Passion | #03 | 19
Digitalisierung
Spezial Digitalis ierung
Vom Denken zum Machen Ein Beitrag von Christoph Krause
Christoph Krause, 41, Designer, Schnellredner & Digital-Stratege – denkt, arbeitet & spricht als servicerebell zu #WiegehtZukunft #Digitalisierung #LustaufHandwerk #DesignThinking #3D-Druck #IoT #StartUps & mehr www.servicerebell.de www.craftguide.com www.handwerkdigital.de
Wer kennt sie nicht: diese Unternehmer, die uns mit ihren Ideen und Innovationen begeistern, die Unternehmen, die scheinbar mit Leichtigkeit die Zukunft erkennen und denen wir als Kunden vollstes Vertrauen schenken, dass sie für uns eine neue Welt bauen. Wer sind diese Menschen? Welche Kultur liegt dem Erfolg zugrunde und welche Werkzeuge beherrschen diese Zukunftsmacher? Begeben wir uns gemeinsam auf eine kurze Reise durch die Köpfe und Unternehmen dieser Macher. Ein kleiner Ort inmitten des Rheintals, Rhens. Klein, romantisch und weitab jeglicher urbaner Innovationskultur. Hier gibt es eine kleine Tischlerei, die zu den innovativsten im deutschen Handwerk zählt. Die Tischlerei hat schon frühzeitig erkannt, dass die digitale Transformation die Wertschöpfungsketten radikal verändern wird. Wie kaufen Menschen heute ein? Wie wollen unsere Kunden mit uns kommunizieren? Was bedeutet das Internet der Dinge für uns als kleines Unternehmen und kann künstliche Intelligenz uns in Zukunft helfen? Das waren die Fragen, die Julia Kasper als Tochter dem Vater und Unternehmer Kasper stellte. Und Vater Kasper antwortete: Finde die Antworten! Ich, vor allem aber wir als Team unterstützen dich dabei! Gesagt ge-
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tan. Wer Antworten sucht, muss machen. Nur wer mit der Hand experimentiert, wird den digitalen Wandel gestalten können. So baute Julia Kasper als Erstes ein neues Geschäftsmodell, um Möbel digital zu gestalten und online zu erwerben. Das Start-up holzgespür war geboren. Schnell ließ sie einen 3D-Konfigurator für die Kunden programmieren, etablierte ein eigenes Chatsystem auf ihrer Webseite und stellte ihren Kunden Produktionsvideos ihrer Produkte zur Verfügung. So konnte die Tischlerei plötzlich nicht nur in der Region verkaufen, die Kunden kamen digital aus Berlin, Hamburg und München an den Rhein. Der Erfolg stellte sich schnell ein. Doch stehen bleiben ist für Julia Kasper keine Option. Gemeinsam mit dem Kompetenzzentrum Digitales Handwerk und der Universität Koblenz entstand ein Konzept, das erste intelligente Holz zu bauen. Intelligentes Holz? Ja. Mithilfe von Sensoren lassen sich wichtige Daten wie Holzfeuchtigkeit, Umgebungstemperatur und Luftfeuchtigkeit direkt aus dem Holz in die Plattform der Tischlerei übertragen. Gedacht. Getan! In diesem Jahr präsentierte die Tischlerei schon den ersten intelligenten Holztisch aus dem Tischlerhandwerk. Dieser kann dem Kunden diverse Services und Mehrwerte anbieten. Kabelfreies Aufladen, mögliche Bezahlfunktion in Restaurants
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13.06.19 09:04