caliber 05/2023 Leseprobe

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Mai 2023 € 6,50 G 12807 Österreich € 7,20 Luxemburg € 7,70 Schweiz CHF 10,90 Belgien € 7,70 Long Range-Halbautomat JP LRI-20 LRCR in 6,5 Creedmoor Kerniger Klassiker S&W M29 Classic Series .44 Magnum Praxisvergleichstest 9 mechanische Pulverfüller Teil 1 Medienpartner 5 Trio in Test-Premiere Glock G47, G20, G21 Gen5 MOS reine Damenwahl!Keine

NEU

PDP F-SERIES.

Die erste explizit für Frauen und kleine Hände entwickelte Dienstpistole. Kompromisslos und von Grund auf neu konzipiert. Einzigartig in Trigger-reach, Ergonomie, Rackability. 100% Performance DNA.

Info: carl-walther.de/defense/produkte/pistolen

Liebe Leserin, lieber Leser,

„Alles neu macht der Mai!“ – für uns Legalwaffenbesitzer, wie sollte es auch anders sein, aber wieder mal im negativen Sinne. Denn alle waffenrechtlichen Behörden in Nordrhein-Westfalen sind per Weisung durch das Landeskriminalamt Düsseldorf Dezernat ZA 4 vom siebten Februar 2023 angewiesen worden, das Bedürfnis zum Besitz für Waffen und Munition, die das Grundkontingent überschreiten, zu überprüfen. Der Betrachtungszeitraum ist 24 Monate rückwirkend und es betrifft auch Schützen, bei denen sich die entsprechenden Sportgeräte seit zehn Jahren im Besitz be nden.

NRW in Regulierungswut!

So muss man nun für Waffen des erweiterten Kontingents (also Kurzwaffen, die chronologisch nach der 2. erworbenen und aktuell besessenen Waffe und Langwaffen, die chronologisch nach der 3. erworbenen und aktuell besessenen Waffe kommen) Wettkampfbeteiligungen nachweisen. Hierzu hat der Bund Deutscher Sportschützen 1975 e.V. (BDS), der die Bestätigungen ausstellen muss, angegeben, dass er hier pro Waffe mindestens die Teilnahme an einer Vereinsmeisterschaft oder besser noch pro Jahr, pro Waffe, die das Grundkontingent überschreitet, sehen möchte. Als Bestätigung gelten eine Urkunde oder Ergebnisliste, nichts anderes, keine Stempel, Aufkleber, etc. Der BDS hat folgende Seite hierzu verfasst: https://www.bdslv4.de/waffenrecht/beduerfnispruefung_14_5/beduerfnis_14_5.htm

Hier auch eine aufschlussreiche FAQ: https://www.bdslv4.de/waffenrecht/beduerfnispruefung_14_5/faq_145.htm

Zusammenfassend ist also nicht betroffen, wer nur das Grundkontingent von 2 halbautomatischen Kurz- und drei Langwaffen besitzt. Waffen auf gelber WBK sind ohnehin außen vor. Wer mehr besitzt, hier ist es egal, wie lang die Waffen im Besitz sind, muss Wettkampfnachweise erbringen. Gefordert von BDS zum Nachweis: Pro Grundkontingent überschreitende Waffe 1 Wettkampf pro Jahr.

Selbstverständlich wird dieser unnötige Mehraufwand für Behörden, Verband und Schützen die innere Sicherheit in unseren Landen massiv erhöhen, da bin ich mir ganz sicher!

SHOOTING STARS

TARGET

Die neue GECO TARGET HP Produktlinie garantiert eine hervorragende Präzision und ist auf weiteren Distanzen eine graziöse Begleiterin. Sie ist somit bestens für Wettkampf und Training geeignet.

Das GECO Target FMJ eignet sich besonders für die Verwendung aus halbautomaischen Waffen mit hohen Schussfolgen. Höchste Präzision garantiert. Besonders für IPSC SHOOTING geeignet.

Die GECO DTX Linie zielt auf die Bedürfnisse von Schützen mit hohem Munitionsverbrauch ab. Das Preis-Leistungsverhältnis macht die GECO DTX in den populären Kalibern .223Rem. und .308 Win. zu einer ausbalancierten Trainingspatrone – selbstverständlich in bewährter GECO Qualität.

.308 Win. ist auch als bleifreie Alternative erhältlich.

In diesem Sinne,

Aus der Redaktion EDITORIAL
NEU
SERIES & GECO®, GECO bullet names or logos are registered trademarks. Abgabe nur an Erwerbsberechtigte. WHERE EXCITEMENT STARTS
geco-ammunition.com
VEFÜGBAR IN: DTX .223 REM. .308 WIN. .308 WIN. TARGET HP 6,5 CREEDMOOR 6,5 X 55 SE .308 WIN. .233 REM. NEU .300 WIN. MAG. NEU TARGET FMJ 4,6 X 30 7,62 X 39 .223 REM. .308 WIN.
Chefredakteur Stefan Perey

Den Titel der frühlingshaften Mai-Ausgabe zieren die Glock G47 mit Leupold Delta Point Pro-Minileuchtpunktvisier, die Walther PDP F-Series mit Bushnell RXS-250 Leuchtpunktvisier und Streamlight TLR-7A Waffenleuchte sowie das Long-Range-Kleinkalibergewehr Victrix Armaments Venus V Small Bore mit ZCO-Zielfernrohr 8-40x56 in ERA TAC-Montage. (Titelfotos: Dieter Licht, Michael Fischer, Marijan Loch)

TITELTHEMA

Victrix Armaments Scepter V und Venus SB im Test Seite 6

Glock G47, G20 und G21 Gen5 MOS im Test Seite 16

KURZWAFFEN

Walther PDP F-Series im Test Seite 32

Smith & Wesson Modell 29 Classic Series im Test Seite 38

LANGWAFFEN

JP Enterprises LR-20 LRCR im Test Seite 24

WAFFENTECHNIK

Shield Arms S15 Gen. 2-Magazin für Glock G43X/G48

MUNITION & WIEDERLADEN

54

Seite 6

Grenzwächter & Grenzgänger: Glock G47, G20 und G21 Gen5 MOS im Test.

Seite 16

AUSRÜSTUNG

im Test. Seite 24

4 caliber
INHALT
5/2023
Victrix Armaments Scepter V in .338 LM und Venus SB in .22 L.R. im Test. Tiefgekühlte Spezialität: JP Enterprises LRI-20 LRCR in 6,5 Creedmoor
Seite
Pulverfüller
Seite
Seite
Aimpoint ACRO-Montagen Seite
Vergleichstest 9 mechanische
– Teil 1
44 OPTIK MAKpro 5-25x56i HD
50
68
Nextorch Taschenlampe TA30 C Seite
Gamsbokk Heritage Pants Seite
& DAS Leserservice Seite
Magazin Seite 74 Impressum Seite 82
58
70 DIES
62

Seite 54

Darf’s ein wenig mehr sein?

Shield Arms S15 Gen. 2-Magazin für Glock G43X/G48.

Partner in der Finsternis: Nextorch TA30 C-Taschenlampe im Test.

Seite 58

Keine reine Damenwahl: Carl Walther PDP F-Series in Seite 50

Lombardische Lombardische

Stellvertretend für das imposante Angebot an ästhetisch besonders gelungenen Long-Range-Repetiergewehren des italienischen Spezialisten Victrix Armaments aus Cazzano Sant’Andrea in der Provinz Bergamo, Region Lombardei, stellen wir hier die Mehrladerbüchse Venus im Randfeuerkaliber .22 Long Rifle und die Einzelladerbüchse Scepter im Zentralfeuerkaliber .338 Lapua Magnum vor.

Auf der kürzlich stattgefundenen IWA 2023 konnte man beobachten, wie sich die Besucher an den gläsernen Vitrinen des großen Messestandes von Victrix Armaments die Nasen platt drückten. Verständlich, denn der Inhalt bestand aus einer üppigen Anzahl feinster Scharfschützengewehre für den professionellen Behördeneinsatz sowie sportlichen LongRange-Matchbüchsen in allen erdenkli-

chen Kalibern bis hin zu .50 BMG. Bereits vor fünf Jahren konnten wir das extrem kompakte Präzisionsschützengewehr „Pugio“ (Dolch) in .308 Win. mit 41-cm-Lauf erproben (siehe caliber 1/2018). Die praxisnahe Kompetenz des erst 2015 gegründeten Unternehmens Victrix Armaments (VA) rührt nicht von ungefähr, schließlich ist der VA-Geschäftsführer Giuseppe Valtorta selbst ein international erfolg-

reicher F-Class-Schütze. VA ist Teil von Rottigni Of cina MEccanica Srl, ein Maschinenbaubetrieb, der auf fünf Dekaden Erfahrung in der Produktion hochpräziser Teile, beispielsweise für Lebensmittelindustrie und Medizintechnik, zurückblicken kann. Somit ist ein riesiger, moderner Maschinenpark vorhanden und alle Baukomponenten der VA-Büchsen entstehen mit Ausnahme des Laufes unter strengen

TITELTHEMA Victrix Armaments Venus in .22 Long Rifle und Scepter V in .338 Lapua Magnum 6 caliber 5/2023

Lochbohrer Lochbohrer

Qualitätskontrollen komplett im eigenen Hause, was beste Voraussetzungen für ein langwährendes, hohes Verarbeitungsniveau sind.

Abgekürzt wird Rottigni Of cina MEccanica Srl sinnigerweise mit ROME, was einerseits eine Hommage an das antike Rom und andererseits auch der Name der neuen Zubehörserie von VA ist.. Das VA-Portfolio ist in den acht Jahren des Bestehens mächtig

Die in Ästhetik und Leistung überzeugenden Victrix Armaments Long-Range-Repetierer Scepter V in .338 Lapua Magnum (vorne) und Venus in .22 Long Rifle (hinten), beide mit Cerakote-Finish in „Orobic Blue“.

gewachsen, sodass man bei den Scharf-/ Präzisionsschützengewehren für den behördlichen Einsatz die fünf Baureihen Pugio, Gladio, Scorpio, Tormento und Corvo entdeckt. Bei den sportlichen Matchbüchsen umfasst das Programm nicht weniger als neun verschiedene Serien, als da wären: Venus Pro, Venus, Scepter, Target, Absolute, Performance, Challenge, Crown und Throne.

Neuerdings werden diese Repetiergewehre in Zentralfeuerkalibern durch die „Small Bore“-Ausführungen im Randfeuerkaliber .22 Long Ri e ergänzt, wobei hier neben dem Einzelladermodell Scepter die Mehrladermodelle Venus Pro, Venus, Pugio und Gladio zur Auswahl stehen. Last but not least, sollte das stets im Ausbau bendliche ROME-Zubehörprogramm nicht unerwähnt bleiben. Hier ndet man un-

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Grenzwächter & Grenzgänger!

Bis vor kurzem war die Glock G47 in 9 mm Luger nur als Dienstpistole der U.S. Customs and Border Protection existent. Nun wird die neue Seitenwaffe der nordamerikanischen Grenzwächter auch auf dem kommerziellen Zivilmarkt offeriert. Was die G47 ebenso wie die neuen G20- und G21- Gen5 MOS-Modelle in den leistungsstarken Kalibern 10 mm Auto und .45 Auto zu leisten vermag, erfahren Sie hier.

KURZWAFFEN Glock G47, G20 und G21 Gen5 MOS in 9x19, 10 mm Auto und .45 ACP 16 caliber 5/2023

caliber

Die Glock G47 war lange Zeit nur eingeeischten Fans der österreichischen Premiummarke ein Begriff. Wie schon die Glock G46 mit Drehlaufverschluss wurde sie nicht auf dem zivilen Markt sondern ausschließlich auf dem behördlichen Militär- und Polizeimarkt offeriert. Bei der G46 als Polizeidienstpistole des deutschen Landes Sachsen-Anhalt hat sich daran nichts geändert (siehe Test in caliber 6/2019), doch die G47 steht für Zivilisten mit entsprechenden Legitimationen zur Verfügung. Da stellt sich zwangsläu g die Frage, was eine Glock G47 Gen 5 MOS für den zivilen Anwender interessant machen könnte?

Glock G47 Gen5 MOS im Detail

Die G47 entstand vor rund drei Jahren aufgrund einer 85 Millionen $ schweren Ausschreibung der U.S. Customs and Border Protection (CBP).

Die 2003 gegründete Zoll- und Grenzschutzbehörde mit rund 45.000 Bediensteten tauschte 2020 ihre HK P2000 in .40 S&W gegen drei GLOCK Gen5-Modelle in 9x19 aus: GLOCK G26, GLOCK G19 und die nun nicht mehr mysteriöse GLOCK G47.

Die neue G47 besitzt neben allen typischen Gen-5-Merkmalen und der M.O.S. (Modular Optic System)-Verschlussschnittstelle für die hauseigenen Adapterplatten und die Montage zahlreicher Minileuchtpunktvisiere hintere und vordere Greifrillen (Slide Serrations).

Zwischen der Full Size- und Kompaktausführung sollte bei der CBP die Austauschbarkeit möglichst vieler Baugruppen gewährleistet sein, um vermutlich Logistikkosten zu redu-

Die G20/G21 gehören nun auch der 5. Generation an. Zu den Merkmalen gehören Minileuchtpunktvisierschnittstelle, beidseitiger Verschlussfanghebel, Greiffrillen im vorderen Verschlussbereich, der GMB-Lauf, der leicht angetrichterte Magazinschacht und die sehr widerstandsfähige nDLC-Beschichtung.

Die G47 im Dienstpistolenformat wird wohl nicht nur von der U.S. Customs and Border Protection (CBP) sondern auch vom U.S. Secret Service beschafft.

Alle Geschoss- und Pulvergewichte in Grains (zum Umrechnen in Gramm bitte mit 0,0648 multiplizieren). Energie = rechnerische, auf der v2 basierende Geschossenergie in Joule. v2 = Geschossgeschwindigkeit in Meter pro Sekunde, 3 Meter vor der Mündung gemessen.

Abkürzungen in caliber: Critical Defence= Deformationsgeschoss mit roter Kunststoffspitze. FMJ = Full Metal Jacket = Vollmantel. H&N = Haendler & Natermann. JHP = Jacketed Hollow Point = Teilmantel-Hohlspitzgeschoss. KS = Kegelstumpf. OAL = Overall Length = Patronengesamtlänge. OG = Ogive. TC = Truncated Cone = Kegelstumpf.

Testaufbau: Die Geschossgeschwindigkeit (v2 in Meter pro Sekunde) wurde mit einer Mehl BMC 19 Anlage gemessen. Die Präzisionsüberprüfung erfolgte mit je einer 5-Schuss-Gruppe von der Sandsackauflage auf der 25-Meter-Distanz. Die Schussbilder beziehen sich auf die am weitesten auseinander liegenden Schusslochmitten. Die Klammerwerte geben die Präzision ohne einen Ausreißer an. Alle Handlaborierungen in neuen GECO-Hülsen mit Federal 100-Zünder und ¼ Tapercrimp. Alle Ladeangaben ohne Gewähr. Jeder Wiederlader handelt nach dem Gesetz eigenverantwortlich!

Schussleistung Glock G47 MOS in 9 mm Luger Geschoss - GewichtHersteller - Typ - Form - Dia Laborierung - Menge (grs.) - Hersteller - Sorte OAL (mm) v2 (m/s) v2-Diff. (m/s) FaktorMIPEnergie (Joule) Präzision (mm) Bemerkungen zu den Laborierungen 115 GECO JHP TC .355“GECO Fabrikpatrone26,73309 125 246 406 56 knapp am Faktor/MIP 115 Hornady FTX TC.355“ Critical Defence Fabrikpatrone 27,7 36820 139 274 505 43 Defensivpatrone 115 Magtech FMJ OG .355“ Magtech Fabrikpatrone29,3343 10 129 256438 72 Standardpatrone 115 S&B JHP OG .355“ S&B Fabrikpatrone 26,7352 12 133 262462 66 kurze Patronenlänge 115 H&N High Speed KSHP .356“ 5,8 Vihtavuori 3N37 28,0 351 11 132 262459 39 bewährte Handladung 124 GECO FMJ OG .355“GECO Fabrikpatrone29,4 31616 129 254 401 102 Standardpatrone 124 Norma JHP TC .355“ Safeguard Fabrikpatrone 27,3 314 16 128 252396 57 Defensivpatrone mit Matcheigenschaften Durchschnitt aller Laborierungen 62
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Tiefgekühlte Speziali

John Paul von JP Enterprises zählt seit den 1990er Jahren in den USA zu den Pionieren auf dem Gebiet der Fertigung von hochwertigen Tuningteilen für die AR-Waffenplattform. Wir hatten die seltene Möglichkeit, ein JPKomplettgewehr in Gestalt des Long-Range-Halbautomaten LRI-20 LRCR in 6,5 Creedmoor ausführlich zu testen.

ls der aktive Wettkampfschütze John Paul sein Business startete, war der AR-10/15-Markt weitaus überschaubarer als heute und neben dem Big Player

Colt gab es nur wenige Mitspieler wie beispielsweise Olympic Arms, Armalite oder Bushmaster. All diese Hersteller bauten mehr oder weniger „Mil-Spec“-Gewehre, die im Detail für den sportlichen Einsatz stark verbesserungswürdig waren. Heute sind JP Gewehre/Karabiner oder Tuningteile auf jedem großen IPSC Rifle/PCC- oder 3-Gun-Match in den USA vertreten und

die auf jedem großen IPSC Rifle/PCC- oder

das weltbekannte US Army Marksmanship Unit Wettkampfteam hat mit JP-Produkten zahlreiche große Matches gewonnen. Doch auch im elitären Militär/Polizei-Bereich ist JP auch in Europa durchaus vertreten. Die meisten AR-Gewehre arbeiten mit zu viel Gas, um eine Funktionssicherheit bei unterschiedlichsten Umweltbedingungen und Munitionssorten sicherzustellen. John Paul gehörte zu den ersten AR-Tunern, die eine regulierbare Gasentnahmeeinheit konstruierten, was für weniger Rückstoß und Vibrationen sowie schnellere Repetierzyklen und Schuss-zu-

LANGWAFFEN JP Enterprises LRI-20 LRCR (Long Range Competition Rifle) in 6,5 Creedmoor 24 caliber 5/2023

tät!

Tiefgekühlte Spezialität: Wir hatten die seltene Möglichkeit dieses JP Enterprises LRI-20 LRCR (LongRange Competition Rifle) im Kaliber 6,5 Creedmoor ausführlich zu testen. Es gelang uns als Beststreukreis eine 13-mm-Gruppe mit der Hornady Fabrikmunition 143 Grains ELD-X Precision Hunter.

Schuss-Zeiten (Split Times) sorgte. Über die Jahrzehnte ist das Programm von JP Enterprises kontinuierlich gewachsen, sodass man heute auch feinste Komplettgewehre in verschiedenen Kalibergruppen für unterschiedlichste Einsatzzwecke entdecken kann: www.jpri es.com

LRI-20 LRCR im Detail

Das hier vorgestellte Gewehr wird in den vier Kalibern 6 mm Creedmoor, 6,5 Creedmoor, .260 Remington und .308 Winchester offeriert. Griffstück und Systemkasten

der sogenannten LRP-07-Baureihe im markanten Design sind aus dem vollen Leichtmetallblock (hochfeste Aluminiumlegierung 7075-T6) gefräst. Ein Kernmerkmal ist die integrale Handschutzaufnahme am oberen Systemgehäuse, was der kompletten Laufeinheit mehr Stabilität verleiht. Mehr Materialstärke um den vorderen Haltebolzen herum, kombiniert mit den passgenauen „MicroFit“-Querstiften (Takedown Pins), unterstützt diese stabile Plattform und sorgt für Minimaltoleranzen zwischen Lower und Upper. Anstatt des klassischen T-förmigen Ladehebels

am Heck des Oberteils entdeckt man beim LRI-20 LRCR einen ausklappbaren, großzügig dimensionierten Ladehebel auf der linken Systemkastenseite („Side Charger“). Wird mit dem Seitenladehebel das Gewehr bei in hinterer Stellung mittels Verschlussfanghebel xiertem Verschluss entladen, dann sollte man den Ladehebel auf jeden Fall wieder nach vorne schieben. Denn aus Gewohnheit im Umgang mit konventionellen ARs ist es dem Tester passiert, dass er den „Bolt Catch“ betätigte und so der nach vorne marschierende Ladehebel unangenehmen Kontakt mit

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Shrink it and pink it …

…aber nicht bei Carl Walther! Normalerweise ändern Waffenhersteller, wenn sie speziell Produkte für weibliche Schützen auf den Markt bringen wollen, oftmals nur die Farbe oder die Größe.

Keine reine Damenwahl: Wir konnten die brandneue Walther PDP F-Series in 9x19, hier aufgerüstet mit Bushnell RXS-250 Leuchtpunktvisier und Streamlight TLR-7A Waffenleuchte, bereits ausführlich testen.

KURZWAFFEN
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Walther PDP F-Series in 9 mm Luger

Aber muss eine Waffe für Frauen unbedingt pink oder klein(er) sein? Die Ulmer Ideenschmiede von Carl Walther hat ihre erfolgreiche Polymerpistole PDP weiterentwickelt und mit der PDP F-Series eine Waffe speziell für die Bedürfnisse von Frauen auf den Markt gebracht. Ob sie damit die Herzen aller Schützinnen im Sturm erobern werden oder sich sogar Männer auf den jüngsten Spross der PDP-Familie freuen können, verrät unser Testbericht.

Interessanterweise begann die Arbeit an einer auf die Anforderungen von weiblichen Anwendern oder von solchen mit kleineren Händen ausgelegten Variante der PDP bereits schon vor der Marktreife der Urversion. Laut Bernhard Knöbel, dem Geschäftsführer der Carl Walther GmbH, nahm alles seinen Anfang im Zuge eines Meetings bei der US-Tochtergesellschaft Walther Arms in Fort Smith, Arkansas. Eigentlich ging es um die projektierte PDP, deren Entwicklung zu diesem Zeitpunkt weitestgehend abgeschlossen war, als man auf die steigende Anzahl weiblicher Waffenbesitzer in den USA und deren Bedürfnisse zu sprechen kam. Recht zügig stand dann fest: „Warum bauen wir nicht gleich eine PDP extra für Frauen?“. Aber damit schloss sich unweigerlich die nächste Frage an. Was wollen denn Frauen wirklich? Philosophen, Poeten, Politiker und Männer haben sich hierüber schon oft den Kopf zerbrochen. Doch wenn es um Pistolen geht, will der deutsche Waffenhersteller Carl-Walther nach eigenem Bekunden zumindest

dieses Mysterium gelöst haben. Scherz beiseite: Schaut man sich den Entwicklungsprozess der PDP F-Series mal genauer an, hat man bei Walther nichts dem Zufall überlassen, um das gesteckte Ziel zu erreichen. So hat man während der Entwicklung insbesondere eng mit erfahrenen Schützinnen und Ausbilderinnen zusammengearbeitet. Allen

Auch in schnellen Schussserien besticht die Walther PDP F-Series durch ihre hohe Kontrollierbarkeit bei sehr guten, intuitiven Deutschusseigenschaften.

voran Tatiana Whitlock sowie Gabby Franco. Whitlock ist eine renommierte Schießausbilderin und Teil der Walther Arms Defense Division, wohingegen die zur Walther Performance Division gehörende Gabby Franco auf eine 25-jährige und mehrere Disziplinen umfassende Schießsportkarriere (sowohl olympische als auch dynamische Disziplinen) zurückblicken kann. Zudem konnte man bei Walther selbst auf einen gehörigen Erfahrungsschatz aus dem Bau von Sportwaffen für den olympischen Schießsport wie der GSP oder LP500 zurückgreifen, wo das individuelle Anpassen des Griffs an den späteren Nutzen quasi zum A und O gehört. Und da ein nicht gerade geringer Anteil dieser Waffen in weibliche Schützenhände geht, weiß man bei Walther um die ergonomischen Unterschiede sehr gut Bescheid. Basierend auf Messungen von tausenden weiblichen

Die PDP F-Series, wahlweise erhältlich mit 4“- oder 3,5“-Lauf, besitzt Idealmaße für die verdeckte Trageweise.
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Klassiker für Kerle

Oldie but Goldie:

Der Smith & Wesson M29 ist nicht nur durch die kraftvolle .44 Magnum sondern auch durch „Harry Callahan“ zum stählernen Kult geworden. Wir schauten uns ein aktuelles Modell aus der Classic Series an.

Zu den Evergreens im Reich der Revolver zählt sicherlich das Smith & Wesson

N-Frame-Modell 29 im leistungsstarken Kaliber .44 Magnum aus dem Jahre

1955. Was Dirty Harrys bald 70 Jahre alte Dienstwaffe in der aktuellen Neuauflage zu bieten hat, wollten wir wissen.

KURZWAFFEN Smith & Wesson M29 Classic Series in .44 Magnum 38 caliber 5/2023

Schussleistung Smith & Wesson 29

Classic Series in .44 Magnum

Alle Geschoss- und Pulvergewichte in Grains (zum Umrechnen in Gramm bitte mit 0,0648 multiplizieren). Energie = rechnerische, auf der v2 basierende Geschossenergie in Joule. v2 = Geschossgeschwindigkeit in Meter pro Sekunde, 2 Meter vor der Mündung gemessen.

Abkürzungen in caliber: Hexagon = Matchgeschoss mit verdeckter Hohlspitze. JHP = Jacketed Hollow Point = Teilmantel-Hohlspitzgeschoss. JSP = Soft Point = Teilmantelgeschoss. OAL = Overall Length = Patronengesamtlänge.

OG = Ogive. SL = Swaged Lead = Pressblei. SWC = Semi-Wadcutter. TC = Truncated Cone = Kegelstumpf. in Meter pro Sekunde) wurde mit einer Mehl BMC 18 Anlage gemessen. Die Präzisionsüberprüfung erfolgte mit je einer 12-Schuss-Gruppe aus der Ransom Rest Schießmaschine auf der 25-Meter-Distanz. Die Schussbilder beziehen sich auf die am weitesten auseinander liegenden Schusslochmitten. Die Klammerwerte geben die Präzision ohne einen Ausreißer an. Alle Handlaborierungen in neuen GECO- Hülsen

Klassische Konturen:

Der formschöne S&W M29 Classic Series in .44 Mag. mit Holzgriffschalen, halblangem Ejektorgehäuse und tiefschwarzer Brünierung.

Bestimmt alles eine Frage des Geschmacks, doch angesichts all der neumodischen Sportrevolver mit unförmigen Laufgewichten, Picatinny-Montageschienen oder Mehrpositionen-Visierungen ist ein Oldtimer wie der M29 mit seiner eleganten Silhouette eine Wohltat fürs Auge. Schließlich müssen Waffen nicht ausschließlich einem sportlichen Zweck dienen, sondern dürfen darüber hinaus einfach nur Spaß machen und Emotionen hervorrufen. Und gerade in dieser Hinsicht hat der M29 aus tiefschwarz

brüniertem Karbonstahl definitiv genug zu bieten. Apropos Prominente wie Clint Eastwood & Co, wussten Sie das Frank Sinatra auch einen Smith & Wesson 29-2 sein Eigen nannte? Das gravierte Modell wurde 2013 zu einem Preis von 19.950 US Dollar versteigert.

Totgesagte leben länger

Unsere Geschichte zum klassischen Six Shooter aus Massachusetts beginnt da, wo sie eigentlich aufgehört hat: im Jahr 1999. Damals entschied man sich

bei Smith & Wesson den 29er in seiner ursprünglichen Bauform dem Rotstift zum Opfer fallen zu lassen. Zu diesem Zeitpunkt waren brünierte Waffen nicht mehr so angesagt und die pflegeleichteren Stainless-Steel-Modelle in Form des 629 waren auf dem Markt erfolgreicher. Trotzdem war und ist der 29er mit dem großen N-Rahmen und halblangen Ejektorgehäuse nicht totzukriegen und erblickte immer wieder einmal als limitiertes Sondermodell das Licht der Welt. Leser mit Langzeitgedächtnis werden sich vielleicht noch an die ca-

Geschoss - GewichtHersteller - Typ - Form - Dia Laborierung-Menge (grs.)Hersteller-Sorte OAL (mm) v2 (m/s) v2-Diff. (m/s) FaktorMIPEnergie (Joule) Präzision (mm) Bemerkungen zu den Laborierungen 180 Hornady XTP TC .429“9,0 Reload Swiss RS 1440,3251 23 148 293 367 103 Seitenstreuung 240 Speer JSP TC.429“8,0 Reload Swiss RS1440,0222 12 175 345383 103 zu langsam für Top-Präzision 230 Geco FMJ TC .429“Geco Fabrikpatrone40,6333 24 251 496826 90 softe Trainingsladung 240 CCI JSP TC .429“Blazer Fabrikpatrone40,1321 14 253499 801 58 mit Alu-Hülse 240 Federal JSP TC .429“American Eagle Fabrikpatrone40,3393 18 309 611 1.201 84 hart geladen 240 Magtech JSP TC .429“Magtech Fabrikpatrone 39,9 354 28 279 551 974 57 Referenzpatrone, sonst besser 240 S&B JSP TC .429“S&B Fabrikpatrone40,3320 26 252498796 68 günstige Standardpatrone 250 WM-Bullets SL SWC .429“WM Bullets Fabrikpatrone 41,8 310 28 254 502 778 79 leichtes Tipping 300 Geco Hexagon TC .429“Geco Fabrikpatrone40,4240 11 236 467 560 140 soft geladen 300 Ares CEPRX TC .429“8,0 Reload Swiss RS14 41,0 258 9 254 502 647 60 mit neuem RS 14-Pulver Durchschnitt aller Laborierungen 84
39 caliber 5/2023

Alle N

In einem großen Vergleichstest haben wir die am Markt verfügbaren, mechanischen Pulverfüllgeräte unter die Lupe genommen. Was dabei herausgekommen ist, erfahren Sie hier.

In caliber 1/2023 haben wir beispielsweise die elektronischen Pulverfüllgeräte von RCBS abgehandelt. Die mechanischen Geräte haben aber nach wie vor ihre Daseinsberechtigung, denn mit ihnen kann man sehr schnell Hülsen mit Treibladungspulver befüllen. Die Funktionsweise ist bei allen mechanischen Füllgeräten gleich, die Pulvercharge wird über eine volumetrische Pulversäule, also einfacher formuliert über das Volumen, bestimmt

und ausgeschüttet. Das Pulver wird bei allen Geräten in einem transparenten Pulverbehälter aufgenommen, man hat jederzeit die visuelle Kontrolle über den Füllstand. Bei den mechanischen Geräten wird durch „verstellen“ einfach das Volumen der Füllkammer verändert. Wir haben vom einfachen Pulverfüller bis zu hochwertigen Geräten mit Mikrometereinstellschraube die komplette Bandbreite der verfügbaren Geräte bekannter Hersteller getestet.

Hornady

Das Hornady Lock-N-Load besitzt mit 0,5 bis 265 Grains den größten Einsatzbereich aller Füller im Test. Um mit dem Modell die ganze Bandbreite nach unten, vor allem im Kurzwaffenbereich, nutzen zu können, ist leider nochmal Zubehör nötig. Man kommt dann nicht an die Anschaffung des Kurzwaffenrotors #050128 mit der dazugehörigen Messschraube vorbei (60 Euro). Das Lock-NLoad und Benchrest (BR)-Füllgerät weisen

MUNITION & WIEDERLADEN 9 mechanische Pulverfüllgeräte im Vergleichstest (Teil 1) 44 caliber 5/2023

eune!

Alle Neune:

In einem umfangreichen Test haben wir neun mechanische Pulverfüllgeräte in der Praxis erprobt.

sauber gearbeitete, rote Feingussgehäuse mit dem Standard-Ladepressengewinde ⅞-14 auf. Die Kulissen, in denen die Einstellschrauben laufen, sind überfräst, dadurch lassen sich gleichmäßig die Endanschläge erreichen. Die Geräte kommen mit einem Halter zur Montage auf der Ladepresse oder Tischplatte. Im Lieferumfang sind ein Pulverdach (Anleitung in Englisch) sowie ein kleiner und großer Aluminiumpulverauslass-Adapter mit dabei. Hornady hat die Rotoren mit einem Druckknopf ausgestattet,

mit dem man die Einstellschrauben schnell wechseln kann. Die Hornady-Füllgeräte haben die größte Pulverkapazität, mit etwa 20 cm Höhe sind die fest im Gehäuse eingepressten Pulverbehälter die längsten. Ein für beide Modelle passender Entleerungseinsatz ist optional erhältlich (20 Euro). Die Einstellschrauben sind leider nicht unter den Modellen kompatibel. Beide Modelle lassen sich für Linkshändler umbauen und sind auch auf Mehrstationenpressen einsetzbar. Beim Modell Lock N-Load sind die

Einstellschrauben nicht mit einer Kennzeichnung versehen, eine Einstellung wiederzufinden funktioniert nur mit Hilfe einer Waage. Hier macht es Sinn, mit voreingestellten Einstellschrauben zu arbeiten und sie bei Bedarf zu wechseln. Es sind einfache Einstellschrauben für Kurzwaffen #050116 und für Langwaffen #050120 für jeweils 23 Euro erhältlich. Es stehen auch Mikrometerversionen Kurzwaffe #020124 (52 Euro) und Langwaffe #050129 (59 Euro) zur Auswahl. Zudem offeriert man ein Set #050126

45 caliber 5/2023

Fränkisches Fernweh!

In caliber 3/2023 stellten wir das Drückjagdzielfernrohr MAKpro 1-6x24i HD aus gleichem Hause vor. Nun folgt der zweite Schlag mit dem von uns erprobten, leistungsstarken Long-Range-Zielfernrohr MAKpro 5-25x56 i HD. Was kann es?

Mit einer Länge von gut 364 mm, übrigens 16 mm länger als in den technischen Daten angegeben, ist das MAKpro 5-25x56 i HD in dieser Leistungsklasse doch sehr kompakt. In den Dimensionen vergleichbar wären unseres Wissens zum Beispiel das Leica PRS oder Vortex HD Gen II 4,5-27x56. Ein nicht zu langes Zielfernrohr ist je nach verwendeter Waffe willkommen. Trotz der Kompaktheit ist das Glas kein Leichtgewicht, bringt das MAKpro 5-25x56 i HD doch 1.060 Gramm auf die Waage. Das bedeutet wohl, dass am 7075er-Leichtmetall nicht gespart wurde, was ein gutes Gefühl vermittelt, wenn Waffe und Optik in der Praxis mal etwas härter beansprucht werden. Das Absehen befindet sich in der ersten Bildebene, wodurch die Abmessungen der Strichplatte bei jeder Vergrößerung konstant bleiben.

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Anders als beim MAKpro 1-6x24 i HD entdeckt man keine eingravierte Herstel-

lernation wie „Japan“, dennoch weist das MAKpro 5-25x56 i HD eine ähnlich gute Optik auf. Bei der maximalen Vergrößerung bietet das Glas ein helles, kontrastreiches Bild, scharf bis zum Rand. Das Sehfeld von 145 cm fällt zwar etwas geringer aus als die versprochenen 150 cm, aber das Sehfeld finden wir

bei der 25fachen Vergrößerung in Ordnung. Auch die Eye Box ist gut. 2,2 mm Austrittspupille bei 25facher Vergrößerung sind gängiger Standard bei einem 56er-Objektiv. Positiv fiel die Toleranz beim Augenabstand auf (90 bis 97 mm). Hierdurch wird im Anschlag schnell ein ruhiges Bild erreicht. Viel generöser ist die Eye Box natürlich bei der 5fachen Vergrößerung. Eine Austrittspupille von 10,7 mm bietet viel Komfort und die Toleranz des Augenabstandes von 85 mm bis 110 mm ist nie kritisch und ermöglicht einen schnellen Anschlag. Bei der 5fachen Vergrößerung beträgt das Sehfeld knapp 730 cm, ein Tick kleiner als bei der namhaften Konkurrenz im Spitzensegment. Gut finden wir, dass

Das Cockpit des MAKpro 5-25x56i HD ist ausreichend informativ. Vor allem der große Durchmesser des Höheneinstellturms gefällt uns gut. Der rote Indikatorstift signalisiert, wenn der Turm eine volle Umdrehung gedreht ist. Dann gilt die obere Zahlenreihe, die auf dem Turm graviert ist.

OPTIK Kilic Feintechnik MAKpro-Zielfernrohr 5-25x56i HD 50 caliber 5/2023
Das kompakte, für Weitdistanzen konzipierte MAKpro 5-25x56i HD mit der Promont-Schnellwechselmontage aus gleichem Hause.

das Absehen mit der 5fachen Vergrößerung verwendet werden kann. Denn ein prinzipieller Nachteil von in der ersten Bildebene gelagerten Absehen kann es sein, dass das bei Maximalvergrößerung ausreichend feine Absehen bei Minimalvergrößerung aufgrund der geringen Linienstärke kaum noch deutlich zu erkennen ist.

Absehen

Das Mil-Dot-Absehen ist aktuellen Markttendenzen im Bereich der LongRange-Optiken etwas „outdatet“. Feinere Linien und Striche, die auf 100 Meter eine Messdistanz von 2 cm ermöglichen sowie jegliche „Christbäume“, sind gang und gäbe. Als Gegenbewegung gibt es Schützen, die sich vor allem im Zentrum ein ruhigeres Zielbild wünschen. Ein feiner Punkt reicht dann aus. Da würde dieser Punkt mit einem Durchmesser von 4,5 mm passen, denn ab dem Punkt gibt es auf 100 Meter Entfernung in jeder Richtung 2 cm Freiraum bis die Linien anfangen. Bei 1.000 Meter Entfernung wäre es dann ein Punkt, der 4,5 cm abdeckt und einen radialen Freiraum von 20 cm bietet. Einige Hersteller bieten den Kunden verschiedene Absehen nach Wahl an, bei dem MAKpro 5-25x56 i HD gibt es diese Option leider nicht. Das beleuchtete Absehen besitzt 11 Leuchtstufen und Zwischenstufen, in denen die Beleuchtung ausgeschaltet wird. Das bietet den Vorteil, dass vorab eine Leuchtstärke ausgewählt werden kann, die dann sofort eingeschaltet wird, ohne die ganzen Stufen zu durchlaufen. Viele andere Hersteller benutzen eine ähnliche Konstruktion. Eine Abschaltautomatik ist wiederum nicht vorhanden.

Solide Mechanik

Die Einstellungen der Beleuchtung, Vergrößerung und des Parallaxenausgleichs funktionieren alle tadellos, kein Spiel, keine Unregelmäßigkeiten. Der Parallaxenausgleich bietet viel Information, ab 25 Meter sind etliche Entfernungen in den Skalenring graviert. Im Test fiel auf, dass diese eingravierten Entfernungen stimmen. 25 bis 50 und 100 Meter stimmen mit den tatsächli -

11 Leuchtstufen mit abgeschalteten Zwischenstufen besitzt das Glas. Deutlich zu sehen ist, dass der Indikatorstift aus dem Turm ragt; die Höheneinstellung beträgt hier 114 Klicks.
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Demontierte Türme: Der Schalt-/Anschlagstift am Höhenturm betätigt nicht nur den Indikator, er funktioniert auch als Anschlag für die Null-Funktion. Auf der Achse des Höhenturms bildet ein Sechseck die Verbindung zum Turm.

Gib mir5mehr!

Mehr ist mehr: Durch die Verwendung des Shield Arms S15 Gen. 2-Magazins wird die Kapazität der Glock G43X/48 bei gleichen Außenmaßen von 10+1 auf 15+1 Patronen erhöht.

WAFFENTECHNIK Shield Arms S15 Gen. 2-Magazin für Glock G43X/G48 in 9x19 54 caliber 5/2023

Aktuellsten Ausschreibungen zufolge stehen sogar bei militärischen Eliteeinheiten feuerstarke Subkompakt-/Kompaktpistolen für die verdeckte Trageweise hoch in ihrer Gunst. Die US-Firma Shield Arms verspricht beim S15 Magazin für die Glock G43X/48 eine um fünf Patronen gesteigerte Kapazität bei identischen Außenabmessung des Originalmagazins. Das hört sich wie die Quadratur des Kreises an und ob es wirklich funktioniert, erfahrt ihr hier.

„Firepower“ – dieser Begriff wurde einst durch die „Wondernines“-Dienstpistolen in 9 mm Luger mit doppelreihigem Magazin in den 1980er Jahren geprägt. Heute, wo der Wettbewerb härter denn je ist, wird jede Patrone mehr im Tank einer neuen Pistole vom Marketing knallhart ausgeschlachtet. Und so kommt es häufig vor, dass es für Subkompaktpistolen so lange Magazine oder Verlängerungen gibt, dass man schon die Griffstückgröße der nächstgrößeren Kompaktausführung erreicht. Dahingehend wird man von den vollmundigen Versprechungen der Hersteller betriebsblind, sodass uns das Magazin der kleinen US-Firma Shield Arms fast durch die Lappen gegangen wäre.

Raumwunder

Shield Arms ist ein junges Unternehmen, das 2017 von Brandon Zeider und Seth Berglee gegründet wurde. Die im US-Bundesstaat Montana ansässige Firma hat ein sehr überschaubares Produktportfolio. Neben Lower- und Upper-Receiver für AR-15 bietet man auch das Z9-Magazin an. Dabei handelt es sich um ein Stahlblechmagazin für die in den USA für das verdeckte Führen sehr beliebte Glock G43. Es verspricht eine Magazinkapazität von 9 Patronen gegenüber den sonst üblichen 6 Patronen in 9 mm Luger. Daraus entstand dann eine 15 Patronen fassende Variante für die Glock „Slimline“-Pistolenmodelle Glock G43X und G48 mit längerem Griffstück. Die G48 entspricht in der Lauflänge einer G19. Beide auch in M.O.S.-Ausführung erhältlichen Pistolenmodelle haben wir bereits ausführlich getestet (siehe caliber 2/2019 und caliber 1/2021). Das Shield-Arms-Magazin sorgt in der „Concealed-Carry-Szene“ in den USA für Aufsehen, denn es verspricht fünf Patronen mehr als die hauseigenen Glock-Magazine bei gleichen Außenabmessungen. Das hört sich natürlich erst einmal

interessant an, denn damit hätte die kleine Glock G43X eine beeindruckende Firepower von 16 Patronen zu bieten, was allerhand ist. Mittlerweile steht mit dem S15 Gen. 2 die zweite Generation dieses Patronencontainers in den Startlöchern. Die Firma Brownells Deutschland stellte uns freundlicherweise dieses verheißungsvolle Magazin zu Verfügung, um den vollmundigen Versprechungen des Herstellers auf den Zahn zu fühlen.

Wie funktioniert es?

Wer Glock-Pistolen kennt, weiß, dass die kostengünstigen und zuverlässigen Magazine aus Kunststoff mit Metalleinlage gespritzt werden. Modernere Pistolenkonstruktionen setzten oftmals auf ein Magazin, das nur aus Stahlblech besteht. Das kann dann dünner ausfallen und somit der zugehörigen Waffe einen schmaleren Griff verleihen. Wenn die Außenmaße aber schon wie bei der Glock G43X/48 feststehen, könnte man mit einem Stahlblechmagazin mehr Innenraum schaffen. Und genau da setzt Shield Arms an. Durch den breiteren Innenraum liegen die Patronen in einem anderen Winkel aufeinander. Die Medaille hat aber zwei Seiten, denn je flacher die Patronen aufeinanderliegen, umso mehr Kraft wird von der Magazinfeder verlangt, um die Patronen nach oben zu befördern. Das Auffüllen der ersten 14 Patronen gestaltet sich leicht, die letzte Pille hat es aber in sich. Nun merkt man auch, dass die Feder auf Block gefahren ist, das heißt, alle Windungen liegen im verbleibenden Freiraum direkt aufeinander. Nun sagt die allgemeine Lehrmeinung über Federtechnik, dass der Feder eine Blocksicherheit, also ein gewisser Freiraum, zu gönnen ist. Davon ist beim Shield Magazin aber nichts zu spüren. Auch verlangt es beim Einrasten schon etwas Druck auf den

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Die Magazinfeder steht im entspannten Zustand weit aus dem Magazinkörper heraus. An genügend Druck fehlte es ihr nicht.

Partner in dunklen Zeiten

Nachtpartner: Die Nextorch TA30C LED-Taschenlampe mit Edelstahltrageclip und satter Lichtleistung von 1.600 Lumen überzeugt in der Praxis.

AUSRÜSTUNG Nextorch Taschenlampe TA30C 58 caliber 5/2023

Relativ frisch auf dem Markt ist die taktische Taschenlampe TA30C von Nextorch, die eine Weiterentwicklung der bekannten Vorgängermodelle TA30, TA30 Gen.2 oder auch TA30 Operator darstellt. Wir haben sie intensiv in der Praxis erprobt.

Die vor 18 Jahren von Robin Liang gegründete Firma Nextorch aus China mit rund 70 Technikern und Designern an fünf Produktionsstandorten ist heute eine feste Größe in der internationalen Behördenwelt, hält Patente in der mobilen LED-Technologie und hat Preise für Produktinnovationen eingeheimst. Als Lieferant der Bundeswehr, diverser Polizeieinheiten und der NATO hat sich Nextorch auch in Deutschland bereits einen guten Namen erarbeitet sowie nach Herstellerangaben über zwei Millionen LED-Taschenlampen weltweit an Polizeibehörden ausgeliefert. Befreit man die neue Nextorch TA30C aus ihrer Verpackung, bemerkt man im Erscheinungsbild eine enge Verwandtschaft zu den Vorgängern wie der

TA30. Gut so, denn auch diese taktische Einsatzlampe hat uns in der Vergangenheit in der Praxis bereits überzeugt. Der Glasbrecher mit seinen drei Nanokeramikkugeln an der Front des Lampenkopfs blickt uns vertraut entgegen.

Leistungsgesteigertes Licht

Die handliche TA30C mit einem MIL-SPEC Type III-hartanodisierten Gehäuse aus 6061-T6-Aluminium ist mit einem Gewicht von rund 95 Gramm (ohne Akku) respektive 150 Gramm (mit Akku) leicht genug, um sie tagtäglich mit dem praktischen Trageclip bequem in der Hosentasche zu führen. Alternativ stehen aber auch diverse Nextorch-Tragevorrichtungen,

wie das in Zusammenarbeit mit erfahrenen Einsatzkräften entwickelte V31-Holster, zur Auswahl. Es ist speziell für die mit dem FR-1-Führungsring bestückten Taschenlampen konzipiert und besitzt besondere Eigenschaften wie eine 360-Grad-Drehmechanik, um die Lampe im gewünschten Winkel tragen zu können. Im Vergleich zur TA30 mit 1.100 Lumen wurde die Lichtleistung der C-Version mit neuem USB-C 18650 Li-Ion-Akku nochmals auf 1.600 Lumen gesteigert, was für alle vorstellbaren Einsatzszenarien absolut ausreichen dürfte. Gesteuert wird das Licht über einen Heckschalter mit zusätzlichem Drehring, der einerseits durch Daumendruck bedient werden und andererseits durch Drehen vier unterschiedliche Dauerleuchtmodi (3 Stärken, 1 Strobe) erzeugen kann. Die Drehmechanik lässt sich leicht, aber deniert drehen und erinnert an den Justierturm eines hochwertigen Zielfernrohres. Schon bei der ersten Generation der TA30 haben wir beim Arbeiten mit der Lampe positiv festgestellt, dass über den Heckschalter keine Rasterung für Dauerlicht vorhanden war. Bei anderen Lampen verhält es sich oftmals so, dass bei stressbedingter, zu starker Betätigung des Heckschalters das Dauerlicht aktiviert wird. Im taktischen „Low Light“-Bereich, ist Licht ein Kugelmagnet. Somit sollte das Licht nur dann leuchten, wenn es für uns einen Vorteil bringt. Nextorch verwendet einen Heckschalter, der bei leichtem Druck ein Dauerlicht und in der zweiten Stufe ein ackerndes Stroboskoplicht erzeugt. Mit diesem Schalter kann man Lichtdisziplin wah-

Technische Eckdaten Nextorch TA30C

Leuchtmittel: Luminus SST-40-W

Modi: 1.600 lm/330 lm/20 lm

Laufzeiten: 2 h 30 min/4 h 30 min/50 h

Gehäusematerial: Flugzeugaluminium nach Mil-Spec Type III, kratzfest und hart eloxiert

Leuchtweiten: 303 m/130 m/24 m

Wasserdicht: IPX-8 2 Meter Wassertiefe

Fallhöhe: 2 m

Steter Fortschritt: Unten die Nextorch TA30 mit montiertem FR-1-Führungsring, darüber die detailverbesserte TA30C und das Holster V-31. Die Nextorch TA30C wird mit reichlich Zubehör ausgeliefert: Handschlaufe, USB-C-Akku mit 2600 mAh, USB-C-Ladekabel, Adapter für Betrieb mit zwei CR123 Lithiumbatterien, zwei Ersatz-O-Ringe, Bedienungsanleitung.

Stromversorgung: Wiederaufladbarer Li-Ion-Akku oder zwei CR123-Batterien

Abmessungen: 136x30x23 mm

Gewicht: 97 g (ohne Akku)

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