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FIT IM ALTER KÖRPERLICH FIT – (K)EINE FRAGE DES ALTERS?
körperlich fit
– (k)eine frage des alters?
Viele Menschen leiden im Alter unter Bluthochdruck, verschlechterter Körpermotorik und Konzentrationsschwächen – genau der richtige Zeitpunkt, um mit Fitness zu beginnen.
Bereits 2030 wird jeder dritte Schweizer Bürger älter als 60 Jahre sein. Gleichzeitig steigt die Lebenserwartung. Der demografische Wandel in der Schweiz ist im vollen Gange und hält viele Herausforderungen bereit. Eine lautet: gesund altern. Bewegung ist in diesem Zusammenhang ein wesentlicher Faktor. Regelmässige körperliche Aktivität hat gerade auch im Alter viele positive Effekte. Durch leichte Ausdauerbeanspruchung wird das Herzkreislauf-System trainiert und somit die eigene Leistungsfähigkeit erhöht. Zudem erholt sich der Körper schneller von Belastungen und Anstrengungen. Zivilisationskrankheiten wie Herzinfarkt oder Diabetes mellitus Typ II wird aktiv vorgebeugt. Neben dem präventiven Aspekt ist Bewegung ein wesentlicher Bestandteil der Rehabilitation. Wer im Alter weiterhin seinen Muskelapparat fordert, der fördert die eigene Muskelkoordination und erreicht mehr Bewegungssicherheit. Die bei Senioren häufig auftretenden Stürze werden vermieden. Zudem bietet Bewegung eine hervorragende Osteoporose-Prophylaxe. Mittlerweile wissenschaftlich belegt ist ein weiterer positiver Effekt von körperlicher Aktivität: Bewegung aktiviert und regeneriert das Gehirn, hält neben dem Körper also auch den Geist erfolgreich jung. Und eine physische Belastbarkeit schafft auch erst die Möglichkeit, dass Senioren aktiv am sozialen Leben teilnehmen können. Da der gesunde Geist bekanntlich in einem gesunden Körper wohnt, kann man «in Bewegung bleiben» ruhig auch wörtlich nehmen. Schwimmen, Nordic Walking oder Radfahren sind Sportarten, die man bis ins hohe Alter ausüben kann. Inzwischen bieten auch viele Fitnessstudios Programme gezielt für ältere Menschen an.
Eine Herzensangelegenheit
Interview mit Armin Vock, Fitnesscenter Baden
Seit über 25 Jahren ist das Fitnesscenter in Baden der Treffpunkt für alle, die aktiv ihre Gesundheit und ihr Wohlbe nden optimieren möchten. Nebst Krafttraining und Gruppenstunden ist sportmedizinisches Training eine der Kernkompetenzen des Fitnesscenters. Mit der Herzgruppe Baden-City bietet der ausgebildete Sportlehrer, Herztherapeut und Inhaber Armin Vock ein Angebot, das speziell auf die kardiovaskuläre Rehabilitation und die Unterstützung der langfristigen Nachsorge von Herzpatienten zugeschnitten ist. Im Interview spricht der ehemalige Nationaltrainer der Kunstturner über die positive Wirkung von Sport auf Körper und Geist von Personen mit kardiovaskulären Risikofaktoren.
DOLCE VITA Magazin: Herr Vock, wie kamen Sie auf die Idee der «Herzgruppe»?
Armin Vock: Durch die enge Zusammenarbeit mit den Ärzten in der Region kamen die Kardiologen auf die Idee, dass ihre Herzpatienten nach erfolgreicher Rehabilitation im Spital ein längerfristiges Gesamtkörpertraining in einer Herzgruppe absolvieren sollten. Da ich ein ausgebildeter Herzt herapeut SAKR bin, war der Weg frei, um die «Herzgruppe Baden City» zu gründen. Was sind die Vorteile beim Training in einer Herzgruppe? Auch wenn wir die Trainingseinheiten sehr individuell gestalten, macht das Training in der Gruppe mehr Spass und unterstützt die Motivation. Was ist in der ersten Zeit nach einem Herzinfarkt zu beachten? Gibt es Einschränkungen, was Bewegung und Sport angeht?
Körper und Geist müssen mit kontinuierlicher Steigerung der Trainingsbelastungen mindestens auf das Niveau vor dem Herz- Ereignis auftrainiert werden. Je nach Operationsverlauf muss auf verschiedene Einschränkungen geachtet werden. Wie motivieren Sie «Bewegungsmuffel» am Training teilzunehmen? Durch Information und Motivation führen wir auch Bewegungsmuffel zu einem Training, das ihnen mehr Lebensqualität im Alltag bringt. Wie oft und vor allem wie lange sollen Patienten nach einem Infarkt trainieren?
Zwei Trainingseinheiten à 60 Minuten pro Woche genügen, um dem Körper eine Funktionsverbesserung zu geben. Wer trägt die Kurskosten? Grundsätzlich tragen die Herzgruppen-Teilnehmer die Kosten selber. Die Krankenkassen bezahlen aber, beim Training bei uns, bis zu 80 % der geringen Trainingskosten. Wie halten Sie sich persönlich fit? Durch abwechslungsreiches Ganzkörpertraining.
Interview: Karin Schmidt
www.fitnesscenterbaden.ch www.swissheartgroups.ch www.swissheartcoach.ch
(mit Online-Tool für Herz und Kreislauf)


1 Körperliche Aktivität im Alter hat viele positive Effekte auf die Gesundheit. 2 Gemeinsam trainieren macht auch im Alter Spass.