Vogt Kundenmagazin format+druck 23

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juli 2012 / unbezahlbar / formatunddruck.de

magazin f眉r druck 路 werbung 路 kommunikation herausgegeben von:

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und

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10 Jahre


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Dürfen wir Sie regelmäßig inspirieren?

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editorial

Auffallen um jeden Preis?

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Kurz vor Redaktionsschluss:

Auffallend anders Die format+druck überzeugt erneut und gewinnt – nach Silber beim BCP-Award in 2011 – den Fox Award 2012 in Gold!

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Foto: Shutterstock / teena137

wie oft haben Sie heute schon die Worte „Nachhaltigkeit“, „ganzheitDie bekennend innovative Thamm GmbH beweist ihre Andersartigkeit lich“, „serviceorientiert“ und „innovativ“ gelesen? Schenkt man den in diesem Jahr hingegen in der Umkehrung klassischer Vorgehenswuchernden Werbeworten Glauben, leben wir in einer Welt, in der weisen bei der Prozessoptimierung: Bei der Teilautomatisierung der eigentlich keine Kundenwünsche mehr offen bleiben dürften. EigentProduktion ist man hier nicht von der Benutzeroberfläche, sondern lich. Denn leider handelt es sich bei diesen Schlagworten nur allzu vom hauseigenen Backend ausgegangen. Diese Strategie erforderte oft um reine Lippenbekenntnisse, die keiner Überprüfung standhalten – erhebliche Vorarbeiten und interne Umstrukturierungsmaßnahmen, und den Kunden dann noch mehr enttäuschen als ein Unternehmen, führte aber zu einem optimierten Workflow, van den sich nun nahezu das erst gar keine Versprechungen macht und jedes Kunden-Frontend andocken lässt (siehe diese dann auch nicht brechen kann. Seine Ver- Die Menschen gleichen sich in Seite 15ff.). sprechen zu halten, Vertrauen aufzubauen und den Worten, aber an den Taten authentisch zu agieren, scheint heutzutage alEin gemeinsames Alleinstellungsmerkmal kann man sie unterscheiden. so schon ein echtes Alleinstellungsmerkmal von Vogt und Thamm halten Sie soeben in der zu sein. Womit sonst Unternehmen sich in der Hand: Die format+druck, im letzten Jahr mit Jean Baptiste Molière, heutigen Wirtschaftswelt vom Wettbewerb dem BCP-Award in Silber ausgezeichnet, trägt französischer Dichter und Schauspieler abheben können, zeigen wir Ihnen in dieser nicht unerheblich zur Imagebildung der beiden Ausgabe der format+druck. Unternehmen bei. Und das bereits seit zehn Jahren – Grund genug, der Vergangenheit und Zukunft dieses Magazins anhand eines ausführlichen Interviews mit den beiden Herausgebern auf den Grund zu Mit dem Um- und Ausbau des Tochterunternehmens Card Factory gehen (vgl. Seite 21ff.). Darüber hinaus präsentieren wir Ihnen auch agiert die Vogt Foliendruck GmbH beispielsweise auffallend anders: Abweichend vom allgemeinen Markttrend investiert das Unternehmen diesmal wieder eine echte Trendmarke (Seite 31ff.) sowie die neuesten Informationen und Best Practices aus der Branche (Seite 24/25 und in die Kartenproduktion am Standort Deutschland – und schafft dabei Seite 27ff.) – ausreichend Lesestoff für jeden, der auffallend anders Sicherheitsstandards, die auch von VISA und MasterCard akzeptiert werden. Und weil auch im Privatleben der Trend zur Individualität sein oder anders auffallen möchte. ungebrochen ist, investiert Vogt darüber hinaus in den Aufbau eines Webshops, der eine große Auswahl von 3D-Bildern zum Bestellen Viel Spaß bei der Lektüre wünscht Ihnen bereithält (vgl. Seite 9ff.).

Constanze Wolff

format druck ist das gemeinsame Kundenmagazin der Vogt Foliendruck GmbH und der Thamm GmbH. format+druck erscheint halbjährlich und informiert über Neuigkeiten und Trends rund um Druck und Kommunikation. Ein Abo gibt es unter www.formatunddruck.de oder via QR-Code:

vogt-foliendruck.de

thamm.de


inhalt

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format druck 23

be the difference Titel > Georg Design

09

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21

26

27

05 titelthema

21 sonderbeitrag

27 marketingpraxis

09 vogt foliendruck

24 innovation/trends

31 marke

15 thamm

26 glosse

34 cartoon

Anders geht nur Anders

In ist, wer drin ist

tlekciwtne sträwrov ,thcadeg sträwkcüR

Die format+druck wird zehn!

Auf Trüffelsuche

muss nur noch schnell den Anstand retten!

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Von Röntgenbildern und Betonmischmaschinen

dem Zeitgeist auf der Spur

impressum format druck

Lippstädter Straße 46 48155 Münster w w w.formatunddruck.de Herausgeber Holger Vogt, Vogt Foliendruck GmbH holger.vogt@vogt-druck.de Andreas Thamm, Thamm GmbH at@thamm.de

Redaktion, Anzeigen, Gestaltung, PrePress Georg Design Lippstädter Straße 46 48155 Münster w w w.georg-design.de Redaktion Constanze Wolff Thomas Georg

Druck Vogt Foliendruck GmbH Leipziger Straße 100-103 37235 Hessisch Lichtenau w w w.vogt-foliendruck.de Gedruckt auf Optisilk (PEFC) 250g/m” und 150g/m” von der IGEPA Papiergroßhandel GmbH Erscheinungsweise format+druck erscheint zweimal im Jahr Druckauflage 10.000

Erfüllungsort und Gerichtsstand Münster Eine Haftung für die Richtigkeit von Ver­ö ffentlichungen kann nicht über­­n ommen werden. Die Veröffent­l i­c h­u ngen erfolgen ohne Berücksich­t igung eines eventuellen Patentschutzes. Auch werden Marken­n amen ohne Gewähr­l eistung einer freien Anwendung benutzt. Sonderdrucke einzelner Beiträge dieser Ausgabe können bei format+druck bestellt werden. Diese Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt.


titelthema

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Wer nicht wagt, der nicht gewinnt:

Anders geht nur anders! Sich von der Masse der Mitbewerber abzuheben, das ist heutzutage leichter gesagt als getan. Doch was haben diejenigen Unternehmen gemein, die es trotzdem geschafft haben, positiv aufzufallen? Sie alle hatten den Mut, es mal ganz anders zu versuchen als die anderen.

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Illustration: Georg Design

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titelthema

Dort auffallen, wo die relevante Zielgruppe sich aufhält Konkurrenz belebt das Geschäft – eine alte Weisheit, und eine immer noch gültige. Stellt sich ein Marktschreier auf dem Marktplatz neben einen anderen, muss der erste beginnen, lauter zu rufen als bisher, Unsere Aufmerksamkeit verlagert sich zunehmend stark ins Internet. um sich gegen den Wettbewerber durchzusetzen. Oder er muss QualiLaut einer Studie des Hightech-Verbands Bitkom können sich 80 Protät, Spezialitäten oder Sonderangebote in sein Sortiment aufnehmen, zent der deutschen Internet-Nutzer ihr Leben nicht mehr vorstellen, Alleinstellungsmerkmale entwickeln, die sich herumsprechen werohne in regelmäßigen Abständen online zu sein. 40 Prozent aller Deutden. Abheben muss er sich in jedem Fall – und damit ist es der Käufer, schen – Tendenz steigend – haben Benutzerkonten auf sozialen Interder von diesem Konkurrenzkampf profitiert. net-Plattformen, die Jahrgänge 1986 und jünger sind fast komplett In den meisten Branchen herrscht heute ein riesengroßes Stimmendort zu finden. In den USA liest bereits jeder zweite Facebook- und gewirr und der Konsument hat es oft nicht leicht, im allgemeinen Twitter-Nutzer neue elektronische Nachrichten im Bett – nach dem Werbungs- und Marketinggetöse auf den ersten Blick Unterschiede Hinlegen und vor dem Aufstehen. Nicht ohne Grund also verlagern im Angebot auszumachen. Ganz gleich, welches Produkt oder welche mehr und mehr Unternehmen ihre Marketingaktivitäten ins interaktive Dienstleistung er sucht, ihm stehen Dutzende, Web 2.0. Besonders beliebt ist es mittlerweile, manchmal Hunderte von Möglichkeiten zur Zielgruppen aktiv über Produkteinführungen Auswahl. Während der Marktschreier seine Ohne Alleinstellungsmerkmale diskutieren und selbst kreieren zu lassen: Stimme nur auf einem überschaubaren Platz Ritter Sport und Maggi rufen ihre Communitys geht es nicht – und davon zu erheben braucht, um sein Obst oder seinen auf, neue Schokoladen- und Suppengeschmäprofitiert der Kunde.. Fisch unter die Leute zu bringen, und er es auf cker zu gestalten, McDonalds lässt über einen seinem Markt auch nur mit einer begrenzten Lieblingsburger abstimmen, die DrogerieketAnzahl Konkurrenten zu tun hat, so haben es te dm eine neue Duschgelflasche designen. dagegen die meisten Unternehmen deutlich schwerer, ihren ZielgrupDiese kreativen, „demokratischen“ Aktionen scheinen die Mitglieder der pen aufzufallen. Es ist eine regelrechte Schlacht um die AufmerksamOnline-Netzwerke zu lieben, denn dank Belohnungen und möglicher keit der Kunden im Internet und auf Anzeigenplätzen, im Rundfunk Gewinne für die Teilnehmer genießen die Unternehmen reges Feedback. oder in E-Mail-Postfächern entbrannt. Sich von der Masse abzuheben, Es bildet sich nicht nur eine Fan-Community, die Teilnehmer verbreianders zu sein als die Konkurrenten und dies auch deutlich zu komten die Abstimmungsaktionen auch unter ihren eigenen Kontakten, munizieren – das ist in der Multimediawelt schwieriger geworden. indem sie auf Stimmenfang für den Lieblingsentwurf gehen: Das nennt man dann „virales Marketing at its best“! Aber Vorsicht: Diese Mitmachaktionen können nach hinten losgehen und dann Kommunikationsgeschick einfordern.

Ob im märchenhaften Hameln oder im Web 2.0: Blitzschnell spricht sich herum, wo die Musik spielt.


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Anders aufgefallen als geplant

Auffällig interessant

Der Spülmittelhersteller Pril hatte im Frühjahr 2011 dazu aufgerufen, Vorschläge für das Design einer neuen Produktverpackung einzureichen, die Online-Gemeinde sollte über den besten Vorschlag abstimmen. Einer dieser Vorschläge wurde in der Web-2.0-Welt sehr schnell zur Berühmtheit: Zu sehen war ein krakelig gezeichnetes Brathuhn, verziert mit den Worten „Schmeckt lecker nach Hähnchen“. Die dadaistisch wirkende Skizze wurde wochenlang internetweit kichernd verlinkt – und zum Abstimmungssieger gekürt. „Leider“ habe sie „nicht die besten Voraussetzungen, später zum Sortiment eines Spülmittels zu gehören“, ließ die unternehmensseitige Jury verlauten. Und hat damit sicher viel Enttäuschung produziert. Mehr Humor bewies dagegen das Versandhaus Otto: Bei einem Facebook-Fotowettbewerb im Jahr 2010, bei dem das neue „Otto-Gesicht“ gesucht wurde, machten 50.000 Einsender mit – unter anderem „der Brigitte“, ein BWL-Student, der sich in Frauenfummeln und blonder Perücke auf einem Sofa räkelte. „Der Brigitte“ gewann – und Otto lud ihn souverän zum Fotoshooting ein.

Mit solchen Einzelaktionen lässt sich kurzfristig Aufmerksamkeit erzielen – aber das Internet ist auch das geeignete Medium, um langfristig mit gelungener Kundenbindung zu punkten. Die Fluglinie Air New Zealand zum Beispiel schickt Kunden, die Flüge online buchen, E-Mails mit ausgewählten, interessanten Informationen – und macht sich gleichzeitig die sozialen Plattformen zunutze. Vor und nach ihrer Reise erhalten Fluggäste Nachrichten, in die Bilder ihres Flugziels eingebunden sind, ebenso Wettervorhersagen, Informationen über lokale Delikatessen und einen aktuellen Veranstaltungskalender. Direkt in diesen personalisierten E-Mails sind sogenannte Share-toSocial-Funktionen eingebunden, durch die die Adressaten die Informationen mit wenigen Klicks direkt an Twitter oder Facebook weiterleiten können. Auf diese Weise kommt es dem Unternehmen doppelt zugute, dass sie ihre Kunden mit ausgesucht relevanten Inhalten beschenken: Ihre Kundenbindungs-E-Mails finden Beachtung, statt als Werbemails ungelesen in den digitalen Papierkorb zu wandern – und die Fluggäste verbreiten diese Form ihrer Unternehmenskommunikation bei Gefallen unter ihren Freunden und Bekannten weiter.

Illustration: Georg Design

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Auffällig interessiert

Auffällig „egoistisch“

Ein Beispiel für einen besonders heiß umkämpften Markt, in der die unterschiedlichen Anbieter mit sehr vergleichbaren Produkten um die Aufmerksamkeit ihrer Zielgruppe streiten, ist die Automobilbranche. Hersteller wissen, dass es ebenso wichtig ist, ihre Kunden markentreu zu machen wie neue Zielgruppen zu erschließen. Käufer dauerhaft zufrieden zu halten, ist für sie unabdingbar. Mercedes-Benz verpflichtet aus diesem Grund seit einiger Zeit alle Händler weltweit, Kunden sowohl nach jedem Werkstattbesuch als auch nach jedem Kauf nach ihrer Zufriedenheit zu befragen. Dabei geht es vor allem darum, dem Kunden zu signalisieren, dass seine Bedürfnisse wirklich ernst genommen werden und auf echtes Interesse treffen. Selbst in Fällen, in denen eine Unzufriedenheit nicht groß genug ist, dass der Kunde von sich aus mit einer Reklamation an den Händler herantritt, ist er auf proaktive Nachfrage oft bereit, ein Feedback zu geben – auch kleine Verstimmungen kann Mercedes-Benz damit abfangen, ehe sie sich im Laufe des Autolebens potenzieren und beim nächsten Autokauf eventuell zu einem Wechsel der Marke führen könnten.

Noch viel länger als 25 Jahre ist es her, dass ein deutscher Industrieller namens Werner von Siemens Reformen in seinem Unternehmen durchsetzte, die damals vergleichbar erstaunlich gewirkt haben müssen, wie Semlers „anarchische“ Personalführung es heute tut. Von Siemens taufte eines der Geheimnisse seines unternehmerischen Erfolgs „gesunden Egoismus“. Er führte beispielsweise den Vorläufer des Systems ein, das wir heute als Erfolgsbeteiligung für Mitarbeiter kennen. Er zahlte zusätzlich zu Gehältern Erfolgsprämien. Die Krone seines „egoistischen Handelns“: Er gründete eine Pensions-, Witwenund Waisenkasse. Warum? Weil er begriff, dass die Zufriedenheit und Loyalität seiner Mitarbeiter die Basis seines unternehmerischen Wachstums war. Sein Gewinn war abhängig von dem Faktor, den wir heute „menschliche Ressourcen“ nennen. Siemens kannte die wirtschaftlich existenzielle Bedeutung von Vertrauen: „Für den augenblicklichen Gewinn verkaufe ich die Zukunft nicht“ ist eines der Zitate, die von Werner von Siemens in diesem Zusammenhang überliefert sind. Die schwarzen Zahlen seiner Buchführung dankten ihm sein Anderssein – und ganz bestimmt ebenso die sozial abgesicherten Familien seiner Arbeiter.

Auffällig respektvoll Aber nicht nur durch Aktionen, gezielte Kundenansprache, Werbung, Mailings und die Verlockung attraktiver Gewinne lässt sich Aufmerksamkeit erzielen. Eine nachhaltige, eindrückliche Variante ist es, eine Unternehmenskultur zu gestalten, die sich von der Masse abhebt. Also nicht inhaltsleer bei jeder sich bietenden Gelegenheit von „Verantwortung“ und „Nachhaltigkeit“ zu sprechen, weil das im Moment eben alle tun. Sondern eine Veränderung zu leben, die jeden aufhorchen lässt, der davon hört – auch wenn die erste Reaktion Ungläubigkeit sein mag. Dem Unternehmer Ricardo Semler ist genau das gelungen. Er schaffte es, den Gewinn seines Unternehmens Semco von 35 Millionen auf 220 Millionen Dollar zu steigern, und die Fluktuationsrate seiner 3.000-köpfigen Belegschaft liegt bei unter einem Prozent – so weit, so unauffällig. Was er tat, war Folgendes: Hierarchien hat er beinahe vollständig abgeschafft; seine Mitarbeiter stimmen über die Verteilung der Unternehmensgewinne ab; Geschäftsbücher sind für alle einsehbar, jeder kennt das Gehalt eines jeden Kollegen und Vorgesetzten. Jeder regelt seine Arbeitszeiten selbstverantwortlich – auch, ob er am Strand arbeiten will oder zu Hause, im Büro oder im Café. Ebenso entscheidet der Einzelne, wie viel Geld für die Ausstattung des eigenen Arbeitsplatzes oder die nächste Geschäftsreise ausgegeben wird. Selbstverständlich gelten Freiheit und Eigenverantwortung nicht nur für die Planer und Anzugträger, sondern auch für die Arbeiter in der Produktion. Eigentlich müsste dieses Unternehmen nach allen Regeln der Personalführungskunst in einem anarchischen Chaos versinken. Tut es aber nicht. Behandle deine Mitarbeiter wie Erwachsene – dann werden sie sich wie Erwachsene benehmen. An diesen Grundsatz glaubt Firmenchef Semler, und sein Erfolg gibt ihm Recht. Bring deinen Leuten Vertrauen entgegen, und sie werden sich dessen würdig erweisen. Doch ist das Semco-Beispiel eventuell nur ein Kurzzeit-Experiment, das binnen Jahresfrist scheitern könnte? Mitnichten. Erstaunlicherweise ist die Umstrukturierung des Unternehmens noch nicht einmal eine neue und schon gar keine neumodische Idee – sondern wurde bereits vor mehr als 25 Jahren umgesetzt. Kunden und Geschäftspartner kennen diese ungewöhnliche Unternehmensstruktur natürlich – und auf sie wirkt die vertrauensvolle Geschäftskultur offensichtlich vertrauenseinflößend.

Es lebe die Relevanz! 5.000 bis 10.000 Werbebotschaften prasseln in Deutschland jeden Tag auf die Menschen ein – auf Print-Anzeigen oder animiert und blinkend im Internet, manchmal überlebensgroß an Hochhauswänden, manchmal nur eine subtile Zeile dicht am Auge, in Zeitungen, im TV und Radio, sogar als Slogan auf dem T-Shirt des Gegenübers … Wie man dazwischen noch auffallen kann? Indem man anders ist und das nicht verbirgt. „Wer schreit, hat nicht automatisch Recht“, sagt der Volksmund. Aber wer wirklich etwas zu sagen hat, der braucht damit ganz bestimmt nicht hinterm Berg zu halten. Andersherum heißt das allerdings: Sobald man die Stimme erhebt, muss sichergestellt sein, dass es auch wirklich Inhalte zu verkünden gibt. Der Marktschreier mit der lautesten Stimme kann zwar am besten auf sich aufmerksam machen – aber hat er nur ein lausiges Angebot, während nebenan bessere Qualität, günstigere oder ausgefallenere Waren zu finden sind, wenden sich die Interessierten sehr schnell von ihm ab. Und machen künftig sogar einen großen Bogen um ihn, um sein lautes Gebrüll, hinter dem sich nichts verbirgt, nicht länger hören zu müssen. Wer auffällt, sollte anders sein – und wer anders ist, darf damit unbedingt auffallen!

SHORT-CUT > Wer in der Flut von Werbe- und Marketingbotschaften noch auffallen will, muss sich von der Masse abheben – auffallen um jeden Preis ist jedoch nicht das Mittel der Wahl. > Die Zielgruppen verlagern sich mehr und mehr ins Internet, doch gerade hier sprechen sich nicht nur positive Botschaften, sondern auch Fehlschläge und unauthentische Kampagnen in Windeseile herum. > Wer hier langfristig erfolgreich sein will, nimmt seine Kunden ernst und setzt auf Vertrauen und Relevanz – und wer wirklich etwas zu sagen hat, kann damit dann auch selbstbewusst und glaubwürdig nach außen gehen.


aktuell

In ist, wer drin ist Der aktuelle Kino-Trend beweist es auf eindrucksvolle Art und Weise: 3D-Effekte genießen die besondere Gunst des Publikums. Ab sofort ist das dreidimensionale Vergnügen auch auf heimischen Wänden zu realisieren: Im Webshop tiefenbilder.de bietet die Vogt Foliendruck GmbH eine große Auswahl an Lenticular-Motiven zum Bestellen an. Allen gemeinsam ist der verblüffende Eindruck, direkt in das Bild hineingreifen zu können.

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Beeindruckende Plastizität: Mit einem 3D-Bild von Vogt Foliendruck gewinnen Sie glatt einen Quadratmeter Raum.

Fotos: Vogt Folienfdruck / Shutterstock / Axel Wolf

Spitzenqualität vom Marktführer

Privat- und Geschäftskunden werden hier genauso fündig wie Individualisten, die ihr ganz privates Motiv in 3D umsetzen wollen. Die Auswahl umfasst zurzeit acht Kategorien – von atemberaubenden Landschaften über Auto- und Tiermotive bis zu ausgewählten Kollektionen von Künstlern und anderen Partnern. Rückwand, Aufhängung und hochwertige Echtholzrahmen in diversen Farben komplettieren die attraktiven Motive zu einem edlen Blickfänger für die heimische Wand.

Hinter der dreidimensionalen Bilderkollektion steckt das Know-how des europäischen Marktführers in Sachen Foliendruck. Die Vogt Foliendruck GmbH beschäftigt sich bereits seit Jahrzehnten mit der sogenannten „Lenticular-Technologie“, das heißt dem Druck von dreidimensionalen oder bewegten Bildmotiven. „Der Siegeszug des Digitaldruckverfahrens machte selbstverständlich auch vor unserem Unternehmen nicht Halt. So sind nun auch Kleinstauflagen und Einzelstücke zu attraktiven Preisen realisierbar“, erläutert Geschäftsführer Holger Vogt seine Gründe für den Einstieg in das B2C-Geschäft. Die Vorteile für den Kunden liegen auf der Hand: „Jahrelange Erfahrung aus dem Geschäftskundenbereich garantiert optimale Ergebnisse und umfangreiche Service-Leistungen.“ Das schlägt sich gleich an vielen Stellen des Webshops nieder. So erleichtern professionelle Suchwerkzeuge das schnelle Finden von Wunschmotiven und die Bezahlung kann per Kreditkarte, Vorkasse oder PayPal erfolgen. Obwohl das bestellte Motiv erst nach Zahlungseingang produziert wird, beträgt die Lieferzeit nur fünf Tage. Das zertifizierte Color- und Qualitätsmanagement stellt zudem ein gleichbleibend hohes Niveau der entstehenden Druck-Erzeugnisse sicher.


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Technik, die begeistert

SHORT-CUT

Doch wie genau funktioniert das eigentlich mit dem 3D-Effekt? Die Kurzfassung liest sich so: Eine spezielle, transparente LinsenrasterFolie mit vielen Hundert an der Oberfläche angeordneten Linsen reflektiert je nach Blickwinkel ein anderes Motiv und lässt so den Eindruck von Tiefe (oder Bewegung) entstehen. Im Detail bedeutet das: Das Bildmotiv wird zunächst aus 20 unterschiedlichen Perspektiven fotografiert, wobei die Kamera die horizontale Achse nicht verlassen darf. Der eigentliche Leticular-Effekt entsteht dann am Computer. Die Bilder werden in hauchfeine Streifen zerlegt, über die ein durchsichtiges Raster von vertikal verlaufenden Zylinderlinsen oder -prismen gelegt wird. Je nach Blickwinkel fokussiert die Linsenplatte den Blick nun auf einen anderen Bildstreifen – der Abstand zwischen den Augen sorgt dafür, dass beide Augen gleichzeitig unterschiedliche Bilder sehen und so ein räumlicher Eindruck entsteht. Ob Büro oder Konferenzraum, Wohnzimmer, Schlafzimmer oder Küche, Geschenk oder Eigenanschaffung: Bei Preisen ab 19,95 Euro und Formaten zwischen 40 x 30 und 60 x 80 Zentimeter bleiben keine dreidimensionalen Wünsche unerfüllt. Und falls Ihr Wunschmotiv nicht dabei ist – die Anfertigung von Einzelstücken gehört bei Vogt zum Tagesgeschäft!

> In Zeiten des Digitaldrucks wird der Wunsch nach individuellen Drucklösungen immer größer – auch und gerade im Privatbereich. Mit dem Webshop tiefenbilder.de liefert die Vogt Foliendruck GmbH eine umfangreiche Kollektion von 3D-Bildern für die heimische Wand. > Attraktive Bildmotive aus acht verschiedenen Kategorien von „Landschaft“ bis „Kunst“ lassen keine Wünsche offen – Rückwand, Aufhängung und hochwertige Echtholzrahmen werden selbstverständlich mitgeliefert. > Zahlreiche zufriedene Kunden verlassen sich auf Qualität und Service des Europamarktführers – das umfasst Liefer- und Zahlungsbedingungen ebenso wie die Anfertigung individueller Einzelstücke oder den Geschäftskundenservice.

Sendung mit der Maus“-Beitrag

Fotos: Vogt Folienfdruck

Maßarbeit für die heimische Wand: Mit äußerster Sorgfalt werden auch Einzelstücke und Kleinstauflagen hergestellt.


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Die Evolution der Plastikkarte Von der Finanztransaktion bis zur Kundenbindung: Plastikkarten sind aus unserem täglichen Leben nicht mehr wegzudenken. Bereits im Jahre 2000 erkannte die Vogt Foliendruck GmbH diesen Trend und gründete die „CF Card Factory“, in deren Räumen zu Spitzenzeiten bis zu 200 Millionen Karten pro Jahr produziert wurden. Auch jetzt wieder reagiert das Unternehmen schnell und flexibel auf einen veränderten Markt und macht sich mit erheblichen Investitionen fit für die Produktion von sicherheitsrelevanten Wertkarten.


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So sieht sie aus: die neue Heimat der Card Factory.

Sicherheitstechnik für Wertkarten

Nahezu unbemerkt von den Kunden werden bei der CF Card Factory GmbH seit Herbst 2011 jede Menge Kubikmeter Bauschutt bewegt, Sicherheitseinrichtungen installiert und Maschinen verlagert. „Wir haben sämtliche Bau- und Umzugsmaßnahmen so geplant, dass der laufenden Betrieb davon so gut wie unberührt bleibt“, erläutert Stephan Rüttimann, der in der Geschäftsleitung der Vogt Foliendruck GmbH tätig ist und die Projektleitung für sämtliche die Card Factory betreffenden Maßnahmen übernommen hat. Doch was genau passiert hier eigentlich?

Von der Mono- zur Multilayer-Karte Um die aktuellen Veränderungen im Hause Card Factory näher zu erläutern, muss Rüttimann ein wenig weiter ausholen: „Schon immer haben wir sowohl Monokarten aus Karton als auch die sogenannten Multilayer-Karten produziert.“ Erstere kamen vor allem bei PrepaidHandys zum Einsatz, letztere bestehen u.a. aus zwei bedruckten Corefolien und zwei transparenten Overlayfolien und finden sich in nahezu jeder Geldbörse wieder: als Krankenkassen-, Club- oder Bahnkarte. „Mit dem Verschwinden der Prepaid-Karten ist uns ein ganzer Geschäftsbereich weggebrochen, auf diese Marktveränderung haben wir mit einer Verschiebung unseres Kerngeschäfts reagiert.“ Deshalb produziert die Card Factory heute vor allem Kunststoffkarten verschiedenster Couleur – von der ADAC-Clubkarte über die PaybackKarte bis zur Flottenkarte, der Tankkarte für Großkunden. Aber auch Materialien aus nachwachsenden Rohstoffen spielen eine immer größer werdende Rolle. Dabei steht die Card Factory für den kompletten Service von der individuellen Beratung bis zum Versand. Es werden kreative und kostenoptimierte Ideen entwickelt, Druck, Stanzungen, Laminierungen und Spezialveredelungen vorgenommen und fertige Kartenrohlinge ausgeliefert. „Personalisierung und Initialisierung von Chip und/oder Magnetstreifen sowie die Einbettung in ein Mailing übernimmt unser Hauptgesellschafter Swiss Post Solution in Bamberg“, erläutert Rüttimann die Grenzen der Card Factory.

Die Multilayer-Karte findet sich in nahezu jeder Geldbörse - ein großer Teil davon stammt aus dem Hause Card Factory.

Fotos: Vogt Folienfdruck

Platz für Wachstum: Der alte Standort verbleibt in den Händen der Vogt Foliendruck GmbH.

Aber auch in Sachen Sicherheit kam die Card Factory mehr und mehr an ihre Grenzen: „Für die Produktion von Kreditkarten waren wir beispielsweise einfach nicht ausgerüstet“, bekennt Stephan Rüttimann. „Wer in diesem Marktsegment mitwirken möchte, benötigt eine Zertifizierung durch Unternehmen wie American Express, VISA oder MasterCard.“ Um diese zu erhalten, bedarf es zahlreicher Sicherheitseinrichtungen, welche die Card Factory zunächst am alten Standort installieren wollte. Dabei stellte sich schnell heraus, dass die Absicherung des bestehenden Gebäudes deutlich zu aufwändig würde. „Und da die Vogt Foliendruck GmbH ebenfalls auf Expansionskurs ist, war die Lösung schnell gefunden“, kommentiert Rüttimann. Die CardFactory verließ das Gebäude der Vogt Foliendruck GmbH und zog an den alten Vogt-Standort um, in dem bis 2001 produziert wurde. Anders als vorher ist die Card Factory nun auch ein vollstufiges Unternehmen, denn Druckvorstufe und Druck werden nicht mehr von Vogt realisiert, sondern nun komplett am neuen Standort – und damit im sicheren Bereich – durchgeführt. An diesem neuen Standort wurden viele Mauern versetzt und ein neues Dach vier Meter höher aufgesetzt. Zusätzlich wurde das Gebäude mit zahlreichen Sicherheitsvorkehrungen versehen. „Das beinhaltet unter anderem die Installation von Kameras, Schleusen und Alarmanlage“, benennt Rüttimann nur einen Teil der vorgenommenen Investitionen. Auch in den Maschinenpark wurde investiert – Teile wurden von Vogt übernommen, Teile neu hinzugekauft.


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Fotos: Vogt Folienfdruck

Die Produktion von Wertkarten bedarf spezieller Sicherheitseinrichtungen - die sind ab sofort überall in der Card Factory installiert.

Mit NFC in die Zukunft der Plastikkarte

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Seit dem ersten Mai produziert die Card Factory nun am neuen Standort, für den Sommer stehen die Zertifizierungen an. Damit wird das Unternehmen auch für verschiedenste Banken spannend: „Wer Wertkarten produzieren möchte, muss diese Sicherheits-Zertifizierungen haben“, erläutert Rüttimann. Da die Anzahl an kartenproduzierenden Unternehmen in den letzten Jahren mehr und mehr geschrumpft ist, erhofft die Card Factory sich von dieser Ausweitung des Geschäftsfeldes ein erhebliches Umsatzwachstum. Wichtig ist dem Unternehmen dabei, den Standort in Deutschland zu erhalten: „Über eine gute Organisation und hohe Effizienz sind unsere Produkte auch hier wettbewerbsfähig zu produzieren“, benennt Rüttimann seine Überzeugung. Durch den Umzug und die damit verbundene Kapazitätserweiterung sind bereits jetzt etliche neue Arbeitsplätze entstanden – sowohl in der Card Factory, als auch in der Vogt Foliendruck GmbH. Trotzdem plant das Unternehmen bereits den nächsten Entwicklungsschritt. Noch für dieses Jahr ist der Einstieg in die Produktion sogenannter NFC-Karten geplant. NFC ist die Abkürzung für „Near Field Communication“ und steht für Karten mit integrierter Antenne, die eine kontaktlose Nutzung möglich machen. Vielen ist dieses Verfahren beispielsweise aus dem eigenen Unternehmen bekannt, wo mit NFCKarten der Einlass in ein Gebäude oder die Anmeldung bei der firmeninternen Arbeitszeiterfassung vorgenommen wird. Auch für dieses komplett neue Geschäftsfeld kooperiert die Card Factory mit der Swiss Post Solution in Bamberg: Die dort stattfindende Weiterentwicklung des Chipkartenbetriebssystems JACOS® eröffnet Anwendungen für Bank- und Kreditkarten, mit denen das Bezahlen von Kleinstbeträgen über die in der Card Factory hergestellten Karten weltweit noch einfacher wird. „Die Entwicklung der letzten Jahren hat uns deutlich gezeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, resümmiert Stephan Rüttimann. „Wir sind gespannt, wohin uns die wachsenden technischen Möglichkeiten in den nächsten Jahren noch führen.“

> Bereits seit 2000 behauptet die Card Factory (ein Unternehmen der Swiss Post Solution und der Vogt Foliendruck GmbH) sich als einer der Marktführer im Bereich der Produktion von Plastikkarten. Der Wegfall von Prepaid-Karten führte zu einer schrittweisen Verschiebung des Geschäftsfeldes hin zur Wertkarte. > Seit Herbst 2011 investiert das Unternehmen nun in den Aufbau eines Sicherheitsbereiches, der auch die Produktion von Kreditkarten mit VISA- und MasterCard-Zertifizierung möglich macht. > Weitere Geschäftsfelder werden im weiteren Verlauf des Jahres mit Karten für die Near Field Communication erschlossen, welche u.a. das berührungslose Bezahlen ermöglicht.

Info-Box Mitarbeiter vorher: 25 Mitarbeiter nachher: 35 Kapazität Plastikkarten vorher: 100 Mio. Kapazität Plastikkarten nachher: 150 Mio. aktuelle Fehlerquote: unter zwei Prozent Produktionsbereiche: Zusammentragen und Heften, Laminieren, Schneiden und Stanzen, Prägung von Hologrammen neu ab Mai: Druckvorstufe, Offsetdruck, Siebdruck Maschinenausstattung: • Druckvorstufe: Prinect Workflow • Offsetdruck: Heidelberger Druckmaschinen CD 74 – 6 Farben + Lackiereinheit • Siebdruck: ESC Siebdrucklinie • Laminieren: 3 Bürkle Laminatoren • fünf Kartenstanzsysteme


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Optimierter Workflow bei Thamm

tlekciwtne sträwrov ,thcadeg sträwkcüR

Fotos: Ralf Baumgarten

Wer neue Wege gehen will, muss eingefahrene Bahnen verlassen und gewohnte Denkmuster durchaus auch einmal auf den Kopf stellen. In typisch innovativer Manier ist die Thamm GmbH die Teilautomatisierung der Produktion daher nicht von der Benutzeroberfläche, sondern vom hauseigenen Backend aus angegangen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: An den optimierten Workflow lässt sich nun nahezu jede Frontend ohne allzu großen Aufwand andocken – vom Web-to-Print-Portal bis zum kundeninternen SAP-System


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Erfolg auf lange Sicht Doch damit nicht genug – seine wahren Vorteile wird die Investition in das hausinterne Backend erst auf lange Sicht zeigen. Durch die Umkehrung gewohnter Denkstrukturen hat die Thamm GmbH eine Lösung geschaffen, die sich mit nahezu jedem Kunden-Frontend verbinden lässt – von der Übermittlung der Auftragsdaten per Mail über individuell gestaltete Webshops bis zum hausinternen SAP-System von Industriekunden. „Ausgewählten Kunden können wir so eine individuelle Lösung programmieren, die sich reibungslos in bereits bestehende Arbeitsabläufe einfügt“, benennt Andreas Thamm einen der großen Vorteile des neuen Systems.

SHORT-CUT Optimierter Workflow bei Thamm

Wie so oft bei Thamm wurden die Bedürfnisse der Kunden zum Auslöser für eine echte Neuentwicklung. „Wir bedienen mehr und mehr große Handelsketten mit vielen verschiedenen Standorten“, erläutert Geschäftsführer Andreas Thamm die Initialzündung für eine verstärkte Automatisierung in der Produktion. „Je nach Saison und Kampagnenthema gehen bei uns tausende von Einzelbestellungen ein, die hinsichtlich Maßen und Motiven zu den in der jeweiligen Filiale installierten PoSDisplays passen müssen.“ Bisher mussten diese per Hand in die hausinterne Softwarelösung übertragen werden, sämtliche Druckdaten wurden auf dem gleichen Wege in PDFs umgewandelt und auf die Druckmaschinen verteilt. „Das Optimierungspotenzial war nicht schwer zu entdecken“, kommentiert Andreas Thamm.

Maßgeschneiderte Automatisierung Genau an dieser Stelle verließ das Unternehmen Mitte 2011 die gewohnten Bahnen: Statt in eine kundenspezifische Benutzeroberfläche steckte Thamm zunächst viel Zeit, Geld und Energie in die Optimierung des eigenen Workflows. Mit dabei: eine neue SoftwareLösung, externe Beratung und ein hausinternes Projekt-Team. Das Ergebnis ist eine hausinterne Jobabwicklung, welche Handarbeit nahezu überflüssig macht – vom Auftragseingang bis zu Rechnungsstellung und Auslieferung. Im technischen Detail heißt das: Die neue Lösung vernetzt unter anderem Anlieferungs-Postfächer und FTP-Server, ermittelt aus den automatisch erstellten Jobtickets

den Drucker- und Materialbedarf und verteilt die Aufträge so auf die Maschinen, dass es weder zu Verzögerungen noch zu Überlastung kommt. An vorher festgelegten Haltepunkten können die Mitarbeiter eingreifen und bei Bedarf Korrekturen vornehmen. „Dahinter steckt eine individuell programmierte Datenbank, die den kompletten Auftrag automatisiert“, kommentiert Andreas Thamm. „Für den reibungslosen Ablauf haben wir sogar bei Adobe selbst programmieren lassen.“

Optimal für Kunden und Dienstleister Erst an dieser Stelle des Umstrukturierungsprozesses kamen die Kunden wieder ins Spiel. Für eine große Handelskette wurde ein individuelles Bestellportal entwickelt und an die hausinterne Automatisierungslösung angedockt. Neben einem Webshop enthält dieses Portal eine Bestandsübersicht: Mit wenigen Klicks kann der Nutzer sich eine Übersicht darüber verschaffen, welches Motiv in welchem Format gerade in welcher Abteilung welcher Filiale hängt. Und wenn beispielsweise ein neuer Druck für die Damenoberbekleidungsabteilung in Dresden bestellt werden soll, werden nur noch die Formate und Motive angezeigt, die für das konkrete PoS-Display (und das für die Filiale freigegebene Budget) geeignet sind. „Das ist einfach und bequem für den Kunden und hat uns in den drei Monaten seit der Einführung des Portals eine spürbare Erhöhung des Auftragseingangs gebracht“, zieht Andreas Thamm ein erstes Fazit.

> Erhebliche zeitliche, finanzielle und personelle Ressourcen hat die Thamm GmbH seit Mitte 2011 in die Teilautomatisierung der Produktion gesteckt. Auslöser waren die Bedürfnisse großer Handelsketten bei der Bestellung tausender Drucke für die verschiedenen Filialstandorte. > Die neue Softwarelösung automatisiert die Auftragsabwicklung von der Annahme bis zur Rechnungsstellung – ihren wahren Vorteil zeigt sie jedoch erst bei der Anbindung an den Kunden. > Da Thamm zunächst das hausinterne Backend erstellt hat, lässt sich an dieses nun nahezu jedes Kunden-Frontend andocken – vom Web-to-Print-Portal bis zur SAP-Lösung. Die kundenindividuelle Lösung fügt sich in bestehende Arbeitsabläufe ein und ermöglicht einen optimalen Bestellservice (nicht nur) für Filialisten.


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txframe jetzt auch in 3D

Messe- und Ladenbau auSSerhalb des rechten Winkels Dank permanenter Optimierung und Nachrüstung hat txframe sich in den letzten Jahren zum Universalwerkzeug für den Messe- und Ladenbau entwickelt – neu dabei: der 3D-Formenbau für nahezu unbegrenzte Individualisierung. Spätestens damit wandelt txframe sich vom Displaysystem für Textildrucke zum Mittel der Wahl für die Realisierung kompletter, auf Wunsch auch amorph geformter Erlebniswelten.

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Geschwungene Formen sind mit txframe kein Probem.

Im Wettstreit der Informationen um die Aufmerksamkeit der Zielgruppen haben Bilder nach wie vor die Nase vorn: Der Mensch ist ein visuell orientiertes Lebewesen, das – anders als beispielsweise eine Katze – im Falle einer Orientierungsreaktion seinen Kopf dreht und seine Augen (statt der Ohren) einsetzt. Das haben Marketing- und Werbeverantwortliche längst erkannt: Bilder sind allgegenwärtig, es wird immer schwerer, sich in diesem visuellen Überangebot durchzusetzen. Wer auffallen möchte, setzt daher auf immer ungewöhnlichere Präsentationsformen, für deren Umsetzung das System txframe die perfekte Lösung ist.

Eines für alles Die dahinterstehende Idee ist mehr als einfach. Ein txframe ist ein Alu-Wechselrahmen, der mit einem hochwertigen Textildruck bespannt wird. Der Clou daran zeigt sich erst bei näherer Betrachtung: Faltenfrei und größenunabhängig lassen die Motive sich auch vom Laien derart leicht auswechseln, dass die txframe-Displays zur perfekten Lösung für den Point of Sale, Messe- und Ladenbau werden. Die individuell gefertigten Rahmen ermöglichen Lösungen für nahezu

jeden Einsatzzweck – an der Wand, an der Decke, als Raumteiler, einseitig oder doppelseitig bespannt, angestrahlt oder innen beleuchtet, als Großfläche, als Multiframe und vieles mehr. Eine spezielle Nut erlaubt darüber hinaus das Andocken an verschiedene StandardMessebausysteme und macht aus einem einfachen Messestand einen echten Eyecatcher.

Werbung mit Tiefenwirkung „In seinen Anfängen war txframe eine zweidimensionale Lösung zur Präsentation von Textildrucken“, erläutert Thamm-Marketingleiter Michael Bete die Entstehungsgeschichte des mittlerweile multifunktionalen Systems. „Relativ schnell wurde uns jedoch klar, dass txframe mehr ist als eine Display-Lösung.“ Mittlerweile versteht er txframe daher eher als eine Möglichkeit zur Realisierung individuell gefertigter Erlebniswelten – und das am liebsten in 3D. „Eine gewisse Tiefe hatten die txframe-Lösungen schon immer – schon allein, um die Aluminium-Hohlprofile dahinter zu verbergen.“ Mit txframe doppelseitig setzte Thamm dann jedoch ganz bewusst auf Tiefenwirkung. Mit 50 Millimetern Tiefe eignet es sich besonders


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gut als Deckenhänger oder Messewand, die 100 Millimeter-Variante 3D-Formenbau für Ladenlokale und Messestände kommt als Theke oder freistehendes Display mit Standfüßen am PoS zum Einsatz. txframe Magnet hingegen setzt auf eine hinter dem Textil Damit jede noch so außergewöhnliche Idee umgesetzt werden kann, befindliche Stahlplatte, auf der diverse magnetische Accessoires frei hat die Thamm GmbH nun ein weiteres Mal in das txframe-System platziert werden können. Diese Ergänzungen sind teilweise bis zu 80 investiert. Eine neue Software, spezielle Biege- und Nähmaschinen Kilogramm belastbar und geben der klassimachen ab sofort auch die Realisierung kompleschen Warenpräsentation so eine vollkomxer amorpher Formen möglich. „Hierzu werden men neue Dimension. hochelastische Textilien über gebogene Profile Vom extratiefen Hohlprofil über Einen Schritt weiter geht txframe Kubus. den beleuchteten Kubus bis zum gespannt“, erläutert Geschäftsführer Andreas Dieser komplett rahmenlose Stoffkörper Thamm. Was so einfach klingt, erfordert im dreidimensionalen Formenbau: wird nach individuellem Kundenwunsch Detail die perfekte Kombination aus kreativer geformt und eignet sich besonders für den Kompetenz und technischer Machbarkeit. „Am Mit txframe lässt sich nahezu Messebau: als Standdisplay oder VerkleiAnfang steht eine Idee. Diese wird dann zujede Idee realisieren. dung für Säulen und komplette Wände. Wenächst am Computer umgesetzt und visualigen seines geringen Eigengewichts kann siert, bevor modernste CNC-Technik für die txframe Kubus auch als überdimensionaler Deckenhänger eingesetzt Realisierung zum Einsatz kommt.“ Ganz ohne Handarbeit geht jedoch werden. In der beleuchteten Variante, txframe Kubus light, wird diese auch hier nichts: Thamm hat extra eine freiberufliche Zuschnitt-DirecLösung auch bei schlechten Lichtverhältnissen zu einem echten Hintrice engagiert, welche die Stoffdaten aus der Modeling-Software in gucker. die zweidimensionale, auf dem Tisch liegende Variante umdenkt. „Mit dem 3D-Formenbau decken wir nun die komplette Service-Bandbreite von Kreation über Produktion und Montage ab“, kommentiert Andreas Thamm die nicht unerheblichen Investitionen in diesem Bereich.


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Licht lockt Leute

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Damit die txframe-Motive auch in dunklen Ecken oder der kalten Jahreszeit eindrucksvoll in Szene gesetzt werden, gibt es sämtliche Lösungen selbstverständlich auch in einer beleuchteten Variante. Die für txframe LED eingesetzten Powerriegel für die Seiteneinstrahlung ermöglichen Energieeinsparungen von bis zu 70 Prozent und bestechen durch geringe Wärmeentwicklung, hohe Lebensdauer und niedrige Wartungskosten. Sie sind mit Steckern aneinander befestigt und können so jederzeit unkompliziert in einem neuen Kasten eingesetzt werden. In Sachen Farbtemperatur und Helligkeit sind den Kundenvorstellungen keine Grenzen gesetzt, und auch die Größe der Präsentationsfläche ist nahezu unbegrenzt: Nur eine Seite des Rahmens ist auf fünf Meter limitiert, die andere kann in der Länge individuell variieren. txframe erweist sich einmal mehr als die perfekte Lösung, Werbebotschaften ins rechte Licht zu rücken. Doch bei aller Variabilität können Kunden sich auf einige Standards verlassen, denn sämtliche Produkte aus dem Hause Thamm folgen dem Nachhaltigkeitsgedanken, ohne Abstriche in Sachen Qualität zu machen. Für txframe kommen ausschließlich nach Öko-Tex Standard 100 (Produktklasse IV) zertifizierte Stoffe und wasserlösliche Tinten zum Einsatz, gleichzeitig zeichnen die Drucke sich durch Waschbarkeit und UV-Beständigkeit aus – das verlängert die Werbewirkung und sichert die Investition des Kunden.

> Mit Riesenschritten entwickelt das Profilsystem txframe sich weiter. Was als Displaysystem für Textildrucke seinen Anfang nahm, ist mittlerweile die ultimative Lösung für nahezu jede innovative Idee im Bereich des Messe- und Ladenbaus. > Schon früh setzte die Thamm GmbH mit ihrem Profilsystem auf Tiefen­wirkung: Zweiseitige, magnetische oder kubusförmige Lösungen ermöglichen raumgreifende Lösungen für eindrucksvolle Werbewirkung. > Dank erheblicher Investitionen in den 3D-Formenbau bietet Thamm ab sofort auch die Realisierung komplexer amorpher Formen an – von der Kreation über die Produktion bis zur Montage – und auf Wunsch selbstverständlich auch beleuchtet.

Beindruckend anders: Licht macht Stimmung.


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Sammelobjekt statt Wegwerfprodukt:

Die format+druck wird zehn!

Das Team hinter der format+druck (von oben nach unten): Thomas Georg (Georg Design), Daniel Petersen (Vogt Foliendruck GmbH), Holger Vogt (Vogt Foliendruck GmbH), Andreas Thamm (Thamm GmbH) und Constanze Wolff (Georg Design). Es fehlen: Michael Bete (Thamm GmbH).


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Extrem vielseitig, nicht nur auf dem Cover: eine Auswahl der format-druck-Ausgaben der letzten Jahre.

Auf den Monat genau zehn Jahre ist es her, dass die format+druck zum ersten Mal auf den Schreibtischen von Entscheidern aus der Marketing- und Werbebranche landete – Zeit für eine Rückschau. Im Interview äußern die Herausgeber Andreas Thamm (AT) und Holger Vogt (HV) sich zu Erfolgsgeschichten, Herausgeberwechseln und ihrer Begeisterung für das Medium Kundenmagazin. f+d: Herr Vogt, als Gründervater der format+druck können Sie uns sicher am besten erzählen, wie es zu diesem Magazin kam. HV: Das Magazin hatte eine Vorgängerin, die „Druck+Format“, deren Konzept uns so begeisterte, dass wir sie schon nach wenigen Ausgaben als alleiniger Herausgeber übernahmen. Dabei sollte es aber nicht bleiben. Von Anfang an haben wir mit dem Magazin die Idee verfolgt, über mehrere Herausgeber – und deren Kundenstamm – einen größeren Kreis von Lesern zu erreichen. f+d: Es gab dann ja auch einige Wechsel im Herausgeberkreis, bis die Thamm GmbH im Jahr 2007 dazukam. Wie kam es zu dieser Fluktuation? HV: Einer der Mitherausgeber entschied sich für eine stärker regional ausgerichtete Positionierung, damit wurde die format+druck uninteressant für ihn. Bei anderen standen verlagerte Werbeausgaben im Vordergrund. f+d: Seit fünf Jahren bilden die Thamm GmbH und Vogt Foliendruck nun jedoch ein eingeschworenes Herausgeberteam – wie kam es zu dieser Zusammenarbeit? AT: Unser Marketingleiter Michael Bete war bei seinem damaligen Arbeitgeber unter anderem für die Erstausgabe der

„Druck+Format“ verantwortlich. Als er die format+druck Jahre später auf einer Messe am Vogt-Stand entdeckte, sprach er zunächst Herrn Vogt an uns begeisterte dann mich für das Konzept. f+d: Was genau begeistert Sie an dem Medium Kundenmagazin? HV: Wir hatten vorher bereits eine eigene Hauszeitung, deren Inhalte sich jedoch nur aus unseren Produkten generierten. So gingen uns relativ schnell die redaktionellen Inhalte aus. AT: Das war bei uns ganz ähnlich, auch wir wollten weg von der rein produktlastigen Selbstdarstellung. Ein Kundenmagazin schien uns die perfekte Verbindung aus überschaubaren Kosten und hochwertigem Impact beim Kunden zu sein. HV: Und diese Wertigkeit galt es nun, nicht nur inhaltlich, sondern auch optisch rüberzubringen. Die format+druck sollte ein Sammelobjekt werden, kein Wegwerfprodukt. f+d: Ist Ihnen das gelungen? AT: Allerdings. Wenn unser Marketingleiter zum Kunden fährt, liegt in 50 Prozent der Fälle die format+druck auf dem Schreibtisch. f+d: Worauf führen Sie diesen Erfolg zurück? HV: Das hat nicht unwesentlich mit der Arbeit der Agentur Georg Design zu tun, die seit 2003 für das Layout und seit 2006 auch für die komplette Redaktion des Magazins verantwortlich ist. AT: Die Wertigkeit von Optik und Inhalten überträgt sich auf unsere Unternehmen, die als genauso innovativ und qualitätsorientiert wahrgenommen werden wie die format+druck selbst. Das Medium passt einfach sehr gut zu unserem Anspruch.


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formatunddruck.de

f+d: Bei so vielen Erfolgsmeldungen: Ist auch mal etwas richtig schiefgegangen? HV: Das hält sich in Grenzen: Vor einigen Jahren mussten wie mal einen Umschlag neu drucken lassen, weil die Prägung misslungen war. AT: Und der Geruch der letzten Ausgabe wurde von vielen Leser als unangenehm empfunden – wir arbeiten an einer Verbesserung. f+d: Apropos Verbesserung: Wie muss man sich Ihre Zusammenarbeit untereinander vorstellen? Gibt es Synergie-Effekte? HV: Zunächst einmal tauschen wir uns natürlich fachlich aus, und das ein oder andere Geschäft wickeln wir auch schon mal zusammen ab. Am meisten profitieren wir aber natürlich von der Erweiterung des Adressatenkreises für den Magazinversand. AT: Unsere Kooperation funktioniert sicherlich auch deshalb so gut, weil wir beide in Nischen unterwegs sind, uns aber keine Konkurrenz machen. Deshalb ist es auch so schwierig, einen weiteren Mitherausgeber zu finden.

f+d: Suchen Sie denn einen? AT: In Zeiten knapper finanzieller und personeller Ressourcen sind wir natürlich immer an einer Optimierung der Kostenstruktur interessiert. HV: Außerdem würde ein neuer Partner auch einen neuen Adresspool einbringen. f+d: Welche weiteren Ziele verfolgen Sie – außer der Erweiterung des Herausgeberkreises – noch mit der format+druck? AT: Qualitativ kommen wir langsam an eine Grenze – wenn wir da noch was draufschlagen wollten, müssten wir auf Goldschnitt setzen. HV: Trotzdem wird die format+druck sich sicherlich genauso kontinuierlich weiterentwickeln wie in den letzten zehn Jahren. Gerade mit der letzten Ausgabe haben wir wieder einen großen Schritt gemacht. So setzen wir neben der Klebebindung und dem Überformat jetzt auch auf QR-Codes und ein begleitendes Blog. >>> Latest news

Gold beim Fox-Award 2012 Dass der Relaunch richtig war, beweist der kurz vor Redaktionsschluss verliehene Fox Award in Gold. Die format+druck überzeugte im mit optimiertem Konzept und neuen Design in der Kategorie Externe Kommunkation – B2B und gewinnt damit bereits den zweiten Preis in zwei Jahren.

Fotos: Georg Design

f+d: Im letzten Jahr haben Sie dafür den BCP-Award in Silber gewonnen. Inwiefern wirkt sich das Magazin auch ganz konkret auf Ihre Umsatzzahlen aus? AT: Wenn wir über Produktneuheiten aus unserem Hause berichten, können wir auch immer etliche Anfragen dazu verzeichnen. Mit der letzten Ausgabe haben wir beispielsweise einige große Aufträge zum Thema Fadenvorhänge akquiriert. HV: Wir nutzen das Cover sehr bewusst als Arbeitsprobe und erzeugen vor allem über die Beileger einiges an Response.


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Auf Trüffelsuche Der Name ist Programm. Als Ihr „Magazin für Marketing, Werbung und Kommunikation“ versorgt format+druck Sie auch in dieser Ausgabe wieder mit den neuesten Informationen aus der Branche – von der Produktneuheit bis zum aktuellen Geschehen in der Marketingszene.

Nicht selten ist Erfolg auch eine Frage der Größe: Mit den Tipps aus der format+druck bleiben Sie am Puls der Zeit und kommen ganz groß raus.

Digitaldruck:

jetzt auch in XXL und ab Auflage 1 Vom Deckenhänger bis zum City-Light-Poster, von der Bauzaun-Werbung bis zum Aufsteller am PoS: Erfolgreiche Innen- und Außenwerbung ist nicht zuletzt eine Frage der Größe. Weil Größe aber nicht identisch mit einer großen Auflage ist, wird der Digitaldruck mehr und mehr zum Druckverfahren unserer Zeit – Kleinstauflagen und individuelle Musteranfertigungen sind damit ein Leichtes. Doch damit nicht genug: Mit DIGITAL PRINT HD ermöglicht die Vogt Foliendruck GmbH den Einsatz nahezu sämtlicher bedruckbarer Materialien – von Acryl, Dibond und Forex über Glas, Holz, PVC und PP bis zu selbstklebenden oder magnetischen Folien. Und das alles auf Wunsch natürlich auch unter Einsatz von aufmerksamkeitsstarken Lenticular-Effekten!

Realitätserweiterung dank QR und AR Sicherlich sind Ihnen schon die kleinen verpixelten Quadrate aufgefallen, die nicht nur die format+druck, sondern zunehmend auch Plakate, Hinweisschilder und Produkte schmücken. Diese sogenannten „QRCodes“ lassen sich mit speziellen Scannern oder unter Zuhilfenahme eines Smartphones lesen und vermitteln den Interessenten zusätzliche Informationen zu einem Produkt oder einem Event (beispielsweise eine Website oder ein Produktvideo). Deutlich weiter geht die sogenannte „Augmented Reality“ (AR), welche eine computergestützte Erweiterung der Realitätswahrnehmung umfasst und zunehmend von der Marketingwelt entdeckt wird. Die Einblendung von Entfernungen bei Fußball-Freistößen ist ein simples Beispiel für AR, aber auch die Visualisierung von historischen oder geplanten Architekturprojekten oder virtuelle Objekte in Museen und Ausstellungen sind bereits genutzte Anwendungsbeispiele. Virtuelle „Holodecks“ und Schaufenster oder PC-Betriebssysteme, die per Fingerzeig in der Luft bedient werden, existieren bisher nur in den Köpfen findiger Entwickler, sind jedoch ganz sicher nur noch eine Frage der Zeit.


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Diskreter Charme schafft Atmosphäre: Fadenvorhänge sind luftig und gestalten den Raum auf individuelle Art.

Individuell bedruckte Fadenvorhänge

Das sturmsichere System auf dem Markt: skyframe von Thamm.

Mit Sicherheit werbewirksam:

Nicht immer muss es eine feste Wand sein. Im Messe- und Ladenbau sowie am PoS sind zunehmend Lösungen gefragt, die sowohl als Hingucker als auch als Raumteiler fungieren. Mit dem Druck auf Fadenvorhänge schließt die Thamm GmbH eine Marktlücke und bietet die perfekte Idee für individuelle Dekorationen – vom flexiblen Gestaltungselement über die Schaufensterlösung bis zum minimalarchitektonischen Messestand. Bedruckte Fadenvorhänge setzen Akzente, schaffen Intimität und bestechen mit geheimnisvoller Halbtransparenz – und das alles selbstverständlich lichtecht und schwer entflammbar, vom Einzelstück bis zur Serie.

Sturmfeste Fassadenwerbung Wer auf lange Sicht große Wirkung erzielen möchte, setzt auf Fassadenwerbung. Doch wie steht es dabei mit der Sturmsicherheit? Mit skyframe liefert Thamm das sturmsichere System auf dem Markt: Die nur 50 Millimeter starken Aluminiumprofile werden direkt auf der Fassade montiert und bieten damit garantiert keine Angriffsfläche für den Wind zwischen Werbefläche und Untergrund. Es kommt ausschließlich zertifizierte Befestigungstechnik zum Einsatz, sodass Außenwerbung in nahezu jeder Größe realisierbar wird. Einmal befestigt, x-mal gewechselt: Mit truckframe wird der Motivwechsel zum Kinderspiel.

Garantiert faltenfrei:

Lkw-Grafiken für Eilige Lkw-Grafiken liegen im Trend – wirklich effizient werden sie jedoch erst dann, wenn die Motive so schnell ausgetauscht werden können, dass keine langen Standzeiten anfallen. Mit dem truckframe liefert Thamm eine international patentierte Lösung, die auf einem nur zehn Millimeter starken Aluminiumrahmen basiert. Dieser wird auf dem Fahrzeugaufbau befestigt und mit einem speziell konfektionierten und bedruckten Vinyl versehen. Für den Motivwechsel sind weder besondere Werkzeuge noch Fachkenntnisse erforderlich – und in nur 15 Minuten erstrahlt der Lkw in neuem Glanz.


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glosse

Fotos: Shutterstock / Deklofenak

muss nur noch schnell den Anstand retten! Kurt Klein ist unzufrieden. Dem Geschäftsführer eines mittelständischen Produktionsbetriebs stößt immer wieder auf, wie sehr Anstand heutzutage an Bedeutung zu verlieren scheint. Ja, immer und immer wieder stellt er Sittenverfall fest! Gerade gestern erst hat er diesen einen Auszubildenden (Wie heißt er noch gleich?) nach Schichtende vor der Betriebseinfahrt getroffen – wie dieser junge Mann sich in seiner Freizeit nur kleidet! Kapuzenpulli, Jeans mit Löchern in den Hosenbeinen – als Kurt Klein in diesem Alter war, wäre ein solcher Aufzug undenkbar gewesen. Unanständig ist das! Neulich war er ihm zufällig am Wochenende in der Einkaufszone begegnet. Als der junge Mann ihn erblickt hatte, hatte er die Hand zum Gruß gehoben und „Hi, Chef!“ gerufen. Kurt Klein war sprachlos gewesen vor Wut: Niemals wäre er während seiner Lehrjahre auf die Idee gekommen, seinen Vorgesetzten auf eine solch formlose Weise zu begrüßen! Ganz schrill klingeln die inneren Alarmglocken des Geschäftsführers, wenn er Gesprächen zwischen seinen Mitarbeitern entnimmt, dass Teile ihres sozialen Lebens sich mittlerweile auf diesen wirren OnlinePlattformen wie Facebook abspielen. Unterhaltungen und Diskussionen – alles findet nur noch in virtueller Anonymität statt, damit die Menschen sich benehmen können, wie sie es sich im echten Miteinander niemals trauen würden. Davon hatte er doch neulich in der Zeitung gelesen; im Internet passiert nichts als Cyber-Mobbing und gegenseitiges Beschimpfen! Die Sitten verrohen eben … Aber er selbst könnte doch etwas gegen das Aussterben des Anstands tun! Er könnte ein aufrüttelndes Essay zum Thema schreiben, das in der nächsten Mitarbeiterzeitschrift erscheinen und die Belegschaft endlich zum Nachdenken bringen würde. Also zückt Kurt Klein Papier und Bleistift und macht sich an einen Entwurf. Er überschreibt ihn mit den Worten „Anstand ist gut für alle!“ und legt los. Er findet mahnende Worte über die Höflichkeit, sein Gegenüber mit korrekter Kleidung zu erfreuen, über die Wichtigkeit der respektvollen Anrede eines Höhergestellten, zum drohenden, aber vielleicht gerade noch aufzuhaltenden Untergang echter sozialer Gemeinschaften durch dieses unmoralische Facebook … Es wird ein flammender, aufrüttelnder Weckruf, der jeden, der ihn lesen wird, zum Umdenken bewegen muss! Kurt Klein ist sehr zufrieden mit seiner Leistung und dem, was er für die moralische Aufrichtigkeit seiner Mitarbeiter zu unternehmen bereit ist. Er ruft seine Sekretärin zu sich und beauftragt sie, sein handschriftliches Werk abzutippen. „Ach, Frau Mayer, seien Sie doch so gut und setzen Sie Ihren eigenen Namen unter den Artikel. Wenn ich als Geschäftsführer mich so eindeutig in Meinungsdingen äußere, könnte das zu internen Diskussionen kommen, das käme mir sehr ungelegen.“ Frau Mayer stutzt, ist peinlich berührt, „Aber Herr Klein …“ „Stellen Sie sich nicht so an, Frau Mayer; ach, und seien Sie so gut, das außerhalb der regulären Arbeitszeit zu erledigen, wir haben ja zurzeit genug zu tun. Falls Ihnen das zu viel ist – dann freuen Sie sich einfach auf den Ablauf Ihres befristeten Vertrages, nicht wahr! Dann müssen wir übernächs-

ten Monat eben jemanden finden, der belastbarer ist!“ Frau Mayer sieht ihren Chef hilflos an und möchte etwas entgegnen, doch er hat sich längst grußlos abgewendet und beschäftigt sich mittlerweile mit einem Sandwich, von dem die Mayonnaise auf die Tischplatte tropft. Sie nimmt die Papiere resigniert mit sich. An diesem Abend sitzen drei Personen im sonst menschenverlassenen Bürogebäude des Unternehmens. Sie haben es sich in Kurt Kleins Büro gemütlich gemacht und beugen ihre Köpfe gemeinsam über zwei handschriftlich gefüllte Seiten: Da ist zum einen Gisela, die Putzperle des Betriebs. Zum anderen sitzt Frau Mayer dort in der Gruppe – weil sie wieder einmal Überstunden aufgebrummt bekommen hat, gegen die sie sich nicht wehren konnte, kann sie heute nicht wie sonst an Dienstagabenden in der Suppenküche Essen an Obdachlose austeilen. Das wird dieses Mal aber glücklicherweise Putzperle Gisela für sie übernehmen: „Weißte was, Frau Mayer, mach ich gerne! Liegt doch bei mir auf dem Heimweg.“ Und weil die beiden sich gerade darüber unterhalten hatten, als der Auszubildende Philipp auf seinem Weg in den Feierabend am Büro vorbeigekommen war, hatte er sich dazugesetzt und angeboten, gleich an diesem Abend bei Facebook einen Aufruf zu starten, in der Suppenküche ein paar Decken und warme Kleider für die obdachlosen Gäste abzugeben. („Sie glauben gar nicht, wie unkompliziert das läuft, wenn man in seinem Netzwerk um schnelle Hilfe bittet. Hat doch jeder noch was Abgelegtes im Keller liegen – und man freut sich ja, wenn es für einen guten Zweck gebraucht wird!“) Aber bevor Frau Mayer, Putzperle Gisela und der Auszubildende Philipp ihre jeweiligen Pläne umsetzen können, starren sie noch eine Weile auf das Essay mit dem Titel „Anstand ist gut für alle“. Putzperle Gisela bringt als Erste zum Ausdruck, was alle in diesem Moment denken: „Der meint uns, oder?“ Dann schauen die drei wie auf Kommando gleichzeitig in Richtung des verschmutzten Schreibtischs, den Kurt Klein wie jeden Abend der Putzperle hinterlässt, ohne auch nur den eigenen Müll in den darunter stehenden Eimer zu werfen. Und dann stellt Gisela noch weise fest: „Aber ordentlich angezogen ist er ja wirklich immer!“


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marketingpreis

Am Puls der Zeit

Von Röntgenbildern und Betonmischmaschinen Crossmedial auf vielen verschiedenen Kanälen oder streng am Zeitgeist und den Kundenbedürfnissen orientiert: Eine Erfolgsgeschichte kann viele verschiedene Gesichter haben. Auf den folgenden Seiten stellen wir Ihnen drei davon vor.

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marketingpraxis

Crossmedialer Hingucker: das Covermotiv des neuen Bestsellers aus dem Hause Bastei Lübbe.

Vogt-Foliendrucke beschleunigen Buchmarketing

Auf Anhieb in die TOP 30. Mathias Siebel ist Marketingleiter beim Buchverlag Bastei Lübbe und als solcher für die Platzierung angehender Bestseller im Buchhandel verantwortlich. Zum Erscheinen des Thrillers „Der Spezialist“ von Mark Allen Smith ist er vollkommen neue Wege gegangen, die er im Interview mit der format+druck näher erläutert. f+d: Herr Siebel, was genau war bei dieser Bucherscheinung anders als bei den anderen? SM: Bei jährlich ca. 350 Novitäten aus dem Hause Bastei Lübbe steht uns nur für einen kleinen Teil dieser Bücher ein erhöhtes Marketingbudget zur Verfügung. Aufgrund des inhaltlichen Potenzials haben wir sehr früh entschieden, dass „Der Spezialist“ in 2012 einer dieser Titel sein würde – und letztlich wurde das Cover zum Auslöser für die dazugehörige Kampagne. f+d: Wie müssen wir uns das vorstellen? SM: Bereits während der Entstehung eines Buches erhalten wir von der Marketingabteilung ein Briefing aus der Programmplanung; auf dieser Basis entwerfen wir dann ein Cover. Da die Hauptfigur des Buches sich auf das Foltern von Menschen spezialisiert hat, dieses jedoch als „Informationsbeschaffung“ bezeichnet, haben wir den Buchtitel der Erst-

auflage mit der Röntgenaufnahme eines Schädels gestaltet. Damit wird die Idee des In-den-Kopf-Guckens visuell umgesetzt. f+d: Wie haben Sie das technisch umgesetzt? SM: Die Vogt Foliendruck GmbH hat uns einen Folienüberleger aus Hart-PVC produziert, der auf den bereits bedruckten Umschlag aufgespendet wurde. f+d: Welches Ziel haben Sie mit diesem auffälligen Cover verfolgt? SM: Bei mehr als 90.000 Buchneuerscheinungen pro Jahr müssen wir mit unseren Titeln aus der Masse herausstechen. Vor allem gilt es, den Buchhandel zu überzeugen, damit der das Buch erstens wahrnimmt und zweitens prominent platziert. Deshalb haben wir bereits vor dem Versand von Lese-Exemplaren und dem Besuch durch unseren Außendienst mit einem mehrstufigen Mailing gearbeitet. f+d: Das auch auf dem Prinzip des Röntgenbildes basierte? SM: Ganz genau. Die Buchhändler erhielten insgesamt drei Schreiben mit unterschiedlichen Folienmotiven des Cover-Schädels. Parallel platzierten wir ganzseitige Folienanzeigen in den Branchenfachmagazinen. Pünktlich zum Erscheinen des Buches erhiel-

ten die Händler zudem ein PoS-Display, das ebenfalls auf dem Folientitel basierte und mit einer Weißfläche für die eigene Empfehlung versehen war. f+d: Ganz schön viel Aufwand für ca. 10.000 Buchhandlungen in Deutschland. Haben Sie sich auch ganz gezielt an die potenzielle Leserschaft gewendet? SM: Auch diese Zielgruppe haben wir mit der Kampagne abgedeckt. Citylight-Poster im Umfeld von Buchhandlungen und eigens erstellte YouTube-Filme haben die Nachfrage nach dem Titel zusätzlich angekurbelt. f+d: Was würden Sie sagen: Hat der Aufwand sich gelohnt? SM: Auf jeden Fall! Das Cover war sowohl in der Buchhandels-Kommunikation als auch in der direkten Leseransprache ein voller Erfolg. Wir haben unser Ziel erreicht und sind mit dem „Spezialisten“ auf Anhieb in den TOP 30 der Bestsellerliste gelandet. Das hat natürlich auch mit dem Inhalt des Buches zu tun – aber selbst gute Titel schaffen es heutzutage meist nur noch mit massiver Marketingunterstützung so weit nach oben. Wichtig ist dabei meines Erachtens aber, dass dieses Marketing sich aus dem Inhalt des Buches generiert und nicht künstlich aufgesetzt wird.


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Thamm bietet der Werbung im ÖPNV einen neuen Platz

Ideen in Fahrt gebracht Wer „mobile Werbung“ hört, denkt heutzutage vor allem an Smartphones – doch Werbebotschaften lassen sich auch auf ganz andere Art und Weise in Bewegung bringen. Öffentliche Verkehrsmittel werden jeden Tag von Millionen Menschen genutzt – und fast alle davon vermeiden den direkten Blickkontakt mit anderen Fahrgästen. Was liegt da näher, als dem suchenden Blick des Passagiers eine Werbebotschaft als Ablenkung anzubieten? Im Durchschnitt sitzen Menschen zehn Minuten pro Fahrt direkt vor dem Werbeträger – kaum ein anderes Werbemittel genießt eine solche Aufmerksamkeit.

Nicht nur mit den Jahreszeiten auswechselbar: Werbung in den Sitzen öffentlicher Verkehrsmittel.

Neu dabei: Werbung im Fahrgastsitz

Individuell und unzerstörbar

Vom Seitenscheibenplakat über Floorgraphics bis zum Fahrgastfernsehen – kaum eine Innenfläche öffentlicher Verkehrsmittel bleibt ungenutzt. Woran bisher jedoch kaum jemand dachte: Auch die Fahrgastsitze bieten hervorragende Gestaltungsmöglichkeiten. Deshalb hat die Thamm GmbH gemeinsam mit einem Kunden ein Verfahren entwickelt, bei dem ein beliebiges Motiv auf ein Glasfasergewebe gedruckt wird, das bereits im Prozess der Stuhlentstehung eingelegt wird. Der Vorteil dieses Verfahrens gegenüber der klassischen Folienbeklebung liegt auf der Hand: „Die eingelegten Motive können nicht abgeknibbelt werden, widersetzen sich jeder Form von Vandalismus, sind hygienisch, gut zu reinigen und haben keine Brandlast mehr“, erläutert Thamm-Marketingleiter Michael Bete. Das Verfahren wurde inzwischen von unserem Kunden zum Patent angemeldet.

Jeder Verkehrsbetreiber kennt das Problem: Die klassischen Polsterstühle in Bussen, S- und U-Bahnen werden immer wieder angekokelt, aufgeschlitzt oder anderweitig beschädigt. Mit einem eingelegten Digitaldruck lässt sich nun beispielsweise eine Polsteroptik erzeugen, die gegen nahezu jede Form von Zerstörungswut resistent ist. Besonders spannend wird das Ganze aber für Werbetreibende, die sich auf ganz besondere Art und Weise in den Fokus ihrer Zielgruppen bringen wollen – in Kombination mit weiteren Werbeformen lässt sich so beispielsweise ein komplettes Abteil in individuellem Corporate Design gestalten. Und wer sich früh genug darum kümmert, muss nicht einmal mit allzu hohen Kosten rechnen: „Ein Sitz mit eingelegtem Druck ist in der Produktion nicht wesentlich teurer als der Standardsitz“, erläutert Bete.


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Innovation: Vintage Look statt cleaner Drucke

Thamm begeistert mit Retro-Techniken

Foto: Georg Design

Vintage: der Druck zum Trend Als Julia Roberts im Jahre 2001 in einem fast 20 Jahre alten Valentino-Kleid zur Oscar-Verleihung erschien, hatte sie vermutlich keine Ahnung, welche Welle sie damit auslösen würde. Heute ist „Vintage“ in aller Munde und meint eine Mode- bzw. Designrichtung, die Kleidung, Möbel und Musikinstrumente im Stil der 1930er bis 1970er Jahre gestaltet. In der Mode versteht man darunter entweder – wie bei Julia Roberts – ein Kleidungsstück aus einer älteren Kollektion eines Designers oder aber eine auf „gebraucht“ gestylte Optik mit künstlichen Löchern und verwaschenen Farben. Marken wie Abercrombie & Fitch oder Hollister setzen momentan nicht nur mit ihrer Mode, sondern auch mit der dazu passenden Gestaltung von Läden, Messeständen und Werbemitteln komplett auf den Retro-Trend. Die Herausforderung dabei: Wie bekommt man

Drucke hin, die aussehen, wie vor 30 Jahren auf PVC-Plane gedruckt? Die Lösung heißt an ganz vielen Stellen: Handarbeit. So sieht man Messestände mit aufgeklebten alten Zeitschriftenseiten oder Shop-Mitarbeiter, die frisch gelieferte Drucke mühevoll knicken und knautschen.

Photoshop und physikalische Beanspruchung macht Vintage „Das muss doch besser gehen“, dachte sich die Thamm GmbH und liefert ab sofort eine Weltneuheit: das Druckverfahren zum Vintage-Trend. „Wir haben etliche Test absolviert, bevor wir den richtigen Stoff und die richtige Methode gefunden haben“, erläutert Marketingleiter Michael Bete. „Unter anderem wurden die Bedruckstoffe bei uns eingefroren, in eine Betonmischmaschine gepackt und

mit diversen Chemikalien behandelt.“ Schnell stellte sich heraus: Polyesterstoffe sind für den Vintage-Trend nicht geeignet, Baumwolle wurde zum Stoff der Wahl. Die ideale Kombination lautet nun so: „Die Motive werden zunächst mit entsprechenden Filtern in Photoshop bearbeitet, dann auf einen speziellen Baumwollstoff gedruckt und verschiedensten physikalischen Beanspruchungen unterzogen.“ Unter anderem werden sie gewaschen, geknickt und ausgefranst, mit Ösen versehen und mit Rostspray behandelt. Diese Kombination aus neuester Technik und alter Optik eignet sich besonders gut für Mode-Label. „Statt cleaner Drucke steht nun auch eine zum Trend passende Optik zur Verfügung“, kommentiert Bete die Innovation aus dem Hause Thamm. Und schon jetzt lässt sich festhalten: „Der Markt reagiert sehr interessiert.“


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Mit Leidenschaft und Liebe zum Detail

dem Zeitgeist auf der Spur Die 1995 gegründete BrandRetail Company LIGANOVA hat es sich zur Aufgabe gemacht, Marken groß zu machen – und ist darüber selbst zur Marke in der Branche geworden. Als Spezialist für Brand- und Retail-Marketing arbeitet das Unternehmen mit Hauptsitz in Stuttgart und weiteren Büros in Berlin und New Delhi für Kunden wie HUGO BOSS, Porsche, adidas und Nespresso. format+druck sprach mit einem der beiden Gründer und Geschäftsführer, Michael Haiser, über das Geheimnis dieses Erfolges.

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Michael Haiser, Gründer und Geschäftsführer der BrandRetail Company LIGANOVA. Rechts ein Blick in die Stuttgarter Zentrale.

f+d: Herr Haiser, das Titelthema dieser Ausgabe lautet „Be the difference“. Was, denken Sie, macht LIGANOVA anders als die Mitbewerber? MH: LIGANOVA bietet durch die Verzahnung aller wichtigen Disziplinen aus den Bereichen Brand- und Retail-Marketing ganzheitliche Lösungen und löst somit die Grenzen zwischen klassischer Markenkommunikation und Point-of-Sale-Marketing auf. Es gibt wenige Anbieter, die “trough-the-line” denken und arbeiten. Außerdem differenzieren wir uns durch stetige Weiterentwicklung im Bereich Innovation, unsere Liebe zum Detail und unser Gefühl für Zeitgeist. f+d: Standen diese Differenzierungsmerkmale für Sie von Anfang an fest, oder haben sie sich erst nach und nach herauskristallisiert? MH: Am Puls der Zeit, war LIGANOVA immer schon. Zeitgeist-Projekte und die Entwicklung innovativer Produkte für den PoS werden bei LIGANOVA schon seit Beginn verfolgt und umgesetzt.

f+d: Welche Entwicklungsschritte hat das Unternehmen überhaupt in den letzten zwölf Jahren gemacht? MH: In den ersten Jahren konzipierte und setze LIGANOVA vor allem Projekte in den Bereichen Event-Design und Visual Communication um. Unter den Mitarbeitern befanden sich hauptsächlich Event- und Projektmanager, Art Direktoren, Architekten und Grafik-Designer. 2003 kamen dann Projekte im Bereich POS-Kommunikation hinzu, und LIGANOVA konzipierte die erste Schaufensterkampagne für den Kunden HUGO BOSS. Die selbst entwickelte Neuheit im Bereich Warenpräsenter – das Light-Display – beeindruckte unseren Kunden so sehr, dass LIGANOVA für die weltweite Schaufensterkampagne beauftragt wurde. f+d: Das war sicherlich ein Durchbruch. Was passierte dann? MH: In den folgenden Jahren wuchsen alle Bereiche bei LIGANOVA. Für immer mehr Retail-Projekte wie Schaufensterkampagnen, PoS-Promotions und Ladenbau-Projekte wurden Konzepte entwickelt und erfolgreich umgesetzt. Es folgten außerdem Projekte im Bereich Brand & Visual Communication – wie Imagekampagnen, Fotoproduktionen und

Corporate Design-Konzeptionen – und im Bereich Event-Design – wie Fashion Shows, Corporate-/Image-Events und Kongresse. In den letzten Jahren hat sich der „through-theline“-Ansatz immer weiter durchgesetzt und somit werden ganzheitliche Konzepte und Lösungen für unsere Kunden erfolgreich umgesetzt. f+d: Der Markt gibt Ihnen Recht: Einige der ganz Großen gehören zu Ihren Kunden. Wie akquirieren Sie die? MH: Mittlerweile kommen viele Unternehmen von allein auf uns zu, weil wir empfohlen worden sind oder weil sie durch unsere Projekte, unsere Website oder die Medien auf uns aufmerksam geworden sind. Zudem sind wir gut vernetzt, legen viel Wert auf Kundenbindung und investieren auch viel Zeit in diese. f+d: Um immer ganz nah am Zeitgeist zu sein, haben Sie eine eigene Innovationsabteilung eingerichtet, die „Innovation Section“. Wie müssen wir uns die Arbeit dort vorstellen? MH: Für unsere Innovationsprojekte arbeiten Kreative, Retail-Spezialisten und Produktionsprofis aus unserer eigenen Produktion “Ligaproduction” zusammen. So werden Konzepte entwickelt, die unseren Kunden das


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Interaktiver geht es kaum: Das „Interactive Window“ fordert den Spieltrieb heraus und bindet den Betrachter vor dem Schaufenster.

Leben leichter machen und sie ihren Mitbewerbern einen Schritt voraus sein lassen. Gearbeitet wird in der Innovation Section frei von konventionellen Ansätzen – hier wird quergedacht, um neue Wege im Retail beschreiten zu können. f+d: Und welche Innovationen entstammen dieser Ideenschmiede? MH: Das wohl prominenteste Bespiel ist das “Interactive Window”, das LIGANOVA 2009 für die Diesel “Destroy”-Kamapagne umgesetzt hat. Bereits seit Anfang 2000 haben wir vor allem Innovationen für den PoS entwickelt, wie die Visual Display Control Software, die eine effiziente Verwaltung und Steuerung weltweiter Schaufensterkampagnen erlaubt, oder das Generic Hardware System für adidas – ein generisch modulares System, das die variable Bespielung von Schaufenstern ermöglicht. f+d: Was genau müssen wir uns unter einem solchen „interaktiven Schaufenster“ vorstellen? MH: Das Interaktive Schaufenster lockt den Kunden durch Interaktion zum Point of Sale. Ziel ist es, durch eine intuitive Bedienung und einen großen Spaßfaktor ein positives Erlebnis in Verbindung mit der Marke zu schaffen. Das Konzept und die Mechanik sind auf jede Marke individuell adaptierbar. Dabei wird die Interaktion nicht wie bei anderen interaktiven Schaufenstern durch eine Touch-Sensorik, sondern durch Motion Tracking erzeugt. Bei dieser Technologie wird reales Bildmaterial einer Videokamera in Echtzeit verarbeitet und über digitale Impulse werden Mechaniken im Schaufenster ausgelöst (wie z.B. umfallende Gegenstände, Wind usw.). Zusätzlich fungieren die Schaufensterscheiben als Lautsprechermembran ohne Kabel und sorgen somit für den passenden Sound zum SchaufensterSet-Up.

f+d: Lange ruhen Sie sich auf Ihren Erfolgen offensichtlich nie aus: Ihr aktuelles Projekt ist der „Interactive Cube“ für den PoS. Was genau ist das? MH: Mit dem Interactive Cube haben wir es geschafft, das Interactive Window auf das nächste Level zu bringen. Zusätzlich zur Interaktivität spielt Mobilität eine große Rolle bei dieser Innovation. Visuelles Design und innovative PoS-Applikationen interagieren hierbei perfekt. Dieses mobile Schaufenster kann an jedem Ort aufgebaut warden, somit können Kunden auch losgelöst vom Laden angesprochen werden. f+d: Bei so vielen erfolgreichen Ideen: Ist auch mal etwas richtig schief gegangen? MH: Bisher ist zum Glück noch nichts wirklich schief gegangen. Natürlich passiert gerade bei Events oder Set-Ups immer wieder Unvorhersehbares, aber dafür sind wir gewappnet und flexibel genug. Außerdem machen diese Herausforderungen unsere Arbeit spannend und bieten den Ansporn, bei jedem Projekt mehr als hundert Prozent Einsatz zu bringen.

f+d: Gibt es Aufträge, die Sie nicht annehmen würden? Wovon hängt das ab? MH: Das kann man so pauschal nicht sagen, da dies von vielen Faktoren abhängig ist. Das hängt natürlich unter anderem immer von den gefragten Anforderungen des Kunden, den aktuellen Kapazitäten bei LIGANOVA und weiteren Umständen ab. f+d: Wie geht es weiter mit LIGANOVA, welche Pläne haben Sie für die Zukunft? MH: Für die Zukunft streben wir an, noch mehr Kunden und Projekte ganzheiltich zu betreuen und Markenerlebnisse am Puls der Zeit zu kreieren. Schon jetzt arbeiten unsere einzelnen Leistungsbereiche eng zusammen, um ganzheitlich vernetzte Konzepte und Lösungen zu bieten. Geplant sind außerdem Büros an weiteren internationalen Standorten und die weitere Diversifizierung mit Fokus auf die Entwicklung eigener Produkte.

Weitere Informationen zum Unternehmen erhalten Sie unter www.liganova.com


Illustration: Georg Design

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NEWS Neue Nachhaltigkeitsbroschüre bei Thamm thamm.de

Nachhaltigkeit wird bei Thamm groß geschrieben – davon profitiert nicht nur die Umwelt, sondern auch Ihre Kunden, Ihr Image und Ihr Geldbeutel. Sie wollen mehr dazu wissen? Dann fordern Sie die druckfrische Broschüre der Thamm Gmbh zum Thema Nachhaltigkeit an!

NACHHALTIGKEIT BEI THAMM

Neue Druckmaschine bei Thamm – für wahrhaft leuchtende Ergebnisse Mit dem Durst Rho 320R startet die Thamm GmbH in die Zukunft des UV-Tintenstrahldrucks durch: Die Präzisionsmaschine besticht mit qualitativ hochwertigem Weißdruck und Light-Farben und ist damit State of the Art für die Erstellung von Durchlichttextilien. Umweltfreundliche und extrem geruchsarme Tinten machen den Rho 320R zum perfekten Partner für die Realisierung von Lösungen für den Innenbereich – vom Leuchtkasten bis zur innovativen Schaufensterlösung.

Weltneuheit: blickdichtes Textil für den Thermosublimationsdruck Wieder einmal ist Thamm in Sachen Innovation ganz vorn dabei: Ab sofort bietet das Unternehmen ein komplett blickdichtes Textil für den Thermosublimationsdruck an. Das neuartige Material kommt von der Rolle und hat eine Breite bis zu 2.800 Millimeter – der Clou daran ist jedoch, dass keine zusätzliche Blackoutschicht mehr erforderlich ist, was diese Lösung deutlich knitterunempfindlicher als übliche Displaytextile macht. Wie alles im Hause Thamm wird es klimaneutral bedruckt und zeichnet sich durch seine Geruchsneutralität aus; der Farbbrillanz tut das selbstverständlich keinen Abbruch. Überzeugen Sie

NACHHALTIGKEIT

NEWS Vogt zum Anfassen – bei der FachPack Die Verpackungs-Szene trifft sich in Nürnberg, die Vogt Foliendruck GmbH ist dabei. Vom 25. bis 27. September dreht sich auf der FachPack alles um die neuesten Trends – von Packstoffen über Maschinen, Kennzeichnungs- und Markiertechnik bis zu Design und Veredelung. Fachvorträge, Diskussionsrunden und spannende Sonderschauen machen die Messe zu einem echten Highlight für Entscheider – ein Besuch der Vogt Foliendruck GmbH an Stand Nr. 7-525 in Halle 7 gehört dazu.

Vogt rüstet im Digitaldruck auf

Sechs aus 24: Von Jahr zu Jahr wächst die Zahl der Thamm-Teilnehmer beim

Thamm beim Bonn-Triathlon Bereits zum 22. Mal fand am 10. Juni der SWB Energie und Wasser Bonn-Triathlon statt. Die Thamm GmbH war in diesem Jahr mit acht Staffeln dabei – eine bunte Mischung aus Mitarbeitern, Kunden, Lieferanten und Freunden des Hauses. Insgesamt 24 Personen beteiligten sich am Dreikampf aus Laufen, Schwimmen und Rad fahren – immer dabei: der Spaß an der Sache.

Individueller Druck in kleinster Auflage gehört für die Vogt Foliendruck GmbH ab sofort zum Tagesgeschäft: Mit einer neuen Flachbettdruckmaschine komplettiert das Unternehmen seinen Maschinenpark und bietet somit neben UV-Offset- und Siebdruck auch das Digitaldruckverfahren an. Die neue Maschine bedruckt jede denkbare Folie mit einer Dicke von wenigen My bis zu fünf Zentimetern – und das Ganze bis zu einem Format von 3,5 x 2,05 Metern. Darüber hinaus wurde in eine neue Fräsmaschine investiert, die es sowohl mit Hart- und Weichschaumplatten als auch mit Acryl, Vinyl, Folien und Textilien aufnimmt. Damit kann jede Art von Display oder Muster mit hochwertigem Finish, perfektem Schnitt und kürzesten Produktionszeiten realisiert werden.


FADENVORHÄNGE MIT INDIVIDUELLEM DRUCK

Designt und umgesetzt durch die freiraum3 GmbH www.freiraum3.de

LÖSUNGEN

DIE INNOVATION IM BEREICH POS, LADEN- MESSEBAU & ARCHITEKTUR

Akzente setzen, Raum für Ideen lassen, geheimnisvolle Halbtransparenz schaffen - und dies alles mit Ihren individuellen Motiven. Als flexible und moderne Gestaltungselemente eignen sich Fadenvorhänge ausgezeichnet für individuelle Dekorationen - ob als Raumteiler, Fensterdekoration oder individuelle Hingucker- mit bedruckten Fadenvorhängen können Sie all Ihre Dekorationsträume verwirklichen. Einzigartige Lösungen: • Individueller hochauflösender Digitaldruck • Druckbild beidseitig sichtbar • Farbige Vorhänge sind mit der Sonderfarbe Weiß bedruckbar • Duck auf den meistprämierten Stoff der Welt • Produktion als Einzellstück oder Auflage • In verschiedensten Breiten und Höhen lieferbar • Ausgesprochen flexibel dekorierbar • Unvergleichliche Art der Transparenz • Lichtecht und schwerentflammbar nach DIN 4102-B1

thamm gmbh thamm gmbh fon +492228 40368-0 fon +49 228 40368-0 info@thamm.deinfo@thamm.de gorch-fock-straße gorch-fock-straße 2 fax +49 228 40368-55 fax +49 228 40368-55 www.thamm.de www.thamm.de d-53229 bonn d-53229 bonn

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