Hotelier_2022-03

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Hotelier e

Die grandiose Gala der Besten

Daniel Koetser (l.) machte Le Grand Bellevue zum Hotel des Jahres.

Giuseppe Rossi ist Hotelier des Jahres.

Viele weitere Sieger liessen sich im Dolder Grand feiern.

Ferien sind ein UNO-Menschenrecht

Visionen am Vierwaldstättersee

Ihr Hotelbäcker.

Da greift man gerne zu: Mit viel Leidenschaft und Bäckerstolz produzieren wir als eigenständiges Schweizer Familienunternehmen ein breites Sortiment tiefgekühlter Feinbackwaren sowie Konditoreiprodukte und beliefern damit die ganze Schweiz. So können Sie Ihre Gäste jederzeit verwöhnen.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch auf romers.swiss oder Ihren Anruf unter 055 293 36 36.

Ferien

Säumerei, Oase, Hermitage, OutdoorFeuerküche sind Begriffe, mit denen «Innovationen» im Sommer-Angebot von Hotels angepriesen werden. Kombiniert sind sie nicht selten mit Wunsch nach Achtsam-, Nachhaltigoder Überschaubarkeit und Ruhe.

Konzepte, die solche Traum-, Wunschoder eben Ferienwelten realisieren, die Eskapismus auf Zeit versprechen, betonen häufig die Verbindung von Tradition, Kultur und Regionalem. Gelegentlich wird das Bekannte in Verbindung mit dem Fremden, Nicht-Hiesigen, Exotischen gebracht. Diese Kombination soll dem Ankommen und Durchatmen in der Ferienwelt eine zusätzliche, einzigartige Note verleihen.

Ferien sind eine «Zeitenwende» auf Zeit – für ein paar Tage oder wenige Wochen. Ferien sind in Artikel 24 der Erklärung der Menschenrechte von den Vereinten Nationen im Jahr 1948 als Recht – nicht auf Zeit – festgeschrieben worden.

Was sind Ferien heute, in der realen «Zeitenwende»?

Nach oder vor der Pandemie? Im Kontext des UkraineKrieges? Sie sind wohl der Versuch, die Widersprüche unserer Gesellschaft, unserer Wirtschaft, unseres Lebens für einige Zeit zu überlisten. Denn wir wissen, dass der Versuch scheitern wird und wir in den Alltag zurückkehren werden.

Für die Hotels ist es der permanente Versuch, die Krise mit der Kontinuität zu verbinden. Die Hotelièren und Hoteliers müssen das Spiel der «Zeitenwende» immer wieder spielen. Nicht selten ist ihr Einsatz die eigene wirtschaftliche Existenz. Hier, angesichts der Krise(n), ist alles aufwühlt, alles in Frage gestellt, alles ist herausfordernd. Dort, bei den Gästen, gibt es nur den Wunsch nach Ruhe, nach Erholung, nach Ent- oder nach Spannung.

Die «Wunscherfüller» (Gottlieb Duttweiler) in den Hotels haben sich auch dieses Jahr wieder «Neues» ausgedacht. Sie haben Antworten gefunden, damit ihre Gäste in ihren Ferien eine kurze Zeit auf herausfordernde Fragen keine Antworten finden müssen.

Titelstory

Daniel Koetser, Giuseppe Rossi und viele weitere Gewinner

Unternehmen: Szenisches

6 kurz & knackig

100 beste Hotels

12 People

24

26

Sechs wichtige Auszeichnungen

Das sind die 100 Besten der Schweiz

38 Hotels und ausländische Besitzer: Der Gast fordert heute absolute Transparenz

Inspirieren: Historisches

40 Faule Ferien in der «Kraftstation» Hotel

42 Ferien sind ein Menschenrecht

Unternehmen: Szenisches

46 «Wer seine Ferien nicht nimmt, ist unfähig»

48 «Zeitmanagement ist eine Kernkompetenz»

50 «Man braucht die Insel und den Freiraum»

52 Alles neu macht der Sommer

58 Neue Direktorin im Hyatt Place Zurich, The Circle

59 Bellerive au Lac Zürich mit neuem Direktor

60 Hermitage soll ein nachhaltiger Hotspot werden

65 Neuer General Manager im Grand Hotel

Les Trois Rois

66 Hard Rock im Hotel – und im Blut

Architektur

90 Hotelbau, Hotelarchitektur, Innenausbau und Ausstattung

68

Krone La Punt – 450-jähriges Gasthaus wird jünger

70 Eine Oase im Appenzellerland – Hotel Heiden

72 «Sonder-BAR»

74 Sopranistin und Wirtschaftsförderer als Quereinsteiger im Piemont

Unternehmen: Rechtliches

76 Juhui Ferien, aber es gibt rechtliche Stolpersteine

Unternehmen: Nachhaltigkeit

78 myclimate-Fonds investiert in den Regionen

Schön & gut

79 So rösten wir Spitzenkaffee mit starkem Charakter

80 Bierselig träumerisch oder redselig weinwitzig

Digitales

82 Neues Pilotprojekt mit digitalen Sprachassistenten

Sich anstrengen

85 Forbes-Five-Star-Award für Dolder, The Chedi und des Bergues

88 Attraktive Ausbildung näher am Arbeitsmarkt

91 Nach der Krise ist vor der Krise – wann ist der richtige Zeitpunkt für einen Umbau?

Mittendrin: Politisches

92 Bundesrat gegen Quersubvention von Hotels durch Zweitwohnungen

Vereinigung Diplomierter Hoteliers VDH

96 VDH am Puls der Zeit

Sommelier Verband Schweiz SVS

98 Anton Mosimann – Lieblingskoch von Königin Elisabeth II.

Sich anstrengen

103 Umfrage

104 Marktliches

Auf den Schluss-Punkt gebracht

106 Fragen von Karl Wild an Franziska Richard

kurz & knackig

EHL – Top 5 weltweit

Die EHL Hospitality Business School (gegründet 1893 als Ecole hôtelière de Lausanne) hat ihre Position als weltweit führende Institution in der Hospitality Management Ausbildung im vierten Jahr in Folge bestätigt. Die EHL ist unter den Top 5 der Business Management Institutionen der Schweiz und setzt ihren Aufstieg in der weltweiten Rangliste fort. Die unabhängige Organisation QS World University Rankings stützt sich bei der Erstellung ihrer internationalen Hochschulrankings nach Fächern vor allem auf die Antworten von 100 000 Akademikerinnen und Akademikern sowie 50 000 Personalverantwortlichen.

«Diese Anerkennung ist besonders erfreulich, da sie die Arbeit unserer Teams und unserer Studierenden belohnt. Diese sind nach der Pandemie noch wichtiger geworden. Wir freuen uns sehr, dass unser Auftrag, eine innovative, qualitativ hochwertige Ausbildung anzubieten, die in der Forschung und der Managementpraxis verwurzelt ist, auf diese Weise anerkannt wird», sagt Dr. Inès Blal, Managing Director und Executive Dean der EHL.

Louis Triomphe (21), Vorsitzender der EHL-Studierendenvertretung und Bachelorstudent, meint zur Auszeichnung: «Ich freue mich sehr, Teil einer Einrichtung zu sein, die in den akademischen Rankings glänzt. Persönlich bin ich davon überzeugt, dass die Zeit nach der Pandemie viele Chancen für unsere Generation bereithält. Die Branche braucht unsere Ideen und Talente, um sich auf innovative und nachhaltige Weise neu zu erfinden.» mm/phg

«Artist in Residence» im 25hours Hotel

Nach einer zweijährigen Pause gastieren wieder regelmässig Künstlerinnen und Künstler im Atelier des Hotels 25hours an der Langstrasse in Zürich und hinterlassen am Ende ihres Aufenthalts ein Kunstwerk. Die erste Künstlerin im Mai war Irina Kurtishvili. Die Kuratorin wurde 1964 in Georgien geboren und pendelt heute zwischen Köln und Tiflis. Sie hat zahlreiche Ausstellungen, Publikationen und künstlerische Initiativen in Deutschland und Georgien mit dem Schwerpunkt Architektur, Kunst und Film in Georgien und in der Region Kaukasus realisiert.

Lukas Meier, General Manager der beiden 25hours Hotels in Zürich, zeigt sich enthusiastisch: «Ich denke, es setzt ein starkes Zeichen, dass wir dieses wunderbare Kunstprojekt wieder aufnehmen und gemeinsam in Kunst und Kultur investieren. Ziel des Projektes ist es, die Zürcher Kunstszene ins Hotel zu holen und einen Austausch zwischen den Künstlerinnen und Künstlern und Besuchern zu fördern. Dazu gehört auch immer, dass sich beide Seiten darauf einlassen. Und das macht es sehr spannend zu beobachten.»

Die lebendige Kunstszene in der unmittelbaren Nachbarschaft des Hotels war Inspiration für das Konzept «Artist in residence». Kuratiert wird das Projekt von der Zürcher Künstlerin und Verlegerin Esther Eppstein. Nebst Kost und Logis steht den Künstlern und Künstlerinnen das eigens dafür geschaffene Atelier als Werkstatt zur Verfügung. Im Gegenzug vermachen die Künstler*innen dem Haus nach dem Aufenthalt eines der geschaffenen Werke. «Die Vorbilder dafür sind Häuser wie das Chelsea Hotel in New York oder das Colombe D’Or in Saint-Paul-deVence», erklärt 25hours Gründer Christoph Hoffmann. «Häuser, die Künstler einladen, sich bei ihnen aufzuhalten. Unser Traum ist es, in zehn Jahren ein Hotel mit eigener künstlerischer Historie zu haben.» mm/phg

Was macht eigentlich …

Daniel J. Ziegler

Er war die rechte Hand von Investor Karl-Heinz Kipp, gründete für ihn die Tschuggen Hotel Group und machte das Eden Roc in Ascona zum besten Ferienhotel der Schweiz. Auch in den Luxushotels Ermitage (Schönried) und Park Gstaad leistete er hervorragende Arbeit. Vor viereinhab Jahren wechselte er die Branche und ging zum Luzerner Familienunternehmen Gübelin, das im Uhrenund Schmuckbereich eine führende Rolle spielt.

Als Geschäftsführer der Gübelin-Boutiquen in der Schweiz arbeitet Ziegler eng mit den lokalen Managern zusammen. Ausserdem ist er am Hauptsitz in Luzern unter anderen verantwortlich für das Facility Management, für die Mitarbeiterschulung und das Backoffice. «Aus meiner Zeit als Hotelier weiss ich, dass Kompetenz und Begeisterung die Grundlagen sind für hervorragenden Service und Beratung», sagt Ziegler. Zwischen der Schmuck- und Uhrenbranche und der Hotellerie hat er gerade in diesen Bereichen viele Gemeinsamkeiten entdeckt. «Und meine Erfahrung aus vierzig Jahren Luxuhotellerie kommt mir immer wieder zugute.»

Ziegler ist ein «begeisterter Hotelfan» geblieben und steht mit ehemaligen Kollegen beruflich oder privat regelmässig in Kontakt. Seine grosse Leidenschaft war schon immer das Reisen, und dabei ist es geblieben. Dass Gübelin pro Jahr gegen 80 Anlässe durchführt und dabei nur Tophotels berücksichtigt, erachtet er als grosses Privileg. Und es bereitet ihm natürlich jeweils grösstes Vergnügen, eine Luxusherberge ausschliesslich aus Sicht des Gastes betrachten und beurteilen zu können.

Aus seiner Zeit als Spitzenhotelier sind ihm vor allem die Begegnungen mit vielen interessanten Menschen in Erinnerung geblieben. Ob er sich ein Comeback in der Hotellerie vorstellen kann? «Neugierig sein und sich den Chancen stellen, die das Leben bereit hält», sei einer seiner Leitsätze seit Kindertagen, sagt Ziegler. Die spannenden, interessanten Aspekte aus der Hotellerie finde er auch bei Gübelin. «Auch hier bin ich passionierter Gastgeber.»

Neue Fachmesse für Hotellerie, Gastronomie, Catering

Die Olma Messen St. Gallen lancieren einen neuen Treffpunkt für die Ostschweizer Hospitality-Branche. Vom 2.–4. April 2023, findet die neue Fachmesse erstmals in den Olma-Hallen statt. Die Olma Messen St. Gallen erwarten mittelfristig rund 180 Aussteller und 20 000 Besucherinnen und Besucher. «In der Ostschweiz besteht ein echtes Bedürfnis nach einer Fachmesse für das Gastgewerbe. Wir haben zahlreiche Gespräche mit wichtigen Branchenvertreterinnen und -vertretern geführt und viel Zuspruch für das Vorhaben erhalten», gibt sich Patrick Sägesser, Leiter Business Development Messen, zuversichtlich. Walter Tobler, Kantonalpräsident Gastro St. Gallen, meint zum Projekt: «Die neue Fachmesse ist eine grosse Chance und bietet kreative Lösungen für die aktuellen Herausforderungen der Ostschweizer Gatronomie.»

Die neue Fachmesse ist so konzipiert, dass sie alle Anforderungen an eine zeitgemässe Live-MarketingPlattform erfüllt. Sie präsentiert einen digitalen und drei analoge Schwerpunkte. Im Forum informieren verschiedene Keynote-Speaker über Trends und Neuheiten. Eine zentrale Säule der neuen Hospitality-Fachmesse wird das Netzwerken sein. Wer eine Teilnahme als Aussteller oder Partner in Betracht zieht, kann bereits jetzt auf olma-messen.ch/hospitality sein Interesse bekunden. mm/phg

Bellevue Parkhotel & Spa neu Mitglied von Relais & Châteaux

Das Bellevue Parkhotel & Spa in Adelboden ist für viele ein Sehnsuchtsort. Seit mehr als 115 Jahren erholen sich Reisende aus aller Welt an diesem lieblichen und zugleich imposanten Ort. Seit bald 100 Jahren ist das Bellevue Parkhotel & Spa im Besitz der Familie Richard und die Direktorin und Mitinhaberin Franziska Richard ist in der dritten Generation an der Spitze des Hotels. Das Haus bietet exquisite Angebote im Sommer und im Winter. In der Küche bringt Chefkoch Jürgen Willing seit 18 Jahren Frische auf den Tisch.

Jan Stiller, Delegierter Relais & Châteaux Schweiz und Liechtenstein und Direktor des Lenkerhof Gourmet Spa Resorts, freut sich über die Neuaufnahme des «Nachbarn»: «Das inhabergeführte Bellevue Parkhotel & Spa mit seiner Geschichte verkörpert perfekt den Geist von Relais & Châteaux.» Für Franziska Richard ist es «eine Ehre, in der exklusiven Vereinigung dabei zu sein». Und sie ist zuversichtlich, dass dieser Schritt für ihr Haus «sicher eine Zunahme an internationalen Gästen bedeuten wird». mm/phg

Zweimal neue

Spitze: Leila Mrak, Stefan Kogler

Neue Geschäftsführer der Verbände Bäcker und Restauration

Leila Mrak, diplomierte HôtelièreRestauratrice (Hotelfachschule Chur), hat die die Geschäftsführung des Branchenverbandes Service Restauration Schweiz übernommen. Die 38-Jährige kennt den Verband sehr gut, da sie dort in den letzten fünf Jahren als Assistentin gerarbeitet hat. Zuvor war sie Direktionsassistentin im Hotel Postillon, Buochs. Neuer Geschäftsführer des Verbandes Bäckerei & Confiserie Schweiz ist Stefan Kogler. Der 31-jährige gelernte BäckerKonditor und technische Kaufmann war zuvor bei der Migros Ostschweiz und der Confiserie Sprüngli in Dietikon tätig. Er gehört seit 2016 der Brotchef-Jury an. Die beiden neuen Geschäftsführer lösen David Affentranger nach acht Jahren als Geschäftsführer des Bäckerei & Confiserie Verbandes und Roman Helfer nach drei Jahren als Geschäftsführer Service Restauration Schweiz ab. mm/phg

Art-déco-Stil

erobert

die Stadt

Das Hôtel Bristol Genève mit seinen 110 Zimmern ist ein Ort, an dem sich Gäste inspiriert und zu Hause fühlen. Nun präsentiert sich das Boutique- und Designhotel, welches seit 1971 in Familienbesitz und nur wenige Meter vom Ufer des Genfersees entfernt ist, in einem frischen Art-déco-Erscheinungsbild. Entworfen hat es die talentierte französische Designerin Annie Zéau. Das InterieurKonzept lässt das prestigeträchtige Herrschaftshaus an der Rue du Mont-Blanc luxuriös, raffiniert und etwas verspielt im klassisch-modernen Art-déco-Stil erstrahlen. Raffiniert und absolut lohnenswert sind auch die kulinarischen Kreationen von Küchenchef Bruno Marchal und seinem Team im mit 16 GaultMillau-Punkten ausgezeichneten Restaurant «Côté Square». mm/phg

SV Hotel bald in München

Seit der Markteinführung des HospitalityKonzepts Stay KooooK ist dieses Standbein von SV Hotel kräftig gewachsen. Nun erobert das Extended Stay Konzept mit München den nächsten Markt. Mit dieser Expansion wächst das Stay KooooK-Portfolio von SV Hotel innert kurzer Zeit auf sieben Häuser, davon drei in der Schweiz, vier in Deutschland. München erhält an der Schützenstrasse 9 sein erstes Stay KooooK. SV Hotel setzt damit den erfolgreichen Expansionskurs mit dem vielfach preisgekrönten Hospitalitykonzept Stay KooooK fort. Investoren sehen in Stay KooooK grosses Potenzial. SV Hotel hat deshalb weitere Wachstumspläne an Premium-Lagen.

Während der Pandemie haben sich die bereits seit Längerem bestehenden Trends für Reise- und Übernachtungsgewohnheiten akzentuiert. «Die Pandemie hat dem Segment Extended Stay noch mehr Schub verliehen. Reisende suchen heute mehr denn je einen sicheren Rückzugsort. Wir sehen zudem einen Trend zu längeren Business- und kombinierten BusinessFreizeit-Reisen», erklärt Beat Kuhn, Managing Director SV Hotel. Das Herzstück jedes Stay KooooK ist das Wohnzimmer The Flat.

Die Ausstattung der Studios mit Kitchenette und Waschmaschine macht es leicht, sich für längere Zeit einzurichten. Der Baubeginn in München ist für Mitte 2022, Fertigstellung und Eröffnung sind für Ende 2023 geplant. mm/phg

Roger Federer und Anne Hathaway auf Grand Tour

Roger Federer bewirbt die Grand Tour of Switzerland. Der globale Markenbotschafter von Schweiz Tourismus (ST) ist im neuesten Film der Marketingorganisation gemeinsam mit Oscar-Gewinnerin Anne Hathaway zu sehen. In diesem neuen Film wird Federer jedoch mit einer unangenehmen Überraschung konfrontiert. Ihm wird gesagt, dass niemand besser ist als der echte Star des Films, die Grand Tour of Switzerland: ein unvergleichlicher Roadtrip, der das Beste der Schweiz in einen unschlagbaren Roadtrip packt.

Christine Abel und Matthias Wettstein führen das Hotel Castell in Zuoz

Die beiden erfahrenen Hoteliers Christine Abel und Matthias Wettstein übernahmen im April 2022 die Führung des Vier-Sterne-Superior-Hotels Castell in Zuoz. Die neuen Gastgeber in Zuoz sind Christine Abel und Matthias Wettstein. Das eingespielte neue Direktionspaar verantwortete zuletzt gemeinsam die operative Führung des Sorell Hotels Tamina in Bad Ragaz. «Wir freuen uns auf die neue Herausforderung im idyllischen und facettenreichen Hotel Castell. Es wurde mit Herzblut und Passion geführt, und diesen Schwung nehmen wir gerne mit», sagen Christine Abel und Matthias Wettstein. Mit ihrer Erfahrung und neuen Ideen wollen sie das renommierte alpine Kunsthotel erfolgreich in die Zukunft führen. In ihrem Angebot zum Wohlbefinden für die Gäste haben auch die Natur und die Kulinarik ihren prominenten Platz. In der letzten Ausgabe des «Hotelier» kam es beim Beitrag zum Hotel Castell zu einer Bildverwechslung, wofür wir uns entschuldigen möchten. phg.

Martin Nydegger, Direktor von ST, ist begeistert von Anne Hathaway – selbstverständlich auch von Roger: «Mit einem Superstar aus Hollywood wie Anne Hathaway in unserer Kampagne können wir uns des weltweiten Interesses an der Grand Tour of Switzerland sicher sein.» Der Kurzfilm ist Teil einer weltweiten Kampagne, die die Grand Tour of Switzerland 2022 bewirbt. Neben dem Film wurden verschiedene Werbematerialien mit dem Slogan «I need the road trip of my life. I need Switzerland.» entwickelt. Die Vielfalt der Schweizer Natur steht auf der Grand Tour of Switzerland im Vordergrund. Der Roadtrip lässt sich mit einem Elektroauto auch nachhaltig gestalten, da die ganze Tour mit Ladestationen ausgestattet ist. Zudem stellt Reiseführer Roger Federer den Roadtrip der Alpen und seine persönlichen Lieblingsrouten auf einer eigenen Website vor: «No one upstages the Grand Tour of Switzerland» (YouTube) oder www. MySwitzerland.com/roger. mm/phg

© Mathias Braschler
© Giardino Ascona

Feiern mit den 100 besten Hotels und Hoteliers

Das Who’s who der Schweizer Hotellerie feierte die 100 besten Hotels und Hoteliers für das Jahr 2022/2023 am vorletzten Maiabend im The Dolder Grand Zürich. Ausgezeichnet wurden auch der Koch, der Concierge, der Newcomer und der Aufsteiger des Jahres. Gemeinsam mit ihren Teams tragen auch sie für ihre Gäste tagtäglich zum Gesamtkunstwerk Hotel bei. Vor rund 180 Gästen übergab Karl Wild die begehrten Urkunden seines 26. Hotelratings sowie den Livetime-Award. Das Expertenteam mit Karl Wild hat die Tophäuser in der Schweiz besucht, sie nach einheitlichen Kriterien klassiert und kompetent beschrieben.

Der feierlich-fröhliche Anlass in Zürich bot die Chance zum kollegialen, freundschaftlichen Austausch und Entwickeln neuer unternehmerisch-kooperativer Ideen und Perspektiven. Mit anderen Worten: Die Vernissage zum Bestseller «100 Beste Hotels», die der Weber Verlag seit einem Jahrzehnt durchführt, ist das Must der Branche. phg

Auf dem Podium diskutierten Arina Ehrat, Andreas Züllig und Martin Nydegger unter der Leitung von Hilmar Gernet aktuelle Hotel-, Ferien- und Politik-Themen.

Die Vernissage zum «Karl Wild Hotelrating» bot auch bei der 26. Ausgabe den Rahmen für ein «Klassentreffen» der besonderen Art.

Daniel Koetser, Giuseppe Rossi und viele weitere Gewinner

Das Schweizer Hotelrating erscheint seit 26 Jahren in der «SonntagsZeitung». Im Zürcher Luxushotel The Dolder Grand wurden «Die 100 besten Hotels der Schweiz» soeben zum zehnten Mal auch in Buchform präsentiert. Und alle, alle kamen zum alljährlichen Branchenanlass der Superlative. Neben Daniel Koetser (Le Grand Bellevue, Hotel des Jahres) und Giuseppe Rossi (Hotelier des Jahres) wurden elf weitere Gewinner ausgezeichnet. Zu den grossen Siegern zählte auch die Schweizer Hotellerie.

Das Bellevue in Gstaad. Es gab eine Zeit, da hätte niemand auch nur einen Franken darauf gewettet, dass dieses Hotel je eine Auszeichnung erhalten würde. Das 1913 von der Grand Hotel Bellevue und Kurhaus AG erbaute Haus konnte zwar in seiner langen Geschichte viel Prominenz beherbergen, doch ständige Wechsel in der Direktion und fehlende Mittel für überfällige Renovationen hinterliessen Spuren. Der dritte Stern konnte nach dem Zweiten Weltkrieg während Jahrzehnten nur knapp gehalten werden. Man lebte weitgehend von den Gstaader Events wie dem Swiss Tennis Open. Davor und danach stand man meist im Überlebenskampf. Um die Jahrhundertwende war klar, dass nur ein Wunder das heruntergewirtschaftete Haus noch retten konnte. Und der Märchenprinz tauchte tatsächlich

Karl Wild (Text) Roberto Bonardi (Fotos)
Daniel Koetser.

Sich in allen Dimensionen wohlfühlen bleibt im Hotel des Jahres kein Traum …

auf. Der Unternehmer und Milliardär Thomas Straumann, damals gerade in Gstaad wohnhaft, investierte aus Idealismus und Liebe zum Ort gegen 100 Millionen Franken in die Rettung des Bellevue. Doch dann begann das Theater mit der Führung. Der erste Direktor des neuen Gstaader Luxushotels kümmerte sich mehr um das optimale Knattern seiner Harley Davidson als ums Hotel, liess seine Kinder in der hoteleigenen Stretchlimousine zur Schule fahren und ging mit Geld grosszügiger um als seine begüterten Gäste. Straumann zog die Notbremse. Er versuchte es mit Troubleshootern, ehe er mit Michel Wichman einen jungen, hoch talentierten Vollbluthotelier fand. Doch der Karren war zu verfahren. Als Straumann auch noch zunehmend von seinem Stammgeschäft beanprucht wurde, entschloss er sich zu einer Bereinigung des Portfolios. Das Bellevue stand zum Verkauf.

Koetsers Traum wurde wahr

Da tauchte mit Daniel Koetser völlig überraschend der zweite Märchenprinz auf. Der Sohn eines Holländers und einer Engländerin war damals Partner eines Unternehmens in Wien, das auf die Entwicklung und das Management von Luxus- und Lifestylehotels spezialisiert ist. Im Bellevue hatte er einst seine Frau Davia, eine Innenarchitektin, kennengelernt. «Im März vor zehn Jahren verbrachten wir dort dann die Hochzeitsnacht, im Dezember habe ich es gekauft», erinnert sich Koetser. «Es hat einfach alles gepasst.»

Koetser hatte immer davon geträumt, einmal ein aussergewöhnlich schönes Hotel zu haben. Eines, das er bis ins letzte Detail seinen Vorstellungen entsprechend formen konnte. Eines wie das Bellevue. Als dieses zum Verkauf stand, wandte er sich an seinen Schwiegervater Rudolf Maag, einen milliardenschweren Unternehmer, der mit Straumann bestens bekannt war. Koetser und Maag erwarben das Hotel gemeinsam. Vor vier Jahren zog sich Maag zurück. Seither ist die Familie Koetser Alleinbesitzerin des Hotels, das in Le Grand Bellevue umbenannt wurde.

Als er sein Traumhotel hatte, schlug Koetser mit seiner ganzen Kreativität und Energie zu. Während einer halbjährigen Renovationszeit wurde so gut wie alles herausgerissen und erneuert. Heute präsentiert sich das Le Grand Bellevue als cooles und freches Lifestylehotel voller Überraschungen, Extravaganzen und verspielter Akzente. Auch Kunst ist präsent. Schliesslich entstammt Koetser einer Familie, die im internationalen Handel mit Kunstgegenständen einen grossen Namen hat. Doch Koetser ist gegen zu viel Kunst im Haus. «Wir sind kein Museum», sagt er. «Kunst muss einen Mehrwert bringen, dominieren darf sie nicht.»

Und es wird noch besser

In Gstaad ist die Konkurrenz im Luxussegment gross. Weshalb der Gast für einen Aufenthalt das Le Grand Bellevue wählen soll und nicht das Palace, das Alpina oder das Park, erklärt Koetser so: «Kein anderes

Eine Suiten-Traum …

Fünf-Sterne-Haus ist nur wenige Schritte vom Dorfkern entfernt. Wir sind zwar ein Luxushotel, aber kein gewöhnliches. Von der Grösse her sind wir eher ein Boutiquehotel oder ein gemütliches Landhaus. Oder eine Mischung davon. Wir sind ein kleines grosses Haus, das bedingungslos auf Qualität setzt, auch bei den Leuten, die hier arbeiten.» Koetser setzt alles daran, dass auch seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter überdurchschnittlich sind. Weilt er zum Beispiel in einem Aman Resort in den Ferien und jemand beeindruckt ihn tief, steckt er der Person schon mal seine Visitenkarte zu.

Heute ist Le Grand Bellevue ein Hotel, das auch dem anspruchsvollsten Gast glattweg alles bietet. Und es wird noch besser. Auf einer dazugekauften Wiese neben dem Hotel lässt Koetser drei Chalets bauen, die alle unterirdisch mit dem Haupthaus verbunden werden. Auch medizinische Kliniken, ein originelles Restaurant, ein KidsClub und einiges mehr werden entstehen. Damit er sich voll darauf konzentrieren kann, hat er mit Fabian Nusser einen hochkarätigen Hotelmanager fürs Tagesgeschäft engagiert. Eines der Chalets wird für zehn Jahre vermietet, im zweiten entstehen Luxusappartements, das dritte wird verkauft. Koetser hätte auch alles verkaufen können. 75 000 Franken hätte ihm der Quadratmeter eingebracht. Doch das kam für ihn nicht infrage.

… mit Sternenzelt.

Giuseppe Rossi, General Manager im Hotel Splendide

Doppelzimmer Superior mit Gartensicht.

Die Traumkarriere von Giuseppe Rossi

Ein innovativer Macher, ein Unternehmertyp wie Daniel Koetser ist auch Giuseppe Rossi, der Hotelier des Jahres. Betritt man sein Hotel Splendide Royal am Ufer des Luganersees, taucht man gleichsam ein in 135 Jahre Geschichte, in die Pionierzeiten des Tessiner Tourismus. Im Unterschied zu andern Hotelpalästen in Lugano wurde das Splendide Royal über all die Jahre von den Eigentümern geradezu liebevoll instand gehalten und laufend modernisiert, ohne dass der unvergleichliche Charme verloren gegangen wäre. Start in die Neuzeit war das Jahr 1977, als die Erben der Gründerfamilie das Hotel an die Familie des Ingenieurs Giovanni Naldi abtraten. Vor 14 Jahren wurde das Management Giuseppe Rossi anvertraut, einer Persönlichkeit mit grosser internationaler Erfahrung und dem Ruf, ein perfekter Gastgeber zu sein.

Giuseppe Rossi hatte tatsächlich eine Traumkarriere hingelegt. Nachdem er als 18-Jähriger in Italien die Hotelfachschule abgeschlossen hatte, begann er seine ersehnte Reise durch die Welt. Er arbeitete für mehrere grosse Hotels und Ketten und übernahm 1999, nach acht Jahren im Topmanagement von Intercontinental Hotels & Resorts, das legendäre Hotel Quisisana auf Capri. Dann kam der Wechsel nach Lugano, und Rossi wurde mit wertvollen Auszeichnungen geradezu überhäuft. Von der American Academy of Hospitality Sciences erhielt er den Star Diamond Award als Anerkennung für seine herausragenden beruflichen Leistungen. Im selben Jahr wurde er mit dem Verdienstorden der Italienischen Republik geehrt. An der Internationalen Tourismus-Börse in Mailand 2015 konnte er den internationalen Preis Excellent entgegennehmen, die höchste Auszeichnung für Verdienste um

Royal, Lugano.
Restaurant I Due Sud mit Sicht auf den See.
Doppelzimmer Deluxe mit Seesicht.

die Entwicklung von Tourismus und Gastfreundschaft. Die Liste ist schier endlos.

Splendide Royal wird noch besser Längst ist der charismatische Mann von Welt, der an der Hotelfachschule Lausanne und an der Cornell University studiert hat, auch Managing Director der edlen Robert Naldi Collection, zu der neben dem Splendide Royal Luxushotels in Frankreich, Italien und der Schweiz gehören. Wie konsequent und souverän er das wunderschön renovierte Splendide mit dem neuen Spa und der neuen Terrasse unter die besten Stadthotels Europas führte, ist unglaublich. Und wie der Hotelier des Jahres den Palast am See höchst erfolgreich durch die Pandemie lotste, ist schlicht genial. Wie das Le Grand Bellevue wird auch das Splendide Royal einen weiteren grossen Schritt nach vorn machen. Unter der Leitung von Giuseppe Rossi werden neue Empfangsbereiche und zwei neue, umweltfreundliche Flügel gebaut, deren grosse Panoramazimmer und -suiten höchste Ansprüche der Luxushotellerie erfüllen. Ein weiterer Neubau soll das moderne Gebäude ersetzen, in dem heute ein Teil der Hotelzimmer untergebracht ist. Vorgesehen sind dort Appartements mit der Möglichkeit, die Dienstleistungen des Hotels in Anspruch zu nehmen. Die neuen Gebäude werden durch grosse Grünflächen aufgewertet. Es entstehen urbane Gärten, ein geheimer Garten im hinteren Teil und ein Dachgarten mit Blick auf den See. Ziel ist es, die Umgebung der Jahreszeit entsprechend in schönsten Farben leuchten zu lassen. Man wird noch viel hören von Giuseppe Rossi und seinem Splendide Royal.

Grand Hotel Splendid – Generationen haben Werte geschaffen und Sorge getragen und werden es weiter tun.

Bar in der Hotelhalle.
Dampfbad im neuen Spa-Bereich.

Sechs wichtige Auszeichnungen

Neben dem Hotel des Jahres und dem Hotelier des Jahres wurden im Dolder Grand sechs weitere Awards an Persönlichkeiten, die Herausragendes geleistet haben, vergeben.

Koch des Jahres:

Sven Wassmer

Als wir vor Jahren zum Flecken Vals hinauffuhren, um im 7132 Hotel beim bereits schon berühmten Sven Wassmer zu dinieren, wuchs unsere Begeisterung von Gang zu Gang. Was da auf den Tisch gezaubert wurde, war ganz grosse Klasse. Und es herrschte Einigkeit, dass dieses freundliche, bescheidene Genie nicht ewig tief hinten im Valsertal am Herd stehen würde. Vor drei Jahren war es dann so weit. Sven Wassmer legte im Grand Resort Bad Ragaz los. Und wie. Im originell designten Restaurant Memories liegt der dritte Michelin-Stern förmlich in der Luft. Wie der Koch des Jahres mit seiner jungen, hochtalentierten Brigade die kulinarischen Schätze der Alpen mit den besten Zutaten aus aller Welt kombiniert, muss man erlebt haben.

Concierge des Jahres: Alexander Piderit

Die Mutter ist halb Italienerin und halb Engländerin, der Vater war Deutscher, und als Alexander Piderit 14 war, zog die Familie von Göttingen nach Sirmione am Gardasee. Der Sohn machte Abitur in der Hotelfachschule Caterina de Medici in Desenzano, und irgendwann sah er den

Film «Ein Concierge zum Verlieben». Er war fasziniert, und als er in der Loge des Villa Cortine Palace Hotels in Sirmione zu arbeiten begann, verliebte er sich in den Beruf. In der Villa und später im Badrutt’s Palace in St. Moritz durchlief er alle Stationen und konnte auf grosse Lehrmeister zählen, unter anderem auf Palace-Chefconcierge Giuseppe Pesenti, den Concierge des Jahres 2018. Seit einem Jahr ist das 31-jährige Sprach- und Organisationstalent Alexander Piderit im Kronenhof Pontresina selbst hochgeschätzter Chefconcierge.

Newcomer des Jahres:

Andreas Magnus Er war zuletzt für Kempinski in Peking und Bangkok tätig, dann führte ihn die Reise ins Herz der Schweizer Alpen. Andreas Magnus eröffnete am 25. Juni vergangenen Jahres das Kempinski Palace Engelberg, das der chinesische Investor Yunfeng Gao mit 100 Millionen Franken in einen neuen Alpenpalast der Superlative verwandelt hatte. Der Norweger spricht fliessend fünf Sprachen, gilt als einer der innovativsten Köpfe innerhalb von Kempinski – und machte alles richtig. Er holte mehrere hochkarätige Führungspersonen, denen man schon in Luxushotels auf der halben Welt begegnet ist, nach Engelberg. Und er setzte klugerweise vom ersten Tag an auf die Zusammenarbeit mit lokalen Geschäften und Organisationen, vom Kloster über die Käserei bis zu den Skischulen. Damit hat sich der Newcomer des Jahres eine Menge Goodwill verschafft.

Alexander Piderit.
Sven Wassmer.

Aufsteiger des Jahres:

Luzi und Simona Seiler

Vier Jahre lang wurde das Parkhotel Margna in Sils -Baselgia umfassend renoviert. Im Dezember vergangenen Jahres konnte die Wiedereröffnung des prächtigen Gebäudes, das Zuckerbäcker Johann Josty 1817 erbaut hatte, gefeiert werden. Seither hat das Engadin ein weiteres VierSterne-Superior-Haus, das den Gast mit Authentizität und Einzigartigkeit begeistert. 26 Millionen Franken hatten Christoph und Isot Sautter, die schon vor dem Kauf des Hotels Stammgäste im Margna waren, in ihr geliebtes Objekt investiert. Nun galt es noch, die richtigen Leute für dessen Führung und den Wiederaufbau einer Stammkundschaft zu finden. Und die Sautters machten alles richtig: Sie holten den früheren Starhotelier Fritz Erni, der mit dem Montana in Luzern ein Wunder geschafft hatte, in den Verwaltungsrat. Das Gremium entschied sich für Luzi und Simona Seiler und tat damit einen Glücksgriff.

Comeback des Jahres: Reto Kocher

Neun Jahre lang führte Reto Kocher mit grossem Erfolg die Nummer eins in Basel, das Luxushotel Les Trois Rois. Dann folgte er dem Ruf von Mövenpick, das auf dem Gelände des ehemaligen Basler Hilton ein neues, spektakuläres und innovatives Hotel plante. Lieferengpässe und reduzierte Bautätigkeiten aufgrund der Pandemie führten zu Verzögerungen von rund 14 Monaten, doch am 1. September vergangenen Jahres konnte das neue Flaggschiff

von Mövenpick Hotels & Resorts mit einem rauschenden Fest endlich eröffnet werden. Ein derart grosses Haus mitten in der Pandemie in Fahrt zu bringen und neue Gäste zu gewinnen, ist keine leichte Aufgabe. Reto Kocher hat sie hervorragend gemeistert und wird die Zeit als herausfordernd, ungemein spannend und lehrreich in Erinnerung behalten.

Lifetime Award:

Marco Torriani

23 Jahre General Manager im edlen Luxuspalast Mandarin Oriental in Genf, zwölf Jahre Präsident des Stiftungsrats der Hotelfachschule Lausanne, nebenbei zehn Jahre Präsident des Eishockey-Spitzenklubs Genf-Servette und eine ganze Menge mehr: Es gibt Biografien, die sind entschieden weniger fesselnd als die des ursprünglichen Bündners Marco Torriani. Dass sich der ebenso berühmte wie charismatische Grandseigneur der Welthotellerie vor neun Jahren nicht einfach so zur Ruhe setzen würde, war absehbar. Zuerst holte er ein altehrwürdiges Hotel in Garmisch aus dem Tiefschlaf, und vor allem brachte er seine gewaltige Erfahrung in die familieneigene Holding Monaco Luxury Hotels & Resorts ein. Diese betreibt die Hotels der Torriani Group Luxury Hotels, zu der das legendäre Ritz Carlton in Montreal gehört. Dass das von seinem Sohn Andrew geführte Haus auch schon als bestes Hotel Kanadas ausgezeichnet wurde, war einer der (vorläufig) letzten Höhepunkte in der Karriere von Marco Torriani. Es ist eine Karriere, die zu den glanzvollsten der vergangenen Jahrzehnte zählt.

Reto Kocher.
Marco Torriani
Andreas Magnus.
Luzi und Simona Seiler.
Castello del Sole.

Das sind die 100 Besten der Schweiz

Wer es in den fünf Kategorien des Schweizer Hotelratings einmal auf Platz eins geschafft hat, verteidigt die Position mit derselben Leidenschaft wie ein Spitzenrestaurant seine drei MichelinSterne. Es liegen denn auch dieselben Häuser an der Spitze wie vor einem Jahr. Die Big Five haben in sämtlichen Bewertungskriterien die Nase vorn – sie sind derzeit schlicht die Besten.

Gewiss, man könnte sich ganz oben vielleicht etwas mehr Abwechslung wünschen. Aber in einem Hotelrating ist Abwechslung um der Abwechslung willen der Tod der Glaubwürdigkeit. Und acht Häuser, die neu Aufnahme gefunden haben, sorgen allemal für frischen Wind.

Bestes Schweizer Ferienhotel ist das Castello del Sole in Ascona. Bei den Nice-PriceFerienhotels bleibt der Vitznauerhof vorn, bei den Wellnesshotels das Grand Resort Bad Ragaz, bei den Stadthotels The Dolder Grand und bei den Familienhotels das Albergo Losone. Zu den interessantesten Neuen zählen The Woodward Hotel in Genf, das Kempinski Palace in Engelberg, das Bergwelt in Grindelwald und das Parkhotel Margna in Sils-Baselgia. Jedes dieser Häuser ist auf seine Art eine Bereicherung für die helvetische Hotelszene. Bei anderen interessanten Objekten haben wir entschieden, vorerst die weitere Entwicklung abzuwarten. So etwa beim Luzerner Château Gütsch. Oder beim Park Gstaad, das zum Verkauf steht. Four Seasons soll sich für das Management im Mammutchalet interessieren.

Die Schweizer Ferienhotellerie blickt auf ein sehr gutes Jahr 2021 zurück. Zu verdanken ist dies der Treue der Schweizer Gäste, aber auch der Tatsache, dass die pandemiebedingten Restriktionen weit weniger streng ausfielen als in unseren Nachbarländern. Dass uns relativ grosse Freiheiten gelassen wurden, erwies sich als goldrichtig. Ungleich trauriger steht es nach wie vor um die Stadthotellerie. Die Zahl der Gäste aus dem Ausland ist zwar wieder im Steigen und auch der Freizeittourismus zieht wieder an, aber der Weg zurück ist noch weit.

So berechtigt die Hoffnungen der Ferienhotellerie auf einen guten Sommer und Herbst auch sind: Es bleiben viele Fragezeichen. Ob Corona tatsächlich zum harmlosen Erkältungsvirus schrumpft, wissen wir nicht. Ebenso wenig wissen wir, wie kriegerische Auseinandersetzungen sich auf das globale Reiseverhalten auswirken werden. Sicher ist fast nur eines: Auch wenn die Risiken im Ausland geringer geworden sind, spricht vieles für Ferien im eigenen Land. Namentlich eine Hotellerie, die qualitativ noch nie so stark war wie heute.

Albergo Losone (oben) und Vitznauerhof (unten).

Die 25 besten Ferienhotels

1 (Vorjahr: 1) Castello del Sole*****(S)

6612 Ascona

Telefon 091 791 02 02 www.castellodelsole.com

Gastgeber: Simon V. und Gabriela Jenny DZ/F ab 540 Fr. Was hier geboten wird, ist derzeit nicht zu schlagen.

2 (2) Eden Roc*****(S)

6612 Ascona

Telefon 091 785 71 71 www.edenroc.ch

Gastgeber: Simon Spiller DZ/F ab 468 Fr. Traumhotel, das von Jahr zu Jahr noch besser wird.

3 (3) The Chedi*****(S)

6490 Andermatt

Telefon 041 888 74 88 www.thechediandermatt.com

Gastgeber: Jean-Yves Blatt DZ/F ab 500 Fr. Eine wunderbare Welt für Lebenskünstler und Geniesser.

4 (4) Kulm*****(S)

7500 St. Moritz

Telefon 081 836 80 00 www.kulm.com

Gastgeber: Heinz E. und Jenny Hunkeler DZ/HP ab 495 Fr. Monument mit Trümpfen, die schlicht unschlagbar sind.

5 (5) Suvretta House*****(S)

7500 St. Moritz

Telefon 081 836 36 36 www.suvrettahouse.ch

Gastgeber: Peter und Esther Egli DZ/HP ab 560 Fr. Toller Mix aus Vergangenheit und Gegenwart.

6 (6) Badrutt's Palace*****(S)

7500 St. Moritz

Telefon 081 837 10 00 www.badruttspalace.com

Gastgeber: Richard Leuenberger

DZ/F ab 585 Fr.

Monument der Welthotellerie. Faszinierender denn je.

7 (10) Giardino*****(S)

6612 Ascona

Telefon 091 785 88 88 www. giardino.ch

Gastgeber: Wolfram Merkert

DZ/F ab 525 Fr.

Kulthotel. Mit dem neuen Spa erst recht eine glatte Wucht.

8 (9) Le Grand Bellevue*****(S)

3780 Gstaad

Telefon 033 748 00 00

www.bellevue-gstaad.ch

Gastgeber: Daniel Koetser, Fabian Nusser

DZ/F ab 475 Fr.

Das Bellevue darf sich als Hotel des Jahres 2022 feiern lassen.

9 (7) Gstaad Palace*****(S)

3780 Gstaad

Telefon 033 748 50 00

www.palace.ch

Gastgeber: Andrea Scherz

DZ/HP ab 670 Fr.

Märchenpalast. Unverschuldet leicht zurückgefallen.

10 (8) The Alpina*****(S)

3780 Gstaad

Telefon 033 888 98 88

www.thealpinagstaad.ch

Gastgeber: Tim Weiland

DZ/F ab 580 Fr.

Feiner Mix aus alpinem Stil und internationalem Flair.

11 (12) Park Hotel Vitznau*****(S)

6354 Vitznau

Telefon 041 399 60 60

www.parkhotel-vitznau.ch

Gastgeber: Urs Langenegger Juniorsuite/F ab 750 Fr. Luxuriöses Schlösschen. Bietet Ruhe und Geborgenheit.

12 (13) Riffelalp Resort*****(S)

3920 Zermatt

Telefon 027 966 05 55

www.riffelalp.com

Gastgeber: Hans-Jörg Walther DZ/F ab 380 Fr. Wunderbares Resort mit der Aura der Einzigartigkeit.

13 (neu) Kempinski Palace Engelberg

6390 Engelberg

Telefon 041 639 75 75

www.kempinski.com/engelberg

Gastgeber: Andreas Magnus DZ/F ab 590 Fr. Architektonische Meisterleistung. Riesengewinn für Engelberg.

14 (14) Zermatterhof*****(S)

3920 Zermatt

Telefon 027 966 66 00

www.zermatterhof.ch

Gastgeber: Rafael Biner (bis Herbst 2022) DZ/F ab 440 Fr.

Verlust: Rafael Biner verlässt das Hotel des Jahres 2021.

15 (16) In Lain Hotel Cadonau*****(S)

7527 Brail

Telefon 081 851 20 00

www.inlain.ch

Gastgeber: Dario und Tamara Cadonau DZ/F ab 410 Fr.

Atemberaubend schön. Hat erneut einen Zacken zugelegt.

Eden Roc.

16 (11) Carlton Hotel*****(S) 7500 St. Moritz

Telefon 081 836 70 00 www.carlton-st.moritz.ch

Gastgeber: Stephanie und Michael Lehnort Juniorsuite/F ab 900 Fr. Investitionen werden den Palast wieder nach vorn bringen.

17 (17) The Omnia Mountain Lodge*****(S) 3920 Zermatt

Telefon 027 966 71 71 www.the-omnia.com

Gastgeber: Christian Eckert DZ/F ab 350 Fr. Eines der spektakulärsten und besten Hotels in den Alpen.

18 (18) Kronenhof*****(S) 7504 Pontresina

Telefon 081 830 30 30 www.kronenhof.com

Gastgeber: Marc Eichenberger

DZ/F ab 415 Fr. Eindrückliches Alpenmonument. Immer auf neustem Stand.

19 (15) Villa Orselina***** 6644 Orselina-Locarno Telefon 091 735 73 73 www.villaorselina.ch

Gastgeber: Daniel Schälli

DZ/F ab 390 Fr.

Gastfreundschaft vom Feinsten an unübertrefflicher Lage.

20 (19) Maiensässhotel Guarda Val****(S)

7078 Lenzerheide-Sporz

Telefon 081 385 85 85 www.guardaval.ch

Gastgeber: Bettina Arpagaus und Philip Arnold

DZ/F ab 293 Fr.

So schön und magisch ist die Bergwelt sonst fast nirgends.

21 (21) Waldhaus*****

7514 Sils Maria

Telefon 081 838 51 00 www.waldhaus-sils.ch

Gastgeber: Patrick und Claudio Dietrich DZ/F ab 375 Fr.

Monument der Spitzenhotellerie mit faszinierender Geschichte.

22 (22) Giardino Mountain*****(S)

7512 Champfèr-St. Moritz

Telefon 081 836 63 00 www.giardino-mountain.ch

Gastgeber: Philippe Frutiger DZ/F ab 490 Fr.

Locker und lässig. Im Sommer nur Pop-up-Restaurant.

23 (24) Splendide Royal*****(S)

6900 Lugano

Telefon 091 985 77 11

www.splendide.ch

Gastgeber: Giuseppe Rossi

DZ/F ab 335 Fr.

Alles ist Spitze. Auch Giuseppe Rossi, der Hotelier des Jahres.

24 (25) Walther****(S)

7504 Pontresina

Telefon 081 839 36 36 www.hotelwalther.ch

Gastgeber: Anne-Rose und Thomas Walther

DZ/F ab 320 Fr.

Grossartige, liebenswerte Hotelwelt für alle Generationen.

25 (23) Cervo Mountain*****

3920 Zermatt

Telefon 027 968 12 12 www.cervo.ch

Gastgeber: Sereina und Daniel F. Lauber

DZ/F ab 440 Fr.

Ungezwungener Luxus, wunderschönes neues Spa.

Castello del Sole.
Von oben nach unten: The Chedi, Kulm, Suvretta House.

Primin Zurbriggen.

Die 25 besten Nice-Price-Ferienhotels

1 (Vorjahr: 1) Vitznauerhof****(S) 6354 Vitznau Telefon 041 399 77 77 www.vitznauerhof.ch

Gastgeber: Raphael Herzog DZ/F ab 217 Fr.

Ferienparadies der Superlative. Voller toller Überraschungen.

2 (3) Pirmin Zurbriggen****(S) 3905 Saas Almagell Telefon 027 957 23 01 www.wellnesshotel-zurbriggen.ch www.loftsuite.ch

Gastgeber: Esther und Fabian Zurbriggen DZ/F ab 260 Fr. Bestes und bestausgelastetes Nice-Price-Hotel in den Alpen.

3 (2) Arthotel Riposo**** 6612 Ascona Telefon 091 791 31 64 www.hotelriposo.ch

Gastgeber: Familie Studer DZ/F ab 180 Fr. Erneut wurde viel Geld in Asconas Hotelperle investiert.

4 (4) Spitzhorn***(S) 3792 Saanen-Gstaad Telefon 033 748 41 41 www.spitzhorn.ch

Gastgeber: Ilse und Michel Wichman DZ/F ab 180 Fr. Unkompliziertheit, Lebensfreude und ein tolles Ambiente.

5 (5) Waldhotel Doldenhorn****(S) 3718 Kandersteg Telefon 033 675 81 81 www.doldenhorn-ruedihus.ch

Gastgeber: René, Anne und Patric Maeder DZ/F ab 270 Fr.

Die Familie Maeder hat ein Hotelwunder geschaffen.

6 (neu) Bergwelt Grindelwald****(S)

3818 Grindelwald

Telefon 033 854 85 85

www.bergwelt-grindelwald.com

Gastgeberin: Ramona Keller (Resident Managerin)

DZ/F ab 320 Fr.

Inspirierend, vibrierend, wohltuend anders. Eine glatte Wucht.

7 (neu) Parkhotel Margna****(S)

7515 Sils Baselgia

Telefon 081 838 47 47

www.margna.ch

DZ/F ab 290 Fr.

Gastgeber: Luzi und Simona Seiler Wunderschön erneuert. In mancher Hinsicht einzigartig.

8 (8) Chesa Randolina***(S)

7515 Sils Baselgia

Telefon 081 838 54 54

www.randolina.ch

Gastgeber: Tanija und Tomas Courtin

DZ/F ab 240 Fr. Eine umwerfend charmante Hotelperle am Silsersee.

9 (7) Backstage Hotel Vernissage****

3920 Zermatt

Telefon 027 966 69 70

www.backstagehotel.ch

Gastgeber: Heinz Julen, Daniel Droz

DZ/F ab 250 Fr.

Faszinierendes Designhotel aus Holz, Stahl und Glas.

10 (12) Hotel Ascovilla****

6612 Ascona

Telefon 091 785 41 41

www.ascovilla.ch

Gastgeberin: Margot Faucherre

DZ/F ab 240 Fr.

Gelungenes Facelifting von Pool, Gartenanlage und Lounge.

11 (9) Radisson Blu Hotel Reussen****(S)

6490 Andermatt

Telefon 041 888 11 11

www.radissonblu.com/de/ hotel-andermatt

Gastgeber: Andreas Meier

DZ/F ab 252 Fr.

Dreieinhalb Jahre nach der Eröffnung ein sicherer Wert.

12 (K*) Romantik Hotel Castello

Seeschloss****

6612 Ascona

Telefon 091 791 01 61

www.castello-seeschloss.ch

Gastgeber: Daniel Heiserer

DZ/F ab 250 Fr.

Historisches Schlösschen. Subtropischer Garten, Traumlage.

13 (15) Romantik Hotel Hornberg****

3777 Saanenmöser-Gstaad

Telefon 033 748 66 88 www.hotel-hornberg.ch

Gastgeber: Brigitte und Christian Hoefliger

DZ/F ab 275 Fr.

So sympathisch und liebenswert war das Chalet wohl noch nie.

14 (10) Valsana

Hotel & Appartements****(S)

7050 Arosa

Telefon 081 378 63 63 www.valsana.ch

Gastgeber: Claudio Laager

DZ/F ab 274 Fr.

Arosas bestes Vier-Sterne-Haus. Unverschuldet etwas zurückgefallen.

15 (19) Unique Hotel Post****(S)

3920 Zermatt

Telefon 027 967 19 31 www.hotelpost.ch

Gastgeber: Martin und Daniela Perren

DZ/F ab 206 Fr.

Lifestylehotel im Herzen von Zermatt. Längst eine Institution.

16 (6) Ameron Davos Swiss Mountain****(S)

7260 Davos Platz

Telefon 081 544 19 19

www.ameronhotels.com/de/hotel-davos

Gastgeber: vakant

DZ/F ab 280 Fr.

Nach dem Wechsel in der Direktion wird es schwer fürs Ameron.

17 (11) Nira Alpina****(S)

7513 Silvaplana-Surlej

Telefon 081 838 69 69

www.niraalpina.com

Gastgeber: Claudia Pronk

DZ/F ab 275 Fr.

Beliebtes Lifestylehotel. Wird auch wieder Ränge gutmachen.

18 (13) The Hide Hotel Flims**** 7017 Flims

Telefon 081 911 15 11 www.thehidehotelflims.ch

Gastgeber: Daniel Mani, Hannes Ingold

DZ/F ab 240 Fr.

Ein Hotel, das wohltuend anders ist – und viel Luft nach oben hat.

19 (20) Castell****(S) 7524 Zuoz

Telefon 081 851 52 53 www.hotelcastell.ch

Gastgeber: Christine Abel und Matthias Wettstein

DZ/F ab 230 Fr.

Auch unter neuer Führung verdient das Kulthotel viel Kredit.

20 (14) Romantik Hotel Beau Rivage**** 6353 Weggis

Telefon 041 392 79 00

www.beaurivage-weggis.ch

Gastgeber: Oliver Müller

DZ/F ab 253 Fr.

Einziges Weggiser Vier-Sterne-Hotel direkt am See. Schöne Terrasse.

Vitznauerhof.

21 (neu) Golfhotel Les Hauts de Gstaad****(S)

3777 Saanenmöser

Telefon 033 748 68 68

www.golfhotel.ch

Gastgeber: Andrea und Markus Sprenger-von Siebenthal

DZ/F ab 275 Fr.

Eines der drei erfolgreichsten Hotels in der Region.

22 (16) Waldhaus am See***(S)

7500 St. Moritz

Telefon 081 836 60 00

www.waldhaus-am-see.ch

Gastgeber: Sandro Bernasconi

DZ/F ab 220 Fr.

Im Kulthotel ist alles ein wenig verrückter als anderswo.

23 (17) Huus Gstaad****(S)

3792 Saanen-Gstaad

Telefon 033 748 04 04 www.huusgstaad.ch

Gastgeberin: Mirka Czybik

DZ/F ab 250 Fr.

Sympathisches Haus mit einer grossen Stammkundschaft.

24 (23) Boutique-Hotel Alpenrose****

3778 Schönried

Telefon 033 748 91 91 www.hotelalpenrose.ch

Gastgeber: Michel, Carole und Yasmin von Siebenthal

DZ/F ab 235 Fr.

Ein Chalethotel, das auch höchste Erwartungen übertrifft.

25 (27) Hotel Piz Buin****(S)

7250 Klosters

Telefon 081 423 33 33 www.pizbuin-klosters.ch

Gastgeber: Jean-Claude Huber

DZ/F ab 235 Fr.

Das Piz Buin ist mächtig in Schwung gekommen. *K = Kategorienwechsel

Von oben nach unten: Arthotel Riposo, Spitzhorn, Waldhotel Doldenhorn.

Bürgenstock Hotel & Alpine Spa.

Die 20 besten Wellnesshotels

1 (Vorjahr: 1) Grand Resort

Bad Ragaz*****(S)

7310 Bad Ragaz

Telefon 081 303 30 30 www.resortragaz.ch

Gastgeber: Marco R. Zanolari Juniorsuiten ab 500 Fr.

Ohne Abstriche: Europas bestes Gesundheits- und Wellnessresort.

2 (3) Bürgenstock Hotel & Alpine

Spa*****(S)

6363 Obbürgen

Telefon 041 612 60 00

www.buergenstock.ch

Gastgeber: Christian Sack

DZ/F ab 1200 Fr.

Langsam erhält das Hotel auch so etwas wie eine Seele.

3 (2) Tschuggen*****(S)

7050 Arosa

Telefon 081 378 99 99

www.tschuggen.ch

Gastgeber: Silvana und Ingo Schlösser

DZ/F ab 240 Fr.

Mit der neuen Führung bleibt das Tschuggen Weltklasse.

4 (4) Lenkerhof Gourmet Spa

Resort*****(S)

3775 Lenk

Telefon 033 736 36 36 www.lenkerhof.ch

Gastgeber: Jan Stiller, Heike Schmidt

DZ/F ab 330 Fr.

Mit dem umgebauten Spa wird der Lenkerhof noch attraktiver.

5 (5) Victoria-Jungfrau Grand Hotel &

Spa*****(S)

3800 Interlaken

Telefon 033 828 28 28

www.victoria-jungfrau.ch

Gastgeber: Peter Kämpfer

DZ/F ab 440 Fr.

Langsam, aber sicher nimmt die Hotellegende wieder Fahrt auf.

6 (10) Le Mirador Resort & Spa*****(S)

1801 Le Mont-Pèlerin

Telefon 021 925 11 11 www.mirador.ch

Gastgeber: Benjamin Müller-Rappard

DZ/F ab 360 Fr.

Das Mirador wird immer besser. Vier gewonnene Ränge als Lohn.

7 (7) Wellnesshotel Golf Panorama****(S)

8564 Lipperswil

Telefon 052 208 08 08 www.golfpanorama.ch

Gastgeber: Caroline und Alexandre Spatz

DZ/F ab 290 Fr.

Reizvoller und erfolgreicher Mix aus Golf, Wellness und Kulinarik.

8 (neu) Parkhotel Delta****(S)

6612 Ascona

Telefon 091 785 77 85 www.parkhoteldelta.ch

DZ/F ab 350 Fr.

Gastgeber: Alfredo Coccia Überzeugendes Comeback, auch dank vielen Millionen.

9 (11) Deltapark Vitalresort****(S)

3645 Thun

Telefon 033 334 30 30 www.deltapark.ch

Gastgeber: Kevin Furrer

DZ/F ab 300 Fr.

Der neue Direktor übernimmt ein Traumresort in Hochform.

10 (6) Grand Hotel des Bains

Kempinski*****(S)

7500 St. Moritz

Telefon 081 838 38 38

www.kempinski-stmoritz.com

Gastgeber: Konstantin Zeuke

DZ/F ab 390 Fr.

Im gut geführten Palast stehen jetzt grosse Investitionen an.

11 (8) Hotel Hof Weissbad****(S)

9057 Weissbad bei Appenzell

Telefon 071 798 80 80 www.hofweissbad.ch

Gastgeber: Roberto Wittwer, Damaris Lienhard

DZ/HP ab 460 Fr.

Führungswechsel, doch an der Philosophie ändert sich nichts.

12 (9) Ermitage Wellness- & SpaHotel*****

3778 Schönried-Gstaad

Telefon 033 748 04 30 www.ermitage.ch

Gastgeber: Romuald Bour

DZ/F ab 360 Fr.

Ein sicherer Wert in der Berner Oberländer Spitzenhotellerie.

13 (13) Wellnesshotel Chasa

Montana****(S)

7563 Samnaun

Telefon 081 861 90 00

www.hotelchasamontana.ch

Gastgeber: Carina und Daniel Eisner

Preise noch offen

Totalrenovation. Wiedereröffnung im Dezember 2022.

14 (14) Belvédère****(S)

7550 Scuol

Telefon 081 861 06 06 www.belvedere-scuol.ch

Gastgeber: Julia und Kurt Baumgartner, Kay Hempel

DZ/F ab 230 Fr.

Vieles ist neu geworden – und bald wirds noch besser!

15 (17) Walliserhof Grand-Hotel & Spa***** 3906 Saas-Fee

Telefon 027 958 19 00 www.walliserhof-saasfee.ch

Gastgeber: Klaus Habegger

DZ/F ab 350 Fr.

Neue Führung, am erfolgreichen Konzept aber ändert sich nichts.

16 (16) Bellevue Parkhotel & Spa****(S) 3715 Adelboden

Telefon 033 673 80 00 www.parkhotel-bellevue.ch

Gastgeberin: Franziska Richard DZ/F ab 240 Fr.

Bijou im Berner Oberland. Neu Mitglied bei Relais & Châteaux.

17 (12) Waldhaus Flims Wellness

Resort*****(S) 7018 Flims

Telefon 081 928 48 48 www.waldhaus-flims.ch

Gastgeber: Riccardo Giacometti

DZ/F ab 310 Fr.

Der neue Direktor ist ein Profi, doch viele Fragen bleiben offen.

18 (neu) Hotel Eden Spiez****(S) 3700 Spiez

Telefon 033 655 99 00 www.eden-spiez.ch

DZ/F ab 270 Fr.

Gastgeber: Patrick Jäger

Tolle Lage am See. Hat etwas Paradiesisches an sich.

19 (neu) Bad Horn Hotel & Spa****(S) 9326 Horn

Telefon 071 844 51 51 www.badhorn.ch

DZ/F ab 220 Fr.

Gastgeber: Bernadette und Stephan Hinny

Nautisches Ambiente erfüllt das ganze Hotel.

20 (19) Bergspa Hotel La Val****(S) 7165 Brigels

Telefon 081 929 26 26 www.laval.ch

Gastgeber: Reto Engler

DZ/F ab 220 Fr.

Eines der schönsten Hideaways in den Alpen.

Von oben nach unten: Tschuggen, Lenkerhof Gourmet Spa Resort, Victoria-Jungfrau

Grand Hotel & Spa.

Grand Resort Bad Ragaz.

Bau-Rivage Palace.

Die 20 besten Stadthotels

1 (Vorjahr: 1) The Dolder

Grand*****(S) 8032 Zürich

Telefon 044 456 60 00 www.thedoldergrand.com

Gastgeber: Markus Granelli DZ ab 700 Fr.

Absolute Weltklasse. Das zeigte sich erst recht während Corona.

2 (2) Beau-Rivage Palace*****(S) 1006 Lausanne-Ouchy

Telefon 021 613 33 33 www.brp.ch

Gastgeberin: Nathalie Seiler-Hayez DZ/F ab 480 Fr.

Der neu renovierte Palace-Flügel ist eine Wucht. Wie alles andere auch.

3 (4) Widder*****(S) 8001 Zürich

Telefon 044 224 25 26 www.widderhotel.com

Gastgeber: Jörg Arnold

DZ/F ab 580 Fr.

Vieles ist neu: So schön war das Altstadt-Bijou noch nie.

4 (3) Grand Hotel Les Trois

Rois*****(S) 4001 Basel

Telefon 061 260 50 50 www.lestroisrois.com

Gastgeber: Philippe D. Clarinval (ab Juli 2022)

DZ/F ab 675 Fr.

Auch unter neuer Führung eines der besten Stadthotels Europas.

5 (5) Baur au Lac*****(S) 8022 Zürich

Telefon 044 220 50 20 www.bauraulac.ch

Gastgeber: Wilhelm Luxem DZ/F ab 920 Fr.

Alles ist Weltklasse im Palast zwischen Bahnhofstrasse und See.

6 (8) Four Seasons Hotel Des Bergues*****(S) 1201 Genf

Telefon 022 908 70 00 www.fourseasons.com/geneva

Gastgeber: Martin Rhomberg

DZ/F ab 750 Fr.

Haus der Superlative. An Luxus und Qualität kaum zu schlagen.

7 (7) Fairmont Le Montreux Palace*****(S) 1820 Montreux

Telefon 021 962 12 12

www.fairmont.com/montreux

Gastgeber: Michael Smithuis

DZ/F ab 425 Fr.

Ein Dauerbrenner unter den besten Hotels der Schweiz.

8 (6) Hotel Beau-Rivage*****(S)

1211 Genf

Telefon 022 716 66 66 www.beau-rivage.ch

Gastgeber: Robert P. Herr

DZ/F ab 510 Fr.

Lars Wagner ist gegangen –und nur schwer zu ersetzen.

9 (10) Schweizerhof Bern & Spa*****(S)

3001 Bern

Telefon 031 326 80 80 www.schweizerhof-bern.ch

Gastgeber: Maximilian von Reden DZ/F ab 320 Fr.

So gut war der Palast am Bahnhof wohl noch nie.

10 (9) Mandarin Oriental Geneva*****(S) 1201 Genf

Telefon 022 909 00 00 www.mandarinoriental.com/geneva

Gastgeber: Davis Collas

DZ /F ab 495 Fr.

Überwältigender Blick auf Stadt, See und Berge.

11 (neu) The Woodward*****(S) 1201 Genf

Telefon 022 901 37 00 www.oetkercollection.com/hotels/ the-woodward Juniorsuiten ab 1250 Fr.

Gastgeber: Alessio Minetto Erstes All-Suite-Hotel in Genf. Komplett umgebaut.

12 (14) Alex Lake Zürich***** 8800 Thalwil-Zürich

Telefon 044 552 99 99 www.campbellgrayhotels.com/ alex-lake-zurich/

Gastgeber: Daniel Weist DZ/F ab 390 Fr. Edelpalast am See mit neuem Fine-Dining-Restaurant.

13 (13) The Hotel

6002 Luzern

Telefon 041 226 86 86 www.the-hotel.ch

Gastgeber: Urs Karli DZ/F ab 295 Fr. Spektakuläres Designhotel, das mehr denn je begeistert.

14 (18) La Réserve Eden au Lac*****

8008 Zürich

Telefon 044 266 25 25 www.lareserve-zurich.com

Gastgeber: Thomas Maechler

DZ/F ab 590 Fr.

Grandioser Mix aus Kunst, Rebellion und moderner Raffinesse.

15 (16) Park Hyatt*****(S)

8002 Zürich

Telefon: 043 883 12 34 www.zurich.park.hyatt.com

Gastgeber: Stephen Ansell

DZ ab 620 Fr.

Das Hyatt scheint endlich neuen Schub zu erhalten.

16 (17) Lausanne Palace*****(S)

1002 Lausanne

Telefon 021 331 31 31 www. lausanne-palace.com

Gastgeberin: Isabelle von Burg

DZ/F ab 340 Fr.

Glamouröser Palast mit grosser Geschichte und neuer Führung.

17 (12) Bellevue Palace*****(S)

3001 Bern

Telefon 031 320 45 45 www.bellevue-palace.ch

Gastgeber: Urs Bührer

DZ/F ab 534 Fr.

Legendäre Terrasse. Man freut sich auf neuen Schwung.

18 (11) Grand Hotel Du Lac*****(S) 1800 Vevey

Telefon 021 925 06 06 www.ghdl.ch

Gastgeber: Luc Califano

DZ/F ab 340 Fr.

Haus mit viel Grandezza – und etwas Verbesserungspotenzial.

19 (15) ArtDeco Hotel Montana****(S) 6002 Luzern

Telefon 041 419 00 00 www.hotel-montana.ch

Gastgeber: Miriam Böger

DZ/F ab 295 Fr.

Das Montana bleibt bestes Stadthotel mit vier Sternen.

20 (20) Royal Savoy Hôtel & Spa***** 1006 Lausanne

Telefon 021 614 88 88 www.royalsavoy.ch

Gastgeber: Alain Kropf

DZ/F ab 355 Fr.

Exzellente Lage im Park zwischen Zentrum und See.

The Dolder Grand.
Von oben nach unten: Widder, Grand Hotel
Les Trois Rois, Baur au Lac.

Die 10 besten Familienhotels

1 (Vorjahr: 2) Albergo Losone***** 6616 Losone

Telefon 091 785 70 00 www.albergolosone.ch

Gastgeber: Diego Glaus

Familienzimmer/F ab 380 Fr. Im grössten Palmengarten der Schweiz fallen alle Rekorde.

2 (2) Märchenhotel Braunwald**** 8784 Braunwald

Telefon 055 653 71 71 www.maerchenhotel.ch

Gastgeber: Patric und Nadja Vogel

Familienzimmer/HP ab 350 Fr. Was sich im Märchenhotel tut, ist wahrlich märchenhaft.

3 (3) Schweizerhof****(S)

7078 Lenzerheide

Telefon 081 385 25 25 www.schweizerhof-lenzerheide.ch

Gastgeber: Claudia und Andreas ZülligLandolt, Christian Zinn

Familienzimmer/F ab 470 Fr. Wir verfallen in Euphorie: Hier ist alles ganz grosse Klasse.

4 (4) Frutt Mountain Resort****(S) 6668 Melchsee-Frutt

Telefon 041 669 76 76 www.frutt-familylodge.ch

Gastgeber: Andreas Magnus

Familienzimmer ab ab 240 Fr. Ohne Einschränkungen eine Topadresse für Familienferien.

5 (7) Valbella Resort****(S)

7077 Valbella

Telefon 081 384 36 36 www.valbellaresort.ch

Gastgeber: Ramona und Thomas Vogt Familienzimmer ab 490 Fr. Grosser Um- und Ausbau. Wiedereröffnung Juli 2022.

6 (5) rocksresort (Swiss Lodge)

7032 Laax

Telefon 081 927 97 97 www.rockresort.com

Gastgeber: Christoph Schmidt Vier-Bett-Appartements ab 1190 Fr./Woche Unvergleichliches Angebot an Sport und Unterhaltung.

7 (9) Privà Alpine Lodge (Swiss Lodge)

7078 Lenzerheide

Telefon 081 382 06 06 www.privalodge.ch

Gastgeberin: Corina Renggli DZ (zwei Schlafzimmer) ab 250 Fr. Höchst interessantes Chaletdorf mitten in toller Naturlandschaft.

8 (6) La Ginabelle****(S)

3920 Zermatt

Telefon 027 966 50 00

www.la.ginabelle.ch

Gastgeber: Familie Abgottspon-Schell Familienzimmer/F ab 410 Fr. Famoses Familienhotel, in dem einfach alles stimmt.

9 (8) Saratz****(S)

7504 Pontresina

Telefon 081 839 40 00

www.saratz.ch

Gastgeber: Yvonne Urban Scherer und Martin Scherer

Familienzimmer/F ab 485 Fr. Es wird kräftig investiert in Zimmer, Freibad, Park und Lobby.

10 (10) Sunstar Hotel Arosa****

7050 Arosa

Telefon 081 378 77 77

https://arosa.sunstar.ch

Gastgeber: Philomena und Rolf Bucher

Familienzimmer/F ab 135 Fr./ Person

Modernes Erlebnishotel mit Topangeboten für Familien.

So

wurde bewertet

Karl Wild ist Verfasser des Schweizer Hotelratings. Wild arbeitet als Publizist, Hotel- und Restauranttester in Langnau am Albis ZH. Er und sein Team, Spezialisten aus Hotellerie und Tourismus sowie Vielreisende, haben alle aufgeführten Hotels besucht. Um die Chancengleichheit zu wahren, werden nur Hotels mit mindestens zwölf Zimmern und eigenem Restaurant berücksichtigt. Die Bewertungskriterien:

Wertung der massgeblichen Hotel- und Restaurantführer

Qualitätskontrollen führender Hotelvereinigungen

Investitionstätigkeit

· Gastfreundschaft

Charisma und Innovationsfreude des Hoteliers

Charakter und Originalität des Hauses

Lage, Freizeitangebot

Preis-Leistungs-Verhältnis

Kategorienspezifische Angebote

Gästebewertungen

Subjektiver Gesamteindruck der Tester

Albergo Losone).
Schweizerhof.
Frutt Mountain Resort (oben). Valbella Resort (unten).
Märchenhotel Braunwald.

Hotels und ausländische Besitzer: Der Gast fordert heute absolute Transparenz

Ein Investor aus Russland finanziert den teuren Umbau und das Upgrading des Hotels. Ein Staatsfonds aus einem Emirat besitzt die Aktienmehrheit einer Nobelherberge. Saudische Prinzen ziehen die Fäden im Hintergrund eines Konglomerats von BoutiqueHotels. Ein Chinese sagt im Verwaltungsrat des Resorts, wo es langgeht: Die gute alte Zeit, in der ausschliesslich Familien ihre Hotels nach bestem Wissen und Gewissen führten und deren Geschicke bestimmten, gehört auch in der Schweiz der Vergangenheit an. Klar, es gibt die Traditionshäuser immer noch, die in x-ter Generation von der gleichen Sippe gemanagt werden. Aber oft sitzen auch hier externe Geldgeber im Boot, oder die Grossfamilie ist längst in alle Winde verstreut, Wohl und Weh des Hauses auch von Branchenfremden abhängig.

Wenn die Eigentümer ausländische Pässe haben, ist das nicht ungewöhnlich und noch kein Grund zur Besorgnis.

Es gibt in der Schweizer Hotelszene viele gute Beispiele von ausländischen Warenhauskönigen, Industriemagnaten oder Klinikbesitzern, die mit erheblichen Mitteln hiesigen Hotels zu neuem Glanz verhalfen und ernsthaftes Interesse zeigen an der Aufwertung unserer Hotellerie – mal abgesehen davon, dass auch Schweizer Unternehmer und Superreiche in der Branche engagiert sind. Gefährlich wird es dort, wo die Eigentümerschaft in der Deckung bleibt, die Geldflüsse undurchsichtig

sind, Strohmänner vorgeschoben werden und Entscheidungen in Shanghai, Moskau oder in dubiosen Steueroasen getroffen werden – oft schwer nachvollziehbar und nicht abgestimmt auf die lokale Befindlichkeit. Denn die Medaille hat heute eine Kehrseite: Nicht erst seit Russland in der Ukraine einen brutalen Krieg angezettelt hat und reiche Russen unter Bann gestellt worden sind, interessiert sich das breite Publikum für geschäftliche Verflechtungen und Hintergründe. Wer ein Hotelzimmer bucht, möchte sicher sein, nicht unter dem Dach eines potenziellen Schurken, Menschenrechtsverletzers oder Kriegsgewinnlers zu nächtigen. Man lässt sich im Büro nach dem Kuschelwochenende oder den Golfferien ungern vorwerfen, das Geld naiv finsteren Mächten in den Rachen geworfen zu haben. Auch Social Media sorgen für mehr Öffentlichkeit. Bankenskandale und ruchlos verursachte Firmenpleiten haben das breite Publikum sensibilisiert, Verwedelungstaktiken und Schönfärbereien werden mit unrühmlichen Schlagzeilen und bissigen Kommentaren bestraft. Es ist keine Todsünde, mit Besitzern zusammenzuarbeiten, die nicht dem gängigen Bild entsprechen, aber es ist eine Todsünde, ihnen nicht genau auf die Finger zu schauen und grösstmögliche Transparenz einzufordern.

Christoph Ammann, Leiter Reisen, Redaktion SonntagsZeitung / Tamedia

Foto: Sabina Bobst, Zürich
Christoph Ammann.

LET’S BRUNCH

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Jeder soll nach seiner Ferien-Facon glücklich werden: Aktiv von früh bis spät …

Faule Ferien in der «Kraftstation» Hotel

Ferien als bezahlte freie Zeit für Arbeitnehmer haben sich arbeitsrechtlich seit der Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelt. Freie Zeit – Freizeit und Ferienzeit – wurde nicht mehr als «Restkategorie» der produzierenden Zeit verstanden, die es zu füllen galt. Ferien sollten genutzt werden, um eigenen Interessen zu frönen, um eigene Wünsche zu erfüllen. Dazu gehörte auch das Reisen um des Reisens willen. Als wichtig erachtet wurden zudem die Erholung oder die «Präservativkur», die gesundheitliche Vorsorge, wie es 1874 in einer Publikation des neuen Kurhauses Langenbruck hiess.

Demokratisierung des Hotels

Das Hotel als «Kraftstation» war bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts der Ort, wo es sich am besten «auftanken» liess. Es war der Ort «jenseits des Alltags», wo «potentiell die Regeln der Rollenverteilung zwischen (Ehe-)Mann und (Ehe-)Frau zur Disposition stehen» konnten. Das Hotel als «einzig angemessener, respektabler Ort des Ferienaufenthalts» für breite Kreise konnte diese Position lange verteidigen. Der Angriff erfolgte unter den Schlagworten «Demokratisierung des Hotels» oder «Ferien für alle».

Anfänge setzten die Bahnbeamten. Sie errichteten bereits 1898 die «Erholungsstation Schweizerischer Eisenbahner» oberhalb von Vitznau auf der Grubisbalm. Die Ferienheime der Eisenbahner wurde kontinuierlich ausgebaut und 1930 vom Schweizerischen Eisenbahnerverband mit dem Hotel Sonloup (VD) um Wintersportaktivitäten erweitert.

Hotel-Plan gegen rote Zahlen

Einen Coup landete Gottfried Duttweiler im Jahr 1935 mit seiner Idee «Hotelplan». In einem Inserat in verschiedenen Tageszeitungen, umgeben von Werbung für Schoggi-Osterhasen, Mayonnaise und Schüblig, skizzierte Duttweiler seine Vision, wie Hotelbetriebe aus den roten Zahlen zu führen sind. Der MigrosGründer wollte, dass ein «lebensvoller, wenn möglich atemberaubender Betrieb» in die Hotels einzog. Sein Hotel-Plan war gross gedacht: Die Hotels sollten Ferienparadiese für «Millionen lebenshungriger Menschen mit kleinem Portemonnaie» werden.

Er wollte Ferien «für jedermann und für jedermann nach seinem Gusto» ermöglichen. Konkret beschrieb er die «Gusto» mit einem breiten Hotel-Angebot: «Für den einen ‹faule Ferien› im Liegestuhl, für die jungen, büromüden Menschen fröhliche ‹Betriebsferien› mit Blechmusik und Alpenquartett, Touren, Paddelboot und Baden etc. und abends ein fröhlicher Tanzbetrieb.» Kosten sollte eine Ferienwoche 50 bis 60 Franken pro Person. Mit diesen Ideen öffnete er die Hotels für «Millionen lebenshungriger Menschen».

«Institution Hotel»

Die Konkurrenz für das Hotel wuchs weiter durch Ferienwohnungen, Zelt, Campingplätze, Feriendörfer, Bed and Breakfast, Wohnungstausch etc. Über die Zeit betrachtet erscheint die Popularisierung der Ferien wie der «permanente Versuch einer Eroberung» des Hotels. Dennoch, resümiert Beatrice Schumacher, könne die «Institution Hotel» ihre «besondere Bedeutung» weiterhin beanspruchen.

Hilmar Gernet

… oder «aktiv-faul» in der Hängematte.

Ferien sind ein Menschenrecht

«Hilmar Gernet

Ferien sind ein selbstverständlicher, für viele sogar essenzieller Bestandteil der Lebensführung geworden und werden als solche nur ungern intellektueller Reflexion unterzogen.» Die Analyse ist 22 Jahre alt. Sie stammt von der Historikerin Beatrice Schumacher und ist in ihrer Doktorarbeit «Ferien» (1890–1950) festgehalten. Den zweiten Teil ihrer Feststellung, er dürfte noch immer zutreffen, lassen wir so stehen.

«Selbstverständlich» sind Ferien derzeit gerade nicht. Zwei Jahre Corona-Pandemie und der Ukraine-Krieg haben unser Ferienverhalten beeinflusst. Sowohl das individuelle Verhalten gegenüber der «schönsten Zeit des Jahres» als auch die Entwicklungen bei den «Wunscherfüllern» haben sich verändert. Obwohl, das Bedürfnis «einfach wieder raus zu gehen» dürfte beim Ferienkonsum nahe an das Vor-Corona-Niveau heranreichen. Die Wertschätzung für das Reisen steigt. Man ist bereit, für Ferien mehr zu bezahlen bzw. bei den Ferien nicht zu sparen. Es besteht Nachholbedarf und die Angebote sind parat: Flüge, Hotels, Kreuzfahrtschiffe etc.

Plakat von Hotelplan aus dem Jahr 1935 (Quelle: Beatrice Schumacher, Ferien; Hotelplan AG, Zürich)

Buch-Cover aus dem Jahr 2005; «Ferien»-Plakat von Hans Falk aus dem Jahr 1942, Schweizer Zentrale für Verkehr (Quelle: Beatrice Schumacher, Ferien)

Urlaub: UNO-Charta, Artikel 24

«Jeder Mensch hat Anspruch auf Erholung und Freizeit sowie auf eine vernünftige Begrenzung der Arbeitszeit und auf periodischen, bezahlten Urlaub.»

So steht es in Artikel 24 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, die im Dezember 1948 von der Generalversammlung der UNO beschlossen wurde.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs waren dieser Charta zweijährige politische Diskussionen über die Grund- und die Sozialrechte aller Menschen vorausgegangen. Die Erklärung ist für die Mitgliedstaaten kein verbindliches juristisches Dokument. Dennoch hat es ein grosses moralisches und politisches Gewicht und viele Garantien haben seither den Status von Gewohnheitsrecht erlangt. Es ist jedoch einzugestehen, dass weltweit noch immer sehr viele Menschen –darunter viele Kinder – von diesen Rechten ausgeschlossen sind und ausgebeutet werden.

Bundesrat erteilt Urlaub

Schweizer Problem

Mit Blick auf die UNO-Menschenrechtserklärung und das Ferienrecht verursachte das schweizerische Zivilgesetzbuch von 1912 besondere Schwierigkeiten. Es ordnete den Ehefrauen die Haushaltführung und die Kinderbetreuung zu. Allenfalls noch die Möglichkeit eines Zuverdiensts, sollte das Einkommen des Ehemanns als Ernährer und Haushaltvorstand für den Lebensunterhalt nicht ausreichen. Diese gesetzliche Fixierung der Rolle der (Ehe-)Frau, verbunden mit der Nichtgewährung der Bürgerrechte für die Frauen (Frauenstimmrecht 1971), ist nur zeitgeschichtlich nachzuvollziehen,

Ehemann gewährt Ehefrau Ferien

Bezogen auf die Ferien verweist die Historikerin auf eine weitere Diskrepanz, die aufgrund der rollengeteilten Gesellschaft und des «bürgerlichen Familienmodells» bestand. Als Ernährer war der Ehemann und war er für die «Feriengewährung an seine Frau zuständig». Der Arbeitsplatz der meisten Frauen lag im 19. und in weiten Teilen des 20. Jahrhunderts in der Familie (Hausarbeit, Kindererziehung). Damit war

Für die Schweiz finden sich erste zaghafte, arbeitsrechtliche Ferienregelungen in einer Verordnung des Bunderates vom 21. Februar 1879. Darin sind «ausserordentliche Urlaube» für das Personal der Bundesverwaltung geregelt. Damit gemeint waren nicht Ferien im heutigen Verständnis, sondern Absenzen für Militärdienst oder für den Krankheitsfall. Solche «Urlaube» konnten vom direkten Vorgesetzten bewilligt werden. Andere Urlaubsformen mussten dem Departementschef zur Entscheidung vorgelegt werden. Der zuständige Bundesrat konnte dann Urlaub bis zu drei Wochen gewähren.

«arbeitsrechtliches Feriendenken» nicht vereinbar mit der gesellschaftlichen Rollenzuschreibung sowie der tatsächlichen Arbeitsleistung von Ehefrauen. Die Gewährung von bezahlten Ferien war an ein Erwerbsverhältnis gebunden. Ehefrauen hatten keinen Vertrag über eine unselbständige Erwerbstätigkeit und also auch keinen Ferienanspruch.

In diesem Kontext ist zu erwähnen, dass die «Sorge um das Wohl der Familie auch in den Ferien zur ersten weiblichen Pflicht» gehörte. Erst ab den 1950er Jahren wurde diese «natürliche Verpflichtung» überwunden. Es entstanden Konzepte für «Familienferien» oder «Mütterferien».

Frauen tragen touristischen Aufbruch Nicht von Belang war die Diskrepanz zwischen UNOMenschenrechten und Frauen-Bürgerrechten in der Schweiz bei jenen Frauen, die einer unselbständigen Erwerbstätigkeit nachgingen. In der Arbeitswelt waren sie nicht von der «Ferienpraxis» ausgeschlossen. Schumacher hält dazu fest, dass Frauen «unter den Ferienreisenden sehr präsent» waren. Sie meint, dass es «vor allem junge und unabhängige Frauen waren, welche den touristischen Aufbruch der 1920er Jahre trugen».

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«Wer seine Ferien nicht nimmt, ist unfähig»

Ferienmachen ist eine Schlüsselkompetenz für Führungskräfte. So eine Aussage von Hansueli Loosli, dem erfahrenen Topmanager und Verwaltungsratspräsidenten (Pilatus Aircraft; ehemals auch Swisscom, Coop). Sehen eine Headhunterin und der Direktor von HotellerieSuisse das Ferienmachen auch als Schlüsselkompetenz für das Topmanagement?

«Hansueli Loosli erklärt das Ferienmachen zu einer Schlüsselqualifikation im Berufswie im Privatleben». So ist es nachzulesen in der NZZ vom 18./19. Juni 2005 in einem Artikel von Beatrice Schumacher mit dem Titel «‹Kraftstationen› im Arbeitsleben. Wieso wir Ferien nehmen.» Loosli meinte auch: «Ich nehme immer meine Ferien. Ich sage meinen Leuten: Wer seine Ferien nicht nimmt, ist unfähig.»

Sucht man im Internet nach den relevanten Qualifikationen und Kompetenzen einer Führungskraft, so wird man schnell fündig: Aufgaben delegieren, das Team motivieren oder Konflikte erkennen und lösen. Das kmu-magazin.ch (besucht am 11.4.2022) definiert sechzehn (!) Schlüsselkompetenzen für exzellente Führungsqualität in fünf Bereichen: Ergebnisorientierung, Veränderungen vorantreiben, Charakter, interpersonelle Fähigkeiten, individuelle Fähigkeiten.

Inspirieren und motivieren

«Inspiriert und motiviert andere zu Höchstleistungen» wird als die Schlüsselkompetenz der Schlüsselkompetenzen bezeichnet. Für hervorragende Führung sei sie unabdingbar. Allerdings, für die deutschsprachige Schweiz zeigt eine Analyse des kmu-magazin.ch, dass «die Führungskräfte mit der Inspirationskompetenz am wenigsten gut ausgestattet sind. Viele von ihnen wissen nicht, wie sie andere begeistern und motivieren können.»

Was machen inspirierende Führungskräfte anders als ihre Kollegen? Die kmumagazin-Antwort: «Sie haben in der Regel grosses Vertrauen in ihre Mitarbeiter. Sie trauen ihnen etwas zu. Diese Führungskräfte kontrollieren generell weniger als andere. Vielmehr ermutigen sie dazu, dass jeder sein Bestes gibt.» Schliesslich kommt das Magazin zum Schluss: «Führungskräfte sind nicht dann exzellent, wenn sie keine Schwächen haben, sondern dann, wenn sie über klare Stärken verfügen.»

Anforderungsprofil Ferienmacher Und nun? Wo ist das Ferienmachen im Anforderungsprofil von Führungskräften einzuordnen? Ist es eine Stärke, eine Kernqualifikationen von Führungskräften? Oder bleibt es die Kernkompetenz von Lehrkräften, die man am Stammtisch (nicht immer) humorvoll als Ferientechniker beschreibt. Wie sehen Fachleute die Kernkompetenz «Ferienmachen» für das Topmanagement? Hotelier:Hotelière hat nachgefragt bei Dr. Doris Aebi, Headhunterin für Top-Führungskräfte und Mitinhaberin aebi+kuehni AG, Zürich, und beim Direktor von HotellerieSuisse, Claude Meier.

«Zeitmanagement ist eine Kernkompetenz»

Interview mit Dr. Doris Aebi, Headhunterin für Top-Führungskräfte, Mitinhaberin aebi+kuehni AG

Ist das Ferienmachen eine Kernkompetenz für Führungskräfte?

Doris Aebi: Generell würde ich «Zeitmanagement» als eine Kernkompetenz für Führungskräfte bezeichnen – vor allem mit Blick auf die Aufgaben, die zu erfüllen sind, und die Verantwortungen, die es wahrzunehmen gilt. Zeit braucht eine Führungskraft aber auch für sich selbst, um zu reflektieren und Dinge konzeptionell voranzutreiben. Und sie braucht Zeit für Musse, um gesund sowie geistig und körperlich fit zu bleiben. Dazu sind Ferien oder generell Auszeiten wichtig. Ob diese in mehreren kürzeren Sequenzen oder während einer längeren Dauer erfolgt, ist etwas sehr Persönliches. Ich meine, mich an eine wissenschaftliche Studie zu erinnern, die zum Schluss kommt, dass drei Wochen Ferien am Stück ideal wären: Die erste Woche, um in den Ferienmodus zu kommen. Die zweite, um die Ferien richtig zu geniessen. Und die dritte, um sich auf die Rückkehr in den Alltag vorzubereiten.

Welches sind die wesentlichen Kompetenzen für Führungskräfte?

In der Arbeitswelt wird sich der Trend der Digitalisierung zu flachen Hierarchien mit vernetzten und selbstorganisierten Strukturen künftig durchsetzen. Dementsprechend gewinnen soziale Fähigkeiten in interpersonellen Bereichen weiter an Bedeutung: Vertrauen, Vernetzung, Offenheit, Partizipation und Agilität sind keine leeren Schlagworte, sondern die Essenzen einer Kultur, welche Innovationsprozesse ermöglichen und die Leistung steigern. Die Voraussetzungen dazu sind in der Hotellerie und Gastronomie sehr gut: Die Mitarbeitenden sind nah an den Gästen, ihre Ideen und Vorschläge sollten bei ihren Vorgesetzten gehört und willkommen sein.

Doris Aebi.

Wie beurteilen Sie die Situation der Führungskräfte beim Ferienmachen in der Branche?

Ich stelle mir vor, dass es bei inhabergeführten Hotels, die eine 7-Tage-24-Stunden-Präsenz erfordern, eher schwierig ist, Ferien zu machen. Wenn ich dennoch einen Ratschlag geben darf: Für die eigene Ferienzeit ist auf jeden Fall eine gute Stellvertretung einzusetzen, und antizyklisch verreisen dürfte auch helfen.

Weiten wir die Frage über die HotelBranche aus. Wie machen Führungskräfte heute Ferien?

Bei unserem Rekrutierungsgesprächen sind die Freizeit, Freizeitbeschäftigungen, besondere Interessen, der Ausgleich zur Arbeit tatsächlich Punkte, die wir besprechen. Dabei wird häufig darauf hingewiesen, dass Ferien bewusst als Familienzeit betrachtet und genutzt werden. Das Bewusstsein vieler Führungskräfte für

Ferien mit der Familie ist hoch. Es scheint mir in den letzten Jahren sogar noch gestiegen zu sein.

Wie halten Sie es mit dem Ferienmachen persönlich?

Ich versuche, einmal pro Jahr für drei Wochen am Stück zu verreisen. Und punktuell, aber regelmässig, zusammen mit meinem Mann und unserem Hund die Schweiz zu Fuss oder mit dem Bike zu entdecke. Dabei geniessen wir die Hotellerie und Gastronomie jeweils vor Ort.

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«Man braucht die Insel und den Freiraum»

Interview mit Claude Meier, Direktor HotellerieSuisse

Ist das Ferienmachen eine Kernkompetenz für Führungskräfte?

Wesentlich scheint mir ein guter Umgang mit sich selbst und den Mitarbeitenden. Man braucht ein gutes Gespür, um Menschen und ihre unterschiedlichen Bedürfnisse einzuschätzen. Jeder Mensch lebt in verschiedenen Welten – und eine davon ist die Welt der Erholung, dazu gehören die Ferien und das Reisen. Wichtig scheint mir, dass es Erholungsphasen gibt, wo man eigentlich nicht erreichbar ist und sich ganz bewusst auf die sprichwörtliche Insel begibt und sich Freiraum schafft. In diesem Ausgleich zum anspruchsvollen Berufsleben kann man sich erholen und kann neue Welten entdecken. Das ist inspirierend und – nach der Rückkehr in die Alltagswelt – auch positiv für das Unternehmen.

Welche sind die wesentlichen Kompetenzen für Führungskräfte? Vertrauen schenken und den Mitarbeitenden Freiheiten beim Lösen ihrer Aufgaben geben können. Ist man als Führungskraft dazu nicht in der Lage, muss man unnötig viel kontrollieren. Man muss also delegieren und einen Rahmen setzen können. Dazu gehört auch die Fähigkeit, zu akzeptieren, dass ein Ergebnis etwas anders herauskommt als man sich das selbst vorgestellt hatte.

Wie beurteilen Sie die Situation der Führungskräfte beim Ferienmachen in der Branche? Oder anders gefragt: Machen Hoteliers und Hotelièren genügend Ferien?

Das kann ich nicht pauschal beantworten. Gerade für Hotels, die von Eigentümern geführt werden, die 7 Tage, 24 Stunden und 365 Tage präsent sind oder präsent sein wollen, ist es nicht leicht, für sich freie Zeit zur eigenen Balance zu finden. Zentral scheint mir, dass man immer wieder eine Aussensicht auf das eigene Haus bekommt. Dies gilt besonders, wenn man auch im eigenen Betrieb wohnt. Ich denke, dass es für Hoteliers und Hotelièren wichtig ist, die Leidenschaft, die sie für ihre Gäste aufbringen, immer wieder auch als eigenes Erlebnis – selbst Gast zu sein – zu erfahren. Der Rollenwechsel ist eine Bereicherung. Man sieht zudem, wie es Kolleginnen und Kollegen machen.

Arbeit und Freizeit verschmelzen

Die Erfahrungen mit der Corona-Pandemie und dem Arbeiten im Homeoffice haben für die Hotellerie neue Anforderungen geschaffen, da die Gäste neue Bedürfnisse entwickelten. Claude Meier stellt fest, dass es «ein Verschmelzen von Arbeit und Freizeit» gegeben hat. Diesem Trend trägt HotellerieSuisse Rechnung mit einer neuen Hotel-Kategorie, den Boutique Hotels. Sie verbinden schönes Wohnen, Erholung und Arbeiten im Hotel und schaffen so ein attraktives, zeitgerechtes Angebot.

Wie halten Sie es mit dem Ferienmachen persönlich?

Beruflich bin ich viel in der Schweiz unterwegs und erlebe und spüre die Vielfalt der Schweiz in jeder Hinsicht – kulturell, sprachlich oder landschaftlich. Da verlängere ich gelegentlich einen beruflichen Aufenthalt an einem Wochenende. Ferien mache ich sehr gerne mit dem Rollrucksack und reise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Da bekomme ich viele neue, ungeahnte Eindrücke, die auch für den Job wertvoll sind. Nach fünf Jahren als Direktor von HotellerieSuisse habe ich letztes Jahr sechs Wochen Ferien und eine Osteuropa-Tour gemacht, wobei ich fast ausschliesslich mit Bussen unterwegs war; keine geschäftlichen Mails und Telefonate. Das war möglich, dank zwei Voraussetzungen: Im Verband musste ich die Abwesenheit organisieren, und ich habe den eigenen Leuten vertraut. So wurde diese Reise für mich zur echten Inspiration.

Claude Meier.

Alles neu macht der Sommer

Die Corona-Pandemie legte viel Kreativität und Inspiration frei. Statt zu jammern haben die Hotels neue Angebote entwickelt, die diesen Sommer Premiere haben. Der Hotelier präsentiert eine Auswahl von neuen und zukunftsweisenden Angeboten. Und vielleicht findet die eine oder andere Idee kreative Kopierer.

Feuerküche im Maiensäss-Hotel

Im Guarda-Val-Vier-Sterne-Hotel in Lenzerheide können die Gäste Kühe melken, Open-Air-Kochen oder mit dem Teleskop Sterne gucken. Ein neues Erlebnis ist die Guarda Val Küche Fö, eine Feuerküche auf lodernden Wacholderzweigen. Die Kulinarik bekommt beim gemeinsamen Kochen auf dem Feuerring eine neue bzw. ursprüngliche Dimension. Die selbst gesammelten Pilze, der frisch geangelte Fisch mit den heimischen Kräutern. Abenteuerlich, ursprünglich und doch luxuriös. Die Gäste sind hautnah dabei, wenn deliziöse Menüs über lichterloh brennenden Wacholderzweigen entstehen. Das Bratgut wird auf Heu gegrillt oder in der Glut gegart. Anschliessend wird alles an Ort und Stelle kredenzt. – Klar, dass alles so gut schmeckt wie nie. Wer es noch etwas gediegener mag, der geht ins Restaurant Guarda Val. Beim sizilianischen Chefkoch Salvatore Frequente geniesst man die mediterran angehauchte Naturküche auf höchstem Niveau.

Bestehend aus elf bis zu 300 Jahre alten Bündner Hütten und Ställen, erstreckt sich das Vier-SterneHaus über den gesamten Weiler Sporz. Das Guarda Val Maiensäss-Hotel ist gleichzeitig Ruhe- und Kraftort. Alles kann, nichts muss.

Flims: Early Bird Yoga, Waldbaden, Ranger-Spaziergang

Flims ist ein Naturparadies. Das Schweizerhof Flims Romantik Hotel zeigt seinen Gästen diesen Sommer neue Facetten. Von Early Bird Yoga an einem der schönsten Bergseen der Schweiz, über spannende Abendspaziergänge mit dem Ranger, bis hin zu malerischen E-Bike-Touren. Während die Gäste tagsüber draussen sind, wird drinnen gearbeitet. Der Spa wird umgebaut und erweitert und zur kalten Saison wieder eröffnet.

Kurz vor Sonnenaufgang geht es auf einen kurzen Spaziergang durch den Flimser Wald an den Caumasee. In den frühen Morgenstunden geniesst man hier die Ruhe, den Duft der Bergflora und die Sicht auf den mystischen Dunst. Im Schweizerhof starten die Hotelgäste bewusst und entspannt in den Tag: entweder mit einem Yoga-Sonnengruss auf der Dachterrasse oder beim Waldbaden mit Gastgeberin Sandra Schmidt. Übrigens: Shinrin Yoku (Waldbaden) wird in Japan von der Krankenkasse übernommen.

Mit Christian Malär, er war 40 Jahre lang Förster in Flims/Trin, unternimmt man einen Abendspaziergang der besonderen Art. Kurz vor Sonnenuntergang geht es der Dunkelheit entgegen in den berühmten Flimser Wald mit seinen Jahrhunderte alte Buchen, Totholz und Bäumen mit Insektenreservoirs des Spechts. Und der Förster erzählt die Geschichte(n) des Flimser Walds. Im Schweizerhof Flims vergisst man die Geschichte nie. Eine Referenz an vergangene Zeit mit modernster Wellbeing-Infrastruktur wird auch das neue Badehaus, das zum Naturstein-Hallenbad zusätzlich entsteht.

Centro Magliaso begrüsst

Krimidetektive und Studierende

Im Ferienzentrum Centro Magliaso am Luganersee können die Gäste während ihres Aufenthalts in die abenteuerliche Welt von Krimispass eintauchen. Dank QR- Codes und Smartphones kann jederzeit kostenlos ein mysteriöser Kriminalfall gelöst werden – ein Spass für alle Generationen. Entwickelt wurde das interaktive Krimispiel vom jungen Berner Obländer Unternehmen Tourify. Das 2019 gegründete Unternehmen ist spezialisiert auf die Realisierung von innovativen Freizeit- und Tourismusangeboten. Die Hotelgäste haben die Möglichkeit, sich als Meisterdetektive zu beweisen: Mit dem Smartphone und QR-Codes wird man Schritt für Schritt durch den kniffligen Kriminalfall «Minders letzte Klasse» geführt. Bei der fiktiven Geschichte geht es um ein Klassentreffen mit illustren Gästen, die in einen Sog von Zwietracht, Lügen und Verdächtigungen geraten und ein dunkles Geheimnis aufdecken. Die QR-Codes mit Indizien sind auf der ganzen Hotel- und Parkanlage verteilt. Da die Feriendetektive Meister ihres Faches sind, werden sie den Fall in rund zwei Stunden aufgeklärt haben.

Eine weitere Neuheit im Ferienzentrum Centro Magliaso ist der Versuch, die Saison bis Ende November zu verlängern, statt wie bisher im Oktober zu schliessen.

Hochschulen können die Nebensaison ab den Herbstferien zu Sonderkonditionen für Seminare nutzen. In der Pauschale von 170 Franken pro Person und Nacht ist neben der Übernachtung inklusive Vollpension und Snackpausen auch die Benützung der Seminarinfrastruktur inbegriffen. Lernen, wo andere Ferien machen, keine schlechte Aussicht.

Das seit 1988 genossenschaftlich geführte Ferienzentrum heisst aber nicht nur Gruppen willkommen, sondern bietet mit Einzel- und Familienzimmern für Individualreisende einen idealen Rückzugsort. Ein attraktives Angebot sind dabei die «Ticino Genusstage», die bei Buchungen ab zwei Nächten inklusive Halbpension auch ein ÖV-Ticket gratis einschliessen.

Lenk/Simmental:

Nackt und nicht nackt und Mundart

Der Wellnessbereich des Fünf-Sterne-Superior Lenkerhof gourmet spa resort ist auf die Sommersaison umfassend erneuert worden. Neu wird im Saunabereich zwischen Textil- und Nacktzone getrennt. Zudem gibt es neun neue Sauna-Anwendungen. Das Lenkerhof gourmet spa resort hält damit an seiner kontinuierlichen Investitionsstrategie fest. Der Wellnessbereich «7sources beauty & spa», das Herzstück des Fünf-Sterne-Superior-Hotels, wurde komplett erneuert. Im klassischen Saunabereich entspannen die Gäste bei neuen Themen wie einer Biosauna mit Tannzapfen-Duft unter Sternenhimmel und mit Blick durch die Panoramafenster auf den imposanten Wildstrubel. Zudem gibt es neu den «Salz-Stole»: Bei wohligen 70 Grad verweilen die Gäste in salziger Umgebung und können der Haut ein Salzpeeling gönnen. Für die nasse Abkühlung sorgen ein Holzzuber im Aussenbereich und ein Glas frisches Schwefelwasser.

Die Investitionen im siebenstelligen Bereich umfassen nicht nur die räumliche Neuaufteilung, sondern auch das neue Farb- und Namenskonzept sowie die Inneneinrichtung. Für die Benennung der Räume werden traditionelle Lenker Ausdrücke verwendet – so heisst

beispielsweise die neue Biosauna «Laui Chàmmere» und das Innen-Sportbecken Jufli-Gunte. «Mit den Mundart-Begriffen wollen wir bewusst den Charme der Lenk in unseren Wellnessbereich hineintragen», erklärt Jan Stiller, Direktor des Lenkerhof gourmet spa resort. Übrigens, auch die Küche und alle rückwärtigen Bereiche wurden vollständig erneuert, damit auch «gourmet» weiterhin für überraschende, kulinarische Erlebnisse sorgen wird. phg/mm

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So macht Business wirklich Spass.

Neue Direktorin im Hyatt Place Zurich, The Circle

Das Hyatt Place auf dem Flughafen Zürich ist das erste in der Schweiz. Als Hoteldirektorin ist Ines Brünn verantwortlich für das moderne Hotel mit 300 grossen, stilvollen Zimmern im Circle im Flughafen Zürich. Zuvor hatte die 49-Jährige seit Anfang 2018 als Generaldirektorin die Führung des Hyatt Place Frankfurt Airport inne.

Über 20 Jahre in der Hyatt-Familie

Ines Brünn ist seit mehr als 20 Jahren Teil der HyattHotels-Corporation-Familie. 1998 stieg sie als Veranstaltungskoordinatorin beim Hyatt Regency Mainz ein und war dann Verkaufsleiterin Süddeutschland in München. Ihr Weg führte sie durch verschiedenste Führungsaufgaben bei Hyatt in Berlin, Köln, Düsseldorf und Frankfurt. Internationale Erfahrung sammeln konnte Ines Brünn in Santa Monica, Hong Kong – und in Interlaken, im Grand Hotel Victoria Jungfrau.

Dreimal Hyatt

Die neue Generaldirektorin freut sich, Gäste im Hyatt Place Zurich Airport The Circle zu empfangen: «Ich liebe die Stadt Zürich und freue mich sehr, hier zu sein.

In der Schweiz das erste Hyatt Place zu eröffnen, ist eine grosse Chance. Gerade in Kombination mit dem Hyatt Regency Zurich Airport The Circle und dem The Circle Convention Center ist es ein unglaublich spannendes Projekt.» Ihr Erfolgsrezept für das Hyatt Place Zurich Airport The Circle ist vor allem die Leidenschaft für ihren Beruf. Und selbstverständlich ein tolles Produkt für die Gäste. «Ein herzlicher Empfang mit einem Lächeln. Ein Top-Zimmer mit Wifi. Wohlbefinden für Seele und Magen rund um die Uhr.»

Unterstützt wird Ines Brünn am Zürcher Flughafen von Benno Geruschkat, Area Vice President / Cluster General Manager Hyatt Regency und Hyatt Place Zurich Airport The Circle sowie The Circle Convention Center. Das Hyatt-Reich im Flughafen Zürich umfasst damit 555 Gästezimmer, ein Kongresszentrum, das mit 18 Meetingräumen für 2500 Teilnehmende Platz bietet, und eine kulinarische Vielfalt in den Restaurants im Circle. phg/mm

Ines Brünn.

Bellerive au Lac Zürich mit neuem Direktor

Mit Murat Baki (38) gewinnt das imposante Gebäude am Ufer des Zürichsees einen jungen, erfolgreichen Hotelier. Der gebürtige Deutsche hat das Handwerk von der Pike auf gelernt: Nach seiner Ausbildung zum Hotelfachmann und seinem Studium zum eidg. dipl. Hotelmanager NDS HF/VDH sammelte er Berufserfahrungen in verschiedenen Vierund Fünf-Sterne-Hotels. Er war sowohl in Deutschland als auch in der Schweiz tätig. Murat Baki kennt den hiesigen Hotelmarkt und ist sich der Herausforderung bewusst. «Es ist mir und meinem Team ein grosses Anliegen, uns in Zürich und vor allem auch im Seefeld noch besser zu verankern und

die Einheimischen für unser elegantes Haus und sein stylisches Restaurant zu begeistern», betont der frischgebackene Hoteldirektor. Vor seinem Wechsel ins AMERON Zürich Bellerive au Lac hat Baki das La Couronne in Solothurn geleitet.

Mit der Übernahme des Bellerive au Lac in Zürich hat die Premium-Lifestyle-Marke AMERON Collection letztes Jahr ihre Präsenz in der Schweiz auf drei Häuser erhöht.

Das Hotel am Ufer des Zürichsees präsentiert sich im modernen Art-Déco-Stil mit einem Ambiente, das klassisch elegant und gleichzeitig nahbar und einladend wirkt. phg/mm

Coole, urbane Bistro-Stimmung.
Murat Baki.

Ob im Bad ...

Hermitage soll ein nachhaltiger Hotspot werden

Das Hermitage Lake Lucerne erstrahlt seit April in neuem Glanz. Doch der ganz grosse Wurf kommt erst noch. In den nächsten Jahren sollen 50 bis 70 Millionen Franken investiert werden. Den Gestaltungsplan dazu hat das renommierte Basler Architekturunternehmen Herzog & de Meuron erarbeitet.

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Nach knapp viermonatiger Bauzeit und einem Interior-Redesign im Haupthaus öffnete das Hermitage im April 2022 erneut seine Türen. In Zusammenarbeit mit dem Schweizer Architekturbüro Herzog & de Meuron wurde das Hotel in Luzern mit einem bis ins letzte Detail kuratierten Innendesign neu gestaltet. Feinste Stoffe, Eichenholz und ein Farbkonzept, das mit der Umgebung verschmilzt, verwandeln die 20 neu renovierten Zimmer mit Panoramablick auf Berge, See und Stadt in Oasen des Wohlbefindens. Die modern gestylte Bar mit riesiger Theke verschmilzt mit der Lobby zum Zentrum und Herzen des Hauses und wirkt mit dem atemberaubenden Panorama wie eine Theaterbühne in Rot.

Hilmar Gernet
oder im Restaurant, die Aussicht an beiden Orten ist bombastisch.

Das Farbkonzept sorgt für Konzentration und Inspiration.

Die Verwaltungsratspräsidentin der Hotel Hermitage AG (HHL), Barbara Kopp, spricht vom Beginn einer neuen Ära. «Ich freue mich, dass wir mit diesem Reopening die neue Hermitage-Ära und die Hermitage-DNA mit einer über 100-jährigen Geschichte von Unternehmertum, Fortschritt, Krisensicherheit und Kontinuität mit der Idee, ein Erlebnis an einem einmaligen idyllischen Ort zu schaffen, weiterentwickeln können.»

Umgekehrte Abfolge

Der Architekt Pierre de Meuron, angesprochen auf die Austauschbarkeit vieler Hotelzimmer und gefragt, woran die Handschrift von Herzog & de Meuron im Hotel Hermitage erkennbar sei, meinte: «An allem. Das Besondere ist der Aufbau. Sie betreten das Zimmer und sind umgeben von dunkelgrünen, stoffbespannten Wänden des Wohnbereichs. Der Blick geht zum Fenster mit der tollen Aussicht auf den See und die Berge. Dort, im hellen Zimmerteil, steht das Bett. Auch das Bad ist sehr stark auf den See ausgerichtet. In den meisten Hotelzimmern ist diese Abfolge umgekehrt. Das ist schon ziemlich unverkennbar.» (Luzerner Zeitung, 14. April 2022).

Vorwärtsstrategie

Der Verwaltungsrat der HHL stellte fest, dass nach zahlreichen Umbauten kein einheitliches Bild des Areals mehr erkennbar war. Im Jahr 2019 hat er sich deshalb entschieden, eine Vorwärtsstrategie ein zuschlagen. So ist die abgeschlossene Renovation der erste Teil eines grossen Gesamtkonzepts, das in mehreren Etappen realisiert werden soll. Das Büro Herzog & de Meuron wurde beauftragt, einen Masterplan für das 20 000 Quadratmeter umfassende Areal, das grösstenteils in der Tourismuszone liegt, auszuarbeiten.

Ziel des erarbeiteten Richtprojektes (Gestaltungsplan ist öffentlich aufgelegt) ist es, das Potenzial der einmaligen Seelage wahrzunehmen und einen touristischen Mehrwert für Luzern zu schaffen. Konkret schlagen Herzog & de Meuron die Aufstockung der bestehenden Hotelbauten vor. Als Verbindung zwischen den bestehenden Komplexen wird eine grosse Eingangshalle mit einem einzigartigen Blick auf den Pilatus vorgeschlagen. Holz als nachhaltiges Baumaterial soll innen und aussen zum optisch verbindenden Element werden. Das heute bestehende Hotel Bellevue soll durch ein Wohnhaus mit 30 Mietwohnungen ersetzt werden.

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Hermitag sucht neue GastgeberPersönlichkeit

Samuel Menti, der das Hotel drei Jahre geführt hat, verlässt die Hermitage auf eigenen Wunsch, um sich neuen Herausforderungen zu stellen. Der Verwaltungsrat der Hotel Hermitage Luzern AG bedankt sich bei ihm für seine Tätigkeit als General Manager und sein grosses unter nehmerisches Engagement. Vorübergehend übernimmt Michael Thomann, Mitglied des Verwaltungsrates, die Leitung. Bis die Stelle neu besetzt ist Sarah Schindler, Vizedirektorin, für die operative verantwortlich. Mit der neuen Philosophie, den unternehmerischen Perspektiven und dem neuen Auftritt mit den Design-Zimmern von Herzog & de Meuron ist man zuversichtlich, bald die GastgeberPersönlichkeit für den Aufbruch in die neue Epoche zu finden. mm/phg

Abgesicherte, nachhaltige Entwicklung

Die Architekten und die Eigentümer sind überzeugt, dass das Richtprojekt von Herzog & de Meuron und Vogt Landschaftsarchitekten in jeder Hinsicht qualitativen Mehrwert schafft. «Der Gestaltungsplan Hermitage ermöglicht eine unter sozialen, ökologischen und ökonomischen Aspekten tragfähige und zukunftsweisende, nachhaltige Entwicklung», so Pierre de Meuron zum Projekt.

Einen konkreten Zeitplan für die weiteren Schritte gibt es noch nicht. Als Erstes will HHL das Wohnhaus realisieren. «Damit wol len wir uns ökonomisch absichern, denn der Hotelbetrieb ist naturgemäss Schwankungen unterworfen», sagte Verwaltungsrat

Patrick Döös bei der Präsentation des Projekts. Die nächsten Hotelzimmer sollen in fünf bis sieben Jahren saniert werden. Durch eine Aufstockung soll die Anzahl der Hotelzimmer von heute 87 auf 100 steigen. Auf 50 bis 100 Millionen Franken schätzt er das gesamte Investitionsvolumen.

Der Pilatus wird sich mondäne Blicke gerne gefallen lassen.

Neuer General Manager im Grand Hotel Les Trois Rois

Der frühere General Manager des Carlton Hotel St. Moritz übernimmt per 1. Juli 2022 die Führung des Grand Hotel Les Trois Rois in Basel.

Mit Philippe Clarinval gewinnt das renommierte Fünf-Sterne-Hotel, das der Gruppe der Swiss Deluxe Hotels und Leading Hotels of the World angehört, einen erfolgreichen und erfahrenen Hotelier mit akademischem Hintergrund. Nach einem MBA-Abschluss widmete sich Clarinval im letzten Jahr seiner Promotion an der Universität Liverpool und ist nun bereit für eine neue operative Herausforderung. «Ich bin mir der Verantwortung, ein solch traditionsreiches Haus zu führen, bewusst und freue mich auch sehr darauf, die geschichtsträchtige und charmante Stadt Basel mit ihrem einmaligen Standort im Dreiländereck noch besser kennenzulernen. Es liegt mir jedoch auch am Herzen, mit meinen künftigen Mitarbeitenden das Herzblut für dieses grossartige Haus zu teilen und für unsere Gäste neue und einmalige Erlebnisse zu schaffen.»

Clarinval führte bis 2021 das Carlton Hotel St. Moritz und wurde dort unter anderem mit dem prestigeträchtigen Forbes 5-Star Rating ausgezeichnet. Zuvor leitete er sieben Jahre lang das The Omnia in Zermatt, ein weiteres Luxushotel, das sich unter seiner Führung zu einem der angesehensten Fünf-Sterne-BoutiqueHotels in der Schweiz entwickelte. Internationale Erfahrung sammelte der 46-jährige Innerschweizer zuvor in Asien und den USA.

«Wir sind davon überzeugt, mit Philippe Clarinval den passenden Mann für die Weiterentwicklung unseres fantastischen Hauses gefunden zu haben», so Rudolph Schiesser, Verwaltungsratspräsident der Grand Hotel Les Trois Rois SA. Das Grand Hotel Les Trois Rois wurde 1844 erbaut und ist eines der ältesten Stadthotels Europas. Im Herzen von Basel direkt am Rhein gelegen, wurde das Hotel in den Jahren 2004 bis 2006 mit grosser Liebe zum Detail von der Familie Straumann renoviert und zählt heute zu den bedeutenden Luxushäusern der Welt.

Philippe Clarinval.

Das Hard Rock Hotel in Davos verfügt auch über Residenzen, die zum Verkauf stehen.

Hard Rock im Hotel –und im Blut

Eine junge Familie, ein Motorrad und vor allem ein Hotel in turbulenten

Zeiten: Florian K. Walther, Generaldirektor des Hard Rock Hotel Davos, kann sich nicht über einen Mangel an Herausforderungen beklagen.

Artur K. Vogel

Die Harley Davidson steht in der Tiefgarage; Töffjacke und Helm liegen im Büro bereit. «Gelegentlich muss man den Kopf durchlüften», sagt Florian Walther. «Und dafür gibt es nichts Besseres als einen kurzen Ausritt auf dem Motorrad.»

An Wochenenden, wenn das Wetter mitspielt, bieten sich rund um seine Wirkungsstätte in Davos viele Alpenpässe und abwechslungsreiche Bergstrecken für längere Touren an.

Der Österreicher Florian Walther, 48 Jahre alt, an Eliteuniversitäten in den USA und Frankreich ausgebildet, hat sich etwas von einem Rocker bewahrt. Und das passt bestens zu seiner heutigen Tätigkeit: Nach Stationen in Deutschland, Nigeria, Gabun, China und Algerien ist er seit September 2018 General Manager des Hard Rock Hotel and Residences in Davos.

Rockmusik, Bühnenkostüme, Gitarren

Das erste Hard Rock Cafe überhaupt wurde vor gut 50 Jahren von zwei amerikanischen Hippies an der Old Park Lane in London gegründet. Heute gehört die Gruppe Hard Rock International, welche Hotels, Restaurants und Casinos in rund 75 Ländern betreibt, dem indigenen amerikanischen Volk der Seminolen, das vor allem in Florida lebtn.

Das Hard Rock Hotel Davos ist das erste der Gruppe auf dem europäischen Festland. Häuser in London, Amsterdam, Dublin, Madrid und seit Kurzem in Budapest sind inzwischen dazugestossen, weitere sind geplant. In den rockigen Hotels herrscht eine besondere Atmosphäre: Originale Memorabilien wie Bühnenkostüme und Gitarren der grössten Stars, Elvis Presley, Michael Jackson, sind in den Gängen, der Lobby und den Restaurants zu bestaunen. Im Merchandising-Shop sind

dazu passende Dinge zu kaufen. Hotel- und Restaurantgäste werden permanent mit Musik beschallt, und an Wochenenden finden Live-Konzerte statt.

«Buy to use and let»

Das Hard Rock Hotel in Davos, unter Florian Walther vom Vier-Sterne- zum Vier-Sterne-Superior-Haus promoviert, bietet zudem unter anderem einen weitläufigen Fitness- und Wellness-Bereich und eine Rooftop-Bar mit Rundumsicht auf Davos und die Berge. Vor allem aber bietet es Residenzen an, die nach dem Prinzip «buy to use and let» erworben werden können. Florian Walther erklärt, wie das funktioniert: «Man kauft das Apartment wie eine normale Eigentumswohnung. Es gibt sogar eine Stockwerkeigentümerversammlung.» Der Eigentümer einer Residence im Hard Rock Hotel kann diese maximal acht Wochen pro Jahr selber nutzen, davon höchstens drei während

der Hauptsaison. Während der unbenutzten Zeit vermietet es das Hotel als Suite an andere Gäste. Dabei profitiert der Eigentümer von der Erfahrung des Hotelpersonals im Marketing und der Preisgestaltung. Mieter und Eigentümer können die gesamte Infrastruktur des Hotels nutzen. Auch Reinigung und Unterhalt sind inbegriffen. Abgerechnet wird individuell einmal pro Jahr. Von den Einnahmen behält das Hotel 40 Prozent. Vom 6-Prozent-Anteil des Eigentümers werden 15 Prozent Management Fee abgezogen.

Blick in die Zukunft

Corona hat auch die Destination Davos durcheinandergewirbelt. So wurde die Jahrestagung des World Economic Forum (WEF), die jeweils im Januar stattfindet, 2021 abgesagt und 2022 auf den Mai verschoben. Auch der traditionelle Spengler Cup, ein Eishockey-Turnier über die Weihnachtstage, fiel 2020 und 2021 aus. Doch Florian Walther mag über Corona und andere Turbulenzen nicht mehr reden und blickt lieber in die Zukunft. Das Hard Rock Hotel hat auch die harten Zeiten, unter anderem wegen neu gewonnenen Zielgruppen wie Familien sowie einer wachsenden loyalen Schweizer Stammkundschaft, gut überstanden. Ab 2024, hofft der Hotelier, dürfte der Tourismus in seine gewohnten Bahnen zurückkehren.

Auch Florian Walthers Privatleben ist auf die Zukunft ausgerichtet. Auffällig in seinem CV ist eine achtmonatige Phase von Januar bis August 2018, die mit «privat» überschrieben ist. Damals, zwischen seinen Engagements beim Sheraton Annaba Hotel in Algerien und beim Hard Rock Hotel Davos, kam sein Sohn zur Welt. Florian Walther, nicht nur ein moderner Manager, sondern auch ein moderner Mann, wollte Zeit mit ihm und seiner Frau verbringen. Dass es ein Privileg ist, sich eine solche Auszeit zu nehmen, dessen ist er sich voll bewusst. Im Januar 2021 ist eine kleine Tochter hinzugekommen. Die Familie lebt mit ihm in Davos, und wenn er von ihr erzählt, wirkt er noch enthusiastischer als beim Thema Hard Rock oder Harley.

Die Rock Star Suite lädt zu privaten Jam Sessions ein.
Florian Walther, General Manager, ist passionierter Harley Davidson Fahrer.

Krone La Punt –450-jähriges Gasthaus wird jünger

Die Krone in La Punt im Oberengadin entwickelt ihr Potenzial: neue Geschäftsführung, neu gedachte alpine Gourmetküche, neuer Name: Krone – Säumerei am Inn. Der britische Sternekoch James Baron und seine thailändisch-schweizerische Frau Natacha werden Gastgeber im historischen Hotel.

Das über 450-jährige Engadiner Bauernhaus am Fuss des Albulapasses war 2002 vom Unternehmerpaar Regula und Beat Curti gekauft worden. Es sollte verhindert werden, dass es einem Zweitwohnungsbau weichen musste. 2002 bis 2017 wurde die Krone in mehreren Etappen umfassend saniert, restauriert und ausgebaut.

Jetzt unterzieht sich die Krone La Punt einer Verjüngungskur. Dem Hotel mit 17 Zimmern steht ein weiterer Innovationsschub bevor. «Die Krone wird ein junger und lebendiger Betrieb mit einer spannenden neuen Küche», verspricht Regula Curti. Lokale Produkte sollen sich mit Geschmacksnoten aus aller Welt zu einer exzellenten neuen Alpenküche verbinden. «Casual auf hohem Niveau» werde die Krone sein, verheisst Verwaltungsratspräsidentin Bettina Plattner. Damit soll «eine bunt zusammengewürfelte, weltoffene Gästeschar» angesprochen werden.

Von Hong Kong ins Engadin Wenn die Krone am 8. Juli für die Sommersaison eröffnet wird, werden Natacha und James Baron die neuen Gastgeber sein. Trotz seinen erst 37 Jahren kann James Baron eine eindrückliche, internationale Laufbahn vorweisen: Nach einer Kochlehre im Restaurant JSW (ein MichelinStern) im englischen Petersfield war er unter anderem bei Didier de Courten in Siders (zwei Michelin-Sterne) und bei Andreas Caminada auf Schloss Schauenstein (drei Michelin-Sterne) tätig. Als Küchenchef kochte er im Hotel Tannenhof im österreichischen St. Anton am Arlberg (18 Punkte GaultMillau), wo er auch seine Frau Natacha kennenlernte, die dort als Chef de Rang tätig war. Seit November 2020 war er im Landmark Mandarin Oriental in Hong Kong (zwei Michelin-Sterne, 18 Punkte GaultMillau) Chef de Cuisine.

«Natacha und James haben uns durch ihre Erfahrung, ihren Leistungsausweis und ihre Kreativität überzeugt», sagt Bettina

Plattner. «Beide sind hochmotivierte junge Profis, die internationales Flair mitbringen und perfekt Deutsch sprechen.» James Baron ergänzt: «Wir lassen uns von der Region inspirieren, der Landschaft, der Kultur, der Architektur und den alpinen Gerichten.» Im neu konzipierten FineDining-Lokal La Chavallera (romanisch: die Säumerin) sollen regionale Produkte verwendet werden. Diese sollen in eine Verbindung gebracht werden mit den «Schätzen aus Mailand, Venedig, München oder Genf, welche die Säumer ins Tal brachten», erklärt James Baron.

Dorf des Jahres wird international La Punt Chamues-ch war Schweizer Dorf des Jahres 2021 und bereitet sich auch auf die Zukunft vor: Nach Plänen des berühmten englischen Architekten Sir Norman Foster entsteht in unmittelbarer Nähe der Krone der InnHub, ein Rückzugs- und Inspirationsort für lokale, nationale und internationale Unternehmen und Organisationen, ein innovativer Ort für ganz-

James Baron. © Birgit Koell
© René Riis

Neue Köpfe im «alten», traditionellen, alpinen Haus Krone.

jähriges Arbeiten und Netzwerken mit Sport-, Gesundheits- und Bildungsangeboten sowie bewirtschafteten Zweitwohnungen. Der InnHub richtet sich an eine anspruchsvolle internationale Klientel, an Organisationen und Firmen. «Für die Krone ist diese Entwicklung eine grosse Chance. Unser Zukunftskonzept passt bestens zu den Visionen für ein offenes und innovatives La Punt», sagt Bettina Plattner.

Dein Profil

Koch oder Köchin im Hauptberuf mit mindestens 5 Jahren Berufserfahrung. Viel Leidenschaft für den Kochberuf und noch mehr Begeisterung für anspruchsvolle Kulinarik und höchsten Genuss.

Unser Angebot

Anerkannter Kochwettbewerb mit nationaler Ausstrahlung und hochkarätiger Jury. Öffentlichkeitswirksames Halbfinale mit TV-Episoden Übertragung und Finale mit Live-Cooking Event. Goldener-Koch-Titel als Krönung.

Halbfinale

30. Januar 2023 im Trafo Baden

Finale

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Bewirb dich bis zum 31. Juli 2022

Weitere Infos goldenerkoch.ch oder direkt via QR-Code

Paul Cabayé, Gewinner Goldener Koch 2021.
Der Blick über den Bodensee: Weltklasse.
Holz schafft Gemütlichkeit. Modern funktional und doch elegant.

AEine Oase im Appenzellerland –Hotel Heiden

nkommen und durchatmen – diese Chance gibt es im Hotel Heiden seit dem Frühling in Bestform. Nach einem dreimonatigen Grossumbau präsentiert sich das ehemalige Kurhotel auf der Höhe der Zeit. Das Konzept setzt auf Gäste, die vor dem Bodensee-Panorama ein ganzheitliches Entspannungs- und Wellness-Erlebnis suchen.

Die Attribute für das Hotel Heiden (58 Zimmer) könnten besser kaum sein: gelegen im gemütlichen Kanton Appenzell Ausserrhoden, ausgestattet mit einer einzigartigen Panorama-Lage über dem Bodensee, mitten im Biedermeier-Dorf verkehrstechnisch optimal angebunden. Und jetzt ist das Haus noch schöner und wieder ursprünglich geworden.

Charakter zurückgewonnen

Bei der Restauration, bei der 7,8 Millionen Franken investiert wurden, war das Zürcher Innenarchitekturbüro Nader Interior federführend. Inhaberin Leslie Nader setzt auf ihr erfolgreiches Konzept, die Kultur und die Tradition des Ortes mit einem modernen Design zu verschmelzen. Das ursprüngliche Hotel Heiden ist eine Architektur-Ikone der 1970er-Jahre. Damals gönnte man sich grosszügige Räume und weite Sichtachsen. Diesen Charakter hat das Hotel zurückgewonnen. Beim Betreten des Hotels Heiden fällt der Blick wieder direkt auf den Bodensee. Das Erdgeschoss präsentiert sich als einladender Begegnungsraum mit dem Restaurant A∞ht, Kaminzimmer, Bar und offener Rezeption.

Eichenholz und St. Galler Spitze

Die Innenarchitektin arbeitet im Innenausbau mit natürlichen Materialien wie regionalem Eichenholz, grobem Verputz und Naturfasern in warmen Tönen.

Die Zimmer sind mit Klötzliparkett ausgelegt; die Wände zieren Gipsabdrücke der berühmten St. Galler Spitzen. Vintage-Möbel ergänzen die zeitgenössische Möblierung, und Schwarz-Weiss-Fotografien aus dem Appenzell stimmen den Gast auf Ausflüge und Entdeckungen ein.

Zum Hotel Heiden gehört das Well & See Spa, eine 1000 Quadratmeter grosse Wellness-Landschaft mit Panorama-Schwimmbad, mit Sauna-Bereich und KneippAnlage. Im ganzen Haus erwarten den Gast Refugien, dazu zählen beispielsweise der Sonnenraum, das Wohnzimmer oder die Bibliothek. Die entspannte Atmosphäre zieht sich auch durch das Restaurant A∞ht – mit Blick auf den Bodensee. Die künstlerisch gestaltete Gartenterrasse kühlt auch an den heissesten Sommertagen und lädt zum Geniessen und Verweilen.

Sollte das Wetter einmal nicht optimal sein …

«Sonder-BAR»

Eine etwas andere Presseschau

Regensburg: Wirtshaus-Zukunft nur noch im Museum?

Museen und Ausstellungen entstehen, wenn man sich an die Spitze einer Sache stellen will. So beispielsweise das ZKM – das Zentrum für Kunst und Medien – in Karlsruhe. Es wurde 1989 mit der Mission gegründet, «die klassischen Künste ins digitale Zeitalter fortzuschreiben». Dazu gehört, dass die Sammlungs-, Ausstellungs- und Forschungstätigkeit des ZKM von allerlei Plattformen theoretischer Diskurse zwischen Philosophie, Wissenschaft, Kunst, Politik und Wirtschaft begleitet wird.

Die andere Motivation, eine Ausstellung zu veranstalten, ist, wenn es um eine Sache schlecht steht. Sozusagen als Überlebenshilfe oder bereits als Erinnerung an eine aussterbende, eine totgesagte Einrichtung eröffnete das Regensburger Museum kürzlich die Ausstellung: «Wirtshaussterben? Wirtshausleben!» Die digitale Gesellschaft scheint für den «Hort der Geselligkeit» lebensbedrohlich zu sein. Wohin gehen künftig die Jasser? Wo werden die lokalen Gerüchte produziert und umgeschlagen? Wie werden die politischen Stammtischdebatten mit ihren einfachen Rezepten für die Gemeindepolitik ersetzt?

Die Ausstellungsmacher konstatieren für die Zukunft des Wirtshauses – zumindest in Bayern – die schlechtesten Perspektiven. Sie erwarten eine «Erosion wie bei Kirchen und Parteien». Als Rettungsidee wird –typisch deutsch, ist man versucht zu sagen – vorgeschlagen: «Wirtshäuser sollen vom Staat wie Kulturgüter behandelt werden.» Da bleibt nur die bewährte Stammtischmethode: «Schwoamas owe» (spülen wir es hinunter), wie man in Bayern sagt. (vgl. FAZ, 29.4.2022).

Guide Michelin: «Zeitenwende» am Herd Es mag etwas frivol erscheinen, den vom deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz geprägten Begriff der «Zeitenwende» mit den jüngsten Entwicklungen in der Hierarchie deutscher Spitzenköche zu assoziieren. Während Scholz mit der «Zeitenwende» den Überfall Russlands auf die Ukraine markiert, zeigt sie sich im kulinarischen Olymp Deutschlands durch gegenläufige Entwicklungen. Der «Doyen unter den deutschen Spitzenköchen» verliert nach 17 Jahren seinen dritten Michelin-Stern. Der Chefredaktor des «Guide Michelin Deutschland» begründet den «Paukenschlag», die «Herabstufung»: Der Spitzenkoch Joachim Wissler «habe die Geradlinigkeit in seiner Küche verloren, seine Aromenkompositionen seien immer unverständlicher geworden, er habe sich verzettelt».

Ein «kulinarisches Wunder» ereignete sich dagegen offenbar bei Thomas Schanz, der erstmals den dritten Michelin-Stern erhielt. Der kocht «still und leise vor sich hin», «tritt in keiner Fernsehsendung auf», «schreibt keine Bücher», denn «nichts anderes will er, als an seinem Herd stehen». Seinen Aufstieg in den Olymp sei gelungen, weil «er sich keine regionalistischen Fesseln» anlegt, weil er sich «nicht in der Rolle des kochenden Lokalpatrioten» gefällt, weil er auch «kein avantgardistischer Küchenartist ist, der seine Gäste vor Aromenrätsel stellt».

Der stärkste Trend, das Merkmal einer Zeitenwende, es bewahrheitet sich einmal mehr, ist der Gegentrend. So sichert sich das Michelin-Sterne-Ritual als Perpetuum mobile seine mediale Präsenz von Zeitenwende zu Zeitenwende, gelegentlich auch abgelöst durch Wendezeiten. (vgl. FAZ, 10.3.2022).

Haiti: Hotel-Name – nomen est omen Reisejournalisten in diesen Zeiten sind nicht (nur) zu beneiden. Uns Daheimgebliebenen wollen oder müssen sie die Eindrücke ihrer Reisen so präsentieren, dass wir nicht gänzlich abgeschreckt werden, allenfalls selbst an den präsentierten Ort zu reisen. Haiti oder Transnistrien als Reisedestinationen für NichtPolitiker stellen für die Schreiber eine besondere Herausforderung dar.

Haiti ist auf eigentlich jeder Statistik am Ende platziert. Port-au-Prince führt einzig die Rangliste der Entführungen und Ermordungen an. Die Stadt werde von «Dieben und Mördern regiert», ist auf eine Mauer gesprayt. Wer mit dem Flieger auf Toussaint Louverture ankommt, wird mit einer gepanzerten Limousine zum Hotel fahren müssen. Beim Aussteigen aus dem Kreuzfahrtschiff in Labadee werden die Passagiere durch «meterhohen Maschendrahtzaun vor Kontakten mit Einheimischen geschützt». Doch nicht genug der grusligen Umstände beim Empfang in einem Land, das eigentlich das Potenzial zu einem Garten Eden hat. Statt von einem Hotel Paradies berichtet der Journalist von seinem Aufenthalt im real existierenden Hotel Massacre in der Stadt Dajabon. Nomen est omen. (vgl. FAZ, 22.4.22).

Transnistrien: Restaurant der Ironie

Der Reisebericht aus Transnistrien, einem Landstrich zwischen der Republik Moldau und der Ukraine gelegen, der in westlichen Medien als «Mafiahochburg», «Schmugglerparadies», «schwarzes Loch am Rande Europas» oder «postsowjetisches Disneyland» beschrieben wird. Transnistrien hat sich 1992 mit militärischer Hilfe aus Moskau in einem «Unabhängigkeitskrieg» von Moldau losgesagt.

Beherrscht wird der von Russland unterstützte Pseudostaat vom Sheriff-Konzern. Das mächtige Firmenkonglomerat ging aus sowjetischen Geheimdienststrukturen hervor, «mit denen es bis heute engstens verbunden ist». Aufmerksam geworden auf Transnistrien sind zumindest Fussballfans. In der Champions League schlug der mehrfache moldauische Meister, die Firmenmannschaft FC Sheriff Tiraspol, in Madrid, im Bernabéu-Stadion, den Heimclub Real Madrid mit 2:1 Toren (28.9.21). Beim Rückspiel gab es für den FC Sheriff Tiraspol dann die standesgemässe Niederlage 3:0 (24.11.21). Doch zurück zum Thema.

Transnistrien ist dank dem Geld des Konzerns ein recht gut funktionierender Sheriff-«Staat». Das Geschäft mit Russland will sich der Sheriff-Besitzer, inzwischen Milliardär, nicht verderben lassen. Aber ein Teil von Russland will man auch nicht werden, sondern bleibt lieber «exterritoriale Filiale des Kremls». Der ehemalige transnistrische «Aussenminister», Wladimir Jastrebtschak, erläutert dem Journalisten die komplexe Situation seines Landes bei einem Kaffee. Und dies in einem Restaurant, dessen Name nur noch ironisch zu verstehen sei: «Zurück in der UdSSR.» Um die Ironie zu bekräftigen, meinte der Aussenminister a. D., er definiere sich klar als Transnistrier. Der Journalist bezweifelt, «ob diese Weltsicht zukunftsfähig ist».

Pontresina / St. Moritz: Eine Frage des Standpunkts

Was wichtig ist, was einem ins Auge springt, ist immer eine Frage des Standpunkts. Das gilt selbstredend für alles Optische. Im übertragenen Sinne trifft dies jedoch auf viele Lebensbereiche zu:

Alles scheint im Auge des Betrachters zu liegen. Und, was ich nicht weiss, das macht mich nicht heiss. In der Kommunikation kennen wir die Anforderung, dass es entscheidend ist, wie eine Botschaft beim Adressaten ankommt. Idealerweise ist es die Botschaft, die der Absender zu vermitteln beabsichtigte. Das Anglerlatein bringt dieses Prinzip auf den Punkt: Der Wurm muss dem Fisch, nicht dem Fischer schmecken.

Zur Frage der Betrachtungsweise sah ich kürzlich im Ausland eine Postkarte: «Grüsse aus Pontresina. Die ruhige Rückseite von St. Moritz.» Selbstverständlich ergibt sich auch diese Beschreibung aus dem Blickwinkel des Betrachters. Ob sie richtig oder falsch ist, soll und muss hier nicht entschieden werden. Auf jeden Fall wurde Pontresina als «Hochgenuss» qualifiziert – sommers wie winters. Und wenn wir das grössere Ganze betrachten, so ist doch entscheidend, dass beide Destinationen im Engadin, bei uns, liegen. Alles eine Frage der Betrachtung.

Sopranistin und Wirtschaftsförderer als Quereinsteiger im Piemont

Die Berner Sopranistin Romy Dübener und der Foxtrail-Erfinder Fredy Wiederkehr haben im Herbst 2019 einen ehemaligen Landwirtschaftsbetrieb im Piemont übernommen und umgebaut. Den Rückzugsort in der Nähe der Bäder- und Marktstadt Acqui Terme haben sie «Villa Giarvino» getauft, ein Wortspiel aus «Giardino» und «Vino».

Artur K. Vogel

Dass Romy Dübener und Fredy Wiederkehr zu perfekten Gastgebern mutieren würden, stand nicht in den Sternen: Romy – man duzt sich hier in dieser familiären Anlage – ist eine erfolgreiche Sopranistin, Chorleiterin und Musikpädagogin.

Der ursprünglich aus dem Aargau stammende Fredy war einst Gemeindeschreiber in Diemtigen BE, später Chef der Wirtschaftsförderung des Berner Oberlandes. Bekannt wurde er als Erfinder der modernen Schnitzeljagd namens Foxtrail, die er während fast zweier Jahrzehnte aufbaute und 2018 verkaufte.

Schon lange hatte Fredy Wiederkehr den Wunsch nach einem Refugium im Tessin oder in Norditalien gehegt. Die Lösung fand sich bei einem Makler: «Meine Schwiegertochter sah das ausgeschriebene Gästehaus, und mir war rasch klar: Das ist es.» – «Liebe auf den ersten Blick», wie sich Romy Dübener ausdrückt.

Was das künftige Gastgeberpaar an der ländlichen Liegenschaft mit ihren vier Hektaren faszinierte, war neben der idyllischen Lage die attraktive Mischung aus alt und neu. Die ältesten sichtbaren Teile des Hauses datieren rund fünf Jahrhunderte zurück. «Die bauliche Substanz ist aussergewöhnlich. Zudem haben

wir viele Räumlichkeiten, die man für einen rein kommerziellen Betrieb gar nicht bräuchte», sagt Fredy Wiederkehr. Da wäre zum Beispiel ein Weinkeller mit Weinfässern, in welchem man Feste feiern und Gäste bewirten kann, der Salon mit riesigem Cheminée, das ehemalige Hallenbad, das die Gastgeber zum Tagungsund Eventraum umgebaut haben, ein grosser Garten mit Pergola und Pizzaofen und so weiter.

Holperiger Start

Der Start war holperig wie das Gelände, auf dem das Gästehaus steht: Kaum hatten Romy und Fredy die Villa Giarvino eröffnet, kam die Pandemie. Die beiden nutzten die Zwangspause: Unter anderem entstand ein kleiner Pool, in welchem man planschen und gleichzeitig die Aussicht über die hügelige Landschaft und die Weinberge geniessen kann.

Der Corona-Not entsprungen ist auch die hervorragende Küche. Weil die Restaurants geschlossen waren, suchten Romy und Fredy nach einer internen Lösung für die Gäste und konnten Francesco engagieren, einen Spitzenkoch aus Lecce in Apulien. Dank ihm kann das Giarvino, obwohl mit acht Gästezimmern und Suiten eher klein, eine Küche bieten, wie man sie sonst in Fünf-Sterne-Häusern findet.

Die Schweizer Romy Dübener und Fredy Wiederkehr – Gastgeber

Francesco gibt sein Wissen und Können gern weiter: Jeden Montag, und auf Wunsch auch an anderen Tagen, leitet er Kochkurse. Mittwochs hingegen steht Weinverkostung auf dem Plan. Im Oktober und November steht, wie im ganzen Piemont, der Trüffel im Mittelpunkt: Die Villa Giarvino lädt dann zu Trüffel-Weekends.

Die Wurzeln nicht vergessen

Romy Dübener ist ihrerseits von Frühling bis Herbst in erster Linie Gastgeberin. Doch ganz aufgeben will sie ihren ursprünglichen Beruf nicht. Vor allem ist ihr wichtig, dem Giarvino eine kulturelle Dimension zu verleihen. Deshalb gibt es im Juli und August zwei dreitägige Sing-Events. Dabei sollen Gäste ohne sängerische Vorkenntnisse an den Gesang herangebracht werden. Eine Singwoche vom 10. bis 16. Juli richtet sich hingegen an erfahrene Sängerinnen und Sänger, die ihre Stimme fördern und weiterbilden wollen. An der Musikschule von Acqui Terme gibt Romy Dübener zudem Einzelunterricht und coacht einen Chor. Und sporadisch ist sie in der Schweiz anzutreffen, wo sie einzelne Schüler und ganze Chöre betreut und als Expertin auftritt. Ergänzt wird das kulturelle Angebot in der Villa Giarvino durch die Kunstausstellung «Hammerschläge» des lokalen Eisenplastikers Stefano Robiglio bis Ende Juli, in der er sich mit dem weiblichen Körper auseinandersetzt.

Kultur, Genuss und Erholung

Das Giarvino ist eingebettet in Weinberge, Obstgärten und einen kleinen Wald. Der sogenannte Druidenwald ist von einem Hügel gekrönt, auf welchem die Ruinen einer uralten Kapelle stehen und der einst laut der Legende von einem Druiden bewohnt war. Keine Legende sind die vielen Nischen, Waldlichtungen (eine mit einem Pizzaofen), Bänke, eine Piazza unter einem riesigen Nussbaum und ein Baumhaus: Sie alle sind stille, lauschige Rückzugsmöglichkeiten zur Kontemplation und Regeneration.

Das Giarvino ist dank Romy und Fredy zu einem Ort der Begegnung, der Kultur, des Genusses und der Erholung geworden. In der näheren Umgebung kann man stundenlang durch Weinberge wandern, von Dorf zu Dorf, und in lokalen Gasthäusern einkehren. Man kann Weingüter besuchen und nur 15 Kilometer entfernt, in der Nähe des mittelalterlichen Städtchens Mombaruzzo, die weltberühmte Grappa-Destillerie Berta. Auch ein Besuch des Marktes von Acqui Terme jeweils am Dienstag und Freitag lohnt sich. Und die ligurische Küste ist auch nur gut anderthalb Autostunden entfernt.

Das Gästehaus Giarvino liegt auf einer Hügelkette, eingebettet zwischen Rebberge und Obstgärten.
im Giarvino.

Juhui, Ferien, aber es gibt rechtliche Stolpersteine

Der Gedanke an Ferien löst meist ein gutes Gefühl aus. Im Regelfall verläuft der Ferienbezug unproblematisch und verursacht keine Differenzen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Beim Thema Ferien, insbesondere in der Hotellerie und Gastronomie mit vielen Teilzeitangestellten, bewegt man sich quasi gewohnheitsmässig im Graubereich. Das kann teuer zu stehen kommen.

Martin Schwegler

Wer kennt die Anstellungsform nicht, wonach Teilzeitangestellte, die im Stundenlohn beschäftigt sind und jeweilen auf der Lohnabrechnung, die den Bruttolohn mit 10,65 Prozent Zuschlag für Ferien und 2,27 Prozent für die Feiertage ausweist, ausbezahlt bekommen? Daraus schliessen viele, dass damit alles seine Richtigkeit hat, wäre ein Kurzschluss.

Das Problem dabei liegt in Art. 329d Abs. 2 OR: «Die Ferien dürfen während der Dauer des Arbeitsverhältnisses nicht durch Geldleistungen oder andere Vergünstigungen abgegolten werden.» Zwar hat das Bundesgericht diese zwingende Norm etwas entschärft, weil es in Ausnahmefällen eine Ferienentschädigung in Geld zulässt. Aber es sind Ausnahme- und nicht Standardfälle, wie in der Branche üblich.

Hohes Risiko bei Angestellten im Stundenlohn Nach der Rechtsprechung des Bundesgerichts dürfen Ferien mit einen Lohnzuschlag abgegolten werden, wenn es sich entweder um ein sehr unregelmässiges

Anstellungsverhältnis handelt oder aber um ein sehr kurzes. Logisch ist, dass bei einem einmaligen Einsatz, beispielsweise an einem Samstagabend, die anspruchsmässigen Ferien nicht real bezogen werden können.

Eine Abgeltung des Ferienanspruches über den Lohn macht Sinn. Auch wenn eine Aushilfskraft immer wieder und mehr oder weniger auf Abruf beschäftigt wird, ist die Abgeltung der Ferien mit einen Lohnanteil unproblematisch. Wenn Angestellte im Stundenlohn jedoch in die Personalplanung einbezogen und regelmässig eingesetzt werden, dann wird das Risiko für den Arbeitgeber sehr hoch.

Arbeitgeber muss Mitarbeiter-Ferien nachweisen Klar ist, solange niemand klagt, interessiert die Ferienabgeltung den Staat bzw. die Gerichte nicht. Aber wenn es zum Streit kommt – es muss sich dabei nicht um die Ferienthematik handeln –, werden arbeitsrechtlich geschulte Anwälte sofort erkennen, welches «finanzielle Potenzial» bei regelmässig beschäftigten Stundenlohn-Angestellten existiert.

Martin Schwegler, lic. iur. / RA

Der Autor dieses Beitrages ist seit 1994 Dozent für Arbeitsrecht an der SHL Schweizerische Hotelfachschule Luzern. Hauptberuflich ist er in der von ihm gegründeten Anwaltskanzlei Schwegler & Partner Rechtsanwälte und Notare AG in Menznau (LU) tätig. 2020 hat er die correct.ch ag gegründet, welche arbeits rechtliche Dienstleistungen für die Hotel- und Gastrobranche anbietet. Ein Produkt der Firma ist correctTime, eine Zeiterfassung, welche nach L-GAV und ArG korrekt rechnet.

Gemäss geltender Rechtsprechung muss der Arbeitgeber nachweisen, dass erstens der Mitarbeiter in den Ferien war und zweitens, er den Ferienlohn bekommen hat. Folglich muss auch bei Teilzeitmitarbeitenden arbeitgeberseits aufgrund der bestehenden Fürsorgepflicht eine Ferienkontrolle geführt werden. Es muss nachgewiesen werden können, dass der Ferienlohn während der Ferien bezahlt wurde oder aber dass ein Ausnahmefall im Sinne der bundesgerichtlichen Rechtsprechung vorliegt. Gelingt der Nachweis nicht, muss der Ferienlohn nochmals bezahlt werden. Dies auch, wenn vorher die 10,65 Prozent Ferienzuschlag bezahlt wurden. Faktisch bezahlt man die Ferien dann doppelt.

Rückbehalt der Ferienentschädigung

In der Praxis besteht das Bedürfnis, bei ständig, aber unregelmässig beschäftigten Angestellten im Stundenlohn den Ferienlohn nicht kompliziert ausrechnen zu müssen. Sie sind ja häufig während einer längeren Periode (Zwischensaison) nicht im Betrieb, machen Ferien oder gehen einer anderen Beschäftigung nach. Rechtlich korrekt ist vermutlich – aber das ist von der Beurteilung eines allfällig angerufenen Richters

abhängig –, wenn der Ferienlohn prozentual zum Stundenlohn regelmässig definiert wird, aber erst ausbezahlt wird, wenn die Ferien auch tatsächlich bezogen werden. Zu vermeiden oder zu minimieren ist das Klagerisiko bzw. ein entsprechender Richterspruch, wenn die betroffenen Mitarbeitenden fix in einem tiefen Pensum angestellt werden.

Krank in den Ferien – Ferienunfähigkeit Zu Diskussionen Anlass gibt manchmal der Umstand, dass Mitarbeitende nach ihrer Rückkehr behaupten, während der Ferien krank gewesen zu sein. Die Lehre und Rechtsprechung ist in diesem Fall klar: Krankheit oder Unfall während der Ferien führt im Regelfall dazu, dass die Ferien nicht genossen werden konnten, weshalb die verpassten Ferientage nachbezogen werden dürfen. Allerdings braucht es als Beweis ein Arztzeugnis, dass nicht die Arbeitsunfähigkeit, sondern die Ferienunfähigkeit bezeugt. Hat man beispielsweise den Finger verstaucht, kann man zwar im Büro arbeitsunfähig sein, aber die Ferien am Stand vielleicht trotzdem geniessen. Die Beweislast für die Ferienunfähigkeit liegt beim Arbeitnehmer.

myclimate-Fonds investiert in den Regionen

Immer mehr Unternehmen in der Hotel- und Tourismusbranche wollen ihren Gästen klimaneutrale Angebote und Reisen bieten. Im letzten Jahr haben

27 Betriebe das Programm für Nachhaltigkeit von myclimate «Cause We Care» implementiert. Heute umfasst das «Cause We Care»-Netzwerk 95 Partner mit über 130 Betrieben. Neuzugänge sind der myclimate Klimafonds Davos oder ecoLive aus der Romandie.

Erfolgreicher, wirksamer Klimaschutz geht nur gemeinsam. «Bislang wurden dank myclimate ‹Cause We Care› 5,3 Millionen Buchungen realisiert. Dank den freiwilligen Gästebeiträgen sind diese Buchungen klimaneutral und fördern gleichzeitig die lokale Nachhaltigkeit. Insgesamt wurden mehr als 83 500 Tonnen CO2 in myclimate-Klimaschutzprojekten kompensiert und knapp 7,7 Millionen Franken für Klimaschutz vor Ort mobilisiert», erläutert Stephen Neff, CEO Stiftung myclimate.

Das bisher vor allem in der Deutschschweiz bekannte Programm myclimate «Cause We Care» hat dank der Westschweizer myclimate-Repräsentantin ecoLive nun auch in der Romandie Anklang bei zahlreichen Hotels und Destinationen gefunden. Unter anderem haben sich die beiden Tourismusorganisationen Genf und Lausanne Tourismus sowie das Hôtel Continental und das Hôtel Beau-Rivage zu einem «Cause We Care»Beitritt entschlossen.

So funktioniert myclimate «Cause We Care» «Cause We Care»-Mitgliederbetriebe bieten ihren Gästen bei der Buchung die Möglichkeit, freiwillig einen kleinen Betrag in Klimaschutz und Nachhaltigkeit zu investieren. Mit einem Teil dieses Beitrages werden die mit der Leistung verbundenen klimaschädlichen Emissionen über hochwertige Klimaschutzprojekte der Stiftung myclimate ausgeglichen.

Das Besondere an myclimate «Cause We Care» ist, dass im gleichen Zug das anbietende Unternehmen beziehungsweise die anbietende Destination den Beitrag verdoppelt und im selben Umfang in einen zweckgebundenen Fonds einzahlt. Zusammen mit den verbliebenden Gästebeiträgen werden aus dem Fonds Klimaschutz- und Nachhaltigkeitsmassnahmen vor Ort finanziert. Die Auswahl der lokalen Projekte und die Mittelverwendung des Fonds wird von myclimate verifiziert. (H)

myclimate lanciert Pilotprojekt in Davos.

So rösten wir Spitzenkaffee mit starkem Charakter

Erst durch die Röstung erhält der Kaffee seinen eigentlichen Charakter. Adrian Gisler, worauf achten Sie als Röstmeister beim Kaffeerösten?

Adrian Gisler: Jeder Rohkaffee verhält sich beim Rösten anders. Wir prüfen daher jeden Badge ganz genau auf verschiedene Parameter wie Feuchtigkeit, Optik oder Dichte. Hochwertiger Kaffee besitzt individuelle Charaktermerkmale. Diese Charaktermerkmale werden durch die Röstung gezielt herausgearbeitet, sodass sich die vielzähligen Aromastoffe entfalten können. Kaffee ist eines der aromatischsten Lebensmittel – und weist mit über 800 unterschiedlichen Aromen deutlich mehr auf als beispielsweise Wein.

Kaffeerösten ist demnach hochkomplex?

Ja, absolut. Nur wer Kaffee liebt und ihn in seiner Essenz versteht, kann ihn rösten. Rösten ist ein hochstehendes Handwerk, das Feingefühl, Passion, Wissen, Erfahrung, Talent und eine ausgereifte Philosophie verlangt. Für jede Sorte wird ein eigenes Röstprofil erstellt. Dieses individuelle Profil garantiert die maximale Entwicklung der Geschmacks- und Aromenpotenziale des jeweiligen Kaffees. Da aber auch äussere Bedingungen wie Luftdruck, Wetter und Jahreszeiten einen Einfluss auf das

Röstverfahren haben, muss ich als Röstmeister situativ auf Änderungen und Abweichungen eingehen und den Röstprozess individuell steuern.

Was passiert genau beim Rösten?

Beim Rösten wird der Kaffeebohne durch die trockene Erhitzung die Feuchtigkeit entzogen, sie ändert Geschmack und Farbe. Es bilden sich Aromen. Durch die Hitzezufuhr laufen viele sehr komplexe chemische Reaktionen ab. Die Zuckerstoffe und Aminosäuren setzen sich dabei neu zusammen und bilden die eigentlichen Kaffeearomen aus.

Wie rösten Sie bei Rast Kaffee?

Bei Rast Kaffee rösten wir sehr schonend und langsam nach handwerklicher Manier auf erdgasbetriebenen Probat-Trommelröstern. Dadurch können viele Einstellungen wie etwa Temperatur, Luftzufuhr, Bewegung der Bohnen und die Röstdauer jederzeit individuell angepasst werden.

Helle oder dunkle Röstung?

Das sind die beiden Extrempole, es gibt die verschiedensten Zwischenstufen. Bei der hellen Röstung werden die Kaffeebohnen bis zum sogenannten First Crack, einem hörbaren Knacken, wenn die Kaffeebohne aufbricht, geröstet. Eine helle Röstung schmeckt meist etwas intensiver in der

«Wir rösten schonend und langsam nach handwerklicher Manier»: Röstmeister

Adrian Gisler am ProbatTrommelröster.

Säure, dafür tendenziell aber weniger bitter und fruchtiger. Dunkle Röstungen sind weniger säurebetont und schmecken oft leicht süsslich. Sie können aber auch etwas rauchig und ein wenig bitter schmecken.

Welchen Röstgrad wählen Sie für welchen Kaffee?

Aus einer gleichen Kaffeesorte kann bei unterschiedlichen Röstgraden und Röstkurven ein Kaffee oder ein Espresso mit verschiedenen Geschmacksnuancen kreiert werden. Im Vordergrund stehen drei Hauptunterscheidungen der Röstgrade: die Filterkaffee-Röstung als sehr helle Röstung, die sich ideal für drucklose Zubereitungsmethoden eignet; die Café-CrèmeRöstung als mittlere Röstung; und die Espresso-Röstung als dunklere Röstung, ideal für die Espresso-Zubereitung am Siebträger.

Ihr Rat an Gastronominnen und Gastronomen beim Entscheid für eine Röstung?

Als Gastronomin und Gastronom würde ich pragmatisch entscheiden. Die Mehrzahl der Gäste wird den ausgewogenen, harmonischen Geschmack bevorzugen. Für Gäste, die aber eine Polarisierung suchen, kann selbstverständlich mit einem hell gerösteten Kaffee auf einer separaten Mühle ein individuelles Geschmackserlebnis ermöglicht werden.

Der Experte

Adrian Gisler ist Mitglied der Geschäftsleitung der Gourmet Rösterei Rast Kaffee mit Sitz in Ebikon bei Luzern und verantwortet als ausgebildeter Röstmeister die Produktion. rast.ch

Bierselig träumerisch oder redselig weinwitzig

as kann ich wissen? Was soll ich tun? Was darf ich hoffen? Was ist der Mensch? Das sind vier elementare Fragen, die uns der grosse deutsche Philosoph der Aufklärung, Immanuel Kant (1724–1804) hinterlassen hat. Seine vier Fragen waren zugleich die Basis für eines der bis heute wirkmächtigsten philosophischen Programme. Wenn wir die Sache bedenken, so sind diese Fragen weiterhin aktuell und auch wichtig.

Wo liessen sich bessere Antworten auf diese Fragen finden als zu Tisch? Bei einer inspirierenden und amüsierenden Tischgesellschaft. Nicht beim «Fressen», wie Bertold Brecht schrieb.

Is(s)t der Mensch alleine und zehrt bei einsamen Mahlzeiten an sich, verliert er seine Munterkeit. An Munterkeit gewinne er, so Immanuel Kant, «wenn ein Tischgenosse ihm durch seine abwechselnden Einfälle neuen Stoff zur Belebung darbietet». Für den Philosophen ist das einsame Mahl, das in eine Art «einsame Schwelgerei» ausufert, eine «Selbstbetäubung durch Geniessmittel, kurz Versoffenheit und Gefrässigkeit».

Wer sich der Gefrässigkeit hingebe, folgerte Kant weiter, nähere sich «dem Vieh» an. Der Alkoholisierte dagegen geniesse den Vorzug, «einem tätigen Spiel seiner Vorstellungen ausgesetzt zu sein».

Noch schlimmer als Masslosigkeit bei Fresserei oder Sauferei ist für Kant die Sprachlosigkeit, wenn jemand besoffen ist. «Alle stumme Berauschung, welche die Geselligkeit und wechselseitige Gedankenmitteilung nicht belebt, hat etwas Schädliches an sich.» Kant stellte eine kleine Liste von Wirkungen beim Genuss von Rauschmitteln zusammen. Besonders beschrieben hat er deren Wirkung zur Beförderung der Sprachlosigkeit.

Während Opium und Schnaps sich nicht zur «Unterhaltsamkeit im gesellschaftlichen Trinken» eignen, dienten Bier und Wein der «geselligen Berauschung». Er belässt es nicht bei dieser einfachen Unterscheidung, sondern differenziert weiter: «Wobei die Trinkgelage mit dem Bierseligen mehr träumerisch verschlossen, oft auch ungeschliffen, die mit dem Weintrinker aber fröhlich, laut und mit Witz redselig sind.» – Prost und zum Wohl.

Neues Pilotprojekt mit digitalen Sprachassistenten

«Wie wird das Wetter heute?» Sprachassistenten sind im Alltag mittlerweile gang und gäbe. In der Hotellerie stehen die technologischen Helfer noch am Anfang. Doch im Hotel Stern, Chur, hat die digitale Zukunft begonnen: Als erstes Haus in der Schweiz hat man die Zimmer mit intelligenten Sprachassistenten ausgestattet.

Voice-Applikation – man muss reden miteinander und der Service läuft.

Sprachassistenten sind ein Megatrend. «In der Schweiz hat das Thema Voice-Technologie Aufholbedarf. Umso mehr freut es uns, dass wir gemeinsam mit dem Hotel Stern den Schritt in eine digitale Zukunft gehen dürfen. Ich bin überzeugt, dass wir durch den Einsatz der Voice-Technologie die Tourismusbranche grundlegend verändern werden», erklärt Flurin Carigiet von der IT Solutions Speed U Up Suisse AG, die das Projekt technologisch realisierte.

Neue Services durch digitale Sprachassistenten Adrian Müller, Eigentümer und Geschäftsführer Hotel Stern, sieht grosses innovatives Potenzial im realisierten Digital-Projekt: «Mithilfe von Sprachassistenten möchten wir den Aufenthalt unserer Hotelbesucher so angenehm wie möglich gestalten. Dazu zählt es, auf die neuen digitalen Bedürfnisse zu reagieren und unseren Gästen einen Mehrwert zu bieten.»

Die Voice-Applikationen bieten den Gästen eine Vielfalt an Extra-Services. Mithilfe der Sprachassistenten werden die gewünschten Infos zu Wetter, Nachrichten

Digitales

und Hotel-Angeboten schnell und einfach vermittelt. Und das geht auch freihändig beim Frisieren. Komfortabel und bequem erhalten die Hotelgäste Infos zum Frühstücksangebot, WLAN oder Fernsehprogramm.

Der Service wird laufend ausgeweitet. Bald werden Tipps und Aktivitäten, Events und Ausflüge rund um die Region abrufbar sein.

In Planung sind auch Bestellprozesse für die Gäste im Hotel. Über die Sprachsteuerung soll es möglich sein, Frühstück aufs Zimmer oder gewünschte Artikel wie Kissen oder Adapter zu bestellen. Eine Win-win-Situation: Die Mitarbeitenden der Rezeption werden entlastet und können sich auf andere wichtige Dinge konzentrieren; die Gäste geniessen zu jeder Zeit die bestmögliche Betreuung dank den Sprachassistenten.

Profi unterstützte Pilotprojekt

Der initiative Hoteldirektor Adrian Müller liess sich bei der Realisierung seiner Vision vom Unternehmen Speed U Up unterstützen. Die Schweizer Firma ist eine Vorreiterin im Bereich Spracherkennung und Voice-

VIELSEITIGE ZUTRITTSLÖSUNGEN

FÜR JEDEN ZUTRITTSPUNKT

Vielfältige Beschläge, Schlösser, Zylinder und Wandleser für Hoteltüren aller Art sowie Aufzüge, Zufahrten, Tore, Möbel u.v.m.

FÜR MASSGESCHNEIDERTE SYSTEME

Flexible Kombination von virtueller Vernetzung, Funkvernetzung, Mobile Access, Online- und Cloud-Systemen.

FÜR EFFIZIENTEN BETRIEB

Kompatibel zu diversen PMS-Systemen, Kassenabrechnungssystemen und dem SwissPass. Nahtlose Digitalisierung mit mobilen Hotelservices und Check-inSystemen.

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Room Service (fast) wie ein Zwiegespräch.

Applikationen. Sie nutzt die Möglichkeiten der künstlichen Intelligenz für die Weiterentwicklung von Tourismusprojekten. «Das IT-Unternehmen», so Müller, «ist bei diesem Pilotprojekt genau der richtige Partner für uns, denn es ist für Hard- und Software, Konfiguration, Administration und Support zuständig.»

Mehrwert für Chur Tourismus

Für Leonie Liesch, Direktorin Chur Tourismus, schafft das Pilotprojekt mit Sprachassistenten einen Mehrwert für den Tourismus in der Region: «Die Voice-Einführung im Hotel Stern ist ein Vorzeigeprojekt für die regionale Tourismusorganisation Chur Tourismus. Damit können wir im Bereich Voice neuen Wege gehen, zumal dieses Feld auf nationaler Ebene noch in den Kinderschuhen steckt. Das ist extrem spannend, und wir sind stolz, dieses Projekt begleiten zu können.» Überzeugt hat Chur Tourismus vor allem der praktische Nutzen

des Projektes, da viele Fragen, die auf einer Reise und in den Ferien auftauchen (was, wann, wo: Sehenswürdigkeiten, Events etc.), schnell und unkompliziert mit den Sprachassistenten gelöst werden können.

Als Profiteur des neuen Angebots sieht sich auch die Rhätische Bahn. «Reiseinformationen wie Ab- und Ankunftszeiten bequem und einfach via Sprachsteuerung zu erhalten, darin sehen wir wichtige Anknüpfungspunkte im Dialog mit den Gästen. So können wir den nächsten Schritt im Kundenservice gehen», freut sich Michael Kistler, Leiter Marketing-Kommunikation und E-Business bei der Rhätischen Bahn. mm/phg

Forbes-Five-Star-Award für Dolder, The Chedi und des Bergues

Der traditionsreiche «Forbes Travel Guide» hat ein erstklassiges Renommee, geniesst hohe Glaubwürdigkeit und gilt als kompetente, unabhängige Instanz, auf deren Urteil sich

anspruchsvolle Reisende rund um den Globus besonders verlassen. Von besonderer Bedeutung für die Reputation eines Hauses ist deshalb auch der Five-Star Award von Forbes. Dieses Jahr können das Grand Dolder in Zürich, das The Chedi in Andermatt und das Hotel des Bergues in Genf die begehrte Auszeichnung entgegennehmen.

Dolder Grand – erste Auszeichnung

Das Dolder Grand zeigt sich zu Recht stolz darüber, dass es vom «Forbes Travel Guide» erstmals den FiveStar Award erhalten hat. Die renommierte Auszeichnung würdigt das einzigartige und beständige Engagement der Hotelmitarbeitenden für ein herausragendes Gästeerlebnis. Der «Forbes Travel Guide» existiert seit 1958 und gilt heute als eine der wichtigsten Bewertungsplattformen für Luxushotels, Restaurants und Spas.

Dolder Grand.

Markus Granelli, Dolder Grand General Manager, kommentiert die Auszeichnung hoch erfreut: «Es ist uns eine besondere Ehre, diesen Preis entgegenzunehmen. Wir möchten uns bei unseren engagierten Mitarbeitenden bedanken. Dank der Motivation und Leidenschaft aller Mitarbeitenden ist eine erfolgreiche und konsequente Entwicklung möglich.» Für das Dolder Grand, eines der prestigeträchtigsten Hotels der Welt, ist es zwar der erste Five-Star Award vom «Forbes Travel Guide», aber längst nicht die erste Auszeichnung: 2021 wurde das Spitzenhotel von der «Sonntagszeitung» zum besten Stadthotel gekürt und wurde vom «Condé Nast Traveler Readers’» unter die 50 besten Hotels der Welt (Platz 14) gewählt.

The Chedi – vierte Auszeichnung

Das The Chedi Andermatt ist und bleibt top und eines der innovativsten Häuser der Hotellerie – nicht nur in der Schweiz. Dies beweist die erneute Auszeichnung des renommierten «Forbes Travel Guide»: Bereits zum vierten Mal in Folge erhält das The Chedi Andermatt 2022 die höchstmögliche Auszeichnung von fünf Sternen. Damit sichert sich das Hotel im Urserntal

erneut eine Spitzenplatzierung in einem der weltweit wichtigsten Luxus-Hotellerie-Führer. Damit festigt es seine bereits führende Position im internationalen Luxussegment weiter.

Jean-Yves Blatt, General Manager des The Chedi Andermatt, ist stolz: «Die prestigeträchtige Auszeichnung ist ein grosses Kompliment an das gesamte Team. Unser Ziel ist es, unseren Gästen konsequent das Beste zu bieten – bestes Design, besten und zugleich legeren Service, beste Kulinarik. Schön, dass wir 2022 zum vierten Mal in Folge einen Platz unter den besten Häusern der Welt einnehmen und unser in der Schweiz einzigartiges alpin-asiatisches Konzept so begeistert.» Mit dem exzellenten Fünf-SterneRating im «Forbes Travel Guide» 2022 knüpft das Fünf-Sterne-Deluxe-Hotel an den aktuellen Erfolg an. So gelingt es dem The Chedi Andermatt mit dem subtilen Verständnis für Service und Gästebedürfnisse, innovativen Packages und dem Gespür für Trends wie beispielsweise die Einführung von Kryptowährungen als Hotel-Payment-Lösung, laufend mehr Gäste von der Chedi-Philosophie zu begeistern. phg/mm

The Chedi.

Hotel des Bergues – dritte Auszeichnung

Das Four Seasons Hotel des Bergues mit dem Spa Mont-Blanc in Genf bekommt die begehrte SterneAuszeichnung zum dritten Mal in Folge. Martin Rhomberg, Regional Vice President und General Manager, freut sich sehr über die mit hoher Reputation versehene Fünf-Sterne-Auszeichnung: «Die Sterne sind eine Anerkennung für das Engagement und die Leidenschaft, mit der unsere Teams trotz den schwierigen Zeiten, die unsere Branche durchlebt hat, unseren Gästen stets ein Höchstmass an Service bieten. Durch ihren Einsatz und ihre Kreativität gelingt es ihnen, unseren Gästen einzigartige, persönliche Erlebnisse zu bieten. Sie haben dazu beigetragen, dass das Hotel als bevorzugtes Reiseziel in Genf glänzt.»

Das Hotel liegt am Ufer des Genfersees, nur wenige Schritte von der charmanten Altstadt entfernt. Es verfügt über 115 Zimmer und Suiten mit einer Mischung aus klassischem und modernem Dekor und ist bekannt für sein aussergewöhnliches kulinarisches Angebot, beispielswiese im japanischen Restaurant Izumi, das authentische Nikkei-Gerichte serviert. Das

Spa Mont Blanc, das sich über die beiden obersten Etagen des Hotels erstreckt, ist eine Oase der Ruhe und bietet durch seine grossen Fensterfronten einen Panoramablick auf die Stadt Genf und die umliegenden schneebedeckten Berge.

Die Forbes-Sterne-Methodik

Die Sterne-Bewertungen werden von einem Team anonymer professioneller Inspektoren vergeben, die die Welt bereisen, um Hotels, Restaurants und Spas anhand von 900 objektiven Standards zu bewerten. Die Sterne-Bewertungen betonen die Qualität der Dienstleistungen. Fünf-Sterne-Hotels sind definiert als «herausragende, oft ikonische Häuser mit nahezu makellosem Service und erstaunlichen Einrichtungen».

Des Bergues.

Attraktive Ausbildung näher am Arbeitsmarkt

Interview mit Christa Augsburger, Direktorin, Schweizerische Hotelfachschule Luzern SHL

Christa Augsburger, Sie haben sich stark für die Ausarbeitung des neuen Rahmenlehrplans Hotellerie und Gastronomie HF engagiert. Wie lief die Arbeit für den Lehrplan konkret?

Die Mindestvorschriften für Bildungsgänge von Höheren Fachschulen, die in Rahmenlehrplänen festgelegt sind, müssen für die einzelnen Berufe periodisch durch die Trägerschaften der jeweiligen Rahmenlehrpläne überarbeitet werden. Die Trägerschaft des Rahmenlehrplans Hotellerie und Gastronomie besteht aus den drei Organisationen HotellerieSuisse, GastroSuisse und Hotel & Gastro Union, deren Hotelfachschulen sowie der Hotelfachschule des Kantons Tessin. In zahlreichen Workshops wurde als Erstes das Berufsbild ermittelt. Wir haben uns intensiv mit der Frage befasst, welches aktuell und in Zukunft die Handlungskompetenzen sind, die Gastronom*innen und Hotelier*en in ihrer Ausbildung entwickeln müssen, um in ihrem Beruf erfolgreich zu sein. Dabei war die Zusammenarbeit mit der Branche sehr wichtig, um die Bedürfnisse des Arbeitsmarktes abzudecken.

Bei den überarbeiteten Handlungskompetenzen ging es nicht darum, zu definieren, was die Absolvent*innen in Zukunft wissen, sondern was sie effektiv können müssen.

Erfahrungsgemäss dauern solche Prozesse lange … Tatsächlich, die Überarbeitung des Lehrplans dauerte zweieinhalb Jahre. Zumal wir auch neue regulative Bestimmungen erarbeiten mussten wie etwa das Verhältnis von schulischen und praktischen Lernstunden, die Zulassungsbedingungen sowie das Qualifikationsverfahren.

Was sind die augenfälligsten Veränderungen im Vergleich zum Rahmenlehrplan von 2009?

Die essenziellen Bereiche Nachhaltigkeit, Innovation, Digitalisierung oder Facility Management sind nun fester Bestandteil des Rahmenlehrplans. Hinzugekommen sind zusätzliche Geschäftsbereiche eines Hotels wie Wellness & Spa, MICE, Sports und Gesundheit. Neu ist ebenfalls, dass der Lehrplan methodisch auf differenzierte Handlungskompetenzen ausgerichtet ist wie die Informations-, Planungs-, Realisierungsund Evaluierungskompetenz. Regulativ wurde das Element Berufserfahrung, also der Anteil Praktika, auf die Vorgaben der Mindestverordnung angepasst.

Welche Neuerung im Rahmenlehrplan begrüssen Sie besonders?

Dass das Berufsprofil der Hotelière-Gastronomin beziehungsweise des Hotelier-Gastronomen im Zentrum steht. Die daraus abgeleiteten neuen Themen im Lehrplan erhöhen sicherlich die Attraktivität der Ausbildung und der Absolventen und Absolventinnen auf

Christa Augsburger.

Theorie und Praxis sind im neuen Lehrplan noch besser ausbalanciert.

dem Arbeitsmarkt. An der SHL werden wir gewisse neue Themen – wie Nachhaltigkeit oder Innovation –als Spiralthemen in den Bildungsgang aufnehmen. Das heisst, dass diese nicht isoliert in einem Semester oder in einem Lernfeld behandelt und unterrichtet werden, sondern in allen Semestern aufgegriffen und aus unterschiedlichen Perspektiven behandelt werden.

Welche Vorteile bringt der neue Rahmenlehrplan für zukünftige Studierende?

Da die Ausbildungsinhalte stärker den aktuellen Bedürfnissen im Arbeitsmarkt nach Handlungskompetenzen von jungen Führungspersönlichkeiten in Hotellerie und Gastronomie entsprechen, erhöht sich die Arbeitsmarktattraktivität der Absolvent*innen. Die Ausbildungsinhalte sind auch stärker auf das generalistische Berufsbild als auf spezifisches Fachwissen ausgelegt. Dazu ein Beispiel: Der zukünftige Hotelier oder die zukünftige Hotelière muss nicht beste Köchin oder bester Koch im Unternehmen sein, sondern ein tiefes Verständnis dafür haben, wo die Herausforderungen in dieser Abteilung liegen, wie diese Abteilung betriebswirtschaftlich effizient geführt werden kann und wie Mitarbeitende im Unternehmen gehalten werden können. Kurz gesagt, die Absolvent*innen werden noch fitter für die zukünftigen beruflichen Herausforderungen in einer Führungsposition.

Neuer Lehrplan und geschützte Berufstitel

Nicole Martin, Leitung Marketing & Communications SHL

Erfolgreiche Studierende einer Hotelfachschule HF in der Deutschschweiz werden künftig den geschützten Titel dipl. Hotelier-Gastronom HF beziehungsweise dipl. HotelièreGastronomin HF tragen. Neu ist auch der Rahmenlehrplan für die Bildungsgänge der Höheren Fachschulen für Hotel lerie und Gastronomie vom Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) genehmigt.

Ein Rahmenlehrplan wird periodisch überarbeitet, legt den geschützten Berufstitel sowie die Bezeichnung eines Bildungsganges der Höheren Fachschulen fest und positioniert diese im Schweizer Bildungssystem. Er definiert die Ausführungen des Bildungsauftrages und trägt zur schweizweit einheitlichen Qualitätssicherung bei. Er stellt sicher, dass die definierten Kompetenzen den Mindestanforderungen entsprechen und auf die Anfor derungen des Arbeitsmarktes ausgerichtet sind. Berufliche Anforderungen und Kompetenzen hat die Trägerschaft RLP HF Hotellerie und Gastronomie, zu welcher die Branchenverbände und deren Hotelfachschulen HF sowie die Hotelfachschule des Kantons Tessin zählen, in den letzten Jahren erarbeitet und im neuen Rahmenlehrplan festgelegt.

Die Einführung des neuen Rahmenlehrplans führt zu Anpassungen der Bildungsgänge aller Schweizer Hotelfachschulen, die als Höhere Fachschulen akkreditiert sind. Ein Jahr haben die Bildungsanbieter, die nach «altem» Rahmenlehrplan anerkannt wurden, Zeit, beim SBFI ein Gesuch um Überprüfung der Anerkennung einzureichen. Nach positiver Prüfung wird mit den Diplomen ein neuer, geschützter Titel vergeben: dipl. Hotelier-Gastronom HF beziehungsweise dipl. Hotelière-Gastronomin HF. Für diesen Titel hat man sich entschieden, da ‹Restaurateur› und ‹Restauratrice› in der bisherigen Bezeichnung nicht selten für Verwirrung sorgten.

Hotelbau, Hotelarchitektur, Innenausbau und Ausstattung

Seit Jahrzehnten designt, plant und baut APPIA faszinierende Hotels mit emotionalem Design. Individuell, mit Einfühlungsvermögen und viel Liebe zum Detail. So entstehen einzigartige Hotelräume, die Gäste und Hoteliers begeistern. www.appia-contract.com

Dipiù – eins mit der Natur. Im Spa des wunderschönen Fünf-Sterne-Hotels

Giardino Ascona ist der Name Programm. Inspiriert vom Schweizer Tessin stehen die innere und äussere Schönheit im Fokus der umfangreichen Wellnessangebote. Das spiegelt sich auch im neu designten Wellnessbereich des Hotels wider. Neben einem behaglichen Empfangsbereich sowie einer grosszügigen Sauna- und Poollandschaft und einem Fitnessbereich laden acht Treatment-Räume für Massagen, Kosmetik und Ayurvedaanwendungen, Räume für Yoga und

Meditation und ein Friseursalon zum Entspannen, Wohlfühlen und Loslassen ein. Das Leaddesign und die Ideen entstammen der Feder von Daniel Pouzet. Wände in Chocolate Brown stehen in ruhigem Kontrast zu floraler Dekoration und dem Giardino ganz eigenen frischen Farbkonzept. Natürliche, hochwertige Materialien und gebürstete Eiche unterstreichen das exklusive Interieur. «Er bringt den Giardino-Spirit in jedes seiner Objekte und die Malereien ein und hat durch die stilvollen Details eine wundervolle Erholoase geschaffen», schwärmt Daniela Frutiger, Inhaberin des Giardino Ascona und der eigenen Kosmetiklinie Dipiù Cosmetics. Umsetzen durfte das Design die Firma Appia Contract GmbH aus Bayern. «Wir haben für die Umsetzung einen Experten gesucht, der dem gehobenen Anspruch des Spas gerecht wird und die Herausforderung meistern kann», so die Chefin. Stilvolle, filigrane Muster in und auf verschiedenen Materialien integriert, geschmackvolle Böden, massgeschneiderte Möbel aus der hauseigenen Fertigung des Hotelbauexperten und detailgetreuer Umbau des Spas beanspruchten handwerklich exzellente Umsetzung. «Die Zusammenarbeit hat sich gelohnt. Appia stand uns mit ihrer jahrzehntelangen Erfahrung im gehobenen Hotel- und Spa-Innenausbau als hervorragender Partner zur Seite», freut sich Daniela Frutiger. «Und sie konnten die vielen besonderen Expertenanforderungen und Planungen in Bezug auf Arbeitsabläufe, Treatment-Räume, Back Office, Verkaufsraum und Beratungsmöglichkeiten des Spas ganz gezielt umsetzen.» Die Gäste zeigen sich begeistert: «Mehr Luxus und Entspannung ist kaum möglich!»

Giardino Ascona: Wellness- und Spa-Bereich.
© Jeronimo Vilaplana

Nach der Krise ist vor der Krise – wann ist der richtige Zeitpunkt für einen Umbau?

Verstärkte Lieferkettenprobleme, steigende Preise. Ist in der aktuellen Situation ein Umbau oder eine Renovation überhaupt sinnvoll?

Wie viele andere Branchen ist auch die Innenarchitektur in einer hohen Abhängigkeit von funktionierenden, internationalen Lieferketten. Wir arbeiten täglich mit Lieferanten aus der ganzen Welt zusammen, denn die Wünsche unserer Kunden sind vielfältig und oft einzigartig. Die letzten zwei Jahre hat die Pandemie das Weltgeschehen beherrscht und die Lieferketten sukzessive beeinflusst. Was am Anfang noch mit La gerbeständen kompensiert werden konnte, stellt uns heute vor immer grössere Herausforderungen. Die Möbelindustrie ist eigentlich im Vergleich zu anderen Wirtschaftszweigen lange robust durch die Coronakrise gekommen. Die aktuelle Situation in China und nun auch noch der Ukraine-Konflikt verschärfen die schon in den letzten Jahren angespannte Lage weiter. Das hat konkrete wirtschaftliche Auswirkungen, insbesondere da neben der Metallbranche auch die Forst- und Holzwirtschaft stark betroffen ist. Weniger Material bedeutet höhere Preise. Das zeigt sich auch beim Import von Möbeln und Möbelteilen. Holz aus dem Osten wird knapp, und aus der Ukraine ist derzeit so gut wie gar kein Holzimport möglich. Auch die Importe aus den Nachbarländern der Ukraine, wie Rumänien, Ungarn, Slowakei und Polen, sind derzeit schwierig, und zusätzliche Exportverbote von Russ-

land für Rundholz könnten zu einem langfristigen Problem werden. Dazu der hohe Dieselpreis, welcher die Transporte zusätzlich verteuert. Es bleibt also abzuwarten, wie sich die Märkte weiterentwickeln. Für uns und unsere Kunden bedeutet dies allerdings nicht nur höhere Preise, auch die mangelnde Planungssicherheit bereitet zunehmend Kopfzerbrechen.

Aber wie sollen wir also diese Herausforderungen lösen? Krisen kann man nicht voraussehen und schon gar nicht einplanen. In einer Zeit der Ungewissheit müssen wir lernen, flexibler zu denken. Um sich einem Wandel anzupassen, erfordert es Kompromissbereitschaft, aber vor allem ist es wichtig, vorausschauend zu agieren, Reaktionszeiten einzuplanen und proaktiv nach neuen und alternativen Wegen zu suchen.

Im Rahmen der Globalisierung wurde es zur Normalität, Möbel und Ausstattungselemente von internationalen Anbietern zu beschaffen. Grund dafür ist einerseits die Vielfalt, welche angeboten wird, aber allem voran ist es natürlich der Preisvorteil, welchen Niedriglohnländer gegenüber einem regionalen Anbieter haben. Während im Restaurant oft auf das Prädikat «regionale Küche» besonders Wert gelegt wird, spielt dieser Aspekt bei der Auswahl des Interieurs meist eine eher untergeordnete Rolle. Doch eine Sensibilisierung für regionale Anbieter kann auch Vorteile bringen.

Kürzere Wege vereinfachen die Serviceleistungen. So kann ein Produkt, welches einen Fehler aufweist, gegebenenfalls repariert werden. Bei günstigen Waren, die von weit her kommen, wie beispielsweise aus China, lohnt sich dieser Aufwand nicht, diese Produkte werden einfach ersetzt. So wird ein Möbelstück zum Wegwerfprodukt. Doch was ist mit dem ökologischen Fussabdruck, den wir dabei hinterlassen?

Wir haben in den letzten zwei Jahren die Erfahrung gemacht, dass viele Hoteliers und Gastronomen zu Beginn der Pandemie anstehende Projekte auf Eis gelegt haben. Was natürlich aufgrund der Ungewissheit verständlich war und ist. Doch einige wenige haben die Zeit für neue Planungen genutzt, um für «das Danach» gewappnet zu sein. Dies hat sich bei vielen nun ausgezahlt. Nach und nach kam es sogar zu einem regelrechten Boom, alle wollten auf einmal umbauen, renovieren oder zurückgestellte Projekte wieder starten. Doch wenn wir die Situation heute betrachten, ist sie genauso ungewiss wie vor zwei Jahren, die Handelsmetropole Shanghai ist im Lockdown, Peking steht kurz davor und dann noch die Ungewissheit in Osteuropa. Es gibt also keinen guten oder schlechten Zeitpunkt für einen Umbau oder eine Renovation, es ist aber immer dann richtig, wenn es nötig ist.

Ivo Christow, Head of Design krucker-partner.ch.

Bundesrat ist gegen Quersubvention von Hotels durch Zweitwohnungen

Die Finanzierung von neuen oder die Finanzierung der Sanierung von älteren Hotels ist anspruchsvoll. Nationalrat Olivier Feller (FDP, VD) schlägt vor, künftig Geschäftsmodelle zu erlauben, bei denen es ausländischen Investoren möglich wird, touristisch genutzte Zweitwohnungen zu erstellen. Damit sollen Investitionen in Hotels erleichtert werden. Der Bundesrat spricht sich gegen solche Quersubventionierungen aus.

Gernet Parlamentsdienste 3003 Bern (Foto)

Die Debatten um den Krieg in der Ukraine, die Erhöhung des Armeebudgets, die Cybersicherheit oder die Änderung des Mehrwertsteuergesetzes haben die Sondersession des Nationalrats im Mai beherrscht. Es blieb keine Zeit für die Debatte, wie die Finanzierungen von Sanierungen und der Neubau von Hotels durch Personen im Ausland erleichtert werden könnten. Die im September 2020 vom Waadtländer FDP-Nationalrat Olivier Feller eingereichte Motion war zwar traktandiert, wartet aber weiterhin auf die Behandlung im Rat.

Bewährtes Geschäftsmodell ausweiten Feller schlägt vor, dass Projekte zum Bau und zur Sanierung von Hotels auch für ausländische Investoren geöffnet werden sollen. Dies auch auf für den Fall, dass im Geschäftsmodell der Finanzierung des Projekts bzw. dessen Betrieb eine Quersubventionierung durch touristisch genutzte Zweitwohnungen vorgesehen ist. Heute dürfen ausländische Investoren Hotels erwerben und sanieren, jedoch ohne ein Geschäftsmodell, das Erträge aus der touristischen Nutzung von Wohnungen vorsieht.

Feller stellt in seiner Motion fest, dass Geschäftsmodelle ausländischer Investoren, die ein Hotel erwerben oder sanieren möchten, «meistens ein Projekt zur Erstellung von touristisch bewirtschafteten Wohnungen beinhalten». Mit anderen Worten: Die heutige Regelung verhindert in vielen Fällen die (kostspielige) Sanierung von Hotels mit ausländischem Kapital. Um Fellers Forderung gerecht zu werden, wäre eine Anpassung des heute geltenden Bundesgesetzes über Zweitwohnungen notwendig.

Konsequenterweise schlägt Feller zudem vor, das Bundesgesetz, das die «Überfremdung des einheimischen Bodens» verhindern soll, anzupassen. Der Bundesrat solle eine Formulierung finden, die es erlauben könnte, ausländischen Investoren eine Bewilligung für das Erstellen von touristisch bewirtschafteten Wohnungen zu erteilen.

Bundesrat: Ablehnung trotz Verständnis

Der Bundesrat hat kein Gehör für die Vorschläge Fellers. Er beantragt dem Parlament, die Motion abzulehnen. Immerhin zeigt er «Verständnis für die vorgeschlagene Harmonisierung im Bereich Finanzierung

von Hotel-/Beherbergungsprojekten», wie sie der parlamentarische Vorstoss verlangt. Die Ablehnung begründet die Regierung im Wesentlichen mit zwei Argumenten: Zum einen müsse in der ganzen Thematik «ein ganzheitlicher Ansatz» verfolgt werden. Dabei sei auch die «umfangreiche Rechtsprechung» der letzten Jahre zu berücksichtigen. Zum andern sei das «Ergebnis der Wirkungsanalyse» zum Zweitwohnungsgesetz einzubeziehen, die von der Bundesverwaltung in Zusammenarbeit mit betroffenen Verbänden erstellt worden ist.

In der Zwischenzeit liegt der Analysebericht dem Bundesrat vor und wurde am 12. Mai 2021 diskutiert. Dabei kam die Regierung zum Schluss: «Es ist nicht notwendig, das Zweitwohnungsgesetz anzupassen. Der Bund braucht auch keine zusätzlichen Massnahmen zur Standortförderung zu ergreifen. Allerdings erkennt der Bundesrat Handlungsbedarf beim Vollzug, bei den Wissensgrundlagen sowie den Schlüsselbegriffen der Beherbergungswirtschaft.»

Problem «Hauptnutzfläche» Konkret geht es darum, Schlüsselbegriffe der Beherbergungswirtschaft zu präzisieren. So «insbesondere die Anforderungen an den strukturierten Beherbergungsbetrieb und den Begriff Hauptnutzfläche». Zu diesem Fazit kam der Bundesrat, gestützt auf die Analysen des Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Bundesrätin Sommaruga) und des Departements für Wirtschaft, Bildung uns Forschung (Bundesrat Parmelin). Trotz der Ablehnungsempfehlung behält die Motion Feller ihre Aktualität und Brisanz. Ob das Parlament seiner Empfehlung folgt, bleibt offen. Affaire à suivre.

Gesetze mit problematischen Schnittstellen

Die Wirkungsanalyse zum Zweitwohnungsgesetz (ZWG), welche die Bundesverwaltung sowie zahlreiche betroffene Verbände erstellten, zeigt problematische Schnittstellen zwischen ZWG und dem Bundesgesetz über den Erwerb von Grundstücken durch Personen im Ausland (BewG).

Der Auffallend ist zunächst, dass die beiden Bundeserlasse Unterschiede in ihren Zielsetzungen aufweisen. Beim BewG geht es darum, den Erwerb von Grundstücken durch Personen im Ausland, beim Zweitwohnungsgesetz den Zweitwohnungsbau zu beschränken.

Der Bundesrat, der den Bericht am 12. Mai 2021 zur Kenntnis nahm, sieht keinen wesentlichen Handlungsbedarf. Dies trotz problematischen Schnittstellen zwischen den beiden Gesetzen. Gemäss der Wirkungsanalyse der Bundesverwaltung sind diese in zwei Bereichen zu finden:

• «Die Definitionen von Betriebsstätten im BewG und von touristisch bewirtschafteten Wohnungen (ZWG, Art. 7) weisen sowohl Unterschiede als auch Überschneidungen auf. Das Fehlen von klaren Trennlinien zwischen den beiden Begriffen kann im Vollzug der beiden Bundesgesetze zu Unsicherheiten führen.

• Strukturierte Beherbergungsbetriebe, so sieht es das ZWG (Art. 8) vor, dürfen Wohnungen erstellen ohne Nutzungsbeschränkung als Erstwohnung oder ohne Auflage, dass sie touristisch bewirtschaftet werden müssen. Diese Möglichkeit, unter gewissen Bedingungen Zweitwohnungen erstellen zu können, wurde geschaffen, um die oft nötige Querfinanzierung bestehender oder geplanter Hotels zu ermöglichen. In Rahmen des BewG ist danach zu unterscheiden, welche Person welches Objekt zu erstellen oder erwerben beabsichtigt: Für Personen im Ausland besteht keine Möglichkeit, Wohnungen ohne betriebliche Nutzung zu erstellen oder erwerben.»

Widersprüchlichkeiten oder zumindest Unklarheiten ergeben sich aus dem Verständnis darüber, was eine «Betriebsstätte» ist. Keine Be triebs stätte im Sinne des BewG ist Wohnraum, «der vermietet, verpachtet oder mit dem Handel betrieben wird». Dagegen dürfen «Wohnungen in Hotels, die hingegen rein betrieblich – d. h. ausschliesslich hotelmässig – genutzt werden», von «Personen im Ausland erworben oder erstellt werden». Solch unklare und wohl auch realitätsfernen Regelungen hat die Motion Feller im Auge. Dennoch sieht der Bundesrat, der die Wirkungsanalyse zum ZWG am 12. Mai 2021 zur Kenntnis nahm, keinen wesentlichen Handlungsbedarf.

Nationalrat Olivier Feller.

Ein Beispiel für das Modell der Quersubventionierung des Hotelbetriebs durch Appartements ist auch ein Teil des Zukunftsprojekts des Hotels Hermitage Luzern.

Zweitwohnungen: Unklare Wirkung auf Investitionen

Zur Wirkungsanalyse des Zweitwohnungsgesetzes (ZWG) gehörten auch vertiefende Untersuchungen und Befragungen bei Beherbergungsbetrieben. Dabei wurden «keine Auswirkungen des ZWG auf die touristische Nachfrage und insbesondere auf die Übernachtungsfrequenzen festgestellt». Übernachtungsfrequenzen würden wesentlich stärker durch die allgemeine Entwicklung im Tourismus als durch das ZWG beeinflusst.

Umsatz und Gewinn

63 Prozent der befragten Beherbergungsbetriebe in Zweitwohnungsgemeinden schätzten die Betroffenheit durch das ZWG als nicht existent, gering oder mittelgross ein. Die befragten Betriebe sahen keinen oder einen sehr kleinen Einfluss auf ihre Umsatzentwicklung (62 Prozent) und Gewinnentwicklung (65 Prozent).

Die Wirkungsanalyse hat auch mögliche Auswirkungen des ZWG nach dessen Inkrafttreten am 1. Januar 2016 auf die Investitionstätigkeit in der Hotelbranche untersucht. Hier werden die relevanten Ergebnisse (Seite 40/41) im Wortlaut zitiert:

«Vor der Annahme der Zweitwohnungsinitiative wurden Investitionen in der Beherbergungswirtschaft – insbesondere aufgrund der ungenügenden Ertragskraft der Betriebe –teilweise durch den Bau und Verkauf von Zweitwohnungen finanziert. Diese Möglichkeit wird durch das ZWG eingeschränkt. In den Daten ist kein Effekt zu erkennen, dass sich das ZWG dämpfend auf die Investitionen in der Beherbergungswirtschaft und deren Rentabilität ausgewirkt hat.

Unrentable Hotels bleiben im Markt Die Betriebsbefragung legt allerdings nahe, dass die Finanzierung von Investitionen für Beherbergungsbetriebe nach Einführung des ZWG schwieriger geworden ist. Zudem deuten die Ergebnisse von Interviews darauf hin, dass das ZWG die seit Längerem bestehende Investitionsproblematik im Tourismus verschärft hat. Einerseits schränkt das ZWG das zuvor etablierte Finanzierungsmodell (Quersubventionierung) der Hotelbetriebe ein. Andererseits verbleiben insbesondere kleine, unrentable Hotels länger im Markt, da ihre Umnutzung zu Zweitwohnungen durch das ZWG eingeschränkt wird.

Daten für Querfinanzierungen fehlen

Analysen in Bezug auf die Finanzierung von Investitionen in der Beherbergungswirtschaft zeigen, dass nur zehn Prozent der befragten Beherbergungsbetriebe in den ZWG-Gemeinden seit 2016 mit der konkreten Planung oder Realisierung von Wohnungen begonnen haben, um diese zu verkaufen und damit Investitionen in ihren Betrieb zu finanzieren. Eine aggregierte Aussage zum Anteil der Investitionen pro Jahr, die in der Beherbergungswirtschaft über den Bau und Verkauf von Wohnungen querfinanziert wird, ist aufgrund der Datengrundlage der Befragung nicht möglich.

Analysen in Bezug auf die Umnutzung von Beherbergungsbetrieben zu Wohnungen zeigen, dass seit 2016 rund zehn Prozent der Beherbergungsbetriebe mit der konkreten Planung oder Realisierung einer Umnutzung des Betriebs in Wohnungen begonnen haben. Dabei gibt es keinen nennenswerten Unterschied zwischen ZWG- und Nicht-ZWG-Gemeinden.» phg

VDH am Puls der Zeit

Die diesjährige Mitgliederversammlung der VDH (Vereinigung diplomierter Hoteliers-Restaurateure) ging bereits am Sonntagnachmittag mit Vollgas los.

Dank der Organisation von Ulrich Reinhard Blaser und Peter B. Grossholz durften die VDH-Mitglieder «Bärn angersch u nostalgisch im Swiss Poschi» erleben.

Elisabeth Erber, Geschäftsstellenleiterin VDH

Mit dem Saurer-Alpenwagen Baujahr 1953 ging es durch die Stadt Bern und das Berner Hinterland. Wer nicht herumkutschiert werden wollte, der war in die Berner Lohnbrauerei eingeladen. Einer der Gründer, VDH-Mitglied Olivier Jaggy, stellte den Brauprozess und selbstverständlich auch das Endergebnis vor. Im Anschluss durften die Brauerei-Besucher*innen die feinen Röstaromen der Rösterei Blasercafé einatmen. Manche sagen ja, Bier mache träge – dem konnte so mit einer Portion Koffein entgegengewirkt werden.

Am Abend folgte das VDH-&-US/NDS-LehrgangsTreffen im «Chübu», im Kornhauskeller Bern mit über 70 Teilnehmer*innen. Gastgeber Daniel Müller, Vorsitzender der Geschäftsleitung Gastronomie Bindella terra vite vita SA, sowie Tobias Burkhalter, Präsident Gastro Bern, begrüssten die Anwesenden und eröffneten den Event unter dem Motto «Networking, Erfahrungsaustausch und Freundschaftspflege».

Dank für Verena Kern Nyberg

An der Mitgliederversammlung am Montag, 9. Mai 2022, im Best Western Plus Hotel in Bern verabschiedete der Präsident Roland Gasche die Vizepräsidentin Verena Kern Nyberg, die das Amt acht Jahre innehatte. Mit einer Videobotschaft aus Wildhaus überreichte der ehemalige Präsident Michael Max Müller ein persönliches Geschenk und dankte Verena für die gute Zusammenarbeit und ihren Einsatz für die VDH. Verena und Michael hatten sechs Jahre lang als Führungsgespann der VDH die Richtung gewiesen.

Neue Mitglieder im VDH-Vorstand

Wo die einen gehen, rücken andere nach. Zum neuen Vizepräsidenten wurde Murat Baki, General Manager

AMERON Zürich Bellerive au Lac, per Akklamation gewählt. Er ist bereits seit 2019 im VDH-Vorstand.

Für den Vorstand konnten drei junge und aufstrebende Hotel-Persönlichkeiten gewonnen werden: Catharina Schwarze blickt auf viele Jahre Erfahrung in der Gastronomie und Hotellerie zurück. Von Barcelona über Lugano, Pontresina und Bern. Die gebürtige Bremerin bringt somit viel Expertise ein. Die NDSAbsolventin und Preisträgerin der Stiftung Schellenberg für die beste Diplomarbeit («Burnout in der Gastronomie») ist heute Marktleiterin der Prodega Bern. Mit Marianne Beeler wurde eine weitere Preisträgerin einer besten Diplomarbeit in früheren Jahren in den Vorstand gewählt. Die ehemalige Lehrerin und Autorin der Diplomarbeit «Tue Gutes und sprich nicht darüber?! Zur Bedeutung der Nachhaltigkeitskommunikation in der Schweizer Hotellerie» startet demnächst als Hoteldirektorin der Probstei Wislikofen im Kanton Aargau.

In den Vorstand gewählt wurde auch Philipp Wettstein. Er ist Geschäftsführer des im vergangenen Jahr eröffneten Restaurants Roof Garden in Zürich. Als besondere Erfahrung bringt er seine erfolgreiche Arbeit auf dem Kreuzfahrtschiff MS Europa 2 ein. Zudem hat er bereits mit einigen der besten Köch*innen der Welt zusammengearbeitet.

An der Mitgliederversammlung nahmen sich Corina Gilgen, Präsidentin Hotellerie Bern+Mittelland, und Daniel Siegenthaler, Gastgeber Best Western Plus Hotel Bern, beide langjährige VDH-Mitglieder, die Zeit, um sich an die Teilnehmenden zu richten. Thomas Allemann, Mitglied der Geschäftsleitung HotellerieSuisse und Leiter Account Management, informierte über den bevorstehenden Hospitality Summit.

Wissen, Netzwerk, Zeitgeist – drei Pfeiler der neuen VDH-Strategie

Vision, Mission und Strategie der VDH sind überarbeitet und vom Präsidenten Roland Gasche an der Mitgliederversammlung im Mai in Bern vorgestellt worden.

Die VDH ist «Am Puls der Zeit, um Wissen und Erfahrung unserer Mitglieder zu vernetzen». So lautet die Losung, der eigene Anspruch. Wissenstransfer, Netzwerkausbau und Zeitgeist bilden die drei Pfeiler der neu formulierten VDH-Strategie.

Wissenstransfer

Die VDH unterstützt und fördert den Nachwuchs unternehmerisch orientierter Führungskräfte. Das eidgenössisch anerkannte Nachdiplomstudium Hotelmanagement (NDS) steht für eine breit abgestützte und praxisrelevante Weiterbildung.

Neu wird die VDH Vertiefungsworkshops anbieten, die auf dem erworbenen Wissen des NDS aufbauen.

Netzwerk

Die VDH ist und wird stets die Vereinigung der diplomierten Hoteliers und Restaurateure sein, welche für Netzwerk, Erfahrungsaustausch, Synergien und Freundschaftspflege steht. Der zentrale Punkt ist dabei die aktive Teilnahme an den branchenrelevanten VDH-Events.

Zeitgeist

Die VDH ist am Puls der Zeit. Bei Unternehmer*innenTalks zu aktuellen Themen, Fachgesprächen oder Projektpräsentation wird ein Blick in die Zukunft geworfen. Dabei will die VDH ihren Mitgliedern spezifische Inputs vermitteln und ihnen regelmässig Möglichkeiten geben, sich über Innovationen und Trends der Branche zu informieren sowie sich mit Fachleuten und Praktikern auszutauschen.

Tun, nicht nur reden

In der Mitgliederversammlung wurde nicht nur informiert und deklariert, sondern im «Next Generation Workshop» auch gearbeitet. Moderiert von Nicoletta Müller, Inhaberin Innovation, Sales & Marketing GmbH, und Ueli Schneider, Mitglied Geschäftsleitung HotellerieSuisse, Leiter Business Development, gelang es tatsächlich, den Puls der Zeit konkret zu spüren. Nachwuchskräfte und Auszubildende der Branche wurden angehört, um ihre Zukunftsvorstellungen und Werte zu verstehen. Das zentrale Anliegen, welches sie im Workshop für ihre Arbeitswelt formulierten, ist die Wertschätzung. Ein Anliegen, das von allen Betriebsleitungen, Hoteldirektionen, Praxisausbilder*innen und Mitarbeitenden der Gastronomie und Hotellerie, die mit jungen Menschen im Kontakt sind, gehört und wegen seiner Vorbildfunktion auch realisiert werden muss.

Anton Mosimann –Lieblingskoch von Königin Elisabeth II.

Er ist der liebenswürdigste Mensch und ein vollkommener Gentleman. Anton Mosimann, der weltweit berühmteste Koch der Schweiz, war und ist ein Visionär und der universellste Küchengott der Schweiz. Der erste Fernsehkoch seiner Zeit hat nicht nur Königin Elisabeth bekocht, sondern die gesamte High Society – Hollywoodstars, Politiker und Royals. In der Collection Mosimann in Bouveret sind nun seine gesammelten Artefakte zu besichtigen.

Bruno-Thomas Eltschinger

Mein kürzliches Treffen mit Anton Mosimann in seinem Museum am Genfersee hat viele Erinnerungen wachgerufen. Wie soll man ein Porträt über jemanden schreiben, der eine lebende Legende ist, der sein ganzes Leben lang die Schweiz weltweit als Botschafter repräsentierte und dafür nie Dank erwartete? 1988 verwirklichte sich Anton Mosimann einen Lebenstraum mit seinem exklusiven Klub-Restaurant Belfry in einer ehemaligen Presbyterianer-Kirche Londons. Erst im Januar 2022 hat er die Leitung seines ikonischen Hauses an seine beiden Söhne Philipp und Mark übergeben. Bereits im August 1995 hatte ich ihn dort besucht, um eine Reportage über ihn zu schreiben, und lernte einen grossartigen Menschen kennen. Grosszügig, bescheiden, hilfsbereit, resilient und emphatisch.

Anton Mosimanns Wurzeln liegen in der Schweiz, wo er im Jahr 1947 geboren wurde. Aufgewachsen ist er in Nidau bei Biel. Seine Eltern führten dort ein gutbürgerliches Restaurant, in dem er schon früh mitwirkte. Im Bären in Twann absolviert er dann eine Lehre als Koch. Anton Mosimann war der jüngste eidg. dipl. Küchenchef der Schweiz und später dekoriert mit unzähligen Goldmedaillen, Auszeichnungen, Diplo-

men und Abschlüssen. Er war gerade 28 Jahre alt, als er 1975 als Maître Chef de Cuisine ins Dorchester Hotel in London berufen wurde. Eine damals an Luxus kaum zu überbietende Topadresse. Der einfache Schweizer Bub war in der grossen weiten Welt angekommen.

Berufung und Stil Empfohlen für diese Topstelle wurde Mosimann von Aldelrich Furrer, der damals in einer der ersten Zürcher Adressen, Baur au Lac, die Kochlöffel schwang. Das Dorchester erhielt unter Mosimanns Führung, als erstes Hotelrestaurant ausserhalb Frankreichs, Ende der 1970er-Jahre zwei Michelin-Sterne. Als Erstes verbannte er die raue, fluchende und grobschlächtige Art der alten Küchenchefs aus seinem Umfeld. Stattdessen machte er jeden Morgen zuerst die Runde in der Dorchester-Küche und gab jedem die Hand. Es war diese umwerfende Mischung aus absoluter fachlicher Autorität und einfühlender Menschlichkeit, die er mit seiner Präsenz an den Mann brachte. Auch Queen Elizabeth II. fand im Schweizer Bauernbuben ihren persönlichen kulinarischen Kronprinzen. Sie habe, so Mosimann, einmal leicht essen wollen. Daraus ist dann eine langjährige Kochmission für die königliche Familie entstanden.

TV-Koch und Cuisine Naturelle

Der Koch der Königin kochte in über 80 Städten der Welt. Besonders hat ihn die japanische Küche fasziniert, wo er während der Expo 1970 in Osaka ein Team von 25 Japanern leitete und immens viel lernte. Diese Küche lenkte ihn auch später in besonderem Masse. Er wurde so zum Begründer der Cuisine Naturelle und beeinflusst seitdem die europäische Küche. Mosimann selbst wurde sozusagen über Nacht zum Koch der Staatschefs, der Reichen und Schönen. Als einer der ersten Fernsehköche hauchte Mosimann in der BBC der britischen Nation in Sachen Kulinarik neues Selbstbewusstsein ein. Aber nicht nur als Fernsehkoch, auch als Autor wegweisender Kochbücher bewies er seine grosse Kreativität und Schaffenskraft. Er schuf Bücher, die richtige Kunstwerke und ihrer Zeit weit voraus waren. Mosimann wurde vom Handwerker zum Künstler. Und er meinte einmal, er könne selbst kaum glauben, wie weit ihn seine Reise gebracht habe.

Auszeichnungen in vielen Leben

Anton Mosimann erhielt verschiedene Auszeichnungen, unter anderem verlieh ihm Königin Elisabeth II. 2004 den Order of the British Empire für seine Verdienste um die britische Gastronomie. Eine Ehre, die

bisher nicht vielen Ausländern in England zuteil wurde. 2017 erschien Mosimanns Autobiografie «Life is a circus». Prince Charles, der Prince of Wales, schrieb ihm: «You are a complete hero.» Und im Jahr 2021 erkor ihn der Sommelier Verband Deutschschweiz SVS für seine Verdienste zum AmbassadorEhrenmitglied.

Anton Mosimann ist eine historische Persönlichkeit der Schweizer Gastronomie. Nicht nur ein Botschafter der Qualität Schweizer Köche und Küche, er ist ebenso ein Botschafter der Schweiz, so wie es kein Politiker sein kann. Denn er redet auf der ganzen Welt mit jedem Menschen auf Augenhöhe, ob Studenten am College, Journalisten aus der Schweiz, Staatsoberhäuptern von Weltmächten oder Königinnen und Königen. Wirtebub und Starkoch, königlicher Hoflieferant und lizensierter Privatdetektiv, Schwinger und Ehrendoktor, Celebrity und Vater, Officer of the British Empire und Rallyefahrer. Anton Mosimann hat viele Leben gelebt.

«Mit dem Hut in der Hand …»

Interview von Bruno-Thomas Eltschinger

Anton Mosimann, sind Sie ein Gefühls- oder ein Kopfmensch?

Eigentlich beides, bei der Arbeit und im täglichen Leben braucht man Kopf und Gefühl.

Was ist das Beste an Ihrem Beruf?

Mit gutem Essen bereite ich meinen Gästen Freude. Koch sein ist für mich der schönste Beruf.

Welchen Geschmack verbinden Sie mit Ihrer Kindheit?

Käse aus der lokalen «Chäsi» und frischen Basilikum aus dem eigenen Garten.

Welches ist Ihr Lieblingsessen?

Fische aus dem See mit Kräutern und Black-BeanSauce.

Welcher Wein hat ursprünglich Ihre Liebe zum Wein geweckt?

Da ich meine Lehre am Bielersee absolvierte, habe ich mich in die Bielersee-Weine verliebt.

Welche Rolle spielte Ihre Frau in Ihrem Leben?

Meine Frau spielt eine sehr wichtige Rolle, ich habe immer ihre volle Unterstützung. Sie hält mir den Rücken frei, bei allen meinen Unternehmungen.

Welche Wein-Persönlichkeit hat Sie am meisten beeindruckt?

Bruno Roncoroni vom Champagnerhaus Pommery.

Was war in Ihrer Erinnerung die beste WeinSpeisen-Kombination?

In einem kleinen Restaurant in den Waadtländer Weinbergen genossen wir ausgezeichnet zubereitete Adrios mit einer Flasche Petrus. Zum Glück waren wir eingeladen!

Welches Erlebnis mit einem Sommelier vergessen Sie nie?

Ein Essen im Hause Mondavi im Nappa Valley, Kalifornien, mit hervorragenden Mondavi-Weinen, serviert von einem lokalen Sommelier.

Was ist Ihre letzte Weinentdeckung?

Südafrikanische Weine, die wir auf einer Autorallye in Südafrika kennenlernten.

Inwieweit beeinflussen Sie die Weinauswahl für Ihre Weinkarte?

Die Weinkarte wird zusammen mit unserem Sommelier zusammengestellt. Wir führen auch regelmässig Wein-Tastings durch.

Gibt es eine persönliche Auszeichnung, die Sie besonders berührt hat? Ehrenmitglied des Schweizer Sommelier Verbandes.

Welcher Koch hat Sie am meisten beeindruckt? Meine Frau!

Wie lautet Ihr Lebensmotto?

Positiv und optimistisch zum Leben stehen.

Welches war das prägendste Erlebnis in Ihrem Beruf?

Ein Bankett im Buckingham Palace für Königin Elisabeth, gekocht für 50 Gäste, darunter 21 Könige und Königinnen.

Was ist der beste Rat, den Sie je erhalten haben? «Mit dem Hut in der Hand kommst du durchs ganze Land», ein Sprichwort meines Vaters. Es bedeutet, dass man mit Freundlichkeit sehr viel erreichen kann.

Was darf in Ihrem Kühlschrank niemals fehlen? Schabziger aus dem Glarnerland.

Welche Haushaltsarbeit machen Sie am liebsten? Kochen.

Für welche Eigenschaft bekommen Sie die meisten Komplimente?

Immer für meine Familie und Mitarbeiter da zu sein.

Welches ist das beste Buch, das Sie gelesen haben?

«Hässlichkeit verkauft sich schlecht» von Raymond Loewy.

Wer ist Ihr Lieblingsmusiker oder was Ihr Lieblingslied?

Shirley Bassey, ich kenne sie persönlich, und ihr Song «Goldfinger».

Wie verbringen Sie Ihre Freizeit am liebsten?

Beim Wandern in den Bergen, lesend und bei internationalen Autorallyes mit Kollegen.

Für Ihre Söhne, welcher Tipp für den Beruf war Ihr wichtigster?

Mein Motto:The harder you work – the luckier you get.

Gibt es eine Erfahrung, die Ihr Leben nachhaltig verändert hat?

Meine erste Goldmedaille Toque d’Or.

Welcher Royal steht Ihnen am nächsten?

Die ganze britische Königsfamilie; vier Generationen, für die ich gekocht habe.

Gibt es etwas, das Sie unbedingt noch erleben wollen?

Mein grösster Wunsch war seit Langem, ein kulinarisches Museum für zukünftige Berufsleute zu eröffnen. Diesen Wunsch konnte vor vier Jahren in Erfüllung gehen. Dafür bin ich sehr dankbar.

Wichtige SommelierDaten 2022

Women & Wine-Society: Mo, 5. September 2022, «Schon Wacholder sagte –lange Rede, kurzer Gin», Seminar

«Plausch-Wümet» Weingut Sternen: So, 18. September 2022, «Sommelier-Treffen» mit der ganzen Familie in Würenlingen

Sommelier Summit Switzerland: Mo, 26. September 2022, TOP-50-Verleihung 2022 –«Sommelier & Winzer SVS des Jahres»

Gourmet-Lunch Ostschweiz: Di, 4. Oktober 2022, «Neue Blumenau Lömmenschwil» bei Bernadette Lisibach

Sommelier-Get-2-Gether

Bern: Mo, 17. Oktober 2022, «Spirituosen Präsentation Distillerie Studer» in Bern

Sommelier-Get-2-Gether

Zürich: Mo, 7. Nov. 2022, «Save the Date», Treffen in Zürich

Women & Wine-Society: Mo, 21. Nov. 2022, «Save the Date», Jahresschluss-Meeting

Anmeldung & Auskunft:

SVS-Sekretariat Werdstrasse 34, 8004 Zürich, 044 241 80 60 und sekretariat@svssommeliers.ch. Beachten Sie auch die Website des SVS: www.svs-sommeliers.ch.

Sommelier-GV 2022 im Kempinski Palace Engelberg

Es liegt ein grosser Luxus im Ursprünglichen und Echten. Hoch oben in den Bergen, im Herzen der Schweizer Alpen, befindet sich das Fünf-Sterne-Hotel «Kempinski Palace», Engelberg. Ein Kraftort, eine magische Destination gibt den würdigen Rahmen für die 21. Generalversammlung des Deutschschweizer Sommelier Verbandes SVS.

Bruno-Thomas Eltschinger

Die GV des Sommelier Verbandes SVS findet am Montag, 27. Juni 2022, an absolut bester Lage im sympathischen Fünf-SterneHotel voller Geschichten, dem Kempinski Palace in Engelberg, statt. Nach der Generalversammlung am Vormittag wird ein Champagner-Apero von Laurent-Perrier serviert und anschliessend ein exklusives Mittagessen mit Weinbegleitung. Am Nachmittag besteht die Möglichkeit, das Hotel in einer Führung zu besichtigen. Willkommen sind Mitglieder des Verbandes sowie Gäste und Leser des «Hotelier».

Wie in den letzten Jahren ist mit 70 bis 90 Teilnehmenden an der Generalversammlung zu rechnen. Das Treffen ist eine ausgezeichnete Gelegenheit, sich mit Kolleginnen und Kollegen und den AmbassadorEhrenmitgliedern auszutauschen. Es besteht die Möglichkeit, zum Spezialpreis in der Nacht vorher im neu eröffneten, wunderschönen Luxushotel zu übernachten. Am Sonntagabend vor der GV wird zudem ein «Get-2-Gether» im legeren Ambiente in Engelberg angeboten.

Das historische Grandhotel von 1904 verbindet den Charme der Belle Époque mit modernstem Komfort für höchste Ansprüche. Das ist perfekt für unvergessliche Bergerlebnisse und persönliche Glücksmomente. Die 129 aussergewöhnlich komfortablen Zimmer und Suiten strahlen modernes Schweizer Flair aus und bieten eine spektakuläre Aussicht auf die wunderschöne alpine Umgebung. Ob Sie sich eine Auszeit im atemberaubenden Rooftop-Spa gönnen oder auf den weltberühmten Titlis fahren, Sie werden begeistert sein von Engelberg und seiner Bergatmosphäre. Wir freuen uns, in dieser Ikone der Schweizer Hotellerie zu tagen.

Die GV wird bereichert durch die traditionelle offizielle Aufnahme neuer Ambassador-Ehrenmitglieder, verdienter Persönlichkeiten aus dem öffentlichen Leben –Medien, Weinbau, Sommellerie, Hotellerie und Gastronomie.

Sagen Sie uns Ihre Meinung. Was erwarten Sie vom «Hotelier»?

Jede erfolgreiche Zeitschrift muss den Erwartungen und Vorstellungen ihrer Leserschaft genügen. Für ein Fachmagazin gilt diese Anforderung in besonderem Masse. Was erwarten Sie von uns? Welche Angebote und Inhalte wünschen Sie sich vom «Hotelier»?

Wie beurteilen Sie den Themen-Mix?

Worüber möchten Sie mehr lesen?

Strategische und betriebswirtschaftliche Themen

Studien/Forschung zu Hotellerie und Tourismus

Porträts von erfolgreichen Leuten in der Hotellerie

Neue Hotel-Konzepte

Kultur & Design im Hotel

Genuss: Food & Beverage, Wellness etc.

Relevante gesellschaftliche/politische Themen Innovationen, neue Produkte

Ausbildung, Weiterbildung, Hotelfachschulen

Junge Leute in der Hotellerie

Worauf sollen wir verzichten?

Wie beurteilen Sie die Anzahl Ausgaben (6 Doppelhefte, 2 thematische Sonderhefte)? passt mehr Ausgaben gewünscht weniger Ausgaben gewünscht mehr Sonderhefte weniger Sonderhefte

Schenken Sie uns ein paar Minuten Ihrer Zeit, damit wir den «Hotelier» noch mehr zu Ihrem «Hotelier» machen können. Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung.

Dr. Hilmar Gernet, Redaktion

Annette Weber, Verlegerin Dyami Häfliger, Verlagsleiter Zeitschriften

Nur Online-Teilname möglich

Der Seitenumfang… passt sollte erhöht werden sollte reduziert werden

Nutzen Sie Hotelier weekly? Ja Nein

Ausbau ist erwünscht Ausbau ist nicht notwendig

Welche zusätzlichen Internet-Angebote wünschen Sie?

Was möchten Sie uns noch mitteilen?

Salto Systems

Holz sei Dank: PlastikGästekarten verschwinden

Kleine Karte, grosse Wirkung. Neu gibt es eine umweltfreundliche Alternative zu Plastikschlüsselkarten. Die Firma Salto Systems präsentiert Gästemedien für Hotels auf der Basis von Papier, Bambus und Holz. Salto hat sich schon früh der Nachhaltigkeit verschrieben und verfolgt verschiedene Umweltinitiativen. Diese zielen auf die Verwendung von erneuerbaren Ressourcen sowie weniger Plastik und fossilen Brennstoffen bei der Zutrittskontrolle ab. Neu bietet das Unternehmen für die Beherbergungsbranche Gästekarten an, die aus Papier, Bambus und Holz gefertigt sind. Die aus Holzzellfasern hergestellten, natürlich strukturierten Papierkarten sind leicht und dennoch sehr haltbar. Sie werden vollständig aus FSC-zertifiziertem Recyclingpapier hergestellt. Die Schlüsselkarten aus Holz haben sich im Vergleich zu traditionellen Schlüsselkarten aus Kunststoff als ebenso robust erwiesen. Die Basis besteht aus Bambus und Birke, wodurch sie langlebig und zugleich flach sind. Die hölzernen Gästekarten gibt es in drei verschiedenen Ausführungen: Bambus, Kirsche und Walnuss. mm/phg

saltosystems.com

Die neuen Gästekarten von Salto sind eine umweltfreundliche Alternative zu Plastikkarten im Hotel- und Gastgewerbe (Foto: Salto Systems).

Kampf den Keimen beim Händewaschen

Hände sind ein wesentlicher Übertragungsweg für Keime – nicht nur in Pandemiezeiten. Deshalb hat die Weltgesundheitsorganisation den Welttag der Handhygiene ins Leben gerufen (5. Mai). ADA Cosmetics unterstützt den Appell und die Hotellerie mit hygienesicheren Spendersystemen. Für Hotels gelten seit jeher strenge Regeln für die Reinigung und Desinfektion. Hygienesicherheit spielte daher bei der Entwicklung des neuesten Spendersystems für den führenden Hersteller von Hotelkosmetik und Spendersystemen, ADA Cosmetics, eine zentrale Rolle. Das jüngste Produkt in diesem Kontext ist SHAPE – ein Pump-Spendersystem, das Design und Funktionalität mit maximaler Hygiene verbindet. Ein gesicherter Präzisionsverschluss verhindert das Eindringen von Keimen in die Kartusche. Die Kosmetikprodukte bleiben hygienisch sauber bis zum letzten Tropfen. SHAPE macht es damit Hotels und ihrem Personal einfach, den Gästen höchste Hygienestandards zu gewährleisten, und es wird viel Plastik- und Flüssigkeitsabfall vermieden. mm/phg

ada-cosmetics.ch

Zieflekoch

Hotel Pollmanns: 900 Weinflaschen an der Decke

Im Hotel Pollmanns in Ernst an der Mosel (bei Cochem) wurde das Restaurant stilvoll modernisiert. Das Interior-Design passt authentisch zum Weinbau-Ambiente der Region. Neue Bänke, Tische, Sitzmöbel sowie Deckenelemente wurden in Eiche Natur und hochwertigen Stoffen in frischen, erdigen Tönen eingerichtet. Der Hingucker ist das Beleuchtungskonzept mit rund 900 Weinflaschen, die an den Kapseln originell aufgehängt wurden.

hotel-pollmanns.de zieflekoch.de

Hotel Pollmanns in Ernst bei Cochem.

Monovac BeFree: Kabelloser Sauger mit magischem Handgriff

Kabelstaubsauger verursachen einige Unannehmlichkeiten: Stolpergefahren, fehlende Steckdosen, Zeit fürs Umstecken oder unliebsame Verwicklungen. All das ist mit dem neuen Akkusauger Monovac BeFree passé. Das freie Bewegen im Raum sorgt für ein freies, unbeschwertes Gefühl beim Trockensaugen. Und es schlägt sich in der Effizienz nieder: Während Reinigungskräfte mit einem herkömmlichen Kabelsauger in 45 Minuten rund 20 Räume saugen, sind es mit dem Monovac BeFree 30 Räume. Besonders praktisch: Der Monovac BeFree lässt sich durch Berührung des Handgriffs ein- und ausschalten. Griff anfassen, und der Sauger startet – Griff loslassen, und der Sauger stoppt. Dadurch läuft der Monovac BeFree nur bei der effektiven Benutzung (keine Leerläufe), wodurch Reinigungskräfte bis zu 30 Prozent weniger Strom verbrauchen. Der Monovac BeFree eignet sich aufgrund der Kabellosigkeit ideal für Gebäude mit wenig Steckdosen, frequentierte Eingangsbereiche und überstellte Räume. Die Sauggeräusche sind so leise, dass der Sauger auch in der Tagesreinigung verwendet werden kann. Durch die optionale Ausrüstung mit einem HEPA-13-Filter werden Staub und Bakterien noch feiner gefiltert, wodurch der Monovac BeFree auch für Hotels oder Heime die prädestinierte Staubsauger-Lösung ist.

wetrok.com shop.wetrok.com

Der Akkusauger Monovac

BeFree lässt sich durch die Berührung des Handgriffs ein- und ausschalten.

Hotelier

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28. Jahrgang hotelier.ch hoteliere.ch

Herausgeberin

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Gwattstrasse 144

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Verlegerin

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Chefredaktion

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Korrektorat

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David Heinen

Druck

AVD Goldach AG Sulzstrasse 10 – 12 9403 Goldach

Preise Abonnement

1 Jahr (6 Ausgaben + 2 Sonderausgaben): CHF 120.–2 Jahre (12 Ausgaben + 4 Sonderausgaben): CHF 240.–

Einzelausgabe: CHF 16.–, Ausland zuzüglich Porto ISSN 1664-7548

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Beglaubigung 2021

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Offizielles

Publikationsorgan «Hotelier» ist das offizielle Publikationsorgan des Schweizer Sommelierverbandes ASSP-SVS und der Swiss Hospitality & Marketing Association SHMA sowie der Vereinigung dipl. Hoteliers VDH.

«Kellnerinnen und Kellner sind die Helden unserer Zeit»

Womit langweilt man Sie am meisten?

Mit Small Talk. Wenn man spricht, um nichts zu sagen.

Was weckt Ihre Begeisterung?

Alles, was mit extremer Sorgfalt und Hingabe gemacht wird.

Was macht Sie glücklich?

Aprikosenkuchen mit Schlagrahm. Und Mitarbeiter, die durchschnittlich gut arbeiten und plötzlich unglaublich gut werden. Gerade bei Lernenden löst das bei mir ein beglückendes Gefühl aus.

Was macht Sie traurig?

Der schwindende Berufsstolz in unserer Branche. Aber das ist nicht eigentlich verwunderlich, wenn eine Branche von den Medien so schlecht und undifferenziert dargestellt wird.

Ihr bisher grösster Erfolg?

Ich funktioniere nicht nach dem Denkmuster Erfolg und Misserfolg. Natürlich gibt es Dinge, über die ich mich freue. Zum Beispiel, dass es im Bellevue sehr gut läuft. Die Übernahme der Direktion war für mich schon ein Risiko. Schaffe ich diese Herkulesaufgabe? Anscheinend ja.

Der grösste Flop?

Wie gesagt, ich denke nicht in diesem Schema.

Ihre Lieblingsbeschäftigungen?

Schwimmen im warmen See im Hochsommer.

Was möchten Sie gerne können?

Ich wäre gerne eine Läuferin. Rennen ist so elementar und beschert einem wirkliche Glücksgefühle.

Welchen Traum würden

Sie sich gern erfüllen?

Ich suche seit einigen Jahren meinen Sehnsuchtsort in Frankreich. Einen Ort, wo mir so richtig das Herz aufgeht und wo ich immer wieder hingehen kann, um mich zu regenerieren.

Ihr grösster Wunsch? Siehe oben.

Ein Jahr lang Ferien – was würden Sie tun?

Ich würde quer durch Frankreich wandern oder den Stiefel von Italien hinunter. Ich würde mir jeden Tag einen kräftigen Hunger erwandern und abends in sehr guten Restaurants essen.

Welche drei lebenden Persönlichkeiten bewundern Sie am meisten?

Ich finde gewisse Leute wie Bundesrätin Viola Amherd sehr authentisch, andere wie Mike Müller und Victor Giacobbo sehr lustig und

wieder andere wie Peter Bichsel sehr virtuos.

Wer wird Ihrer Meinung nach völlig unterschätzt?

Die Kellner und Kellnerinnen. Sie schweigen, aber sie wissen alles. Sie sind die eigentlichen Helden unserer Zeit.

Mit welcher Persönlichkeit würden Sie gern einen Abend verbringen?

Mit keiner. Es muss anstrengend sein, mit Emmanuel Macron oder Letizia von Spanien an einem Tisch zu sitzen.

Ist Ihr Leben heute spannender als vor zehn Jahren?

Definitiv ja. Vor zehn Jahren sass ich als freie Journalistin im stillen Kämmerlein und habe Artikel geschrieben. Mein Berufsalltag als Hotelière ist heute viel komplexer, viel anspruchsvoller.

Wo leben Sie am liebsten?

In der Schweiz. Mir gefallen die Effizienz und die Sorgfalt in unserem Land.

Was haben Sie im Leben verpasst?

Vieles und doch nichts.

Als was würden Sie am liebsten wiedergeboren werden?

Als Katze. Ich würde mir eine gewisse Autonomie erhoffen. Und viel an der Sonne liegen.

Ihr Lebensmotto?

Engagiere dich. Oder poetischer gesagt: Mach das, was du tust, mit Leidenschaft.

Ihr Lieblingshotel?

Das Vieux Manoir in Murten, das leider seit vielen Jahren geschlossen ist.

Ihr Lieblingsrestaurant?

Das Passrestaurant auf dem Col de la Tourne oberhalb von Neuenburg.

Was soll man später einmal von Ihnen sagen?

Diese Frage treibt mich glücklicherweise nicht um.

Franziska Richard führt seit bald vier Jahren mit grösstem Erfolg das Bellevue Parkhotel & Spa in Adelboden. Das Haus ist seit drei Generationen im Besitz der Familie Richard und zählt zu den besten Vier-SterneSuperior-Hotels der Schweiz. Franziska Richard hat Journalismus studiert und die Hotelfachschule Thun besucht.

Max. 300 Besucher Tickets ab sofort verfügbar

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