet ja, aber: «Aus persönlicher Sicht bevorzuge ich InformationsmarketingInitiativen als Merchandising und Prints», sagt sie. «Es ist jedoch eine Gratwanderung, Informationen verständlich zu verpacken und gleichzeitig ‹social washing› zu vermeiden.» Sie persönlich habe da bei vielen anderen Programmen diesbezüglich grössere Bedenken, so Kühne.

Auch Jessica Ternes vom «Ameron» ist der Meinung, dass sich die WfW-Labels gut etabliert haben. «Sonst würden wir die Organisation nicht schon so lange unterstützen.» Eine Google-Suche spricht allerdings eine etwas andere Sprache: Die WfW Green Hotels erscheinen nur, wenn «Green Hotels Schweiz» eingegeben wird. Ohne den Zusatz «Schweiz» wird sich kaum jemand bis zu den WfW Green Hotels durchscrollen. Auch die künstliche Intelligenz tut sich schwer damit, die Green Hotels zu finden. Google freut sich erst, wenn ganz korrekt WfW Green Hotels eingetippt wird. Dann wird die Suchmaschine sofort fündig. Nur: Welcher potenzielle Gast hat schon immer die ganz korrekte Bezeichnung – wfw.ch – zur Hand?

Das Kloster St. Pierre in Môtiers kann besichtigt werden.

Mauler – erlesene Tropfen

Schaumweine, seit 1829 nach der authentischen «Méthode Traditionelle» hergestellt, altüberlieferte Produktionsmethoden und ständiges Streben nach Perfektion – was mit zahlreichen Auszeichnungen honoriert wurde. So kann man die Kellerei Mauler & Cie SA umschreiben.

Eine jahrhundertealte Tradition

Ein malerisches und idyllisches Dorf, ein altes Benediktinerkloster, in dem die gregorianischen Gesänge bis heute nachzuhallen scheinen, und ein mystischer Keller mit jahrhundertealten Mauern und Gewölben.

Das ehemaliges Benediktinerkloster Saint-Pierre, in Môtiers im Herzen des Val de Travers gelegen, ist seit Generationen im Besitz der Familie Mauler. An diesem geschichtsträchtigen Ort wird seit mehr als 190 Jahren mit anhaltender Leidenschaft die grosse Kunst der Erzeugung von ‹vins mousseux› gelebt. Eine Berufung, die zusammen mit wertvollen Rezepturen von Generation zu Generation weitergegeben wird.

Das Kloster Saint-Pierre Jüngsten Ausgrabungen zufolge wurde das Kloster Saint-Pierre im 6. Jahrhundert gegründet. Seit dem 8. Jahrhundert lassen sich zwei nebeneinander bestehende Kirchen nachweisen, die der spirituellen Bedeutung von Môtiers Ausdruck verleihen: Notre-Dame als Kirche für die Laiengemeinde und Saint-Pierre als Kirche der Mönche.

Das Kloster erlebte in seiner langen Geschichte zahlreiche Veränderungen. Die wichtigste ist wohl der umfangreiche Ausbau durch Benediktiner im 11. Jahrhundert.

Die grosse, in romanischem Stil gehaltene Kirche mass 35 Meter Länge und 20 Meter Breite. Die Krypta ist die einzige ihrer Art im Kanton Neuenburg. Heute ist sie Teil der Kellergewölbe, in denen die Cuvées Mauler heranreifen. Die gotischen Bögen des Chores und der aussergewöhnliche Dachstuhl in Form eines umgekehrten Kiels stammen aus dem 16. Jahrhundert.

Im Jahr 1536, also nach 1000 Jahren ununterbrochener Präsenz, vertreibt die Reformation die Mönche. Sie flüchten in die Abtei von Montbenoît in der FrancheComté und lagern auch die Archive dorthin aus. Zwei Jahre später wird das Kloster säkularisiert. Die Kirche dient nun als Scheune zur Auf bewahrung von Sacheinnahmen und Steuern in Naturalien. Die fürstlichen Steuereinnehmer nutzen die Klostergebäude als Wohnung.

Danach hatte das Kloster Saint-Pierre wechselnde Besitzer. Jean-Jacques Rousseau hielt sich von 1762 bis

1765 in Môtiers auf und erwog sogar, dort eine Druckerei aufzubauen und die Erstausgabe seiner gesammelten Werke herauszugeben.

Im Jahr 1859 zieht Louis-Edouard Mauler, ein Elsässer, ins Kloster ein, da es ihm die geräumigen und tiefen Keller mit ihren konstanten Temperaturen angetan hatten. Er übernimmt somit eine Institution, die im Jahr 1829 von Abram-Louis Richardet gegründet worden war und bereits für ihre grossartigen ‹grands vins mousseux› berühmt war.

Die Anfänge

Seit seiner Gründung setzt das Haus Mauler auf die Méthode traditionnelle (Flaschengärung). Diese Methode verlangt anspruchsvolle Kenntnisse und unendliche Sorgfalt. Die altüberlieferten Rezepturen zur Herstellung edler ‹grands vins mousseux› und das Fachwissen reichen über Generationen zurück. 1829 beginnt Abram-Louis Richardet im ehemaligen Kloster mit der Herstellung von ‹vins mousseux› nach der Méthode traditionnelle. 30 Jahre später übernimmt Louis-Edouard Mauler die Kellerei und gründet die Gesellschaft Louis Mauler, die bald einmal das Kloster erwirbt. Der Erfolg der Schaumweine am Markt erfordert und ermöglicht in den Jahren 1894 und 1899 den Bau neuer Keller im historischen Gebäude. Der gute Ruf der Mauler-Weine eilt dem Haus voraus und so wird die Cuvée de Réserve 1906 dem französischen Präsidenten Armand Fallières und dem deutschen Kaiser Wilhelm II. bei ihren Staatsbesuchen serviert.

Die traditionelle Methode

Die Prozedur ist seit Jahrhunderten dieselbe: Eine rigorose Auswahl der Rebstöcke und der Trauben legt die Grundlage für die spätere Qualität des Produktes. Nach der ersten Gärung des Mosts erfolgt eine sachkundige Assemblage der Weine (entscheidende und heikle Etappe zur Differenzierung der verschiedenen Cuvées) und, unter Zugabe des «liqueur de tirage», die Abfüllung in die Flasche. In dieser findet die zweite Gärung und während 18 bis 36 Monaten der Ausbau der Hefe in den dunklen Kellern des Prieuré statt. Danach wird durch fachkundiges Rütteln das Hefedepot im Flaschenhals gesammelt und beim Degorgieren aus der Flasche herausgeschleudert. Schlussendlich wird durch die Dosage entschieden, ob die Cuvée brut, sec, dry oder demi-sec sein wird. Am Ende erfolgen das Verkorken, das Verdrahten und das Etikettieren der Flasche.

Das Haus Mauler heute Mauler ist heute der führende Schaumweinproduzent nach traditioneller Methode der Schweiz. Zahlreiche Kunden aus dem In- und Ausland erfreuen sich fortlaufend der anerkannten Qualität der Mauler-Weine. 1992 erfolgte mit dem Bau der neuen Produktionsstätte ein wichtiger Schritt zu einem nachhaltigen und organischen Wachstum. Mit der Cuvée Tradition Brut feiert 2003 die schweizerische Botschaft in London die Parade des Lord Mayor, an der 900 Vertreter der zürcherischen Zünfte teilnehmen. 2019 feiert Mauler sein 190-Jahr-Jubiläum mit der Cuvée du Jubilé, einer reinsortigen Kreation aus Pinot-noir-Trauben. Dieses Jahr übergibt Jean-Marie Mauler die operative Leitung der Firma an Caleb Grob, bleibt aber als Präsident und Delegierter des Verwaltungsrates im Interesse der Firma aktiv.

Eine breite Auswahl an Cuvées für jeden Anlass Das Haus Mauler bietet eine Vielfalt von Cuvées für alle Geschmäcker und Vorlieben an. Unzählige Varianten, mit oder ohne Jahrgang und mit diversen Dosagen, warten darauf, von Kennern und Liebhabern entdeckt zu werden.

Einer der prestigeträchtigsten Schaumweine ist die Cuvée Louis-Edouard Mauler Millésimé, vinifiziert aus 100 Prozent Neuenburger AOC Pinot noir. Seine vielschichtigen Noten von roten Früchten, Gewürzen, Trockenfrüchten und geröstetem Brioche zeichnen diesen Schäumer aus und überzeugten auch die Fachjurys der Expovina Wine Trophy und des Grand Prix du Vin Suisse, die ihm 2023 jeweils die Goldmedaille verliehen. Bei der Cuvée Louis-Edouard Mauler handelt es sich endgültig um einen ausdrucksstarken und kraftvollen Wein, der Sie vom Aperitif bis zum Dessert begleiten wird.

Das Kloster Saint-Pierre in Môtiers und die anliegende Schaumweinkellerei kann nach vorheriger Anmeldung besichtigt werden. Die Führung durch die Weinkeller verspricht Ihnen ein unvergessliches Erlebnis und eine Reise durch die Zeit. Die Führung endet mit einer kleinen Degustation der Mauler-Spezialitäten.

Besuchen Sie www.mauler.ch für weitere Informationen.

Cuvée LouisEdouard Mauler Millésimée.

Hotelinvestments benötigen Liebe und Länge

Investitionen in Hotels sind nötig. Bevor Geld fliesst, müssen je länger, je mehr Faktoren zusammenpassen. Die Investition sollte mit den Anforderungne des gesellschaftlichen Zeitgeistes kompatibel sein. Generell gilt für ein erfolgreiches Geschäft: Langfristigkeit und Liebe zum Objekt müssen zusammenkommen.

Als inspirierende Reise durch die Hotelwelt präsentierte sich der Anlass des Hospitality-Investment-Club anfangs September im Kaufleuten Zürich. Allerdings nahm man sich dafür nicht zwei Tage Zeit, wie viele All-inclusive-Europatouristen aus Asien für die Schweiz, sondern acht Stunden. Eine Speed-Tour-d’Horizon. Zu hören gab es viel Interessantes, Abwechslungsreiches, Angetöntes und einiges wurde nur entfernt besprochen, während wiederum anderes nur am Rande zur Sprache kam. Ein Tagungstag, wie ein reiches Frühstücksbuffet.

Langfristige Investments

Aufgefallen ist, dass beim Event zur Investmentthematik, kaum oder nur auf einer Metaebene über Geld und schon gar nicht über konkrete Summen oder Projekte gesprochen wurde. Vieles, was man kennt, wurde auch beim Gespräch über Investmenttrends bestätigt. Auf die Frage, was ein Investment antreibe, die Hoteltrophäe oder das Investment an sich, meinte Frédéric Boson: «Die Balance ist wichtig zwischen Destination und Finanzaspekten.» Entscheidend sei eine Langfriststrategie. Sie sei der einzige Weg, um in der Hotellerie Geld zu verdienen. Dem pflichtete Bruno Schöpfer bei, der für den Qatar Staatsfonds das Bürgenstockprojekt realisiert hat. Die Investoren

verfolgten eine «long term strategy». Deshalb hätten sie, trotz der vielen Investmenthürden im schweizerischen Gesetzeswerk, das Investment getätigt, erläuterte Schöpfer.

Welche Tipps hatten die beiden Experte für ein lohnendes Hotelinvestment? Schöpfer meinte spontan: «City-Investment». Und fügte dann noch bei, dass der Erfolg «immer abhängig vom Objekt» ist. Bosson riet, Opportunitäten zu nutzen. «Matterhorn oder Eiger, Mönch und Jungfrau im Hintergrund könnten bei der Entscheidung helfen», meinte er augenzwinkernd.

Zukunft der Finanzierungen

In die in jeder Hinsicht unsicherer gewordenen Welt zeichnete Hans Volkert eine volkswirtschaftliche Konstante – «China läuft uns davon». Hinzu komme, dass verschiedenste Megatrends die schon hohe Komplexität der Hotellerie begleiteten. Als entscheidende Faktoren, die langfristige Finanzierung in der Hotelbranche beeinflussten, nannte er Nachhaltigkeit, Design, Funktion, Künstliche Intelligenz, Lage und Angebot, Service und Information. Mit einer langfristigen Finanzierung, die mehr sei als eine Gebäudefinanzierung, müsse eine «ganzheitliche Wertschöpfung» erreicht werden. Und dabei seien auch Marke und Personal als wesentliche Punkte einzubeziehen. All diese

Ion Eglin, Mitinitiant des Swiss Hospitality Investment Clubs, hier als Moderator in Aktion.

Punkte sind für Volkart vorrangig: «Die Bankfinanzierung kommt zuletzt. Zuerst muss das Projekt stimmen.»

Christoph Känel, ehemaliger Hotelier und Berater der Bank WIR und einer der erfahrensten Finanzierer von Hotels in der Schweiz, sieht es ähnlich. «Finanzierungen funktionieren, wenn nicht nur die Margen der Bank, sondern auch jene des Investors und des Hotels stimmen.» Wenn es darum geht, wie Erträge in der Hotellerie erzielt werden können, dann wird es bei ihm handfest, konkret. «Die Abläufe müssen stimmen. Es braucht schlanke Personalkosten. Businessplan und Budget müssen realistisch sein. Und selbstverständlich muss das Objekt bezüglich Lage passen und in gutem Zustand sein.»

Dreikampf zum Full-Service-Hotel

Dimitri Chandogin versus Max Gross – numa Group versus Radisson Hotel Group und irgendwie dazwischen Michael Böhler. Für den erfahrenen und erfolgreichen Zürich Hotelier ist klar: «Full-Service-Hotels sind nicht am Ende. Die Gäste wollen Erlebnisse.» Eine Herausforderung sieht er darin, dass sich die klassischen Vier-Sterne-Hotels den Trends wie Co-Working oder Nomads anpassen. Zudem müsse es gelingen, die heute etwa sechzigjährige Gästeschicht durch jüngere

Gäste abzulösen und diese dann wiederum über viele Jahre zu behalten. Obwohl er die Zeichen der Zeit erkennt, war ihm in der Runde die Rolle des etablierten Hoteliers zugedacht, die er mutig übernahm.

Für Chandogin, Co-Gründer und Präsident der numa Group, stellt sich die Frage, was der Gast heute tatsächlich wünsche. Die Antwort liefert seine Hotelgruppe. «Die heutigen Gäste in Stadthotels brauchen keine hoteleigenen Restaurants, keine Küche, keine Bar. All diese Dinge bietet die Stadt». Zudem suche die junge Generation nicht den Kontakt mit der Rezeption. Viel eher gehe man ins Warenhaus um die Ecke, um sich irgendwas zu besorgen, statt es sich besorgen zu lassen. Und Tickets würden selbst über das Mobile gebucht.

Radisson, so bekam man den Eindruck, sucht einen dritten Weg zwischen dem klassischen Hotel und den zum Teil radikalen, neuen Konzepten. Max Gross wies darauf hin, dass man weiter in Full-Service-Hotels investiere. Die grosse Herausforderung sieht er auf der Kostenseite. Bei Radisson würden Dienstleistungen überprüft und mehr automatisiert. Aber, so der Radisson Manager: «Die Betreuung der Gäste rund um die Uhr soll es weiterhin geben.»

Zugehört und aufgeschnappt

«Der Globalisierungszenit ist überschritten. In den europäischen Metropolen sind links und rechts nur noch chinesische Investoren zu sehen.»

Rolf Ganter, UBS-Analyst, Head CIO European Equities

«Aus China kommen ab 2025 weltweit rund 350 Millionen Übernachtungen zurück in den Markt.»

Thomas Emanuel, Senior Director STR

«Wir investieren in der Schweiz, weil wir Schweizer sind. Hier kennen wir alles, die Kultur, die Assets.»

Frédéric Boson, CEO Swiss Hotel Properties AG

«Für die Quatari war der Bürgenstock ein Trophy Asset und eine Liebesbeziehung zugleich.»

Bruno Schöpfer, Managing Director, Consulta Hospitalitiy Solutions and Hospitality Real Estate AG

«Die wesentlichen Punkte für Investoren lassen sich kurz zusammenfassen: Die richtige Strategie, die richtigen Assets und alles ist möglich.»

Daniel Schneider, Founder & Senior Partner, Monoplan

«Das Ende der Bierdeckel-Rechnungen ist definitiv gekommen. Die grossen Fragen der Zeit wirken auf die Finanzierungen ein.»

Dr. Hans Volkert Volckens, Managing Partner, Novelle AG

«Wir glauben an die Zukunftsfähigkeit der Hotellerie. Man kann auch in der Zukunft nicht im Internet übernachten.»

Julia Wyss, Lead Joint, Hotels & Operational Real Estate CBRE Switzerland

«Die Flugpassagierzahlen steigen bis 2040 um 80 Prozent. Damit ist auch das Wachstum für die Hotelübernachtungen gesichert.»

Martin Schaffer, Managing Partner, mrp hotels

«Selfcheck-in ist ein neuer Erziehungsprozess für den Gast.»

Max Gross, Vice President Business Development, Radisson Hotel Group

«Nein, das klassische Full-ServiceHotel ist kein Auslaufmodell, aber künftig eine Nische.»

Dimitri Chandogin, Co-Founder & President, numa Group

«Relevante Marken werden bleiben. Die Gäste wählen in verschiedenen Situationen verschiedene Hotels. Der Herrgott hat uns einen grossen Garten gelassen. Das Wichtigste ist, die Freude am Reisen.»

Andrea Jörger, Managing Partner Switzerland, Horwath HTL

«Wir mit den Vier-Sterne-Hotels waren zu lange erfolgreich. Wir boten Dienstleistungen, die nichts gebracht haben. Wir müssen jetzt von anderen Segmenten übernehmen, was gefragt ist und uns weiterbringt.»

Michael Böhler, CEO Swiss Urban & Mountain Hospitality AG und Präsident Zürcher Hotellerie und Vorstand Zürich Tourismus

Die Crew, die den Swiss Hospitality Investment Club auf die Beine gestellt hat, v.r.n.l: Daniel Schneider, Mitinhaber Monoplan AG; Tanja Millner, Managing Director und Ion Eglin, VR-Präsident Bratschi AG.

Investments sind mehr als Geld

Nach dem Event ist vor dem Event. Ion Eglin, Mitinitiant des Swiss Hospitality Investment Clubs, ist sehr positiv überrascht über die Entwicklung des Events. Der Anlass anfangs

September im Kaufleuten Zürich, habe sich bereits mit der zweiten Durchführung als «Who is Who der Hospitality Development Branche aus dem DACH-Raum» etablieren können. Hier seine Bilanz und sein Ausblick auf 2024. «Hotelière» war Medienpartner des Events.

Hilmar Gernet

1. Wie blicken Sie auf die zweite Ausgabe des Events zurück?

Aus meiner und unserer Sicht als Organisatoren war auch die zweite Ausgabe ein voller Erfolg. Mit rund 180 Teilnehmern waren wir wiederum praktisch ausgebucht. Wir hatten sehr hochkarätige Referierende und Teilnehmer, viele sind aus Deutschland und Österreich extra angereist. So war es wirklich ein Treffen als Who Is Who der Hospitality Development Branche aus dem DACH-Raum. Klar gibt es immer Verbesserungsmöglichkeiten, umso mehr als es erst die zweite Ausgabe war. Einige fanden das Programm fast etwas überladen. Auf der anderen Seite wollten wir unseren Teilnehmern bewusst viel bieten. Insgesamt war das Echo äusserst positiv. Der CEO einer grossen Hotelberatungsgesellschaft meinte sogar, es sei der beste Hospitality-Event der letzten zwei Jahre gewesen. Ich denke jedenfalls, dass es sich bewahrheitet und bestätigt hat und ein echtes Bedürfnis nach einem solchen Event in der Schweiz besteht. Wir sind auf einem guten Weg. Ich hätte nicht erwartet und wir sind sehr positiv überrascht, dass sich

der Club schon nach zwei Ausgaben so stark in der Branche etabliert hat.

2. Im Fokus des Events stand das Thema Investment. Über Geld wurde aber konkret nicht oder nur in sehr generischer Weise gesprochen. Wie erklären Sie sich das?

Mit Investment meinen wir nicht nur Geld oder die Finanzierung, sondern alle Themen, die für Hotelentwicklungen wichtig sind. Wobei die Finanzierung schon ein wichtiger Teil war: So hatte die UBS den Finanzplatz der Schweiz und die Lage der Nation präsentiert. STR präsentierte die aktuellen Zahlen der Schweizer Hotellerie. CBRE zeigte die Situation des aktuellen Transaktionsmarkts. Ausländische Investoren berichteten über ihre Erfahrungen und wir haben die neue Rolle des Asset Managers diskutiert. Für Hotel-Investments sind neue Hotelkonzepte und die Trends in der Hotellerie ebenso interessant und ebenso wichtig wie die Wahl des passenden Hotelbetreibers am richtigen Standort. Entsprechend haben wir dazu Expertinnen und Experten zu Wort kom-

men lassen und Einblicke gegeben. Vielleicht hätten wir uns auch Swiss Hospitality Development Club nennen können. Investment ist aber wohl der geläufige Oberbegriff für die gesamte Bandbreite an Themen rund um die Hotelenwicklungen.

3. Gibt es schon Ideen für den Anlass 2024

Der Termin für 2024 steht bereits, es ist der 5. und 6. September. Den Inhalt werden wir wiederum zusammen mit unserem Advisory Board erarbeiten, das aus ganz verschiedenen Branchenleadern besteht. Wir sind zuversichtlich, auch im nächsten Jahr wieder viele aktuelle und relevante Themen präsentieren zu können. Bei den Partnerschaften haben wir uns Kontinuität zum Ziel gesetzt, weshalb es uns sehr freut, dass uns viele diesjährige Sponsoren bereits jetzt ihre Zusage fürs nächste Jahr gegeben haben. Wir haben auch ein paar neue Ideen im Köcher, aber die wollen wir an dieser Stelle noch nicht verraten. Wir möchten das Event ja etwas überraschender und unkonventioneller gestalten als klassische Hotelkonferenzen.

Grosse Volumen an Hotels stehen in der Schweiz zum Verkauf

Die Spezialistin für den Schweizer Hoteltransaktionsmarkt beim internationalen Immobilien Unternehmen CBRE Schweiz, Julia Wyss, spricht von einem ruhigen und notorisch intransparenten Markt. Welche Risiken oder Chancen damit verbunden sind, erläuterte sie im Gespräch mit Hotelière. Das Gespräch fand an der Tagung des Swiss Hospitality Investment Club im Zürcher Kaufleuten statt. In ihrem Tagungsreferat hatte sie den Hotelinvestmentmarkt Schweiz analysiert.

Warum ist der Markt für den Kauf und Verkauf von Hotels in der Schweiz notorisch intransparent, wie sie in ihrem Referat sagten? Hängt es damit zusammen, dass man in der Schweiz öffentlich nicht gerne über Geld und Deals spricht?

Julia Wyss: Es ist tatsächlich so, dass über fast alle Märkte mehr Informationen vorhanden sind als über den Hotelmarkt. In der Schweiz gibt es erfahrungsgemäss etwa zehn Transaktionen pro Jahr. Es ist ein kleiner Markt. Man kennt sich. Es gehört zur schweizerischen Kultur, dass man bei der Kommunikation zu Deals zurückhaltend ist. Es geht niemanden etwas an, ist die verbreitete Haltung. Wenn ein Verkauf bekannt wird, so ist das okay, aber man erfährt bestimmt nichts über die Konditionen. Einige Kantone, wie zum Beispiel Genf, bilden eine Ausnahme. Da publiziert das Grundbuchamt, zu welchem Preis eine Immobilie veräussert wurde und wer Verkäufer bzw. Käufer ist.

Sie sprechen von einem kleinen Markt für den Verkauf und Kauf von Hotels. Wie klein ist der Markt? Von welchen Summen reden wir? Schätzungsweise von fünf bis zehn Prozent der gesamten Immobilientransaktionen in der Schweiz sind Hotels. Wir beobachten ein jährliches Marktvolumen

Julia Wyss ist eine der wenigen Expertinnen, die den Hotel-Transaktionsmarkt in der Schweiz en detail kennt.

von etwa 300 bis 400 Millionen Franken, wobei wir hier keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben. Dabei laufen viele Transaktionen ohne Berater ab. Ganz andere Dimensionen kenne ich von meinem früheren Arbeitsort London. Da gibt es eine grosse Liquidität im Hotelmarkt. Es sind viele spezialisierte Investoren und Berater am Werk, die mit vielen Informationen unterwegs sind. Trotz der kleinen Volumina, die hier angeboten werden, ist der Schweizer Markt attraktiv für ausländische Investoren. Die Schweiz gilt nach wie vor als sicherer Hafen wegen der politischen Stabilität und der Währung.

Beim Hotelmarkt in der Schweiz könnte man fast von einem Insider- oder Binnenhandel sprechen. Sie sagten, dass circa 60 bis 70 Prozent der Verkäufer und Käufer Schweizer sind. Wie erklären sie sich diesen Umstand?

Internationale Investoren kennen die Angebote auf dem Hotelmarkt zum Teil nicht. Man ist zu weit weg, nicht in den entsprechenden Netzwerken eingebunden. Für internationale Investoren ist es zudem schwierig mit Schweizer Investoren zu konkurrieren. Da spielt das vergleichsweise tiefe Zinsniveau in der Schweiz eine wichtige Rolle, das für einheimische Investoren einen beachtlichen Vorteil bei der Finanzierung bedeutet. Auch wenn ich mich wiederhole, Schweizer Hotels sind bei internationalen Investoren beliebte Objekte, allerdings muss das Investitionsvolumen eine gewisse Grösse haben und das Objekt an einem starken Standort stehen. Neben Zürich und Genf sind top alpine Destinationen wie Zermatt sehr gefragt. Es ist jedoch wichtig zu sagen, dass internationale Investoren im Vergleich zu den anderen Sektoren in der Hotel Branche einen viel grösseren Anteil ausmachen. Bei kommerziell genutzten Immobilien sind nur circa 10 bis 20 Prozent der Investoren aus dem Ausland.

Im Fokus von CBRE Schweiz sind Hotels und ähnliche Immobilien mit einem Marktwert ab fünf Millionen Franken. Klar, CBRE ist ein grosses internationales Immobilienunternehmen, in dem sie im Team Schweiz den Bereich Hotelimmobilien betreuen. Im Segment unter der Fünf-Millionen-Schwelle gibt es eine gewisse permanente Bewegung, vor allem bei kleinen familiengeführten Hotels, beispielsweise bei Nachfolgeregelungen. Warum halten sie sich von diesem Marktsegment fern?

Die einfache Antwort ist, dass CBRE bei relativ kleinen Transaktionen zu wenig den Überblick hat, um fundierte Aussagen zu treffen. In diesem Segment laufen viele private Deals in lokalen Netzwerken und Familien – häufig ohne Berater. Zudem sind Investitionssummen in dieser Grössenordnung für internationale Investoren nicht so interessant.

Wie fanden sie eigentlich den Weg ins Hotelimmobiliengeschäft?

Nach der Matura in Bern arbeitete ich als Flight Attendant und machte so erste Erfahrungen als Gastgeberin. Dann holte ich mir an der Hotelfachschule EHL in Lausanne das Hotelière-Diplom. Der Bereich Immobilien und Finanzen hat mich im Studium fasziniert. Es war für mich der spannendste Sektor. Nach einem Bankpraktikum in London fand ich eine Stelle bei CBRE. Dort konnte ich mich auf Hoteltransaktionen und -Betreibersuchen spezialisieren. Als sich die Gelegenheit bot, mein erworbenes Wissen bei CBRE in der Schweiz anzuwenden und weiterzuentwickeln, packte ich die Chance, zurück in meine Heimat zu kommen. Hier kann ich beruflich alles verbinden, was mich interessiert: ich bin im Schweizer CBRE-Team für Hotelimmobilien, das ins europäische Hotelteam eingebunden ist und auch Teil unseres weltweiten Netzwerkes ist.

Lassen sie mich zum Schluss eine Bemerkung aus ihrem Referat aufnehmen. Sie sprachen vom Schweizer Hotelmarkt als einem ruhigen Markt. Wie bewerten sie diese Ruhe – negativ oder positiv?

Im Vergleich zum übrigen Europa gibt es hier einfach weniger Aktivität im Hotelmarkt. Dafür gibt es in meiner Einschätzung zwei Gründe. Zum einen ist das Gesamttransaktionsvolumen in der Schweiz nicht sehr gross. Zum andern ist die professionelle, systematische Marktbearbeitung noch nicht sehr ausgeprägt. Ich erwarte jedoch zunehmend eine Professionalisierung des Hoteltransaktionsmarkts. Die vergleichsweise Ruhe im Markt hat durchaus positive Aspekte. Dazu gehört die jetzige Marktdynamik: während die Wirtschaft und somit auch der Transaktionsmarkt international stark leidet, mit teils massiven Wertkorrekturen, zeigt sich der Schweizermarkt relativ stabil. So stehen nach wie vor grosse Volumen an Hotels zum Verkauf.

In Zürich, Genf und den Bergen werden am meisten Hotels gehandelt

Der Schweizer Hoteltransaktionsmarkt ist bekannt für seine Intransparenz. Informationen zu Handänderungen werden selten publiziert und oft sind strikte Vertraulichkeitserklärungen im Spiel. Die CBRE Schweiz ist durch ihre Tätigkeit in viele Transaktionsprozesse involviert. Dank weiterführenden Recherchen konnte ein Marktüberblick zusammengestellt werden, inklusive einer Annäherung an die aktuelle Lage (Stand September 2023).

Zwischen 2018 und 2022 belief sich der Anteil der Hoteltransaktionsvolumen am Gesamtvolumen in der Schweiz auf 5–10 Prozent. Insgesamt entspricht das einem Volumen von rund zwei Milliarden Franken, oder rund 50 Transaktionen, die in den letzten fünf Jahren stattgefunden haben. Die Zahlen lassen einige Aussagen zur Zusammensetzung des Schweizer Hoteltransaktionsmarktes zu.

Wie die Illustration 1 verdeutlicht, variieren die Volumen von Jahr zu Jahr stark. Sie sind von einzelnen grossen Einzel- oder Portfoliotransaktionen abhängig. Bisher beobachteten wir das grösste Volumen im Jahr 2019, das durch den Verkauf der Credit Suisse von einem Portfolio in den Schweizer Bergen (mehrheitlich Zermatt) geprägt wurde. Dies stellt die grösste Transaktion in den letzten fünf Jahren dar.

Wie die Illustration 2 aufzeigt, wurde das grösste Volumen in alpinen Regionen gehandelt. Selbst ohne den Rekordverkauf der Credit Suisse liegt der Anteil bei rund 30 Prozent, ungefähr gleich viel wie auf die beiden Grossstädte Zürich und Genf fiel. Seit 2020 entfällt ein Grossteil der Transaktionsvolumen auf

diese Städte – im Jahr 2020 waren es fast 70 Prozent. Das, obwohl die Nachfrage in den urbanen Zentren gemäss Daten des Bundesamts für Statistik die grössten Nachfrageeinbussen erlitten hatten. Es zeigt sich also auch in der Schweiz eine Flucht hin zur Qualität, zu Städten mit starken wirtschaftlichen Grundlagen und Nachfragegeneratoren. Die Pandemie hat jedoch auch das Potenzial der Bergregionen aufgezeigt. Unsere Gespräche mit Marktteilnehmern zeigen, dass hier die Nachfrage für die Top-Destinationen steigt und daserade bei internationalen Investoren.

60 Prozent Marktvolumen in Zürich und Genf Circa 40 Prozent der Transaktionen entfallen auf internationale Käufer (Illustration 3). Dieser Anteil ist mehr als doppelt so hoch als bei den Volumen von anderen kommerziell genutzten Immobilien in der Schweiz. Die internationale Anziehungskraft von Zürich und Genf zeigt sich hier, mit rund 60 Prozent des Volumens, das an internationale Investoren verkauft wurde.

Anders als in den grösseren europäischen Märkten wie zum Beispiel Deutschland und Frankreich werden pro Jahr zu wenige Verkäufe abgeschlossen, und zu

Illustration 1: Hoteltransaktionsvolumen und Volumen im Markt – 2018 bis Juni 2023.

Quelle: CBRE Recherche

wenig Informationen sind dazu bekannt, um kurzfristige Trends abzuleiten oder die Marktsituation zu einem bestimmten Zeitpunkt klar zu definieren.

Es lassen sich jedoch hilfreiche Anhaltspunkte finden: Die Zürcher Prime Bürorenditen (gemäss CBRE House View on Yields; ohne Gewähr) haben sich seit Oktober 2022 um rund 70 Basispunkte verschoben (Illustration 4). Generell gehen wir von einer Mindestrisikoprämie von 100 bis 150 Basispunkten für Hotels gegenüber kommerziell genutzten Immobilien aus. Das deutet darauf hin, dass sich Renditeerwartungen auch im Hotelsektor verschoben haben. Das ergibt sich auch aus Gesprächen mit Marktteilnehmern und aktuellen Transaktionsprozessen, die die CBRE begleitet.

Renditeerwartungen für Hotel Ein weiterer Anhaltspunkt ergibt sich aus den Renditeerwartungen für Hotels in den grösseren europäischen Märkten. Diese haben sich über die gleiche Zeitspanne um nur 25 bis 50 Basispunkte nach oben verschoben (CBRE House View on Yields, Illustration 4).

Auf der Cashflow Seite beobachten wir, dass die inflationsbereinigte Performance von vielen Hotels in

Illustration 2: Standortverteilung nach Volumen – 2018 bis 2022

Quelle: CBRE Recherche

Illustration 3: Käufer Herkunftsland nach Volumen –2018 bis 2022

Quelle: CBRE Recherche

Die Autorin und CBRE

Julia Wyss – ist Co-Leiterin des Teams Hotels & Operational Real Estate bei CBRE Schweiz. In ihrer Funktion ist sie mit Betreiberimmobilien im Wert von CHF 2,5 Milliarden pro Jahr, in der ganzen Schweiz und in allen Untersektoren, befasst. Der Text ist eine für «Hotelière» verfasste, gekürzte Fassung ihres Referats beim Event des Hospitality Investment Clubs am 7. September in Zürich.

Disclaimer – 1. Die im Artikel verwendeten Zahlen beinhalten sowohl Verkäufe von klassischen Hotels als auch anderen Beherbergungsformen wie zum Beispiel Serviced Apartments. 2. Im Text stellt CBRE Marktbeobachtungen dar und erhebt somit keinen Anspruch auf Vollständigkeit der Transaktionsvolumen. Diese beschränken sich zudem mehrheitlich auf Transaktionen zwischen professionellen Investoren und exkludieren Verkäufe unter circa CHF 5 Millionen.

CBRE Group, Inc. – ist ein Fortune-500- und S&P-500Unternehmen mit Hauptsitz in Dallas und das weltweit grösste Unternehmen für gewerbliche Immobiliendienstleistungen und -investitionen (Umsatz 2022). In der Schweiz betreuen über 100 Mitarbeiter an vier Standorten Kunden in allen Sektoren, inklusive Hotels und sonstige Betreiberimmobilien. Als einziges internationales Unternehmen hat CBRE Schweiz für diesen Bereich ein spezialisiertes Team vor Ort, das Hotelbesitzer in Immobilienfragen unterstützten kann. Dazu gehören Bewertungen, Betreibersuchen, der Ver- und Ankauf von Immobilien, sowie massgeschneiderten Bera tungs mandaten.

Illustration 4: Renditeerwartungen und fünf-Jahres Schweizer Bundesobligation – 2019 bis Juli 2023

Quelle: CBRE Recherche

der Schweiz auf Wachstumskurs ist. Diese höheren käuferseitigen Renditeerwartungen und höheren Cashflows bei den Verkäufern führen im aktuellen Markt zu einer Diskrepanz zwischen den Preiserwartungen. So beobachten wir, dass die Preisfindung momentan erschwert ist und Transaktionen tendenziell länger dauern und teilweise abgebrochen werden.

Nichtsdestotrotz ist das Transaktionsvolumen im ersten Halbjahr 2023 nur wenig gesunken (circa 10 Prozent). Der Gesamtmarkt verzeichnet gegenüber dem Vorjahr eine Reduktion von über 50 Prozent. Nach wie vor beobachten wir, dass ein grosses Volumen zum Verkauf angeboten wird (Illustration 1).

Wie sinnvoll ist ihr Hotel?

Sinnlose Hotels? Gibts das? Wie sinnvoll ein Hotel ist, kann ich Ihnen natürlich nicht pauschal beantworten. Das hängt von ganz vielen verschieden Faktoren ab. Meine Frage bezieht sich allerdings auch weniger auf die Sinnhaftigkeit, sondern vielmehr auf den Sinn als physiologische Wahrnehmung, also die Sinneswahrnehmung in einem Hotel. Unsere kognitive Wahrnehmung ist primär visuell bestimmt, doch auch alle anderen Sinne tragen zu unserem Befinden bei. Als ich mir letztens ein paar Tage Urlaub gönnte, startete ich einen kleinen Selbstversuch. Ich wollte herausfinden, welche meiner Sinne werden wie, wo und wann angesprochen, und wie wirkt sich dies auf mein Befinden aus.

Beim Eintritt ins Gebäude begann ich sofort mich visuell zu orientieren. Wo befindet sich was? Wo ist die Rezeption? Wo der Fahrstuhl oder die Treppe? Ist es hell oder eher dunkel? Welche Farben sind eingesetzt und sprechen mich diese an? Welche Wertigkeit hat das Mobiliar? Alt oder neu? Ausserdem gleicht das Visuelle sofort all das ab, was ich bereits online gesehen habe. Stimmen die Bilder? Bin ich hier richtig?

Doch genau zur gleichen Zeit passiert noch viel mehr. Welcher Klang empfängt mich beim Betreten des Hotels? Laufe ich über Steinboden und erzeuge mit meinen Schuhen Hall, oder sind es eher gedämpfte Töne, während ich über einen Teppich schreite. Läuft im Hintergrund Musik, und wenn ja welche? Schliesst die Tür meines Zimmers mit einem hellen Klacken oder mit einem dumpfen Rumms?

Ebenso nimmt die haptische Wahrnehmung Einfluss auf unser Befinden. Sind die Oberflächen eher grob oder glatt, samtig weich oder eher rau? Ist das Mobiliar bequem und schmiegt sich meinem Körper an, oder schmerzt es beim Sitzen oder Liegen?

Und zu guter Letzt, sind es die oft unterschätzten olfaktorischen Reize, welche mich positiv oder negativ beeinflussen können. Welcher Duft steigt mir im jeweiligen Bereich des Hotels in die Nase? Denn mein Gehirn nimmt diese Reize sofort auf und signalisiert

mir, ob ich das nun als sehr gut, neutral oder schlecht werten soll. Ich kann das nicht steuern, es passiert einfach. All diese Faktoren haben Einfluss auf mein Befinden. Es wird entschieden, ob ich mich wohl und sicher fühle oder ob ich Unbehagen verspüre.

Der berühmte erste Eindruck beinhaltet plötzlich viel mehr als nur den optischen Anblick. Besonders an neuen Orten sind unsere Sinne doppelt geschärft, evolutionstechnisch wollen wir uns orientieren und absichern.

Im Bewusstsein, dem Unbewussten bewusst zu werden, sich selbst zu fühlen und zu beobachten, löst innert kürzester Zeit unglaublich viel aus. Ich habe diverse Wertungen vorgenommen, die mir nun signalisieren, wie ich handeln soll. Aber die Fülle (so fühlt es sich an) gibt mir das Anzeichen, ob ich hierbleiben will oder nicht. Ich frage mich, ist sich das Hotel dessen bewusst, was es noch vor dem Ersten «Grüezi» in mir ausgelöst hat?

Rational ist klar – Nichtbewusstes kann bewusst beeinflusst werden. Aber die Ausführung und Steuerung ist in Anbetracht dieser Menge an Informationen in kleinstem Zeitraum hochkomplex. Es wird mir jedoch einmal mehr klar, wie wichtig unsere Sinne für unser Dasein und dem natürlichen Menschsein sind. Es bringt mich zum Schluss: Erst wenn alle unsere Sinne positiv angesprochen werden, können wir erfolgreiche, nachhaltige Erlebnisse erzielen und uns von der Konkurrenz abheben. Sich regelmässig in die Fussstapfen der Gäste zu begeben ist wichtig. Auch sich selbst oder andere zu beobachten hilft, Wahrnehmungen über Handlungen und Körpersprache zu erkennen. Insofern unterschätzen wir unsere sekundären Sinne nicht, sondern versuchen wir sie gezielt anzusprechen und begünstigend zu steuern.

«Sich

regelmässig in die Fussstapfen der Gäste zu begeben, ist wichtig.»

Ivo Christow

Ästhetik, Leichtigkeit, Leidenschaft – Ina Rinderknechts Ambitionen

Ina Rinderknechts Innenarchitekturstudio wird für die Gestaltung visionärer, eleganter Interieurs weltweit geschätzt. Gearbeitet wird phasenübergreifend, von der Entwurfsvision über die detaillierte Entwicklung eines Projekts bis hin zur Umsetzung. Die Grundlage für diesen Ansatz ist die langjährige Erfahrung der Innenarchitektin VSI.ASAI. Entwickelt werden Projekte, die auf die Bedürfnisse der Kunden zugeschnitten sind, getreu der Maxime: von innen nach aussen und von aussen nach innen, und dies bereits ab der Architekturphase. Es muss alles passen, sonst verzichtet man lieber auf einen Auftrag. Nur so entstehen für die Innenarchitektin wie auch für ihre Auftraggeber befriedigende und erfüllende Projekte, seien es die Hotels Storchen und Ambassador in Zürich, das Montana in Luzern oder das Rixos Libertas in Dubrovnik.

Suzanne Schwarz (Text), Reto Guntli, Agi Simoes & Maja Juzwiak (Bilder)
Ina Rinderknecht, die polyglotte Innenarchitektin mit Boden haftung.

Um moderne, anspruchsvolle und zeitlose Projekte zu schaffen, verfolgt das Studio einen breiteren Ansatz, als sich nur auf das Interieur zu konzentrieren. Alle Entwürfe entstehen aus der Wertschätzung von Architektur, Kunst, Mode, Geschichte, Reisen und Natur. Wichtig sind die Beratung sowie die enge, respektvolle Zusammenarbeit mit den Kunden während des ganzen Prozesses. So entworfene Räume von Ina Richerknecht sind transformativ, elegant, vom Zeitgeist geprägt und dennoch zeitlos.

Die prägende internationale Kinderstube

Eine glückliche Kindheit in Asien und Europa prägte die heutige Kosmopolitin. Während ihrer Schweizer Schulzeit reiste sie für ein Austauschjahr nach Indonesien. Ihre Ausbildung mit Masterabschluss absolvierte sie in Mailand. Die dortige, breit abgestützte Methode, Design als Ganzes zu erforschen, mit Mode-, Schmuck-, Interieur- und Produktdesign nebst Architektur, entsprach ihr. Danach zog es sie wieder weg. Ziel war, in den USA oder in Asien Fuss zu fassen. Mit Hawaii als erster Station schien der eingeschlagene Weg als Spezialistin für Hotelprojekte vorgezeichnet.

Dort erreichte sie der Ruf der Blackstone-Gruppe, die Realisation von Luxusobjekten in den USA und der Karibik zu verantworten. Während etwas mehr als

«Ästhetik ist Weltsprache»

Farbspiel und Mosaik.

zwei Jahren pendelte sie quasi wöchentlich zwischen Miami und San Francisco und durfte mit den besten Innenarchitektur-Teams der Welt zusammenarbeiten.

2008 kam Ina Rinderknecht zurück in die Schweiz und gründete ihr eigenes Studio. Zu ihren Lieblingsdesignern zählen Kengo Kuma, seiner Sensibilität bezüglich Materialien wegen, die legendären Gestalter Italiens sowie das Londoner David Collins Studio. Ihre eigenen transformativen Einrichtungen sollen bewegen, Emotionen und Gefühle auslösen.

Art Deco Hotel Montana in Luzern
«Wir individualisieren jedes Möbel, das wir einsetzen. Manche entwerfen wir selbst, etwa Tische, Loungemöbel oder auch Leuchten.»
Ina Rinderknecht

Hotel Rixos, Dubrovnik

Dem weitläufigen, offen gestalteten Hotel Rixos in Dubrovnik fehlte die perfekte Balance zwischen ästhetischer Eleganz und moderner Architektur, um den erwünschten entspannten Luxus und Komfort auszustrahlen. Das Team um Ina Rinderknecht verfolgte während der gesamten Ausführungszeit das eingeforderte Ziel. Unter Wahrung der architektonischen

Integrität sowie der strukturellen Klarheit, kombiniert mit verspielten Designelementen mit komfortablen Möbeln, wurde die Vorgabe erreicht. Das breit angelegte Renovierungsprojekt beinhaltete die Lobby, das Teppanyaki- und weitere Restaurants, die SportBar, den grossen Spa-Bereich mit Pools und Fitnessräumen, die Tee-Lounge und den Concept-Store

Hotel Storchen, Zürich

Das Hotel Storchen, mitten in Zürich an der Limmat, gilt als ältestes Hotel der Schweiz. Die Hotel-Ikone sollte von Grund auf renoviert werden und ein neues Image erhalten. Der Storch als prägendes Designelement zieht sich nun durch das ganze Haus. Elegante architektonische Details, perfekt ausgeführte Ausbauten, raffinierte Materialien, handbemalte Tapeten und warme Stoffe bezaubern die Gäste des Luxus-Boutiquehotels mit seinen Restaurants. Nach der umfassenden Renovierung der 42 Gästezimmer und Suiten und

Lobby des Hotels Rixos in Dubrovnik.
Lounge des Hotel Storchen in Zürich.

aller Gemeinschaftsbereiche – Lobby, Rezeption, Bar, Restaurant, Raucherlounge, Aussenterrassen – wurde das Haus zudem einem Rebranding von 4 auf 5 Sterne unterzogen.

Hotel Montana, Luzern

«Inspiriert vom Stil der Jahrhundertwende und historisch relevanten Designelementen» arbeitete Ina Rinderknecht 2022 an der kompletten Renovierung des Art Deco Hotel Montana in Luzern. Das Design der Zimmer und Suiten balanciert klassische Schönheit mit einem Hauch von modernem Design und zelebriert zugleich die Schönheit des Alten. Nichts wirkt gekünstelt, sondern frisch, raffiniert und zeitlos. Die Zimmer in sanften Rosa- und Grüntönen mit einem Hauch Blau widerspiegeln die Farben des Vierwaldstättersees. Sie greifen die Farben der Fassade auf und beziehen sich auf die Pastellfarben der Jahrhundertwende. Die subtile Farbkombination wurde auch auf die Möbel und Bäder angewendet. Die auf das Farbkonzept abgestimmten Mosaikböden und die weiss glasierten Wandfliesen in den Badezimmern sind perfekte Hingucker.

Hotel Ambassador, Zürich

Das kleine Vier-Sterne-Luxushotel Ambassador in Zürich mit seinem Restaurant Silk ist eine wahre Ruheoase mitten in der Stadt und glänzt mit internationaler Ausstrahlung. Holzpaneele, gemütliche Sitzbänke und bequeme Stühle laden zum Verweilen ein. Geschnitzte Maulbeerbäume auf Wandpaneelen und Maulbeerblätter aus Messing im Terrazzoboden stellen einen Bezug zur historischen Zürcher Seidenindustrie her. Jedes Stockwerk zeigt unterschiedliche Szenerien aus den Regionen, mit denen die Schweiz der Jahrhundertwende Textilhandelsbeziehungen unterhielt. An der grossen, steinernen Bartheke begegnen sich Touristen und Einheimische. Die Zimmer, eine lyrische Interpretation des Lebensstils Reisender vor gut hundert Jahren, sind mit dekorativen Elementen, Textilien und Intarsien aus Europa und Asien eingerichtet. Alle massgefertigen Möbel, Leuchten und Accessoires spiegeln den Geist luxuriöser Elemente der Vergangenheit wider.

Lobby im Hotel Ambassador in Zürich.
Hotel Ambassador, Zürich.

Veränderung und Tradition – zwei Hotels im gleichen Dorf interpretieren zwei Leitlinien individuell

Ein Umbau oder eine Renovierung ist meistens mit viel Aufwand und hohen Kosten verbunden. Dafür bieten Neuerungen das Potenzial und die Chance, sich für die nächste Generation fit zu machen. Wettbewerbsfähig bleiben, Brandschutz und Sicherheit gewährleisten, Betriebskosten optimieren, veränderte Gästebedürfnisse erfüllen oder sich neuen Branding Standards anpassen – all das sind Gründe, Neues zu wagen.

krucker.swiss

Zwei Betriebe, die diese Chance genutzt und umgesetzt haben, sind das Sporthotel Pontresina und das Hotel Chesa Mulin. Im gleichen Dorf beheimatet, jedoch mit unterschiedlichen Anforderungen und Ausgangslagen. Ihnen zur Seite stand Krucker Partner – Architektur und Innenarchitekturfirma aus der Innerschweiz. Sie ist seit über 20 Jahren im Schweizer Markt tätig und hat sich u. a. auf das Gebiet der Hotellerie und Gastronomie spezialisiert.

Sporthotel Pontresina

Einst Jugendstil-Hotel, im Jahr 1881 erbaut, bekam es 1936 den Namen «Sporthotel». 2020 startete die Planung für die grösste und umfassendste Umbauetappe in der Geschichte des Hauses. Wichtig dabei war, die Tradition des Hotels und den Bezug zum Sport und der Natur beizubehalten.

Insgesamt wurden 45 Zimmer saniert. Heimeliges Ambiente wurde gepaart mit Arvenholz und modernen Elementen. Jung und Alt sollen sich eingeladen und wohl fühlen. Die Wellnessanlage – zuoberst auf dem Dach – wurde komplett zurückgebaut und von Grund auf neu erstellt und erweitert. Für die Mitar-

Sporthotel: Neue Sitznischen mit frischen Farben gewähren wunderbare Blicke in die engadiner Natur.

Chesa Mulin: Der neue Anbau bringt nicht nur mehr Platz, sondern integriert auch eine Panoramasitzecke mit Abendsonne.

beitenden wurde das Personalrestaurant und der Aufenthaltsraum renoviert. Im gleichen Zug nahm man energetische und brandschutztechnische Optimierungen vor. Das Ziel einer Reduktion des CO2-Ausstosses um sechzig Prozent wurde damit übertroffen. Ein neues, passendes CI/CD und ein frischer Onlineauftritt rundeten die Wiederöffnung ab.

Hotel Chesa Mulin

500 Meter weiter trifft man auf das Hotel Chesa Mulin. Zusammen mit Krucker Partner wurde die Gesamterneuerung des Betriebes über mehrere Jahre sorgfältig geplant. Die Umsetzungen erfolgten etappenweise, um Kosten und Aufwände gezielt budgetieren zu können. Angefangen bei der Zimmerrennovation im Jahr 2016 wurde 2023 nicht nur renoviert, sondern auch erweitert. Ziel war es, den öffentlichen Bereich im Erdgeschoss grosszügiger und offener zu gestalten.

Der neue Anbau vergrössert den Gästebereich und bringt mehr Sichtbarkeit von aussen. Zudem kann er als erweiterte Terrasse im ersten Obergeschoss genutzt werden. Das gestalterische Gesamtkonzept folgt der Engadiner Tradition gepaart mit modernem Komfort. Dafür wurden natürliche, einheimische Materialien wie Stein und Lärchenholz verwendet.

Ob umfassende Gesamtrenovation oder Erweiterung, beides erfordert Vertrauen, eine gute Planung und Koordination zwischen allen Akteuren. Gerade bei Hotelbetrieben beschränkt sich die Bauphase auf enge Zeiträume, weil der Betrieb zu einem fixen Termin weitergeführt werden muss. Krucker Partner ist nicht nur für ihre kreative Planungen bekannt, sondern auch für eine passgenaue, effiziente Umsetzung. Sie fungiert als Bindeglied zwischen Auftraggeber und den regionalen oder überregionalen Handwerkern. Stets mit dem Fokus das Gesamtprojekt nachhaltig und erfolgreich umzusetzen.

«Der Umbau erfüllt uns mit Stolz. Dank der sehr guten Zusammenarbeit haben wir nicht nur die Abläufe optimiert, sondern auch den Zeitgeist perfekt getroffen. Die Materialisierung und die Verwendung warmer Farbtöne verleihen dem Raum eine einzigartige und einladende Atmosphäre.»

Andrea Isepponi – Hotel Chesa Mulin
Chesa Mulin: Im Loungebereich mit Feuerstelle lässt es sich verweilen.
Chesa Mulin: Ein Herzstück – das neue Frühstückbuffet mit optimierten Abläufen.

Sporthotel: Details, wie eigens illustrierte Wandtapeten gehören zum Einrichtungs- und Gestaltungskonzept mit dazu.

«Krucker Partner sind für uns mehr als Innenarchitekten. Sie sind kreative Wegbegleiter, die unsere Räume mit ihrem einzigartigen Design und ihrer Expertise zum Leben erwecken.»

und Alexander Pampel – Sporthotel

Nicole
Pontresina
Sporthotel: Liegeschaukeln laden im Wellnessbereich zum Entspannen ein.

Die Tag und Nacht bediente Rezeption empfängt die Hotelgäste.

Im Wallhalla wird nicht nur Geschichte lebendig

Die Originalstruktur des Vier-Sterne-Business- und Seminarhotels

Walhalla prägte seit 1904 die Hotelkultur der Ostschweiz. Ein neues Konzept zur Inneneinrichtung bringt Geschichte und aktuelles Design zu optimaler Wirkung.

Suzanne Schwarz (Text), Rainer Schär (Bilder)

Die Stadt St. Gallen ist das Zentrum bedeutender Industrien der Schweiz. Der Bahnhof demonstriert bereits bei der Ankunft die Wichtigkeit der Stadt zwischen Bodensee und Säntis. Direkt am Bahnhof gelegen, grüsst das umgebaute und markant vergrösserte Hotel Walhalla. Die Ruhmeshalle aus der nordischen Sagenwelt als Namensgeberin – ein Blick in die grosszügige Lobby lässt einen Vergleich durchaus zu.

«Zeitlosigkeit hat für mich einen grossen Wert. Dazu gehören schlichte

Formen, natürliche, dezente Farben, hochwertige

Materialien.»

Iria Degen

Die Eigentümer des Hotels Walhalla planten, die Tagungsräume deutlich zu erweitern. In enger Abstimmung mit den Besitzern und dem Denkmalschutz hat Iria Degen Interiors mit einer eleganten und zeitlosen Inneneinrichtung viel Atmosphäre und eine harmonische und respektvolle Verbindung zwischen Neuem und Altem geschaffen. Die Innenarchitektin erhielt den Auftrag zur Gestaltung und Einrichtung von Lobby und Bar im Erdgeschoss, des Seminarbereichs mit drei Sälen, des Foyers und der Dachterrasse sowie der Hotelzimmer. Die 100 Hotelzimmer sind aufgeteilt in Junior Suiten, Business-, Deluxe-,

Long-Stay- und Familienzimmer. Für das Restaurant im Erdgeschoss zeichnet das Atelier 72 – Raphael Otto verantwortlich.

Ambiente und Ausstattung prägen

Für die Projektleitung von Iria Degen Interiors war immer klar, dass für Gäste eines Tagungs- und Veranstaltungshotels Ambiente und Ausstattung eminent wichtig sind und dieser Eindruck eine Veranstaltung durchaus prägen kann. Bei der Auswahl der Stühle für den Seminarbereich war die Anforderung an den funktionellen Gebrauch von entscheidender Bedeutung. Obgleich in der Möblierung vorwiegend mit organischen Formen gearbeitet wurde, muss in Seminarräumen auch die Funktionalität im Gebrauch wie beim Auf- und Abbau optimal sein. Die notwendigen guten Akustikwerte erzielte man dank eines Teppichbodens in Wilton-Technik mit integriertem Filzrücken.

«Die denkmalgeschützten, charakteristischen Teile des Gebäudes wurden mit neuartigen Materialien ergänzt, um dem Hotel eine frische Identität zu verleihen», so Nicole Maurerlechner, Innenarchitektin B. A. FHZ. Eine professionelle Infrastruktur, moderne Technik, zeitgemässes und grossenteils selbst entworfenes Interieur, viel Tageslicht, ein hervorragendes Catering, einen Service der Spitzenklasse mit 24-Stunden-Rezeption zeichnen das Hotel aus.

Beim Zusammenfügen von Neuem und Altem kommt der Wahl der Materialien eine wesentliche Bedeutung zu. Bestehendes wie die gewellten Holzdecken und der

Kugelleuchten als innenarchitektonisches Element im hohen Treppenhaus.

bordeauxrote Marmor, werden mit neuen natürlichen Materialien wie brünierter Bronze und Naturstein kombiniert. Die Teppiche aus Wollgarn tragen geometrischer Muster in sorgsam abgestimmten Farben.

Iria Degen ergänzt: «Für eine Innenarchitektin ist nicht nur die Designlinie das A und O. Alle Materialien und Oberflächen werden anhand von Funktionalitätskriterien und -anforderungen ausgewählt. So müssen sie täglicher Abnutzung standhalten und zu einem gesunden Innenraumklima beitragen. Eine gute Einrichtung braucht drei starke Elemente, die in Erinnerung bleiben müssen. Das können, wie im «Walhalla», Materialien sein, Farben, das Licht oder ein starkes Einzelmöbel.»

Stilistische Gratwanderung

Die gestalterische Freiheit der Innenarchitektin sei eine stilistische Gratwanderung. Der Markt biete alle Bausteine dazu, da sei Stilsicherheit notwendig. Nicht nur im Hotelbereich. Sondern in vielen öffentlichen Projekten sei es wichtig, Geschichten zu erzählen, damit der Gast ein unvergessliches Erlebnis habe. Die Sessel und Sofas in der Lobby, der Bar und im Seminarfoyer sind Entwürfe von Iria Degen Interiors, mit dazu passenden Beistelltischen aus der Pedrali-Kollektion. Ein wellenförmiges Sofa, ein Entwurf von Verner Panton, wird vom dänischen Label Verpan produziert. Spezielle Akzente setzen die grossen Kugelleuchten in den Treppenhäusern und Korridoren sowie die mit einem grafischen Motiv tapezierte Schmuckwand hinter dem Bett in den Hotelzimmern.

St. Galler Denkmalpflege zur Geschichte des Hotel Walhalla

«Das Hotel Walhalla ist ein traditionsreiches Haus im St. Galler Bahnhofsquartier. 1861 von Bernhard Simon, dem Architekten des alten Bahnhofs und Namensgeber des benachbarten Simon-Quartiers als Postgebäude und Hotel Walhalla-Terminus erstellt, brannte es 1955 vollständig nieder. Der 1959 eingeweihte Neubau von Architekt Moritz Hauser enthielt einen zweiteiligen Gastronomiebereich mit dem öffentlichen Restaurant im hinteren und dem Isebähnli für die Hotelportiers von Walhalla, Schiff und Hecht im vorderen Teil. Das Konzept rentierte nicht, weshalb 1964 der St. Galler Architekt Heinrich Graf mit der Innenraumgestaltung eines grossen, einheitlichen Gastraums beauftragt wurde. Das neu geschaffene Interieur zeichnete sich durch wenige aber klassische Materialien aus: Roter Marmor am Boden und teils an Wänden, Holz an der Decke und als Wandverkleidung, gebürsteter Chromstahl an den ovalen Säulen.

Es gehört mit zum Besten, was an Innenarchitektur der 1960er Jahre in St. Gallen erhalten ist. Vor dem nun vollendeten Umbau war das einzigartige Restaurant längere Zeit nur noch als Frühstücksraum für Hotelgäste zugänglich. Ein Besitzerwechsel und die Absicht, die Hotelkapazität zu Lasten des Geschäftshausteils zu verdoppeln – also wie bereits beim Umbau 1964 betriebliche Gründe – waren Ausschlag gebend für die Neukonzeption des Erdgeschosses. Das Entfernen der Binnenwände sowie des Raumteilers aus gelbem Marmor ermöglichte eine deutlich grosszügigere Hotellobby, führte aber auch zum Verlust von gewichtigen schützenswerten Elementen im Restaurantbereich, wo dann das Interieur grösstenteils erhalten blieb. Spätere Veränderungen wurden zurückgebaut. Das moderne, aber in Material und Form doch dem Original verpflichtete Mobiliar lässt die ursprüngliche Atmosphäre erahnen.»

(Quelle: Iriadegen.com / hotelwalhalla.ch)

… und es wurde

Perlenlicht im Mühlesaal

Der Mühlesaal Klosterinsel Rheinau wurde im September mit dem Prix Lumière 2023 der Schweizer Licht Gesellschaft SLG ausgezeichnet. Die Jury überzeugte nebst technischen Finessen und kluger Umsetzung vor allem die Sinnlichkeit und Poesie des lichtgestalterischen und räumlichen Eingriffs.

Schwarz, Michael J. Heusi (Text), Reto Häfliger (Bilder)

291 mundgeblasene barocke Glasperlen dominieren den prachtvollen Mühlesaal.

Als beliebtes Ausflugsziel ist die Klosterinsel Rheinau ein touristischer Magnet, das weit über die Region hinaus strahlt. Dank der einzigartigen Lage mitten im Fluss, ist der «Klostergarten» mit dem auf seine schlichte Art prachtvollen Mühlesaal eine einzigartige Oase im Zürcher Weinland. Der 250 m2 grosse und rund sieben Meter hohe multifunktionale Festsaal mit separater Cateringküche wird für Hochzeitsbankette, Geschäftsanlässe, Konzerte, Seminare, Konferenzen und viele weitere Events genutzt.

Die Klosterinsel Rheinau ist geprägt von einer Jahrhunderte alten Kultur- und Architekturgeschichte. In der Barockzeit war über der Mühle ein prunkvoller zweigeschossiger Saal eingerichtet. Dieser ging in den 1860er Jahren aufgrund der Umnutzung in die damalige psychiatrische Klinik verloren. Der Mühlesaal wurde nun in seinem ursprünglichen Volumen und mit seinen Fenstern und ovalen Oculi wiederhergestellt. Mangels originaler Substanz interpretierten die Architekten den Aufbau einer barocken Decke in abstrahierter Form.

Prix Lumière 2023

Die Schweizer Licht Gesellschaft SLG zeichnete Ende September im Architekturforum in Zürich drei Projekte aus. Prämiert wurden die Beleuchtung Mühlesaal der Klosterinsel Rheinau (Michael Josef Heusi), das Biozentrum der Universität Basel (Licht Kunst Licht) sowie der Pont de Chauderon – une traversée, Lausanne (Lumière Electrique).

Bei der Bewertung der Projekte lag der Schwerpunkt auf Innovation und einem nachhaltigen Ansatz für die Beleuchtung. Die Jury unter der Leitung von Dr. Ralf Michel fokussierte sich vor allem auf die Qualität der Lichtstimmungen, dem Zusammenspiel von Kunst- und Tageslicht sowie der technischen und gestalterischen Umsetzung der Beleuchtungen. Von den 38 eingereichten Projekten wurden 12 vor Ort begutachtet.

Barocke Licht-Perlen

An der Abstraktion knüpft die lichtgestalterische Idee an. Sie geht der Herkunft des Wortes Barock nach. Das portugiesische barocco steht für ein unregelmässig geformte Perle. Die barocke Perle wurde als formale Ausgangslage für gependelte leuchtende gläserne Objekte genommen. Multiplikation und Verdichtung führen zu einer übergeordneten Grossform, einer Art Schwarm. Der Schwarm ist in seiner Dichte und seiner Ausdehnung im Raum so gestaltet, dass er eine dynamische Geste beschreibt. Er besteht aus 100 mit Optik und Diffusor ausgerüsteten Perlen und 191 Perlen ohne Lichttechnik, alles mundgeblasene Unikate.

Die irisierende Beschichtung und die daraus resultierenden regenbogenfarbigen Reflexe führen zu einer faszinierenden Gesamterscheinung der 291 Perlen. Tiefstrahlende lineare Multireflektor-Downlights in der Decke komplettieren die Lichtanlage. Neben der stufenlosen Dimmung lassen sich zwei Leuchtentypen auch bezüglich der Schattigkeit und Brillanz verändern.

Lichtgestaltung

Im Wissen darum, dass die Erinnerung an einen Ort auch massgeblich von den erleb-

ten Begegnungen mit anderen Gästen abhängt, wurde darauf geachtet, die Besucher im bestmöglichen Licht aufeinandertreffen zu lassen. Entscheidend dabei ist ein moderate Schattigkeit für Konferenzen und eine dramatische Schattigkeit für festliche Anlässe. Der Saal wird in seiner Höhe lichttechnisch inszeniert, sodass die Farbtöne von Haut, Kleidern, Speisen, Dekoration und Möblierung natürlich und gesättigt in Erscheinung treten.

Master in Light: Michael Josef Heusi

Die Dramaturgie des Lichtes im Mühlesaal wurde von Michael Josef Heusi komponiert. Er studierte an der Hochschule für Gestaltung und Kunst Zürich Innenarchitektur und Produktdesign. Während des Studiums und nach dem Diplomabschluss 1999 arbeitete er in verschiedenen Architekturbüros. Von 2002–2003 absolvierte er den Master in Light and Lighting an der renommierten Bartlett am University College London. 2004 gründete er das unabhängige Lichtdesignbüro MICHAELJOSEFHEUSI. Auszeichnungen, internationale Preise und Publikationen erhielt er über viele Jahre hinweg. An lichtrelevanten Symposien ist er ein gefragter Redner und er lehrt an der Hochschule Luzern im Bereich Tages- und Kunstlichtplanung.

Der sieben Meter hohe Festsaal heute, in abstrahierter Form.

Italianità InnenarchitekturHotspot in der Innerschweiz

Innen Grandezza, aussen Piazza-Feeling. Leslie Nader verwandelte im Auftrag der Familie Bindella die grosse Halle des historischen Postgebäudes in Zug in ein elegantes Ensemble verschiedenster Funktionen. Es gelang, dem Bau eine neue innenarchitektonische Identität zu geben.

Schwarz (Text), Sarah Vonesch (Bilder), Reto Cortesi (Porträt)

Im Kern Neapels, auf einer Piazzetta, so die Legende, habe in einer Trattoria die Geburtsstunde der Pizza Margherita geschlagen. Welch Fingerspitzengefühl eine echte neapolitanische Pizza ausmacht, erfahren die Gäste jetzt auch im Più in Zug – Italianità pur, obwohl zwischen dort und der erwähnten Piazzetta gut 1000 Kilometer liegen.

Historisches mit Neuem kombiniert Architekten und Innenarchitektinnen, begleitet vom Zuger Denkmalschutz, ist es gelungen, dem prägnanten historischen Gebäude neues Leben einzuhauchen. Das Interieur mit Elementen der italienischen Renaissance und des Barocks strahlt die Grandezza vergangener Tage aus. Hochwertige Materialien und eine stilsichere moderne Formensprache, das Eingehen auf

Neues Leben im historischen Zuger Postgebäude.

den Standort sowie die neue Identität tragen zum erfolgreichen, harmonischen Gelingen bei. Vor der prunkvollen Fassade erstreckt sich die grosszügige Terrasse, unter deren Sonnenschirmen an warmen Tagen und Feierabenden mondänes Piazza-Feeling aufkommt – Italianità in der Innerschweiz.

Den hohen Saal mit den grossen Fenstern zieren Werke aus der Bindella-Kunstsammlung, Bilder und Plastiken der Künstler Ralph Fleck und der Chamerin Barbara Kohler. Ein weiteres dekoratives Element ist die Sammlung antiker Schreibmaschinen. Man meint, das Klappern und den Geist fleissiger Postmitarbeiter aus dem vergangenen Jahrhundert zu spüren.

Tafelrunden und Tête-à-tête

Im geräumigen Eingangsbereich des Restaurants empfängt das Herzstück, die offene Pizzatheke die Gäste. Die Pizzastation mit dem grossen Holzofen, umgeben von schwarzem Marmor und Terrazzo ist ein Wohlfühlort. Die im hohen Innenraum eingepasste offene Küche, mit Massivholzlamellen verkleidet, erinnert an die ehemalige Post mit ihren Schaltern. Ungehindert geht der Blick in die Küche und durch die grossen alten Fenster ins Freie. Gepolsterte Bänke der Wand entlang erwarten grosse Tafelrunden, all’italiana eben. Aber auch grosszügige Zweiertische sorgen für ein ungestörtes Tête-à-tête. Die Originalleuchten wurden mit neuen Lichtfarben dem heutigen Standard angepasst.

Leslie Nader

Leslie Nader arbeitet seit 1995 als selbständige Innenarchitektin, 2014 gründet sie Nader Interior. Nach ihrem Studium an der JFK-University in San Francisco für Interior Architecture arbeitete sie bei Blair Spangler Interior Design in Kalifornien, wo sie verschiedene Hotelprojekte betreute. Nader Interior gestaltete in den letzten Jahren fünfzig namhafte Gastronomieprojekte. Leslie Nader schafft nicht nur ästhetische Räume, sondern versteht es, die Besonderheiten einer Lokalität mit einer eigenen Geschichte aufzuwerten. Durch ihr gestalterisches Schaffen in den USA und in Europa sind ihre Entwürfe von verschiedenen Kulturen beeinflusst und geprägt von einem Stil zwischen Mut und Zurückhaltung.

Die offene Küche und Kunst an den Wänden prägen den grossen Innenraum.

Kultur am Meer: Die faszinierende Geschichte der Bäderarchitektur

In den eleganten Seebädern in Mecklenburg-Vorpommern verschmelzen Historie und Moderne. Und es öffnet sich ein spannendes Kapitel deutscher Architekturgeschichte.

Auf der zwölf Kilometer langen Europapromenade an der Ostküste Usedoms, die von den alten Kaiserbädern Bansin, über Heringsdorf und Ahlbeck bis ins polnische Swinemünde führt, reihen sich weit mehr als 200 denkmalgeschützte Bauwerke aneinander. Reich verziert mit Balkonen, Veranden und aufwendigen Holzarbeiten wirken sie, als hätte ein Zuckerbäcker Hand angelegt. Weiss getüncht oder im sanften Pastell bilden sie an der längsten Strandpromenade Europas, den perfekten Kontrast zum Blau des Meeres. Als Zeitzeugen vergangener Jahrhunderte verleihen sie den ehemaligen Fischerkolonien der Insel noch heute eine stilvolle Atmosphäre. Zudem schicken sie sich an, UNESCO-Weltkulturerbe zu werden: Die Bewerbung von Heringsdorf läuft auf Hochtouren.

Auch wenn sich in vielen der prunkvollen Bauten inzwischen Pensionen, edle Boutiquehotels und hippe Ferienapartments befinden und ein lässig entspannter Lifestyle gefrönt wird, so weht der Hauch längst vergangener Jahrhunderte noch immer als salzige Brise vom Meer hinüber. Der Glanz der alten Kaiserzeit, als Adlige im 18. Jahrhundert zur Sommerfrische kamen und anfingen, repräsentative Logierhäuser und Paläste zu errichten, ist heute noch spürbar. Entdecken kann man ihre Geheimnisse auf eigene Faust u. a. auf dem Kaiserbäder-Erlebnispfad, oder auf Rügen auf dem Binzer Villenrundgang.

Fantasievolle Details

Der Bädertourismus begann an Mecklenburg-Vorpommerns Küsten schon im 18. Jahrhundert. Bereits 1793 wurde mit Heiligendamm das erste deutsche Seebad gegründet. Viele weitere folgten. Das Grand Hotel Heiligendamm in der weissen Stadt am Meer steht noch heute als Inbegriff von Luxus. An der deutschen Ostsee zeugen vor allem die Kaiserbäder auf Usedom, Binz und Sellin auf Rügen, Kühlungsborn und Heiligendamm von dem opulenten und fantasievollen Stilmix des klassischen Bäderstils. Historischen Häusern, wie dem Hotel Hubertusburg in Kühlungsborn, der «Villa Salve» in Binz oder den Hotels «Villa Auguste Viktoria» und Seehotel Villa Esplanade auf Usedom, gelingt auf lässige und unaufgeregte Weise der Spagat zwischen Vergangenheit und Moderne. «Das Ahlbeck» im gleichnamigen Ort ist hingegen ein gelungenes Beispiel, das die Bäderarchitektur auf zeitgenössische Art interpretiert.

Die prägende Zeit erlebte die Küstenbaukunst von 1793 bis 1918. Sie entwickelte sich von klassizistischen Anfängen bis hin zum Jugendstil und zeichnet sie sich durch die Verschmelzung verschiedenster architektonischer Merkmale aus. Es ist ein wahres Sammelsurium an liebevollen Details, das jeden Besucher staunen lässt: Säulen, verzierte Dreiecksgiebel, Kapitelle, geräumige Loggien, lichtdurchflutete Erker und dekorative Türmchen machen jedes Bauwerk einzigartig.

Die Selliner Seebrücke gleicht einem Traumschloss am Meer und bietet einen freien Blick auf Ostsee und Rügener Küste.

Treffpunkt der Bohème

Nach und nach entstanden so Musikpavillons, Seebrücken, Villen, Hotels und Badehäuser. Die legendären Seebrücken, wie die älteste Deutschlands in Ahlbeck oder die fast 400 Meter lange Seebrücke in Sellin, Wahrzeichen der Insel Rügen, sind dabei weit mehr als imposante Bauwerke. Hier flanierte man, machte Geschäfte und traf sich heimlich fern der Metropole. Sie erzählen von der goldenen Ära einer Region, die mittlerweile zu einem der beliebtesten Reiseziele des Landes avanciert ist. Es war eine eigene mondäne Welt, die Adelige, Banker und Industrielle in ihren Bann zog. Später gesellten sich noch Maler, Intellektuelle, Musiker und Schriftsteller hinzu. Das leichte, beinahe mediterrane Lebensgefühl und die surreal schöne Landschaft, inspirierten die illustren Gäste und lockten sie zu allen Jahreszeiten ans Meer. Schon damals ging etwas Magisches von diesen Orten aus. Ahlbeck galt zu jener Zeit als Badewanne Berlins, denn die Hauptstadt war damals direkt mit der Bahn erreichbar. Es waren von Beginn an Sehnsuchtsplätze, in denen gestresste Grossstadtseelen Zuflucht und Ruhe fanden. Und daran hat sich bis heute nichts geändert.

Im ausklingenden 19. Jahrhundert setzte die Wolgaster Aktien Gesellschaft dann ganz auf Holz: Bereits 1889 wurden die ersten Fertigbauholzhäuser Deutschlands präsentiert. Die aufwendig und mit feinsten Verzierungen versehenden Villen und Wohnhäuser

Das 5*-Grand Hotel Heiligendamm besticht durch seine Lage direkt am Strand und bildet in seiner ganzen Pracht bis heute den Mittelpunkt des Seebads.

überraschten mit opulenten Schnitzereien, mal im Schweizer Chaletstil, dann mit nordischen Elementen oder in einem fantasievollen Stilmix.

Einige dieser Wolgast Häuser und weitere der eindrucksvollsten Beispiele der glanzvollen Epoche stehen im Ostseebad Binz und in der Altstadt von Sassnitz. Hier fällt es leicht, in eine Zeit einzutauchen, in der Schönheit und Eleganz oberste Priorität hatten. Das Erbe dieser Zeit lebt noch heute, gepaart mit frischem maritimem Flair.

www.auf-nach-mv.de

Aussergewöhnliches Hoteldesign in den Tiroler

Bergen

Jeder Gast kennt ihn, den besonderen Hotelmoment. Mit knalligen Farben, aussergewöhnlichen Motiven und einer beeindruckenden Innenarchitektur hat die Appia Contract GmbH im Berghotel Hochfügen ein Hoteldesign geschaffen, das die Gäste sofort in seinen Bann zieht.

Werfen wir einen Blick zu unseren Nachbarn ins österreichische Zillertal: Auf 1500 Metern Höhe im Bundesland Tirol liegt das familiengeführte Bergho-

tel Hochfügen, das mit einem extravaganten, farbenfrohen Designkonzept begeistert. Für den Neubau von vier Junior Suiten, zwei Private-Spa-Suiten sowie den Umbau des Restaurantbereichs hat die Gastgeberfamilie Erlebach die Firma Appia Contract GmbH aus

Für die Sitzbank im Frühstücksrestaurant

kamen sechs verschiedene Stoffe zum Einsatz.

Bayern mit Innenarchitektur, Innenausbau sowie Ausstattung beauftragt. In Zusammenarbeit mit der Interior Designerin und Stylistin Joryne Geerden ist ein einzigartiges Designkonzept entstanden, bei dem ein Highlight das Nächste jagt.

Von der Seilbahn ins Restaurant Eine Original-Seilbahngondel der Hochfügener Bergbahn hat ihren Dienst gegen einen Platz im Hauptrestaurant getauscht. Mit rustikalen Massivholzsitzbänken und neuen Tischen aus der firmeneigenen Schreinerei von Appia können Hotelgäste nun in einzigartiger Atmosphäre regionale Köstlichkeiten geniessen. Die Farben im Hauptrestaurant reichen von zartem Rosa über kräftiges Gelb bis hin zu royalem Blau. Noch farbenfroher wird es im Frühstücksrestaurant. Allein für die von Appia angefertigte Sitzbank kamen sechs verschiedene Stoffe zum Einsatz: vom Hexagon-Muster über Streifen bis hin zu Zebra-Motiven. Die Konstruktion der Bank wurde abhängig von Stoffmotiv und -webbreite durch Appia ausgeklügelt.

Ein Hingucker ist auch die Beleuchtung: Bunt gefiederte Vögel sitzen an Pendelleuchten in Form von Vogelkäfigen. Zurückhaltender ist der Seminarraum gestaltet, in dem natürliche, erdige Farbtöne dominieren. Im Abendrestaurant setzte das Appia-Innenarchitekturteam auf eine dunkle Tapete mit Waldmotiv, edel kombiniert mit cognacfarbenen, gepolsterten Ledersitzbänken und antikblauen Polsterstühlen. Die

vier hoteleigenen Restaurants könnten unterschiedlicher nicht sein. Isabella Erlebach betont: «Unser neuer Restaurantbereich begeistert die Gäste, denn er ist so ganz und gar nicht gewöhnlich».

Romantisch, cool & luxuriös

In vier neuen «You & Me»-Junior-Suiten erwartet die Hotelgäste ein romantisch-cooles Design und ein Ausblick direkt auf die Skipiste. Indirekte Beleuchtung und warme Hölzer schaffen eine lauschige Atmosphäre. Kleine Details wie Retro-Telefone oder stylische freistehende Kühlschränke bringen den VintageFlair der Restaurants auch in die Suiten. Einige Zimmer sind mit einem Bad en suite mit freistehender Wanne und begehbarer Dusche ausgestattet. Grössere Private-Spa-Suiten bieten zusätzlich den Luxus einer eigenen Sauna. Für den Innenausbau, inklusive Bodenbelägen, Tapeten und deckenhohen Badtüren, war ebenfalls Appia verantwortlich. Diverse Möbel wie Schränke, Kaffeestationen, Bettkopfteile und Waschtische wurden am Firmensitz in der eigenen Möbelmanufaktur angefertigt.

Mit Design & Build zum Projekterfolg Appia arbeitet nach der Design- & Build-Methode. Das heisst, der Hotelier kann sich entspannt zurücklehnen, während das Appia-Team den gesamten Hotelbau von der Planung bis hin zur Einrichtung betreut. Von Beginn an tauschen sich alle Projektbeteiligten aus und sorgen somit für einen reibungslosen Ablauf.

Eine originale Seilbahngondel hat ihren alten Dienst gegen einen Platz im Hauptrestaurant des Berghotels Hochfügen eingetauscht.

sich die Private-Spa-Suiten im Berghotel Hochfügen am besten beschreiben.

Appia Contract GmbH

Dorfstraße 20 84378 Dietersburg

E-Mail: service@appia-contract.com

Telefon: +49 (0) 8565 9610-0

Romantisch, cool & luxuriös – so lassen

State of Hospitality Report: Ein Blick auf die Zukunft der Hospitality-Branche

Das Gottlieb Duttweiler Institut (GDI), bekannt für seine Pionierarbeit in der Zukunftsforschung, und die SHL Schweizerische Hotelfachschule Luzern, renommiert für anwendungsorientierte Hospitality-Bildung, bündeln ihre Kräfte. Erstmals veröffentlichen sie den «State of Hospitality Report». Der Report verspricht, die Herausforderungen und Chancen in der HospitalityBranche zu beleuchten und nach konkreten Lösungen zu suchen.

Die Besonderheit des «State of Hospitality Reports» besteht darin, dass sowohl das Thema als auch die Umsetzung in enger Zusammenarbeit zwischen dem GDI und der SHL bestimmt werden. Einzigartig ist auch, dass nicht ein Team aus Forscherinnen und Forschern, sondern zehn SHL-Studierende sowie frischgebackene -Alumni für die Erarbeitung zuständig sind. Josef Jans, der an der SHL für Innovation und Business Development verantwortlich ist, zeigt sich hocherfreut darüber, dass diese Kollaboration zustande kam: «Wir sind stolz, mit dem GDI zusammenzuarbeiten, da wir in diesem Projekt eine Brücke schlagen können zwischen Zukunftsforschung und der jungen Generation unserer Branche.»

Verschiedenste Forschungsmethoden

Kompetent angeleitet wird das Projektteam von Christine Schäfer, Senior Resear-

cher am GDI. «Es ist wichtig, dass Studierende und Alumni der SHL gemeinsam mit dem GDI in die Zukunft schauen und sich Gedanken über Lösungen machen, welche die Welt und unsere Industrie dringend benötigen», meint Josef Jans zur Konstellation des Projektteams und zum Zweck des Reports. Für die Beteiligten ist die Mitarbeit eine grossartige Gelegenheit, um ihr Wissen und ihre Fähigkeiten zu demonstrieren, aber auch um sich aktiv in Fragestellungen zur Zukunft einzubringen und in die Forschung einzutauchen.

Zur Erstellung des Reports haben die SHL-Studierenden und -Alumni die Freiheit, Methoden ihrer Wahl zu verwenden, seien es qualitative Interviews, quantitative Befragungen, Workshops oder andere Forschungstechniken. Christine Schäfer steht dem Team dabei beratend zur Seite und teilt wertvolle Einblicke in Trends und Forschungsansätze.

Ressourcen und Individualisierung

Der Report, der rund zehn Seiten umfassen wird, befasst sich mit der Frage: Kann das Ressourcenproblem mit der Individualisierung gelöst werden? In diesem Zusammenhang beleuchtet der Bericht die drei Teilbereiche «Human Capital – Fluktuation und Individualisierung», «Wertschöpfung und Customer Journey» sowie «interne Prozesse und Lieferketten». Innerhalb dieser Schwerpunkte sett sich das Projektteam mit aktuellen Problemen der Branche, den Herausforderungen der Individualisierung, deren heutigen Bedeutung und der Perspektive der Gäste auseinander.

Straffer Zeitplan und Feedbackschleifen

Der Zeitplan für die Erstellung ist straff. Die Themenfindung begann im Mai 2023, gefolgt von der Rekrutierung der zehn SHL-Studierenden und -Alumni bis Ende Juni 2023. Im Juli fand das Kick-off-Meeting statt, und im August 2023 war das

Das Projektteam bei der Arbeit.

zweite Treffen. Aktuell befindet sich die Erstellung des Berichts in vollem Gange. Vorgesehen sind fünf Feedbackschleifen, um sicherzustellen, dass die Ergebnisse in höchster Qualität präsentiert werden können. Die Abnahme des Reports ist für November 2023 geplant. Die Publikation wird am 17. Januar 2024 erfolgen. Ein Schlüsselmoment in der Veröffentlichung des State of Hospitality Report wird der abendliche Networkinganlass am GDI sein, an dem die Ergebnisse präsentiert werden.

Das innovative Projekt verspricht nicht nur einen umfassenden Einblick in die Zukunft der Hospitality-Branche, sondern zeigt auch das Engagement des GDI und der SHL für Exzellenz in Bildung und Forschung. Der State of Hospitality Report wird zweifellos ein wertvolles Werk für die gesamte Branche sein und zeigen, ob sich das Ressourcenproblem mit der Individualisierung lösen lässt.

Sie möchten den «State of Hospitality Report» erhalten? Dann melden Sie dies hier an.

Neue Ideen für eine traditionelle Branche

Vier Fragen an Nicolai Walter, SHL-Alumnus, Mitarbeiter des State of Hospitality Report.

Warum hast du dich entschieden, bei diesem Report aktiv mitzuwirken?

Es war für mich quasi ein Heimspiel. Als Alumnus der SHL und ehemaligen Mitarbeiter des GDI war für mich klar: Da möchte ich dabei sein.

Was war das Spannendste?

Der Austausch und die Diskussionen mit all den brillanten Köpfen, die am Report mitarbeiten.

Auf was freust du dich am meisten?

Aktuell freue ich mich auf das Endergebnis, denn daran arbeiten echte Macher und Macherinnen.

Was versprichst du dir vom Report?

Ich erwarte, dass er in einer traditionellen Branche mehr Raum für neue und innovative Ideen schafft.

«Bettgeflüster – Backstage Hospitality»: SHL lanciert neuen Podcast

Die SHL Schweizerische Hotelfachschule Luzern hat einen neuen, eigenen Podcast: «Bettgeflüster – Backstage Hospitality». In Zusammenarbeit mit der Berliner Sounddesignerin und Medienfrau Henni Koch sowie dem SHL-Alumnus und Branchenkenner Wilko Weber ermöglicht der Podcast einen einzigartigen «Hörblick» hinter die Kulissen der Hospitality-Welt.

Henni Koch und Wilko Weber, beide passionierte Reisende und Gäste aus Leidenschaft, haben ihre Erfahrungen vereint, um mit «Bettgeflüster – Backstage Hospitality» einen frischen, frechen und unterhaltsamen Podcast zu schaffen. Gemeinsam mit Alumni und Freunden aus dem SHLUniversum schaffen sie eine dynamische, informative Gesprächsatmosphäre und nehmen aktuelle Themen rund um die Hospitality-Welt unter die Lupe. So verbindet der Podcast «viel Expertise» mit Humor und verspricht interessante Einblicke sowie herzhaftes Lachen.

Globale Gespräche und lokale Vibes

Die Aufnahmen des Podcasts entstehen in unterschiedlichen Locations, selten zur

gleichen Zeit am gleichen Ort, sozusagen von einem Hotelbett zum anderen. Und dann geht es los: das Bettgeflüster. Die räumliche Trennung zwischen Henni Koch in Berlin, Wilko Weber in Luzern und den Gesprächspartnern und Gesprächspartnerinnen irgendwo auf der Welt wird dank moderner Technologie überwunden. Die weltumspannenden Verbindungen ermöglichen gleichermassen unterschiedliche wie erfrischende Perspektiven, und es ergeben sich inspirierende Denkanstösse.

Von Kundenzufriedenheit zu CO2-Neutralität

Zum Start drehte sich alles darum, ob das Motto «Der Kunde ist König» der Schlüssel zur Kundenzufriedenheit oder das Ende einer Monarchie ist. Es wird die Frage aufgeworfen, ob die traditionelle Doktrin in

Cover des Podcasts «Bettgeflüster – Backstage Hospitality» mit Henni Koch und Wilko Weber.

der heutigen Zeit überhaupt noch relevant ist. Zum Thema äussern sich unter anderem Christian Eckert, Managing Director im «The Omnia» in Zermatt und Hotelier des Jahres 2023, und Marc Aeberhard, SHL-Dozent. Die zweite Folge widmet sich der Frage, ob der Tourismus überhaupt CO2-neutral sein kann. Oder ob wir fürs gute Gewissen Bäume pflanzen müssen. Dazu teilen Stefan Hinteregger, SHL-Alumnus und Managing Director des Südtiroler Tophotels Forestis, Renat Heuberger von South Pole und Marc-André-Dietrich, SHL Culinary Director, ihre Standpunkte. Die ebenfalls bisher veröffentlichten Folgen drei bis fünf zeigen verschiedene Standpunkte und Meinungen zum Ausbildungssystem von morgen, der optimalen Customer Journey und «High-Touch» versus «High-Tech».

Der Podcast «Bettgeflüster – Backstage Hospitality» wird alle zwei Wochen jeweils mittwochs um 19.09 Uhr – inspiriert durch das Gründungsjahr der SHL – und in deutscher Sprache auf den gängigen PodcastPlattformen sowie auf der Website der SHL Schweizerischen Hotelfachschule Luzern veröffentlicht. (mm SHL)

Links zum Podcast:

SHL Website: https://www.shl.ch/podcast-bettgefluester

Spotify: https://open.spotify.com/ show/7Lv2NkVvJMOFae5CXFh3z0?si= 37f6393492924721

Negatives Image führt zwingend zu Fachkräftemangel

Gastronomie und Hotellerie kämpfen, wie viele weitere Branchen auch, um qualifizierte Mitarbeitende. Gerade nach den Turbulenzen der Coronapandemie ist das ein schwieriges Unterfangen. Im Raum steht auch, die rechtlichen Rahmenbedingungen in der Branche zu verbessern. Das Problem aber liegt an einem ganz anderen Ort.

Hört man den Arbeitgebenden bzw. ihren Verbandsvertretern zu, so sorgt man sich beispielsweise um die drohende Energieknappheit. Man beklagt sich über das fehlende Personal oder wendesich gegen die Senkung der BVG-Eintrittsschwelle, weil dies zu höheren Personalkosten führt. Vonseiten der Arbeitnehmenden werden bessere Arbeitsbedingungen gefordert. Man sorgt sich um den Stress am Arbeitsplatz und will generell höhere Löhne.

GastroSuisse hat einen Fünf-Punkte-Plan publiziert, mit dem der Fachkräftemangel bekämpft werden soll. Dabei geht es vor allem um Kampagnen oder Promotionen, aber auch um die Entwicklung «zeitgemässer Lohn- und Arbeitszeitmodelle». In der Zeitschrift «Bilanz» kann man lesen, dass auch die einfachere Zulassung von Fachkräften von ausserhalb der EU nötig wäre. Die Hotel & Gastro Union als Vertreterin der Arbeitnehmenden will das Fachkräfteproblem über mehr Bildungsinvestitionen, ein anderes Arbeitsklima, attraktivere Arbeitszeiten und mehr Lohn lösen. Deshalb sammelt sie Unterschriften für eine Petition. Kommuniziert wird über offene Briefe.

Die Botschaft ist von beiden Seiten dieselbe: Immer nur negativ!

Man versetze sich in Eltern, deren Kinder in der Berufswahlphase sind: Was wissen sie über die Gast-

robranche und Hotellerie? Stressige Arbeit, tiefer Lohn, lange und unmögliche Arbeitszeiten. Verantwortungsvolle Eltern halten doch ihre Kinder davon ab, sich in eine moderne Form von Leibeigenschaft zu begeben.

Zwar wissen auch die Branchenvertreter arbeitnehmer- wie arbeitgeberseitig um das schlechte Image. Aber dieses wird sich nicht verbessern, solange man auf diese Art kommuniziert wie derzeit. Die Arbeitnehmerseite muss sich den Vorwurf gefallen lassen, mit der ständigen Thematisierung der angeblich generell schlechten Arbeitsbedingungen keinen Beitrag zur Bekämpfung des Fachkräftemangels zu leisten, im Gegenteil. An die Arbeitgeberseite muss man adressieren, dass die besten Kampagnen nichts nützen, wenn, wie kürzlich im Zusammenhang mit der Rückforderung von Härtefallgeldern, in dicken Schlagzeilen der «Konkurs von Tausenden von Betrieben» angekündigt wird.

Arbeitsbedingungen sind nicht so schlecht, wie immer behauptet wird

Aus rechtlicher Sicht ist klar: Die geltenden rechtlichen Rahmenbedingungen sind nicht so schlecht, wie immer behauptet wird. Unverständlich ist beispielsweise, wenn kolportiert wird, man müsse viel arbeiten für wenig Geld. Auch in der Gastronomie und Hotellerie gilt gemäss L-GAV die 42-Stunden-Woche. Es müs-

sen zwei Ruhetage gewährt werden und man hat fünf Wochen Ferien. Nach Lehrabschluss verdient man aktuell 13-mal mindestens 4369 Franken, und neu dann ab Januar 2024 sogar CHF 4470. Wird noch das Arbeitsgesetz eingehalten, dann hat man elf Stunden Nachtruhe, kriegt Nachtarbeitszuschläge, hat genügend Pausen usw. Auf arbeitsrechtlicher Ebene besteht deshalb kein zwingender Handlungsbedarf. Die Rahmenbedingungen sind ähnlich oder gar besser als in anderen Branchen, etwa im Detailhandel. Es ist zwar offenbar, dass nach wie vor in einigen Betrieben diese nicht eingehalten werden. Aber es ist massiv besser als noch vor 20 Jahren, die Zahl der schwarzen Schafe hat erheblich abgenommen. Diese Entwicklung wird weitergehen, auch dank der L-GAV Kontrollstelle.

GAV-Parteien heissen Sozialpartner: Partner reden miteinander

Die Tätigkeit in Gastronomie und Hotellerie ist doch eine sehr schöne Arbeit: Man darf Gästen ein besonderes Erlebnis bieten, hat oft mit Menschen zu tun, welche ihre Freizeit geniessen und entsprechend gut drauf sind. Stimmt die Dienstleistung, kriegt man viele positive Rückmeldungen, die motivierend und befriedigend sind. Die jungen Menschen von heute wollen nicht nur Geld verdienen, sie wollen eine befriedigende Arbeit. Die Arbeit in der Branche ist so viel sinnhafter, als irgendwo an einer Maschine zu stehen oder am Computer zu arbeiten. Es wäre zu wünschen,

Martin Schwegler, lic. iur. / RA

Der Autor dieses Beitrags ist seit 1994 Dozent für Arbeitsrecht an der SHL Schweizerischen Hotelfachschule Luzern. Hauptberuflich ist er in der von ihm gegründeten Anwaltskanzlei Schwegler & Partner Rechtsanwälte und Notare AG in Menznau (LU) tätig. 2020 hat er die correct.ch ag gegründet, die arbeitsrechtliche Dienstleistungen für die Hotelund Gastrobranche anbietet. Ein Produkt der Firma ist correctTime, eine Zeiterfassung, die nach L-GAV und ArG korrekt rechnet.

dass die Branche die positiven Seiten des Berufes viel mehr öffentlich thematisiert.

Stattdessen reden die Verbände offenbar nicht einmal mehr miteinander. Denn nur so ist es zu erklären, dass Unterschriften für eine Petition gesammelt werden. Wo sind die Persönlichkeiten in den Branchenorganisationen, die das Charisma und den Willen haben, Blockaden zu überwinden?

Die GAV-Parteien bezeichnet man als Sozialpartner. Partner gehen bei Problemen aufeinander zu, reden miteinander und versuchen, die andere Seite zu verstehen. Diesem Anspruch genügt man in der Gastronomie und Hotellerie gegenwärtig offensichtlich nicht. Lieber denkt man hüben wie drüben weiterhin in arbeitskämfperischen Kategorien und merkt nicht, wie veraltet und schädlich dieses Denken ist.

Ständerat Martin Schmid war mit seinem Vorstoss für Personalwohungen bei Hotels erfolgreich. Er beschert damit Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider Arbeit gegen den gesamt bundesrätlichen Willen.

Bundesrat muss Situation für Personalwohnungen verbessern

In Tourismusorten sind Wohnungen knapp. Dort ist es für Hotels schwierig, Unterkünfte für ihre Mitarbeitenden zur Verfügung zu stellen. In der Herbstsession gab das Parlament dem Bundesrat den Auftrag, einen Weg zu finden, dass Hotels trotz den Beschränkungen des Raumplanungsgesetzes Personalwohnungen bauen können. Der Anstoss kam durch eine Motion des Bündner Ständerats Martin Schmid (FDP).

Hilmar Gernet

«Wohnraum, der einem Hotel oder Aparthotel zur Unterbringung von betriebsnotwendigem Personal dient, wird künftig als Teil der Betriebsstätte betrachtet.» Mit diesem Lösungsansatz wollen National- und Ständerat das Problem des knappen Wohnraums für Mitarbeitende von Hotels anpacken. Der Bundesrat stellte sich gegen dieses Vorhaben. Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider argumentierte, dass damit für Hotels eine Ausnahme von der Lex Koller geschaffen werde. Hotels in ausländischem Eigentum könnten so für alle Angestellten Wohnungen bauen oder kaufen. Zudem könnten Hotels Personalwohnungen ohne Einschränkungen oder ausserhalb des Betriebsstandortes bauen oder kaufen.

Personalwohnungen sind «betriebsnotwendig»

Die Befürworter hingegen stellten die praktische Notwendigkeit von Personalunterkünften, die möglichst in der Nähe des Hotels sein sollten, in den Vordergrund. Martin Schmid wies in seiner Motion auf die besondere Personalsituation von Hotel-

und Tourismusbetrieben hin: «Tourismusbetriebe haben eine ganz andere Situation als andere Betriebe, weil die Mitarbeitenden vielleicht saisonal angestellt sind. Es gibt sehr viele Wechsel und die Hotels haben unterschiedliche Betriebszeiten. Man hat dann vielleicht eben manchmal auch Zwischenstunden, in denen man nicht im Betrieb arbeitet, bevor dann wieder die Arbeit für eine Mahlzeit ansteht.» Für die Hotelmitarbeitenden sei eine Wohnung in der Nähe «quasi betriebsnotwendig».

Schmid wies zudem darauf hin, dass genügend Personalwohnungen den Druck auf den Wohnungsmarkt in Tourismusorten verringern würden. Ein Effekt, der den Einwohnerinnen und Einwohnern in diesen Gemeinden helfe. Zudem war für ihn klar, dass jene Kantone, die die neuen Regeln anwenden wollen, Auflagen erfüllen müssten. Es dürften keine Missbräuche entstehen. Unterstützt wurde er vom Walliser Ständerat Beat Rieder (Mitte) und vom Berner Ständerat Hans Stöckli (SP). Er mahnte, dass es nicht zu neuen Umgehungstatbeständen kommen dürfe.

Gute Wohnungen für gute Mitarbeitende

Nachdem der Ständerat die Motion bereits in der Frühjahrssession 2023 mit 27:9 Stimmen gutgeheissen hatte, folgte ihm der Nationalrat in der abgelaufenen Herbstsession, unter Namensaufruf, mit 103 : 78 Stimmen. Der Kommissionssprecher aus dem Wallis, Sidney Kamerzin (Mitte), hatte die knappe Haltung der Kommission (10 : 9) für die Motion erläutert. Die Unterbringung des Personals in der Nähe sei wichtig, um gute Mitarbeitende zu gewinnen. «Die Hotellerie erfordert es, dass man im Prinzip viermal pro Tag pendelt und nicht nur zweimal. Das gilt insbesondere für Küchenpersonal. Die Ent fernung zwischen Arbeitsplatz und Unterkunft ist in diesem Fall ein wesentlicher Parameter.» Zudem wies er auf die Mietkosten hin. «Einem Mitarbeiter eine attraktive Miete anbieten zu können, ist ebenfalls ein wichtiges Kriterium bei der Einstellung von qualifiziertem Personal.» Der Bundesrat wird jetzt einen Vorschlag für Gesetzesanpassungen für bessere Wohnbedingungen des Hotelpersonals erarbeiten müssen.

Kein Disneyland und «massvoller» Streit

Streit bis in die letzte Verhandlungsrunde von National- und Ständerat.

In zwei Streitpunkten waren sich die beiden Kammern lange nicht einig: Soll eine Abbruchprämie bezahlt werden, wenn ein Ersatzneubau erstellt wird?

Die Grünen wollten eine Abbruchprämie bezahlt sehen, wenn bei Bauten mit touristischer Nutzung und Hotels kein Neubau erstellt wird. Grünliberale setzten sich für «massvolle» Ersatzneubauten für Beherbergungsbetriebe ein.

Ohne die Beschränkung einer «massvollen Erweiterung» wiederaufgebauter Beherbergungsbetriebe befürchtete der Aargauer Nationalrat Beat Flach (GLP) eine «open door». Er sprach sich vehement für einen «betrieblich massvollen» Wiederaufbau aus. Ohne das Adjektiv im Text des Raumplanungsgesetzes befürchtete er Schlimmes. «‹Betrieblich› kann auch einfach heissen, dass ein Investor bereit ist, ein Disneyland oder irgendetwas Ähnliches im Alpengebiet zu bauen. Der kommt einfach mit einem Koffer voller Geld und sagt, er wolle investieren, aber es brauche eine betriebliche Erweiterung, damit es sich am Ende rechne, und entsprechend gross könnte das dann werden.»

Zusätzliches «massvoll» unnötig

Der Präsident des Schweizer Tourismus-Verbands, St. Galler Mitte-Nationalrat Nicolò Paganini, verwies darauf, dass der Tourismus mindestens teilweise auf Standorte ausserhalb der Bauzone angewiesen sei. Er sprach sich gegen die Argumentation Flachs aus und meinte: «Der Bundesrat muss das Ausmass festlegen. Ihm jetzt noch zu sagen, dass das Ausmass massvoll sein soll, ist einfach nicht nötig. Herr Kollege Flach: Ein 50-jähriger Gastrobetrieb, auf dem dann ein Disneyland aufgebaut werden soll, ist ein absurdes Beispiel, das mit der Praxis wenig zu tun hat.»

Der Nationalrat folgte schliesslich der Haltung von Paganini. Dies, obwohl Bundesrat Albert Rösti die Ergänzung «massvoll» empfohlen hatte. Zugleich hatte er aber ausgeführt: «Das Raumplanungsrecht fordert von uns sowieso eine massvolle Umsetzung.» Die beiden für die Hotellerie relevanten Punkte – Abbruchprämie nur bei Verzicht auf Ersatzneubau sowie «betrieblich massvoller» Wiederaufbau – fanden im abschliessenden Differenzbereinigungsverfahren während der Herbstsession in beiden Kammern keine Mehrheiten.

Regeln nicht nur für Berggebiet

In der Schlussrunde der Gesetzesberatung wurde entschieden, dass die neuen Raumplanungsregeln nicht auf das Berggebiet beschränkt werden, sondern für das gesamte Territorium der Schweiz gelten sollen. Damit wurde nach fünf Jahren parlamentarischer Beratung (seit Oktober 2018) die zweite Etappe der Revision des Raumplanungsgesetzes abgeschlossen.

Liebes Hotel, darf ich meinen Hund mitnehmen?

Na klar. Wir haben sogar einen Hundesalon im Hotel. Hier kannst du einen Termin buchen.

Liebes Hotel, bietet ihr auch Room-Service an?

Wie wird das Wetter in den Bergen?

Aber auf jeden! Auch Rum-Service, abends. Hier lang zur Drink-List.

Naja, das kann doch niemand so gut wissen. Nicht mal ich. Aber wir haben hier in der Schweiz sehr gute Wetterstationen. Hier bekommt ihr einen besseren Einblick.

Welches Zimmer hat die schönste Aussicht?

Das ist doch ganz klar, immer das teuerste. Aber für dich gibt’s nur heute 5% Rabatt drauf. Hier lang.

Die Sonnensuite ist am gewünschten Buchungsdatum nicht frei, welche andere Suite ist empfehlenswert?

Da kann ich die Blumensuite empfehlen. Die hat einen tollen Balkon mit Blumengarten und ist genau gleich groß wie die Sonnensuite, sie liegt nur einen Stock darüber. Hier lang zur Blumensuite.

Welchen Film zeigt ihr beim Sonntags-Kino?

Heute wird es eine Doku werden. Die irgendwie ganz gut zu unserem Hotelkonzept passt. „Wenn Leidenschaft auf harte Arbeit tri t“ - eine dreiteilige SRF-Doku über unseren geliebten Roger Federer. Absolut sehenswert.

Meine Frau schnarcht fürchterlich. Habt ihr in den Zimmern auch Ohropax?

Wirklich? Da reichen Ohropax doch niemals aus. Wir empfehlen in diesen nicht mal so selten vorkommenden Fällen die Familien-Suite mit zwei getrennten Schlafzimmern. Hier mehr Infos zur Suite.

Habt ihr Elektroladesäulen im Hotel?

Na klar, der Che e selbst fährt Tesla. Deshalb haben wir gleich 6 davon.

Chur: StadtFinden – Lehrgang bei Regen, im Gefängnis und mit Champagner

Beim diesjährigen StadtFinden in Chur überzeugte das Organisationskomitee vollends. Vertrauen in die Kompetenzen der anderen führte zu einem reibungslosen Ablauf und zu einem sich selbstorganisierenden Team. Der Vortrag über die beeindruckende Transformation des ehemaligen Stadtgefängnisses Sennhof war ein Highlight. Wie bei jedem StadtFinden standen Networking und gemeinsam eine Schweizer Stadt intensiv zu erleben im Vordergrund.

Jedes Jahr findet das StadtFinden statt. Engagierte VDH-Mitglieder organisieren das Event, das allen Gustos entspricht, neben dem normalen Wahnsinn des Alltags im eigenen Betrieb. Auch das StadtFinden 2023 wurde zu einem unvergesslichen Erlebnis, bei dem die einzelnen Programmpunkte perfekt aufeinander abgestimmt waren. Von Anfang an gab es im Organisationskomitee (OK) gegenseitiges Vertrauen, denn schliesslich kommen die OK-Mitglieder aus derselben Berufsschmiede. OK-Präsident Jago Leyssens, Direktor ABC Chur, gewährte uns auf die Frage, wie sie dieses Event so gut planen konnten, einen kleinen Einblick in die Geheimnisse seines Führungsstiles.

Das Können «Jeder macht das, was er kann.» Das Schlüsselwort in dieser Zusammenarbeit ist Vertrauen. Vertrauen in die Kompetenzen der anderen. Die OK-Mitglieder übernahmen jeweils einen Programmpunkt und brachten dort ihr Know-how und ihre Fachkompetenz ein. Schnittstellen und Eckpunkte wurden abgesprochen.

Das Wollen

«Jeder macht das, was er will.» In Meetings kam das OK zusammen und sprach sich ab und funktioniert als selbstorganisiertes Team. Die Motivation ist nicht nur

bei der Organisation eines StadtFindens ein zentraler Punkt: Mitarbeitende, die selbst bestimmen können, welche Aufgaben sie übernehmen wollen, weil sie Lust darauf haben, sind die wertvollsten und motiviertesten Mitarbeitenden überhaupt.

Das Dürfen

«Jeder macht das, was er kann und will, wie er es will.» Da kommt der Knackpunkt für manche Manager, die mit traditionellem Führungsstil führen: Wenn Mitarbeitende den Raum erhalten, «einfach mal zu machen», muss die Führungskraft akzeptieren, dass Dinge anders gemacht werden, als er oder sie es gewohnt ist. Für Mitarbeitende kann es schwierig sein, ohne genaue Anleitung zu arbeiten. Es schafft allerdings Platz für Neues, neue Prozesse, neue Standards. Statt zu korrigieren oder die Handlung oder das Ergebnis als falsch zu bewerten, sollte daher an dieser Stelle gefragt werden: «Warum hast du das so gemacht?» So können auch erfahrene Führungskräfte Neues lernen.

Das Organisationskomitee Präsidiert hat das OK Jago Leyssens, Direktor ABC Chur. Gemäss seiner Aussage musste er nie eingreifen, denn es lief alles wie von allein. Das OK bestand aus:

– Marco Leibundgut, Bogentrakt Chur (VDH-Mitglied)

– Patrick Leu, Curia AG (VDH-Mitglied)

– Helmut Gold, Hotel Post Chur (VDH-Mitglied)

– Michi Hentschel, Schloss Schauenstein, Fürstenau (VDH-Mitglied)

– Beatrice Schweighauser, EHL Swiss School of Tourism and Hospitality, Chur-Passugg

Die Teilnehmenden und der ganze Vorstand des VDH bedanken sich für den beherzten Einsatz des OKs.

Rückblick auf das Event StadtFinden in Chur

Der (Sonnen-)Schein trügt, denn der Regen war Dauergast während des StadtFindens. Nichtsdestotrotz waren die Teilnehmer:innen frohen Mutes und schätzten die gemeinsame Zeit. Sie tauschten sich rege aus, genossen die Gastfreundschaft der Gastgeber und freuten sich über das neu erlangte Wissen über Chur.

Typisch für Hoteliers: Regen kann sie nicht daran hindern, ihren Plänen nachzugehen.

Lange Apéros stören niemanden:

Hotelfachschule Chur-Passugg

In der renommierten Hotelfachschule Chur-Passugg veranstaltete man den traditionellen Nicolas FeuillatteChampagner-Apéro, der länger als geplant dauerte. Grund dafür war der Enthusiasmus eines Hotelfachschülers, der eine Gruppe durch die Räumlichkeiten der Schule führte und vor lauter Begeisterung die Zeit vergass.

Dem Sternekoch über die Schulter schauen bei der Fundaziun Uccelin

Anthea Zinsli-Jufer stellte die Fundaziun Uccelin vor, die 2016 von Andreas und Sarah Caminada gegründet wurde. In diesem Nachwuchsprogramm erhalten junge Küchen- und Servicetalente die Gelegenheit, den weltbesten Köchinnen und Köchen über die Schulter zu schauen. Im anschliessenden Workshop regte Anthea Zinsli-Jufer die Teilnehmenden dazu an, sich über ihre eigene Motivation Gedanken zu machen: Wofür stehe ich morgens auf? Was macht mir besonderen Spass an meiner Arbeit?

UNESCO-Weltkulturerbe Rhätische Bahn

Renato Fasciati, Direktor der Rhätischen Bahn, hielt einen Vortrag über das UNESCO-Weltkulturerbe. Dank der Rhätischen Bahn finden Touristen den Weg nach Graubünden und nach Chur. Voller Hingabe erzählte er von den Herausforderungen und innovativen Lösungsansätzen, die die Rhätische Bahn auch in Zukunft erfolgreich machen werden.

Erich von Däniken, Kunst von Bane und Klappmöbel: Hostel Bogentrakt Das ehemalige Stadtgefängnis Sennhof wurde zum weltoffenen Hostel Bogentrakt umgebaut. Marco Leibundgut, selbst leidenschaftlicher Backpacker, leitete die Transformation ein und legte selbst Hand an beim Umbau. Heute begrüsst der diplomierte Hotelmanager NDS HF als Gastgeber seine Gäste aus der ganzen Welt. Die Betten wurden speziell für das Hostel angefertigt, um den begrenzten Platz optimal zu nutzen. Fläpps Klappmöbel aus Berlin ermöglichen eine flexible Raumgestaltung. Die Gemeinschaftsräume des Hostels sind mit Wandgemälden des Churer StreetartKünstlers Bane geschmückt.

Banes Wandgemälde.

Früher war die Strafanstalt Sennhof als «härtester Knast der Schweiz» bekannt. Erich von Däniken, einer der bekanntesten Insassen, verbrachte hier 18 Monate seines Lebens. Der gelernte Koch und Hotelfachmann hatte über Jahre hinweg keine Kurtaxe bezahlt. Tatsächlich hat er im Sennhof an einem seiner Bücher gearbeitet. Als höflichster Insasse des Gefängnisses wurde er vom Gefängnisdirektor bezeichnet und aufgrund seines guten Betragens vorzeitig entlassen.

Nebst dem Hostel Bogentrakt entstanden Eigentumsund Clusterwohnungen sowie Ateliers. Kunst- und Kleingewerbe haben ebenfalls Platz in dem ehemaligen Gefängnis gefunden. Beim Umbau wurde Wert darauf gelegt, auf Mensch und Natur Rücksicht zu nehmen. Für ihre Bemühungen erhielten die Initiatoren des Projekts Sennhof 2022 den Publikumsaward des Raiffeisen Futura Nachhaltigkeitspreises.

Kontrovers und nachklingend: Podiumsdiskussion zum Thema Nachhaltigkeit

Ernst «Aschi» Wyrsch moderierte die Podiumsdiskussion zum Thema Nachhaltigkeit. Kontroverse Meinungen wurden vorgetragen und mit dem Publikum diskutiert. Ob nun weniger Fliegen, das Gemüseabo vom Bauern aus der Region oder die strikte Abfalltrennung zum Ziel führen, hängt davon ab, wie es ins Leben beziehungsweise zum Betrieb passt.

Ausblick

Das StadtFinden 2024 findet vom Sonntag, 25. bis Montag, 26. August in Interlaken statt. Die Präsidentin des OK für das StadtFinden 2024 steht bereits fest: Bettina Gloor, Lehrgang 47 vom Aparthotel Goldey. Wer gerne das Programm mitgestalten möchte, kann sich bei der VDH-Geschäftsstelle melden: welcome@vdh.swiss. Einige Teilnehmende wünschten sich, dass das OK den Regen für das nächste StadtFinden abbestellen möge. Deshalb werden VDH-Mitglieder mit einem besonderen Draht zu Petrus gesucht.

Diplomfeier mit grosser Spende an «Wunschambulanz»

Sarah Schindler aus dem NDS Zyklus 48 war die Tomobla-Glücksfee

Bei Diplomfeiern feiert man zurecht sich selbst, seine Leistung und das erreichte Ziel. Das tat auch der NDSZyklen 47 und 48 bei seiner Feier. Die Studierenden aber begnügten sich nicht damit. Sie nutzten die Gelegenheit, um Geld für einen guten Zweck zu sammeln. Bei einer Tombola kamen für die Unterstützung des Vereins Wunschambulanz 4600 Franken zusammen.

In dieser schweizerischen Vereinigung sind rund 140 ehrenamtliche Fachpersonen aktiv. Ihr Ziel ist es, unentgeltlich Wünsche und Herzensanliegen von todkranken Menschen jeden Alters zu erfüllen. Ausgeschlossen sind Wünsche und Anliegen im

VDH & US/NDS Lehrgangstreffen 2024

Sonntag, 14. April 2024, im Jugendstil-Hotel Paxmontana in Flüeli-Ranft (Obwalden) Es wird ein Apéro mit anschliessendem Abendessen organisiert. Alle US/NDS Absolventinnen und Absolventen sind eingeladen, unabhängig davon, ob sie aktuell VDHMitglied sind oder nicht.

VDH-Mitgliederversammlung 2024

Montag, 15. April 2024, im Jugendstil-Hotel

Paxmontana in Flüeli-Ranft (Obwalden)

Diese findet ebenfalls im Jugendstil-Hotel Paxmontana in Flüeli-Ranft statt.

Wer in der Nähe von Flüeli-Ranft wohnt oder arbeitet oder einen besonderen Bezug zur Region hat, kann sich bei der Geschäftsstelle melden, um das Rahmenprogramm am Vortag mitzugestalten: welcome@vdh.swiss.

Bereich der Freitodbegleitung. Ursprünglich stammt die Idee aus den Niederlanden, wo die Stiftung Ambulance Wens 2007 gegründet worden ist.

Inspiriert von der holländischen Stiftung hat der Verein Wunschambulanz seinen Betrieb im Januar 2017 aufgenommen. Finanziert wird der Verein ausschliesslich über Spenden von Betroffenen, Angehörigen und Palliativ-Organisationen. Und eben auch durch die Spende der Diplomierten. Sie tragen mit ihrer grosszügigen Spende so dazu bei, Menschen in ihrer letzten Lebensphase Trost und Freude zu schenken. VDH/phg

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VDH-Get-together@IGEHO Fachmesse für Hotellerie und Gastronomie

Montag, 20. November 2023

09.30 Uhr Champagnerfrühstück am Stand Narimpex AG, Champagner offeriert von Nicolas Feuillatte Kaffee & Gipfeli offeriert von Narimpex & HUG

10.30 Uhr Führung

11.30 Uhr Apéro offeriert von Transgourmet/Prodega

Details und Anmeldung:

Eine Sommelière in Uri hat ihren Traumberuf gefunden

Das «Zwyssighaus» liegt im malerischen Dorf Bauen am Urnersee. Dank des mediterranen Klimas gedeihen hier sogar Palmen, Feigen und Bananen. Angela Hug (41) ist Pächterin des Hauses, das einer Stiftung gehört. Der ausgebildeten Sommelière mit eidg. Fachausweis bedeutet dieser Beruf Lebensinhalt und Leidenschaft zugleich. Sie ist die Seele des Hauses mit atemberaubendem Blick auf die umliegenden Berggipfel.

Interview, Porträt und Fotos: Bruno-Thomas Eltschinger

Das denkmalgeschützte «Zwyssighaus» war schon immer ein Ort der Gastfreundschaft. Ob als Pension oder als Restaurant, Gäste von nah und fern waren hier stets willkommen und wurden gut bewirtet. «Ich habe mich in das Haus verliebt», gesteht Angela Hug. Die passionierte Weinexpertin führt das Gasthaus mit historischer Vergangenheit. Aus dem bereits Generationen von Schlemmern bekannten Gasthaus hat sie ein gediegenes Restaurant gemacht. Bauen ist das kleinste Dorf im Kanton Uri und das geschichtsträchtige «Zwyssighaus» ist das Geburtshaus vom Urner Komponisten Pater Alberik Zwyssig. Dessen Komposition «Trittst im Morgenrot daher» vom Bundesrat 1981 zur Schweizer Nationalhymne erklärt wurde.

Diese Tradition verpflichtet, das weiss auch Gastgeberin und Sommelière Angela Hug. Das Haus blickt auf eine sehr lange Erfolgsgeschichte als Pension und Restaurant zurück, wurde erstmals im Jahre 1776 erwähnt. Dieser wunderbare Ort der Gastfreundschaft mit Blick auf den Urnersee wird seit April 2017 von ihr mit Herzblut geführt. Mit einer kreativen und regionalen Küche nimmt sie ihre Gäste auf eine genussvolle Reise durch die Welt der Weine mit. Das Credo des mit 14 GaultMillau-Punkten ausgezeichneten Restaurants sind vor allem Produkte aus der Region. Hotel und Restaurant leisten Hervorragendes

aus Küche und Keller. Dafür sorgen Küchenchef Joshua Lüscher und Gastgeberin Angela Hug, die hier als Sommelière ihre Passion und Lebensaufgabe gefunden hat. Ihr Werdegang zeigt allerdings auch auf, dass ihr Wissen und ihre Fähigkeiten mit viel Willen und Lernbereitschaft erarbeitet wurden.

Seit 2015 ist Angela Hug Mitinhaberin bei der KuhnHug GmbH zusammen mit ihrem Lebenspartner Gérard Olivier Kuhn. Dazu gehören die Betriebe: Hotel Seerausch, Beckenried; Hotel Zwyssighaus, Bauen; Hotel Schwarzer Löwen, Altdorf; Hotel Postillon, Buochs und Hotel Bellevue, Seelisberg. Sie hat die Prüfungen als Restaurationsleiterin mit eidg. FA, als eidg. Dipl. Restaurationsleiterin und als Sommelière mit eidg. FA erfolgreich abgeschlossen. Zudem ist sie Prüfungsexpertin für Restauration und Sommeliers. Es überrascht daher nicht, dass eine Frau mit diesem beruflichen Palmarès so erfolgreich ist. Zwei gemütliche Gaststuben im Zwyssighaus und die wunderschöne Terrasse zum Urnersee machen die Idylle komplett. Unten lächelt der See, wie Schiller sagen würde, auf dem man mittags mit dem Dampfschiff anreisen kann. Vom anderen Ufer blinkt die Tellskapelle und nebenan gibt die hübsche kleine Kirche viertelstündlich die Zeit bekannt. Dass hier immer noch vorzüglich getafelt und getrunken werden kann, ist ein wahrer Glücksfall.

Angela Hug sorgt für gute Laune im historischen Gebäude, packt zu für zwei, auch mal für drei. Hervorragend ist ihre Weinkarte mit 500 Positionen und klarer Präferenz für Schweizer Winzer. Dazu gehört auch ein herausragender Pinot Noir vom Altdorfer Weingut zum Rosenberg, ausgebaut in Urner Eiche und mit einem markanten Stier auf der Etikette.

Manuel Tresch hat es damit in die GaultMillau-Liste der 150 besten Schweizer Winzer geschafft. Ihre Weinkarte zeugt von ihrer grossen Leidenschaft für edle Tropfen. Der Weinkeller vereint auf kleinem Raum eine seltene Vielfalt an interessanten Flaschen. Dafür wurde sie sowohl mit dem «Best of Award of Excellence» von Wine Spectator als auch mehrmals mit dem Swiss Wine Award von «Vinum und Schweizer Sommelierverband» ausgezeichnet. Die Weinkarte gewann unter anderem den Swiss Wine List Award 2018 und den Vinum Swiss-Wine-Sonderpreis 2021 für ihre fachkundige Kuratierung.

Angela Hug teilt ihre Begeisterung für Wein gerne im engagierten Gespräch mit ihren Gästen. Der Austausch ist ihr sehr wichtig und gibt ihr zudem neue Impulse für die Gestaltung der Weinkarte. Sie erzählt dann eine Geschichte, in der sie die Protagonisten

selbst gewählt hat. Schweizer Produkte und vor allem Schweizer Weine spielen eine ganz besondere Rolle in diesem Traditionshaus, das fest in der Schweizer Geschichte verwurzelt ist. Die Vielfalt und hervorragende Qualität der Schweizer Weine aus den verschiedenen Regionen macht die Entscheidung oft nicht leicht. Einen einzigen Lieblingswein hat Angela Hug nicht. Für sie spielt die Stimmung, Umgebung oder Gesellschaft eine grosse Rolle und manchmal einfach auch die Neugier auf eine neuentdeckte Weintrouvaille. Diese Sommelière hat ihre Berufung erkannt und lebt sie leidenschaftlich aus.

Wein-Gerüche machen Angela Hug glücklich. Die Weinkennerin vor dem Zwyssighaus, dem Geburtshaus des Komponisten der Schweizer Nationalhymne.

Sind Sie ein Gefühls- oder Kopfmensch?

Ein Gefühlsmensch entspricht meinem Naturelle.

Welche Gerüche machen Sie glücklich? Alle, die ich im Wein finde.

Welchen Titel hätte Ihre Biografie?

Gastgeberin aus Leidenschaft.

Was ist das Beste an Ihrem Beruf?

Immer wieder neue, spannende Menschen kennen zu lernen und jeden Tag das machen, was ich gerne tue.

Was wollten Sie als Kind nie essen? Fleisch.

Was ist Ihre Lieblingsspeise?

Kartoffelstock und Hackbraten von meinem Mami.

Was war Ihr erstes prägendes Weinerlebnis?

Die Feierabend Degustation in meinem Lehrbetrieb mit einem 3/8 Savigny-lès-Beaune.

Welchen Wein haben Sie immer vorrätig? Champagner.

Welcher junge Winzer beeindruckt Sie?

Manuel Tresch vom Weingut zum Rosenberg in Altdorf. Seine Weine aus einer völlig unbekannten Region, können sich Schweizweit zeigen lassen. Er probiert Neues aus und liebt und lebt seine Arbeit.

Welche Weinpersönlichkeit hat Sie am meisten beeindruckt?

Für mich sind alle Winzer auf ihre Art beeindruckend.

Was ist für Sommeliers am Wein wichtiger als für Winzer?

Das er verkaufbar ist und den Gästen Freude bereitet.

Verkosten Sommeliers Weine anders als Winzer?

Mir ist der Gesamteindruck des Weines, sein Einsatzgebiet und die Verfügbarkeit wichtig.

Wie wichtig sind Sommeliers für die Arbeit der Winzer?

Wir geben die Philosophie weiter an unsere Gäste.

Was erwarten Sie von einem guten Sommelier?

Dass er auf die Gäste eingeht.

In welchem Lokal haben Sie die beste Wein-Speisen-Kombination erlebt?

Oliver Friedrich bei Caminada im Schloss Schauenstein vor ca. 15 Jahren.

Welches Erlebnis mit einem Sommelier vergessen Sie nie?

Ich freue mich immer, wenn ich etwas Neues entdecken kann, das mir ein Kollege empfiehlt.

Welches war der beste Wein Ihres Lebens?

Château Cheval Blanc.

Wie wichtig sind «Etiketten» für Ihr Weinsortiment?

Unsere Weinkarte hat nur etwa 20 % «Etiketten», die wir brauchen.

Wie würde Sie ein Sommelier als Gast beschreiben?

Neugierig, interessiert und aufgeschlossen.

In welchem Restaurant sind Sie immer wieder Gast und warum?

Brasserie Le Mirage Stans wegen dem Entrecôte Café de Paris und der Tarte Tatin.

Wer auf seine Gäste eingeht und ihnen beim Wein die Philosophie der Winzer weitergibt, mache einen guten Job, ist Angela Hug überzeugt.

Welche/r Köchin/Koch hat Sie am meisten beeindruckt?

Die, die ihre Gäste mit einem feinen Dessert zum Schluss verwöhnen.

Was fällt Ihnen an anderen Menschen als erstes auf?

Die Augen.

Wie lautet Ihr Lebensmotto? Alt und glücklich werden.

Welches ist Ihr wichtigstes Sinnesorgan? Mund.

Was war die mutigste Entscheidung in Ihrem Leben?

Die Selbstständigkeit.

Was macht Sie süchtig? Süsses.

Welche Personen inspirieren Sie? Solche, die das, was Sie machen, aus ganzem Herzen tun.

Wo oder wann werden Sie schwach? Bei Schokolade und Champagner.

Was trinken Sie am liebsten? Weine, die sich im Glas verändern.

Was darf in Ihrem Kühlschrank niemals fehlen?

Joghurt & Champagner.

Welche Haushaltsarbeit machen Sie am liebsten?

Bügeln und dazu Fernseher schauen.

Für welche Eigenschaft/en bekommen Sie die meisten Komplimente? Für die Gastgeberpersönlichkeit.

Was war Ihr schönstes Ferienerlebnis?

Die Weltreise mit meinem Schatz.

Auf welcher Webseite verbringen Sie online am meisten Zeit?

Die von unseren Weinhändlern.

Was ist das beste Buch, das Sie gelesen haben?

Romane mit Happy Ends sind die Besten.

Wie verbringen Sie Ihre Freizeit am liebsten?

Mit meinem Schatz bei einem guten Glas Wein und feiner Küche.

Gibt es einen Ort, wo Sie unbedingt noch hinwollen?

Nochmals auf Weltreise ….

Swiss Wine Tasting 2023

20 Jahre «Completer» vom

Starwinzer

Martin Donatsch Malans

Zum Abschluss des heissen Sommers 2023, gerade als wie bestellt die Temperaturen unter die Grenze von 20 °C fielen, hat «Swiss Wine Connection» zum jährlich grössten Schweizer Wein-Tasting in Zürich geladen. Im Kunsthaus Zürich fanden sich die vielen «Kunstfreunde» des Schweizer Weins ein.

Bruno-Thomas Eltschinger

Über 1000 Weinfachleute und Weingeniesser besuchten Ende Sommer das grösste Swiss Wine Tasting im Kunsthaus Zürich, wo der Auftritt von «Mémoire & Friends» mit 141 Spitzenproduzenten, die Sonderschauen «Mondial du Chasselas» und «Servagnin de Morges» sowie das Atelier «PIWI-Weine» Einblick in das aktuelle Weinschaffen der Schweiz gaben. Das sind nur noch halb so viele Besucher wie im Vorjahr. Der Besucherrückgang dürfte darauf zurückzuführen sein, dass der Veranstalter «Swiss Wine Connection» wieder ein Eintrittsgeld erhob.

Damit wollte man den Besucherfluss besser regulieren und optimalere Bedingungen zum Degustieren schaffen. Das ist durchaus gut gelungen, die angereisten Winzerinnen und Winzer waren sehr zufrieden, vor allem mit der hohen Professionalität der Besucher. Auch wenn dadurch offensichtlich die durchschnittliche Altersstruktur höher war als bisher, weil arrivierte Weinkenner sich vom Eintrittspreis weniger abhalten liessen. Mit einer differenzierteren Preisgestaltung wären vielleicht auch mehr jüngere Besucher gekommen, was einer erfrischenden Durchmischung ganz gutgetan hätte.

Das Highlight des Swiss Wine Tastings war die exklusive Masterclass mit Martin Donatsch (45), in der

der Starwinzer der Domaine Donatsch in Malans mit einer Vertikale der letzten zwanzig Jahrgänge seines raren Completers das unglaubliche Alterungspotenzial von grossen Schweizer Weinen aufzeigte. Eine der bemerkenswertesten Innovationen gelang dem Sohn-Vater-Gespann Donatsch mit ihrer ureigenen Interpretation der ältesten Bündner Rebsorte Completer. Sie vinifizieren einen erstaunlich strukturierten und komplexen Wein, der jung getrunken eine Restsüsse aufweist, die aber nach einigen Jahren sensorisch verschwindet.

Completer ist eine Weissweinsorte, die schon sehr lange in der Bündner Herrschaft, aber auch anderswo angebaut wird. Auch wenn der Weinbau in Malans seit dem Jahr 926 urkundlich belegt ist, wird die Rebsorte Completer erst seit dem Jahr 1321 namentlich erwähnt. Der Name Completer stammt vom Wort «Completorium» (letztes Tagesgebet) ab. Deren Weine zeigen sich komplex und vielschichtig, mit einer deutlich salzigen Note, etwas weissen Blüten und Grapefruit. Reif, intensiv, mineralisch und raffiniert. Vollmundig, rund, üppig und sehr konzentriert. Kräftig mit Eleganz offenbart er dabei mineralische Frische, Salz und Phenolik.

Martin Donatsch erntet seine Completertrauben als Spätlese jeweils Anfangs November. Seine Completer-Weine werden minimal restsüss ausgebaut.

Eine Notwendigkeit, um die unglaubliche Säure aufzufangen. Genial ist dabei, dass die Süsse am Gaumen kaum wahrgenommen wird. Die Nase präsentiert sich fruchtig nach grünem Apfel, Carambola Pomelo und Quitte, Nüssen, Mandeln und floralen Noten nach weissen Blüten. Im Gaumen ein charmantes Spiel zwischen Süsse und knackiger Säure, in der Aromatik Zitrusnoten, Kräuterakzente, vollmundig und kraftvoll. Langer vielschichtiger Abgang, mineralischesalzig mit warmer Würzigkeit.

14,5 Vol.% Alk. Gärung und Ausbau in gebrauchten (Chardonnay) Piècen (Grand-Cru-Typ, 228 lt. Barriquefass).

Anschliessend an die spannende Vertikalverkostung seiner zwanzig Jahrgänge «Completer», erklärte der gerührte Martin Donatsch: «Das Feedback aller Teilnehmer war grandios! Viele haben unglaubliche Emotionen gezeigt! Organisation, Degustation, Ausschank auf Topniveau! Es war schlichtweg Weltklasse!» Sein Resümee: «Der Completer Malanserrebe AOC 2021 ist ein genialer Wein, der grösste Jahrgang mit unglaublicher Frische dank seines Säurespiels mit Süsse, moderner Weinstilistik, langem Nachhall und harmonischer Struktur.»

«Amen Completer», Malans Als «Surprise» überraschte Martin Donatsch dann die Masterclass noch mit seinem neuesten Completer

als Première von dem er nur ein Barrique (1100 Fl.) kelterte. Ob dieser Süsswein «Amen Completer 2018» (letztes Abendgebet), den päpstlichen oder bischöflichen Segen hat, steht in den Sternen. Sicher ist aber, dass er «Amen» kürzlich als geschützte Marke eintragen liess und damit bestimmt Geschichte schreibt.

Der renommierte Weinjournalist Alain Kunz bewertete «Amen Completer» anschliessend auf Instagram mit 19/20. Das Weinjournal Falstaff gibt ihm in der Bewertung von Dominik Vombach und Benjamin Herzog 98/100 Punkte. Ihre Beschreibung: «Komplexes Bukett mit intensiver Aromatik. Noten von Litschi, Papaya, Mango, gelbem Steinobst und Grapefruit. Am Gaumen wunderbares Spiel zwischen knackiger Completer-Säure und Süsse. Wirkt äusserst harmonisch und bleibt endlos lang mit mineralisch anmutender Salzigkeit am Gaumen. Trotz aller Intensität von immenser Eleganz und Leichtfüssigkeit.»

Zu dieser «Explosion» gibt es nur ein Wort: «Perfekt.»

Revoluzzer Winzerfamilie Donatsch

Das Weingut wird seit 1897 in fünfter Generation geführt, gestartet hat alles mit Urgrossvater Peter Donatsch der das Wirtshaus zum Ochsen und den Weinbaubetrieb erwarb. Sein Urenkel Thomas Donatsch hat in den frühen 70er-Jahren im Schweizer Weinbau viel Pionierarbeit geleistet. Inspiriert vom Burgund pflanzte er bereits 1975 Chardonnay und

Martin Donatsch, José Vouillamoz, Thomas Donatsch (v.I.n.r.).
Martin Donatsch mit seinem Werk.

Swiss Wine Tasting war auch 2023 ein Erfolg.

Weissburgunder, was damals gesetzlich noch gar nicht erlaubt war, ein genialer Revoluzzer. Er war der Erste, der einen «Crémant» nach der Champagnermethode kelterte. Bezüglich der Kelterungsmethoden war Thomas Donatsch auch der Erste, der in der Schweiz mit Barriques experimentierte. André Noblet, der verstorbene Kellermeister der Domaine de la Romanée-Conti, schenkte seinem Freund Thomas 1973 drei gebrauchte «La Tâche»-Fässer, in denen der erste «Herrschäftler» nach der klassischen Burgundermethode ausgebaut wurde.

Für all diese Neuerungen brauchte es zweifellos Mut, aber auch önologische Kompetenz. Im GaultMillau 2018 wird Thomas Donatsch mit dem Titel Ikone des Schweizer Weins ausgezeichnet. 2019 gewann er den «Prix Ami du Vin», mit dem er für sein Lebenswerk ausgezeichnet wurde. Thomas Sohn Martin ist heute für das Weingut verantwortlich. Er hat nach der Winzerausbildung auf bekannten Weingütern in Australien, Südafrika, Bordeaux und Spanien gearbeitet. Wieder zu Hause in Malans hat er sich grosse Ziele gesteckt. Martin Donatsch ist überzeugt, dass die Bündner Herrschaft zu den besten Pinot-Regionen der Welt gehört und ist sich sicher, dass dieses Potenzial noch nicht ausgeschöpft ist. Seine Passion gehört dem Pinot Noir und dem Chardonnay! Doch auch die uralte

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Malanser Sorte Completer fasziniert und inspiriert den passionierten Winzer sehr. So investiert er seine Energie mit viel Enthusiasmus in die Wiederentdeckung und Weiterentwicklung der Malanser Urrebe Completer.

Rebsorte Completer

Von Chur bis Schaffhausen spielte die Rebsorte Completer lange Zeit eine wichtige Rolle. Dies bereits vor ihrer schriftlichen Nennung im Pergament aus dem Bischöflichen Archiv Chur vom 6. Oktober 1321. Vermutlich wurde sie von Mönchen der Abtei Pfäfers, die Rebberge in Malans und in Norditalien besassen, eingeführt. Marcel Aeberhard, ein Sammler von Literatur über Rebsorten und Autor des Buches «Geschichte der alten Traubensorten», vermutet, dass es sich beim Completer um die Urbanitraube handelt. Diese wäre von Italien nicht nur nach Graubünden, sondern auch ins Wallis eingeführt worden. Die genaue Abstammung der Completer-Rebe konnte auch der Rebsortengenetiker José Vouillamoz nicht bestimmen.

Mit DNA-Analysen hat er jedoch herausgefunden, dass Nachkommen entstanden sind. Die Verbindung mit Humagne Blanc im Wallis ist dokumentiert. So fand José Vouillamoz in einer alten Pergola-Anlage in Eyholz bei Visp einige Rebstöcke, die die Winzer Kleine Lafnetscha und Grosse Lafnetscha nannten. Leider existieren diese nicht mehr. Deren Gene stammten mit denen der Completer überein. Synonyme sind Malanserrebe, Zürirebe und Lindauer. Alle heute angebauten Completer-Reben stammen allerdings von einem einzigen Rebstock aus Malans ab. Den Namen Completer entlehnten die Mönche der «Komplet», dem letzten Abendgebet. Nach dem Gebet durften sie nämlich einen Schluck des kräftigen Weissweins trinken, bevor sie sich zur Ruhe legten.

Quellen: Andreas Keller, Gabriel Tinguely, Schweizer Rebsorten, ihre Geschichte und Ursprünge, José Vouillamoz, Haupt Verlag.

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Der Generalunternehmer im Hotel-Innenausbau

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Jedoch ist dem Team rund um VOGLAUER HOTEL CONCEPT bewusst, dass nicht nur das «Was», sondern auch das «Wie» eine immer grössere Rolle spielt. Daher gibt es im Unternehmen eine starke Ausrichtung zu umweltfreundlichem und nachhaltigerem Arbeiten. Wie das funktioniert? Rund 70 % des Energiebedarfs werden durch das eigene Wasserkraftwerk und die PhotovoltaikAnlage gedeckt, die Holzabfälle thermisch verwertet und nur Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft verwendet. Green Management ist für das Traditionsunternehmen nicht nur ein Begriff, sondern gelebte Realität.

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www.voglauer.com/hotel/de

VOGLAUER HOTEL CONCEPT

Vorschau

IMPRESSUM

Hotelier e

Hotelier 29. Jahrgang hotelier.ch hoteliere.ch

Herausgeberin

Weber Verlag AG Gwattstrasse 144 CH-3645 Gwatt/Thun 033 336 55 55 weberverlag.ch

Verlegerin

Annette Weber-Hadorn a.weber@weberverlag.ch

Verlagsleiter Zeitschriften Dyami Haefliger d.haefliger@weberverlag.ch

Chefredaktion

Dr. phil. Hilmar Gernet (phg) h.gernet@hotelier.ch

Karl Wild (kw) k.wild@hotelier.ch

Autor

Christoph Ammann c.ammann@hotelier.ch

Projektleitung

Laura Spielmann l.spielmann@weberverlag.ch

Redaktionelle Mitarbeit an dieser Ausgabe: Ivo Christow (Head of Design krucker.swiss), Bruno Thomas Eltschinger (Präsident SVS/ ASSP), Tina W. Engler (Journalistin), Christine Künzler (Journalistin), Evelyne Rast (Rast Kaffee), Suzanne Schwarz (Journalistin), Martin Schwegler (Rechtsanwalt), Martin von Moos (Hotelier), Andrea Welti (Textilwerke AG TWB), Daniela Wicky (Transgourmet/Prodega), Julia Wyss (CBRE Schweiz)

Anzeigenverkauf Thomas Kolbeck t.kolbeck@weberverlag.ch

Maja Giger m.giger@hotelier.ch

Aboverwaltung abo@weberverlag.ch

Telefon 033 334 50 44

Layout Cornelia Wyssen

Karl Wild Winterrating – Die 75 Besten Winterhotels in den 3-, 4- und 5-Sternekategorien im Überblick.

Bitte nicht brennen – Schwer entflammbare Materialien als Vorteil. Wie werden solche Verkehrstextilien eingesetzt?

Unternehmen – Strategie, Positionierung und Unternehmensnachfolge.

Go Green lohnt sich – Bereit für die klimaneutrale Zukunft? Modernisierung der eigenen Fahrzeugflotte.

Essen und Trinken – Von Re-use Food über Zero Waste bis Circular Food.

Hotel und Kunst – Wie die Kunstwerke und Installationen die Identität der Hotels prägen.

Sonderteil Wellness & Health – Der Hotelaufenthalt zum Kraft schöpfen. Wellbeing und die Optimierung des Ichs.

Die nächste Ausgabe «Hotelière» erscheint am 7. Dezember 2023.

Bildbearbeitung

Nicole Fink

Salomé Mettler

Korrektorat

Alice Stadler

David Heinen

Druck

AVD Goldach AG Sulzstrasse 10 – 12 9403 Goldach

Bildnachweise

Patrick Baeriswyl, Seven Seals: Cover, S. 19; Alexander Schleissing Photography: S. 6 (unten); Sundroina Pictures: S. 12; Christine Strub: S. 15; Amanda Nikolic Photography: S. 16; Gerrit Meier: S. 20, 21, 23–25; Thomas Haberland: S. 22; Oliver Rust: S. 29; Marco Hartmann: S. 30; Susanne Keller: S. 31 (unten links), 36; Nicole Trucksess: S. 33 (Mitte); Geri Born: S. 33 (unten); Luca Carmagnola: S. 34; Marco Stalder: S. 41; Simon Murrell Photography: S. 42; Valentin Luthiger Fotografie: S. 46–48; Max Hugeshofer: S. 53; Hinterhaus Productions: S. 54 (links); Ivan Bortondello, Hotel Laret: S. 57; Pascal Gertschen, Hotel Maya: S. 58 (links); Hotel Bellevue: S. 58 (rechts); Hotel Zollhaus: S. 59; iStock: S. 60, 145; Stefan Schmidlin, MCH

Messe Schweiz (Basel) AG: S. 62; Sara Barth, MCH Group AG: S. 65; Stefan Bienz: S. 70; Karine&Oliver: S. 70 (links und Mitte); Ralph Feiner: S. 70 (unten rechts); Felix Groteloh: S. 87 (rechts); Shutterstock: S. 90–92; Beat Steffen: S. 97, 99; TMV/ Süß: S. 121 (oben); GHH: S. 121 (unten); Rupert Mühlebacher, GA-Service: S. 122–123; Felix Meinhardt: S. 129; Alessandro della Valle, Parlamentsdienste: S. 130 (links); Hans-Peter Siffert: S. 142 (rechts), 143

Preise Abonnement

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ISSN 1664-7548

WEMF/SWBeglaubigung 2022

Total gedruckte Auflage: 8000 Exemplare Total verbreitete Auflage: 7021 Exemplare

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der Redaktion und genauer Quellenangabe gestattet. Mit Verfassernamen beziehungsweise Kürzel gezeichnete Veröffentlichungen geben die Auffassung der Autoren und nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Publiziertes Bildmaterial, sofern nicht angeführt, wurde dem Verlag zum Abdruck zur Verfügung gestellt. Für unaufgefordert

Daniela und Philippe Frutiger führen seit Jahren ein spannendes Nomadenleben

eingereichte Manuskripte und Bilder kann keine Haftung übernommen werden.

Offizielles Publikationsorgan «Hotelière» ist das offizielle Publikationsorgan des Schweizer Sommelierverbands ASSP-SVS und der Vereinigung dipl. Hoteliers-Restaurateure VDH.

Cover

«Unser Erfolg kam in kleinen Schritten»

Womit langweilt man Sie am meisten?

Wenn man redet, ohne etwas zu sagen. Und mit Oberflächlichkeit.

Was weckt Ihre Begeisterung?

Menschen, die ihre Leidenschaft leben und authentisch sind. Und junge Leute, die so richtig Gas geben und das Leben und die sich bietenden Chancen zu schätzen wissen.

Was macht Sie glücklich?

Die kleinen Dinge im Leben. Die Kunst liegt darin, diesen im Alltag Platz zu geben. Auch einfach in der Natur zu sein, macht mich glücklich.

Was macht Sie traurig?

Ich tue mich schwer damit, dass Menschen auf der ganzen Welt Gewalt ausgesetzt sind und ihre Meinung nicht äussern dürfen.

Ihr bisher grösster Erfolg?

Zusammen mit meinem Mann bin ich stolz auf unser Hotel Hornberg, ein Bijou, das wir in dritter Generation führen dürfen. Der Erfolg kam nicht über Nacht, sondern in kleinen Schritten.

Der grösste Flop?

Da ich eher risikoscheu bin, wurde ich von grossen Flops verschont. Aber meine Karriere als Joggerin ist recht überschaubar.

Ihre Lieblingsbeschäftigungen?

Lesen und das Wandern in der Natur. In Seen und Bächen schwimmen. Das Schönste ist für mich jedoch einfach die

gemeinsame Zeit mit meiner Familie und Freunden.

Was möchten Sie gerne können? Es wäre fantastisch, mich in allen Sprachen dieser Welt verständigen zu können.

Welchen Traum würden

Sie sich gern erfüllen?

Da mich die kleinen Dinge glücklich machen, habe ich keinen grossen, unerfüllten Traum.

Ihr grösster Wunsch?

Mehr Zeit zu haben. Irgendwie habe ich immer zu wenig davon.

Ein Jahr lang Ferien – was würden Sie tun?

Ich glaube, ich wäre damit überfordert. Sicher würde ich Europa bereisen. Es gibt so viele schöne Orte, die ich noch nicht kenne.

Welche drei lebenden

Persönlichkeiten bewundern Sie am meisten?

Ganz allgemein Menschen, die unter widrigen Bedingungen kämpfen und das Beste geben. Dazu die Rockband Måneskin mit ihrer ausdruckstarken Musik. Und meinen Mann. Er ist, wie er ist – und ist wunderbar.

Wer wird Ihrer Meinung nach völlig unterschätzt?

All die Menschen in den vermeintlich einfachen Jobs, die unsere Gesellschaft tagtäglich am Laufen halten. Die gehören aufs Podest. Und wir sollten darüber nachdenken, weshalb sie nicht die verdiente Wertschätzung erhalten.

Mit welcher Persönlichkeit würden Sie gern einen Abend verbringen?

Post mortum mit meinem Vater – er war eine entscheidende Inspiration für mich!

Was wäre das Thema?

Wie war dein Tag heute?

Ist Ihr Leben heute spannender als vor zehn Jahren?

Früher war es insofern spannender, als ich viel Zeit mit unseren beiden Söhnen verbrachte. Aktuell ist es spannend, weil man mit dem älter werden manches anders betrachtet.

Wo leben Sie am liebsten?

In unserer Wohnung, die sich auf dem Hotelgelände befindet. Hier bin ich zu Hause. Inmitten einer herrlichen Natur.

Was haben Sie im Leben verpasst?

Die richtigen Zahlen im Lotto anzukreuzen.

Als was würden Sie am liebsten wieder geboren werden?

Als Mensch. Weil ich es schätze, denken zu können. Das macht das Leben so viel spannender.

Ihr Lebensmotto?

Verlässlichkeit ist entscheidend, gute Arbeit sehr wichtig – und ein Aperitif zur richtigen Zeit eine wunderbare Lebensbereicherung.

Brigitte Hoefliger-von Siebenthal

Die Berner Oberländerin besuchte das Gymnasium in Neuchâtel und war während drei Jahren Flight Attendant bei der Swissair. Nachdem sie die Hotelfaschschule Luzern absolviert hatte, arbeitete sie in der Personalabteilung der Schifffahrtsgesellschaft Viking Catering in Basel. Seit zwanzig Jahren führt sie zusammen mit Ehemann und Geschäftspartner Christian Hoefliger in dritter Generation das Vier-Sterne-Hotel Hornberg in Saanenmöser-Gstaad, einen vielfach ausgezeichneten Familienbetrieb. Die 16- und 17-jährigen Kinder absolvieren beide eine Berufslehre mit Berufsmaturität. Brigitte Hoefliger-von Siebenthal war Präsidentin des Dorfvereins Saanenmöser und ist aktuell Stiftungsrätin der Hotelfachschule Thun.

Ihr Lieblingshotel – und warum?

Schloss Elmau ist ein wunderbarer Ort. Hervorragende Kulinarik, grosszügige Zimmer in stilsicherem Design, viel Natur und Platz, intellektueller Anspruch, tolle Konzerte und Wellness.

Ihr Lieblingsrestaurant –und warum?

Aktuell das Casino der Burgergemeinde in Bern, da unser Sohn dort die Kochlehre absolviert. Das ganze Team macht einen Superjob, und entsprechend gern essen wir dort.

PATRICK

Mit seinem feinen Sinn für Ästhetik und Liebe zum Detail hat er ein elegantes und ansprechendes Design kreiert, das die einzigartigen Geschmacksnuancen und die Exklusivität der Marke Seven Seals perfekt verkörpert.

SCHWEIZER INNOVATION TRIFFT AUF TRADITIONELLE HANDWERKSKUNST UND SCHAFFT EINE NEUE ÄRA DES SINGLE MALT WHISKYS.

Von Bürostuhl bis Hotelpool

Alles für erfolgreiche Gastgebende: Internationale Branchenplattform für Hotellerie, Gastronomie, Take-away und Care

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