









































1898–2023:









Zum 125. Geburtstag der Volksoper Wien
WIENER STAATSBALLETT
Ein
1898–2023:
Zum 125. Geburtstag der Volksoper Wien
WIENER STAATSBALLETT
Ein
vor 125 Jahren, im Jahr 1898, wurde das Kaiserjubiläum-Stadttheater am Gürtel eröffnet. Das Theater, das der Kaiser nur einmal 1900 besuchte, das Volk dafür aber umso öfter. Das Theater, das ein paar Jahre nach seiner Eröffnung zur Volksoper wurde. Wir blicken zurück und damit auch nach vorne. Wie soll das gehen?
Ein Sextant ist ein kompliziertes Instrument, mit dem man mit Hilfe von Spiegeln und Winkeln seine Position im Verhältnis zu den Himmelskörpern bestimmen kann. Und mit dem sich auf See navigieren lässt. Man kann also damit feststellen, wo man ist, woher man kommt und worauf man zusteuert, um dann zu wissen, wohin man lenken muss.
Das ist so ziemlich meine Definition von Theater: Dass man aus verschiedenen Blickwinkeln in den Spiegel schaut und sehen kann: Woher kommen wir, wo befinden wir uns jetzt, wie verhalten wir uns zu unserer eigenen Geschichte und wie könnte es von hier aus weitergehen?
Diese Jubiläumssaison ließe sich auch nennen: ein Sextant in der Zeit. Natürlich kann ich alle unsere Produktionen wärmstens empfehlen, aber eine möchte ich besonders hervorheben:
Das Stück Lass uns die Welt vergessen – Volksoper 1938 ist eine Weltpremiere mit bereits bestehender Musik. In den ersten Monaten des Jahres 1938 dringt das aktuelle politische Leben in die Volksoper ein, und zwar während der Proben zu Jara Beneš’ Operette Gruß und Kuss aus der Wachau. Was machen Intoleranz, Diskriminierung und Faschismus mit „unseren“ Musiktheaterkünstlerinnen und -künstlern? Ein fesselnder Blick in den Spiegel der Vergangenheit kann auch eine Konfrontation mit einer schmerzhaften Periode in der Geschichte der Volksoper bedeuten. Dem wollen wir nicht aus dem Weg gehen.
Dass dieses Zurück- und Vorausschauen in der Zeit zu vielen fröhlichen, schönen, originellen, köstlichen, faszinierenden, fantasievollen ... Abenden voller Wiedererkennungen und Überraschungen mit unserem Repertoire dieser Jubiläumssaison führen wird, das können Sie in diesem Spielplanbuch nachlesen.
Wir feiern die VOLKSOPER. Mit Ihnen! Mit euch!
Lotte de Beer
Liebes Publikum,
ich freue mich sehr, Ihnen unsere zweite gemeinsame Saison präsentieren zu dürfen – eine Saison voller Freude und Leidenschaft.
Als Mitglied der Volksopernfamilie dirigiere ich in dieser Saison zwei bedeutsame Premieren. Richard Strauss’ Salome, welche 1910 an der Volksoper die Wiener Erstaufführung erlebte, und unsere so beliebte Lustige Witwe. Beide Werke verbindet eine besondere Geschichte mit der Volksoper und sie repräsentieren auf die bestmögliche Art und Weise Tradition und Moderne.
Nach einer arbeitsreichen vergangenen Saison, die unserem Orchester ein spannendes Repertoire und einen faszinierenden Horizont eröffnet hat, greifen wir in der neuen Saison einige der wichtigsten Repertoirewerke auf.
In unseren Symphoniekonzerten können Sie sich auf Verdis Requiem und den 1. Aufzug aus Wagners Die Walküre freuen. Aber auch die originellen musikalischen Welten von Ives und Gulda werden Sie mit Sicherheit begeistern und bewegen. Konzerte sind ein wesentlicher Kern der Orchesterarbeit – erleben Sie, wie unsere Musiker:innen mit dem Humor und dem melancholischen Glanz ihrer Operettentradition neue Wege beschreiten.
Mit Omer & Friends haben wir letzte Saison zahlreiche Besucher:innen zu spontanen Late Night Konzerten in das Balkon-Foyer eingeladen, die auf große Begeisterung stießen. Gemeinsam mit Musiker:innen des Orchesters und Sänger:innen des Hauses werden wir, ganz nach dem Motto „Musik machen, Spaß haben“, erneut ohne jegliche Vorbereitung Konzerte spielen. Achtung: Wir werden es weder veröffentlichen noch im Voraus sagen, es wird eine Überraschung sein!
Ich freue mich sehr, Teil dieser Jubiläumssaison zu sein und mit Ihnen gemeinsam 125 Jahre Volksoper zu feiern.
Omer Meir Wellber
Richard Strauss
Salome
Premiere am 15. September 2023
George Bruns, Richard Sherman u. a. Aristocats
Premiere am 24. September 2023 **
Jacques Offenbach
Die Reise zum Mond
Premiere am 14. Oktober 2023
Jonathan Larson
tick,
Premiere am 28. Oktober 2023 **
Martin Schläpfer /
Karole Armitage / Paul Taylor
The moon wears a white shirt
Premiere am 12. November 2023 *
Theu Boermans / Keren Kagarlitsky
Nach Jara Beneš, Fritz Löhner-Beda u. a.
Uraufführung am 14. Dezember 2023
Leonard Bernstein / Arthur Laurents / Stephen Sondheim
Premiere am 27. Jänner 2024
Franz Lehár
Die lustige Witwe
Premiere am 2. März 2024
Martina Gredler, Ruth Brauer-Kvam
Ein bisschen trallalala
Hommage an Fritzi Massary und Max Pallenberg
Uraufführung am 27. März 2024 **
Giacomo Puccini
La rondine
Premiere am 10. April 2024
Michel Fokine / Adi Hanan / Uwe Scholz
Les Sylphides
Premiere am 8. Mai 2024 *
John Adams
The Gospel According to the Other Mary
Österreichische Erstaufführung am 15. Juni 2024
* Siehe Ballettseiten ab Seite 90 |** Siehe Zugabeseiten ab Seite 46
Musikdrama in einem Aufzug
Text vom Komponisten nach Oscar Wildes gleichnamiger Dichtung in der Übersetzung von Hedwig Lachmann
Rekreation der Inszenierung der Salzburger Festspiele 1992
In deutscher Sprache mit deutschen Übertiteln
Premiere am Freitag, 15. September 2023
Weitere Vorstellungen am 18., 22. September, 23., 26., 29. Oktober 2023
„Herodes hatte Johannes ergriffen, gefesselt und in das Gefängnis geworfen wegen der Herodias, der Frau seines Bruders. Denn Johannes hatte zu ihm gesagt: Es ist nicht recht, dass du sie hast. Und er hätte ihn gern getötet, fürchtete sich aber vor dem Volk; denn sie hielten ihn für einen Propheten.“
(Lutherbibel, Matthäus XIV, 3-5)
Die Königstochter Salome ist der Dekadenz und Amoralität ihres Umfelds überdrüssig. Einen Gegenentwurf dazu findet sie in der Keuschheit des von ihrem Stiefvater Herodes in einer Zisterne gefangengehaltenen Propheten Jochanaan, der sie mittels auratischer Reden in den Bann zieht. Jochanaans Ablehnung steigert ihre Faszination zur Ekstase: Salome will ihn küssen. Als der ihr verhasste Herodes seiner Stieftochter im Tausch gegen einen Tanz alles verspricht, was sie sich nur wünsche, ist Salome wild entschlossen. Sie willigt ein, fordert dafür aber einen hohen Preis: den Kopf des Propheten.
1905 am Königlichen Opernhaus in Dresden uraufgeführt, scheiterte Richard Strauss‘ rauschhaftintensiver Einakter Salome in Wien vorerst an den Bedenken der Zensur. Eine Premiere an der Hofoper kam „aus religiösen und sittlichen Gründen“ nicht unmittelbar zustande. Die erste Inszenierung des Werkes in Wien fand schließlich am 23. Dezember 1910 an der Volksoper statt: Der ab 1904 als Musikdirektor ans Haus engagierte Alexander Zemlinsky dirigierte die Premiere und festigte damit den Ruf der Volksoper als aufgeschlossenes Theater von höchster Qualität.
Archaik, die: aus dem Altgriechischen ἀρχαϊκός (archaïkos),
„altertümlich“ oder „ursprünglich“
„Die Gesellschaft, die sich im 18. Jahrhundert entwickelte, hat einen ganzen Apparat in Gang gebracht, um ernsthafte Diskurse über die Sexualität zu produzieren. Auf diese Weise ist sie allmählich zum Gegenstand des großen Verdachts geworden; zum schwachen Punkt, von dem uns das Unheil droht; zum Stück Nacht, das jeder von uns in sich trägt.“ (Michel Foucault: Sexualität und Wahrheit)
Luc Bondys zeitlose Inszenierung ist ein Regieklassiker des späten 20. Jahrhunderts: Nach der Premiere bei den Salzburger Festspielen 1992 von der Kritik als „höchst sublimes FamilienKammerspiel“, das „dieses Werk selbst zum Helden macht“, gefeiert, wurde sie später u. a. am Londoner Royal Opera House, am Théâtre de la Monnaie in Brüssel sowie an der Mailänder Scala gezeigt. Unter der Musikalischen Leitung von Musikdirektor Omer Meir Wellber erfährt Luc Bondys Inszenierung nun auch ihre Wien-Premiere.
„In der Partitur der Salome gibt es aus meiner Sicht keine einzige Note, der nicht ein immenser philosophischer Geist zugrunde liegt. Und was die Dramaturgie des Werkes betrifft, interessiert mich besonders, dass das Drama in Salome so wie in einem französischen Avantgardefilm erzählt wird: Das ‚Eigentliche‘ sehen wir nicht, sondern nur die Reaktionen darauf. Doch es ist natürlich das, was außerhalb des Gezeigten passiert, das uns aufwühlt, etwas in uns auslöst oder spiegelt.“
(Omer Meir Wellber)
Musikalische Leitung Omer Meir Wellber
Regie Luc Bondy (1948–2015)
Szenische Einstudierung Marie-Louise Bondy
Bühnenbild Erich Wonder
Kostüme Susanne Raschig
Licht Alexander Koppelmann
Choreographie
Lucinda Childs
Dramaturgie Dieter Sturm, Magdalena Hoisbauer
Mit großzügiger Unterstützung von Martin Schlaff
HERODES:
SALOME:
HERODIAS:
Salome
The Vienna Volksoper opens its season with Luc Bondy‘s iconic production of Salome, which he created at the 1992 Salzburg Festival. The work was subsequently reviewed as a “highly sublime family chamber play” that ”turns this work itself into a hero“ and has been shown at several renowned opera houses around the world. Now the ecstatic one act-opera by Richard Strauss celebrates its Vienna premiere and is conducted by music director Omer Meir Wellber, who is deeply fascinated by the score: ”There is not one note in Salome that doesn’t have a huge philosophic mountain behind it.“
Herodes Wolfgang AblingerSperrhacke
Herodias Ursula Pfitzner
Salome Astrid Kessler
Jochanaan Tommi Hakala
Narraboth JunHo You
Ein Page
der Herodias Stephanie Maitland
Eine Sklavin Kamila Dutkowska
Erster Jude Karl-Michael Ebner
Zweiter Jude David Kerber
Dritter Jude N. N.
Vierter Jude Stephen Chaundy
Fünfter Jude Alexander Fritze
Erster Nazarener Pablo Santa Cruz
Zweiter Nazarener Stanisław Napierała
Erster Soldat Ben Connor
Zweiter Soldat Daniel Ohlenschläger
Ein Kappadozier N. N.
„SALOME, KOMM, SETZ DICH ZU MIR. DU SOLLST AUF DEM THRON DEINER MUTTER SITZEN.“
„ICH BIN NICHT MÜDE, TETRARCH.“
„DU SIEHST, WIE SIE DICH ACHTET.“
Oper in vier Akten
Libretto nach Jules Verne von Albert Vanloo, Eugène Leterrier und Arnold Mortier
Deutsche Übersetzung von Stefan Troßbach
Fassung und Dialoge für die Opéra Comique
neu eingerichtet von Agathe Mélinand
Produktion der Opéra Comique Paris in Kooperation mit der Griechischen Nationaloper und der Angers Nantes Opéra
In deutscher Sprache mit deutschen Übertiteln
Premiere am Samstag, 14. Oktober 2023
Weitere Vorstellungen am 20. Oktober, 1., 6., 14., 18. November, 7. Dezember 2023, 3., 16., 20., 25. Juni 2024
Sie gehört zu den großen Träumen der Menschheit: die Reise zum Mond. Jules Verne thematisierte diese Vision etwa in seinen Jugendliteratur-Klassikern der frühen Science-Fiction. Im Frankreich des 19. Jahrhunderts lag das Sujet daher im Trend der Zeit und buchstäblich in der Luft. Komponist Jacques Offenbach – stets „à la mode“ – griff die Ideenwelt Jules Vernes in seiner großen Ausstattungsoper Le Voyage dans la Lune (Die Reise zum Mond ) auf und landete damit unmittelbar einen großen Publikumserfolg. 1875 am Théâtre de la Gaîté in Paris uraufgeführt, vermochte vor allem der darin eingesetzte Theaterzauber zu beeindrucken: riesige Teleskope, eine Raumfahrtskanone, ein Schneesturm und sogar ein Vulkanausbruch waren dort zu sehen. Bis Neil Armstrong 1969 schließlich den historischen „großen Schritt für die Menschheit“ tat, prägte außerdem Georges Méliès’ Film aus dem Jahr 1902, der unter demselben Titel wie Offenbachs Abenteuer-Oper erschien, pionierhaft das frühe Kino.
Dem Œuvre Jacques Offenbachs hat sich niemand in den letzten Jahrzehnten so verschrieben wie der französische Regisseur und Kostümbildner Laurent Pelly. Sein Orpheus in der Unterwelt, den er gemeinsam mit Dirigent Marc Minkowski 1997 an der Opéra National in Lyon kreierte, katapultierte ihn in den „Olymp“ der OffenbachAficionados. Dem Wiener Opernpublikum stellte sich Laurent Pelly im Jahr 2007 mit seiner Inszenierung von Donizettis Regimentstochter an der Staatsoper vor. Als ihn die Pariser Opéra Comique vor ein paar Jahren beauftragte, speziell für den Jugendchor des Hauses eine Inszenierung zu erarbeiten, fiel Laurent Pellys Wahl auf Offenbachs selten gespielte Reise zum Mond „Das Werk ist sowohl für junge Darsteller:innen als auch für ein junges Publikum wie geschaffen. Es gibt eine Übereinstimmung zwischen der verrückten Energie dieser Musik und der vitalen Kraft von jungen Leuten“, meint Pelly. Die Premiere an der Opéra Comique verzückte im Jänner 2023 Jung und Alt – und nun wird mit Die Reise zum Mond zum ersten Mal auch eine Inszenierung von Laurent Pelly an der Volksoper zu sehen sein. Bienvenue!
Musikalische Leitung
„Bühne frei!“ für die Junge Volksoper, denn die Stars dieser Produktion sind der Kinderchor und der Jugendchor sowie das Opernstudio – also die jüngsten Mitglieder unseres Ensembles!
Worum geht’s? Obwohl Prinz Caprice gerade erst von einer Weltreise zurückgekehrt ist, quält ihn das Fernweh. Dass er von seinem Vater, dem König Flott, die Regierungsgeschäfte übernehmen soll, passt ihm gar nicht. Vielmehr fragt er sich: „Gibt es keinen Plan(eten) B?“ Als der Mond am Nachthimmel aufgeht, weiß Caprice plötzlich, wohin ihn seine Sehnsucht zieht ... Flugs setzt er seine Vision in die Tat um und fliegt gemeinsam mit König Flott und dem Gelehrten Mikroskop auf den Mond. Schnell wird klar: andere Planeten, andere Sitten. Als Caprice sich in die Mondprinzessin Fantasia verliebt, bekommen die beiden das folgenschwer zu spüren, denn auf dem Mond ist die Liebe eine Krankheit! Zum Glück haben die Erdenbewohner verführerisch schmackhafte Äpfel als Proviant eingepackt …
Alfred Eschwé/ Roger Díaz-Cajamarca
Regie und Kostüme Laurent Pelly
Szenische Einstudierung
Héloïse Sérazin
Bühnenbild Barbara de Limburg
Licht Joël Adam
Choreinstudierung
Elisabeth Kirchner
„Der Apfel, der Apfel verlockt Frau und Mann. Der knackige Apfel, da beißt jeder an!“
(Duett Caprice und Fantasia, 2. Akt)
Dramaturgie Agathe Mélinand, Magdalena Hoisbauer
König Flott
Carsten Süss
Prinz Caprice Aaron-Casey Gould
Mikroskop, Astronom N. N.
König Kosmos Christoph Stocker
Königin Popotte
Sofia Vinnik
Kinderchor und Jugendchor der Volksoper Wien
Prinzessin Fantasia Alexandra Flood
Flamma, Hofdame Jaye Simmons
Kaktus, Gelehrter Jonathan Hamouda Kügler
„O KÖNIGIN DER NACHT, DIE, VON KEINEM ERKUNDET, IN SILBERHELLER PRACHT UNS
IM SCHLAFE UMRUNDET, VON DEINEM GLANZ GEBANNT STREBT MEIN HERZ IN DIE WEITEN, WILL SELIG DICH BEGLEITEN IN VERBORGENES
The journey to the moon is one of the great dreams of mankind. Jacques Offenbach turned it into a science fiction-opera with enchanting music. In a production by the French director and costume designer Laurent Pelly, created for the whole family, this work is being shown for the first time at the Vienna Volksoper, putting the spotlight on the youngest members of the chorus and the ensemble.
Buch von Theu Boermans unter Verwendung von Text und Musik aus Gruß und Kuss aus der Wachau (1938), Operette von Jara Beneš, Hugo Wiener, Kurt Breuer und Fritz Löhner-Beda
Mit zusätzlicher Musik von Arnold Schönberg, Viktor Ullmann u. a. sowie neu komponierter Musik von Keren Kagarlitsky
In deutscher Sprache
Zum 125. Geburtstag der Volksoper Wien
Uraufführung am Donnerstag, 14. Dezember 2023
Weitere Vorstellungen am 21., 27. Dezember 2023, 5., 8., 10., 14., 17., 21., 25. Jänner 2024
Lass uns die Welt vergessen ist eine Weltpremiere mit bereits bestehender Musik.
Operette war immer auch Eskapismus, Flucht aus dem Alltag in eine andere Welt, eine Traumwelt. Was jedoch, wenn sich dieser Alltag nicht mehr ignorieren lässt? Was, wenn die Vorgänge in der Welt so furchtbar sind, dass man sie nicht mehr vergessen kann? Wenn die Welt von draußen in die heile Operettenwelt eindringt?
In den ersten Monaten des Jahres 1938 dringt das aktuelle politische Leben in die Volksoper ein, und zwar während der Proben zur Operette Gruß und Kuss aus der Wachau, komponiert von Jara Beneš, getextet von Hugo Wiener und Kurt Breuer, mit Gesangstexten von Fritz Löhner-Beda. Was machen Intoleranz, Diskriminierung und Faschismus mit den Mitarbeiter:innen der Volksoper?
Politische Diskussionen und Anschuldigungen
untergraben die Zusammenarbeit.
Im Laufe der Proben bringt die Machtübernahme der Nationalsozialisten für die Volksoper gravierende Veränderungen mit sich: Entlassungen auf allen Ebenen des Hauses folgen, von Opernsängerinnen und -sängern über Dirigenten, Orchestermusiker und Librettisten. Alles hochprofessionelle Menschen, die aufgrund ihrer jüdischen Wurzeln oder ihrer politischen Einstellung verfolgt wurden.
Ein fesselnder Blick in den Spiegel der Vergangenheit kann auch eine Konfrontation mit einer schmerzhaften Periode in der Geschichte der Volksoper bedeuten. Dem wollen wir nicht aus dem Weg gehen.
In einem Theater steht alles ein bisschen mehr im Rampenlicht. Sänger:innen und Musiker:innen, die in der Öffentlichkeit einen gewissen Ruhm
genießen, erleiden das gleiche Schicksal wie die weniger berühmten Bewohner:innen Wiens. Das sichtbare Schicksal der Künstler:innen steht für das unsichtbare Schicksal sehr vieler Menschen. Indem wir die Geschichte der Mitarbeiter:innen der Volksoper erzählen, wahren wir das
Andenken an ALLE Opfer. Wir lassen gleichzeitig die Handlungen der Täter:innen nicht aus dem Blick, die jederzeit wieder passieren könnten, erinnern aber auch an die Unzähligen, die ihre Stimmen nicht erhoben.
DER BUNDESKANZLER
„Bis in den Tod! Rot-Weiß-Rot!“
DER REGISSEUR
„Hört auf! Die Politik ist doch nicht wichtig!
In vier Wochen ist Premiere! Das ist wichtig!“
Theu Boermans:
„Viele Rollen basieren auf bereits existierenden Charakteren, die Situationen beruhen auf historischen Fakten und Ereignissen, aber dieses Stück ist eine freie Interpretation ihrer Geschichten und keine akribische Biografie. Wir haben den historischen Premierentermin von Gruß und Kuss aus der Wachau um einige Wochen nach hinten verschoben, um die bestehenden, zugrundeliegenden Konflikte deutlicher zu zeichnen.
Dieses Stück zeigt nicht die Wirklichkeit, aber es zeigt die Wahrheit.“
Den erfolgreichen niederländischen Theaterund Filmregisseur Theu Boermans verbindet eine lange Geschichte mit Österreich und Wien.
Unter Hans Gratzers Intendanz arbeitete er am Schauspielhaus Wien, zeigte 2022 am Akademietheater eine umjubelte Version des Gilgamesh-Epos und inszenierte 2007 Shakespeares Ein Sommernachtstraum in Starbesetzung – unter anderem Peter Simonischek und Andrea Clausen – am Burgtheater. Am Grazer Schauspielhaus zeigte er 2010 Shakespeares Hamlet als Auseinandersetzung mit den Problemen heutiger Jugendlicher.
In Lass uns die Welt vergessen bringt Theu Boerman die schöne, fröhliche Unterhaltung der Beneš-Operette zurück auf die Volksopernbühne und stellt ihr die kalte politische Realität der Nazi-Zeit gegenüber.
Keren Kagarlitsky rekonstruierte die Partitur von Gruß und Kuss aus der Wachau von Jara Beneš aus dem wenigen erhaltenen Material.
Die Welt ist wie ein Garten, Die Blüten steh’n im Tau, Wir schreiben bunte Karten
Vom Zauber der Wachau!
(Gesangstext von Fritz Löhner-Beda)
Eine zentrale Quelle für Theu Boermans beim Schreiben war das Buch:
Ihre Dienste werden nicht mehr benötigt Aus der Volksoper vertrieben –
Künstlerschicksale 1938
Autorin: Dr. Marie‐Theres Arnbom 2018, Amalthea Verlag
Musikalische Leitung
Regie
Keren Kagarlitsky
Theu Boermans
Bühnenbild Bernhard Hammer
Kostüme Jorine van Beek
Video Arjen Klerkx
Choreographie Florian Hurler
Dramaturgie Peter te Nuyl
Historische Beratung Marie-Theres Arnbom
REGIETEAM
Kurt Hesky, Regisseur Jakob Semotan
Fritz Löhner-Beda,
Librettist Carsten Süss
Alexander Kowaleski, Intendant Marco Di Sapia
Bühnenmeister Gerhard Ernst
AUF DER BÜHNE
Hulda Gehring
Johanna Arrouas
Frida Hechy Ulrike Steinsky
Emil Kraus Wolfgang Gratschmaier
Olga Zelenka
Sofia Vinnik
Kathy Treumann Anita Götz
Trudl Möllnitz
Theresa Dax
Horst Jodl Nicolaus Hagg
und ein Ensemble von Solist:innen für Sprech-, Gesangs- und Tanzrollen
Lass uns die Welt vergessen (Let us forget about the world) Volksoper in 1938
Operetta has always been an escape from everyday life into a dream world. But what if what is happening in the world is so terrible that it can no longer be forgotten? In the first months of 1938, current political life intrudes into the Volksoper during rehearsals for the operetta Gruß und Kuss aus der Wachau. What do intolerance, discrimination and fascism do to the staff of the Volksoper? In the course of rehearsals, the seizure of power by the Nazis brings about serious changes for the Volksoper: dismissals follow at all levels of the house. A captivating look into the mirror of the past can also mean a confrontation with a painful period in the history of the Volksoper. We don't want to avoid that.
By telling the story of the Volksoper staff, we preserve the memory of ALL victims. At the same time, we do not lose sight of the actions of the perpetrators, which could happen again at any time, but we also remember the countless people who did not raise their voices.
Allen ehemaligen Kolleginnen und Kollegen gewidmet, die 1938 aus der Volksoper vertrieben wurden.
BÜHNENMEISTER „Wir schließen ...“
Nach einer Idee von Jerome Robbins
Buch von Arthur Laurents
Musik von Leonard Bernstein
Gesangstexte von Stephen Sondheim
Deutsche Übersetzung der Dialoge von Marcel Prawy
Die Uraufführung wurde inszeniert und choreographiert von Jerome Robbins
Original-Broadwayproduktion von Robert E. Griffith und Harold S. Prince in Übereinkunft mit Roger L. Stevens
Die Übertragung des Aufführungsrechtes erfolgt in Übereinkunft mit MUSIC THEATRE INTERNATIONAL, Bühnenvertrieb für Österreich: Josef Weinberger Wien
In englischer und deutscher Sprache mit Übertiteln
Vorpremiere am Freitag, 26. Jänner 2024
Premiere am Samstag, 27. Jänner 2024
Weitere Vorstellungen am 30. Jänner, 3., 7., 10., 12., 16., 19., 23., 25., 28. Februar, 1., 4., 8., 13., 15., 18., 21., 24. März 2024
(Regie-Anweisung im Buch West Side Story)
So wie William Shakespeares Romeo und Julia in rivalisierende Familien hineingeboren werden, sind Maria und Tony mit rivalisierenden Banden verbunden. Tony ist ein Jet, Mitglied einer Bande weißer amerikanischer Jugendlicher, die von seinem besten Freund Riff angeführt wird. Marias Bruder Bernardo ist Anführer der Sharks, einer Bande puerto-ricanischer Einwander:innen.
Die Jets fordern die Sharks zu einem „Rumble“ – einem Kampf – heraus, um einen Gebietsstreit ein für alle Mal beizulegen. Maria und Tony lernen einander kennen und verlieben sich auf Anhieb. Tony versucht, den Kampf zu beenden, aber Bernardo sticht auf Riff ein. Tony rächt den Tod seines besten Freundes, indem er Bernardo, den Bruder seiner Geliebten, tötet. Maria, die Tony trotzdem noch liebt, willigt ein, mit ihm durchzubrennen. Doch Tony erhält eine gefälschte Nachricht, die besagt, dass Maria tot sei …
(Maria und Tony)
„ ... von hier geht es nirgends weiter“
“There’s a place for us, Somewhere a place for us.”
„
– West Side Story zeigt, wie Rassismus und Fremdenfeindlichkeit ein System schaffen, das der Jugend zum Verhängnis wird.
– West Side Story ist ästhetisch mit dem New York Ende der 1950er-Jahre verbunden. Die Geschichte geht aber weit darüber hinaus und schneidet scharf bis in unsere heutige Gesellschaft hinein.
– Von überall in der Gosse aus kann man eine Werbetafel sehen, die für den ‚Amerikanischen Traum‘ wirbt. Jede und jeder kann es ‚schaffen‘. Das bedeutet: Wenn du es nicht schaffst, gehörst du zu den Verlierer:innen. Dieser Traum/Alptraum hat sich seit 1957 als Standardparadigma über die gesamte westliche Welt ausgebreitet und dabei Empathie und Solidarität zerstört.
Warum entscheiden wir uns für Hass und Zerstörung, wenn wir uns doch alle nach Liebe sehnen?
– Wir streben so sehr danach, Herdentiere zu sein. Als Folge davon ist unsere Empathie begrenzt: Es gibt immer ein WIR und DIE ANDEREN. Darin liegt der größte Konstruktionsfehler der Menschheit.“
(Lotte de Beer)
“A boy like that whoʹd kill your brother, Forget that boy and find another, One of your own kind, Stick to your own kind!”
(Anita)
Musikalische Leitung
Regie
Choreographie und Co-Regie
Bühnenbild
Kostüme
Dramaturgie
Ben Glassberg/Tobias Wögerer
Lotte de Beer
Bryan Arias
Christof Hetzer
Jorine van Beek
Magdalena Hoisbauer
Peter te Nuyl
Tony
Maria
Anita
Riff
Anton Zetterholm/Oliver Liebl
Gemma Nha/Jaye Simmons
Ana Milva Gomes
Oliver Liebl/Peter Lesiak
In memoriam Paul H. Epstein (1940 –2022), Leonard Bernstein Office
EN
„FÜR MICH IST WEST SIDE STORY DER HÖHEPUNKT DES MUSICALTHEATERS. DIE ART UND WEISE, WIE BERNSTEIN
EINE FÜLLE VON MUSIKSTILEN KOMBINIERT – JAZZ, LATEINAMERIKANISCH, OPER ZUM BEISPIEL – UND
DABEI EINE VÖLLIG KOHÄRENTE SPRACHE BEWAHRT, IST UNGLAUBLICH. ES GIBT SO VIEL SCHÖNHEIT IN
DER PARTITUR, ABER AUCH DUNKELHEIT, SCHMERZ
UND HEITERKEIT, DIE GANZE BANDBREITE MENSCHLICHER
EMOTIONEN.“ (Ben Glassberg)
„ALS GEBÜRTIGER PUERTO-RICANER, DER IN NEW YORK CITY
AUFGEWACHSEN IST, IDENTIFIZIERE ICH MICH SEHR MIT DER GESCHICHTE DER WEST SIDE STORY. DURCH MEINE BIOGRAFIE
FÜHLE ICH MICH WIE EINE ZEITGEMÄSSE ERWEITERUNG DER WELT DER WEST SIDE STORY. ICH BIN ÜBERWÄLTIGT, DASS
ICH MEINE TANZERFAHRUNG UND MEINE KULTUR IN DIESE NEUPRODUKTION EINFLIESSEN LASSEN KANN.“ (Bryan Arias)
West Side Story
"Somewhere there’s a place for us, a time and place for us."
Just as William Shakespeares’ Romeo and Juliet are born into rival families, Maria and Tony are linked to rival gangs. Tony is a Jet, a gang of white American youths led by his best friend Riff. Maria’s brother Bernardo is the leader of the Sharks, a gang of Puerto Rican immigrants. Maria and Tony fall in love, the gangs fight, Tony happens to kill Maria’s brother. Maria, who still loves Tony, agrees to elope with him. But Tony receives a fake message saying that Maria is dead ...
Operette in drei Akten
Libretto von Victor Léon und Leo Stein nach der Komödie
Der Gesandtschaftsattaché von Henri Meilhac
In deutscher Sprache mit englischen Übertiteln
Premiere am Samstag, 2. März 2024 Weitere Vorstellungen am 6., 9., 25. März, 1., 4., 7., 11., 14. April 2024
„Ich will nicht dein Geld, ich will nur deine Liebe. Was dein Bankkonto enthält, ist nicht mein Glück.“
(Tango von Georg Kreisler)
Ein Welterfolg aus Wien
Uraufführung im Dezember 1905 am Theater an der Wien. Der Wiener Literat und Feuilletonist Felix Salten preist die neue Operette als „Erneuerung des Genres“ und schwärmt weiter: „Lehárs Musik ist heiß von dieser offenen, verbrühenden Sinnlichkeit …“
Erstaufführung an der Volksoper im Jahr 1906, seitdem mehr als 1.000 Aufführungen des Werkes in bisher fünf Inszenierungen.
Wo?
Das Paris der Jahrhundertwende, mondän und erotisch: Metropole der Musik, der Bohème, der Weltausstellungen, des Can-Can … und Wiege der besten Operetten-Libretti dieser Zeit!
Was?
Eine diplomatische Gesandtschaft trifft sich in sorgenvoller Konspiration, denn der Bankrott des Vaterlandes scheint unvermeidlich. Baron und Botschafter Mirko Zeta sieht nur noch ein Mittel, wie er den panslawischen Operettenstaat Pontevedro vor dem finanziellen Ruin retten kann: die millionenschwere Witwe Hanna Glawari, die gerade in Paris angekommen ist. Einer seiner Landsleute muss sie heiraten! Und so beginnt die Jagd auf den wohl charmantesten Rettungsschirm der Operettengeschichte: Hanna Glawari, die jedoch nicht den geschilderten Tatsachen, sondern vielmehr einem unverhofften Wiedersehen in Person ihrer verflossenen Jugendliebe in die Augen sieht …
(Hanna)
Debüt an der Volksoper: Mariame Clément
Nach dem Studium der Literatur- und Kunstgeschichte in ihrer Heimatstadt Paris und einer Promotion über die persische Miniaturmalerei des Mittelalters schlug Mariame Clément als Regisseurin den Weg ins Musiktheater ein. In Österreich waren ihre Regiearbeiten bisher am Theater an der Wien (Castor et Pollux, The Fairy Queen), in Graz (Die Zauberflöte, Faust) und bei den Bregenzer Festspielen (Don Quichotte) zu sehen, letztere Inszenierung wurde 2020 mit dem Österreichischen Musiktheaterpreis ausgezeichnet.
„Eine Witwe, die schön, reich und begehrenswert ist – und trotzdem ist es ein Opfer, geradezu eine patriotische Pflicht, sie zu heiraten … Zwei großartige theatrale Situationen, die sich jedoch eigentlich widersprechen. Da steckt Zündstoff und Potenzial drin!“
(Mariame Clément)
Musikalische Leitung Omer Meir Wellber/Keren Kagarlitsky
Regie Mariame Clément
Bühne und Kostüme
Julia Hansen
Choreographie Miles Hoare
Choreinstudierung Roger Díaz-Cajamarca
Dramaturgie Magdalena Hoisbauer
Hanna Glawari Anett Fritsch/Rebecca Nelsen
Graf Danilo Danilowitsch Daniel Schmutzhard/ Alexandre Beuchat
Baron Mirko Zeta Szymon Komasa
Valencienne Hedwig Ritter/Lauren Urquhart
Camille de Rossillon Aaron-Casey Gould/David Kerber
Vicomte Cascada Michael Havlicek
Raoul de Saint-Brioche
Njegus
Robert Bartneck
Jakob Semotan
„Bei jedem Walzerschritt tanzt auch die Seele mit …“
Franz Lehár’s The Merry Widow is one of the most important and best-known operettas ever. In a new production by Mariame Clément, the piece returns to our repertoire and tells the story of a love that gets a second chance. On this occasion, music director Omer Meir Wellber conducts his first operetta at the Vienna Volksoper!
DER THEATERGESCHICHTE BEREITS
VERFASST WORDEN. AUTOR:INNEN,
REGISSEUR:INNEN, KOMPONIST:INNEN, SIE ALLE WOLLTEN SICH DER PRAXIS DES
THEATERMACHENS IN EINER RADIKAL ANDEREN FORM NÄHERN.
ALL DIESE MANIFESTE HABEN EINES
GEMEINSAM: SIE SUCHEN NACH DER
CRUX – DEM KERN – DEM NUKLEUS –
DER QUINTESSENZ DER JEWEILIGEN
KUNSTFORM IN DER GESELLSCHAFT
IHRER ZEIT.
LAUT ÜBER DAS WIE UND WARUM DES
MUSIKTHEATERMACHENS NACHDENKEN
UND DIESE GEDANKEN ALS WORK IN PROGRESS MIT UNS TEILEN.
DAS IST DIE ABSICHT DER SERIE
Jedes künstlerische Team dieser Reihe wird ein Manifest hinterlassen, auf das wir in weiterer Folge aufbauen.
In der vergangenen Spielzeit hat das künstlerische Team der Dreigroschenoper Maurice Lenhard (R), Malina Raßfeld (B), Christina Geiger (K), Franz-Erdmann Meyer-Herder (D) ein Manifest verfasst. Wir zitieren daraus:
1. Wir wollen, wir müssen unterhalten, aber nicht zum reinen Selbstzweck. Niemand hat etwas davon, wenn wir zum hundertsten Mal die Mottenkiste aufmachen und ein kostümiertes Konzert auf die Bühne stellen. Es gibt für uns in der Kunst keine ewigen Wahrheiten zu entdecken, sondern wir müssen interpretieren und Querverbindungen zwischen den Epochen nachzeichnen: zwischen Themen, die damals wie heute die Menschen, ihre Herzen, Köpfe und Bäuche bewegt haben und die vielleicht auch zeigen, wie wenig weit wir gekommen sind und wie viel es noch zu tun gibt auf dem Weg zum besseren Leben.
2. Es gibt immer wieder Stücke, Rollen, Verhaltensweisen etc., die uns mit der Frage konfrontieren, ob wir sexistische oder rassistische Statements wiederholen wollen bzw. ob man gegen diese überhaupt ankommt, ohne langweilig oder belehrend zu werden. Nachhaltigkeit in dem Bereich heißt, nach Mitteln und Wegen zu suchen, diese Dinge so auf der Bühne zu interpretieren, dass sie zum Analysegegenstand werden können und nicht einfach unkommentiert durch die Gegenwart flottieren.
3. Unsere meist im 19. Jahrhundert gebauten Opernhäuser sind Boote, die wir im Repertoirebetrieb der Gegenwart mittlerweile wie Segelschiffe benutzen. Für die Zukunft des Musiktheaters stellt sich die Frage, wie viel Arbeit an den Strukturen, Zeit für Umbauten und vielleicht auch neue Raumkonzepte wir brauchen, um diese Gefährte flott zu halten.
Manifesto animiert uns, über die Zukunft von Musiktheater in einer nachhaltigen, offenen und freien Welt nachzudenken.
Manifesto animiert uns, altbekannte Routinen loszulassen, nicht zu akzeptieren, was bereits möglich IST, sondern herauszufinden, was alles möglich SEIN KANN.
In diesem Jahr realisiert Lotte de Beer zusammen mit Bühnenbildner Christof Hetzer, Kostümbildnerin Jorine van Beek, Lichtdesigner Alex Brok und Dramaturg Peter te Nuyl die Manifesto-Produktion, nämlich Puccinis La rondine
Lyrische Komödie in drei Akten
Libretto von Giuseppe Adami, nach Alfred M. Willner und Heinz Reichert
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Premiere am Mittwoch, 10. April 2024
Weitere Vorstellungen am 12., 18., 23., 26. April, 3., 6., 10. Mai 2024
Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer.
In Magdas Salon provoziert der Dichter Prunier die Anwesenden mit seinen Ideen über die Liebe. Magda, die finanziell von ihrem reichen Liebhaber Rambaldo abhängig ist, glaubt an die romantische Liebe. Inkognito besucht sie einen Tanzsaal, wo sie sich in den jungen Studenten Ruggero verliebt. Sie verbringen eine sorglose Zeit an der Côte d‘Azur, bis Ruggero sie heiraten will. Unter dem Druck des Dichters Prunier bleibt Magda nichts anderes übrig, als Ruggero ihre „unmoralische“ Vergangenheit zu gestehen und ihn zu verlassen.
„Jeder deiner Küsse ist eine Strophe, Jeder deiner Blicke ein leichter Reim. Du hilfst mir ein besserer Dichter zu sein!“
(Der Dichter Prunier in La rondine)
„Puccini wollte keine Operette schreiben, tat es aber trotzdem.“
(Lotte de Beer)
Das Wiener Carltheater gab Puccini den Auftrag, eine Wiener Operette zu dem Libretto von Alfred M. Willner und Heinz Reichert zu komponieren.
Puccini wollte keine Nummern-Operette mit gesprochenen Texten sondern ein durchkomponiertes Stück schreiben. Der Form nach ist es eine Oper geworden, doch ist das Stück vom Aroma der Wiener Operette durchdrungen.
„Kannst du es nicht riechen?“ (Der Dichter Prunier in La rondine)
„Der Dichter ist der Urheber der Handlung. Es ist, als ob wir ihm über die Schulter schauen, während er die Figuren erfindet und die Situationen schreibt. Ja, sicher geht es um Liebe, aber auch darum, wie in Oper und Operette im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert über Liebe geschrieben wird. Puccini blickt mit einigem Abstand und nicht ohne Selbstkritik auf ein Bild der Liebe, das uns im Theater hundert Jahre später immer noch häufig als Ideal präsentiert wird.“
La rondine wurde bereits im Jahr 1920 an der Volksoper aufgeführt, unter der Regie des damaligen Ko-Direktors Karl Lustig-Prean.
Musikalische Leitung Alexander Joel/Tobias Wögerer
Regie
Lotte de Beer
Bühnenbild Christof Hetzer
Kostüme Jorine van Beek
Choreographie Florian Hurler
Licht Alex Brok
Dramaturgie Peter te Nuyl
Magda
Matilda Sterby
Lisette, ihre Dienerin Rebecca Nelsen
Ruggero Leonardo Capalbo
Prunier, ein Dichter Timothy Fallon
Rambaldo,
Magdas Liebhaber
Périchaud
Gobin
Andrei Bondarenko
Marco Di Sapia
Karl-Michael Ebner
Crebillon Aaron Pendleton
Rabonnier Ben Connor
Yvette Julia Koci
Bianca Johanna Arrouas
Suzy Katia Ledoux
SACHE: DIE MENSCHEN IN PARIS VERLIEBEN SICH!
(Der Dichter Prunier in La rondine)
La rondine (The Swallow)
In Magda’s salon, the poet Prunier provokes everyone present with his ideas about love. Magda, the socially dependent girlfriend of the wealthy Rambaldo, believes in romantic love. Incognito, she visits a dance hall where she falls in love with the young student Ruggero. Together they spend a carefree time on the Côte d’Azur until one day Ruggero wants to marry her. Under pressure from the poet Prunier, Magda has no choice but to confess her “immoral”past to him and leave Ruggero.
One swallow does not make a summer.
John Adams (*1947)
(Das Evangelium der anderen Maria)
Ein Passions-Oratorium in zwei Akten Libretto von Peter Sellars (*1957)
Im Rahmen der Wiener Festwochen
basierend auf Geschichten des Alten und Neuen Testaments und mit Texten von Dorothy Day, Louise Erdrich, Primo Levi, Rosario Castellanos, June Jordan, Hildegard von Bingen und Rubén Darío
In englischer und spanischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Uraufführung: Los Angeles, 2012
Österreichische Erstaufführung am Samstag, 15. Juni 2024
Weitere Vorstellungen am 18., 21., 24., 30. Juni 2024
Als Maria aus dem Gefängnis entlassen wird, kehrt sie zu ihrer Schwester Martha zurück. Martha leitet ein Heim für arbeitslose und obdachlose Frauen, das von Spenden und kleinen Wundern lebt. Das Heim beherbergt auch eine Gruppe von Aktivisten, die von einem Mann namens Jesus angeführt wird. Martha macht ihrer Schwester Maria Vorwürfe, weil sie nicht mehr mithilft, die harte Arbeit im Haus zu bewältigen. Als ihr Bruder Lazarus vor ihren Augen stirbt, während draußen ein Aufstand tobt, werden die Standpunkte und Überzeugungen der beiden Schwestern auf die Probe gestellt.
Mit dem Schwerpunkt auf die marginalisierten Perspektiven von Maria Magdalena und Martha rückt The Gospel According to the Other Mary biblische Charaktere und Ereignisse, mitsamt der Auferstehung des Lazarus und der Passion Christi, in ein stark politisches, zeitgenössisches Licht.
Das neue Evangelium. Ein Film von Milo Rau
Sonntag, 16. Juni 2024
Volksoper Wien im Rahmen der Wiener Festwochen
EN
„DIE FRAUEN WAREN BEI JESUS.
JEDEN TAG. SIE WAREN ES, DIE AM FUSSE DES KREUZES UND AM MORGEN
DER AUFERSTEHUNG DABEI WAREN.
IN DER BIBEL HÖREN WIR NICHTS VON
IHNEN. ABER DIE BIBEL SAGT UNS, DASS SIE DIEJENIGEN WAREN, DIE DABEI WAREN. WÄRE ES
INTERESSANT, EIN DIREKTES ZEUGNIS
The American composer John Adams and librettist Peter Sellars focus on the marginalized perspectives of Mary Magdalene and Martha. In their Opera/Oratorio The Gospel According to the Other Mary they set Biblical characters and events, including the resurrection of Lazarus and the passion of Christ, in a powerfully political, contemporary light. When Mary is released from jail, she is reunited with Martha, her sister. Martha runs a shelter for unemployed and homeless women. When their brother Lazarus dies before their eyes while an uprising rumbles outside, each sister’s attitudes and beliefs are put to the test.
Das Stück fühlt sich an wie einer dieser schweißtreibenden Tage, an denen man darauf wartet, dass ein Gewitter die dicke Luft vertreibt. Es ist eine spirituelle Erzählung in einer Welt, der es an Spiritualität mangelt, in der Folklore ein Ausdruck von Widerstandskraft ist.
Was die Charaktere durchmachen, wirft dringende, tiefschürfende Fragen auf:
Was nimmt man mit, wenn man zum Weggehen gezwungen wird?
Wie beteiligt man sich am Wandel?
Wie reagiert man auf Kämpfe und Not?
Wie versucht man, seinen Schmerz zu lindern?
Woher entspringt der eigene Glaube?
Worin findet man Freude?
Wo findet man Gott? Wo wird man von Gott gefunden?
Was ist die Bedeutung von Fürsorge? Und was geschieht, wenn ein Mensch einen anderen berührt?
Was ist die Natur eines Wunders? Fast jede Szene in The Gospel According to the Other Mary zeigt ein Wunder. Ob nun ein Toter wieder zum Leben erweckt wird, Menschen in einer Notunterkunft das bekommen, was sie brauchen, oder Aktivist:innen endlich gehört werden ...
„Wenn ich mich hinknie, denke ich: Glaube ich wirklich? Zu wem bete ich? Und ein schrecklicher Zweifel überkommt mich, und ein Gefühl von Scham, und ich frage mich: Bete ich, weil ich einsam bin, oder weil ich unglücklich bin?“
(Dorothy Day, Die lange Einsamkeit)
Musikalische Leitung
Regie
Bühnenbild
Bühnenbild, Licht, Video
Kostüme
Choreographie
Choreinstudierung
Dramaturgie
Mary Magdalene
Martha
Lazarus
1. Countertenor
2. Countertenor
3. Countertenor
Nicole Paiement
Lisenka Heijboer Castañón
Sarah Nixon
Hendrik Walther
Carmen Schabracq
Miguel Alejandro Castillo
Roger Diaz-Cajamarca
Antonio Cuenca Ruiz
Wallis Giunta
Jasmin White
Limmie Pulliam
Jaye Simmons
Christopher Ainslie
Edu Rojas
FEST. Ein Gespräch mit Lotte de Beer
Dieses Theatergebäude am Gürtel wird heuer 125 Jahre alt, die Volksoper gibt es etwas kürzer, und doch feiern wir heuer ein Jubiläum. In diesem Sinne möchte ich dir folgende Frage stellen: In den letzten Jahren scheint sich der Gegensatz zwischen jenen Menschen, die alles, was mit dem Prädikat Tradition versehen ist, loswerden wollen, und jenen, die erst recht an alten Werten festhalten wollen, in der westlichen Welt weiter vergrößert zu haben.
Wo stehen wir, als eine Institution für Kulturerbe, in diesem Konflikt?
es nicht durch wissenschaftliche Argumente schlüssig machen. Stattdessen können wir das assoziativ, spielerisch, fantasievoll, humorvoll, poetisch auf einer intuitiven Ebene mit unserem Publikum teilen. Lachen ist erlaubt!
Hinzu kommt, dass wir uns nicht nur zu dem Originalmaterial und zur Entstehungszeit verhalten müssen, sondern insbesondere auch zur Aufführungspraxis.
Theater findet immer im Jetzt statt. Aber die meisten Noten und Texte, die wir spielen, stammen von früher.
Dieses Spannungsfeld zwischen damals und heute ist genau die Bühne, auf der wir spielen. Wir beschäftigen uns mit Themen und Geschichten aus den Jahrhunderten vor uns, aber wir stehen auch in der Tradition, sie an unsere Zeit anzupassen. Dieses Anpassen, dieses Interpretieren findet ebenfalls seit Jahrhunderten statt. Im 19. Jahrhundert fielen Adaptionen bestehender Stücke häufig viel drastischer aus, als im oft kritisierten Regietheater unserer Zeit.
Das Wesen jeder lebendigen Tradition liegt darin, dass ihre Geschichte in der Gegenwart noch immer Relevanz besitzt.
Was ist unser Erbe, welche Geschichten liegen in uns vergraben, welche Bedeutungsebenen?
Was färbt unsere Wahrnehmung des Lebens von Generation zu Generation?
Was hat sich als Fehler herausgestellt, und was haben wir daraus gelernt?
Was tragen wir noch immer in uns, und wie gehen wir im Augenblick damit um?
Wir als Theatermacher:innen, sollten das dem Publikum nicht in Form einer anstrengenden Psychotherapie auferlegen, wir brauchen
Ja, auch sie ist inzwischen schon weitervererbt worden. Die Menschen kennen Die Fledermaus und Die Zauberflöte noch aus der Zeit, als ihre Großeltern und Eltern mit ihnen in die Volksoper gegangen sind. Was wir für die alte, vertraute Fledermaus halten, ist nicht die ursprüngliche Fledermaus aus Strauß‘ Zeit, sondern die Fledermaus-Interpretation von vor 40 Jahren, die davor und danach zahlreiche Male überarbeitet worden ist. Wie Simone Signoret sagte: „Nostalgie ist auch nicht mehr das, was sie einmal war.“
Einer der schönen Aspekte als Intendantin, verglichen mit meiner Zeit als freiberuflicher Regisseurin, ist, dass ich mich hier in einem permanenten Austausch mit unserem Publikum befinde.
Wenn man eine neue Inszenierung macht, fragt man sich nicht nur, was zum Beispiel Mozart und Da Ponte im Sinn hatten, sondern natürlich auch: Was erwartet das Publikum, was kennt es bereits, was ist ihm nicht mehr bekannt, wie kann ich eine Komfortzone schaffen und es dabei trotzdem überraschen? Und dieses „Gespräch“ mit dem Publikum in Wien mag ich sehr. Eben weil es hier eine echte Theatertradition gibt, indem die Menschen von klein auf ins Theater mitgenommen wurden, und eine Identität aufgebaut wurde.
österreichischen Kunsttradition ist. Hierin fühle ich mich zu Hause, doch lerne ich noch jeden Tag ein Stück mehr darüber, welcher Teil der Tradition so wichtig ist, dass er unverändert bleiben sollte, und für welche neuen Ideen sich die Herzen dennoch öffnen. Mir hat beispielsweise unser Hänsel und Gretel ausgesprochen gut gefallen. Im Vorfeld dachte ich mir, wir sollten eine moderne, gesellschaftlich relevante Inszenierung auf die Bühne bringen. Diese Produktion wurde vor 40 Jahren mit sehr viel Liebe gemacht und auch über die Jahre mit sehr viel Liebe gepflegt und weitergeführt, von den Regieassistent:innen dieses Hauses. Und diese Tradition wird jedes Mal von jungen, talentierten Sänger:innen neu zum Leben erweckt. Und nicht nur die Mitwirkenden verjüngen sich ständig, auch im Publikum sitzen jährlich jene, die etwas völlig Ungewohntes erleben und sich verzaubern lassen.
Ist die Kehrseite davon nicht etwas, das man als konservativ bezeichnen könnte?
Ich würde es lieber positiv beschreiben: ein Publikum, das sehr treu ist, das weiß, was es erwartet, was es mag, das sich sehr mit dem, was schon da war, identifiziert und daran festhält. Ich denke, die Wiener:innen sind stolz auf die jahrhundertelange kulturelle Tradition, die sie haben. In Wien haben sich kritischer Geist und niveauvolle Unterhaltung schon immer miteinander vermischt. Kritik und Kunstgenuss gehen hier Hand in Hand. Und ich denke, dass das die große Stärke der
Wie sehr uns die Geschichte immer noch anspricht, konnte ich bei einer Schulaufführung mit 1.300 Kindern im Zuschauerraum beobachten. Wie sich diese Generation von SmartphoneKids immer noch beim Anblick einer Hexe auf der Bühne gruselt. Diese Hänsel und GretelProduktion müssen wir weiterhin so pflegen, dass sie die nächsten 40 Jahre überdauern kann. Wenn die Sehnsucht nach Tradition von Stolz herrührt, kann ich das verstehen. Aber die Angst vor dem Neuen ist kein guter Grund, an der Tradition festzuhalten.
Apropos Tradition: Das Rückgrat der Volksoper ist das Ensemble. Es gibt viele neue Gesichter und Stimmen.
Es ist beeindruckend mitzuerleben, wie sich Bühnenroutiniers, debütierende Sänger:innen und junge Talente gegenseitig inspirieren.
Ich liebe es, mit sehr guten Sänger:innen, intelligenten Schauspieler:innen, Teamplayern und Menschen, die etwas zu sagen haben, zu arbeiten.
Und wenn man die alle zusammenbringt, spielt es keine Rolle, woher sie kommen oder wo sie gearbeitet haben. Diese Menschen teilen etwas miteinander, neben einer brennenden Liebe für den Beruf, und sie bringen sich gegenseitig zum Leuchten. Und das zu sehen ist großartig und damit arbeiten zu dürfen ist fantastisch.
Die Volksoper hat seit diesem Jahr ein Opernstudio. Zum Redaktionsschluss der letztjährigen Saisonvorschau befand es sich noch in der Entwicklung, sodass sich noch nicht allzu viel darüber sagen ließ, doch nun ist das Studio in vollem Gang.
Die Ausbildung junger Menschen ist sehr, sehr wichtig. Menschen, von denen man sieht und hört: Was für ein Talent! Daran glauben wir, darin werden wir investieren. Und trotzdem darf es auch manchmal schiefgehen. Dass nicht immer alles gelingt, nennt sich Entwicklung, das liegt in der Natur von Förderung. Vielleicht fördert man jemanden, der noch 30 Jahre an der Volksoper bleibt, oder man fördert jemanden, der in ein paar Jahren in Bayreuth Wagner singt und nicht mehr an die Volksoper zurückkehrt. Auch dann hat man etwas Gutes erreicht.
Doch neben der Talenteförderung ist es mir auch wichtig, dass ein solches Studio unser wendiges Beiboot ist, das auch dorthin fahren kann, wo das große Schiff nicht hinkommt. Auf diese Weise lassen sich nicht nur junge Talente fördern, sondern auch unsere Publikumsreichweite vergrößern. Wir kommen mit dem Studio zu den Menschen. Ich hoffe, dass wir an unerwarteten Orten ein junges Publikum für ein Genre begeistern können, mit dem es vorher noch wenig Berührungspunkte hatte.
Der dritte Punkt ist, dass sich auf diesem Nährboden des Studios auch das Genre des Musiktheaters weiterentwickeln soll. Es wird eine Kooperation mit den Kompositionsklassen der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien geben, um Mini-Operetten zu schreiben, was sich mit einem großen Schiff wie einem Repertoirehaus, in dem 300 Mal im Jahr gespielt wird, nicht so einfach machen lässt.
Das war eine große Chance, weil man etwas von Grund auf neu erschaffen hat, das es bisher noch nicht gab. Etwas, das wir gemeinsam erträumen können. Mein Wunsch ist, dass das Studio ein Instrument wird, das mehrere Bedürfnisse gleichzeitig erfüllt.
Und für die Verwirklichung dieses Traums haben wir zum Glück mit Christian Zeller als Sponsor einen großartigen Partner gefunden.
Familienproduktionen sind dir ein zentrales Anliegen. Du hast letztes Jahr eine Familienproduktion inszeniert, Jolanthe und der Nussknacker. Was kommt diese Saison?
Mit Jolanthe und der Nussknacker wollten wir eine große Inszenierung machen, in der die großen Themen nicht ausgespart, sondern vielmehr so erzählt werden, dass sich alle etwas davon mitnehmen können. Sowohl die achtjährigen Kinder, deren Eltern oder Großeltern, als auch ein alleinstehender 25-jähriger Medizinstudent. Wir haben gemerkt, dass das gut ankommt, das Stück war fast durchgehend ausverkauft. Der Anspruch, ein Programm für die ganze Familie zusammenzustellen, ist somit nur noch mehr gewachsen. Großeltern, junge Eltern und Kinder – alle gemeinsam unter einem Dach, das ist großartig. Mit Jacques Offenbachs Die Reise zum Mond nach dem Roman von Jules Verne spielen wir in dieser Saison eine Oper für die ganze Familie. Wir haben auch kleinere Produktionen, One(Wo)Man-Shows und szenische Konzerte, die wir gerne mit der ganzen Familie teilen, auch mit Kindern unter acht Jahren.
Und diese Vielzahl kleinerer Produktionen drohte in dem großen Spielplan unterzugehen. Deshalb werden wir für die Juwelen unsere eigenen Zeitfenster reservieren. Der Sonntag wird zu einem Familientag.
So weiß ich dann, am Sonntag kann ich immer mit den (Enkel-)Kindern kommen, da gibt es etwas Passendes. Sonntagmorgen zeigen wir die kleineren, kürzeren Produktionen. Manchmal sind große Titel drunter: Aristocats, Das Dschungelbuch; manchmal sind es
unbekannte Titel (Keloglan und die 40 Räuber, Ein Papp-Konzert). Doch auch Menschen, denen diese Stücke nichts sagen, werden sicher bald feststellen, dass sie uns vertrauen können: Sonntags gibt es immer etwas für Kinder. Ich komme einfach vorbei und lasse mich überraschen.
Sonntag Nachmittag stehen die großen Familienproduktionen auf dem Programm: Unsere Neuproduktion Die Reise zum Mond, Die Zauberflöte, Der Zauberer von Oz, Anatevka, Jolanthe und der Nussknacker. Ich persönlich werde mit meiner Tochter sonntags sicher oft im Zuschauerraum anzutreffen sein.
In den Plänen für deine VolksopernIntendanz hast du oft von einer sogenannten second venue, einer zweiten Spielstätte, gesprochen. Wird es eine geben?
Wir wollen einen Club oder einen Wiener Salon oder ein Kabarett, wie auch immer man es nennt, an dem sich das Publikum und die Künstler:innen auf eine andere Art und Weise begegnen können, als im großen Theater. Dinge ausprobieren, eine Aufführung bei einem Glas Wein besprechen, andere Seiten der
Ensemblemitglieder zeigen, usw. Ich bin realistisch genug zu erkennen, dass so eine second venue im Augenblick nicht realisierbar ist. Aber ich bin auch idealistisch (sprich: hartnäckig) genug, um weiter nach Möglichkeiten zu suchen. Work in Progress, sagen wir mal.
PtN LdB
Bist du bereits in Jubiläumsstimmung?
George Bruns, Richard Sherman u. a. Aristocats
Premiere am 24. September 2023
Jonathan Larson tick, tick… BOOM!
Premiere am 28. Oktober 2023
Martina Gredler, Ruth Brauer-Kvam
Ein bisschen trallalala
Hommage an Fritzi Massary und Max Pallenberg
Uraufführung am 27. März 2024
und vieles mehr ...
Halbszenische Aufführung
Text und Musik von Richard Sherman, George Bruns, Terry Gilkyson & Al Rinker
Übersetzung der Songtexte von Heinrich Riethmüller und Nicolaus Hagg
Erzählfassung für die Volksoper von Nicolaus Hagg
In deutscher Sprache
Premiere am Sonntag, 24. September 2023
Weitere Vorstellungen am 1. Oktober, 5., 26. November 2023, 14., 31. Jänner, 17. März, 7., 28. April 2024
„Katzen brauchen furchtbar viel Musik“ singt die Katzenband im Disneyfilm Aristocats. Im Original heißt es: „Everybody Wants to Be a Cat“, also: Jede und jeder will eine Katzen sein. Warum? Katzen sind die einzigen, die den Swing so wirklich beherrschen!
Plötzlich sitzen sie auf der Straße! Die französische Hauskatze Duchesse und ihre wohlbehüteten Kinder Marie, Toulouse und Berlioz werden als Erben der vermögenden Madame Adelaide Bonfamille eingesetzt, was dem Butler Edgar gar nicht passt. Die Katzenfamilie muss also verschwinden, und zwar sofort. Aus dem gemütlichen Heim geworfen, gibt es statt Musikstunden, flauschigen Pölstern und englischem Tee plötzlich zugige Dachkammern, Straßenköter und schnatternde Gänse, mit denen sich die edlen Katzen herumschlagen müssen.
Was macht mehr Spaß? Das behütete Leben im Haus oder das aufregende Leben auf der Straße? In einer wahren Abenteuergeschichte voller wilder Verfolgungsjagden und spannender Wendungen versuchen die Katzen, zurück nach Hause zu finden. Dabei hilft ihnen nicht zuletzt der Straßenkater Thomas O’Malley. Freundschaften entstehen eben an den ungewöhnlichsten Orten – und Liebe manchmal auch.
Zu den mitreißenden Songs des Disneyfilms und mit ganz viel Fantasie und Spielfreude wird die Geschichte der Katzenfamilie nun auf der Volksopernbühne zum Leben erweckt.
Aristocats war 1970 als „Beste Aufnahme für Kinder“ für einen Grammy nominiert!
Musikalische Leitung
Regie und Choreographie
Bühnenbild und Kostüme
Tobias Wögerer
Florian Hurler
Christof Hetzer
Video N. N.
Dramaturgie
Erzähler/Edgar, Butler
Duchesse, Katze
Nina Moebius
Nicolaus Hagg
Lisa Habermann
Berlioz, Marie und Toulouse, ihre Kinder Solist:innen des Kinderchors
Thomas O'Malley, Straßenkater
Napoleon & Lafayette, zwei Hunde
Abigail & Amelia Gabble, zwei Gänse
Die Katzenband
Peter Lesiak
Wolfgang Gratschmaier, Daniel Ohlenschläger
Martina Dorak, Julia Koci
Jakob Semotan, Kevin Perry, Eva Zamostny
„KATZENMUSIK?“
Musical für drei Personen und Band
Musik, Buch und Gesangstexte von Jonathan Larson
Scriptberatung von David Auburn
Vokal-Arrangements und Orchestrierung von Stephen Oremus
Original Produktion im Juni 2001 off-Broadway von Victoria Leacock, Robyn Goodman, Dede Harris, Lorie Cowen Levy und Beth Smith
Neue deutsche Fassung der Dialoge von Timothy Roller
Die Übertragung des Aufführungsrechtes erfolgt in Übereinkunft mit MUSIC THEATRE INTERNATIONAL, Bühnenvertrieb für Österreich: Josef Weinberger Wien
In englischer und deutscher Sprache
Premiere am 28. Oktober 2023
8. November 2023, 27. Februar 2024
Jon ist ein vielsprechender Musicalkomponist und -texter, arbeitet als Kellner in New York und träumt seit Jahren von einer Karriere am Broadway. Trotz intensiver Arbeit und der klaren Vision, das Musicaltheater zu reformieren und in die Gegenwart zu bringen, lässt der große Durchbruch auf sich warten. Kurz vor seinem 30. Geburtstag beginnt sich Unruhe in ihm breitzumachen … tick, tick…
„Und dann verschwende ich wieder fünf Jahre an eine Show, und es kommt nichts heraus dabei? Ich schwöre bei Gott, dann explodiere ich. Und dann bin ich schon 35.“ BOOM!
Er stellt seine Lebensentscheidungen grundlegend in Frage und bekommt von allen Seiten Druck zu spüren: Seine Freundin Susan sehnt sich nach einem beschaulichen Familienleben mit ihm, sein Jugendfreund Michael will ihm einen Bürojob mit einem gesicherten Einkommen schmackhaft machen … Panik. Wie sieht ein gelungenes Leben aus? Wie viel Zeit bleibt noch? Und wofür lohnt es sich zu kämpfen?
tick, tick… BOOM! ist semi-autobiographisch, existenziell und innovativ. Das ursprünglich ab 1990 als One-Man-Show von Larson selbst auf der Bühne dargebotene Stück wurde 2001 posthum als Dreipersonenstück neu adaptiert und erlangte spätestens 2021 durch die preisgekrönte Netflix-Erweiterung zum Spielfilm größere Bekanntheit. Larson selbst war ein Türöffner und Wegbereiter für eine neue Art von Musical: nah an den Themen junger Menschen, nah an der Musik der Zeit. Mit einer pointierten Inszenierung der Fassung für drei
Darsteller:innen betritt auch die Volksoper neue Pfade und beweist einmal mehr, dass sie ein kreativer Schaffensort am Puls der Zeit ist.
Larson revolutionierte das Genre Musical: Themen wie kulturelle Diversität, AIDS und Homophobie fanden in Kombination mit zeitgenössischer Popund Rockmusik auf die Theaterbühnen.
Stephen Sondheim war ein wichtiger Mentor von Jonathan Larson. In tick, tick … BOOM setzte er dem Musicalgiganten gleich mehrere musikalische Denkmäler.
Larson verstarb unerwartet mit nur 35 Jahren am Tag vor der Vorpremiere von Rent, jenem Werk, das ihm schließlich den ersehnten Ruhm, samt Tony Awards, einbrachte.
Leidenschaft oder Sicherheit?
Kompromisse eingehen? tick, tick…
Träume konsequent verfolgen? BOOM!
Musikalische Leitung
Regie
Ausstattung
Dramaturgie
Jon
Susan
Michael
Christian Frank
Frédéric Buhr
Agnes Hasun
Sylvia Schlacher, Peter te Nuyl
Jakob Semotan
Juliette Khalil
Oliver Liebl
Eine Hommage an Fritzi Massary und Max Pallenberg
Buch von Martina Gredler und Ruth Brauer-Kvam
Musikalische Leitung Adam Benzwi
Regie Martina Gredler
Dramaturgie Jürgen Bauer
Fritzi Massary Ruth Brauer-Kvam
Max Pallenberg Robert Palfrader
Uraufführung am Mittwoch, 27. März 2024
Vorstellungen am 8., 17., 30. April, 11. Juni 2024
Ruth Brauer-Kvam:
„Niemand prägte die Operette der Vorkriegszeit wie Fritzi Massary. Die kleine unscheinbare Wiener Jüdin kämpfte sich wie keine andere hoch in den Olymp der Operette. Sie war der gefeierte Star des Metropol-Theaters in Berlin. Dort traf sie auf den berühmten Schauspieler Max Pallenberg, einen Meister seiner Kunst. Unterschiedlicher können zwei Menschen nicht sein, und gerade deswegen war ihre Liebe zueinander so groß. Diese Paradiesvögel flogen hoch und stürzten tief. Wir wollen ihre Geschichte erzählen, die voller Musik, jüdischem Humor, Federn und Pailletten ist. Schauspiel trifft auf Operette, Palfrader trifft auf Brauer. Eine Hommage an die Künstler:innen, die uns inspirieren!“
Fritzi Massary, geboren 1882 in Wien, debütierte 1899 am Landestheater Linz. Zunächst Tänzerin im Wiener Revuetheater Danzers Orpheum avancierte sie zum Aushängeschild des MetropolTheaters Berlin. 1926 singt sie bei den Salzburger Festspielen die Adele in Die Fledermaus unter Bruno Walter. Die Aufführung der Oscar-Straus-Operette Eine Frau, die weiß, was sie will wird 1932 in Berlin durch antisemitische SA-Gesänge gestört.
Max Pallenberg, geboren 1877 in Wien, debütiert 1904 im Theater in der Josefstadt und feierte große Erfolge am Theater an der Wien u. a. in der Uraufführung von Lehárs Der Graf von Luxemburg
1914 engagiert ihn Max Reinhardt an das Deutsche Theater in Berlin. Wichtige Rollen waren die Titelrollen in Ferenc Molnárs Liliom 1922, Hugo von Hofmannsthals Der Unbestechliche sowie Die Abenteuer des tapferen Soldaten Schwejk
1917 heiraten Massary und Pallenberg in Berlin. Angesichts des Aufstiegs der Nationalsozialisten verlassen Massary und Pallenberg Anfang der 1930er-Jahre Deutschland. Dies bedeutet das Ende ihrer Karrieren. Max Pallenberg kommt 1934 bei einem Flugzeugabsturz in der Nähe von Karlovy Vary in der damaligen Tschechoslowakei ums Leben. Fritzi Massary stirbt 1969 in Beverly Hills.
Zweimal im Jahr diskutiert das Wiener Staatsballett im Gustav Mahler-Saal der Wiener Staatsoper aktuelle Themen zum Tanz und rund um den Spielplan: Zwischen den Premieren The moon wears a white shirt und Shifting Symmetries geht es am Samstag, 25. November 2023 um Körperbilder im Ballett –früher und heute. Über die Beziehungen von Ballett & Mode sprechen wir am Samstag, 13. April 2024 anlässlich der Premiere Les Sylphides
Am letzten Adventsonntag stimmen wir mit zwei festlichen Konzerten auf die Weihnachtsfeiertage ein.
Konzerte am Sonntag, 17. Dezember 2023 um 14:00 Uhr und 18:00 Uhr
Podiumsgespräch mit den künstlerischen Teams der Premiere und öffentliche Probe mit den Tänzer:innen des Wiener Staatsballetts.
Matinee am Samstag, 27. April 2024
Ein Film von Milo Rau
Filmvorführung in der Volksoper Wien im Rahmen der Wiener Festwochen anlässlich der Premiere von The Gospel According to the Other Mary Wo könnten die Widersprüche des modernen Europas sichtbarer sein als hier?
Ein Film zwischen Fiktion und Dokumentation, in dem biblische Erzählung und echte Revolte ineinanderfließen. Ein Evangelium für das 21. Jahrhundert, ein Manifest für die Opfer des westlichen Kapitalismus.
am Sonntag, 16. Juni 2024
Junge Volksoper Familienmatinee am Sonntag, 23. Juni 2024
Die Kooperation mit den Wiener Kinos Filmcasino und Filmhaus am Spittelberg begleitet den Spielplan des Wiener Staatsballetts mit interessanten Dokumentationen und Tanzfilmen.
Alle Termine in unseren Monatspublikationen und auf: filmcasino.at
Professionelles klassisches Training für Tänzer:innen, Pädagog:innen, Studierende und fortgeschrittene Hobbytänzer:innen (ab 14 Jahren) mit Martin Schläpfer, Louisa Rachedi, Samuel Colombet und Daniel Vizcayo. Jeden Samstag (außer an Feiertagen und in der Spielzeitpause).
Weitere Infos: wiener-staatsballett.at
Nicht alles im Theater muss auf der großen Bühne stattfinden – manchmal ist es auch der kleine Rahmen, der einzigartige Erlebnisse verspricht. An ausgewählten Abenden öffnen wir das Balkon-Foyer für kleine Formate mit unterschiedlichstem Programm. Es erwarten Sie Gesprächsabende rund um den Spielplan (Salon Zuckerkandl), außergewöhnliche Konzerte (Muttersprache Musik), ausgefallene Musiktheaterminiaturen, Karaoke-Abende und vieles mehr.
Informationen zu den einzelnen Abendprogrammen finden Sie im Leporello des jeweiligen Monats und unter: volksoper.at
Richard Strauss’ Salome, Verdis Requiem, Richard Wagners Die Walküre, Franz Lehárs Die lustige Witwe – 23/24 ist eine herausfordernde Saison, die vor dir liegt.
Ich würde eher sagen: Das ist ein grandioses Angebot an unser Publikum. Denn alle diese Werke, in denen sehr ernste Themen verhandelt werden, sind letztlich auch als Unterhaltungskunst geschrieben. Dabei hat es keine Bedeutung, ob es um Komik oder Sex oder um Religion geht.
Das klingt nach den existenziellen Zutaten des Lebens, nicht wahr?
Absolut! Insofern gibt es für mich im Kern zwischen Salome, Verdis Requiem, der Walküre und der Lustigen Witwe eine große Parallele.
Die vier Titel, alles übrigens Schlüsselwerke ihrer Zeit, berühren im Grunde zutiefst menschliche Themen: Angst oder Hoffnung oder Dummheit.
Verstehst du Salome als ein symbolistisches oder psychologisches Stück?
Man kann Salome nicht aus dem zeitgeschichtlichen Kontext reißen, in dem es geschrieben wurde – die große Revolution der Psychologie von Freud und Jung zu Beginn des 20. Jahrhunderts, die natürlich auch die Künste erschüttert hat.
Oscar Wilde und Richard Strauss etwa haben das Verständnis vom Bewusstsein und dem Unbewussten sowie die generelle Bedeutung der Freud’schen Erkenntnisse für die moderne Gesellschaft auf eine neue, künstlerische Ebene gehoben. Dabei sollte man nicht vergessen, dass Freud Wissenschaft und Gesellschaft zunächst gespalten hat. Nicht alle sind ihm gefolgt.
Cosima Wagners Reaktion auf Salome war dafür bemerkenswert und bezeichnend: Hatte sie Strauss immer in der künstlerischen Nachfolge ihres Mannes gesehen, änderte die Oper Salome für sie mit einem Schlag alles. Sie schrieb Strauss einen Brief mit den Worten: „Du hast das Schiff verlassen und du gehörst nicht länger zur Familie.“
Als kluge Frau hat sie sehr genau begriffen, dass Strauss mit seiner Salome einen radikal anderen Weg eingeschlagen hatte. Einen, den sie nicht mittragen konnte oder wollte.
Stellt man Strauss Wagner gegenüber, die Salome der Walküre, dann sieht man schon im literarischen Stoff den zivilisatorischen Fortschritt, den die gesellschaftliche Zuwendung der Menschen zu ihrer seelischen Verfassung mit sich brachte. Die Oberflächlichkeit von Wagners Helden und die sehr eindimensionale und schon deswegen problematische Rolle der Frau in
seinen Werken, die den Mann rettet und als die eigentlich Starke am Ende verschwindet, das heißt sterben muss, wird ausgerechnet durch Strauss‘ Oper augenfällig. Strauss hat am Rollenverständnis gerüttelt. Genau das hat Cosima erkannt. Ertragen konnte sie es nicht.
War es einfach der Zeitgeist, der Strauss dazu bewogen hat, das Wagner‘sche Schiff zu verlassen?
Wesentlich dafür war seine Zusammenarbeit mit Schriftstellern. Strauss hat sich die Literatur zu eigen gemacht, mehr als das, vielleicht sogar einverleibt. Und sich damit natürlich eines hochaktuellen literarischen Materials bedient, an dessen Niveau die Texte Wagners in keiner Weise herankamen. Die Radikalität der Texte und der Aufbruch, der sich darin manifestiert, führt natürlich auch zu einer ganz anderen Art, dafür zu komponieren.
Salome ist ein äußerst psychologisches Werk, in welchem das Bewusste und Unbewusste am Beispiel einer in der Kunst schon fast zum Mythos verklärten Frau thematisiert werden und damit die Frauenrolle ganz neu definieren: die Triebe der Frau, die Frauen bis dahin abgesprochen wurden, die willentliche Grausamkeit, die keinesfalls mit ihnen verbunden werden durfte, und gelebte Erotik, was gar nicht ging. Dieser Blick auf die Frau war damals revolutionär. Das ist er natürlich heute nicht mehr.
Heutzutage kommen uns Salomes Probleme nicht einmal mehr besonders provokant vor. Allerdings ist das Werk für mich über das Psychologische hinaus von ungeheurer Symbolkraft und deswegen in Bezug auf die Rolle der Frau immer noch aktuell und sehr, sehr stark.
Salome, Die Walküre, Die lustige Witwe: Bei allen dreien handelt es sich um Werke mit hoch interessanten Frauenfiguren.
Jede für sich ist eigentlich eine sehr moderne Frau. Jedes dieser Stücke wirft auf eine sehr tiefgründige Weise eine politische und symbolische Frage bezüglich der Stellung der Frau in der Gesellschaft auf. Nicht oberflächlich, sondern sehr künstlerisch. Denken wir etwa an Salome, an die Macht der Frau, selbst zu entscheiden, wie sie ihr Leben gestalten will; und an das Spiel zwischen Frau und Mann, das von der Frau kontrolliert wird. Die lustige Witwe thematisiert die Stellung der Frauen in der Gesellschaft. Und die Walküre befasst sich mit der bis heute tabuisierten Frage des Inzests. Dies sind tiefgreifende und symbolische Themen, die die Komponisten inspiriert haben, sie musikalisch zu verarbeiten.
Ist die Position von Frauen in der Theaterkunst ein Thema, das unsere „Frau“ Direktorin und du als Musikalischer Leiter miteinander diskutieren?
Eher nicht. Lotte de Beer und ich sind uns sehr einig darin, dass bei aller Bedeutung von Rechten verschiedener Personengruppen, mit denen wir arbeiten, an allererster Stelle eine unzweifelhafte künstlerische Qualität stehen muss: von Texten, Kompositionen und von denen, die diese interpretieren. Schauen wir uns zum Beispiel die Diskussion über weibliche oder männliche Dirigenten an. Viel maßgeblicher als das Geschlecht ist doch die Frage, wie gut die Person am Pult ein Orchester und im Fall der Oper auch die Sängerinnen und Sänger führt. Natürlich weiß ich, dass es mitunter noch immer schwierig ist, künstlerische Qualität jenseits von Stereotypen zu beurteilen. Das passiert noch
viel zu häufig. Deshalb muss man bis heute Frauen viele Chancen geben, sie dirigieren lassen und ihre Werke aufführen. Im Zentrum aber muss die künstlerische Qualität stehen, und das aufrichtige, permanente Bemühen, diese geschlechterneutral zu beurteilen. Auch das ist eine Botschaft unseres Programms in dieser Spielzeit.
Wie ist es, Die lustige Witwe ausgerechnet in Wien zu dirigieren?
Dieses Stück liegt in der DNA des Hauses und seines Orchesters. Und das ist sehr schön, denn so kann ich viel über die Menschen und die Tradition hierzulande lernen, was ich sehr genieße. Für mich ist das eine ganz andere Erfahrung, als ein Stück gemeinsam von Grund auf neu zu erschaffen.
Eine andere Sache, die ich ebenso spannend finde, ist die Zusammenarbeit mit Mariame Clément, denn Mariame ist fantastisch. Ich glaube, wir können durch ihre künstlerischen Fähigkeiten eine wirklich unterhaltsame und witzige Witwe auf die Bühne bringen. Ich möchte das Wort „anders“ vermeiden, denn die Witwe wird im Wesentlichen nicht anders sein, aber in ihrem Witz und ihrer Unterhaltsamkeit ungemein präsent und stark. Ein tolles Frauenbild, extrem modern...
Wie ist es, als Jude das Verdi-Requiem aufzuführen, sozusagen religionsübergreifend zu arbeiten?
Ich glaube nicht, dass man das VerdiRequiem ausschließlich religiös verstehen muss. Das gilt meiner Meinung nach übrigens für alle Werke: Man darf sie ihres rein religiösen Kontextes natürlich entheben. Somit ist das Verdi-Requiem für mich persönlich auch
kein religiöses Werk. Das Verdi-Requiem repräsentiert nicht die Kirche. Dieses Stück repräsentiert allein eine Person: Verdi selbst. Und damit kann ich mich identifizieren. Denn ich fühle mich Verdi und seiner Musik sehr verbunden, von ihm verstanden, wenn man so will. Wenn ich ihn dirigiere, habe ich immer das Gefühl, das wir die gleichen Träume, Ängste und Probleme teilen.
leben, aber wie eine Mehrheit träumen will. Ich kann das sehr gut nachvollziehen. Wie eine Minderheit zu leben bedeutet, dass man sich immer um jenen Teil der Gesellschaft kümmert, der leidet. Und wie eine Mehrheit zu träumen bedeutet, dass ich in der Lage bin, wie jemand zu träumen, der frei von Last ist. Wie jemand, der wirklich Grenzen überschreiten kann.
Und dann werden wir sehen, was wir in der nächsten Saison erfinden werden. PtN
Das bezieht sich vor allem auf die Noten, auf die Musik, aber was ist mit dem lateinischen Text?
Der Grund, dass Verdi diesen Text verwendet, liegt meiner Meinung nach darin, dass er ihn als ein Instrument, als ein Ausdrucksmittel für seine Angst vor dem Tod ausgewählt hat.
Bach war Lutheraner, Verdi Katholik, Bernstein Jude. Worin genau liegt der Unterschied in der Angst vor dem Tod zwischen dem Verdi-Requiem, Bachs H-Moll-Messe und Leonard Bernsteins Kaddish-Symphonie? Gibt es überhaupt einen Unterschied in der Art und Weise, wie sich jeder von ihnen vor dem Tod fürchtet? Ich denke nicht. Da wird es noch nicht einmal einen Unterschied zu uns allen geben. Wahrscheinlich hat jeden von uns schon einmal die Ahnung dieses Gefühls der Angst vor den letzten 30 Sekunden des Lebens beschlichen, vor diesem Moment, bevor wir die Augen schließen. Es ist nicht einmal die Angst vor dem Tod, es ist die Angst vor diesem Moment der absoluten Einsamkeit, dieser Moment des wirklichen Alleinseins, die eben auch in der Kunst thematisiert wird. Glaub mir, da gibt es in der Ahnung von und in der Angst vor diesem letzten Moment keinen Unterschied zwischen Verdi, Bach, Tarantino oder Bob Dylan. Leonard Bernstein hat einmal von sich gesagt, dass er als Jude wie eine Minderheit
Johann Strauß
Die Fledermaus
Jerry Bock Anatevka
Gioacchino Rossini La Cenerentola
Jacques Offenbach Orpheus in der Unterwelt
Gioacchino Rossini La Cenerentola für Kinder
Pierre Lacotte Coppélia *
Wolfgang Amadeus Mozart Die Zauberflöte
Jerry Herman La Cage aux Folles
Giacomo Puccini La bohème
Steef de Jong Ein Papp-Konzert
Harold Arlen Der Zauberer von Oz
Sinem Altan Keloglan und die 40 Räuber
Engelbert Humperdinck Hänsel und Gretel
Moritz Eggert Die letzte Verschwörung
Paul Taylor / Martin Schläpfer / Mark Morris Promethean Fire *
nach Peter Iljitsch Tschaikowski Jolanthe und der Nussknacker
George Bruns, Richard Sherman u. a. Das Dschungelbuch
Giuseppe Verdi La traviata
John Kander & Fred Ebb Cabaret
Otto Nicolai
Die lustigen Weiber von Windsor
Richard Rodgers & Oscar Hammerstein II The Sound of Music
Bertolt Brecht & Kurt Weill Die Dreigroschenoper
Wolfgang Amadeus Mozart Die Entführung aus dem Serail
Carl Millöcker & Theo Mackeben Die Dubarry
In deutscher Sprache mit englischen Übertiteln
Operette in drei Akten
Text von Karl Haffner und Richard Genée
nach der Komödie Le Réveillon von Henri Meilhac und Ludovic Halévy
Musikalische Leitung
Alexander Joel/Alfred Eschwé
nach einer Inszenierung von Robert Herzl
Bühnenbild
Pantelis Dessyllas
Kostüme Doris Engl
Choreographie
Lili Clemente, Florian Hurler
Vorstellungen am 1., 11., 29. September, 10. Oktober, 10. November, 4., 31. Dezember 2023, 13:30 und 19:00 Uhr, 1., 20. Jänner, 29. Februar, 5., 19. April, 7. Mai, 13., 23. Juni 2024
Sie ist vermutlich die beliebteste, sicherlich aber die wienerischste aller Operetten: Johann Strauß‘ unsterbliche Fledermaus Ausufernde Partys, erotische Verwechslungen, Verschwörungen, Intrigen und eine große Portion Schadenfreude: der Höhepunkt der Goldenen Operettenära bietet doppelbödige Unterhaltung im Walzertakt. Die Volksoper gilt als das wienerischste Opernhaus der Stadt. So ist es nicht verwunderlich, dass Johann Strauß‘ Meisterwerk hier quasi zum Familiensilber zählt. Zu Beginn der Intendanz von Lotte de Beer wurde die Aufführung behutsam aufgefrischt, ein weiblicher Gerichtsdiener Frosch sorgt seitdem für einen zeitgemäßen Blick auf ein gut bekanntes Stück.
Gabriel von Eisenstein
Rosalinde, seine Frau
Adele, Rosalindes
Stubenmädchen
Falke
Frosch
Daniel Schmutzhard/Mirko Roschkowski/ Carsten Süss
Annette Dasch/Ulrike Steinsky/Anett Fritsch
Lauren Urquhart/Hedwig Ritter/Theresa Dax
Szymon Komasa/Ben Connor/Alexandre Beuchat
Sigrid Hauser/Juliette Khalil/Stefanie Reinsperger
In deutscher Sprache
Basierend auf den Geschichten von Scholem Alejchem mit ausdrücklicher Genehmigung von Arnold Perl
Buch von Joseph Stein
Musik von Jerry Bock
Gesangstexte von Sheldon Harnick
In New York von Harold Prince produziert Regie und Choreographie von Jerome Robbins
Deutsch von Rolf Merz und Gerhard Hagen
Musikalische Leitung
Regie
Bühnenbild
Freddie Tapner
Matthias Davids
Mathias Fischer-Dieskau
Kostüme Judith Peter
Choreographie
Melissa King
Vorstellungen am 2., 8., 14., 16., 23., 25., 30. September, 6., 12., 15., 19., 24. Oktober 2023
In dem jüdischen Schtetl Anatevka leben der Milchmann Tevje, seine Frau Golde und ihre fünf Töchter. Was wie ein Märchen beginnt, erweist sich als höchst realistische Geschichte: Die Heiratspläne der Töchter stellen das Traditionsbewusstsein des Vaters auf eine harte Probe –und als ein Pogrom über Anatevka hereinbricht, wird die Familie zerstreut. Das Stück erzählt eine universelle Geschichte über das Erwachsenwerden und brüchige Traditionen. Die berührende Produktion von Matthias Davids lässt mit Humor und viel Gefühl Anteil nehmen am Schicksal der Figuren.
Tevje Dominique Horwitz
Golde Regula Rosin
Zeitel Anita Götz
Hodel Lisa Habermann
Chava Vanessa Zips
Mottel Kamzoil Oliver Liebl
Perchik Peter Lesiak
Gioacchino Rossini (1792 –1868)
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Oper in zwei Akten
Libretto von Jacopo Ferretti
Musikalische Leitung
Regie
Neueinstudierung
Bühne und Kostüm
Tobias Wögerer/Keren Kagarlitsky
Achim Freyer
Dorike van Genderen
Maria-Elena Amos
Vorstellungen am 3., 7., 10., 21., 27. September, 4., 9. Oktober 2023
Rossinis Oper zeigt aufgeblasene Familienväter, eitle Töchter, prunkvolle Prinzen –und mittendrin Angelina, genannt Cenerentola, rein wie ein Engel. Der legendäre Regisseur Achim Freyer, 2022 mit dem Theaterpreis „Faust“ für sein Lebenswerk geehrt, inszenierte das Werk vor einem Vierteljahrhundert als ebenso bissiges wie witziges, fantasievoll-buntes Spiel mit Rollen, Masken und Verkleidungen. Die Inszenierung wurde bei der Wiederaufnahme heftig bejubelt und ist auch diese Spielzeit wieder zu sehen.
Don
Dandini
Don Magnifico
Clorinda
Tisbe
Angelina, genannt Cenerentola
Alidoro
Timothy
Orhan Yildiz/Modestas Sedlevičius
Martin Winkler
Lauren Urquhart/Alexandra Flood
Maria Hegele
Annelie Sophie Müller
Aaron Pendleton/Alexander Fritze
Ramiro Fallon/Pablo MartinezIn deutscher Sprache mit deutschen Übertiteln
Libretto von Hector Crémieux und Ludovic Halévy
Deutsche Übersetzung von Ludwig Kalisch und Frank Harders-Wuthenow
Fassung für die Volksoper Wien eingerichtet von Spymonkey
(Toby Park, Aitor Basauri), Caroline Richards, Georg Wacks und Marcel Mohab
Musikalische Leitung
Tobias Wögerer/Alexander Joel
Regie Spymonkey (Aitor Basauri, Toby Park)
Bühnenbild und Kostüme Julian Crouch
Choreographie
Video
Gail Skrela
Joshua Higgason
Licht Tim van’t Hof
Vorstellungen am 6., 9., 13., 17., 24., 28. September, 1., 3., 8., 13. Oktober 2023
Wie lustig kann Operette heute sein? Diese Frage beantwortet die britische Gruppe Spymonkey, Großbritanniens führendes Ensemble für Physical Comedy und moderne Clownerie. Auch das Ensemble der Volksoper entfaltet sein wahres Clown-Potenzial, um das Publikum bestens zu unterhalten. Immerhin darf in Jacques Offenbachs Orpheus in der Unterwelt über triste Ehen ebenso gelacht werden wie über verkorkste Götter und eine partysüchtige Unterwelt: Orpheus ist hier ein stinklangweiliger Musiklehrer und Eurydike seine von ihm genervte Ehefrau. Als Eurydike zur Hölle fährt, könnte nichts ihren Gatten mehr erfreuen! Wäre da nicht die Öffentliche Meinung, die Orpheus dazu nötigt, seine Frau zurückzufordern.
Pluto (Aristeus)
Jupiter
Orpheus
Eurydike
Die Öffentliche Meinung
Jacques Offenbach
Hans Zimmer
Timothy Fallon/Robert Bartneck
Marco Di Sapia
Daniel Kluge/Karl-Michael Ebner
Hedwig Ritter
Katia Ledoux
Marcel Mohab
Georg Wacks
In italienischer Sprache mit deutschen Erzähltexten
Erzählfassung von Johanna Arrouas
Musikalische Leitung
Regie
Keren Kagarlitsky/Tobias Wögerer
Achim Freyer
Bühnenbild und Kostüme Maria-Elena Amos
Vorstellungen am 10., 17. September, 8., 16. Oktober 2023
In der gekürzten Version von Rossinis La Cenerentola, die Johanna Arrouas eigens für die Volksoper geschaffen hat, steht sie selbst als neugierige Maus auf der Bühne. Das arme Aschenputtel wird von ihren bösen Stiefschwestern und dem gierigen Vater schikaniert, bekommt am Ende aber doch den Prinzen.
Erzählerin/Pecorina
Don Ramiro
Dandini
Don Magnifico
Clorinda
Tisbe
Angelina, genannt Cenerentola
Alidoro
Johanna Arrouas
Pablo Martinez/Timothy Fallon
Orhan Yildiz
Pablo Santa Cruz
Lauren Urquhart/Alexandra Flood
Katia Ledoux
Sofia Vinnik
Alexander Fritze
In deutscher
Sprache mit englischen Übertiteln
Oper in zwei Akten
Text von Emanuel Schikaneder
Musikalische Leitung
Thomas Leo Cadenbach/Keren Kagarlitsky/ Omer Meir Wellber/Tobias Wögerer
Regie Henry Mason
Bühnenbild und Kostüme Jan Meier
Puppendesign
und Coaching
Choreographie
Licht
Rebekah Wild
Francesc Abós
Guido Petzold
Vorstellungen am 18., 21., 25. Oktober, 3., 5. November 2023, 7., 13., 18., 23., 28. Jänner, 2., 7., 14., 19., 22., 28. Juni 2024
Ein Märchen für Kinder, aber auch für Erwachsene, ernst gemeint und albern, rätselhaft und widersprüchlich, politisch, psychologisch und vor allem beste theatrale Unterhaltung – all das ist Mozarts Die Zauberflöte für Regisseur Henry Mason. Seine Version der Oper sorgt seit der Premiere für Begeisterung bei unserem Publikum und lenkt den Blick auf die Themen, die höchste Aktualität haben: Befreiung aus Bevormundung und alten Machtstrukturen, Kampf um Selbstbestimmung, sogar die Rettung des Weltklimas finden Platz, und all das märchenhaft-verspielt, voller bezaubernder Puppen und fantasievoller Welten.
Sarastro
Königin der Nacht
Stefan Cerny/Alexander Fritze/Aaron Pendleton
Gloria Rehm/Alexandra Flood/Alina Wunderlin
Tamino JunHo You/David Kerber
Pamina Rebecca Nelsen/Anett Fritsch/Theresa Dax
Monostatos Robert Bartneck/Karl-Michael Ebner
Papageno
Szymon Komasa/Daniel Schmutzhard/ Alexandre Beuchat
Papagena Jaye Simmons/Juliette Khalil
In deutscher
Sprache
Musical in zwei Akten
Musik und Liedtexte von Jerry Herman
Buch von Harvey Fierstein
Nach dem Stück Ein Käfig voller Narren von Jean Poiret
Deutsch von Erika Gesell und Christian Severin
Musikalische Leitung
Regie und Choreographie
Bühnenbild
Kostüme
Licht
Tobias Wögerer/Alfred Eschwé
Melissa King
Stephan Prattes
Judith Peter
Michael Grundner
Vorstellungen am 22., 27., 31. Oktober, 2., 4., 9., 11., 13., 21., 24., 27. November, 1. Dezember 2023
In der Volksoper sind die Drag Queens los! Zaza ist der Star eines Nachtclubs in Saint-Tropez, Georges dessen Besitzer. Gemeinsam sind sie ein bezauberndes Liebespaar. Da taucht Georges’ Sohn aus einem früheren „Fehltritt“ auf und eröffnet dem Papa, ausgerechnet die Tochter eines erzkonservativen Provinzpolitikers heiraten zu wollen. Missverständnisse und Verkleidungen, aber auch ein unterhaltsames, glückliches Ende sind vorprogrammiert. „Wen stört es, dass ich Federn liebe, Glanz und Flitter? Das Leben wäre sonst doch trüb und bitter!“
Albin (alias Zaza)
Georges
Jacob
Jean-Michel
Anne Dindon
Drew Sarich
Viktor Gernot
Jurriaan Bles
Oliver Liebl
Juliette Khalil
In italienischer Sprache mit deutschen
Übertiteln
Oper in vier Bildern nach Henri Murgers
Scènes de la vie de bohème
Libretto von Luigi Illica und Giuseppe Giacosa
Musikalische Leitung
Regie
Neueinstudierung
Bühnenbild
Kostüme
Ben Glassberg/Alexander Joel
Harry Kupfer
Angela Brandt
Reinhard Zimmermann
Eleonore Kleiber
Licht Alex Brok
Vorstellungen am 16., 26., 30. November, 6., 9., 12., 22., 28. Dezember 2023, 2. Jänner 2024
Oft verkommt Puccinis Meisterwerk La bohème zum bloßen Rührstück über vier junge, mittellose Künstler im Pariser Quartier Latin zur Weihnachtszeit, doch nicht so in Harry Kupfers längst legendärer Inszenierung. Psychologisch genau, mit exaktem sozialem Blick, erzählt er die Liebesgeschichte Rodolfos zu Mimì, eine Liebesgeschichte, die bald von Mimìs Krankheit überschattet wird. „Puccini nannte Mimì eine Idealgestalt“, sagte Kupfer einmal, „ich würde eher sagen, sie ist ein wirklicher Mensch. Mit dem Tod der Mimì wird der Riss offenkundig, der durch diese Welt geht.“ Präzise und glaubhaft findet Kupfer für die Gefühle aller Figuren szenische Bilder. „Oper wie aus dem Lehr- und Bilderbuch“, hieß es denn auch in der Kritik zur Neueinstudierung.
Mimì
Olesya Golovneva/Anett Fritsch
Musetta Lauren Urquhart/Hedwig Ritter
Rodolfo David Junghoon Kim/JunHo You
Marcello Daniel Schmutzhard/
Andrei Bondarenko
Schaunard Szymon Komasa/Pablo Santa Cruz
Colline
Alexander Fritze/Aaron Pendleton
In deutscher Sprache
Drei Operetten in 70 Minuten
Ein szenisches Konzert von Steef de Jong
Musikalische Leitung
Konzept, Regie, Bühnenbild
Keren Kagarlitsky
Steef de Jong
Künstlerische Beratung, Co-Regie Ina Veen
Technik
Kostüme
Mit: Steef de Jong, Anita Götz, N. N. Orchester der Volksoper Wien
Vorstellung am 19. November 2023
Stephan Nelissen
Willy Veen
In der Saison 2022/23 begeisterte Steef de Jong das Volksopernpublikum mit seiner fantasievollen Operettenwelt, gebastelt mithilfe einer großen Portion Fantasie nur aus Karton. Nun kehrt er zurück und wird abermals Groß und Klein verzaubern. Das Haus aus Johann Strauß‘ Die Fledermaus baut er riesengroß aus Karton nach, während er für Orpheus in der Unterwelt in zweidimensionale Pappkostüme schlüpft und sich blitzschnell von einer Figur zur anderen verwandelt. Der Zarewitsch wiederum erwacht durch liebevolle Zeichnungen zum Leben. „Jede Idee kann mithilfe von Pappe schnell in die Realität umgesetzt werden“, sagt Steef de Jong, und an Ideen mangelt es ihm nicht. „Ich möchte mein Publikum auf eine Reise mitnehmen, in einen Traum, in dem wir für die Dauer der Aufführung an ein Märchen glauben können“
Harold Arlen (1905 –1986)
In deutscher Sprache
Musical nach dem Roman von L. Frank Baum mit Musik und Gesangstexten von Harold Arlen und E.Y. Harburg
Hintergrundmusik von Herbert Stothart
Tanz- und Vokalarrangements von Peter Howard
Orchestrierung von Larry Wilcox
Adaptiert von John Kane für die Royal Shakespeare Company
Basierend auf dem Film von Warner Bros
Deutsche Fassung von Klaus Eidam
Musikalische Leitung N. N.
Regie Henry Mason
Bühnenbild und Kostüme Jan Meier
Choreographie
Francesc Abós
Licht Mario Ilsanker
Video Christian Schwab
Vorstellungen am 19., 20., 25. November, 3., 10., 13., 15., 19., 26., 29. Dezember 2023
„Over the Rainbow“: Den berühmtesten Song aus Der Zauberer von Oz kennen Menschen auf der ganzen Welt, die Verfilmung mit der jungen Judy Garland genießt Kultstatus. Der Song beschreibt die Sehnsucht nach wunderschönen Welten, die hinter dem Regenbogen warten, im Musical entführt ein Wirbelsturm Dorothy in das magische Land Oz. Wie kommt sie von hier wieder nach Hause? Henry Masons Inszenierung wurde an der Volksoper zu einem Publikumshit für die ganze Familie.
Dorothy Gale
Tante Em/Glinda, die gute Hexe des Nordens
Onkel Henry/Wächter in der Smaragdstadt
Die Vogelscheuche
Der Blechmann
Der Löwe
Almira Gulch/Die böse Hexe des Westens
Professor Chester Marvel/Der Zauberer von Oz
Juliette Khalil
Julia Koci/ Martina Dorak
Georg Wacks
Peter Lesiak
Oliver Liebl
Martin Bermoser
Christian Graf
Thomas Sigwald
In deutscher
Sprache
Märchenkonzert mit Musik aus Anatolien für Gesang, Erzähler, Blechbläserensemble, Pauke, Percussion, orientalische Instrumente und Klavier
Komposition und Musikalische Leitung
Geschichte
Licht
Sinem Altan
Thomas Sutter
Alex Brok
Vorstellungen am 3., 5., 10. Dezember 2023
Die fantasievolle Schelmengeschichte, die Sinem Altan als Märchenkonzert voller Musik und Herz auf die Bühne bringt, entführt in eine ferne Zeit, ein fernes Land: Der glatzköpfige Junge Keloglan lebt in der alten Türkei zur Zeit der mächtigen Sultane. Als eine Räuberbande ihm die Fasane abluchst, die er geschossen hat, will Keloglan sich rächen. Schließlich wird er in einer Vorratskammer eingesperrt, überlistet den Sultan und gewinnt am Ende sogar das Herz der schönen Gül. Bereits letzte Saison sorgte das mitreißende Aufeinandertreffen von Instrumenten aus Anatolien und Orchesterinstrumenten der Volksoper für ein begeisternd jubelndes und mittanzendes Publikum, nun kehrt die Erfolgsproduktion zurück.
Mitwirkende
Erzähler
Ali Bulgan
Sängerin Begüm Tüzemen
Mit Ensemble Olivinn
Sinem Altan (Klavier), Özgür Ersoy (Baglama, Duduk, Zurna), Axel Meier (Orientalische Percussion) sowie einem Blechbläserquintett und drei Schlagwerkern des Orchesters der Volksoper Wien
Engelbert Humperdinck (1854 –1921)
In deutscher Sprache mit deutschen
Übertiteln
Märchenspiel in drei Bildern
Text von Adelheid Wette
Musikalische Leitung
Regie
Ben Glassberg/Alexander Joel
Karl Dönch
Bühnenbild und Kostüme Toni Businger
Vorstellungen am 16., 20., 23., 25. Dezember 2023, 3., 6. Jänner 2024
Hungrig und weit weg von ihren Eltern erwachen Hänsel und Gretel im Wald. Plötzlich entdecken sie ein Haus ganz aus Lebkuchen! Doch darin haust die böse Knusperhexe, die es auf die Kinder abgesehen hat. „Knusper, knusper, Knäuschen, wer knuspert mir am Häuschen?“ Kann Gretel ihren Bruder noch retten? Ein unverzichtbarer Klassiker im Volksopernrepertoire, samt Flug der Hexe über den Orchestergraben!
Peter, Besenbinder
Gertrud, seine Frau
Hänsel
Gretel
Die Knusperhexe
Daniel Schmutzhard/Orhan Yildiz
Annely Peebo/Ursula Pfitzner
Annelie Sophie Müller/Maria Hegele
Anita Götz/Hedwig Ritter
Ulrike Steinsky/Karl-Michael Ebner
Moritz Eggert (*1965)
In deutscher
Sprache mit deutschen
Übertiteln
Eine Mythos-Operette in zwei Akten Musik und Text von Moritz Eggert
Musikalische Leitung Tobias Wögerer
Regie
Bühnenbild
Lotte de Beer
Christof Hetzer
Video Roman Hansi, Christof Hetzer
Kostüme
Choreographie
Jorine van Beek
Otto Pichler
Licht Alex Brok
Vorstellungen am 1., 9., 13., 18. Februar 2024
Verschwörungstheorien überall, und alle sind sie wahr! Wie soll da noch jemand einen klaren Kopf behalten? Die letzte Verschwörung ist eine zeitgenössische Operette, bissig und kritisch, aus der Feder Moritz Eggerts, ein irrer und wahnwitziger Ritt durch die Abgründe unserer heutigen Zeit. Der erfolgreiche Talkshowmoderator
Friedrich Quant gerät in einen Strudel an Verschwörungstheorien, als er einem vermeintlichen Flat-Earther begegnet. Doch jedes Mal, wenn er glaubt, die Wahrheit enthüllt zu haben, tut sich wieder eine neue unglaubliche Verschwörung auf. Als Quant schließlich die „letzte Verschwörung“ aufdeckt, ist nichts mehr, wie es vorher war. Oder doch?
Friedrich Quant
Elisabeth, seine Frau/Natalya Ostrova
Lara Lechner/Das SYSTEM
Dieter Urban/Mr. Goodman
Georgina von Solingen
Timothy Fallon/Karl-Michael Ebner
Sofia Vinnik/Wallis Giunta
Rebecca Nelsen/Alexandra Flood
Orhan Yildiz
Annelie Sophie Müller
Alois Dunkler Jakob Semotan
Der Kanzler
Edgar Binder/Pressereferent des Kanzlers/
GORD
Daniel Schmutzhard
Aaron Pendleton
Ein Kompositionsauftrag der Volksoper Wien gefördert durch die
Musiktheater für die ganze Familie nach Peter Iljitsch Tschaikowski (1840–1893)
In deutscher
Sprache mit deutschen
Übertiteln
Jolanthe, Lyrische Oper
Libretto von Modest Iljitsch Tschaikowski
nach Henrik Hertz
Deutsche Umdichtung nach Hans Schmidt
Der Nussknacker, Märchenballett
nach Alexandre Dumas (Vater) und E. T. A. Hoffmann
Eine Produktion des Wiener Staatsballetts und der Volksoper Wien in Koproduktion mit der Tokyo Nikikai Opera Foundation
Musikalische Leitung Ben Glassberg/Omer Meir Wellber
Regie Lotte de Beer
Choreographie Andrey Kaydanovskiy
Bühnenbild Katrin Lea Tag
Kostüme Jorine van Beek
Licht Alex Brok
Vorstellungen am 4., 8., 11., 17., 20., 24. Februar, 3., 7., 10. März 2024
Lotte de Beers erste Inszenierung an der Volksoper wurde sofort zum umjubelten Erfolg, stellt sie doch eine Frage, die jede einzelne Zuseherin und jeden einzelnen Zuseher egal welchen Alters berührt: Soll man irgendwann im Leben die Augen öffnen und die Welt so sehen, wie sie ist, oder für ewig nur in der eigenen Vorstellungswelt leben? Dafür verknüpfte sie gemeinsam mit Musikdirektor Omer Meir Wellber und Choreograph Andrey Kaydanovskiy zwei Meisterwerke Tschaikowskis: die Oper Jolanthe und das Ballett Der Nussknacker. Es entstand eine poetische Familienvorstellung für Kinder und Erwachsene, zwischen Tanz und Gesang, mit fantasievollen Kostümen und einem utopischen Ende.
Jolanthe Natalia Tanasii/Olesyia Golovneva
Jolanthe Tainá Ferreira Luiz/Mila Schmidt
König René Stefan Cerny
Graf Vaudemont Julian Hubbard
Herzog Robert Andrei Bondarenko/Daniel Schmutzhard
Ibn Hakia Alexandre Beuchat/Szymon Komasa
Ensemble des Wiener Staatsballetts
Studierende der Ballettakademie der Wiener Staatsoper
In deutscher
Sprache
Halbszenische Aufführung
Text und Musik von Richard M. Sherman, Robert B. Sherman, Terry Gilkyson & George Bruns
Erzählfassung für die Volksoper von Florian Hurler & Christoph Wagner-Trenkwitz
Musikalische Leitung
Keren Kagarlitsky
Regie, Kostüme und Choreographie Florian Hurler
Projektionen
Andreas Ivancsics
Vorstellungen am 18., 25. Februar, 10. März, 14. April, 5. Mai 2024
Mitten im Dschungel wächst das Menschenkind Mogli auf, behütet und erzogen von einer Wolfsfamilie. Als der Tiger Shir Khan nach Moglis Leben trachtet, ist die Idylle dahin und Moglis Freunde, der Panther Baghira und der Bär Balu, beschließen, ihn zu den Menschen und in Sicherheit zu bringen. Mit unsterblichen Songs wie „Probier’s mal mit Gemütlichkeit!“ aus dem Original-Soundtrack zum Disneyfilm erzählt Das Dschungelbuch von ungewöhnlichen Freundschaften.
Erzähler/Baghira
Mogli
Oberst Hathi
Balu
King Louie
Kaa
Shanti
Christian Graf
Juliette Khalil
Wolfgang Gratschmaier
Maximilian Klakow
Jakob Semotan
Martina Dorak
Elisabeth Schwarz
In italienischer Sprache mit deutschen
Übertiteln
Oper in drei Akten
Text von Francesco Maria Piave
Musikalische Leitung Alexander Joel/Omer Meir Wellber
Regie und Bühnenbild
Kostüme
Hans Gratzer
Barbara Naujok
Licht Frank Sobotta
Vorstellungen am 5., 14., 17., 23., 28., 31. März, 3., 6. April 2024
Ausgelassene Feste ausrichten, die eigene Krankheit in Alkohol ertränken, den Schmerz wegfeiern – Violetta Valéry lebt auf geborgte Zeit. Bis sie auf Alfredo Germont trifft und Gefühle für ihn entwickelt. Doch gibt es zwischen Party und Ehe eine Rolle für eine Frau wie sie? Hans Gratzers zeitlose Inszenierung zeigt eine genau gezeichnete Liebesgeschichte, die in einer Welt aus Konventionen und überkommenen Moralvorstellungen nicht sein darf.
Violetta Valéry
Rebecca Nelsen/Ekaterina Bakanova
Alfredo Germont JunHo You
Giorgio Germont
Orhan Yildiz/Andrei Bondarenko
John Kander (*1927) & Fred Ebb (1928 – 2004)
In deutscher Sprache
Musical in zwei Akten
Buch von Joe Masteroff
nach dem Stück Ich bin eine Kamera von John van Druten und Erzählungen von Christopher Isherwood
Gesangstexte von Fred Ebb
Musik von John Kander
In der reduzierten Orchesterfassung von Chris Walker
Deutsch von Robert Gilbert
Musikalische Leitung
Regie
Choreographie
Bühnenbild
Keren Kagarlitsky
Gil Mehmert
Melissa King
Heike Meixner
Kostüme Falk Bauer
Licht Michael Grundner
Vorstellungen am 11., 16., 19., 22., 30. März, 2., 9., 15. April 2024
„Drum geh ins Cabaret!“ – das Musical erzählt berührende, ungewöhnliche und gefährdete Liebesgeschichten in dunklen Zeiten: Im Kit Kat Club in Berlin verliebt sich Clifford Bradshaw in das aufregendste Geschöpf des Nachtlebens: die Sängerin Sally Bowles. Auch Fräulein Schneider und der jüdische Obsthändler Herr Schultz versuchen ihre Liebe vor der heraufdräuenden Naziherrschaft zu schützen. Wer die Kraft, den Humor und den Lebenswillen noch nicht miterlebt hat, mit denen hier alle um ihr Leben und ihre Liebe kämpfen, hat diese Spielzeit wieder die Gelegenheit dazu.
Conférencier Ruth Brauer-Kvam
Sally Bowles
Clifford Bradshaw
Fräulein Schneider
Herr Schultz
Bettina Mönch
Oliver Liebl/Jörn-Felix Alt
Angelika Kirchschlager/ Dagmar Hellberg
Robert Meyer
In deutscher Sprache mit deutschen Übertiteln
Komisch-fantastische Oper in drei Akten
Libretto von Salomon Hermann Mosenthal
nach Shakespeares Komödie The Merry Wives of Windsor
Musikalische Leitung
Keren Kagarlitsky/Ben Glassberg
Regie Nina Spijkers
Bühnenbild Rae Smith
Kostüme
Choreographie
Jorine van Beek
Florian Hurler
Vorstellungen am 13., 16., 25., 28. April, 2., 5. Mai 2024
Frau Fluth und Frau Reich, zwei verheiratete Damen, erhalten zur gleichen Zeit Liebesbriefe von dem verarmten Edelmann Falstaff. Sie beschließen, ihm eine Lektion zu erteilen. „Mich ziehen Geschichten an, in denen Frauen eine starke Gemeinschaft bilden“, sagt Regisseurin Nina Spijkers, und knüpft für ihren humoristisch-feministischen Blick auf das Werk an die Solidarität der Frauen an. An ihrer Seite ebenfalls ein Team aus Frauen: Bühnenbildnerin und Tony-AwardGewinnerin Rae Smith, bekannt für die monumentale Londoner Produktion von War Horse, und Kostümbildnerin Jorine van Beek.
Frau Reich Stephanie Maitland/ Jasmin White
Frau Fluth
Sir John Falstaff
Anett Fritsch/Anita Götz
Martin Winkler
Herr Reich Alexander Fritze/ Aaron Pendleton
Herr Fluth
Anna Reich
Fenton
Orhan Yildiz
Theresa Dax/Lauren Urquhart
JunHo You
In deutscher Sprache mit englischen Übertiteln
Musical in zwei Akten
Musik von Richard Rodgers
Songtexte von Oscar Hammerstein II
Buch von Howard Lindsay und Russel Crouse
Nach der Vorlage Die Trapp-Familie von Maria Augusta Trapp
Deutsche Fassung von Ute Horstmann und Eberhard Storch
Musikalische Leitung Freddie Tapner
Regie und Ausstattung
Renaud Doucet & André Barbe
Lichtdesign Guy Simard
Vorstellungen am 20., 24., 27. April, 1., 4., 9., 12., 19., 25. Mai 2024
Die junge Maria ist auf dem besten Weg, Nonne zu werden. Als sie jedoch als Erzieherin in das Haus des verwitweten Barons von Trapp kommt, verändert sich nicht nur ihr Leben, sondern auch das des Barons und seiner sieben Kinder. Aus anfänglicher Ablehnung wird Zuneigung, aus dem Kindermädchen eine geliebte Ehefrau und aus allen gemeinsam eine singende Familie, die erste Triumphe auf den Bühnen feiert. Als jedoch die Nazis in Österreich einmarschieren, entschließt sich die Familie zur Flucht. Auch diese Spielzeit begeistert die Geschichte um Courage in schweren Zeiten das Volksopernpublikum.
Maria Rainer
Kapitän Georg von Trapp
Liesel
Mutter Oberin
Max Dettweiler
Juliette Khalil/ Lauren Urquhart
Axel Herrig
Sarah Weidinger
Ulrike Steinsky/ Birgid Steinberger
Jakob Semotan/Peter Lesiak
Bertolt
In deutscher Sprache
Ein Stück mit Musik in einem Vorspiel und acht Bildern Nach John Gays The Beggar’s Opera von Bertolt Brecht (Text) und Kurt Weill (Musik) unter Mitarbeit von Elisabeth Hauptmann
Musikalische Leitung N. N. Regie
Bühnenbild
Kostüme
Licht
Maurice Lenhard
Malina Raßfeld
Christina Geiger
Alex Brok
Vorstellungen am 21. April, 14., 31. Mai, 8., 10. Juni 2024
Seit bald 100 Jahren begeistert Die Dreigroschenoper mit Tempo, Witz, bissiger Satire und natürlich den unsterblich gewordenen Songs von Kurt Weill.
Ganovenboss Macheath und Bettlerkönig Peachum liefern sich einen Schäbigkeitswettbewerb vom Feinsten: Wer am besten betrügt, gewinnt. Mit der Inszenierung zeigt das junge Team um Regisseur Maurice Lenhard, wie aktuell das Werk auch heute noch ist. Alle haben Angst vor dem sozialen Abstieg und packen sich warm ein gegen die Kälte in der Welt da draußen. Doch selbst die beste Jacke hilft nicht immer gegen Stöße in die Rippen.
Jonathan Peachum Carsten Süss
Frau Peachum
Polly
Macheath
Jenny
Lucy
Tiger Brown
Ursula Pfitzner
Johanna Arrouas
Sona MacDonald
Oliver Liebl
Julia Koci
Marco Di Sapia
In deutscher
Sprache mit deutschen
Übertiteln
Singspiel in drei Akten
Libretto von Johann Gottlieb Stephanie nach dem Text von Christoph Friedrich Bretzner zu Belmont und Constanze oder Die Entführung aus dem Serail Textfassung für die Volksoper bearbeitet von Sulaiman Masomi
Musikalische Leitung
Regie
Bühnenbild
Kostüme
Choreographie
Tobias Wögerer
Nurkan Erpulat
Magda Willi
Aleksandra Kica
Gail Skrela
Licht Alex Brok
Vorstellungen am 15., 18., 23., 27. Mai 2024
Ein Werk, mittendrin in den Auseinandersetzungen zwischen Orient und Okzident, Mann und Frau, Kultur und Natur, Rache und Vergebung. Ein Stück über den Zusammenprall zweier unterschiedlicher Kulturen, aber in verschobener Perspektive. Mit der Neuinszenierung von Mozarts Singspiel durch den preisgekrönten Regisseur Nurkan Erpulat wirft die Volksoper einen neuen, authentischen und vor allem unmittelbaren Blick auf dieses Werk. Dabei bleibt das Werk für Erpulat stets eine Komödie – ein Singspiel eben, eine „Volks-Oper“ im besten Sinne!
Selim, Bassa Murat Seven
Konstanze Rebecca Nelsen
Blonde Hedwig Ritter
Belmonte Timothy Fallon
Pedrillo Daniel Kluge
Osmin Stefan Cerny
Carl Millöcker (1842 –1899) / Theo Mackeben (1897 –1953)
In deutscher Sprache mit deutschen Übertiteln
Operette in neun Bildern
Libretto von Paul Knepler, Ignaz
Musikalische Leitung
Regie
Bühnenbild
Kostüme
Choreographie
Licht
Michael Welleminsky und Hans Martin Cremer
Thomas Leo Cadenbach
Jan Philipp Gloger
Christof Hetzer
Sibylle Wallum
Melissa King
Alex Brok
Vorstellungen am 20., 24., 29. Mai, 5., 9., 12. Juni 2024
Regisseur Jan Philipp Gloger wirbelte mit seiner opulenten, witzigen Inszenierung die Operettenkonventionen gehörig durcheinander und sorgte für einen neuen, frischen Blick auf ein bekanntes Genre. Als Zeitreise über vier Jahrhunderte inszenierte er Die Dubarry. Das Arbeitermädchen Jeanne Beçu steigt zur wohlhabenden Mätresse Ludwigs XV. auf, doch welchen Verlust erlebt sie dabei, wie weit korrumpiert sie sich? „Der Spagat zwischen Berliner Jazz-Operette, Musical und Wiener Walzernostalgie gelingt, es ist für jeden Geschmack etwas geboten“, meinte der Sender BR-KLASSIK, der die Aufführung mit dem Preis „Operettenfrosch“ auszeichnete.
Jeanne Beçu, Verkäuferin, später Gräfin Dubarry
René Lavallery
Margot
Annette Dasch
Lucian Krasznec
Juliette Khalil
Marquis de Brissac Wolfgang Gratschmaier
König Ludwig XV.
Graf Dubarry
Harald Schmidt
Marco Di Sapia
Vor 125 Jahren, am 14. Dezember 1898, wurde das jetzige Gebäude der Volksoper unter dem Namen Kaiserjubiläum-Stadttheater als Schauspielhaus feierlich eröffnet. Drei besondere, zum Teil problematische Merkmale dieses Anfangs seien hier hervorgehoben:
Das Theater wurde in der Rekordzeit von nur zehn Monaten erbaut.
Der Theaterbau wurde von privater Hand finanziert und auch während der nächsten 40 Jahre wurde das Theater privat geführt.
Das Schauspielhaus wurde in den ersten Jahren seines Bestehens von einem Pächter geleitet, der sich einer antisemitischen und ausländerfeindlichen Linie verpflichtet fühlte.
Hinter der Gründung des Theaters standen volksbildnerische Ansätze und Ideen: Man wollte auch den Bewohner:innen der Außen-
bezirke den Theaterbesuch ermöglichen. Ein eigens dafür gegründeter Verein, der Kaiserjubiläum-Stadttheaterverein, der anlässlich des fünfzigjährigen Regierungsjubiläums von Kaiser Franz Joseph I. gegründet worden war, hatte Anteilscheine aufgelegt, durch deren Verkauf der Bau finanziert wurde. Als Bauplatz wurde der Verkehrsknotenpunkt am Währinger Gürtel ausgewählt, da der Linienwall – eine zweite Stadtmauer von St. Marx bis nach Lichtental, ungefähr dem heutigen Verlauf des Gürtels entsprechend – seine Bedeutung als Verteidigungswall verloren hatte und durch die Eingemeindung der Vororte abgerissen wurde. Selbes Schicksal ereilte auch die sogenannten Linienämter, die bei allen Toren des Walls zu finden waren, um dort die Verzehrsteuer einzunehmen. Ein solches Linienamt stand auf dem Platz der heutigen Volksoper.
Im gleichen Jahr, 1898, wurde auch die von Otto Wagner geplante Stadtbahn mit drei Linien eröffnet – eine davon war die Gürtellinie mit der Station Währinger Straße. Für die Entwicklung der Stadt Wien war das besonders wichtig, da die Währinger Straße bereits damals eine wichtige Verbindungsstraße zwischen der inneren Stadt und den Außenbezirken 17 bis 19 war.
Die Geschichte der Volksoper, vor allem im Zeitraum von 1898–1945, war auch geprägt von politischen und wirtschaftlichen Ereignissen:
Adam Muller-Guttenbrunn, der erste Direktor des Hauses, hatte dem Verein jährlich eine Pacht zu zahlen. Da die Baukosten aber überschritten wurden und er dafür aufkommen musste, hatte er von Beginn an finanzielle Schwierigkeiten. Außerdem blieb Kaiser Franz Joseph der feierlichen Eröffnung wegen der Staatstrauer um seine im September ermordete Gattin Elisabeth fern.
Um 1900 wurde der „Volksopern-Verein“ mit dem Ziel gegründet, ein zweites Opernhaus für die Bevölkerung der Außenbezirke (die sich einen Besuch in der Hofoper nicht leisten konnten)
zu errichten. Bürgermeister Lueger und die Stadt Wien lehnten dieses Vorhaben jedoch ab.
Trotzdem wurde von dem Verein Geld gesammelt, mit der Idee, in dem verschuldeten Kaiserjubiläum-Stadttheater durch eine finanzielle Unterstützung abwechselnd Oper und Sprechtheater zu spielen. Geplant war eine Doppeldirektion, Müller-Guttenbrunn für das Schauspiel und der Kölner Theatermann Rainer Simons für die Oper. Doch 1903 wurde der Pachtvertrag mit Müller-Guttenbrunn nicht mehr verlängert und Rainer Simons wurde im Sommer neuer Direktor des Kaiserjubiläum-Stadttheaters. Damit war er auch für das Schauspiel verantwortlich. Bemerkenswert ist, dass er sich von Beginn an erfolgreich weigerte, den antisemitischen Passus zu akzeptieren. Rechtsgerichtete und konservative Zeitungen beklagten „das Ende des christlichen Stadttheaters“.
Rainer Simons hatte im ersten Jahr bereits Erfolg mit seinem Spielplan, wobei nur drei musikalische Werke aufgeführt wurden, der restliche Spielplan bestand aus Sprechstücken. Vor allem musste die Infrastruktur des Hauses einem Opernbetrieb angepasst werden: ob es die Vergrößerung des sehr kleinen Orchestergrabens war oder die Aufstockung des Orchesters
und die Ausbildung eines Opernchores. Für die beiden letzteren Aufgaben gewann Rainer Simons den Komponisten und Dirigenten Alexander Zemlinsky als Musikdirektor.
In der folgenden Saison änderte sich der Spielplan zugunsten der Musik und am Abendplakat stand erstmals „Kaiserjubiläum-Stadttheater – Volksoper“, ab 1907 wurde die Reihenfolge vertauscht. Der Zusatz „Kaiserjubiläum-Stadttheater“ verschwand erst Ende November 1918.
1904 begann die Saison noch mit Ludwig Anzengrubers Meineidbauer und mit Nachtasyl von Maxim Gorki, aber bereits am 15. September fand die erste Opernaufführung statt: Der Freischütz unter der Musikalischen Leitung von Alexander Zemlinsky. Der Direktor des Hauses verantwortete die Spielleitung. Es folgten in dieser ersten Opernsaison noch weitere 14 Opernpremieren, von denen Zemlinsky zehn dirigierte.
pertoire der Hofoper beinhaltete, um auch der Bevölkerung der Vorstadt die Möglichkeit zu geben, diese Werke kennenzulernen.
Im Mai 1904 hatte (abgesehen von einigen Gastspielen des Theaters an der Wien) die erste Operette an der Volksoper Premiere: Der Kellermeister von Carl Zeller. Erst Jahre später folgte die nächste Operettenpremiere mit der Fledermaus von Johann Strauß. Dieses Werk wurde bis zum heutigen Tag beinahe 1.850 Mal an der Volksoper gespielt und damit so oft wie kein anderer Titel. Nach wie vor ist Die Fledermaus einer der Grundpfeiler unseres Repertoires.
Und Rainer Simons Plan gelang: Die Anzahl der Schauspielaufführungen wurde immer geringer, somit konnte er größere Opernwerke ins Repertoire aufnehmen und damit in eine (vorerst von der Presse belächelte) Konkurrenz zur Hofoper treten. Für die Saison 1906 hatte Simons für das Schauspiel das Ensemble des Volkstheaters engagiert und somit kein eigenes Schauspielensemble mehr am Haus. Im November 1906 wurde mit Tannhäuser die erste Oper Richard Wagners (Zemlinsky/Simons) aufgeführt, die infolge insgesamt 192 Aufführungen erlebte. Rainer Simons hatte bewusst einen Spielplan entworfen, der auch viele Werke aus dem Re -
Nach der erfolgreichen Österreichischen Erstaufführung von Giacomo Puccinis Tosca im Jahr 1907 präsentierte die Volksoper am 23. Dezember 1910 die Wiener Erstaufführung von Richard Strauss’ Salome. Wieder waren Zemlinsky und Simons das Leitungsteam, außerdem der hervorragende Bühnenbildner Alfred Roller.
Mitten im Ersten Weltkrieg, 1917, wurde der Pachtvertrag mit dem so erfolgreichen, aber menschlich auch schwierigen Rainer Simons nicht mehr verlängert und mit dem Dirigenten Raoul Mader ein neuer Direktor verpflichtet. Doch trotz aller künstlerischen Erfolge gab er den Posten bereits 1919 wieder auf. Das Ende des Ersten Weltkriegs, die Spanische Grippe, die Teuerungswelle und die neue „Lustbarkeitssteuer“ sowie die gesellschaftlichen Umbrüche angesichts der zu Ende gegangenen Monarchie machten ihm die Leitung eines Theaters unmöglich.
Felix Weingartner, der zuvor für einige Jahre die Hofoper geleitet hatte, folgte ihm als Direktor in den Jahren 1919–1924 nach. Sein interessanter Spielplan kam nicht gegen die allgemein schlechte wirtschaftliche Lage an, denn die Eintrittspreise stiegen rapide an. Künstlerisch waren die Jahre nach Rainer Simons dennoch sehr erfolgreich: Richard Wagners Der Ring der Nibelungen wurde vollendet und 1920 feierte in Anwesenheit von Giacomo Puccini dessen Oper La rondine ihre Österreichische Erstaufführung.
alle nach kurzer Zeit an der finanziellen Situation des Hauses, das nach wie vor keine staatlichen Subvention bekam. Immerhin versuchte aber auch das Ensemble, die Volksoper durch gemeinsame Anstrengungen am Leben zu erhalten. Immer wieder wurde der Spielbetrieb in diesen Jahren eingestellt, so blieb die Volksoper ab Juli 1928 zum Beispiel für 16 Monate geschlossen.
Erst 1935 schafften es die Direktoren Jean Ernest und Alexander Kowalewsky durch eine Mischung aus en suite gespielten Revueoperetten und einmal wöchentlich aufgeführten Opern die Volksoper finanziell halbwegs zu konsolidieren. Diese von der Kritik hoch gelobten Opernaufführungen wurden für eine (!) Aufführung einstudiert, Kostüme und Prospekte aus dem Fundus zusammengesucht und dann jeweils samstags um 16:00 Uhr bei ausverkauftem Haus gespielt. So war auch am 12. März 1938 – 31 Jahre nach der letzten Aufführung – eine Salome als Nachmittagsvorstellung angesetzt. Der Einmarsch der Nationalsozialisten verhinderte jedoch diese Aufführung.
War die Volksoper in den Jahren 1918–1920 (wie auch die anderen Wiener Theater) wegen der Spanischen Grippe und wegen eines Kohlemangels oft tagelang geschlossen, so waren es 1924 die Orchestermitglieder, die wegen Ausbleibens ihres Gehalts zu einem Streik aufriefen. Im Dezember dieses Jahres verweigerten sie die Arbeit und ab Mai 1925 blieb das Haus deswegen bis in den August geschlossen. Die nachfolgenden fünf Direktoren scheiterten
Am Abend desselben Tags stand die Revue-Operette Gruß und Kuss aus der Wachau auf dem Spielplan, es wäre die 26. Vorstellung in einer Spielserie dieses Stückes gewesen – doch auch diese Aufführung fand nicht statt. Unfassbar für uns ist und bleibt die Tatsache, dass nicht nur die beiden Direktoren der Volksoper, sondern auch einige Hauptdarsteller:innen der Produktion sowie Orchester- und Chormitglieder von heute auf morgen aus rassistischen und antisemitischen Gründen fristlos entlassen, gedemütigt und verfolgt wurden. Die beiden Hauptdarsteller von Gruß und Kuss aus der Wachau wurden durch andere Ensemblemitglieder ersetzt.
Beiden gelang zwar zunächst die Flucht, jedoch wurde Viktor Flemming in Belgien von den Nationalsozialisten verhaftet – nach letzten Aufzeichnungen aus dem Konzentrationslager Auschwitz verliert sich seine Spur. Eugen Strehn gelang mit einigen Kolleg:innen die Flucht nach Bogotá, wo sich das Ensemble erfolgreich mit Operettenaufführungen etablieren konnte.
Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde die Volksoper von der Stadt Wien übernommen. Der private Verein, der das Haus 40 Jahre lang geführt hatte, wurde aufgelöst und das vorhandene Vermögen konfisziert.
Das Haus wurde im Sommer 1938 durch die Stadt Wien grundlegend renoviert bzw. umgestaltet: Im Zuschauerraum wurden alle Stuckaturen abgeschlagen und das Deckengemälde entfernt; es wurde eine Mittelloge integriert, der Orchestergraben vergrößert und ein Rundhorizont eingebaut. Das vormalige Ensemblemitglied der Volksoper Anton Baumann eröffnete als Direktor das neue „Opernhaus der Stadt Wien“ im Oktober 1938 mit Beethovens Fidelio. Auch in den Jahren 1938–1944 wurde großes Opernrepertoire gespielt, außerdem drei Operetten (Die Fledermaus, Der Opernball und Der Vogelhändler) und erstmals wurden auch eigene Ballettabende angesetzt.
Nach der kriegsbedingten Schließung aller Wiener Theater 1944 und der Zerstörung der Staatsoper wurde die Volksoper am 1. Mai 1945 auf Befehl des russischen Stadtkommandanten mit Mozarts Die Hochzeit des Figaro wieder eröffnet. Die noch vorhandenen Mitglieder der beiden Wiener Opernensembles (Solist:innen, Orchester, Chor und Ballett) fanden in der Volksoper und im Theater an der
Wien für zehn Jahre eine neue Heimstätte. Erst 1955 – nach Eröffnung der wieder aufgebauten Staatsoper – bekam die Volksoper ihre Eigenständigkeit zurück und wurde Teil der Bundestheater.
Direktor Franz Salmhofer holte mit Marcel Prawy 1955 einen genialen Dramaturgen ans Haus und mit ihm hielt das Musical Einzug in die Volksoper. Oper, Operette, Musical und Ballett waren von nun an die vier Standbeine des Volksopern-Spielplans. Nach einem Sensationserfolg von Kiss me, Kate unter Direktor Albert Moser feierte 1968 auch Bernsteins West Side Story ihre triumphale deutschsprachige Erstaufführung an der Volksoper.
Drei große Umbauten (1963, 1973 und 1990) brachten der Volksoper notwendige An- und Zubauten sowie ein neues Dachgeschoß, außerdem eine Seiten- und Hinterbühne, zwei Drehscheiben, je einen Ballett- und Chorsaal, eine Probebühne im Haus sowie Technikgarderoben. Auch im Zuschauerbereich konnten durch gezielte Verbesserungen Sitzqualität und Akustik optimiert werden.
Auf den populären Langzeit-Direktor Karl Dönch (1973–1987), der sich vor allem der Ensemble -
pflege widmete, folgte bis zu seinem plötzlichen Tod 1992 der Staatsopernbariton Eberhard Wächter. Den nachfolgenden Direktoren Ioan Holender (bis 1996) und Klaus Bachler (bis 1999) gelang jeweils ein spannender und auch international beachteter Spielplan.
Der bisher am längsten amtierende Direktor war der bekannte Burgschauspieler Robert Meyer, der in den letzten 15 Jahren ein buntes und erfolgreiches Repertoire zusammenstellte.
Mit Lotte de Beer steht nun erstmals eine Frau an der Spitze der Volksoper. Sie möchte in der Saison 2023/24 mit einigen Premieren an die aufregende und interessante 125-jährige Geschichte der Volksoper erinnern: Mit Salome (Wiener Erstaufführung 1910), La rondine (deutschsprachige Erstaufführung 1920), West Side Story (deutschsprachige Erstaufführung 1968) und vor allem der Uraufführung des Musiktheaters Lass uns die Welt vergessen, im Andenken an die Premiere der Operette Gruß und Kuss aus der Wachau und das Schicksal der Ensemblemitglieder der Volksoper im März 1938.
Die Geschichte der Volksoper Wien in all ihren Facetten ist eine kulturgeschichtliche und politische Zeitreise und zeigt uns anhand der Spielpläne und Besetzungen das Auf und Ab der Geschichte Österreichs in den letzten 125 Jahren.
Martin Schläpfer / Karole Armitage / Paul Taylor The moon wears a white shirt
Premiere am 12. November 2023
Michel Fokine / Adi Hanan / Uwe Scholz
Les Sylphides
Premiere am 8. Mai 2024
WIEDERAUFNAHME
Coppélia
oder Das Mädchen mit den Emailleaugen ab 7. Oktober 2023
REPERTOIRE
Promethean Fire ab 2. Februar 2024
Jolanthe und der Nussknacker ab 4. Februar 2024
Was hast du mit dem Wiener Staatsballett 2023/24 in der Volksoper Wien geplant?
Ich gehe den 2020 begonnenen Weg weiter, jedes Jahresprogramm beinhaltet aber natürlich auch neue Setzungen, Verschiebungen von Schwerpunkten. Unsere beiden VolksopernPremieren zeigen sechs Choreograph:innen und sind sehr individuell zusammengestellt. Ein solches Programm ist derzeit nirgendwo in Europa zu sehen! Für mich steht es künstlerisch gleichberechtigt neben unseren Premieren in der Wiener Staatsoper und zeigt auf beiden Bühnen das Wiener Staatsballett als ein Ensemble, bei dem ein großes Spektrum unserer so faszinierenden Kunst zu Hause ist.
Die erste Premiere ist den 24 Tänzer:innen des Corps de ballet der Volksoper gewidmet.
Die Aufteilung der Compagnie in ein Staatsopern- und ein Volksopern-Ensemble ist eine pragmatische, historisch gewachsen aus den Anforderungen, die ein Spielplan aus Operetten und Musicals stellt. Ich habe in mehrere meiner Wiener Arbeiten die Volksopern-Tänzer:innen, die ja alle eine klassische Ausbildung haben, integriert und spüre auch in meinen wöchentlichen Trainings die große Kraft, die in ihnen steckt. Für 2023/24 habe ich ihnen nun eine eigene Premiere, in der sie als Solist:innen glänzen können, anvertraut. The moon wears a white shirt ist ihr Titel – eine Zeile aus einem der von Ligeti vertonten Weöres-Gedichte, die Karole Armitage zur Basis ihrer Ligeti Essays gemacht hat. Mit Armitage kommt eine unglaubliche Persönlichkeit nach Wien. Im Genfer Ballett unter Patricia Neary hat sie viele große Balanchine-Ballette getanzt, sie war Mitglied der Merce Cunningham Dance Company, hat in New York schließlich ihr eigenes Ensemble gegründet. Dass sie ihre Ligeti Essays persönlich mit unseren Tänzer:innen erarbeiten wird, erfüllt mich mit großer Freude. Mit Dandelion Wine zeigen wir ein weiteres Werk Paul Taylors – ein helles, fröhliches Stück und damit ein schöner Kontrast zu seinem Promethean Fire, das nächste Saison weiter im Repertoire ist. Ich denke, dass mein Drittes Klavierkonzert in seiner abstrakten Dramatik sehr gut in diesen Rahmen passt.
Les Sylphides schlägt dann einen Bogen vom frühen 20. Jahrhundert bis in die Gegenwart.
Die Pflege des klassischen Tanzerbes ist mir genauso ein Anliegen wie das Integrieren von zeitgenössischen Choreographien. Mit Michel Fokines Les Sylphides kommt eine der bedeutendsten historischen Arbeiten in die Volksoper. Fokine stammte aus der St. Petersburger Welt Petipas und schloss sich Diaghilews Ballets Russes an. Dass er kurz nach der Jahrhundertwende den Mut hatte, für Les Sylphides einen Weißen Akt aus dem Zusammenhang eines Handlungsballetts herauszulösen und in seiner ganzen Abstraktion auf die Bühne zu stellen, war wegweisend. Tanztechnisch handelt es sich für das Corps de ballet, das nur aus Frauen besteht, um eines der schwierigsten Ballette des Repertoires. Es braucht eine enorme Stilsicherheit und für die schwebende Weichheit dieser faszinierenden Choreographie paradoxer Weise eine große muskuläre Kraft.
Fokine hat den romantischen Tanz in die Moderne geführt und die Basis für das Symphonische Ballett geschaffen, für das heute auch das Werk von Uwe Scholz steht.
Uwe Scholz war mit seinem Charisma, seiner Wärme und Inspirationskraft, aber auch in seiner Zerbrechlichkeit und Scheuheit ein wirklich außergewöhnlicher Künstler. Mit dem Mozart-Ballett Jeunehomme rundet sich unsere Sylphides-Premiere zu einem wunderschönen Tanzfest für die Solist:innen und das Corps de ballet der Wiener Staatsoper. Wir zeigen die Choreographie erstmals seit der Uraufführung 1986 mit Les Ballets de Monte-Carlo wieder im Bühnen- und Kostümdesign von Karl Lagerfeld, der als moderner Couturier kongenial den Geist der Mozart-Zeit eingefangen hat. Nachdem wir uns intensiv um die Rechte bemüht haben, ist es uns gelungen, die Genehmigung zur Rekonstruktion zu erhalten. In Wien waren bislang nur zwei ScholzBallette – die 2. Symphonie und Der wunderbare
Mandarin – zu sehen. Das war 1994/95. Ich bin der Meinung, dass sein Werk weiter gepflegt werden muss. Es ist zu herausragend, als dass man es einfach vergessen darf! Die symphonische Arbeitsweise und die strukturell so brillante Umsetzung großer Gruppenformationen mag auf den ersten Blick an Balanchine erinnern, doch Scholz’ Grundtenor ist ein völlig anderer. Gerade ein Stück wie Jeunehomme zeigt, wie viel Transzendenz in seiner Kunst steckt.
Zwischen Fokine und Scholz steht die Uraufführung Eden von Adi Hanan.
Adi Hanan, eine Tänzerin des Wiener Staatsballetts, hat mich im Dezember 2022 mit einer sehr reifen, eine große Individualität zeigenden Arbeit in der Plattform Choreographie überzeugt – unserem Programm zur Förderung junger Talente in professionellem Rahmen, das wir 2023/24 in der Volksoper leider nicht disponieren konnten. So war es für mich folgerichtig, Adi Hanan mit einer Uraufführung für unser Hauptprogramm zu beauftragen.
Die Eröffnung der Saison macht die Wiederaufnahme von Coppélia.
Coppélia ist eine farbenfrohe, bis in die kleinsten Details fein gearbeitete Rekonstruktion des romantischen, von E.T.A. Hoffmanns Sandmann inspirierten Balletts durch Pierre Lacotte, ein Standard-Werk für jede Ballettcompagnie ...
... und natürlich ein Klassiker für die ganze Familie?
Auf jeden Fall! Aber auch unsere beiden Premieren sowie die Produktion Promethean Fire ist für unser junges Publikum spannend. Tanz ist ja die Kunstform, die am wenigsten an das konkrete Wort gebunden ist und so jeden gleichermaßen berühren und begeistern kann, Menschen jeden Alters, Menschen aller Kulturen.
Premiere am Sonntag, 12. November 2023
Weitere Vorstellungen am 17., 22. November 2023, 4., 9., 12. Jänner, 1., 4., 8. Juni 2024
Werkeinführung eine halbe Stunde vor Beginn im Galerie-Foyer
Geschichten en miniature erzählen vom Miteinander und Gegeneinander, von Freiheit und Abhängigkeit, Bindung und Trennung, Hingebung und Entzweiung – mal voller existenzieller Wucht, mal voller zart versponnener Poesie, mal voller Lebensfreude.
„Als Ballett über die Schwierigkeit, Freund eines Liebenden zu sein und über unser Bedürfnis, oftmals mehr oder anderes zu begehren und zu erträumen, als wir zu erreichen vermögen“, beschreibt Martin Schläpfer sein Drittes Klavierkonzert: ein berührendes Tanzen, das voller Zwischentöne die Seele des Menschen in all ihren Schattierungen enthüllt. Choreographiert hat er es zu Alfred Schnittkes grandiosem Konzert für Klavier und Streichorchester, Musik wie ein „Nadelöhr für die gesamte, so vielfältige Welt“
Zu den schillerndsten Figuren des amerikanischen Tanzes zählt Karole Armitage. Sie hat mit George Balanchine, Merce Cunningham und am Broadway gearbeitet, begann auf Einladung Mikhail Baryshnikovs und Rudolf Nurejews zu choreographieren und schuf – zunächst mit „Punk“ assoziiert – vielseitige Verbindungen zwischen Tanz, Bildender Kunst, Poesie und Musik. In den letzten Jahren dringt sie vermehrt auch in philosophische Fragen des Menschseins vor. So auch in den Ligeti Essays, die in intensiver Auseinandersetzung mit drei Liederzyklen György Ligetis entstanden sind: poetisch-nächtliche Metaphern über Begegnungen von Menschen.
Eine Huldigung an den Frühling schuf Paul Taylor mit Dandelion Wine. Zu einem Violin-Concerto des barocken Virtuosen Pietro Locatelli entfaltet der bedeutende Modern Dance Künstler voller atemberaubender Sprünge und in raffinierter Unbekümmertheit einen Reigen aus immer neuen Verbindungen der Tänzer:innen. „Ein Volltreffer, eine fröhliche Ode an das Leben (...), eines der funkelndsten Werke“ Taylors, schrieb Anna Kisselgoff in The New York Times
„
SUCHE NACH SCHÖNHEIT. ZEIGE DEINE WANDLUNGSFÄHIGKEIT. BEWEGE DICH WIE DIE FLAMME DEINES BEWUSSTSEINS.
PERFEKTION IST DES TEUFELS. ZEIGE DIE EROTIK DER SCHWERKRAFT.“
(Grundsätze der choreographischen Arbeit Karole Armitages)
Musik Konzert für Klavier und Streichorchester von Alfred Schnittke
Choreographie Martin Schläpfer
Bühnenbild und Kostüme Thomas Ziegler
Licht Alex Brok
Einstudierung Yuko Kato
Klavier Alina Bercu
Musik Mit Pfeifen, Trommeln, Schilfgeigen für Mezzosopran und vier Schlagzeuger, Drei Lieder für Singstimme und Klavier nach Sándor Weöres für Mezzosopran und Klavier sowie Vier Hochzeitstänze für drei Singstimmen und Klavier von György Ligeti
Choreographie Karole Armitage
Bühnenbild David Salle
Kostüme Peter Speliopoulos
Licht Clifton Taylor
Einstudierung Karole Armitage, Izabela Szylinska
Sopran Birgid Steinberger
Mezzosopran Annelie-Sophie Müller
Alt Stephanie Maitland
Musik Concerto für Violine und Orchester op. 3 Nr. 2 c-Moll von Pietro Locatelli
Choreographie Paul Taylor
Kostüme Santo Loquasto
Licht Jennifer Tipton
Einstudierung Richard Chen See
Musikalische Leitung Christoph Altstaedt
Orchester der Volksoper Wien
Stories in miniature tell of togetherness and clash, of freedom and dependency, commitment and separation, devotion and rupture – sometimes full of existential force, sometimes full of delicately spun poetry, sometimes full of joie de vivre. With works by Karole Armitage and Paul Taylor, the triptych The moon wears a white shirt places two outstanding choreographers of American modernism next to an expressive psychogram about the life journey of a woman by Martin Schläpfer.
Premiere am Mittwoch, 8. Mai 2024
Weitere Vorstellungen am 11., 13., 17., 22., 26., 30. Mai 2024
Werkeinführung eine halbe Stunde vor Beginn im Galerie-Foyer
Ballettwerkstatt am 27. April 2024
Die Uraufführung von Les Sylphides während der ersten Pariser Saison von Serge Diaghilews Ballets Russes sorgte 1909 mit Tamara Karsawina, Anna Pawlowa, Alexandra Baldina und Vaslav Nijinsky als Solist:innen für großes Aufsehen. Ihr Choreograph, Michel Fokine, hatte zu Musik Frédéric Chopins das erste „Ballet Blanc“ ohne eine konkrete Handlung geschaffen. Traumwandlerisch und voller Poesie entfaltet er Bilder eines jungen Mannes, der in einem mystischen Wald wundersamen Sylphiden begegnet. Mit der erweiterten Fassung der 1907 in St. Petersburg aufgeführten Chopiniana gelang es Fokine, im elfenhaften Zauber des romantischen Balletts den Grundstein für eine zeitgenössische Tanzkunst zu legen.
Mit einer derart beeindruckenden Arbeit stellte sich Ensemblemitglied Adi Hanan in der Plattform Choreographie 2022/23 vor, dass Martin Schläpfer sich entschied, die israelische Künstlerin mit einer weiteren Uraufführung für das Wiener Staatsballett zu betrauen. In Eden nimmt sich die junge Choreographin mit Eva und Adam im Garten Eden einer der berühmtesten biblischen Geschichten an und konfrontiert animalisch-wilde Paradies-Vorstellungen mit der Erforschung des Verlusts der Unschuld und der Bewusstwerdung des Menschen im eigenen Körper.
Uwe Scholz zählt zu den wichtigsten deutschen Choreographen und schuf in seiner – durch seinen frühen Tod im Alter von nur 45 Jahren bedingten – kurzen Wirkungszeit ein vielfältiges Œuvre. Die Choreographien des empfindsamen Visionärs eint eines: Scholz’ Huldigung an die Musik. In einem engen Miteinander agieren Tanz und Komposition und erschaffen im gemeinsamen Rhythmus eigene Ballettwelten. Jeunehomme, 1986 für Les Ballets de MonteCarlo choreographiert, gilt bis heute als eine der bedeutendsten Schöpfungen des Choreographen. Zeitlos in der tänzerischen Klassik zeigt das Ballett zu Mozarts Klavierkonzert Nr. 9 Es-Dur KV 271 Bilder von Hingabe und Zweifel, Nähe und Ferne und vereint Dramatik und Leichtigkeit.
Musik Polonaisen, Nocturnes, Walzer und Mazurkas von Frédéric Chopin in einer Orchestrierung von Alexander Glasunow
Choreographie Michel Fokine
Bühnenbild und Kostüme Darko Petrovic
Licht Alex Brok
Einstudierung Barbora Kohoutková
Eden (Uraufführung)
Musik 1. und 2. Satz aus dem Streichquartett Nr. 14 d-Moll D 810 Der Tod und das Mädchen von Franz Schubert für Orchester bearbeitet sowie Spiegel im Spiegel für Violine und Klavier von Arvo Pärt
Choreographie Adi Hanan
Bühnenbild Michael Seibert
Kostüme Maya Bash
Licht Alex Brok
Musik Klavierkonzert Nr. 9 Es-Dur KV 271 „Jenamy“ von Wolfgang Amadeus Mozart
Choreographie Uwe Scholz
Bühnenbild und Kostüme Karl Lagerfeld
Einstudierung Giovanni Di Palma
Klavier Johannes Piirto
Musikalische Leitung Ido Arad Orchester der Volksoper Wien
EN
Two 20th century masterpieces – Michel Fokine’s enchantingly poetic “Ballet Blanc” Les Sylphides from 1909 and Uwe Scholz’s lucid Mozart ballet Jeunehomme from 1986 –frame a world premiere: Eden is the title, given by the young Israeli choreographer and Vienna State Ballet dancer Adi Hanan to her second work for the ensemble – an exploration of animalistic, wild imaginations of paradise, of the loss of innocence and of human being becoming conscious in his own body.
„ICH BRAUCHE MOZARTS
FRÖHLICHKEIT, SEINE SCHÖNHEIT, SEINE
OBJEKTIVITÄT UND SEINE
MELANCHOLIE, DIE
NICHT VON EINER ART
NARZISSMUS, SONDERN
VON EINER TRAGISCHEN
KRAFT GETRIEBEN WERDEN.
DAS JEUNEHOMME
KONZERT IST DIE SYNTHESE
VON ALL DEM.“
Ballett in drei Akten
Wiederaufnahme am Samstag, 7. Oktober 2023
Weitere Vorstellungen am 11., 17. Oktober, 15. November, 2., 8., 30. Dezember 2023, 19., 24., 29. Jänner 2024
Dr. Coppélius, ein verrückter, sich nach Liebe sehnender Professor, konstruiert sich eine Puppe, die so echt aussieht, dass der in Swanilda verliebte Franz die Täuschung nicht erkennt und seine Verlobte vergisst. Inspiriert von E.T.A. Hoffmanns Erzählung
Der Sandmann eroberte sich 1870 mit Coppélia eine Puppe die Tanzbühne. Zu Léo Delibes hinreißender Musik handelt das Ballett von Idealbildern und der Faszinationskraft lebensechter Technik, aber auch von Ängsten, Entfremdungen und der Hybris des sich zum Schöpfer aufspielenden Menschen. In der opulenten Rekonstruktion von Pierre Lacotte steht mit Coppélia ein faszinierender Ballettabend für die ganze Familie wieder auf dem Spielplan des Wiener Staatsballetts.
Musik
Choreographie
Libretto
Musikalische Leitung
Léo Delibes
Pierre Lacotte
Charles Nuitter und Arthur Saint-Léon
Alfred Eschwé
Bühnenbild und Kostüme nach den Pariser Originalentwürfen (1870)
Realisierung
des Bühnenbildes
Realisierung der Kostüme
Licht
Einstudierung
adaptiert von Pierre Lacotte
Jean-Luc Simonini
Michel Ronvaux
Jacques Giovanangeli
Jean Christophe Lesage,
Lukas Gaudernak
Orchester der Volksoper Wien
„DANN FÜHRT ER DIE ZITTERNDEN HÄNDE AN DIE STIRN UND DIE BRUST
DES JUNGEN MANNES. ER SCHEINT
IHM SEINE SEELE RAUBEN ZU WOLLEN, UM DAS MÄDCHEN ZUM LEBEN ZU
ERWECKEN, DAS ER IN SCHLAFLOSEN
NÄCHTEN ERSCHAFFEN HAT ...
SIE MACHT EINEN SCHRITT, DANN
ZWEI. SIE STEIGT DIE ERSTE STUFE VOM
SOCKEL HERAB, DANN DIE ZWEITE.
SIE LEBT!“
(Nach dem Libretto zu Coppélia von Charles Nuitter und Arthur Saint-León)
Paul Taylor / Martin Schläpfer / Mark Morris
Vorstellungen am 2., 6., 22., 26. Februar 2024
Paul Taylor und Mark Morris zählen zu den prägenden Künstlern der amerikanischen Moderne, haben aber immer wieder auch Brücken zum klassischen Ballett geschlagen. Paul Taylor entfaltet in Promethean Fire ein Kaleidoskop menschlicher Emotionen – ein Weg „durch Nacht zum Licht“ mit Gänsehauteffekt. Leichtfüßig kommt dagegen Mark Morris in Beaux daher: Im raffinierten Vexierspiel einer Camouflage erlauben sich neun schöne Männer mit einem hinreißenden Augenzwinkern all das, was man sich unter dem Klischee vom Beau vorstellt. Subtile Erforschungen von Bewegung im Raum sind Martin Schläpfers Ballette Lontano und Ramifications.
Promethean Fire
Musik
Toccata und Fuge d-Moll BWV 565, Präludium es-Moll BWV 853 sowie Choralvorspiel Wir glauben all an einen Gott BWV 680 von Johann Sebastian Bach in der Orchestrierung von Leopold Stokowski
Choreographie
Paul Taylor
Bühnenbild und Kostüme Santo Loquasto
Licht Jennifer Tipton
Einstudierung
Lontano / Ramifications
Richard Chen See
Musik Lontano und Ramifications von György Ligeti
Choreographie Martin Schläpfer
Bühnenbild und Kostüme Keso Dekker und Thomas Ziegler
Licht Stefan Bolliger
Einstudierung
Beaux
Julie Thirault und Louisa Rachedi
Musik Concerto für Cembalo und kleines Orchester H. 246 sowie Nr. 1 Lento aus Deux Pièces für Cembalo H. 244 von Bohuslav Martinů
Choreographie Mark Morris
Bühnenbild und Kostüme Isaac Mizrahi
Licht Michael Chybowski
Einstudierung
Musikalische Leitung
Elisa Clark
Jean-Michaël Lavoie
Orchester der Volksoper Wien
Musiktheater für die ganze Familie nach Peter Iljitsch Tschaikowskis Oper Jolanthe und Ballett Der Nussknacker
Vorstellungen am 4., 8., 11., 17., 20., 24. Februar, 3., 7., 10. März 2024
Eine blinde Prinzessin, die ihre Blindheit erst erkennen muss, um geheilt werden zu können, und ein Mädchen, das in einem Nussknacker einen Prinzen und mit ihm eine Traumwelt entdeckt. Die Oper Jolanthe und das Ballett Der Nussknacker sind Tschaikowskis letzte Bühnenwerke. Die Ideen zu beiden finden sich im selben Notizbuch, musikalisch verbindet sie eine tiefe Verwandtschaft und inhaltlich die gleiche Thematik. 1892 zusammen in St. Petersburg uraufgeführt haben Regisseurin Lotte de Beer und Choreograph Andrey Kaydanovskiy die beiden Stücke zu einer fantasievollen Tanz-Oper für die ganze Familie verwoben.
Solist:innenbesetzung und Leading Team siehe Seite 75
Ensemble des Wiener Staatsballetts
Studierende der Ballettakademie der Wiener Staatsoper Orchester der Volksoper Wien
Concertante
Musik Frank Martin
Choreographie Hans van Manen
In the Middle, Somewhat Elevated
Musik Thom Willems
Choreographie William Forsythe
Brahms-Schoenberg Quartet
Musik Johannes Brahms/Arnold Schönberg
Choreographie George Balanchine
© The George Balanchine Trust
Premiere am 23. Dezember 2023
Weitere Vorstellungen am 27., 29. Dezember 2023, 2., 4., 5. Jänner 2024
Einführungsmatinee am 10. Dezember 2023
Die Kameliendame
Musik Frédéric Chopin
Choreographie John Neumeier
Premiere am 24. März 2024
Weitere Vorstellungen am 26. März, 5., 7., 12., 15., 17., 22., 27. April, 1., 4. Mai 2024
Einführungsmatinee am 17. März 2024
Vorstellung am 29. Juni 2024
Don Quixote
Musik Ludwig Minkus/John Lanchbery
Choreographie Rudolf Nurejew
nach Marius Petipa
Vorstellungen am 14., 16., 22., 25.,
29. September 2023
15., 18., 25., 27., 29. Februar 2024
Giselle
Musik Adolphe Adam und Friedrich Burgmüller
Choreographie Elena Tschernischova
nach Marius Petipa, Jean Coralli und Jules Perrot
Vorstellungen am 2., 9., 22., 27. Oktober 2023, 11., 12. Februar 2024
Tabula Rasa
Musik Arvo Pärt
Choreographie Ohad Naharin
Goldberg-Variationen
Musik Johann Sebastian Bach
Choreographie Heinz Spoerli
Vorstellungen am 7., 10., 13.,
16. November 2023
Dornröschen
Musik Peter Iljitsch Tschaikowski und Giacinto Scelsi
Choreographie Martin Schläpfer und Marius Petipa
Vorstellungen am 27., 30. November,
3., 6. Dezember 2023, 9., 11., 23., 25., 26. Jänner 2024
Marsch, Walzer, Polka
Musik Johann Strauß (Sohn),
Josef Strauß, Johann Strauß (Vater)
Choreographie Martin Schläpfer
Fly Paper Bird
Musik Gustav Mahler
Choreographie Marco Goecke
Symphony in C
Musik Georges Bizet
Choreographie George Balanchine
© The School of American Ballet
Vorstellungen am 21., 24., 31. Mai,
3. Juni 2024
Schwanensee
Musik Peter Iljitsch Tschaikowski
Choreographie Rudolf Nurejew nach Marius Petipa und Lew Iwanow
Vorstellungen am 6., 11., 14., 20., 23. Juni 2024
Samstag, 28. Oktober 2023
Montag, 30. Oktober 2023
Giuseppe Verdi (1813 –1901): Messa da Requiem
Sopran: Eleonora Buratto
Mezzosopran: Ekaterina Semenchuk
Tenor: Michael Spyres
Bass: Stefan Cerny
Chor der Volksoper Wien
Singakademie Wien
Orchester der Volksoper Wien
Musikalische Leitung: Omer Meir Wellber
Das Konzert findet im Wiener Konzerthaus statt.
Weitere Informationen und Karten: konzerthaus.at
Dienstag, 16. Jänner 2024
Richard Wagner (1813 –1883): Die Walküre, 1. Aufzug
Hunding: Stefan Cerny
Siegmund: Julian Hubbard
Sieglinde: Christiane Libor
Orchester der Volksoper Wien
Musikalische Leitung: Omer Meir Wellber
Mittwoch, 14. Februar 2024
Charles Ives (1874 –1954): The Unanswered Question
Edward Elgar (1857–1934): Konzert für Violoncello und Orchester e-Moll op. 85
Felix Mendelssohn Bartholdy (1809 –1847): Symphonie Nr. 3 a-Moll op.
56 „Schottische“
Violoncello: Steven Isserlis
Orchester der Volksoper Wien
Musikalische Leitung: Umberto Clerici
Donnerstag, 16. Mai 2024
Johann Sebastian Bach (1685 –1750): Konzert für 3 Violinen D-Dur BWV 1064R
Johann Sebastian Bach (1685 –1750) / Anton Webern (1883 –1945): Ricercare a 6
Dmitri Schostakowitsch (1906 –1975): Symphonie Nr. 1 f-Moll op. 10
Violine: Bettina Gradinger, Vesna Stanković-Moffatt, Anne Harvey-Nagl
Orchester der Volksoper Wien
Musikalische Leitung: Nicole Paiement
Donnerstag, 27. Juni 2024
Samstag, 29. Juni 2024
Friedrich Gulda (1930 –2000) Konzert für Violoncello und Blasorchester
Sergej Prokofjew: Ouvertüre über hebräische Themen, op. 34
Franz Schubert (1797–1828): Symphonie Nr. 3 D-Dur D 200
Violoncello: Jan Vogler
Orchester der Volksoper Wien
Musikalische Leitung: Omer Meir Wellber
Gastspiel im Rahmen des Herbstgold-Festivals im Schloss Esterházy.
Donnerstag, 21. September 2023
Sergei Dreznin (*1955): Lisztomania (Uraufführung)
Bearbeitung mehrerer Werke von Franz Liszt und Antonio Paganini
Rezitation: George Hamilton
Violine: Julian Rachlin
Viola: Sarah McElravy
Klavier: Maximilian Kromer
Orchester der Volksoper Wien
Musikalische Leitung: Omer Meir Wellber
Weitere Informationen und Karten: herbstgold.at
Die Konzertserie und die Position des Musikdirektors
werden unterstützt von Martin Schlaff.
Die Junge Volksoper präsentiert Produktionen, Projekte, Mitmachaktionen und Workshops für Kinder verschiedener Altersgruppen und Familien, für Jugendliche und junge Erwachsene sowie ein umfangreiches Angebot für Schulen.
Die Junge Volksoper ermöglicht eine erste Begegnung mit Musiktheater, bietet besondere Einblicke, ermuntert zum Mitmachen und fördert kulturelle Teilhabe für alle Menschen.
junge.volksoper.at
Die Projekte der Jungen Volksoper werden unterstützt von
WE ARE FAMILY – Sonntags in die Volksoper!
Endlich Zeit für die Familie – und Zeit für gemeinsam erlebtes Musiktheater! An der Volksoper stehen Sonntage im Zeichen der Familie. Omas und Opas, Nichten und Neffen, Patentanten oder Wahlonkel aufgepasst:: Sonntags heißt es ab jetzt „Treffpunkt Volksoper!“
Am Vormittag zeigen wir kurze Stücke im Rahmen der Junge Volksoper Familienmatineen und am Nachmittag familienfreundliche Produktionen für Groß und Klein.
Aristocats
La Cenerentola für Kinder
Ein Papp-Konzert
Keloglan und die 40 Räuber
Das Dschungelbuch
Konzert Kinderchor & Jugendchor
Auf einen Blick:
Für die ganze Familie
Immer sonntags um 11:00 Uhr
Eigene Programmhefte für Kinder
Mit Junge Volksoper Workshops
Zwei Familienmatineen-Zyklen
Text und Musik von Richard Sherman, George Bruns, Terry Gilkyson & Al Rinker
„Katzen brauchen furchtbar viel Musik“ – und unser junges Publikum auch! Seid also dabei, wenn die edle Hauskatze Duchesse zusammen mit ihren drei Kindern
Marie, Toulouse und Berlioz vom gemeinen Butler Edgar auf die Straße gesetzt wird und dort auf räudige Straßenkatzen, wilde Hunde und schnattrige Gänse trifft.
Zu den mitreißenden Songs des Disneyfilms und mit ganz viel Fantasie wird die Geschichte der Katzenfamilie zum Leben erweckt. Ihr habt Das Dschungelbuch geliebt?
Dann müsst ihr Aristocats sehen!
Premiere am Sonntag, 24. September 2023, 11:00 Uhr
Sonntag, 1. Oktober 2023, 11:00 Uhr
Sonntag, 5. November 2023, 11:00 Uhr
Sonntag, 26. November 2023, 11:00 Uhr
Sonntag, 14. Jänner 2024, 11:00 Uhr
Mittwoch, 31. Jänner 2024, 11:00 Uhr
Sonntag, 17. März 2024, 11:00 Uhr
Sonntag, 7. April 2024, 11:00 Uhr
Sonntag, 28. April 2024, 11:00 Uhr
Schulvorstellung
Schulvorstellung
Oper von Gioacchino Rossini
Erzählfassung von Johanna Arrouas
In italienischer Sprache mit deutschen Erzähltexten
Eine immer hungrige Maus hat es sich im Hause Don Magnificos gemütlich gemacht. Während sie an ihrem geliebten Käse knabbert, erzählt sie die Geschichte von einem Mädchen, das Aschenputtel genannt wird. Von ihren bösen Stiefschwestern schikaniert, gewinnt die junge Frau, die eigentlich Angelina heißt, am Ende das Herz des Prinzen. Die Sängerin Johanna Arrouas schlüpft in die Rolle der Maus Pecorina und bringt Rossinis Oper in einer gekürzten Fassung für unser junges Publikum auf die Bühne der Volksoper.
Sonntag, 10. September 2023, 11:00 Uhr
Sonntag, 17. September 2023, 11:00 Uhr
Sonntag, 8. Oktober 2023, 11:00 Uhr
Montag, 16. Oktober 2023, 10:00 Uhr
Drei Operetten in 70 Minuten Szenisches Konzert von Steef de Jong
Operette ist nur etwas für Erwachsene? Steef de Jong beweist das Gegenteil! Orpheus in der Unterwelt, Die Fledermaus und Der Zarewitsch – mit aus Karton gebastelten Bühnenbildern und Kostümen bringt der niederländische Künstler die unterhaltsamen Operetten auf die Volksopernbühne, und das in nur 70 Minuten! „Verzaubern lassen“ heißt das Motto, wenn Steef de Jong gemeinsam mit dem Volksopernorchester sowie einer Sängerin und einem Sänger sein überdimensionales Pop-up-Buch ausklappt.
Sonntag, 19. November 2023, 11:00 Uhr
Die ganze Volksoper springt auf und tanzt, wenn der glatzköpfige Bauernjunge Keloglan gegen eine Räuberbande kämpft, 40 Goldfasane für seine Familie erlegt, sich aus einer Vorratskammer befreit, den Sultan überlistet und am Ende die schöne Gül heiratet. Das Märchenkonzert von Sinem Altan begeistert auch in dieser Saison wieder mit mitreißender Musik, gespielt auf traditionellen türkischen Instrumenten und Instrumenten des Volksopernorchesters. Die Erzählung bringt das Publikum zum Lachen, Staunen und Mitfiebern – diese Schelmengeschichte sollte sich niemand entgehen lassen.
Sonntag, 3. Dezember 2023, 11:00 Uhr
Dienstag, 5. Dezember 2023, 10:30 Uhr
Sonntag, 10. Dezember 2023, 11:00 Uhr
Text und Musik von Richard M. Sherman, Robert B. Sherman, Terry Gilkyson & George Bruns
Ein Dschungel kann ein abenteuerlicher Ort sein, egal ob Urwald oder Großstadtdschungel. Mit einer gehörigen Portion Witz und Fantasie wurde der Disneyklassiker zum Riesenerfolg bei unserem jungen Publikum. Das Menschenkind Mogli begegnet einer trötenden Elefantenherde, einer hypnotisierenden Schlange, einer frechen Affenbande und schlussendlich dem wilden Tiger Shir Khan. Mogli besteht die Abenteuer nicht nur mit Hilfe seiner Freunde, dem Bären Balu und dem Panther Baghira, sondern auch mit dem Song „Probier’s mal mit Gemütlichkeit!“ Denn: Singen hilft und vertreibt alle Sorgen, auch im unwegsamen Dschungel.
Sonntag, 18. Februar 2024, 11:00 Uhr
Sonntag, 25. Februar 2024, 11:00 Uhr
Sonntag, 10. März 2024, 11:00 Uhr
Sonntag, 14. April 2024, 11:00 Uhr
Sonntag, 5. Mai 2024, 11:00 Uhr
So viele Stücke stehen auf dem Spielplan, so viele unterschiedliche Aufführungen werden gezeigt, so eine große Vielfalt! Auf diesen Seiten haben wir alle Produktionen zusammengefasst, die wir speziell für junges Publikum empfehlen!
„Vorhang auf!“ für unsere Lieblingsstücke:
Die Reise zum Mond (Premiere)
Coppélia (Wiederaufnahme)
Anatevka
Die Zauberflöte
Der Zauberer von Oz
Hänsel und Gretel
Jolanthe und der Nussknacker
The Sound of Music
Oper für die ganze Familie von Jacques Offenbach
Begebt euch gemeinsam mit König Flott, Prinz Caprice und Mikroskop auf eine Reise zum Mond! Was finden die Abenteurer über die Mondbewohner:innen heraus? Und werden Caprice und die Mondprinzessin Fantasia zueinander finden, obwohl die Liebe auf dem Mond eine Krankheit ist? Diese Zauberoper von Jacques Offenbach, nach den Erzählungen von Jules Verne, wird euch sicherlich begeistern.
„Bühne frei!“ für die Junge Volksoper, denn die Stars dieser Produktion sind der Kinderchor und der Jugendchor sowie das Opernstudio – also die jüngsten Mitglieder der Volksoper!
Premiere am Samstag, 14. Oktober 2023, 18:00 Uhr
Freitag, 20. Oktober 2023, 19:00 Uhr
Mittwoch, 1. November 2023, 17:00 Uhr
Montag, 6. November 2023, 19:00 Uhr
Dienstag, 14. November 2023, 18:30 Uhr
Samstag, 18. November 2023, 17:30 Uhr
Donnerstag, 7. Dezember 2023, 19:00 Uhr
Montag, 3. Juni 2024, 18:00 Uhr
Sonntag, 16. Juni 2024, 17:00 Uhr
Donnerstag, 20. Juni 2024, 19:00 Uhr
Dienstag, 25. Juni 2024, 11:00 Uhr
Ballett von Pierre Lacotte Musik von Léo Delibes
Das Wiener Staatsballett öffnet die Tür zum Haus des Puppenmachers Coppélius, der daran arbeitet, einen künstlichen Menschen zum Leben zu erwecken, was vor ihm noch niemandem geglückt ist. Mechanische Puppen konnte Coppélius bisher schon bauen und in eine dieser Puppen verliebt sich nun der junge Franz. Statt seiner Verlobten will er dieses zauberhafte Geschöpf erobern. Doch was ist, wenn er herausfindet, dass er sich in eine Puppe verliebt hat? Zur wunderbaren Musik von Léo Delibes bringen die Tänzerinnen und Tänzer des Wiener Staatsballetts dieses Märchen auf die Bühne.
Wiederaufnahme am Samstag, 7. Oktober 2023, 18:00 Uhr
Mittwoch, 11. Oktober 2023, 18:30 Uhr
Dienstag, 17. Oktober 2023, 19:00 Uhr
Mittwoch, 15. November 2023, 19:00 Uhr
Samstag, 2. Dezember 2023, 18:00 Uhr
Freitag, 8. Dezember 2023, 17:00 Uhr
Samstag, 30. Dezember 2023, 19:00 Uhr
Freitag, 19. Jänner 2024, 18:00 Uhr
Mittwoch, 24. Jänner 2024, 19:00 Uhr
Montag, 29. Jänner 2024, 18:00 Uhr
Im kleinen, jüdischen Schtetl Anatevka träumt der arme Milchmann Tevje davon, endlich einmal reich zu sein. Dann wäre es auch leichter, die höchst ungewöhnlichen Heiratspläne seiner Töchter zu ertragen! Das Musical Anatevka erzählt von Zusammenhalt in schweren Zeiten, von Ausgrenzung und von der Wichtigkeit der Familie – und das mit mitreißender Musik, viel Witz und einer großen Portion Lebensfreude.
Samstag, 2. September 2023, 19:00 Uhr
Freitag, 8. September 2023, 19:00 Uhr
Donnerstag, 14. September 2023, 19:00 Uhr
Samstag, 16. September 2023, 19:00 Uhr
Samstag, 23. September 2023, 19:00 Uhr
Montag, 25. September 2023, 19:00 Uhr
Samstag, 30. September 2023, 18:00 Uhr
Freitag, 6. Oktober 2023, 19:00 Uhr
Donnerstag, 12. Oktober 2023, 19:30 Uhr
Sonntag, 15. Oktober 2023, 16:30 Uhr
Donnerstag, 19. Oktober 2023, 19:00 Uhr
Dienstag, 24. Oktober 2023, 19:00 Uhr
Die Handlung von Mozarts Oper klingt wie ein Märchen. Hier eine geheimnisvolle Königin der Nacht, dort mystische Priester und dazwischen eine entführte Prinzessin, die von einem Prinzen und seinem Begleiter, dem Vogelfänger Papageno, befreit werden soll. Außerdem gibt es eine Zauberflöte, wilde Tiere und gefährliche Prüfungen. Diese märchenhafte Geschichte wird mit Hilfe zahlreicher Puppen zum Leben erweckt, sie erzählt vom Erwachsenwerden und von einer Welt, für die wir alle Verantwortung übernehmen müssen.
Mittwoch, 18. Oktober 2023, 19:00 Uhr
Samstag, 21. Oktober 2023, 19:00 Uhr
Mittwoch, 25. Oktober 2023, 19:00 Uhr
Freitag, 3. November 2023, 19:00 Uhr
Sonntag, 5. November 2023, 17:00 Uhr
Sonntag, 7. Jänner 2024, 16:30 Uhr
Samstag, 13. Jänner 2024, 19:00 Uhr
Donnerstag, 18. Jänner 2024, 19:00 Uhr
Dienstag, 23. Jänner 2024, 18:30 Uhr
Sonntag, 28. Jänner 2024, 16:30 Uhr
Sonntag, 2. Juni 2024, 16:30 Uhr
Freitag, 7. Juni 2024, 19:00 Uhr
Freitag, 14. Juni 2024, 18:00 Uhr
Mittwoch, 19. Juni 2024, 11:00 Uhr
Samstag, 22. Juni 2024, 18:00 Uhr
Freitag, 28. Juni 2024, 19:00 Uhr
Eine Vogelscheuche, ein Blechmann und ein Löwe helfen Dorothy aus dem magischen Land Oz wieder zurück in nach Hause zu finden. Ein Wirbelsturm hat sie und ihren Hund Toto dorthin verweht, und nun sehnt sie sich zurück zu ihrer Familie. Das Musical wurde zum Publikumshit für die ganze Familie, nicht nur wegen des weltberühmten Songs „Over the Rainbow“, sondern auch wegen der berührenden Geschichte voller Witz und Herz.
Sonntag, 19. November 2023, 18:00 Uhr
Montag, 20. November 2023, 10:00 Uhr
Samstag, 25. November 2023, 18:00 Uhr
Sonntag, 3. Dezember 2023, 16:30 Uhr
Sonntag, 10. Dezember 2023, 16:30 Uhr
Mittwoch, 13. Dezember 2023, 18:00 Uhr
Freitag, 15. Dezember 2023, 18:00 Uhr
Dienstag, 19. Dezember 2023, 18:00 Uhr
Dienstag, 26. Dezember 2023, 17:00 Uhr
Freitag, 29. Dezember 2023, 18:00 Uhr
Schulvorstellung
Oper von Engelbert Humperdinck
Eine böse Hexe und zwei mutige Kinder, die sich aus ihren Fängen befreien können, indem sie zusammenhalten: Hänsel und Gretel erzählt eine Geschichte von Mut und Stärke. Die wunderbaren Melodien Engelbert Humperdincks bezaubern gerade auch unser junges Publikum, und das seit vielen, vielen Jahren. Auch heuer warten im Wald wieder Taumännchen, Sandmännchen und 14 Engel, und wenn die Hexe zu ihrem Flug über den Orchestergraben ansetzt, schlagen die Herzen aller Kinder und Erwachsenen höher!
Samstag, 16. Dezember 2023, 18:00 Uhr
Mittwoch, 20. Dezember 2023, 11:00 Uhr
Samstag, 23. Dezember 2023, 18:00 Uhr
Montag, 25. Dezember 2023, 17:00 Uhr
Mittwoch, 3. Jänner 2024, 19:00 Uhr
Samstag, 6. Jänner 2024, 17:00 Uhr
Schulvorstellung
JA NEIN 3h 6+Musiktheater für die ganze Familie nach der Oper und dem Ballett von Peter Iljitsch Tschaikowski
Jolanthe ist eine blinde Prinzessin, doch die Welt, die sie sich in ihrem Kopf erträumt, ist wunderschön: voller Musik und Tanz, fantasievoller Figuren und zauberhafter Gestalten. Als jedoch ein unerwarteter Besucher auftaucht und sie Gefühle für ihn entwickelt, wirbelt das ihr ganzes behütetes Leben durcheinander. Soll sie sich von ihrer Fantasiewelt verabschieden, sich von einem Arzt heilen lassen und die Welt so sehen, wie sie wirklich ist? Diese hinreißende Produktion verbindet Tschaikowskis Oper und Ballett zu einer Geschichte für die ganze Familie.
Sonntag, 4. Februar 2024, 17:00 Uhr
Donnerstag, 8. Februar 2024, 19:00 Uhr
Sonntag, 11. Februar 2024, 16:30 Uhr
Samstag, 17. Februar 2024, 18:30 Uhr
Dienstag, 20. Februar 2024, 11:00 Uhr
Samstag, 24. Februar 2024, 18:00 Uhr
Sonntag, 3. März 2024, 16:30 Uhr
Donnertag, 7. März 2024, 18:00 Uhr
Sonntag, 10. März 2024, 18:00 Uhr
Schulvorstellung
Was bedeutet Familie? Und wie viel Zusammenhalt brauchen wir, um auch dunkle Zeiten zu überstehen? Davon erzählt das Musical The Sound of Music. Sieben Kinder hat der verwitwete Baron von Trapp. Um diese zu betreuen, kommt die junge Maria ins Haus, die eigentlich Nonne werden will. Doch dann verliert Maria ihr Herz nicht nur an die Kinder, sondern auch an den Baron. Das gemeinsame Singen verbindet und gibt Hoffnung bei der Flucht aus der Heimat.
Samstag, 20. April 2024, 19:00 Uhr
Mittwoch, 24. April 2024, 11:00 Uhr
Samstag, 27. April 2024, 19:00 Uhr
Mittwoch, 1. Mai 2024, 18:00 Uhr
Samstag, 4. Mai 2024, 19:00 Uhr
Donnerstag, 9. Mai 2024, 16:30 Uhr
Sonntag, 12. Mai 2024, 16:30 Uhr
Sonntag, 19. Mai 2024, 16:30 Uhr
Samstag, 25. Mai 2024, 19:00 Uhr
In zahlreichen Workshops kommt ihr der Welt des Musiktheaters ganz nahe!
Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene lernen Sänger:innen persönlich kennen, musizieren gemeinsam mit dem Orchester, schnuppern in die Kostüm- und Maskenabteilung hinein, spielen Theater, singen, tanzen und werden selbst kreativ.
Workshops für fünf Altersstufen:
x-small: für Kinder im Alter von 4 und 5 Jahren (in Begleitung eines Erwachsenen)
small: für Kinder im Alter von 6 und 7 Jahren
medium: für Kinder bzw. Jugendliche von 8 bis 13 Jahren
large: für Jugendliche von 14 bis 18 Jahren
x-large: für junge Erwachsene ab 18 Jahren
Wir informieren euch über alle aktuellen Termine und Details zur Anmeldung auf volksoper.at, in unserem Newsletter Junge Volksoper und in der Broschüre Junge Volksoper. (Zu bestellen unter: marketing@volksoper.at)
QR-Code mit dem Handy scannen.
Ihr seid zwischen 15 und 25 Jahre alt und brennt darauf, mehr über Oper & Co zu erfahren? Wir nehmen euch mit hinter die Kulissen!
Als Junge Volksoper Newcomer bieten wir euch das besondere Theatererlebnis: Wir besuchen gemeinsam zu vergünstigten Preisen eine Vorstellung inklusive Vor- oder Nachbereitung und Backstage-Besuch.
Mehrmals pro Spielzeit verständigen wir euch per E-Mail über mögliche Termine! Wer Interesse hat, Junge Volksoper Newcomer zu werden, meldet sich an unter: junge@volksoper.at
Die JungeVolksoper kommt zu euch nach Hause!
Auf der Website der Volksoper Wien findet ihr ein vielfältiges, kreatives Angebot zu euren Lieblingsproduktionen.
Zahlreiche Videos, Rätsel und Bastelbögen zu den einzelnen Stücken sowie Höraufgaben und vieles mehr rund um die Volksoper laden zum Schmökern und Mitmachen ein und stehen zum Download bereit. So können Kinder und Jugendliche ihrer Kreativität und Fantasie zu Hause freien Lauf lassen. Die Materialien dienen auch zur Vor- oder Nachbereitung einer Vorstellung.
SCHULKLASSEN – Willkommen in der Volksoper!
Angebote für Schulen:
Eigene Schulvorstellungen am Vormittag unter der Woche
Ermäßigte Kartenkontingente für Schulklassen für jede Vorstellung
Buddy-Klasse: zu jeder Neuproduktion darf eine Klasse ganz nah ran, mit freundlicher Unterstützung von Dudlerei – Verein zur Förderung von Kinderkulturprojekten
Schulprojekte: mehrere Schulklassen begleiten Produktionen von der ersten Probe bis zur Premiere
Volksoper Backstage: Probenbesuche, Backstage-Führungen und Künstler:innengespräche
Unterrichtsmaterialien zur Vor- und Nachbereitung des Volksopernbesuchs im Unterricht
Stückeinführende Schulworkshops zu ausgewählten Produktionen
Workshops mit Musiker:innen des Orchesters der Volksoper Wien
Informationsabend für Lehrer:innen zweimal jährlich
Junge Volksoper Connected: Online-Pinnwände für Schulklassen aus den Bundesländern, mit freundlicher Unterstützung von Wiener Städtische Versicherung
Schulvorstellungen 2023/24:
La Cenerentola für Kinder
Montag, 16. Oktober 2023, 10:00 Uhr
Der Zauberer von Oz
Montag, 20. November 2023, 10:00 Uhr
Keloglan und die 40 Räuber
Dienstag, 5. Dezember 2023, 10:30 Uhr
Hänsel und Gretel
Mittwoch, 20. Dezember 2023, 11:00 Uhr
Aristocats
Mittwoch, 31. Jänner 2024, 11:00 Uhr
Jolanthe und der Nussknacker
Dienstag, 20. Februar 2024, 11:00 Uhr
The Sound of Music
Mittwoch, 24. April 2024, 11:00 Uhr
Die Zauberflöte
Mittwoch, 19. Juni 2024, 11:00 Uhr
Die Reise zum Mond
Dienstag, 25. Juni 2024, 11:00 Uhr
Schulprojekte 2023/24:
Aristocats (ab der 1. Schulstufe)
Die Reise zum Mond (ab der 3. Schulstufe)
Der Kinderchor und der Jugendchor der Volksoper treten in der Spielzeit 2023/24 u. a. in folgenden Produktionen auf:
Aristocats
Die Reise zum Mond
Der Zauberer von Oz
La bohème
Hänsel und Gretel
Anatevka
Die letzte Verschwörung
Das Dschungelbuch
The Sound of Music
Die lustigen Weiber von Windsor
Weihnachtskonzert
Cabaret
An einem Sonntagvormittag im Jahr gehört das Haus nur der Jungen Volksoper:
Konzert Kinderchor & Jugendchor
Sonntag, 23. Juni 2024 um 11:00 Uhr
So kommen die Jüngsten auf die Bühne der Volksoper:
Um in Vorstellungen der Volksoper auf der Bühne zu stehen und zu singen, erhalten rund 100 Kinder und 50 Jugendliche bzw. junge Erwachsene einmal pro Woche 60 Minuten Chorunterricht mit integrierter Stimmbildung. Begonnen wird im Basischor im Alter von 7 und 8 Jahren, danach geht es je nach Fortschritt in den Bühnenchor und damit auf die große Bühne.
Kursdauer
September 2023 bis Juni 2024
ANMELDUNG & INFO
Brigitte Lehr (Leitung Kinderchor, Jugendchor und Kinderkomparserie)
+43/1/514 44–3238 | brigitte.lehr@volksoper.at
In unseren Rätselvorstellungen können junge Opernprofis anhand eines Rätselbogens eine ausgewählte Produktion ganz genau unter die Lupe nehmen. Eine für junges Publikum gestaltete Inhaltsangabe hilft bei der Lösung der Fragen und macht so auch komplexe Aufführungen für Kinder verständlich.
Zur Belohnung erhalten alle, die einen ausgefüllten Fragebogen abgeben, eine süße Überraschung und nehmen an einer Verlosung teil.
Orpheus in der Unterwelt
Sonntag, 24. September 2023, 17:00 Uhr
Anatevka
Freitag, 6. Oktober 2023, 19:00 Uhr
La Cage aux Folles
Samstag, 4. November 2023, 19:00 Uhr
La bohème
Samstag, 9. Dezember 2023, 19:00 Uhr
Die Zauberflöte
Sonntag, 28. Jänner 2024, 16:30 Uhr
West Side Story
Sonntag, 25. Februar 2024, 18:00 Uhr
Die lustige Witwe
Samstag, 9. März 2024, 19:00 Uhr
The Sound of Music
Samstag, 27. April 2024, 19:00 Uhr
Die Dreigroschenoper
Freitag, 31. Mai 2024, 19:00 Uhr
Die Dubarry
Sonntag, 9. Juni 2024, 16:30 Uhr
Mit freundlicher Unterstützung
Förderkreis der Volksoper Wien
Kinder und Jugendliche bis zum 15. Geburtstag erhalten für alle Vorstellungen in der Volksoper 75 % Ermäßigung (maximal 3 Kinder, nur in Begleitung eines Erwachsenen).
Mit freundlicher Unterstützung von Martin Schlaff
Die Volksoper ist das familienfreundlichste Theater Wiens. Mit dem Familien-Pass besuchen Eltern mit Kindern bis zum 18. Geburtstag die Volksoper besonders günstig.
Der erste Erwachsene bezahlt den Vollpreis, der zweite Erwachsene erhält 50 % Ermäßigung. Das erste Kind erhält eine Kinderkarte mit 75 % Ermäßigung. Das zweite Kind zahlt für die Karte nur € 1,– . Ab dem dritten Kind gilt die Ermäßigung von 75 %.
Erhältlich ist der Familien-Pass für nur € 30,– pro Saison an den Tageskassen und im Internet.
Familienförder:innen bekommen unseren Familien-Pass gratis. Informationen zum Förderkreis ab Seite 182.
Besuchen Sie die Volksoper im September 2023 und erhalten Sie beim Kauf einer Vollpreiskarte bis zu drei Kinderkarten für dieselbe Vorstellung um je € 1,–. (Gültig für Kinder bis zum 15. Geburtstag)
Erhältlich ab 1. Juni 2023 an allen Vorverkaufskassen der Bundestheater, telefonisch mit Kreditkarte (+43/1/513 15 13) sowie im Internet: volksoper.at
Das Opernstudio wird unterstützt durch
Die Volksoper Wien hat es sich zum Herzensprojekt gemacht, Musiktheater in all seinen Facetten lebendig, aktuell, jung und hochkarätig zu halten. In diesem Vorhaben muss die Förderung des künstlerischen Nachwuchses elementarer Bestandteil sein, denn: Die Zukunft beginnt heute! Mit der Spielzeit 2022/23 wurde dank der großzügigen Unterstützung der Christian Zeller Privatstiftung die Neugründung eines Opernstudios an der Volksoper ermöglicht. Sechs internationale Sänger:innen und ein Pianist werden in diesem Programm zwei Jahre lang auf dem Weg zwischen Studium und Berufsleben begleitet. Sie erhalten regelmäßige Coachings, Meisterkurse, Schauspiel-, Tanz- und Sprachunterricht, Workshops, die sie auf die speziellen mentalen und körperlichen Herausforderungen des Künstler:innenalltags vorbereiten sollen, Vorsingen, Tools für ihr Karrieremanagement und natürlich die Möglichkeit, in eigenen Opernstudio-Produktionen, aber auch auf der Bühne der Volksoper, die ersten Schritte zu machen. Doch die kreative Kraft der jungen Studiomitglieder soll sich auch darüberhinaus entfalten können. Das Opernstudio unter der Leitung von Maurice Lenhard ist ein Ort, an dem eine lebendige und kollektive Auseinandersetzung mit Musiktheater stattfindet. Die Individualität der einzelnen Mitglieder fließt so ganz direkt in die Ergebnisse der Arbeit ein, in die Suche nach neuen Spielformen, Spielorten und Sichtweisen auf Musiktheater.
Dieses breitgefächerte Angebot des Opernstudios soll den teilnehmenden Künstler:innen die Möglichkeit geben, persönlich zu wachsen. Stimmlich, fachlich, musikalisch, schauspielerisch, aber auch inhaltlich und menschlich. Die Volksoper Wien will mit eigenständigen und eigensinnigen Persönlichkeiten ihren Beitrag zur Weiterentwicklung eines Berufsbilds und des Genres Musiktheater leisten.
Begleiten Sie im zweiten Jahr des Opernstudios Kamila Dutkowska (Sopran), Jaye Simmons (Sopran), Maria Hegele (Mezzosopran), Jasmin White (Contralto), Aaron-Casey Gould (Tenor), Stanisław Napierała (Tenor) und Rafael Salas Chía (Klavier) auf ihrem Weg und werden Sie Augen- und Ohrenzeug:innen der Zukunft des Musiktheaters!
Der erfolgreiche Wiener Immobilien-Unternehmer Christian Zeller setzt seit Beginn seiner beruflichen Tätigkeit auf Exzellenz und Nachhaltigkeit, verbunden mit der Bereitschaft zur partnerschaftlichen Förderung österreichischer Kultureinrichtungen. Vor dem Hintergrund des Erwerbs des geschichtsträchtigen Südbahnhotels am Semmering kommt es nun zu einer besonderen Kooperation: Die Christian Zeller Privatstiftung freut sich über die Zusammenarbeit mit der Volksoper Wien. Gemäß dem Motto „Die Sterne von morgen fördern wir heute” unterstützt Christian Zeller maßgeblich das neue Opernstudio der Volksoper Wien. Weitere Informationen über die Mitglieder des Opernstudios und geplante Projekte folgen in einer gesonderten Publikation.