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Eine wunderbare 1. Klasse
28aufrechte Kinder, die mir jeden Tag gegenüberstehen, die – wie eine Schale – alles blitzschnell und freudig aufnehmen, was ihnen angeboten wird, die die Welt voller Staunen, Neugierde und Wissensdurst betrachten, die mir täglich zeigen, wie viel Neues es zu entdecken gibt.
„Ich glaube, die ganze Welt besteht aus Geraden und Gebogenen“, höre ich ein Kind beeindruckt sagen. Wo die Formen von den Kindern auch überall gesehen werden können! In der Natur, am Menschen, sogar an Katzen, die aus dem Fenster schauen oder alten Schränken, die schon oft repariert werden mussten.
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Ich wünsche den Kindern der 1. Klasse, dass sie ihre Offenheit, ihre Wissbegierde, ihre Aufmerksamkeit, ihre Begeisterung, ihre Freude und ihren Forscherdrang behalten und uns „Großen“, dass wir alle uns daran erinnern, uns von ihnen anstecken und inspirieren lassen können.
Marion Giannelos
Erste Schultage
Mein
kleiner Bruder war schon Tage vorher aufgeregt. Wann beginnt die Schule endlich? Was machen wir dort? Wie wird das werden? Was hat es mit dieser Geheimniskrämerei um den ersten Schultag herum auf sich? Denn er wusste schließlich nichts von der Sonnenblumenübergabe und dem Blumentor. Und ich – ich fieberte mit. Ich kann mich noch genau erinnern, wie aufgeregt ich an meinem ersten Schultag war. Wie sehr ich mich über meine Schultüte gefreut hatte, wie stolz ich war, endlich ein Schulkind zu sein. Alles ist so neu und anders, wenn man in die Schule kommt. Und ein bisschen machte ich mir auch Sorgen. Ob mein kleiner Bruder sich gut in der Klasse zurecht finden würde?
Dann war er da, der große Tag. Sein erster erster - und mein letzter erster Schultag. Noch ziemlich müde hatte mein kleiner Bruder in der Früh etwas gebraucht, bis er die Schultüte entdeckte, die über Nacht auf dem Küchentisch aufgetaucht war. Doch dann war die Freude groß – eine AnnaElsa-Schultüte! Noch zwei Stunden, bis er zur Schule fahren konnte, viel zu lange seiner Meinung nach. Ich musste jedoch schon losfahren, da die Schule für alle anderen zwei Stunden früher begann. Aber ich versprach ihm, dass wir uns später sehen würden.
Endlich waren die zwei Stunden vorbei und ich nahm, fast genauso aufgeregt und hibbelig wie mein kleiner Bruder, mit meinen Klassen im Festsaal Platz. Mein kleiner Bruder wartete schon im Publikum und winkte mir zu. Als Frau Giannelos seinen Namen aufrief, kam er lächelnd, aber etwas nervös durch das Blumentor. Ich übergab ihm die Sonnenblume und wollte ihn zu seinem Platz führen. In all der Aufregung lief mir mein kleiner Bruder am Weg zu seinem Platz fast davon. Nach der Zeremonie saßen wir zu viert im Park zusammen und er konnte endlich seine Schultüte auspacken. Was für ein schöner Start in mein letztes Schuljahr.
Ich wünsche allen Erstklässlerinnen und Erstklasslern ein gutes Ankommen im Schulalltag und ein wunderschönes erstes Schuljahr.
Laura Jakel
Auf in die nächste Runde
Viel Aufregung herrschte auch bei Luise, meiner Nichte, in Vorfreude auf den ersten Schultag. Doch als es dann soweit war und sie aufgerufen wurde, marschierte sie ganz alleine zwischen den Publikumsreihen nach vorne und durch das Blumentor, wo schon Frau Giannelos und ihr Cousin Theo auf sie warteten, um sie willkommen zu heißen.
Vom großen Cousin, dem Zwölftklässler, die Sonnenblume zu bekommen, war Luise sehr wichtig und davor schon abgesprochen worden. Die Aufregung ließ trotz allem erst nach, als die neue erste Klasse, ihrer stolz strahlenden Erstklasslehrerin folgend, in ihrem ebenso neuen Klassenraum angekommen war.

Für uns, Onkel Matthias und Tante Nadja, Cousin Paul, der letztes Jahr hier seine 12. Klasse abgeschlossen hat und Cousin Theo, der heuer sein letztes Jahr an dieser Schule gestartet hat, schließt sich ein Kreis. Es ist ein bisschen wie ein Generationswechsel – die einen gehen, die anderen kommen. Für meine Schwester Nina, Luises Mutter, und mich ist es ein noch größerer Kreis, der sich schließt, da wir beide ebenfalls 12 Jahre an dieser Schule zugebracht haben… wann das war? Lange her!
Wir alle wünschen Luise und all ihren MitschülerInnen eine unbeschwerte und freudvolle Unterstufenzeit, eine spannende und positiv herausfordernde Mittelstufenzeit und eine großartige Zeit des Erlebens und Lernens in der Oberstufe mit all den gemeinsamen Feiern, Reisen, Praktika und all den neuen Bauteilen des sich stetig der Gegenwart anpassenden Lehrplans.
Wie schön auch zu wissen, dass diese Klasse in zwei Jahren einen neuen großen Turnsaal bespielen und in schöne neue Klassen- und Horträume einziehen wird! Möge sich der Kreis von Luises 12 Jahren zu ihrer Zufriedenheit schließen!
Nadja Berke