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DAS OBJEKT DER BEGIERDE WIRD 75 NYLONSTRÜMPFE

Die Netzstrumpfhose war nie ganz weg und feiert diese Saison ihr grosses Comeback. Net Tights stehen für Eleganz, Sinnlichkeit und Sexyness. Sie können klassisch zu Kleidern und Röcken kombiniert werden. Fashionistas setzen auf Shorts und tragen sie auch in o enen High Heels. Gestylt mit leichten Sommerkleidern und derben Bikerboots sorgen die Strümpfe für einen modischen Twist. www.falke.com

Und das alles für ein paar Strumpfhosen? Jahrhundertelang hatte man Strümpfe aus Wolle oder Baumwolle getragen. Das war schön warm – chic oder gar sexy ist etwas Anderes. In den wilden 20ern zeigt Frau zwar Bein, aber die Strümpfe mussten schon aus japanischer Seide sein und gingen schnell kaputt. Wer konnte das bezahlen? Also tüftelte ein Team um den Chemiker Wallace Hume Carothers und erfand schliesslich die erste echte Kunstfaser der Welt. Angeblich soll er dabei «Jetzt verlierst Du, altes Nippon» gerufen haben und aus den englischen Anfangsbuchstaben wurde das Wort Nylon. Aber das ist wohl nur eine Legende, tatsächlich erfand DuPont einfach ein Kunstwort.

Die neuen Strümpfe waren nicht nur viel billiger als Seide, sie waren auch robuster und dazu noch dünner. Aber kaum auf dem Markt, wollten nicht nur alle Frauen, sondern auch ganz viele Männer Nylon. Allerdings, um Fallschirme daraus zu machen, weil Amerika in den Zweiten Weltkrieg eingetreten war. Als der gewonnen war und DuPont wieder Strümpfe verkaufte, prügelten sich Frauen in den ganzen USA darum. Allein in Pittsburgh waren 40'000 Frauen an den «Nylon Riots» beteiligt.

In Europa lief alles viel stiller, viel heimlicher ab: Schwarzmarkt. Für eine Strumpfhose konnte ein Soldat im besiegten Deutschland alles haben. Wirklich alles. «Nylons» wurden eine Zweitwährung auf dem Schwarzmarkt. Wer es sich, wie die meisten, nicht leisten konnte, hatte eine Notlösung: Die Strumpfhose aus der Flasche! Eine Flüssigkeit färbte das Bein beige, mit dem Schminkstift wurde hinten die Naht aufgemalt. Bodypainting aus Not.

Die Naht hinten ist längst verschwunden, und heute sind Strumpfhosen ein Wegwerfartikel. Viele Frauen in Italien würden nie ohne aus dem Haus gehen, deutsche Frauen machen es von der Kleiderwahl abhängig und japanische Frauen setzen Laufmaschen zuweilen bewusst zur Verführung ein. Und selbst die Feministin Simone de Beauvoir stöhnte, «dass die dünnsten Strümpfe leider die elegantesten sind».

Die meisten Männer können nicht mitreden, besonders nicht, wenn es um «Denier» geht. Das gibt an, wie viel Gramm ein neun Kilometer langer Faden wiegt. Ist die Den-Zahl hoch (40), ist der Strumpf blickdicht und warm; ist sie niedrig (10), ist er sexy, aber dafür emp ndlich. Heute stehen umgangssprachlich Nylons als Allgemeinbegri für transparente Strumpfhosen, der Fachbegri ist Sheers –Nylon wird heute kombiniert mit Elastan für eine perfekte Passform. ks

Wolford Image Tights, CHF 52.–Falke Big Net Tights, CHF 34.–

WOLFORD

Zum 65. Jubiläum präsentiert Wolford seine ganz speziellen, modisch neu interpretierten Stilikonen in Form des «Image String Bodys» und der «Image Tights». Beide gelten bereits als Klassiker der Damengarderobe und verkörpern in Perfektion verführerische Eleganz, modernen Komfort sowie auch das Spiel zwischen opaque und transparent. Mit diesen beiden Meisterstücken kann Frau selbst zur Stilikone werden. company.wolford.com

Wolford Image String Body, CHF 295.–

FOGAL

Als Revival der Nylons, jedoch der Neuzeit entsprechend, präsentiert Fogal diesen Frühling die Kollektion All Nude – der perfekte Nude-Look für die Beine. Ein besonderes Material-Finish lässt das Bein auf ganz natürliche Art schöner wirken. Die umfangreiche Farbpalette bietet für jeden Hauttyp und Hautton die richtige Farbe. Sie umfasst acht Nude-Farben, vom hellen Porzellan-Ton bis zum dunklen Teint. Je nach Saison und Bräunungsgrad passen zwei oder drei Nuancen optimal. www.fogal.com

Fogal 1040 ALL NUDE Strumpfhose, acht Nude-Farben, CHF 29.50

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