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Einleitung
Die Welt ist in vielerlei Hinsicht anders als noch vor wenigen Monaten, aber es gibt einige Grundlegende Dinge, die unverändert geblieben sind. Eines davon sind Lebensmittel. Lebensmittel sind unverzichtbar. Nahrung ist die Grundlage des Lebens. Und Lebensmittel stehen seit meiner Kindheit im Mittelpunkt meines Lebenswerkes.
Als mein Freund Thomas Kelly eine weihnachtliche Fortsetzung des Schweizergarde-Kochbuchs vorschlug, an dem wir vor einigen Jahren gemeinsam mit vielen anderen gearbeitet haben, hielt ich das für eine wunderbare Idee. Ich war mit dem Prozess und dem Ergebnis unserer gemeinsamen Arbeit sehr zufrieden. Die Sammlung vieler neuer und klassischer Rezepte, umgeben von der Pracht des Vatikans und bereichert durch die Geschichten der Schweizergarde, wurde ihrem Titel gerecht. Ich freute mich über die Gelegenheit, dasselbe Konzept mit dem Geist der Weihnacht und all der Bedeutung und Herrlichkeit dieser besonderen Jahreszeit zu verbinden. Es schien mir perfekt zu passen.
Es gibt hier elegante Rezepte, Gourmetgerichte, die nach Art der Haute Cuisine zubereitet und serviert werden. Jedes Kochbuch tut gut daran, aussergewöhnliche Innovationen und atemberaubende Präsentationen zu bieten, die ein Fest für die Augen sind.
Es gibt noch viele weitere Rezepte, die einfach und sättigend sind. Bei den meisten Mahlzeiten ist eine einfache Zubereitung wichtig, vor allem in schwierigen Zeiten oder unter komplizierten Umständen, wie sie heute so häufig vorkommen.
Wir haben auch einige Gemeinschaftsmahle ins Buch aufgenommen, von Fondue bis Fajitas, die dazu gedacht sind, am Tisch mit Freunden, Familie und Gästen geteilt zu werden. Dies sind die besten Mahlzeiten, denn sie fördern und betonen die menschliche Note. Wir versammeln uns nahe beieinander, reichen die Speisen und Teller von einem zum anderen, reden und lachen, geniessen den menschlichen Moment mit dem Essen als Begleitung.
Viel Vergnügen!
David Geisser Schweizergardist emeritus
Advent

WARTEN AUF DIE ANKUNFT UNSERES HERRN


Die Wurzeln des Advents liegen tief in den messianischen Prophezeiungen des Alten Testaments, die bis zu den Büchern Daniel, Hesekiel, Jeremia und Deuteronomium zurückreichen. Jesaja hat es vorausgesagt: «Denn uns ist ein
Kind geboren, ein Sohn ist uns geschenkt. Die Herrschaft liegt auf seiner Schulter; man nennt ihn: Wunderbarer Ratgeber, Starker Gott, Vater in Ewigkeit,
Fürst des Friedens» (9,5). Sacharja ruft: «Jauchze,
Tochter Jerusalem! Sieh, dein König kommt zu dir.
Er ist gerecht und hilft; er ist demütig und reitet auf einem Esel» (9,9). Von alters her war der Glaube an das Kommen eines Messias weit verbreitet, eines Mannes, der allen
Menschen Befreiung und Rettung bringen würde. Die
Menschen glaubten und warteten, warteten Hunderte von Jahren auf das Kommen des Messias. Für die Christen wurden die vier Sonntage vor
Weihnachten zu einer Zeit des Wartens und der Vorbereitung auf die Ankunft des Herrn. Die Adventszeit wurde bereits im 5. Jahrhundert mit feierlichen Gebeten und Fasten begangen. Im Laufe der nächsten 100 Jahre formalisierte die Kirche ihre Praktiken für diese Zeit und legte den Beginn des Advents offiziell auf den Sonntag fest, der dem letzten Novembertag am nächsten liegt.
Eine Predigt Leo des Grossen ist die erste päpstliche Erklärung, die sich mit der Adventszeit befasst. Darin fordert der Papst die Christen auf, zu fasten, an die Armen zu spenden und demütig zu handeln, um sich «würdig auf die Feier des Jahrestages der Ankunft des Herrn in der Welt vorzubereiten».
Nach der Erklärung von Papst Leo entwickelten sich über viele Jahrhunderte hinweg Adventsbräuche und -traditionen, die sich von Ort zu Ort stark unterscheiden. Einer der beständigsten Bräuche ist die Verwendung von Adventskerzen, einem Arrangement aus violetten, rosa und weissen Kerzen in einem Adventskranz. Die Kerzen werden an aufeinanderfolgenden Sonntagen nacheinander angezündet und kennzeichnen die Erwartung und die Bedeutung der Jahreszeit. Die erste Kerze steht für die Hoffnung, die zweite für die Vorbereitung, die dritte für die Freude und die vierte für die Liebe. Die letzte Kerze, die in der Mitte des Kranzes steht, ist die Christuskerze, die am Weihnachtsmorgen angezündet wird.


Bahnt für den Herrn einen Weg …
–JESAJA 40:3

